(19)
(11) EP 1 616 627 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
06.02.2019  Patentblatt  2019/06

(21) Anmeldenummer: 05008969.7

(22) Anmeldetag:  23.04.2005
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B03C 1/032(2006.01)
B03C 1/033(2006.01)
B03C 1/03(2006.01)

(54)

Hochgradienten-Magnetabscheider

High gradient magnetic separator

Séparateur magnétique à gradient élevé


(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IS IT LI LT LU MC NL PL PT RO SE SI SK TR

(30) Priorität: 16.07.2004 DE 102004034541

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
18.01.2006  Patentblatt  2006/03

(73) Patentinhaber: Karlsruher Institut für Technologie
76131 Karlsruhe (DE)

(72) Erfinder:
  • Franzreb, Matthias, Dr.
    76185 Karlsruhe (DE)
  • Reichert, Christian
    76356 Weingarten (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
EP-A- 0 815 941
US-A- 5 019 272
EP-A- 0 862 948
   
       
    Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Hochgradienten-Magnetabscheider gemäß dem Oberbegriff des ersten Patentanspruchs.

    [0002] Die Abtrennung ferro-, ferri- oder paramagnetischer Partikel aus flüssigen oder gasförmigen Fluiden mittels Magnetscheider ist ein in zahlreichen Varianten genutztes Grundprinzip der Verfahrenstechnik. Ein besonderer Vorteil des Prinzips der Magnetscheidung liegt in der Möglichkeit, magnetische Partikel aus einer Mischung mit anderen nicht magnetischen Partikeln selektiv abzutrennen. Die Wahl des Magnetscheiders richtet sich dabei nach der Größe und den magnetischen Eigenschaften der Partikel.

    [0003] Grobe stark magnetische Partikel, wie z.B. Magnetiterze mit Partikelgrößen > 75µm lassen sich danach bereits mit einfachen Trommel- oder Bandscheidern abtrennen. Feinere stark magnetische Partikel lassen sich aus wässrigen Suspensionen bis zu einer Größe von ca. 10-20 µm ebenfalls noch mittels spezieller Trommelscheider erfassen. Für noch feinere Partikel im Mikrometerbereich (ca. 0,1 bis 20 µm) kommt dagegen bisher nur sogenannte Hochgradienten-Magnetseparation zum Einsatz.

    [0004] Das Funktionsprinzip von Hochgradienten-Magnetseparatoren beruht auf der Generierung und Bündelung starker Feldstärkegradienten durch das Einbringen einer ferromagnetischen Matrix in ein äußeres Magnetfeld. Die magnetisierbaren Elemente der Matrix bestehen meist aus ungeordneter Stahlwolle bzw. geordneten Drahtnetzen oder profilierten Metallplatten. Sie werden durch das äußere Feld aufmagnetisiert und bilden ihrerseits Magnetpole aus, die das äußere Feld stellenweise verstärken oder auch abschwächen. Durch die entstehenden, hohen Feldstärkegradienten resultiert eine starke Magnetkraft auf para- bzw. ferromagnetische Partikel in Richtung höherer Feldstärke. Die Partikel lagern sich an den induzierten Magnetpolen der Matrix an und sind damit aus dem Fluid abgeschieden.

    [0005] Durch die Möglichkeit der Generierung sehr hoher Feldgradienten und somit entsprechend hoher Magnetkräfte in Verbindung mit einer feinmaschigen Matrix ist das Verfahren der Hochgradienten-Magnetseparation sehr effektiv, wenn es darum geht, geringe Mengen magnetischer Verunreinigungen aus einer Suspension zu entfernen. Typische Einsatzbeispiele finden sich in der Kaolinitaufbereitung oder in der Entfernung von Korrosionsprodukten aus Kondensatkreisläufen.

