(19)
(11) EP 2 984 230 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
06.02.2019  Patentblatt  2019/06

(21) Anmeldenummer: 14714570.0

(22) Anmeldetag:  06.03.2014
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
E01B 3/00(2006.01)
E01B 19/00(2006.01)
E01B 7/22(2006.01)
(86) Internationale Anmeldenummer:
PCT/AT2014/000044
(87) Internationale Veröffentlichungsnummer:
WO 2014/165871 (16.10.2014 Gazette  2014/42)

(54)

SCHWELLEN MIT ERHÖHTER SCHIENENBEFESTIGUNG ALS VERSANDUNGSSCHUTZ

RAILWAY SLEEPER HAVING AN ELEVATED RAIL FASTENING FOR PREVENTING BLOW SAND DEPOSIT

TRAVERSE DE VOIE FERRÉE COMPRENANT UN FIXATION DE RAIL ÉLEVÉ CONTRE LE DÉPÔT DE SABLE


(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR

(30) Priorität: 10.04.2013 AT 2772013

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
17.02.2016  Patentblatt  2016/07

(73) Patentinhaber:
  • voestalpine Weichensysteme GmbH
    8740 Zeltweg (AT)
  • voestalpine VAE GmbH
    1010 Wien (AT)

(72) Erfinder:
  • RIESSBERGER, Klaus
    A-8020 Graz (AT)
  • GUGGENBERGER, Eduard
    A-8741 Weisskirchen (AT)
  • OSSBERGER, Heinz
    A-8734 Grosslobming (AT)

(74) Vertreter: Keschmann, Marc 
Haffner und Keschmann Patentanwälte GmbH Schottengasse 3a
1014 Wien
1014 Wien (AT)


(56) Entgegenhaltungen: : 
EP-A1- 1 857 590
DE-A1-102011 015 210
   
       
    Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Gleisabschnitt für Schienenfahrzeuge mit hintereinander angeordneten Schwellen und auf den Schwellen abgestützten Schienen, wobei die Schwellen jeweils in Abstand voneinander angeordnete Auflagebereiche für die Schienen aufweisen, wobei die Schwellen in den Auflagebereichen erhöht ausgebildet sind, und die Schwellenerhöhung(en) an ihren Enden in der Draufsicht gesehen abgerundet ausgebildet ist (sind), wobei die Erhöhung derart getroffen ist, dass zwischen einer Unterkante der Schienen und dem Gleisbett ein Freiraum verbleibt, wobei der Freiraum sich über eine vertikale Höhe von mindestens 8 cm, insbesondere mindestens 12 cm erstreckt.

    [0002] Die Erfindung betrifft weiters ein Gleis mit einem solchen Gleisabschnitt sowie Schwellen für einen solchen Gleisabschnitt.

    [0003] Die Schwellen eines Gleises dienen dazu, die Schienen in einem definierten Abstand zueinander zu halten. Zu diesem Zweck werden die Schienen in Auflagebereichen der Schwellen an diesen befestigt, wobei die Befestigung entweder mittels Direktverschraubung erfolgt, bei der in die Schwellen eingeschraubte Schwellenschrauben den Schienenfuß z.B. unter Vermittlung von federnden Spannmitteln niederhalten, oder mittels Unterlagsplatten, die mit Schwellenschrauben an der Schwelle befestigt sind und die Spannmittel (z.B. Pandrol Clips) zum Niederhalten des Schienenfußes aufweisen. Die Schwellen können aus Holz, Stahl oder Beton oder Verbundwerkstoffe bestehen. Die Schwellen liegen in einem Gleisbett, das meist aus Schotter besteht. Die Schwellen oder andere Schienenbefestigungsträger können aber auch in einer Oberbauplatte aus Beton oder Asphalt integriert sein. Die vorliegende Erfindung ist grundsätzlich unabhängig von der Art der Schienenbefestigung, unabhängig vom Material der Schwellen und unabhängig von der Ausführung des Gleisbettes anwendbar.