    [0006] Nach einer bestimmten Betriebszeit sind jedoch die Beladung des Separators mit abgeschiedenen magnetisierbaren Partikeln so hoch, dass die Aufnahmekapazität des Magnetabscheiders erschöpft ist und eine Matrixabreinigung erforderlich ist. Üblicherweise erfolgt die Matrixabreinigung nach Abschalten des Magnetfelds mit einem starken Wasserstrahl beziehungsweise einer Rückspülung mit hohen Filtergeschwindigkeiten. Bedingt durch Form und Aufbau der Matrix, die beispielsweise aus Stahlwolle oder geschichteten Drahtgeweben besteht und somit zahlreiche Zwischenräume aufweist, kommt es im bereich der Matrix lokal zu sogenannten Totvolumina, d.h. zu Bereichen, die nicht oder nur sehr langsam durchströmt werden. Zudem begrenzen der Wunsch, das Volumen des anfallenden Spülkonzentrats möglichst gering zu halten sowie die maximale Förderleistung der Pumpen die Menge des eingesetzten Spülfluids und die erreichbare Fließgeschwindigkeit während des Spülvorgangs. Als Folge wird nur eine unvollständige Abreinigung erzielt. Insbesondere Partikel mit einer hohen Remanenzmagnetisierung lassen sich nur schwer wieder entfernen. Die Konsequenz ist eine weiterhin starke Haftung dieser Partikel an den Matrixdrähten, was die Abreinigungseffizienz signifikant beeinträchtigt.

    [0007] Während zur Thematik der Partikelabscheidung eine Vielzahl von Patenten und Veröffentlichungen vorhanden ist, liegen auf dem Gebiet der Filterrückspülung und Matrixabreinigung nur sehr wenige Untersuchungen vor. Eine wirkungsvolle und vollständige Matrixabscheidung ist aber wesentlich für viele Anwendungen, allein auch um technischen, ökonomischen sowie ökologischen Rahmenbedingungen gerecht zu werden. Insbesondere dann, wenn die magnetische Abtrennung von magnetisierbaren Partikeln als wichtiger Teilschritt in einen kontinuierlichen Gesamtprozess eingebunden ist, verlangt ein optimaler Filterbetrieb eine Minimierung der Dauer der Matrixabreinigung sowie der hierfür erforderlichen Spülfluidmenge.

    [0008] Bei bestimmten Anwendungen, beispielsweise im Abwasserbereich, ist eine vollständige Matrixabreinigung nicht unbedingt notwendig, aber wünschenswert und ökonomisch geboten, um die Separatorkapazität auszuschöpfen. Die Matrixabreinigung erfolgt dabei durch Spülwasser mit hohen Fließgeschwindigkeiten im Gegenstrom.

    [0009] In der US 5.019.272 wird ein Hochgradienten-Magnetseparator mit einem in Rotation versetztes Filtergehäuse mit Matrix offenbart, wobei die Matrix im Einfluss eines Permanentmagneten steht. Die Abreinigung der Filtermatrix erfolgt mittels einer Kombination aus pulsierender Zulaufströmung, Zentrifugalkräften und einem magnetischen Wechselfeld. Die Rotationsbewegung ist bei diesem Konzept allerdings zunächst nicht zum Zweck des Energieeintrags für die Abreinigung vorhanden, sondern zur Erzeugung eines magnetischen Wechselfeldes auf Permanentmagnetbasis.

    [0010] Ausgehend davon ist es Aufgabe der Erfindung, einen Hochgradienten-Magnetseparator vorzuschlagen, welcher eine mechanisch einfache, robuste, flexible und kostengünstige Vorrichtung zur effizienten Matrixabreinigung umfasst.

    [0011] Die Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale in Anspruch 1 gelöst; die hierauf bezogenen Unteransprüche beinhalten vorteilhafte Ausführungsformen dieser Lösung.

    [0012] Die Erfindung besteht aus einem Hochgradienten-Magnetabscheider zum selektiven Abscheiden magnetisierbarer Partikel aus einer Suspension, umfassend eine in einem Magnetsystem positionierbare Matrix als Separierungszone. Die Matrix wird durch plattenförmige magnetisierbare und von der Suspension durchströmbare Separationsflächen in aneinander gereihte Teilvolumina unterteilt. Ferner weist sie Bereiche auf, die als Zulauf oder als Ablauf der Suspension dienen, wobei vorzugsweise zwischen einem Zulauf und einem Ablauf mindestens eine, weiter bevorzugt zwei Separationsflächen angeordnet sind. Vorzugsweise erstreckt sich die Matrix über ein abgeschlossenes Volumen, wobei die Zuläufe und Abläufe durch konkrete Leitungen in dieses Volumen gebildet werden. Die Separationsflächen werden bevorzugt durch Drahtgewebe oder perforierte Metallfolien oder - bleche gebildet und können zum Auffangen der Kräfte aus einer Fluidströmung oder zum Einspannen und Befestigen mit Verstärkungsstrukturen versehen sein.

    [0013] Zum selektiven Abscheiden magnetischer Partikel aus einer Suspension wird diese als Fluidstrom über den Zulauf in die Matrix und in dieser durch mindestens eine, vorzugsweise zwei Separationsflächen geleitet. Nach Durchlaufen der Separationsflächen verlässt der Fluidstrom die Matrix durch einen Ablauf, wobei die magnetisierbaren Partikel magnetisch auf den Separationsflächen zurückgehalten werden.

    [0014] Wesentliches Gestaltungsmerkmal der Erfindung und mit besonders vorteilhafter Wirkung bei einer Matrixabreinigung ist die Unterteilung der Separationsflächen in mindestens zwei Gruppen. Die Separationsflächen jeder Gruppe sind mechanisch beispielsweise über ein Gehäuse, einen Träger oder eine Welle starr miteinander gekoppelt und im Hochgradienten-Magnetseparator entweder fest eingesetzt oder beweglich gelagert. Bevorzugt sind die Separationsflächen in zwei Gruppen unterteilt, wobei sich die Gruppenzugehörigkeit der vorzugsweise parallel zueinander in der Matrix angeordneten Separationsflächen abwechselt. Dabei ist eine Gruppe fest im Gehäuse eingesetzt ist und die zweite Gruppe gemeinsam auf einem beweglich gelagerten Träger wobei eine abwechselnde Anordnung der Separationsflächen aus den verschiedenen Gruppen in der Matrix vorgesehen ist. Der beweglich gelagerte Träger ist vorzugsweise motorisch oder aktorisch angetrieben, wobei die ausführbare Bewegung zyklisch ist, d.h. rotatorisch und / oder in eine oder mehrere Richtungen translatorisch oszillierend. In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst der Träger eine drehbar und / oder lateral bewegbar gelagerte Welle, um die sich die Matrix und die Separationsflächen rotationssymmetrisch erstrecken. Die Frequenz der Dreh- bzw. oszillierenden Relativbewegung liegt je nach konstruktiver Gestaltung üblicherweise zwischen 5 und 1000 Hz.

    [0015] Für das selektive Abscheiden von magnetischen Partikeln aus einer Suspension sind die vorgenannten zueinander bewegbaren Separationsflächengruppen nicht unbedingt erforderlich. Eine moderate Relativbewegung benachbarter Separationsflächen zueinander fördert allerdings die Durchmischung der Suspension und damit die gleichmäßigere Erfassung des gesamten Suspensionsvolumens bei der Abscheidung sowie eine gleichmäßigere Abscheidung von magnetisierbaren Partikeln auf den zur Verfügung stehenden Separationsflächen. Ab einer bestimmten Stärke verhindern die Relativbewegungen ein stabiles Absetzen der Partikel auf den Separationsflächen, wirken somit kontraproduktiv und sind während der Abscheidung zu vermeiden.