    [0004] Die Befahrung eines Gleises kann durch verschiedene Umwelteinflüsse erschwert oder sogar verhindert werden. In Gegenden mit Flugsandverwehungen beispielsweise bestehen für Gleisanlagen, insbesondere im Bereich von Weichen, große Betriebs- und Sicherheitsprobleme durch das Überlagern der Geleise mit Sand und durch das Eindringen von Sand in die Weichenanlage, sodass eine regelmäßige Inspektion des Gleises und ggf. eine Reinigung vor der Befahrung erforderlich ist. Die Beseitigung von Sandverwehungen erfolgt bisher entweder manuell oder mit Hilfe von Räumfahrzeugen, wie z.B. Baggern, was naturgemäß einen hohen Aufwand bedeutet. Die Reinigung von Weichenanlagen kann häufig nur manuell erfolgen.

    [0005] Aus der WO 2012/135913 A1 ist eine Bauform einer Schienenanlage für den Einsatz in Wüstengebieten bekannt geworden, bei der die Schwellen samt Schienen auf einer gesonderten, offen gestalteten und durchlässigen Unterstützungskonstruktion gelagert werden. Diese Maßnahme ist baulich sehr aufwändig und kann außerdem nur bei der Neuherstellung von Schienen- und Weichenanlagen Verwendung finden.

    [0006] In der DE 102011015210 A1 wird ein Gleisabschnitt der eingangs genannten Art beschrieben.

    [0007] Ein Gleisabschnitt nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 ist im Magazin "Railway Gazette International", Ausgabe September 2005, Vol. 161, No. 9 auf Seite 555 beschrieben.

    [0008] Die vorliegende Erfindung zielt daher darauf ab, eine möglichst kostengünstig zu realisierende Ausbildung eines Gleises zu schaffen, mit der Behinderungen des Schienenverkehrs durch Sandverwehungen möglichst vermieden werden können und die sowohl bei der Neuherstellung von Gleisen als auch bei Nachrüstungen Verwendung finden kann.

    [0009] Zur Lösung dieser Aufgabe sieht die Erfindung bei einem Gleisabschnitt der eingangs genannten Art im Wesentlichen vor, dass die Schwelle einen mit im Wesentlichen einheitlicher Höhe ausgebildeten Grundkörper und wenigstens ein die Erhöhung ausbildendes, am Grundkörper befestigtes Erhöhungselement umfasst, dass in den erhöhten Auflagebereichen der Schwellen jeweils eine als Schienenauflage dienende Unterlagsplatte befestigt ist und dass die Unterlagsplatte Halte- und/oder Spannglieder für Schienenbefestigungsmittel aufweist. Dadurch, dass die Schienen auf erhöht ausgebildeten Schwellen aufliegen, wird ein Freiraum für den Flugsand zwischen der Schienenunterkante und dem Gleisbett und in Schienenlängsrichtung in den zwischen den Auflagebereichen liegenden Bereich der Schwellen geschaffen, was zu einer markanten Verbesserung der Durchlässigkeit von Flugsand führt. Der sich seitlich an das Gleis annähernde Flugsand wird in eine Mehrzahl von Strömungskanälen aufgeteilt, die jeweils zwischen zwei benachbarten Schwellen hindurch verlaufen, wobei diese Strömungsaufteilung insgesamt zu einer Verringerung des Strömungsquerschnitts und strömungstechnisch daher zu einer Vergrößerung der Strömungsgeschwindigkeit im Bereich der Strömungskanäle führt, was einen Transport des Sandes unterhalb der Schienen hindurch auf die andere Seite des Gleises unterstützt, sodass es zu keinen Sandablagerungen im Gleisbereich kommt. Dieser Düseneffekt wird dadurch verbessert, dass die erhöhten Auflagebereiche der Schwelle an ihren Enden in der Draufsicht gesehen abgerundet ausgebildet sind.

    [0010] Die Schwellenerhöhung kann grundsätzlich entweder nur in den Auflagebereichen vorgesehen sein oder zusätzlich auch in dem dazwischen liegenden Bereich, Im ersteren Fall ist die Ausbildung bevorzugt so getroffen, dass die Schwellen in den Auflagebereichen gegenüber dem zwischen den Auflagebereichen liegenden Bereich erhöht ausgebildet sind. Im letzteren Fall weist die Schwelle eine durchgehende Erhöhung auf, die sich ohne Unterbrechung über sämtliche Auflagebereiche erstreckt.

    [0011] Für eine besonders wirksame Vermeidung von Flugsandverwehungen ist auf einen ausreichenden Freiraum zwischen der Unterkante der Schienen und dem Gleisbett zu achten, wobei in diesem Zusammenhang bevorzugt vorgesehen ist, dass die Erhöhung mindestens 6 cm, bevorzugt mindestens 9 cm, besonders bevorzugt mindestens 12 cm beträgt.

    [0012] An den seitlichen Stirnflächen der Schwellen und insbesondere der erhöhten Auflagebereiche können Ansammlungen von Flugsand bevorzugt dadurch vermieden werden, dass die Schwellenerhöhung(en) an ihren Enden rampenartig auf- bzw. absteigend ausgebildet ist (sind).

    [0013] Erfindungsgemäß ist für eine Nachrüstung bestehender Gleise vorgesehen, dass die Schwelle einen mit im Wesentlichen einheitlicher Höhe ausgebildeten Grundkörper und wenigstens ein die Erhöhung ausbildendes, am Grundkörper befestigtes Erhöhungselement umfasst. Die Nachrüstung erfolgt hierbei derart, dass die Schienen von den herkömmlich ausgebildeten Schwellen gelöst werden, dass danach das wenigstens eine Erhöhungselement in dem jeweiligen Bereich der Schwelle angeordnet und mit dem Grundkörper der Schwelle verbunden wird, und dass die Schienen abschließend auf dem wenigstens einen Erhöhungselement befestigt werden. Das wenigstens eine Erhöhungselement kann beispielsweise als Metallkörper ausgebildet sein, wobei die seitlichen abgerundeten Bereiche des wenigstens einen Erhöhungselements von gesonderten Kappen gebildet sein können.

    [0014] Die Schienenbefestigung erfolgt in herkömmlicher Weise unter Verwendung von Unterlagsplatten, wobei die Ausbildung in diesem Zusammenhang erfindungsgemäß derart getroffen ist, dass in den erhöhten Auflagebereichen der Schwellen jeweils eine als Schienenauflage dienende Unterlagsplatte befestigt ist. Die Unterlagsplatte weist erfindungsgemäß hierbei Halte- und/oder Spannglieder für Schienenbefestigungsmittel auf.

    [0015] Die Unterlagsplatte kann hierbei so wie bei herkömmlichen Ausführungen von Schwellen mittels Schwellenschrauben an der Schwelle befestigt sein, wobei die Schwellenschrauben um ein der Erhöhung der Schwellen entsprechendes Maß verlängert ausgebildet sein müssen. Eine bevorzugte Ausbildung sieht in diesem Zusammenhang vor, dass die Unterlagsplatte mittels Schwellenschrauben befestigt sind, welche Bohrungen des wenigstens einen Erhöhungselements durchsetzen und in den Grundkörper eingeschraubt sind. Bei einer derartigen Ausführung kommt es aufgrund der verlängerten Schwellenschrauben jedoch zu erhöhten Biegebelastungen der Schwellenschrauben. In einer vorteilhaften Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung werden die Schwellenschrauben daher in dem wenigstens einen Erhöhungselement versenkt und die entsprechenden Öffnungen mit Abdeckkappen bündig geschlossen.

    [0016] Bei einer nicht beanspruchten einstückigen Ausbildung der Schwellen können Schwellenschrauben mit herkömmlicher Länge verwendet werden, wobei eine entsprechende Stabilität der Schwellen auch im Bereich der erhöhten Auflagebereiche dadurch gewährleistet ist, dass die Armierungen der Schwellen auch in diese erhöhten Auflagebereiche hineinreichend ausgebildet werden.

    [0017] In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung ist der mit den erfindungsgemäßen Erhöhungen versehende Gleisabschnitt als Weiche oder Kreuzung ausgebildet. Dies trägt dem Umstand Rechnung, dass Flugsandverwehungen insbesondere im Bereich von Weichen oder Kreuzungen besonders häufig anzutreffen sind, wobei sich eine Reinigung der Weichenanlagen besonders schwierig gestaltet. Wenn die erfindungsgemäßen Erhöhungen lediglich im Bereich der Weiche bzw. der Kreuzung vorgesehen sind und die anschließenden Übergangsgleisabschnitte derartige Erhöhungen nicht aufweisen, müssen geeignete Maßnahmen zur Erreichung der erforderlichen Niveauangleichung getroffen werden. Dies wird bevorzugt dadurch gewährleistet, dass das Gleis in den Übergangsgleisabschnitten rampenartig auf- bzw. absteigend ausgebildet ist. Bei der Wahl der Länge des Übergangsgleisabschnittes ist dabei für einen ausreichend großen Radiusübergang in der Mulde und in der Kippe Sorge zu tragen.