    [0016] Für eine in bestimmten Intervallen erforderliche Matrixabreinigung stellen die vorgenannten zueinander bewegbaren Separationsflächengruppen jedoch eine signifikante Verbesserung dar.

    [0017] Die Matrixabreinigung erfolgt vorzugsweise nach dem Gegenstromprinzip mit einem Spülfluid, wobei die Relativbewegung von mindestens zwei der vorgenannten Separationsflächenfraktionen zueinander im Spülfluid Trägheitskräfte, Zentrifugalkräfte, Turbolenzen und Scherkräfte hervorruft, welche eine Ablösung von magnetisierbaren Partikeln von den Separationsflächen auch bei noch vorhandener magnetischen Remanenz oder auch im Einfluss eines magnetischen Feldes signifikant verbessert oder auch erst nur ermöglicht.

    [0018] Die Erfindung wird im Folgenden an Ausführungsbeispielen anhand der folgenden Figuren näher erläutert. Es zeigen

    Fig. 1 eine prinzipielle Seitenansicht eines Ausführungsbeispiels mit Elektromagnet,

    Fig. 2 eine prinzipielle Seitenansicht eines Ausführungsbeispiels mit Permanentmagnet,

    Fig. 3 eine Schnittansicht eines Ausführungsbeispiels mit fluidisch in Serie geschalteten Separationsringscheiben,

    Fig. 4 eine Schnittansicht eines Ausführungsbeispiels mit fluidisch parallel geschalteten Separationsringscheibe sowie

    Fig. 5 eine Aufsichtdarstellung der Separationsringscheiben.



    [0019] Wie in Fig. 1 und 2 dargestellt, befindet sich der Hochgradienten-Magnetseparator 1 im unmittelbaren Wirkbereich eines Magnetsystems 2, das als Feldquelle dient. Als Magnetfeldquelle dienen vorzugsweise Elektromagnete (Fig. 1), supraleitende Magnetsysteme oder auch Permanentmagnetsysteme (Fig. 2), wobei der Hochgradienten-Magnetseparator 1 in die Magnetspulenöffnung bzw. zwischen die Polschuhe 3 eingebracht wird.

    [0020] Der eigentliche Hochgradienten-Magnetseparator umfasst mehrere Teileinheiten, und zwar ein im Wesentlichen zylinderförmiges Gehäuse 5, welches mit einem Deckel 6 und einem Boden 7 axial verschlossen ist. Eine Welle 8 ist konzentrisch im Gehäuse, im Ausführungsbeispiel in entsprechenden Lagerungen 9 im Deckel und / oder Boden, dichtend drehbar gelagert und über eine Kupplung 10 mit einem Antrieb 11 verbunden. Welle, Gehäuse, Deckel- und Bodenplatte bestehen aus einem unmagnetischen Werkstoff.

    [0021] Kerneinheit des Hochgradienten-Magnetseparators ist die Matrix, welche sich über das vom Gehäuse 5, Deckel 6 und Boden 7 eingeschlossene Innenraumvolumen erstreckt und in dem die Abscheidung der magnetisierbaren Partikel stattfindet. Die Suspension (Fluid) mit den abzutrennenden magnetischen Partikeln tritt über den Zulauf 4 in den Hochgradienten-Magnetseparator ein und verteilt sich über den Separatorquerschnitt. Die eigentliche Abtrennung erfolgt im Bereich der Matrix an Separationsringscheiben 13 und 14. Der aufgereinigte Fluidstrom verlässt den Hochgradienten-Magnetseparator über den Ablauf 12. Zu- bzw. Ablauf bestehen aus mehreren Öffnungen im Deckel 6 bzw. Boden 7 und weisen zur besseren Strömungsverteilung jeweils eine konische Form auf.

    [0022] Die Matrix ist nach dem Rotor-Stator-Prinzip aufgebaut (vgl. Fig. 3 und 4) und umfasst abwechselnd vorgenannte konzentrisch um die Welle angeordnete und im Gehäuse 5 eingesetzte feststehende und auf die Welle 8 aufgesetzte rotierende Separationsringscheiben 13 bzw. 14, welche das Innenraumvolumen in rotationssymmetrische und axial hintereinander angeordnete Teilvolumina unterteilt.

    [0023] Die Separationsringscheiben 13 und 14, im Detail in Fig. 5 dargestellt, umfassen jeweils eine von der Suspension durchströmbare Separationsfläche 15 aus magnetisierbarem Material, vorzugsweise einem Drahtgewebe oder einer perforierte Metallfolie oder -blech. Die Separationsfläche 15 wird jeweils von einem äußeren und einem inneren Stabilisierungsring 16 bzw. 17 begrenzt.

    [0024] Die rotierenden Separationsringscheiben 14 werden über die inneren Stabilisierungsringe 17 wechselweise mit unmagnetischen inneren Abstandshülsen 18 auf die Welle 8 aufgezogen und mit einer Spannhülse 19 axial verspannt. Ebenso werden die feststehenden Separationsringscheiben 13 über die äußeren Stabilisierungsringe 16 wechselseitig mit unmagnetischen äußeren Abstandshülsen 20 in das Gehäuse 5 eingesetzt und über eine Hülse 21 verspannt. Die jeweilig nicht eingespannten inneren und äußeren Stabilisierungsringe 17 bzw. 16 bilden jeweils zu inneren bzw. äußeren Abstandshülsen 18 bzw. 20 einen Ringspalt (vgl. Fig. 3 und 4).

    [0025] Fig. 3 zeigt eine Ausführungsform mit fluidisch hintereinander geschalteten Teilvolumina in der Matrix. Dabei weisen sowohl die Hülse 21 am Zulauf 4 als auch der Gehäuseteil, der am Ablauf 12 liegt, eine strömungsoptimierte, in erster Näherung konische Form auf. Dies vermeidet mögliche Totvolumnina insbesondere in den Eckbereichen der Matrix und damit mögliche Vermischungen durch ein Zurückhalten und zeitversetztes Wiedereinmischen einzelner Fluidfraktionen in der Matrix.

    [0026] Fig. 4 repräsentiert ein alternatives Konzept mit fluidisch parallel geschalteten Teilvolumna in der Matrix. Bei dieser Ausführungsform erfolgt die Zuführung der Suspension mit den abzutrennenden magnetischen Partikeln über eine als Hohlwelle gestaltete Welle 8 und mehreren von dieser abzweigenden radiale Zulaufbohrungen 22 als Suspensionsaustritte in jedes zweite der Teilvolumina der Matrix. Der Ablauf des gereinigten Fluidstroms erfolgt aus den Teilvolumina ohne direkte Zulaufbohrung über Ablaufbohrungen 23, die in einen Sammelkanal 24, gebildet durch das Innere eines doppelwandigen Gehäuses 25 einmünden. Zulauf- und Ablaufbohrungen 22 bzw. 23 sind jeweils versetzt angeordnet, sodass bei einem Durchströmen der Matrix mindestens eine Separationsringscheibe durchströmt wird.

    [0027] Eine Matrixabreinigung erfolgt von Zeit zu Zeit vorzugsweise im Gegenstromverfahren. Als Kriterium für die Abreinigungsintervalle dient der Druckabfall im Separator, der mit der Beladung der Sedimentrationsringscheiben korreliert und bei Überschreitung eines bestimmten Wertes die Notwendigkeit der Matrixabreinigung anzeigt. Für die Matrixabreinigung wird ein Spülfluid vom Ablauf durch die Teilvolumina zum Zulauf geleitet, wobei die Welle 8 mit den rotierenden Separationsringscheiben 13 mit hoher Drehzahl (ca. 100 bis 500 U/min) gedreht werden. Durch die dabei entstehenden Scherungen in der Fluidströmung entstehen Verwirbelungen, welche die auf den Separationsringscheiben abgelagerten magnetischen Partikel mitreißen. Die separierten Partikel werden dann durch den überlagerten Spülfluidstrom aus der Matrix entfernt werden.