    [0018] Alternativ erfolgt der Niveauausgleich derart, dass das Gleisbett in dem als Weiche oder Kreuzung ausgebildeten Gleisabschnitt gegenüber dem Gleisbett der Übergangsgleisabschnitte tiefer liegt. Das Ausmaß der Abtragung des Gleisbetts entspricht dabei im Wesentlichen dem Ausmaß der Erhöhung der erhöht ausgebildeten Auflagebereiche der Schwellen.

    [0019] Im Bereich einer Weiche oder Kreuzung erfolgt die Schienenbefestigung an den Schwellen in der Regel unter Verwendung von Unterlagsplatten, wobei die Unterlagsplatte entsprechend ihrer Position entweder einen Gleitstuhl oder eine Flügelschienen- oder Radlenkerbefestigung aufweist.

    [0020] Im Zwischenschienenbereich, der zwischen der Zungenvorrichtung und dem Herzstück liegt, kann auch eine nicht beanspruchte direkte Befestigung der Schiene an den Schwellen ohne Unterlagsplatten erfolgen.

    [0021] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von in der Zeichnung schematisch dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert. In dieser zeigen Fig. 1 einen Ausschnitt einer Schwelle mit einem erhöhten Schienenauflagebereich im Querschnitt, Fig. 2 eine Draufsicht auf die Ausbildung gemäß Fig. 1, Fig. 3 eine Ansicht gemäß Fig. 1 in einer abgewandelten Ausbildung, Fig. 4 eine Querschnittsansicht eines Gleises im Bereich einer Weiche, Fig. 5 eine Draufsicht auf die Ausbildung gemäß Fig. 4, Fig. 6 den Grundriss eines Gleises mit einer Weiche, Fig. 7 eine Darstellung des Höhenprofils des Gleises gemäß Fig. 6 in einer ersten Ausbildung, Fig. 8 eine Darstellung des Höhenprofils des Gleises gemäß Fig. 6 in einer zweiten Ausbildung, Fig. 9 einen Schnitt entlang der Linie A-A der Fig. 6, Fig. 10 einen Schnitt entlang der Linie C-C der Fig. 6 und Fig. 11 einen Schnitt gemäß der Linie B-B der Fig. 6 in einer ersten Ausbildung sowie Fig. 12 einen Schnitt gemäß der Linie A-A der Fig. 6, Fig. 13 einen Schnitt gemäß der Linie C-C der Fig. 6 und Fig. 14 einen Schnitt gemäß der Linie B-B der Fig. 6 in einer zweiten Ausbildung, Fig. 15 einen Seitenansicht gemäß dem Pfeil XV der Fig. 9 und Fig. 16 einen Seitenansicht gemäß dem Pfeil XVI der Fig. 12.

    [0022] In Fig. 1 ist eine herkömmliche Schwelle ausschnittsweise dargestellt und mit 1 bezeichnet. Die Schwelle ist beispielsweise als Betonschwelle ausgebildet und weist in herkömmlicher Art und Weise eine plane Oberfläche 2 auf. Im Bereich der Auflage einer Schiene 3 ist am Grundkörper 1 der Schwelle ein Erhöhungselement 4 befestigt, das unter Zwischenschaltung einer Kunststoffzwischenlage 5 auf der planen Oberfläche 2 des Grundkörpers 1 aufliegt. Das Erhöhungselement 4 weist eine im Wesentlichen quaderförmige Gestalt auf und hat eine Breite, die geringfügig geringer ist als die Breite des Grundkörpers 1 der Schwelle. Das quaderförmige Erhöhungselement 4 ist an seinen beiden Enden mit Kappenelementen 6 versehen, die rampenförmig aufsteigend und wie in der Draufsicht gemäß Fig. 2 ersichtlich abgerundet und insbesondere mit einem tangentiellen Übergang in die Seitenfläche des Erhöhungselements übergehend ausgebildet sind. Auf dem Erhöhungselement 4 ist eine Unterlagsplatte 7 angeordnet, auf der der Schienenfuß der Schiene 3 zwischen zwei rippenartigen Erhöhungen 8 aufliegt. Zwischen der Unterlagsplatte 7 und dem Schienenfuß der Schiene 3 kann wiederum eine Kunststoffzwischenlage 9 angeordnet sein. Die Befestigung der Unterlagsplatte 7 mit dem Erhöhungselement 4 und mit dem Grundkörper 1 der Schwelle erfolgt mittels Schwellenschrauben 10, die in einem gewindelosen Bereich eine Bohrung des Erhöhungselements 4 durchsetzen und in ein entsprechendes Innengewinde des Grundkörpers 1 eingeschraubt sind. Wie in der Draufsicht gemäß Fig. 2 ersichtlich ist, sind insgesamt vier Schwellenschrauben je Unterlagsplatte vorgesehen. Der Schienenfuß der Schiene 3 wird durch nicht näher dargestellte Spannelemente niedergehalten.