    [0028] Die Effizienz der Abreinigung lässt sich zusätzlich dadurch verbessern, dass der Hochgradienten-Magnetseparator 1 hierzu dem Einfluss eines magnetischen Feldes entzogen wird. Hierzu kann nun das Magnetfeld abgeschaltet oder der Hochgradienten-Magnetseparator aus dem Magnetfeld entfernt werden.

    [0029] Neben einer Rotationsbewegung kann alternativ eine Oszillationsbewegung auf die Welle 8 übertragen werden. Eine zusätzliche Kraft kann aufgebaut werden, wenn die Welle durch entsprechenden Antrieb und Lagerung zusätzlich zu einer Rotationsbewegung axial oszilliert.

    [0030] Neben einer effizienten Abreinigungsleistung kann auch der Separationsvorgang verbessert werden, da durch Überlagern einer langsamen Rotationsbewegung während des Abscheidevorgangs die Hydrodynamik im Filter beeinflussbar ist und somit eine Strömungskanalbildung unterdrückt wird.

    [0031] Der im Rahmen der Ausführungsbeispiele vorgeschlagene Aufbau der Matrix ermöglicht einen modularen und flexiblen Aufbau des Hochgradiententen-Magnetseparators. Allein durch einfachen Austausch der Abstandshülsen 18 und 20 können Anzahl und Abstand der Teilvolumina und Separationsringscheiben in einfacher Weise und gemäß eines Baukastenprinzips auch für Teilbereiche der Matrix variiert werden. Zur Minimierung des Druckverlusts ist zum Beispiel denkbar, im oberen Bereich des Hochgradienten-Magnetseparators größere Abstände zwischen den Matrixelementen zu wählen und im unteren Bereich die Matrixelemente dichter zu packen.

    Bezugszeichenliste:



    [0032] 
    1
    Hochgradienten-Magnetseparator
    2
    Magnetsystem
    3
    Polschuh
    4
    Zulauf
    5
    Gehäuse
    6
    Deckel
    7
    Boden
    8
    Welle
    9
    Lagerung
    10
    Kupplung
    11
    Antrieb
    12
    Ablauf
    13
    feststehende Separationsringscheibe
    14
    rotierende Separationsringscheibe
    15
    Separationsfläche
    16
    äußerer Stabilisierungsring
    17
    innerer Stabilisierungsring
    18
    innere Abstandshülse
    19
    Spannhülse
    20
    äußere Abstandshülse
    21
    Hülse
    22
    Zulaufbohrung
    23
    Ablaufbohrung
    24
    Sammelkanal
    25
    doppelwandiges Gehäuse



    Ansprüche

    1. Hochgradienten-Magnetabscheider (1) zum selektiven Abscheiden magnetisierbarer Partikel aus einer Suspension, umfassend eine in einem Magnetsystem (2) positionierbare Matrix als Separierungszone mit mindestens einem Zulauf (4, 22) und mindestens einem Ablauf (12, 23) für die Suspension, wobei die Matrix durch plattenförmige magnetisierbare und von der Suspension durchströmbare Separationsflächen (15) in aneinander gereihte Teilvolumina unterteilt ist,
    dadurch gekennzeichnet, dass
    die Separationsflächen (15) abwechselnd fest und beweglich angeordnet sind, wobei die beweglichen Separationsflächen auf einem bewegbar gelagerten Träger (8) fixiert sind, wobei im Betrieb eine Relativbewegung von mindestens zwei der vorgenannten Separationsflächen zueinander im zugefügten Spülfluid Trägheitskräfte, Zentrifugalkräfte, Turbulenzen und Scherkräfte hervorruft.
     