    [0023] Das Erhöhungselement mit den abgerundeten Kappenteilen kann z.B. aus Stahl oder aus einem stahlfaser- bzw. kunststoffverstärkten Beton gebildet sein.

    [0024] Das Vorsehen des Erhöhungselements 4 führt dazu, dass die Schiene 3 gegenüber der herkömmlichen Anordnung, bei welcher die Schiene auf der Oberfläche 2 des Grundkörpers 1 der Schwelle angeordnet ist, wesentlich höher positioniert ist, sodass sich im freien Bereich zwischen zwei aufeinander folgenden Schwellen ein deutlicher Freiraum zwischen der Unterkante der Schiene 3 und dem Gleisbett ergibt. Dieser Freiraum bildet einen Strömungsquerschnitt für durch Wind herangetragenen Sand, sodass der Sand unter den Schienen hindurch geweht wird, ohne dass sich im Bereich des Gleises Flugsandverwehungen ergeben.

    [0025] Bei der abgewandelten Ausbildung gemäß Fig. 3, bei der die Schiene der Übersichtlichkeit halber nicht darstellt ist, weist das Erhöhungselement 4 Einsenkungen 11 auf, sodass die Schwellenschrauben 10 in einer entsprechend versenkten Position angeordnet werden können. Auf diese Art und Weise können die Schwellenschrauben 10 wesentlich kürzer ausgestaltet werden als bei der Ausbildung gemäß Fig. 1. Dadurch kann die Schraubenbelastung wesentlich verringert werden. Die Befestigung der Unterlagsplatte 7 auf dem Erhöhungselement 4 erfolgt bei der in Fig. 3 dargestellten Ausbildung ohne Schrauben, beispielsweise mittels einer Verschweißung.

    [0026] In Fig. 4 ist die erfindungsgemäße Ausbildung der Schwelle im Bereich einer Weiche dargestellt, sodass die Unterlagsplatte 7 abweichend von Fig. 3 nun einen Gleitstuhl 12 trägt, auf welchem eine nicht dargestellte Zungenschiene im Bezug auf die Backenschiene 3 zwischen einer An- oder einer Ablageposition verschoben werden kann. Die Befestigung der Unterlagsplatte 7 auf dem Erhöhungselement 4 erfolgt mittels gesonderter Schrauben 13, die, wie in der Draufsicht gemäß Fig. 5 dargestellt, weiter außen angeordnet sind als die Schwellenschrauben 10.

    [0027] In Fig. 6 ist ein Gleis 14 dargestellt, das in einem mittleren Abschnitt eine Weiche 15 aufweist. Im Bereich der Weiche 15 weisen die der Übersichtlichkeit halber in Fig. 6 nicht dargestellten Schwellen Erhöhungen auf, wohingegen die zu der Weiche hinführenden und von dieser wegführenden Gleisabschnitte keine derartigen Erhöhungen aufweisen. Es ist daher für einen entsprechenden Niveauausgleich Sorge zu tragen, wofür zwei alternative Ausführungen zur Verfügung stehen. Gemäß einer ersten Ausführung ist in Fig. 7 vorgesehen, dass das Gleis in an die Weiche 15 anschließenden Übergangsgleisabschnitten 16 rampenartig auf- bzw. absteigend ausgebildet ist, wobei die Rampe bevorzugt dadurch realisiert wird, dass die Schwellen mit zu- bzw. abnehmender Höhe ausgebildete Erhöhungselemente aufweisen. Das Gleisbett verläuft bei der Ausbildung gemäß Fig. 7 über das gesamte Gleis auf dem gleichen Niveau.

    [0028] In Fig. 8 hingegen wird die Niveauangleichung dadurch gewährleistet, dass das Gleisbett im Bereich der Weiche 15 gegenüber dem Gleisbett der Übergangsgleisabschnitte 16 tiefer liegt, wobei das Niveau des abgesenkten Gleisbetts schematisch mit 17 angedeutet ist.