    2. Hochgradienten-Magnetabscheider nach Anspruch 1 umfassend einen motorischen oder aktorischen Antrieb (10, 11) für den bewegbar gelagerten Träger.
     
    3. Hochgradienten-Magnetabscheider nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Separationsflächen (15) ein Drahtgewebe oder eine perforierte Metallfolie oder ein perforiertes Metallblech umfassen.
     
    4. Hochgradienten-Magnetabscheider nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Träger eine drehbar oder lateral bewegbar gelagerte Welle (8) umfasst und die Matrix und die Separationsflächen (15) sich rotationssymmetrisch um die Welle erstrecken.
     
    5. Hochgradienten-Magnetabscheider nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Separationsflächen Teil von Separierungsringscheiben (13, 14) sind.
     
    6. Hochgradienten-Magnetabscheider nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Matrix sich in einem Innenraumvolumen eines zylinderförmigen Gehäuses (5) mit einem Boden (7) und einem Deckel (6) erstreckt, wobei im Boden oder im Deckel mindestens eine dichtende Lagerung (9) für die Welle (8) angeordnet ist.
     
    7. Hochgradienten-Magnetabscheider nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Zulauf und der mindestens eine Ablauf ausschließlich im Deckel (6) oder im Boden (7) angeordnet sind.
     
    8. Hochgradienten-Magnetabscheider nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse ein doppelwandiges Gehäuse (25) mit einen Sammelkanal (24) ist, von diesem radial nach innen verlaufende Ablaufbohrungen (23) die Abläufe bilden, sowie die Welle (8) eine Hohlwelle ist, welche im Erstreckungsbereich der Matrix mindestens eine als Zulauf dienende radiale Zulaufbohrung (22) aufweist.
     
    9. Hochgradienten-Magnetabscheider nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem mindestens einen Zulauf (4, 22) und dem mindestens einen Ablauf (12, 23) mindestens eine der Separationsflächen (15) angeordnet ist.
     


    Claims

    1. High-gradient magnetic separator (1) for the selective separation of magnetisable particles from a suspension, comprising a matrix which can be positioned in a magnet system (2) as a separation zone with at least one inlet (4, 22) and at least one outlet (12, 23) for the suspension, wherein the matrix is subdivided by plate-form magnetisable separation surfaces (15), through which the suspension can flow, into partial volumes arranged in relation to one another in rows,
    characterised in that
    the separation surfaces (15) are arranged alternately as fixed and moveable, wherein the moving separation surfaces are fixed on a moveably mounted carrier (8), wherein, when in operation, a relative movement of at least two of the aforesaid separation surfaces in respect of one another engenders in the flushing fluid introduced inertia forces, centrifugal forces, turbulences, and shear forces.
     
    2. High-gradient magnetic separator according to claim 1, comprising a motor or actuator drive (10, 11) for the moveably mounted carrier.
     
    3. High-gradient magnetic separator according to claim 1 or 2, characterised in that the separation surfaces (15) comprise a wire fabric or a perforated metal foil or a perforated metal sheet.
     
    4. High-gradient magnetic separator according to any one of claims 1 to 3, characterised in that the carrier comprises a rotatable or laterally moveably mounted shaft (8), and the matrix and the separation surfaces (15) extend rotation symmetrically about the shaft.
     
    5. High-gradient magnetic separator according to claim 4, characterised in that the separation surfaces are part of separation ring disks (13, 14).
     
    6. High-gradient magnetic separator according to claim 4 or 5, characterised in that the matrix extends in an inner space volume of a cylindrical housing (5) with a base (7) and a cover (6), wherein at least one sealing bearing (9) for the shaft (8) is arranged in the cover or the base.
     
    7. High-gradient magnetic separator according to claim 6, characterised in that the at least one inlet and the at least one outlet are arranged exclusively in the cover (6) or in the base (7).
     