    [0029] Die Figuren 9 bis 11 zeigen nun Schnittdarstellungen im Bereich der Weiche 15, wobei eine Ausführung der Erfindung als Nachrüstsatz dargestellt ist. In den entsprechenden Schnittdarstellungen gemäß den Figuren 12 bis 14 hingegen ist eine nicht beanspruchte Ausbildung dargestellt, die bei einer Neuherstellung des Gleises zum Einsatz gelangen kann. In den Figuren 9 bis 14 werden dieselben Bezugszeichen verwendet wie in den Figuren 1 bis 5.

    [0030] Fig. 9 zeigt eine Schnittdarstellung im Bereich der Zungenschienen 18 der Weiche 15, wobei die Zungenschienen 18 auf dem Gleitstuhl 12 im Sinne des Doppelpfeils 19 verlagert werden können. Die erhöhte Anordnung der Schienen gelingt wiederum durch Anordnung von Erhöhungselementen 4 auf einer als herkömmlicher Grundkörper ausgebildeten Schwelle 1. Es wird somit davon ausgegangen, dass ein Gleis mit herkömmlichen Schwellen 1 vorgefunden wird, welches durch Nachrüstung der Erhöhungselemente 4 derart umgestaltet wird, dass die Schienen 3 und 18 eine entsprechend erhöhte Position einnehmen können. Die Erhöhungselemente 4 sind hierbei lediglich in den schematisch dargestellten Auflagebereichen 20 vorgesehen, wohingegen in einem dazwischen liegenden Bereich 21 kein derartiges Erhöhungselement vorgesehen ist.

    [0031] Dasselbe gilt für den in Fig. 10 dargestellten Zwischenschienenbereich, in dem insgesamt vier Auflagebereiche 20 für Schienen 3 vorgesehen sind. In dem in Fig. 11 dargestellten Herzbereich sind insgesamt drei Erhöhungselemente 4 vorgesehen, wobei die Unterlagsplatten 7 in den beiden äußeren Auflagebereichen Radlenker 22 und im mittleren Auflagebereich ein Herzstück 23 tragen.

    [0032] Das Gleisbett 25 erstreckt sich mit seiner niveaugleichen Oberfläche auch seitlich der Stirnflächen der Schwellen, wie dies exemplarisch in Fig. 11 gezeigt ist.

    [0033] Die nicht beanspruchte Ausbildung gemäß den Figuren 12 bis 14 entspricht im Wesentlichen der Ausbildung gemäß den Figuren 9 bis 11 mit dem Unterschied, dass anstelle von herkömmlichen Schwellen mit gesonderten Erhöhungselementen 4 Schwellen zum Einsatz gelangen, die bereits herstellerseitig einstückig ausgeformte erhöhte Bereiche 24 aufweisen. Die Befestigung der Unterlagsplatten 7 kann in diesem Fall mittels Schwellenschrauben erfolgen, die eine herkömmliche Länge aufweisen, wobei das mit den Schwellenschrauben zusammenwirkende Innengewinde der Schwellen 1 im Bereich der Erhöhungen 24 ausgebildet ist.

    [0034] In den Darstellungen gemäß Fig. 15 und 16 ist der auf Grund der Schwellenerhöhung y ausgebildete Freiraum zwischen dem Gleisbett 25 und der Unterkante der Schiene 3 ersichtlich. Der durch die Erhöhung y hervorgerufene vergrößerte vertikale Abstand ist mit x bezeichnet.


    Ansprüche

    1. Gleisabschnitt für Schienenfahrzeuge mit hintereinander angeordneten, in einem Gleisbett (25) liegenden Schwellen (1) und auf den Schwellen (1) abgestützten Schienen (2), wobei die Schwellen (1) jeweils in Abstand voneinander angeordnete Auflagebereiche (20) für die Schienen (2) aufweisen, wobei die Schwellen (1) in den Auflagebereichen (20) erhöht ausgebildet sind, und die Schwellenerhöhung(en) an ihren Enden in der Draufsicht gesehen abgerundet ausgebildet ist (sind), wobei die Erhöhung derart getroffen ist, dass zwischen einer Unterkante der Schienen (2) und dem Gleisbett (25) ein Freiraum verbleibt, wobei der Freiraum sich über eine vertikale Höhe von mindestens 8 cm, insbesondere mindestens 12 cm erstreckt, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwelle einen mit im Wesentlichen einheitlicher Höhe ausgebildeten Grundkörper (1) und wenigstens ein die Erhöhung ausbildendes, am Grundkörper (1) befestigtes Erhöhungselement (4) umfasst, dass in den erhöhten Auflagebereichen (20) der Schwellen (1) jeweils eine als Schienenauflage dienende Unterlagsplatte (7) befestigt ist und dass die Unterlagsplatte (7) Halte- und/oder Spannglieder für Schienenbefestigungsmittel aufweist.
     
    2. Gleisabschnitt nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwellen (1) in den Auflagebereichen (20) gegenüber dem zwischen den Auflagebereichen liegenden Bereich (21) erhöht ausgebildet sind.
     
    3. Gleisabschnitt nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Erhöhung mindestens 6 cm, bevorzugt mindestens 9 cm, besonders bevorzugt mindestens 12 cm beträgt.
     
    4. Gleisabschnitt nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwellenerhöhung(en) an ihren Enden rampenartig auf- bzw. absteigend ausgebildet ist (sind).
     
    5. Gleisabschnitt nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Unterlagsplatte (7) mittels Schwellenschrauben (10) befestigt ist, welche Bohrungen des wenigstens einen Erhöhungselements (4) durchsetzen und in den Grundkörper (1) eingeschraubt sind.
     
    6. Gleisabschnitt nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das wenigstens eine Erhöhungselement (4) mittels Schwellenschrauben (10) an dem Grundkörper (1) befestigt ist, deren Schraubenkopf in dem Erhöhungselement (4) versenkt ist.
     
    7. Gleis umfassend einen als Weiche (15) oder Kreuzung ausgebildeten Gleisabschnitt nach einem der Ansprüche 1 bis 6 und an dessen beiden Enden anschließende Übergangsgleisabschnitte (16).
     
    8. Gleis nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Unterlagsplatte (7) einen Gleitstuhl (12) oder eine Flügelschienen- oder Radlenkerbefestigung (22) aufweist.
     
    9. Gleis nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Gleis in den Übergangsgleisabschnitten (16) rampenartig auf- bzw. absteigend ausgebildet ist.
     
    10. Gleis nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Gleisbett in dem als Weiche (15) oder Kreuzung ausgebildeten Gleisabschnitt gegenüber dem Gleisbett der Übergangsgleinabschnitte (16) tiefer liegt.
     
    11. Verwendung eines Gleisabschnitts nach einem der Ansprüche 1 bis 6 für die Herstellung eines Gleises in einem von Flugsandverwehungen gefährdeten Gebiet, wie z.B. einem Wüstengebiet.
     


    Claims

    1. A track section for rail vehicles with consecutively arranged sleepers (1) and rails (2) supported on the sleepers (1), wherein the sleepers (1) each exhibit respectively spaced apart bearing areas (20) for the rails (2), wherein the sleepers (1) are raised in the bearing areas (20), and the ends of the sleeper elevation(s) are rounded as viewed from above, wherein the elevation is designed in such a manner that a free space between a lower edge of the rails (2) and the track bed (25) is remaining, wherein the free space extends over a vertical height of at least 8 cm, especially at least 12 cm, characterized in that the sleeper comprises a base body (1) designed with an essentially uniform height and at least one raising element (4) that is attached to the base body (1) and forms the elevation, that a respective base plate (7) serving as a rail pad is fastened in the elevated bearing areas (20) of the sleepers (1) and that the base plate (7) exhibits retaining and/or clamping members for rail fastening means.
     
    2. The track section according to claim 1, characterized in that the sleepers (1) are raised in the bearing areas (20) in relation to the region (21) lying between the bearing areas.
     
    3. The track section according to claim 1 or 2, characterized in that the elevation measures at least 6 cm, preferably at least 9 cm, especially preferably at least 12 cm.
     
    4. The track section according to one of claims 1 to 3, characterized in that the ends of the sleeper elevation(s) are given an ascending or descending ramp-like design.
     
    5. The track section according to one of claims 1 to 4, characterized in that the base plate (7) is fastened by means of sleeper screws (10), which pass through boreholes of the at least one raising element (4), and are screwed into the base body (1).
     
    6. The track section according to one of claims 1 to 5, characterized in that the at least one raising element (4) is fastened to the base body (1) by means of sleeper screws (10), whose screw heads are countersunk in the raising element (4).
     
    7. A track comprising a track section designed as a switch (15) or junction according to one of claims 1 to 6, and transition track sections (16) adjoining its two ends.
     
    8. The track according to claim 7, characterized in that the base plate (7) exhibits a slide plate (12) or a wing rail or check rail attachment (22).
     
    9. The track according to claim 7 or 8, characterized in that the track is designed like an ascending or descending ramp in the transition track sections (16).
     
    10. The track according to claim 7 or 8, characterized in that the track bed lies more deeply in the track section designed as a switch (15) or junction in relation to the track bed of the transition track sections (16).
     
    11. Use of a track section according to one of claims 1 to 6 for manufacturing a track in a region endangered by sand drifts, e.g., a desert area.
     


    Revendications

    1. Section de voie pour véhicules sur rails avec des traverses (1) agencées l'une derrière l'autre et disposées dans un ballast de voie (25) et des rails (2) supportés sur les traverses (1), dans laquelle les traverses (1) présentent respectivement des zones d'appui (20) agencées à distance l'une de l'autre pour les rails (2), dans laquelle les traverses (1) sont formées relevées dans les zones d'appui (20) et l'élévation ou les élévations des traverses est ou sont formées arrondies à leurs extrémités observées en vue de dessus, dans laquelle l'élévation est telle qu'il subsiste entre un bord inférieur des rails (2) et le ballast de voie (25) un espace libre, dans laquelle l'espace libre s'étend sur une hauteur verticale d'au moins 8 cm, en particulier d'au moins 12 cm, caractérisée en ce que la traverse comprend un corps de base (1) formé à une hauteur sensiblement unitaire et au moins un élément d'élévation (4) formant l'élévation et fixé sur le corps de base (1), dans les zones d'appui relevées (20) des traverses (1) est fixée respectivement une plaque d'assise (7) servant d'appui pour les rails et la plaque d'assise (7) présente des éléments de retenue et/ou de serrage pour des moyens de fixation de rails.
     
    2. Section de voie selon la revendication 1, caractérisée en ce que les traverses sont formées dans les zones d'appui (20) relevées vis-à-vis de la zone (21) disposée entre les zones d'appui.
     
    3. Section de voie selon la revendication 1 ou 2, caractérisée en ce que l'élévation atteint au minimum 6 cm, de préférence au moins 9 cm, mieux encore au moins 12 cm.
     
    4. Section de voie selon l'une quelconque des revendications 1 à 3, caractérisée en ce que la ou les élévations de traverses est ou sont formées à leurs extrémités en forme de rampe dans le sens ascendant ou descendant.
     
    5. Section de voie selon l'une quelconque des revendications 1 à 4, caractérisée en ce que la plaque d'assise (7) est fixée au moyen de vis de traverses (10), qui traversent des alésages du au moins un élément d'élévation (4) et sont vissées dans le corps de base (1).
     
    6. Section de voie selon l'une quelconque des revendications 1 à 5, caractérisée en ce que le au moins un élément d'élévation (4) est fixé au moyen de vis de traverses (10) sur le corps de base (1), dont la tête de vis est noyée dans l'élément d'élévation (4).
     
    7. Voie comprenant une section de voie formée en aiguillage (15) ou en croisement selon l'une quelconque des revendications 1 à 6 et des sections de voies de passage (16) se raccordant à leurs deux extrémités.
     
    8. Voie selon la revendication 7, caractérisée en ce que la plaque d'assise (7) présente une plaque de glissement (12) ou une fixation en patte de lièvre ou à contre-rail (22).
     
    9. Voie selon la revendication 7 ou 8, caractérisée en ce que la voie est formée dans les sections de voies de passage (16) en forme de rampe dans le sens ascendant ou descendant.
     
    10. Voie selon la revendication 7 ou 8, caractérisée en ce que le ballast de voie est disposé plus profondément dans la section de voie formée en aiguille (15) ou en croisement vis-à-vis du ballast de voie des sections de voies de passage (16).
     
    11. Utilisation d'une section de voie selon l'une quelconque des revendications 1 à 6 pour la fabrication d'une voie dans une zone menacée par des déplacements de sables mouvants, notamment par exemple dans une zone désertique.
     




    Zeichnung


























    Angeführte Verweise

    IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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    In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente




    In der Beschreibung aufgeführte Nicht-Patentliteratur