    8. High-gradient magnetic separator according to claim 6, characterised in that the housing (25) is a double-walled housing, with a collection channel (24), of which outlet holes (23) running radially inwards form the outlets, and the shaft (8) is a hollow shaft, which in the extension range of the matrix exhibits at least one radial inlet hole (22) serving as the inlet.
     
    9. High-gradient magnetic separator according to any one of the preceding claims, characterised in that at least one of the separation surfaces (15) is arranged between the at least one inlet (4, 22) and the at least one outlet (12, 23).
     


    Revendications

    1. Séparateur magnétique à gradient élevé (1) permettant d'effectuer une séparation sélective de particules pouvant être magnétisées d'une suspension, comprenant une matrice pouvant être positionnée dans un système magnétique (2) constituant une zone de séparation ayant au moins une entrée (4, 22) et au moins une sortie (12, 23) de la suspension, la matrice étant subdivisée en volumes partiels alignés par des surfaces de séparation magnétisables (15) en forme de plaques pouvant être traversées par la suspension,
    caractérisé en ce que
    les surfaces de séparation (15) sont montées alternativement fixes et mobiles, les plaques de séparation mobiles étant fixées sur un support (8) monté mobile, et, en cours de fonctionnement un mouvement relatif d'au moins deux des surfaces de séparation l'une par rapport à l'autre étant provoqué par des forces d'inertie, des forces centrifuges des turbulences et des forces de cisaillement dans le fluide de balayage ajouté.
     
    2. Séparateur magnétique à gradient élevé conforme à la revendication 1,
    comprenant un système d'entraînement motorisé ou actionné (10, 11) du support monté mobile.
     
    3. Séparateur magnétique à gradient élevé conforme à la revendication 1 ou 2,
    caractérisé en ce que
    les surfaces de séparation (15) comportent une toile métallique ou un film métallique perforé ou une tôle métallique perforée.
     
    4. Séparateur magnétique à gradient élevé conforme à l'une des revendications 1 à 3,
    caractérisé en ce que
    le support comporte un arbre (8) monté mobile en rotation ou mobile latéralement, et la matrice et les surfaces de séparation (15) s'étendent symétriquement en rotation autour de cet arbre.
     
    5. Séparateur magnétique à gradient élevé conforme à la revendication 4,
    caractérisé en ce que
    les surfaces de séparation sont des parties de disques de séparation annulaires (13, 14).
     
    6. Séparateur magnétique à gradient élevé conforme à la revendication 4 ou 5,
    caractérisé en ce que
    la matrice s'étend dans le volume interne d'un boitier cylindrique (5) comportant un fond (7) et un couvercle (6), et sur le fond ou sur le couvercle est monté au moins un palier (9) assurant l'étanchéité de l'arbre (8).
     
    7. Séparateur magnétique à gradient élevé conforme à la revendication 6,
    caractérisé en ce que
    l'entrée et la sortie sont exclusivement situées sur le couvercle (6) ou sur le fond (7).
     
    8. Séparateur magnétique à gradient élevé conforme à la revendication 6,
    caractérisé en ce que
    le boitier est un boitier à double paroi (25) comportant un canal collecteur (24), perçages de sortie (23) s'étendant radialement vers l'intérieur à partir de celui-ci formant les sorties, et, l'arbre (8) étant un arbre creux qui, dans sa zone d'extension de la matrice comporte au moins un perçage d'entrée radial (22) constituant l'entrée.
     
    9. Séparateur magnétique à gradient élevé conforme à l'une des revendications précédentes,
    caractérisé en ce qu'
    est montée au moins l'une des surfaces de séparation (15) entre l'entrée (4, 22) et la sortie (12, 23).
     




    Zeichnung

















    Angeführte Verweise

    IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



    Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde ausschließlich zur Information des Lesers aufgenommen und ist nicht Bestandteil des europäischen Patentdokumentes. Sie wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt; das EPA übernimmt jedoch keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.

    In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente