[0001] Die Erfindung betrifft eine Siebvorrichtung mit Siebwalzen, die nebeneinander an
einem Gestell drehantreibbar angeordnet sind, um ein Walzensieb zum Sortieren von
Siebgut in eine oder mehrere Feinkornfraktionen und eine oder mehrere Überkornfraktionen
zu bilden. Die Siebwalzen sind dafür eingerichtet, zumindest einen Teil einer Überkornfraktion
in Walzenachsrichtung zu fördern. Die Erfindung betrifft ferner eine zur Bildung einer
derartigen Siebvorrichtung geeignete Siebwalze als solche.
[0002] Eine Siebvorrichtung der genannten Art ist beispielsweise aus der
EP 1 570 919 B1 bekannt. Die Siebvorrichtung umfasst ein Walzensieb mit nebeneinander drehantreibbar
angeordneten, ineinandergreifenden Schraub- bzw. Spiralwalzen. Ein auf das Walzensieb
aufgegebenes Siebgut wird in eine zwischen diesen Siebwalzen hindurchfallende Feinkornfraktion,
eine auf den Siebwalzen quer zur Walzenachsrichtung geförderte erste Überkornfraktion
und eine durch Schraubwirkung der Siebwalzen in Walzenachsrichtung geförderte zweite
Überkornfraktion getrennt. Die erste Überkornfraktion wird an einem Ende des Walzensiebs
quer zur Walzenachsrichtung ausgetragen. Die Siebwalzen sind nur an einem Ende und
somit fliegend gelagert, so dass die zweite Überkornfraktion ungehindert am frei auskragenden
Ende der Siebwalzen ausgetragen werden kann.
[0003] Die
EP 2 329 891 B1 beschreibt ein anderes Beispiel einer Siebvorrichtung. Anstelle von Schraub- bzw.
Spiralwalzen weist die Siebvorrichtung Siebwalzen mit in Walzenachsrichtung parallel
nebeneinander angeordneten Siebscheiben auf, die miteinander ein Scheibensieb bilden.
Um einen Teil der Überkornfraktion dennoch in Walzenachsrichtung zu fördern, sind
die Siebwalzen des Scheibensiebs so angeordnet, dass die Walzenachsen von einem Aufgabebereich
des Scheibensiebs in Richtung auf einen Ausgabebereich schräg nach unten geneigt sind.
Die betreffende Überkornfraktion wird daher durch Schwerkraft in Walzenachsrichtung
gefördert. Im Unterschied zur erstgenannten Siebvorrichtung sind die Siebwalzen des
Scheibensiebs beidseitig gelagert, so dass Vorkehrungen getroffen werden müssen, um
das Abfördern der betreffenden Überkornfraktion über die axialen Enden der Siebwalzen
hinaus nicht übermäßig zu behindern.
[0005] Es ist eine Aufgabe der Erfindung, bei einem Walzensieb, auf dem eine Überkornfraktion
in Walzenachsrichtung gefördert wird, die Gefahr des Verklemmens von Teilen dieser
Überkornfraktion insbesondere in Ausführungen zu verringern, in denen Siebwalzen des
Walzensiebs beidseitig gelagert sind. Es ist auch eine Aufgabe, eine Siebwalze bereitzustellen,
die bei Einbau in einem Walzensieb insbesondere im Falle einer beidseitigen Lagerung
der Gefahr des Verklemmens durch in Walzenachsrichtung gefördertes Überkorn entgegenwirkt.
[0006] Die Erfindung geht von einer Siebvorrichtung zum Sortieren von Siebgut in eine oder
mehrere Feinkornfraktionen und eine oder mehrere Überkomfraktionen aus, die ein Gestell
und ein Walzensieb mit nebeneinander um jeweils eine Walzenachse drehbar angeordneten,
am Gestell abgestützten Siebwalzen umfasst. Die Siebwalzen weisen jeweils einen Walzenkörper
und eine oder mehrere relativ zum Walzenkörper radial vorstehende Siebstrukturen auf.
Die Siebwalzen sind derart ausgebildet und angeordnet, dass zwischen den Walzenkörpern
benachbarter Siebwalzen jeweils ein Feinkornsiebspalt besteht, durch den eine Feinkornfraktion
fällt, während bei Drehantrieb der Siebwalzen eine Überkornfraktion auf dem Walzensieb
in Walzenachsrichtung gefördert wird.
[0007] Die eine oder mehreren radial vorstehenden Siebstrukturen der jeweiligen Siebwalze
können Siebscheiben sein, insbesondere Siebsterne mit radial abstehenden Sternfingern.
Siebscheiben dieser Art sind beispielsweise aus der
EP 1 088 599 B1 bekannt. Die abstehenden Finger der einzelnen Siebsterne können wie in diesem Dokument
beschrieben vorteilhafterweise elastisch nachgiebig sein, grundsätzlich können die
Siebsterne jedoch auch in sich unnachgiebig sein bzw. eine im praktischen Betrieb
vernachlässigbare Elastizität aufweisen. Um eine Überkornfraktion in Walzenachsrichtung
zu fördern, können die Siebscheiben der Siebwalzen eines Scheibensiebs in Bezug auf
die jeweilige Walzenachse geneigt angeordnet sein, d. h. in Draufsicht auf das Walzensieb
zur jeweiligen Walzenachse eine Neigung größer 0° und kleiner 90° aufweisen, um die
betreffende Überkornfraktion durch Schraubwirkung in Walzenachsrichtung zu fördern.
Anstelle von Siebsternen können auch einfache kreisrunde oder ovale oder ähnlich geformte
Siebscheiben Verwendung finden. Grundsätzlich können die Siebscheiben jedweder Art
auch orthogonal zur jeweiligen Walzenachse angeordnet sein. In Ausführungen mit nur
orthogonal ausgerichteten Siebscheiben oder andersartigen Siebstrukturen sind die
Siebwalzen in die Walzenachsrichtung, in die die betreffende Überkornfraktion gefördert
werden soll, nach unten geneigt, um die Förderung durch Schwerkraft zu bewirken.
[0008] In bevorzugten Ausführungen sind die Siebwalzen oder zumindest ein Teil der Siebwalzen
des Walzensiebs allerdings Schraub- bzw. Spiralwalzen und weisen jeweils eine über
den Walzenkörper radial vorstehende Siebstruktur in Form einer um die Walzenachse
schraubenförmig umlaufenden Wendelstruktur auf. In derartigen Ausführungen können
zwei oder gegebenenfalls auch noch mehr schraubenförmig umlaufende Siebstrukturen
um den gleichen Walzenkörper umlaufen, die gemeinsam eine mehrgängige Siebstruktur
der jeweiligen Siebwalze bilden. Zweckmäßigerweise weisen die Siebwalzen jedoch jeweils
nur eine einzige schraubenartig umlaufende Siebstruktur auf, sind also eingängig.
Eine als Wendelstruktur gebildete Siebstruktur läuft vorteilhafterweise kontinuierlich
um die betreffende Walzenachse um, so dass ihr Verlauf über die gesamte axiale Länge
oder zumindest den weit überwiegenden Teil der Länge der Siebstruktur mathematisch
ausgedrückt stetig differenzierbar ist.
[0009] Die eine oder mehreren radial in Bezug auf den jeweiligen Walzenkörper vorstehenden
Siebstrukturen benachbarter Siebwalzen greifen in Draufsicht auf das Walzensieb gesehen
ineinander. In Draufsicht gesehen ragen die Siebstrukturen somit in die zwischen jeweils
benachbarten Walzenkörpern gebildeten Feinkornsiebspalte, durch die das Feinkorn fällt,
und es folgt in Walzenachsrichtung auf eine vorstehende Siebstruktur oder einen vorstehenden
Siebstrukturabschnitt der einen Siebwalze jeweils eine vorstehende Siebstruktur oder
ein vorstehender Siebstrukturabschnitt einer benachbarten Siebwalze. Grundsätzlich
wäre es jedoch auch möglich, die Siebstrukturen benachbarter Siebwalzen in Walzenachsrichtung
nicht "auf Lücke" anzuordnen, so dass sie kammartig ineinander greifen, sondern so
auszubilden, dass sie axial auf gleicher Höhe und somit einander in Querrichtung direkt
zugewandt sind. Durch das Ineinandergreifen von Siebstrukturen benachbarter Siebwalzen
entstehen jedoch konstruktive Freiräume in Bezug auf die Gestaltung der "Maschenweite"
des Walzensiebs zusätzlich zur Bemessung der Spaltweite zwischen den Walzenkörpern.
[0010] Nach der Erfindung weitet sich der Walzenkörper wenigstens einer der Siebwalzen in
einem axialen Aufweitabschnitt in Walzenachsrichtung radial auf, so dass die Weite
des Feinkornsiebspalts, den der sich aufweitende Walzenkörper mit dem Walzenkörper
einer benachbarten Siebwalze bildet, im Aufweitabschnitt in Walzenachsrichtung abnimmt.
Die Walzenachsrichtung ist hierbei die Richtung, in die die betreffende Überkornfraktion
zum Aufweitabschnitt gefördert wird. Während langgestreckte und leichte Teile der
Überkornfraktion primär quer zur Walzenachsrichtung gefördert werden, beinhaltet die
in Walzenachsrichtung geförderte Überkornfraktion vor allem Teile bzw. Brocken, die
in Bezug auf ihre äußeren Abmessungen kompakt und schwer sind. Handelt es sich bei
dem Siebgut beispielsweise um Erdaushub oder Bauschutt, enthält die in Walzenachsrichtung
geförderte Überkornfraktion zusammenbackende Erdklumpen und/oder größere Steine, die
nicht durch das Walzensieb nach unten fallen, sondern wegen ihrer Abmessungen und
ihres Gewichts in den zwischen benachbarten Siebwalzen gebildeten Mulden in Walzenachsrichtung
gefördert werden. Diese Überkornfraktion wird im Aufweitabschnitt, d. h. durch den
sich dort aufweitenden Walzenkörper, zum Aufschwimmen gebracht, da die betreffenden
Teile weniger tief in den sich wegen des Aufweitens verengenden Feinkornsiebspalt
ragen können. Die über dem Feinkornsiebspalt mit einem benachbarten Walzenkörper gebildete
Mulde wird flacher und die Förderwirkung der Siebwalze in Umfangsrichtung, quer zur
Walzenachsrichtung, wird stärker. Falls die eine oder mehreren vorstehenden Siebstrukturen
relativ zur Walzenachsrichtung eine Neigung aufweisen und daher in Walzenachsrichtung
eine Förderwirkung auf das Überkorn ausüben, schwächt sich diese axiale Förderwirkung
hingegen längs des Aufweitabschnitts ab.
[0011] Wegen der im Bereich der Aufweitungen verstärkten Querförderung auch von kompaktem
Überkorn und damit einhergehend der Verringerung der Gefahr des Verklemmens können
bei einem Walzensieb mit sich aufweitenden Siebwalzen diese an beiden Enden gelagert
werden, was der Stabilität und Robustheit der Siebvorrichtung zugutekommt. Eine Gestellwand
kann das Walzensieb an den abwärtigen Enden der Siebwalzen begrenzen, was in vielen
Anwendungen Vorteile bietet oder den Einbau des Walzensiebs erleichtert.
[0012] Die Siebwalze kann auch im Aufweitabschnitt eine oder mehrere radial in Bezug auf
den Walzenkörper vorstehende Siebstrukturen, beispielsweise eine oder mehrere Siebscheiben
oder bevorzugt einen Abschnitt einer schraubenförmig umlaufenden, also wendelförmigen
Siebstruktur aufweisen. Grundsätzlich kann sich eine wendelförmige Siebstruktur bis
zu einem in Walzenachsrichtung axialen Ende des Aufweitabschnitts erstrecken oder
an diesem Ende eine Siebscheibe angeordnet sein. In bevorzugten Ausführungen nimmt
jedoch das Ausmaß des radialen Vorstehens, die Höhe, der einen oder mehreren Siebstrukturen
im Aufweitabschnitt ab, d. h. die eine oder mehreren Siebstrukturen flachen im Aufweitabschnitt
in Walzenachsrichtung ab. Denkt man sich eine an den äußeren Umfang der einen oder
mehreren Siebstrukturen angelegte Umhüllende, eine virtuelle Umhüllende, so verjüngt
sich diese Umhüllende in den bevorzugten Ausführungen im Aufweitabschnitt in Walzenachsrichtung.
Die radiale Höhe der Flanken, mit denen die eine oder mehreren Siebstrukturen in Walzenachsrichtung
eine Förderwirkung entfalten, falls sie zur Walzenachsrichtung geneigt ist oder sind,
nimmt dadurch nicht nur aufgrund des Aufweitens des Walzenkörpers, sondern zusätzlich
durch das radiale Abflachen der einen oder mehreren Siebstrukturen ab. Der durch das
Aufweiten des Walzenkörpers bereits erzielte Effekt des Aufschwimmens wird verstärkt
und eine etwaige axiale Förderwirkung weiter abgeschwächt.
[0013] Der Walzenkörper kann sich im Aufweitabschnitt insbesondere konisch aufweiten. Anstelle
einer Aufweitung mit konstantem Weitungswinkel kann sich der Walzenkörper im Aufweitabschnitt
auch trompetenförmig, d. h. mit zunehmendem Weitungswinkel und somit progressiv, oder
aber glockenförmig, d. h. mit abnehmendem Weitungswinkel bzw. degressiv, aufweiten.
Obgleich sich die Aufweitung diskontinuierlich, in Stufen, und in diesem Fall bevorzugt
in mehreren kleinen Stufen vollziehen kann, werden Ausführungen bevorzugt, in denen
sich der Walzenkörper im Aufweitabschnitt allmählich und kontinuierlich, mathematisch
gesprochen stetig differenzierbar und bevorzugt monoton, aufweitet. Die Aufweitung
erstreckt sich über eine Abschnittslänge, die in bevorzugten Ausführungen größer,
vorzugsweise wenigstens zweimal und bevorzugter wenigstens fünfmal größer als die
Spaltweite des Feinkornsiebspalts ist, den der Walzenkörper in Walzenachsrichtung
vor dem Aufweitabschnitt mit einem benachbarten Walzenkörper des Walzensiebs bildet.
[0014] Der Walzenkörper weitet sich im Aufweitabschnitt bis auf eine größte Weite auf. Die
größte Weite ist vorzugsweise maximal so groß wie eine maximale radiale Weite der
einen oder mehreren Siebstrukturen, die in Bezug auf die Walzenachsrichtung vor dem
Aufweitabschnitt angeordnet ist oder sind. Bevorzugter ist die größte radiale Weite,
die der Walzenkörper im Aufweitabschnitt aufweist, kleiner als die größte radiale
Weite des äußeren Umfangs dieser einen oder mehreren in Bezug auf die Walzenachsrichtung
aufwärtigen Siebstrukturen. Die eine oder mehreren aufwärtigen Siebstrukturen weisen
über die Länge eines aufwärtigen Walzenkörperabschnitts, an den der Aufweitabschnitt
in Walzenachsrichtung grenzt, vorzugsweise eine konstante Weite auf, so dass die genannte
Umhüllende im aufwärtigen Walzenkörperabschnitt zylindrisch ist.
[0015] Der Walzenkörper kann sich im Aufweitabschnitt von einer Anfangsweite auf eine größte
radiale Weite durchgängig aufweiten, also über die gesamte axiale Länge des Aufweitabschnitts
beispielsweise konisch, trompetenförmig oder glockenförmig mit sich monoton vergrößernder
Weite sein. In bevorzugten Ausführungen weist der Aufweitabschnitt jedoch einen ersten
Unterabschnitt und daran axial unmittelbar anschließend einen zweiten Unterabschnitt
auf. Im ersten axialen Unterabschnitt weitet sich der Walzenkörper auf, bevorzugt
wie bereits beschrieben, bis er an einem axialen Ende des ersten Unterabschnitts eine
größte radiale Weite aufweist. Bevorzugt ist die radiale Weite im zweiten Unterabschnitt
zumindest im Wesentlichen konstant, wobei die radiale Weite des zweiten Unterabschnitts
insbesondere der größten radialen Weite des ersten Unterabschnitts entsprechen kann.
Im zweiten Unterabschnitt ist der Walzenkörper vorzugsweise zumindest in Wesentlichen
zylindrisch. Ein zylindrischer zweiter Unterabschnitt kann insbesondere kreiszylindrisch
sein.
[0016] In bevorzugten Ausführungen weist der Walzenkörper im Aufweitabschnitt eine Querförderstruktur
oder eine Rückförderstruktur auf, was auch die Kombination einer Quer- und Rückförderstruktur
einschließt. Aufgrund des Aufweitens und dadurch bedingten Aufschwimmens wird auf
in den Aufweitabschnitt gelangtes Überkorn bereits von Hause aus eine im Vergleich
zum Walzenkörper vor dem Aufweitabschnitt verstärkte Förderwirkung quer zur Walzenachsrichtung
ausgeübt. Durch eine Querförderstruktur wird diese Querförderwirkung im Aufweitabschnitt
noch verstärkt. Die Querförderstruktur kann insbesondere in Form einer Oberflächenstrukturierung,
etwa einer Rändelung oder Riffelung, oder einer Außenverzahnung oder Rippenstruktur
mit vorstehenden, axial erstreckten Zähnen oder Rippen gebildet sein. Die Förderstruktur
kann zu einer Quer- und Rückförderstruktur weiterentwickelt sein, um auf in den Aufweitabschnitt
gelangtes Überkorn nicht nur eine verstärkte Förderwirkung in Umfangsrichtung der
Siebwalze, sondern auch gegen die Walzenachsrichtung ausüben zu können. Eine Quer-
und Rückförderstruktur kann ebenfalls vorteilhaft in der Art einer Außenverzahnung
oder Rippenstruktur gebildet sein mit Zähnen oder Rippen, die in Bezug auf die Walzenachse
eine Neigung größer 0° und kleiner 90° aufweisen. So kann beispielsweise eine Schrägverzahnung
oder eine Rippenstruktur mit am Umfang des Aufweitabschnitts schräg erstreckten Rippen
die Quer- und Rückförderstruktur bilden. Weist der Walzenkörper im Aufweitabschnitt
die bereits erläuterten Unterabschnitte auf, die sich in Bezug auf das Aufweiten voneinander
unterscheiden, ist die Quer- und/oder Rückförderstruktur vorzugsweise im zweiten Unterabschnitt
vorgesehen, bevorzugt nur im zweiten Unterabschnitt.
[0017] In ersten Ausführungen bildet der Aufweitabschnitt ein axiales Förderende der Siebwalze,
wobei der Walzenkörper an diesem Förderende vorzugsweise eine größte radiale Weite
aufweist. Das axiale Förderende ist ein Ende der Siebwalze, über das entweder aufgrund
einer Begrenzung axial nicht hinaus gefördert werden kann oder an dem in Walzenachsrichtung
gefördertes Überkorn das Walzensieb verlässt und insbesondere zwischen den Siebwalzen
hindurch vom Walzensieb fallen kann.
[0018] Das Gestell umfasst in bevorzugten Ausführungen eine Gestellwand, die das Walzensieb
an einem axialen Ende der Siebwalzen begrenzt und über die Oberseite des Walzensiebs
hinaus ragt. Die axialen Förderenden der Siebwalzen können dieser Gestellwand axial
zugewandt sein. Das Walzensieb fördert das betreffende Überkorn daher in Walzenachsrichtung
auf die Gestellwand zu. Wird das Überkorn in Walzenachsrichtung bis gegen die Gestellwand
gefördert, besteht am axialen Förderende die Gefahr des Verstopfens bzw. Verklemmens.
Dieser Gefahr wird in den ersten Ausführungen durch das Aufweiten des Walzenkörpers
am Förderende begegnet, da das Überkorn im Aufweitabschnitt aufschwimmt und durch
den drehenden Walzenkörper im Aufweitabschnitt eine verstärkte Querförderung erfährt,
die durch Ausbildung der erwähnten Quer- und/oder Rückförderstruktur verstärkt werden
kann.
[0019] In einer bevorzugten Variante der ersten Ausführungen sind die Walzenkörper zumindest
bei einem Teil der Siebwalzen am der Gestellwand nahen axialen Ende verdünnt oder
enden in einem Abstand vor der Gestellwand. Die betreffenden Siebwalzen weisen unmittelbar
vor der Gestellwand jeweils einen schlanken Walzenabschnitt auf. Die Weite der im
Bereich der schlanken Walzenabschnitte erhaltenen Spalte zwischen benachbarten Siebwalzen
ist größer als die Weite des Feinkornsiebspalts. Auf diese Weise entsteht an den in
Bezug auf die Walzenachsrichtung abwärtigen Enden der Siebwalzen ein Randstreifen,
in dem bis in den Randstreifen gefördertes Überkorn zwischen benachbarten Siebwalzen
hindurchfallen kann. Der Abstand zwischen dem axialen Förderende der jeweiligen Siebwalze
und der zugewandt gegenüberliegenden Gestellwand ist zweckmäßigerweise wenigstens
so groß wie eine quer zur Walzenachsrichtung gemessene Breite des auf dem Walzensieb
zumindest primär in Walzenachsrichtung geförderten Überkorns. Der Abstand, den das
axiale Förderende der Siebwalze von der axial zugewandten Gestellwand aufweist, ist
vorzugsweise wenigstens doppelt, bevorzugter wenigstens dreimal so groß wie die Weite
des Feinkornsiebspalts, den die Siebwalze mit der benachbarten Siebwalze für die durch
das Walzensieb fallende Feinkornfraktion aufwärts vom Aufweitabschnitt bildet. In
dem vom axialen Förderende bis zur zugewandten Gestellwand schlanken Walzenabschnitt
weist die Siebwalze eine maximale radiale Weite auf, vorzugsweise eine über den gesamten
Abschnitt konstante maximale radiale Weite, die in bevorzugten Ausführungen höchstens
halb so groß wie die radiale Weite des Walzenabschnitts ist, mit dem die Siebwalze
den Feinkornsiebspalt bildet, durch den die Feinkornfraktion stromauf vom Aufweitabschnitt
hindurch fällt. Obgleich grundsätzlich eine oder auch mehrere Siebwalzen des Walzensiebs
mit der vollen Weite des jeweiligen Walzenkörpers oder mit ihrem Aufweitabschnitt
bis unmittelbar zu besagter Gestellwand sich erstrecken kann oder können, wird es
bevorzugt, wenn sämtliche Siebwalzen des Walzensiebs, die sich axial bis zur Gestellwand
erstrecken, einen wie beschrieben schlanken Walzenabschnitt vor der Gestellwand aufweisen,
so dass unmittelbar vor der Gestellwand ein in Querrichtung ununterbrochen durchgehender
Randstreifen erhalten wird, in dem die in Walzenachsrichtung geförderte Überkornfraktion
nach unten fallen kann. Vorzugsweise ist unter dem Randstreifen ein Fördermittel,
wie etwa ein Bandförderer, angeordnet, worauf die Überkornfraktion fallen und abgefördert
werden kann.
[0020] In zweiten Ausführungen weist der Walzenkörper in Bezug auf die Walzenachsrichtung
einen axial aufwärtigen Walzenkörperabschnitt und einen axial abwärtigen Walzenkörperabschnitt
und den Aufweitabschnitt axial zwischen dem aufwärtigen und dem abwärtigen Walzenkörperabschnitt
auf. Die Aufweitung bildet in den zweiten Ausführungen kein axiales Förderende des
Walzenkörpers, sondern einen mittleren Abschnitt. Die Länge des axial aufwärtigen
Walzenkörperabschnitts kann genauso groß oder im Wesentlichen so groß wie die Länge
des axial abwärtigen Walzenkörperabschnitts sein. Die Längen dieser beiden Abschnitte
können sich stattdessen aber auch deutlich voneinander unterscheiden. In den zweiten
Ausführungen kann die Siebwalze nur einen einzigen Aufweitabschnitt oder aber, in
Weiterentwicklungen, einen weiteren Aufweitabschnitt aufweisen. In dem weiteren Aufweitabschnitt
kann sich der Walzenkörper insbesondere gegen die Walzenachsrichtung aufweiten. Allerdings
sollen Ausführungen, in denen sich der Walzenkörper auch im weiteren Aufweitabschnitt
in die Walzenachsrichtung aufweitet, nicht ausgeschlossen sein. Insbesondere in Ausführungen,
in denen sich der Walzenkörper im weiteren Aufweitabschnitt gegen die Walzenachsrichtung
aufweitet, wird es ferner bevorzugt, wenn die beiden Aufweitabschnitte aneinander
grenzen, so dass in Walzenachsrichtung eine Aufweitung und daran anschließend eine
Verjüngung erhalten wird. Vorzugsweise grenzen die Aufweitabschnitte mit jeweils einer
größten radialen Weite aneinander. Die zum Aufweitabschnitt gemachten Ausführungen
gelten für den weiteren Aufweitabschnitt vorzugsweise gleichermaßen.
[0021] In den zweiten Ausführungen, in denen die Siebwalze den Aufweitabschnitt axial zwischen
einem aufwärtigen und einem abwärtigen Walzenkörperabschnitt aufweist, ist es vorteilhaft,
wenn die eine oder mehreren vorstehenden Siebstrukturen in Radialansichten auf die
Siebwalze zur Walzenachsrichtung eine Neigung von größer 0° und kleiner 90° aufweisen
und die Neigung im aufwärtigen Walzenkörperabschnitt bis zum oder in den Aufweitabschnitt
positiv und im abwärtigen Walzenkörperabschnitt negativ ist. Beim Drehantrieb der
Siebwalze wird die axial geförderte Überkornfraktion von zwei Seiten der Siebwalze
jeweils in Richtung auf den Aufweitabschnitt gefördert. Bevorzugt weist die Siebwalze
bei Ausbildung für axial gegenläufige Förderung den weiteren, gegen die Walzenachsrichtung
sich aufweitenden Aufweitabschnitt auf, so dass nicht nur die in Walzenachsrichtung
zum Aufweitabschnitt geförderte Überkornfraktion im Aufweitabschnitt, sondern auch
die von der anderen Seite gegen die Walzenachsrichtung geförderte Überkornfraktion
im weiteren Aufweitabschnitt aufschwimmt und im Bereich der beiden Aufweitabschnitte
in die Querrichtung gefördert wird. Eine Entlastung wird aber grundsätzlich auch bereits
dann bewirkt, wenn die Siebwalze über die gesamte Länge des Walzenkörpers nur für
eine Förderung in Walzenachsrichtung eingerichtet ist, da in derartigen Ausführungen
zumindest ein Teil der axial geförderten Überkornfraktion im Aufweitabschnitt aufschwimmt
und dort quer zur Walzenachsrichtung und nur ein verbleibender Teil der Überkornfraktion
axial über den Aufweitabschnitt hinweg in den abwärtigen Walzenkörperabschnitt gefördert
wird.
[0022] Um durch Verklemmen von Siebgut auf die jeweilige Siebwalze wirkende Kräfte zu reduzieren,
kann der Walzenkörper wenigstens einer der Siebwalzen, insbesondere der den Aufweitabschnitt
aufweisende Walzenkörper, axial beweglich, d. h. axial schwimmend, gelagert sein.
Bevorzugt ist der betreffende Walzenkörper axial gegen die Rückstellkraft eines elastischen
Elements beweglich. Dies beinhaltet Ausführungen, in denen die betreffende Siebwalze
im Ganzen axial beweglich bzw. schwimmend gelagert ist und insbesondere Ausführungen,
in denen der Walzenkörper auf einer drehgelagerten Welle der Siebwalze axial schwimmend
gelagert ist. Die Siebwalzen weisen in bevorzugten Ausführungen nämlich jeweils eine
vergleichsweise schlanke Welle, die vom Gestell drehbar gelagert wird, bevorzugt an
beiden Wellenenden, und jeweils einen Walzenkörper auf, der mit der Welle drehmomentfest,
bevorzugt drehunbeweglich, gefügt ist. In derartigen Ausführungen ist vorzugsweise
der Walzenkörper relativ zur Welle der jeweiligen Siebwalze axial beweglich gelagert,
beispielsweise mittels eines elastischen Elements an einem axialen Ende oder je eines
elastischen Elements an beiden axialen Enden des Walzenkörpers. Das Ausmaß der axialen
Beweglichkeit liegt typischerweise im Bereich bis wenige Millimeter, in vielen Ausführungen
liegt das Ausmaß der axialen Beweglichkeit zwischen 1 und 3 mm. Das elastische Element
kann insbesondere ein Elastomerelement oder ein Element aus Naturkautschuk sein. Grundsätzlich
kann aber auch eine Feder das Element bilden.
[0023] In zweckmäßigen Ausführungen weist das Walzensieb mehrere Siebwalzen der erfindungsgemäßen
Art auf. Für diese Siebwalzen gelten die zu der wenigstens einen Siebwalze gemachten
Ausführungen jeweils gleichermaßen. So kann in Draufsicht gesehen beispielsweise jede
zweite Siebwalze eine Siebwalze der erfindungsgemäßen Art sein, bevorzugter umfasst
das Walzensieb Siebwalzen der erfindungsgemäßen Art, die unmittelbar nebeneinander
angeordnet sind. Zweckmäßigerweise sind alle oder zumindest die Mehrheit der Siebwalzen
des Walzensiebs entsprechend der Erfindung ausgebildet.
[0024] Der Walzenkörper ist zweckmäßigerweise rotationssymmetrisch, bevorzugt auch im Aufweitabschnitt.
Er umfasst in derartigen Ausführungen einen oder mehrere kreiszylindrische Walzenkörperabschnitte
und einen oder mehrere rotationssymmetrische Aufweitabschnitte. Der Walzenkörper ist
vorteilhafterweise ein einheitlicher, in sich steifer Rotationskörper, d. h. er kann
als aus einem einzigen Stück bestehend angesehen werden. Aus praktischen Gründen kann
er allerdings aus mehreren Walzenkörperabschnitten, beispielsweise aus einem oder
mehreren zylindrischen Walzenkörperabschnitten und einem oder mehreren Aufweitabschnitten,
gefügt sein.
[0025] Die Siebwalzen können horizontal auf der gleichen Höhe nebeneinander angeordnet sein,
so dass das Walzensieb im Ganzen eine horizontale Ebene bildet. In Abwandlungen kann
das Walzensieb in Querförderrichtung mit konstanter Steigung oder konstantem Gefälle
schräg oder anders geneigt in Querförderrichtung nach oben ansteigen oder nach unten
abfallen, indem zwei oder mehr der Siebwalzen entsprechend auf unterschiedlichen Höhen
nebeneinander angeordnet sind. Das Walzensieb kann im Ganzen auch eine Mulde bilden,
indem eine oder mehrere in Bezug auf die Querförderrichtung an den Seiten des Walzensiebs
befindliche Siebwalzen höher als eine oder mehrere Siebwalzen in der Siebmitte angeordnet
sind. In noch einer Abwandlung können die Siebwalzen in Walzenachsrichtung geneigt
angeordnet sein, vorzugsweise in Walzenachsrichtung ansteigend. Bei Förderung des
kompakten Überkorns in Walzenachsrichtung und gegen die Schwerkraft wird ebenfalls
die Gefahr des Verklemmens verringert. Ferner werden zusammenklumpende Materialien,
wie lehmiger Erdaushub, aufgelockert, da die Klumpen aufgrund der Schwerkraft vermehrt
Stöße erfahren und auch länger auf dem Walzensieb verbleiben.
[0026] Die Erfindung betrifft jedoch nicht nur die Siebvorrichtung mit dem Walzensieb, sondern
auch eine Siebwalze der erfindungsgemäßen Art als solche. Die erfindungsgemäße Siebwalze
weist die Merkmale des Anspruchs 17 auf. Wie bereits geschildert kann die eine oder
können die mehreren Siebstrukturen der Siebwalze eine oder mehrere um den Walzenkörperumfang
schraubenförmig umlaufende Wendelstruktur(en) oder mehrere axial voneinander beabstandete
Siebscheiben, beispielsweise Siebsterne, sein. Erfindungsgemäß weitet sich der Walzenkörperumfang
in einem axialen Aufweitabschnitt in Walzenachsrichtung radial auf. Soweit zuvor eine
Siebwalze nur im Zusammenhang mit der Siebvorrichtung beschrieben wurde, gelten die
zur Siebwalze der Siebvorrichtung gemachten Ausführungen in gleicher Weise für die
erfindungsgemäße Siebwalze als solche, jedenfalls soweit Merkmale der Siebwalze als
solche betroffen sind.
[0027] Vorteilhafte Merkmale werden auch in den Unteransprüchen und den Kombinationen der
Unteransprüche beschrieben.
[0028] Auch in den nachstehend formulierten Aspekten werden Merkmale der Offenbarung beschrieben.
Die Aspekte sind in der Art von Ansprüchen formuliert. In Klammern gesetzte Bezugszeichen
beziehen sich auf ein nachfolgend in Figuren illustriertes Ausführungsbeispiel. Sie
schränken die in den Aspekten beschriebenen Merkmale nicht unter den Wortsinn als
solchen ein, zeigen andererseits jedoch bevorzugte Möglichkeiten der Verwirklichung
des jeweiligen Merkmals auf.
Aspekt 1. Siebvorrichtung zum Sortieren von Siebgut in eine oder mehrere Feinkornfraktionen
und eine oder mehrere Überkornfraktionen, die Siebvorrichtung umfassend:
- (a) ein Gestell (2, 3) und
- (b) ein Walzensieb (1) mit nebeneinander um jeweils eine Walzenachse (R) drehantreibbar
angeordneten, am Gestell (2, 3) abgestützten Siebwalzen (20; 30), die jeweils einen
Walzenkörper (21; 31) und eine oder mehrere relativ zum Walzenkörper (21; 31) radial
vorstehende Siebstrukturen (22; 32) aufweisen,
- (c) wobei zwischen den Walzenkörpern (21; 31) benachbarter Siebwalzen (20; 30) jeweils
ein Feinkornsiebspalt besteht, durch den eine Feinkornfraktion fällt, während bei
Drehantrieb der Siebwalzen (20; 30) eine Überkornfraktion auf dem Walzensieb (1) in
Walzenachsrichtung (X) gefördert wird, wobei
- (d) sich der Walzenkörper (21; 31) wenigstens einer der Siebwalzen (20; 30) in einem
axialen Aufweitabschnitt (25; 35) in Walzenachsrichtung (X) radial aufweitet
- (e) und die Weite (w) des Feinkornsiebspalts, den der sich aufweitende Walzenkörper
(21; 31) mit dem Walzenkörper (21; 31) einer benachbarten Siebwalze (20; 30) bildet,
längs des Aufweitabschnitts (25; 35) in Walzenachsrichtung (X) abnimmt.
Aspekt 2. Siebvorrichtung nach dem vorhergehenden Aspekt, wobei sich eine virtuelle
Umhüllende (H), die an den äußeren Umfang der einen oder mehreren Siebstrukturen (22;
32) der wenigstens einen den Aufweitabschnitt (25; 35) aufweisenden Siebwalze (20;
30) angelegt ist, längs des Aufweitabschnitts (25; 35) in Walzenachsrichtung (X) verjüngt.
Aspekt 3. Siebvorrichtung nach einem der vorhergehenden Aspekte, wobei die Siebwalze
(20; 30) auch im Aufweitabschnitt (25; 35) eine oder mehrere über den Walzenkörper
(21; 31) radial vorstehende Siebstrukturen (22; 32) aufweist.
Aspekt 4. Siebvorrichtung nach einem der vorhergehenden Aspekte, wobei sich der Aufweitabschnitt
(25; 35) in einem ersten Unterabschnitt (26; 36) in Walzenachsrichtung (X) über eine
Länge (a) allmählich, vorzugsweise monoton und kontinuierlich, bis auf eine größte
Weite aufweitet und in einem zweiten Unterabschnitt (27; 37), der sich in Walzenachsrichtung
(X) an den ersten Unterabschnitt (26; 36) anschließt, zumindest im Wesentlichen zylindrisch
ist, vorzugsweise mit der größten Weite.
Aspekt 5. Siebvorrichtung nach dem vorhergehenden Aspekt, wobei die Länge (a) des
Aufweitens größer als die Weite (w) des Feinkornsiebspalts ist, den der Walzenkörper
(21; 31) bezüglich der Walzenachsrichtung (X) aufwärts vom Aufweitabschnitt (25; 35)
mit einer benachbarten Siebwalze (10; 20; 30) bildet.
Aspekt 6. Siebvorrichtung nach einem der zwei unmittelbar vorhergehenden Aspekte,
wobei die Länge (a) des Aufweitens wenigstens mehrere Zentimeter beträgt.
Aspekt 7. Siebvorrichtung nach einem der vorhergehenden Aspekte, wobei sich der Aufweitabschnitt
(25; 35) in einem ersten Unterabschnitt (26; 36) in Walzenachsrichtung (X) aufweitet,
vorzugsweise monoton und kontinuierlich und vorzugsweise bis auf eine größte Weite,
und in einem zweiten Unterabschnitt (27; 37), der sich in Walzenachsrichtung (X) an
den ersten Unterabschnitt (26; 36) anschließt, eine größte Weite aufweist, vorzugsweise
zumindest im Wesentlichen zylindrisch ist, und wobei sich die eine oder mehreren vorstehenden
Siebstrukturen (22; 32) in Walzenachsrichtung (X) bis maximal zu dem zweiten Unterabschnitt
(27; 37), vorzugsweise in den ersten Unterabschnitt (26; 36), erstreckt oder erstrecken.
Aspekt 8. Siebvorrichtung nach einem der vorhergehenden Aspekte, wobei der Walzenkörper
(21; 31) im Aufweitabschnitt (25; 35), vorzugsweise im zweiten Unterabschnitt (27;
37) nach einem der zwei direkt vorhergehenden Aspekte, am äußeren Umfang eine Quer-
und/oder Rückförderstruktur (28; 38), vorzugsweise eine Oberflächenstrukturierung
oder eine Zahn- oder Rippenstruktur mit axial geraden oder unter einer Neigung zur
Walzenachsrichtung (X) erstreckten Zähnen oder Rippen, aufweist, um auf in den Aufweitabschnitt
(25; 35) gefördertes Überkorn eine quer zur Walzenachsrichtung (X) und/oder gegen
die Walzenachsrichtung (X) gerichtete Förderwirkung auszuüben.
Aspekt 9. Siebvorrichtung nach einem der vorhergehenden Aspekte, wobei sich der Walzenkörper
(21; 31) im Aufweitabschnitt (25; 35) über eine Länge (a) von wenigstens mehreren
Zentimetern stetig differenzierbar aufweitet.
Aspekt 10. Siebvorrichtung nach einem der vorhergehenden Aspekte, wobei sich der Walzenkörper
(21; 31) im Aufweitabschnitt (25; 35) über eine Länge (a) von wenigstens mehreren
Zentimetern konisch, trompetenförmig oder glockenförmig aufweitet.
Aspekt 11. Siebvorrichtung nach einem der vorhergehenden Aspekte, wobei die eine oder
mehreren Siebstrukturen (22; 32) in Draufsicht auf das Walzensieb (1) zur Walzenachsrichtung
(X) eine Neigung (a) von größer 0° und kleiner 90° aufweisen, um bei Drehantrieb der
Siebwalzen (20; 30) zumindest einen Teil der Überkornfraktion in die Walzenachsrichtung
(X) zu fördern.
Aspekt 12. Siebvorrichtung nach einem der vorhergehenden Aspekte, wobei der den Aufweitabschnitt
(25; 35) aufweisende Walzenkörper (21; 31) axial beweglich ist, vorzugsweise gegen
die Rückstellkraft eines elastischen Elements (15).
Aspekt 13. Siebvorrichtung nach einem der vorhergehenden Aspekte, wobei an wenigstens
einer der Stirnseiten des den Aufweitabschnitt (25; 35) aufweisenden Walzenkörpers
(21; 31) ein axial elastisches Element (15) angeordnet und der Walzenkörper (21; 31)
gegen die Rückstellkraft des elastischen Elements (15) axial beweglich ist.
Aspekt 14. Siebvorrichtung nach einem der vorhergehenden Aspekte, wobei die Siebwalzen
(20; 30) an beiden axialen Enden am Gestell (2, 3) drehbar gelagert sind.
Aspekt 15. Siebvorrichtung nach einem der vorhergehenden Aspekte, wobei an einem in
Walzenachsrichtung (X) abwärtigen Ende der Siebwalzen (10; 20) eine Gestellwand (3)
über eine Oberseite des Walzensiebs (1) hinaus aufragt und wenigstens ein Teil der
Walzenkörper (11; 21) an den der Gestellwand (3) zugewandten Enden verdünnt sind oder
in einem axialen Abstand vor der Gestellwand (3) enden, so dass die Siebwalzen (10;
20) an den der Gestellwand (3) zugewandten Enden jeweils einen schlanken Walzenabschnitt
(14) aufweisen, und der lichte Abstand zwischen jeweils benachbarten schlanken Walzenabschnitten
(14) wenigstens doppelt, vorzugsweise wenigstens dreimal so groß wie eine größte Weite
(w) des Feinkornsiebspalts zwischen benachbarten Walzenkörpern (11; 21) ist, so dass
die schlanken Walzenabschnitte (14) einen quer zur Walzenachsrichtung (X) erstreckten
und an die Gestellwand (3) grenzenden Randstreifen (8) bilden, in dem bis in den Randstreifen
(8) gefördertes Überkorn zwischen den Siebwalzen (10; 20) hindurch fallen kann.
Aspekt 16. Siebvorrichtung nach einem der vorhergehenden Aspekte, wobei der Walzenkörper
(31) einen weiteren Aufweitabschnitt (35') aufweist und sich im weiteren Aufweitabschnitt
(35') entweder ebenfalls in oder vorzugsweise gegen die Walzenachsrichtung (X) aufweitet.
Aspekt 17. Siebvorrichtung nach dem vorhergehenden Aspekt, wobei die Aufweitabschnitte
(35, 35') gemeinsam einen zusammenhängenden Aufweitabschnitt bilden, in dem sich der
Walzenkörper (31) in die Walzenachsrichtung (X) aufweitet und anschließend wieder
verjüngt.
Aspekt 18. Siebvorrichtung nach einem der vorhergehenden Aspekte, wobei der Aufweitabschnitt
(25) ein axiales Förderende der wenigstens einen Siebwalze (20) bildet, vorzugsweise
am Förderende eine größte Weite aufweist.
Aspekt 19. Siebvorrichtung nach einem der Aspekte 1 bis 17, wobei der Walzenkörper
(31) in Bezug auf die Walzenachsrichtung (X) einen aufwärtigen Walzenkörperabschnitt
(31a) und einen abwärtigen Walzenkörperabschnitt (31b) und den Aufweitabschnitt (35)
axial zwischen dem aufwärtigen und dem abwärtigen Walzenkörperabschnitt aufweist.
Aspekt 20. Siebvorrichtung nach dem vorhergehenden Aspekt, wobei die eine oder mehreren
vorstehenden Siebstrukturen (32) der wenigstens einen den Aufweitabschnitt (25; 35)
aufweisenden Siebwalze (20; 30) in Draufsicht auf das Walzensieb (1) zur Walzenachsrichtung
(X) eine Neigung (α) von größer 0° und kleiner 90° aufweisen und die Neigung (α) im
aufwärtigen Walzenkörperabschnitt (31a) bis zum oder in den Aufweitabschnitt (35)
positiv und im abwärtigen Walzenkörperabschnitt (31b) bis maximal zum Aufweitabschnitt
(25; 35), vorzugsweise bis zum oder in den weiteren Aufweitabschnitt (35') des Aspekts
17, negativ ist, um bei Drehantrieb der Siebwalze (30) zumindest einen ersten Teil
der Überkornfraktion in Walzenachsrichtung (X) und zumindest einen zweiten Teil der
Überkornfraktion gegen die Walzenachsrichtung (X) zu fördern und im Bereich des Aufweitabschnitts
(35), vorzugsweise im Bereich der Aufweitabschnitte (35, 35') des Aspekts 17, quer
zur Walzenachsrichtung (X) abzufördern.
Aspekt 21. Siebvorrichtung nach einem der vorhergehenden Aspekte, wobei das Walzensieb
(1) mehrere Siebwalzen (20; 30) aufweist, die jeweils wenigstens einem der vorhergehenden
Aspekte entsprechen.
Aspekt 22. Siebvorrichtung nach einem der vorhergehenden Aspekte, wobei in Draufsicht
auf das Walzensieb (1) wenigstens jede zweite der Siebwalzen (20; 30) jeweils wenigstens
einem der vorhergehenden Aspekte entspricht.
Aspekt 23. Siebvorrichtung nach einem der vorhergehenden Aspekte, wobei in Draufsicht
zwei oder mehr unmittelbar nebeneinander angeordnete Siebwalzen (20; 30) des Walzensiebs
(1) jeweils wenigstens einem der vorhergehenden Aspekte entsprechen und die Aufweitabschnitte
(25; 35) benachbarter Siebwalzen (20; 30) nebeneinander angeordnet sind und sich in
die gleiche Richtung aufweiten, so dass sich die Weite (w) des Feinkornsiebspalts
zwischen den benachbarten Aufweitabschnitten (25; 35) von beiden Seiten verringert,
vorzugsweise symmetrisch.
Aspekt 24. Siebvorrichtung nach einem der drei unmittelbar vorhergehenden Aspekte,
wobei die Aufweitabschnitte (25; 35, 35') der Siebwalzen (20; 30) so angeordnet sind,
vorzugsweise in Walzenachsrichtung (X) auf gleicher Höhe nebeneinander, dass sie in
Draufsicht auf das Walzensieb (1) gemeinsam einen geraden, zur Walzenachsrichtung
(X) schrägen oder vorzugsweise orthogonalen Streifen von Aufweitabschnitten (25; 35,
35') bilden.
Aspekt 25. Siebvorrichtung zum Sortieren von Siebgut in eine oder mehrere Feinkornfraktionen
und eine oder mehrere Überkornfraktionen, vorzugsweise nach einem der vorhergehenden
Aspekte, die Siebvorrichtung umfassend:
- (a) ein Gestell (2, 3) mit einer Gestellwand (3) und
- (b) ein Walzensieb (1) mit nebeneinander um jeweils eine Walzenachse (R) drehantreibbar
angeordneten, am Gestell (2, 3) abgestützten Siebwalzen (20; 30), die jeweils einen
Walzenkörper (21; 31) und eine oder mehrere relativ zum Walzenkörper (21; 31) radial
vorstehende Siebstrukturen (22; 32) aufweisen,
- (c) so dass zwischen den Walzenkörpern (21; 31) benachbarter Siebwalzen (20; 30) jeweils
ein Feinkornsiebspalt besteht, durch den eine Feinkornfraktion fällt, während bei
Drehantrieb der Siebwalzen (20; 30) zumindest eine Überkornfraktion auf dem Walzensieb
(1) in Walzenachsrichtung (X) auf die Gestellwand (3) zu gefördert wird,
- (d) wobei die Siebwalzen (20; 30) an beiden axialen Enden am Gestell (2, 3) drehbar
gelagert sind und die Gestellwand (3) das Walzensieb (1) an einem in Bezug auf die
Walzenachsrichtung (X) abwärtigen Ende begrenzt und über eine Oberseite des Walzensiebs
(1) hinaus aufragt, so dass in Walzenachsrichtung (X) kein Überkorn über die Gestellwand
(3) gefördert werden kann,
- (e) und wobei wenigstens ein Teil der Walzenkörper (21) an den aufwärtigen Enden verdünnt
sind oder in einem axialen Abstand vor der Gestellwand (3) enden, so dass die Siebwalzen
(10; 20) an den der Gestellwand (3) zugewandten Enden jeweils einen schlanken Walzenabschnitt
(14) aufweisen, und der lichte Abstand zwischen jeweils benachbarten schlanken Walzenabschnitten
(14) wenigstens doppelt, vorzugsweise wenigstens dreimal so groß wie eine größte Weite
(w) des Feinkornsiebspalts zwischen benachbarten Walzenkörpern (11; 21) ist, so dass
die schlanken Walzenabschnitte (14) einen quer zur Walzenachsrichtung (X) erstreckten
und an die Gestellwand (3) grenzenden Randstreifen (8) bilden, in dem bis in den Randstreifen
(8) gefördertes Überkorn zwischen den Siebwalzen (10; 20) hindurch fallen kann.
Eine Siebvorrichtung gemäß Aspekt 25 kann eine oder mehrere Siebwalzen jeweils mit
einem Aufweitabschnitt der erfindungsgemäßen Art aufweisen, insbesondere eine oder
mehrere Siebwalzen jeweils mit einem Aufweitabschnitt, der sich nur in die Walzenachsrichtung
aufweitet, wobei der Aufweitabschnitt bevorzugt das dem Randstreifen nahe axiale Förderende
der jeweiligen Siebwalze bildet. Die Siebvorrichtung gemäß Aspekt 25 ist wegen des
der Abförderung dienenden Randstreifens aber auch als solche, ohne den Aspekt der
Aufweitung, von Vorteil, insbesondere in Anwendungen, in denen das Walzensieb von
Gestellwänden an beiden axialen Enden der Siebwalzen eingerahmt ist.
Aspekt 26. Siebvorrichtung nach einem der vorhergehenden Aspekte, wobei die eine oder
mehreren Siebstrukturen (22; 32) schraubenförmig um die Drehachse (R) der jeweiligen
Siebwalze (10; 20; 30) umlaufen.
Aspekt 27. Siebvorrichtung nach einem der vorhergehenden Aspekte, wobei die eine oder
mehreren Siebstrukturen (22; 32) benachbarter Siebwalzen (10; 20; 30) in Draufsicht
auf das Walzensieb (1) axial zueinander versetzt sind und die jeweils benachbarten
Siebwalzen (10; 20; 30) in der Draufsicht mit ihren vorstehenden Siebstrukturen (12;
22; 32) ineinander greifen.
Aspekt 28. Siebwalze für eine Siebvorrichtung zum Sortieren von Siebgut in eine Feinkornfraktion
und eine Überkornfraktion, vorzugsweise für die Siebvorrichtung nach einem der vorhergehenden
Aspekte, die Siebwalze umfassend:
- (a) einen Walzenkörper (21; 31) mit einem äußeren Walzenkörperumfang,
- (b) einen Lagerzapfen (23; 33) zur Drehlagerung des Walzenkörpers (21; 31) um eine
Drehachse (R)
- (c) und eine oder mehrere mit dem Walzenkörper (21; 31) Drehmoment übertragend verbundene,
über den Walzenkörperumfang radial vorstehende Siebstrukturen (22; 32), die von einer
um den Walzenkörperumfang schraubenförmig umlaufenden Wendelstruktur oder mehreren
axial voneinander beabstandeten Siebscheiben gebildet wird oder werden,
- (d) wobei sich der Walzenkörperumfang in einem axialen Aufweitabschnitt (25; 35) in
Walzenachsrichtung (X) radial aufweitet.
Aspekt 29. Siebwalze nach dem vorhergehenden Aspekt, wobei die Siebwalze (20; 30)
jedes beliebige Merkmal aufweisen kann, das in einem der auf die Siebvorrichtung gerichteten
Aspekte für die wenigstens eine den Aufweitabschnitt (25; 35) aufweisende Siebwalze
(20; 30) beschrieben wird.
[0029] Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand von Figuren erläutert.
Die an den Ausführungsbeispielen offenbar werdenden Merkmale bilden jeweils einzeln
und in jeder Merkmalskombination die vorstehend beschriebenen Ausführungen der Erfindung
und insbesondere die Gegenstände der Ansprüche und die Gegenstände der Aspekte jeweils
vorteilhaft weiter. Es zeigen:
- Figur 1
- eine Siebvorrichtung mit Siebwalzen in einem ersten Ausführungsbeispiel in isometrischer
Darstellung,
- Figur 2
- nebeneinander angeordnete Siebwalzen in einer Draufsicht,
- Figur 3
- die Siebvorrichtung des ersten Ausführungsbeispiels in einer Draufsicht,
- Figur 4
- die Siebvorrichtung des ersten Ausführungsbeispiels in einem Schnitt,
- Figur 5
- eine Siebwalze eines zweiten Ausführungsbeispiels mit einem Aufweitabschnitt an einem
axialen Förderende,
- Figur 6
- einen Aufweitabschnitt mit Quer- und Rückförderstruktur,
- Figur 7
- eine Siebwalze eines dritten Ausführungsbeispiels mit zwei Aufweitabschnitten als
mittleren Walzenabschnitt,
- Figur 8
- zwei Aufweitabschnitte mit Querförderstruktur für einen mittleren Walzenabschnitt
und
- Figur 9
- mehrere nebeneinander angeordnete Siebwalzen des dritten Ausführungsbeispiels in einer
Draufsicht.
[0030] Figur 1 zeigt eine Siebvorrichtung mit einem Walzensieb 1 aus Siebwalzen 10 in einem
ersten Ausführungsbeispiel. Zur Bildung des Walzensiebs 1 sind die Siebwalzen 10 nebeneinander
angeordnet und um jeweils eine Drehachse drehbar in einem Gestell der Siebvorrichtung
an beiden Walzenenden gelagert. Die Siebwalzen 10 sind jeweils mit einem Walzenende
an einer Gestellwand 2 und mit dem anderen Walzenende an einer Gestellwand 3 drehbar
gelagert und dadurch beidseitig abgestützt. Die Gestellwände 2 und 3 ragen über eine
Oberseite des Walzensiebs 1 hinaus und rahmen das Walzensieb 1 an den beiden Walzenenden
ein. Sie bilden mit dem Walzensieb 1 einen Kanal für ein mittels der Siebvorrichtung
in unterschiedliche Fraktionen zu sortierendes Siebgut. Die Siebvorrichtung umfasst
ferner eine Antriebseinrichtung für einen gleichsinnigen Drehantrieb der Siebwalzen
10. Von der Antriebseinrichtung sind in Figur 1 lediglich Kupplungen 4 für den Anschluss
von Antriebsmotoren und ein Zugmittelgetriebe zum Koppeln der Siebwalzen 10 für den
gemeinsamen Drehantrieb mit gleichem Drehsinn erkennbar. Das Zugmittelgetriebe umfasst
mehrere Zugmittel, im Ausführungsbeispiel Ketten, und drehunbeweglich mit den Siebwalzen
10 verbundene Antriebsräder 5, im Beispiel Zahnräder. Die Zugmittel umschlingen jeweils
nur die Antriebsräder zweier benachbarter Siebwalzen 10. Die Antriebsräder 5 sind
entsprechend als Doppelantriebsräder gebildet, so dass die über die Zugmittel angetriebenen
Siebwalzen 10 jeweils über eines der Doppelantriebsräder angetrieben werden und über
das andere der Doppelantriebsräder auf die nächste Siebwalze 10 abtreiben.
[0031] Figur 2 zeigt einen kleinen Ausschnitt des Walzensiebs 1 in einer Draufsicht auf
dessen Oberseite. Die Siebwalzen 10 weisen jeweils einen Walzenkörper 11 und eine
Siebstruktur 12 auf, die als Wendelstruktur gebildet ist und um eine äußere Umfangsfläche
des Walzenkörpers 11 umläuft. Die Siebstruktur 12 steht dementsprechend über den Walzenkörper
11 der jeweiligen Siebwalze 10 radial in Form einer Schraubenlinie vor. Bei Drehantrieb
der Siebwalzen 10 üben diese mit ihren Siebstrukturen 12 eine Schraubwirkung und damit
einhergehend eine Förderwirkung in Walzenachsrichtung X aus.
[0032] Die Walzenkörper 11 sind im ersten Ausführungsbeispiel über ihre gesamte Länge jeweils
zylindrisch, wie bevorzugt aber nur beispielhaft sind sie über ihre gesamte Länge
kreiszylindrisch. Zwischen den Walzenkörpern 11 jeweils benachbarter Siebwalzen 10
verbleibt ein Feinkornsiebspalt, der über die gesamte Länge der Walzenkörper 11 eine
konstante Spaltweite w aufweist. Die Siebstrukturen 12 jeweils benachbarter Siebwalzen
10 verlaufen in Bezug auf die Walzenachsrichtung X axial zueinander versetzt, so dass
die Schraubenlinie der jeweils einen Siebwalze 10 in den Siebstrukturgang der jeweils
benachbarten Siebwalze 10 eingreift, d. h. die Siebwalzen 10 sind mit ihren Siebstrukturen
12 ineinandergreifend ausgebildet und angeordnet. Mit R ist in Figur 2 die Drehachse
einer der parallel angeordneten Siebwalzen 10 bezeichnet.
[0033] Im Sortierbetrieb wird ein Siebgut, das in einem Aufgabebereich 7 auf die Oberseite
des Walzensiebs 1 aufgegeben wird, in mehrere unterschiedliche Kornfraktionen getrennt.
Eine Feinkornfraktion fällt durch die Siebspalte nach unten, vorzugsweise auf eine
unter dem Walzensieb 1 angeordnete Fördereinrichtung, wie etwa ein Bandförderer, um
die Feinkornfraktion aus dem Bereich des Walzensiebs 1 abzufördern. Die maximale Korngröße
der Feinkornfraktion wird durch die Spaltweite w und die axialen Abstände zwischen
den ineinandergreifenden Siebstrukturen 12 bestimmt. Das nicht durch die Siebspalte
fallende Überkorn wird von den gleichsinnig drehangetriebenen Siebwalzen 10 auf dem
Walzensieb 1 gefördert. Die Siebwalzen 10 üben auf das Überkorn mit ihren Siebstrukturen
12 eine Förderwirkung in Walzenachsrichtung X und ferner eine Förderwirkung tangential
zur äußeren Umfangsfläche der Walzenkörper 11 in die Querrichtung Y aus. Dabei wird
das Überkorn in eine erste Überkornfraktion und eine zweite Überkornfraktion getrennt.
Die erste Überkornfraktion enthält im Wesentlichen kompakte, vergleichsweise schwere
Teile, die aufgrund ihrer äußeren Abmessungen in die zwischen benachbarten Walzenkörpern
11 über dem jeweiligen Siebspalt gebildeten Mulden so tief hineinragen, dass die Siebstrukturen
12 mit ihren Flanken in einem Ausmaß auf dieses Überkorn einwirken können, das ausreicht,
um das Überkorn in den Mulden oder über mehrere aufeinanderfolgende Mulden verteilt
in Walzenachsrichtung X in den mit der Gestellwand 3 gebildeten Randbereich zu fördern.
Eine zweite Überkornfraktion, die insbesondere größere, etwa langgestreckte, und/oder
leichtere Teile enthält, wird in erster Linie in Umfangsrichtung der Siebwalzen 10,
d. h. in die Querrichtung Y, zu einem am in die Querrichtung Y abwärtigen Ende des
Walzensiebs 1 gelegenen Ausgabebereich 9 gefördert. In einfachen, nicht zuletzt deshalb
bevorzugten Ausführungen fällt die zweite Überkornfraktion im Ausgabebereich 9 vom
Walzensieb 1 nach unten, vorzugsweise auf einen im Ausgabebereich 9 unter dem Walzensieb
1 angeordneten Abförderer, wie etwa ein Bandförderer.
[0034] Das Walzensieb 1 bildet mit den beiden Gestellwänden 2 und 3 einen Förderkanal für
das Überkorn. Probleme können insbesondere im der Gestellwand 3 nahen Randbereich
des Walzensiebs 1 entstehen, da die Siebwalzen 10 auf das Überkorn beständig eine
in die Walzenachsrichtung X und somit in Richtung auf die Gestellwand 3 gerichtete
Förderwirkung ausüben. In diesem Randbereich kann sich die erste Überkornfraktion
stauen, was zum Verklemmen von Siebwalzen 10 und somit zur Unterbrechung des Sortierbetriebs
oder gar Beschädigungen des Walzensiebs 1 führen kann.
[0035] Um der Gefahr des Verklemmens entgegenzuwirken, sind die Siebwalzen 10 in der Gestellwand
3 nahen Walzenendabschnitten verdünnt, so dass längs der Gestellwand 3 ein Randstreifen
8 erhalten wird, in dem die Spaltweite w zwischen jeweils benachbarten Siebwalzen
10 deutlich größer ist als im übrigen Bereich des Walzensiebs 1. Der Randstreifen
8 kann sich, wie in Figur 1 dargestellt, vorteilhafterweise über die gesamte in Querrichtung
Y gemessene Länge des Walzensiebs 1 erstrecken. Die in Walzenachsrichtung X gemessene
Breite des Randstreifens 8 kann über die Länge des Walzensiebs 1 variieren. Zweckmäßigerweise
weist der Randstreifen 8 jedoch eine konstante Breite auf. Die Siebwalzen 10 weisen
in ihren über die Breite des Randstreifens 8 erstreckten, schlanken Walzenabschnitten
keine vorstehende Siebstruktur auf, so dass die Siebwalzen 10 im Randstreifen 8 in
Walzenachsrichtung X keine Förderwirkung ausüben. Die Siebwalzen können über die Längen
ihrer schlanken Walzenabschnitte insbesondere jeweils einen glatten, nicht strukturierten
Außenumfang aufweisen. Optional können einzelne oder jede der Siebwalzen 10 in ihren
verdünnten Walzenabschnitten am äußeren Umfang Querförderstrukturen aufweisen, um
auf in den Randstreifen 8 gefördertes Überkorn eine Förderwirkung in die Querrichtung
Y ausüben zu können.
[0036] Figur 3 zeigt einen Teil der Siebvorrichtung in einer Draufsicht auf das Walzensieb
1. Erkennbar ist insbesondere ein Teilbereich des Randstreifens 8, den schlanke Walzenendabschnitte
14 der Siebwalzen 10 bilden. Die schlanken Walzenabschnitte 14 sind wie bevorzugt,
aber nur beispielhaft jeweils glatt zylindrisch, im Ausführungsbeispiel kreiszylindrisch.
Die in Walzenachsrichtung X gemessene Länge 1 der schlanken Walzenabschnitte entspricht
der Breite des Randstreifens 8. Zwischen benachbarten Walzenabschnitten 14 verbleibt
jeweils ein lichter Abstand d. Die Abstände d sind größer als, vorteilhafterweise
wenigstens doppelt so groß wie die Weite w der Siebspalte für das Feinkorn. Bevorzugt
sind die Abstände d wenigstens dreimal und noch bevorzugter wenigstens fünfmal so
groß wie die Spaltweite w. Die Längen 1 der schlanken Walzenabschnitte 14 und somit
die Breite des Randstreifens 8 sind bzw. ist größer als, vorteilhafterweise wenigstens
doppelt so groß wie die Weite w der Siebspalte für das Feinkorn und vorzugsweise wenigstens
so groß wie der Abstand d. In einfachen, nicht zuletzt deshalb bevorzugten Ausführungen
sind die Abstände d und auch die Längen 1 über den gesamten Randstreifen 8 konstant.
Grundsätzlich können die Abstände d und/oder die Längen 1 aber variieren. Im Falle
variabler Abstände d sind die Längen 1 jeweils vorzugsweise wenigstens so groß wie
ein größter der Abstände d. In bevorzugten Ausführungen sind die Abstände d so groß
wie konstruktiv möglich, d. h. die schlanken Walzenabschnitte 14 sind in bevorzugten
Ausführungen so schlank und lang, dass die sich hieraus im Randstreifen 8 ergebende
"Maschenweite" des Walzensiebs 1 so groß ist, dass alle Teile der Überkornfraktion,
die in den Randstreifen 8 gelangen und im Bereich des Randstreifens 8 nicht durch
die Drehbewegung der schlanken Walzenabschnitte 14 in Querrichtung Y gefördert werden,
zwischen jeweils benachbarten Walzenabschnitten 14 nach unten fallen können.
[0037] Figur 4 zeigt die Siebvorrichtung in einem Schnitt längs der Drehachse R einer der
Siebwalzen 10. Die Siebwalzen 10 weisen je eine zentrale Welle 13 auf, die sich durch
die Gestellwände 2 und 3 erstreckt und an den Gestellwänden 2 und 3 jeweils drehbar
gelagert und somit beidseitig abgestützt ist. Die Walzenkörper 11 der Siebwalzen 10
sind hülsenförmig und in koaxialer Anordnung zur Welle 13 der jeweiligen Siebwalze
10 drehunbeweglich mit der Welle 13 verbunden. Bei jeder der Siebwalzen 10 erstreckt
sich die Welle 13 durch den Walzenkörper 11 und ragt an beiden Enden des Walzenkörpers
11 über diesen hinaus vor, wodurch die Welle 13 für den Walzenkörper 11 der gleichen
Siebwalze 10 an beiden Enden jeweils einen Lagerzapfen bildet. Die wendelförmige Siebstruktur
12 ist drehunbeweglich mit dem zugehörigen Walzenkörper 11 verbunden und läuft wie
eine Schraubenlinie am äußeren Umfang um den Walzenkörper 11 um. Die Gestellwände
2 und 3 rahmen das Walzensieb 1 links und rechts dicht ein, so dass kein Siebgut axial
über eine der beiden Gestellwände 2 und 3, insbesondere die Gestellwand 3, hinaus
gefördert werden kann.
[0038] An den der Gestellwand 3 axial zugewandten Enden weisen die Siebwalzen 10 jeweils
den beschriebenen schlanken Walzenabschnitt 14 auf. Wie bevorzugt, aber nur beispielhaft,
bildet die durchgehende Welle 13 unmittelbar den schlanken Walzenabschnitt 14, d.
h. der Walzenabschnitt 14 ist ein Abschnitt der Welle 13. Die Siebwalzen 10 verdünnen
sich vom vergleichsweise großen Querschnitt des jeweiligen Walzenkörpers 11 in einer
Stufe auf den vergleichsweise schlanken Walzenabschnitt 14, indem die Walzenkörper
11 jeweils im Abstand 1 vor der Gestellwand 3 enden und die Wellen 13 jeweils um diesen
Abstand 1 über das axiale Förderende des jeweiligen Walzenkörpers 11 hinaus bis zur
zugewandten Gestellwand 3 und zwecks Drehlagerung durch die Gestellwand 3 hindurchragen.
Die Siebwalzen 10 sind vom jeweiligen Walzenkörper 11 aus gesehen außen an den Gestellwänden
2 und 3 gelagert. Im Ausführungsbeispiel erfolgt die Lagerung unmittelbar an den Gestellwänden
2 und 3. In Modifikationen können die Wellen 13 oder anders geartete Lagerzapfen der
Siebwalzen 10 die Gestellwände 2 und 3 einfach nur durchragen und anderweitig am Gestell
drehgelagert sein.
[0039] In Figur 4 sind mit Richtungspfeilen -Z die Fallrichtung der durch das Walzensieb
1 fallenden Feinkornfraktion und im Randstreifen 8 die Fallrichtung der bis in den
Randstreifen 8 geförderten ersten Überkornfraktion eingetragen.
[0040] Unterhalb des Walzensiebs 1 kann zweckmäßigerweise eine Trennwand 6 angeordnet sein,
um das im Randstreifen 8 zwischen den schlanken Walzabschnitten 14 durchfallende Überkorn
vom zuvor abgetrennten Feinkorn fernzuhalten.
[0041] Figur 5 zeigt eine Siebwalze 20 eines zweiten Ausführungsbeispiels in einer Radialansicht.
Die Siebwalze 20 umfasst einen Walzenkörper 21 und eine über den äußeren Umfang des
Walzenkörpers 21 radial vorragende Siebstruktur 22, die wie im ersten Ausführungsbeispiel
als schraubenförmig um den Walzenkörper 21 umlaufende Wendelstruktur gebildet ist,
um die erste Überkornfraktion in Walzenachsrichtung X zu fördern. Die Wendelflanken
der Siebstruktur 22 sind zur Drehachse R unter einem Winkel α geneigt, weisen also
dem Neigungswinkel α entsprechend eine Steigung auf.
[0042] Der Walzenkörper 21 kann wie im ersten Ausführungsbeispiel hülsenförmig und drehunbeweglich
mit einer sich durch den Walzenkörper 21 axial erstreckenden Welle 23 verbunden sein.
An einem Antriebsende der Siebwalze 20 ist wie im ersten Ausführungsbeispiel ein Doppelantriebsrad
5 drehunbeweglich mit der Siebwalze 20 verbunden.
[0043] Anders als im ersten Ausführungsbeispiel weist der Walzenkörper 21 an einem Walzenkörperende
einen axialen Aufweitabschnitt 25 auf, in dem sich der Walzenkörper 21 in Walzenachsrichtung
X über seinen gesamten Umfang gleichmäßig aufweitet. Die Aufweitung ist rotationssymmetrisch
und wie bevorzugt, aber nur beispielhaft, konisch. Der Aufweitabschnitt 25 bildet
in Bezug auf die Walzenachsrichtung X einen abwärtigen Endabschnitt des Walzenkörpers
21. Der Walzenkörper 21 ist von seinem stromaufwärtigen Ende bis zum Aufweitabschnitt
25 zylindrisch, wie im ersten Ausführungsbeispiel.
[0044] In einem modifizierten Walzensieb 1 ist einer oder sind mehrere oder vorzugsweise
alle der im ersten Ausführungsbeispiel mit zylindrischen Walzenkörpern 11 ausgestatteten
Siebwalzen 10 jeweils durch eine Siebwalze 20 ersetzt. Im derart modifizierten Walzensieb
1 weist der jeweilige Feinkornsiebspalt vom aufwärtigen Ende des Walzenkörpers 21
bis zum Aufweitabschnitt 25 die konstante Spaltweite w auf, die sich in Walzenachsrichtung
X im Aufweitabschnitt 25 auf eine kleinere Spaltweite verringert, im Ausführungsbeispiel
allmählich, kontinuierlich und monoton. Wegen der Vergrößerung des äußeren Umfangs
des Walzenkörpers 21 im Aufweitabschnitt 25 und damit einhergehend der Verringerung
der Siebspaltweite, bildet die Siebwalze 20 mit der oder den beiden benachbarten Siebwalzen
über dem jeweiligen Siebspalt eine flachere Mulde als im zylindrischen Walzenkörperabschnitt,
wobei die Mulde dem Verlauf der Aufweitung entsprechend allmählich abflacht. Die in
die Mulde eingreifenden Teile der ersten Überkornfraktion werden im Bereich des Aufweitabschnitts
25 angehoben, das betreffende Überkorn schwimmt sozusagen auf. Damit einhergehend
verringert sich die Förderwirkung, die von der Siebstruktur 22 in Walzenachsrichtung
X ausgeübt wird. Ferner nimmt die in Umfangsrichtung Y des Walzenkörpers 21 auf diese
Überkornfraktion ausgeübte Förderwirkung zu. Jeder dieser Effekte wirkt der Gefahr
des Verklemmens im der Gestellwand 3 (Figur 1) nahen Randbereich des modifizierten
Walzensiebs 1 entgegen.
[0045] Obgleich die beiden hinsichtlich der Verringerung der Gefahr des Verklemmens vorteilhaften
Effekte des Aufschwimmens und der stärkeren Förderwirkung in Querrichtung Y über das
Walzensieb 1 gesehen bereits erzielt werden, wenn nicht alle, sondern nur eine Untergruppe
der Siebwalzen 10 des ersten Ausführungsbeispiels durch Siebwalzen 20 ersetzt wird,
beispielsweise jede zweite Siebwalze 10, und ein positiver Effekt auch grundsätzlich
bereits durch Ersatz nur einer einzigen Siebwalze 10 erzielt wird, entspricht es bevorzugten
Ausführungen, wenn im modifizierten Walzensieb 1 mehrere Siebwalzen 20 unmittelbar
nebeneinander angeordnet sind oder, noch bevorzugter, das modifizierte Walzensieb
1 ausschließlich oder zumindest überwiegend von Siebwalzen 20 gebildet wird.
[0046] Das modifizierte Walzensieb 1, das eine oder mehrere Siebwalzen 20 anstelle jeweils
einer der Siebwalzen 10 aufweist, kann auch in Ausführungen, in denen alle oder die
Mehrheit der Siebwalzen 10 wie bevorzugt durch Siebwalzen 20 ersetzt sind, den Randstreifen
8 des ersten Ausführungsbeispiels aufweisen. Hierdurch kann einem Verklemmen durch
in Walzenachsrichtung X gefördertes Überkorn noch sicherer begegnet werden, insbesondere
in Ausführungen, in denen das modifizierte Walzensieb 1 auch noch eine oder mehrere
der Siebwalzen 10 aufweist. Erforderlich ist dies jedoch nicht, da die zweite Überkornfraktion
im Bereich der Aufweitung 25 aufschwimmt, im Aufweitabschnitt 25 die Förderwirkung
in Walzenachsrichtung X abnimmt und die Förderwirkung in Querrichtung Y zunimmt. Der
Walzenkörper 21 kann sich dementsprechend bis unmittelbar zur Gestellwand 3 erstrecken.
Im modifizierten Walzensieb 1 kann ein Randstreifen aus nebeneinander angeordneten
Aufweitabschnitten 25 den abgesehen von schlanken Walzabschnitten 14 (Figuren 3 und
4) freien Randstreifen 8 des ersten Ausführungsbeispiels ersetzen.
[0047] Der Walzenkörper 21 kann sich im Aufweitabschnitt 25 von einer kleinsten radialen
Weite, vorzugsweise einem kleinsten Kreisdurchmesser, bis auf eine größte radiale
Weite, vorzugsweise einem größten Kreisdurchmesser, aufweiten und unmittelbar bei
Erreichen der größten Weite enden. Bevorzugter weist der Aufweitabschnitt 25 jedoch,
wie in Figur 5 erkennbar, einen ersten Unterabschnitt 26 und in Walzenachsrichtung
X an den Unterabschnitt 26 unmittelbar anschließend einen zweiten Unterabschnitt 27
auf. Im Ausführungsbeispiel bilden die beiden Unterabschnitte 26 und 27 bereits den
gesamten Aufweitabschnitt 25. Im Unterabschnitt 26 findet die Aufweitung von der kleinsten
radialen Weite auf die größte radiale Weite des Aufweitabschnitts 25 und auch des
Walzenkörpers 21 insgesamt statt. Der Unterabschnitt 27 ist zylindrisch, vorzugsweise
kreiszylindrisch. Der Unterabschnitt 26 weist eine axiale Länge a, und der Unterabschnitt
27 weist eine axiale Länge b auf. Setzt sich der Aufweitabschnitt 25 aus den beiden
Unterabschnitten 26 und 27 zusammen, entspricht die Gesamtlänge des Aufweitabschnitts
25 somit der Summe der Längen a und b. Der Unterabschnitt 26 ist vorzugsweise länger
als der Unterabschnitt 27, um die Aufweitung über eine entsprechend große Länge a
zu verteilen und einen abrupten Übergang zu vermeiden. Die Länge a ist vorzugsweise
wenigstens 1,5-mal größer, noch bevorzugter wenigstens zweimal größer als die Länge
b. Da der zylindrische oder zumindest im Wesentlichen zylindrische Unterabschnitt
27 dem Zweck dient, auf die bis in den Unterabschnitt 27 geförderte Überkornfraktion
eine Förderwirkung in Querrichtung Y auszuüben, nämlich aufgrund eines Umfangskontakts,
sollte der Unterabschnitt 27 andererseits jedoch eine für diesen Zweck ausreichende
Länge b aufweisen. Vorteilhaft ist, wenn die Länge b wenigstens ein Zehntel der Länge
des Aufweitabschnitts 25 oder ein Achtel der Länge a ausmacht. Bevorzugt ist die Länge
b wenigstens ein Achtel der Länge des Aufweitabschnitts 25 und/oder wenigstens ein
Sechstel der Länge a.
[0048] Um im Bereich des Aufweitabschnitts 25 die Förderwirkung in Walzenachsrichtung X
zu verringern, kann die Siebstruktur 22 vor oder am Aufweitabschnitt 25 enden. Bevorzugter
ist die Siebstruktur 22 jedoch in den Aufweitabschnitt 25, im zweiten Ausführungsbeispiel
in den Unterabschnitt 26, erstreckt und endet ein Stück weit vor dem abwärtigen Ende
des Ausweitabschnitts 25. Bevorzugt erstreckt sich die Siebstruktur 22 nur bis maximal
zum Unterabschnitt 27, der vorteilhafterweise frei von in Walzenachsrichtung fördernden
Strukturen ist.
[0049] Die Siebstruktur 22 kann im Aufweitabschnitt 25 abgeflacht sein. Eine an den Außenumfang
der Siebstruktur 22 angelegte gedachte, virtuelle Umhüllende H ist in Figur 5 in gestrichelter
Linie dargestellt. Die Umhüllende H, die über die gesamte axiale Länge des Walzenkörpers
21 bis nahe zu oder vorzugsweise bis zum Aufweitabschnitt 25 insbesondere zylindrisch
sein kann, verjüngt sich im Aufweitabschnitt 25 wegen der Abflachung der Siebstruktur
22, vorzugsweise gleichmäßig über den gesamten Umfang des Walzenkörpers 21.
[0050] Figur 6 zeigt einen modifizierten Aufweitabschnitt 25, der den in Figur 5 dargestellten
Aufweitabschnitt 25 ersetzen kann. Der modifizierte Aufweitabschnitt 25 weist in seinem
das Walzenkörperende bildenden Unterabschnitt 27 am Außenumfang eine Querförderstruktur
28 auf, um die Förderwirkung in Querrichtung Y noch zu verstärken. Die Querförderstruktur
28 kann als eine im Vergleich zur Siebstruktur 22 flache, d. h. hinter der Siebstruktur
22 zumindest des zylindrischen Walzenkörperabschnitts radial zurückstehende Oberflächenstruktur,
etwa als Rändelung oder Riffelung, oder als umlaufend erstreckte Außenverzahnung oder
Rippung gebildet sein. Die Außenverzahnung oder Rippung kann als Geradverzahnung oder
Rippung mit axialen Rippen oder in Weiterbildungen, wie in Figur 6 dargestellt, als
Schrägverzahnung oder mit andersartig in Bezug auf die Drehachse R bzw. Walzenachsrichtung
X geneigt verlaufenden Zähnen oder Rippen gebildet sein. Bei zur Walzenachsrichtung
X mit Neigung erstreckten Zähnen oder Rippen übt die Siebwalze 20 im Unterabschnitt
27 auch eine Förderwirkung gegen die Walzenachsrichtung X aus und hält dadurch das
Überkorn von der Gestellwand 3 sicherer fern oder verringert einen vom Überkorn möglicherweise
auf die Gestellwand 3 in Walzenachsrichtung X ausgeübten Druck.
[0051] Soweit zur Siebwalze 20 keine Unterschiede zur Siebwalze 10 des ersten Ausführungsbeispiels
beschrieben oder aus den Figuren 5 und 6 ersichtlich werden, kann die Siebwalze 20
des zweiten Ausführungsbeispiels der Siebwalze 10 des ersten Ausführungsbeispiels
entsprechen, so dass auf die Ausführungen zum ersten Ausführungsbeispiel ergänzend
verwiesen wird.
[0052] Figur 7 zeigt eine Siebwalze 30 eines dritten Ausführungsbeispiels in einer Radialansicht.
Die Siebwalze 30 weist einen Walzenkörper 31 mit in Walzenachsrichtung X fortschreitend
einem aufwärtigen Walzenkörperabschnitt 31a, einem Aufweitabschnitt 35, einem weiteren
Aufweitabschnitt 35' und einem abwärtigen Walzenkörperabschnitt 31b auf. Der Aufweitabschnitt
35 schließt sich unmittelbar an den Walzenkörperabschnitt 31a, der weitere Aufweitabschnitt
35' unmittelbar an den Aufweitabschnitt 35 und der Walzenkörperabschnitt 31b unmittelbar
an den weiteren Aufweitabschnitt 35' an. Die Walzenkörperabschnitte 31a und 31b sind
axial äußere Walzenkörperabschnitte und bilden die beiden Enden des Walzenkörpers
31. Die Walzenkörperabschnitte 31a und 31b können über ihre gesamte Länge insbesondere
jeweils einen zylindrischen Außenumfang aufweisen. Eine Welle 33 erstreckt sich durch
den Walzenkörper 31 und dient wie in den anderen Ausführungsbeispielen als Lagerzapfen
für eine beidseitige Lagerung der Siebwalze 30. Die Welle 33 ragt beidseitig über
den Walzenkörper 31 hinaus, um wie in den anderen Ausführungsbeispielen auf beiden
Seiten der Siebwalze 30 jeweils eine Drehlagerstelle mit dem Gestell, beispielsweise
den Gestellwänden 2 und 3, zu bilden. Grundsätzlich kann der Walzenkörper 31 zur Drehlagerung
aber auch anders geartete Walzenzapfen aufweisen.
[0053] Die auch im dritten Ausführungsbeispiel wendelförmige Siebstruktur 32 umfasst einen
ersten Siebstrukturabschnitt 32a, der sich wendelförmig im ersten Walzenkörperabschnitt
31a erstreckt, wie bevorzugt über dessen gesamte axiale Länge, und einen zweiten Siebstrukturabschnitt
32b, der sich wendelförmig im zweiten Walzenkörperabschnitt 31b erstreckt, vorzugsweise
über dessen gesamte axiale Länge. Ein Neigungswinkel α und somit eine Steigung der
schrauben- bzw. wendelförmigen Siebstruktur 32 ist so gewählt, dass der aufwärtige
Siebstrukturabschnitt 32a auf das Überkorn eine Förderwirkung in Walzenachsrichtung
X ausübt. Die Schraubenlinie des abwärtigen Siebstrukturabschnitts 32b weist einen
zum Siebstrukturabschnitt 32a gegenläufigen Verlauf auf. Der Neigungswinkel α bzw.
die Steigung des Siebstrukturabschnitts 32b kann dem Betrag nach so groß wie der Neigungswinkel
α des Siebstrukturabschnitts 32a sein, demgegenüber aber ein negatives Vorzeichen
aufweisen. Die Neigungswinkel der beiden Abschnitte 32a und 32b können sich grundsätzlich
aber auch dem Betrag und nicht nur dem Vorzeichen nach unterscheiden. Aufgrund der
gegenläufigen Siebstrukturabschnitte 32a und 32b übt die Siebwalze 30 bei Drehantrieb
im Walzenkörperabschnitt 31a auf das Überkorn eine Förderwirkung in Walzenachsrichtung
X und auf im Walzenkörperabschnitt 31b befindliches Überkorn eine Förderwirkung gegen
die Walzenachsrichtung X, d. h. in die -X-Richtung aus.
[0054] Axial zwischen den Walzenkörperabschnitten 31a und 31b bilden die Aufweitabschnitte
35 und 35' einen zusammenhängenden Aufweitabschnitt 35, 35'. Im Aufweitabschnitt 35
weitet sich der Walzenkörper 31 in Walzenachsrichtung X von der radialen Weite des
Walzenkörperabschnitts 31a bis auf eine größte radiale Weite auf. Im weiteren Aufweitabschnitt
35' weitet sich der Walzenkörper 31 gegen die Walzenachsrichtung X von der radialen
Weite des Walzenkörperabschnitts 31b ebenfalls bis auf eine größte radiale Weite auf.
Die größte radiale Weite des Aufweitabschnitts 35 und die größte radiale Weite des
weiteren Aufweitabschnitts 35' sind gleich, wie bevorzugt, können grundsätzlich aber
auch unterschiedlich sein.
[0055] Die zylindrischen Walzenkörperabschnitte 31a und 31b weisen die gleiche radiale Weite
auf, grundsätzlich können sich aber die radialen Weiten der Walzenkörperabschnitte
31a und 31b voneinander unterscheiden. Im Ausführungsbeispiel sind die Walzenkörperabschnitte
31a und 31b gleich lang und/oder die Aufweitabschnitte 35 und 35' gleich lang. Grundsätzlich
können sich die Walzenkörperabschnitte 31a und 31b jedoch der Länge nach voneinander
unterscheiden und/oder die Aufweitabschnitte 35 und 35' der Länge nach voneinander
unterscheiden. Im dritten Ausführungsbeispiel ist der einheitliche Siebwalzenkörper
31 jedoch symmetrisch in Bezug auf eine zwischen den Aufweitabschnitten 35 und 35'
normal zur Rotationsachse R erstreckte Symmetrieebene. Wegen der Gegenläufigkeit der
Siebstrukturen 32a und 32b ist die aus den beiden Siebstrukturen 32a und 32b zusammengesetzte
Siebstruktur 32 zur gleichen Symmetrieebene ebenfalls symmetrisch.
[0056] Der Aufweitabschnitt 35 entspricht als solcher dem Aufweitabschnitt 25 des zweiten
Ausführungsbeispiels. Der weitere Aufweitabschnitt 35' entspricht abgesehen von der
gegen die Walzenachsrichtung X erfolgenden Aufweitung ebenfalls dem Aufweitabschnitt
25 des zweiten Ausführungsbeispiels. Beide Aufweitabschnitte 35 und 35' weisen in
ihren axial einander zugewandten Endbereichen, in denen sie unmittelbar aneinander
stoßen, einen zylindrischen Abschnitt auf. Wie im zweiten Ausführungsbeispiel weist
der Aufweitabschnitt 35 einen sich aufweitenden ersten Unterabschnitt 36a und daran
anschließend den zylindrischen Unterabschnitt 37 auf. Spiegelbildlich gilt dies auch
für den weiteren Aufweitabschnitt 35', der sich in einem ersten Unterabschnitt 36b
von der Weite des Walzenkörperabschnitts 31b auf die größte radiale Weite aufweitet
und mit der größten radialen Weite im mit dem Aufweitabschnitt 35 gemeinsamen zweiten
Unterabschnitt 37 zylindrisch erstreckt.
[0057] Für die Siebwalze 30 ist wieder eine an die vorstehende Siebstruktur 32 angelegte
gedachte, virtuelle Umhüllende H eingezeichnet. Die Umhüllende H ist im Walzenkörperabschnitt
31a zylindrisch, schnürt sich im Bereich des Aufweitabschnitts 35 bis auf den Unterabschnitt
37 ein, weitet sich anschließend spiegelsymmetrisch im weiteren Aufweitabschnitt 35'
bis auf die Weite des Siebstrukturabschnitts 32b auf und ist über die Länge des Walzenkörperabschnitts
31b wiederum zylindrisch.
[0058] Um die vorstehende Siebstruktur 32 bei Verklemmung in Walzenachsrichtung X zu entlasten,
kann die Siebstruktur 32 in einem geringen Ausmaß axial beweglich angeordnet sein.
Wie bevorzugt, aber nur beispielhaft, wird die axiale Beweglichkeit der Siebstruktur
32 durch eine axial bewegliche Anordnung des Walzenkörpers 31 erzielt. Der Walzenkörper
31 ist axial schwimmend auf der Welle 33 angeordnet. Die axial schwimmende Anordnung
wird mittels elastischer Elemente 15 verwirklicht, von denen eines am linken Stirnende
und eines am rechten Stirnende des Walzenkörpers 31 angeordnet ist. Die elastischen
Elemente 15 können insbesondere Elastomerelemente oder Naturkautschukelemente sein.
Zweckmäßigerweise sind sie der Hülsenform des Walzenkörpers 31 entsprechend ringförmig.
Sie ermöglichen aufgrund ihrer Elastizität ein in und gegen die Walzenachsrichtung
X elastisches Nachgeben des Walzenkörpers 31 und der damit unbeweglich verbundenen
Siebstruktur 32 im Millimeterbereich, beispielsweise ein Nachgeben um maximal 1 bis
3 mm. Die elastischen Elemente 15 zwingen den ausgelenkten Walzenkörper 31 mittels
elastischer Rückstellkraft stets wieder in Richtung auf eine dem unbelasteten Zustand
entsprechende Axialposition.
[0059] Das Walzensieb 1 des ersten Ausführungsbeispiels kann durch Ersatz einer, mehrerer
oder vorzugsweise aller Siebwalzen 10 durch jeweils eine Siebwalze 30 modifiziert
werden. Insoweit gelten die zum zweiten Ausführungsbeispiel gemachten Ausführungen.
Im Sortierbetrieb mit dem modifizierten Walzensieb 1 wird im Bereich jeder Siebwalze
30 im Walzenkörperabschnitt 31a Überkorn in Walzenachsrichtung X zum Aufweitabschnitt
35 und im Walzenkörperabschnitt 31b gegen die Walzenachsrichtung, in Richtung -X,
Überkorn zum weiteren Aufweitabschnitt 35' gefördert. Im zusammenhängenden Aufweitabschnitt
35, 35' erfährt das Überkorn eine verstärkte Förderwirkung in die Querrichtung Y.
Der Gefahr des Verklemmens in einem Randbereich nahe einer Gestellwand, wie etwa der
Gestellwand 3, wird besonders wirkungsvoll entgegengewirkt.
[0060] Ein weiterer Vorteil der Siebwalzen 20 und 30 und insbesondere der Siebwalze 30 ist,
dass auf einen für Sortierzwecke nicht verwendbaren Randstreifen 8 (Figur 1, 3 und
4) verzichtet werden kann. Eine Siebvorrichtung mit Siebwalzen 20 und/oder Siebwalzen
30 kann bei gleicher Siebqualität in Walzenachsrichtung X kürzer sein. Alternativ
kann die Trennschärfe des Walzensiebs 1 bei gleicher Breite der Siebvorrichtung verbessert
und/oder der Durchsatz erhöht werden, da die wirksame Fläche des Walzensiebs 1 bei
in Querrichtung Y gleichbleibender Gesamtlänge vergrößert werden kann. Unter dem Walzensieb
muss ferner kein Überkorn abtransportiert werden.
[0061] Figur 8 zeigt von der Siebwalze 30 nur den zusammenhängenden Aufweitabschnitt 35,
35'. Die axialen Längen a der Unterabschnitte 36a und 36b sind gleich, können grundsätzlich
aber auch voneinander abweichen. Der Unterabschnitt 37 verbindet die Unterabschnitte
36a und 36b und weist die Länge b auf. Er ist wie bevorzugt, aber nur beispielhaft
kreiszylindrisch. Der Walzenkörper 31 kann im Aufweitabschnitt 35, 35' außen überall
glatt sein. Er kann im Aufweitabschnitt 35, 35' auch eine Querförderstruktur aufweisen.
Die Querförderstruktur, falls vorhanden, kann insbesondere im Unterabschnitt 37 und
bevorzugt nur im Unterabschnitt 37 vorgesehen sein. So kann der Walzenkörper 31 im
Aufweitabschnitt 35, 35' an einer äußeren Umfangsfläche, wie in Figur 8 erkennbar,
eine Querförderstruktur 38 in Form einer Oberflächenstrukturierung, wie etwa eine
Rändelung oder Riffelung, oder eine ausgeprägter geformte Außenverzahnung oder Rippung
aufweisen, um die Querförderwirkung zu verstärken. Im Unterabschnitt 37 kann auch
eine Quer- und Rückförderstruktur gebildet sein. Hinsichtlich einer optionalen Quer-
und/oder Rückförderstruktur und der Aufweitabschnitte 35 und 35' wird auf die Ausführungen
zum zweiten Ausführungsbeispiel, d. h. zur Siebwalze 20, verwiesen. Soweit Unterschiede
zu den Siebwalzen 10 des ersten Ausführungsbeispiels und/oder zur Siebwalze 20 des
zweiten Ausführungsbeispiels nicht beschrieben oder aus den Figuren 7 und 8 nicht
ersichtlich werden, kann die Siebwalze 30 des dritten Ausführungsbeispiels wie eine
der Siebwalzen 10 des ersten Ausführungsbeispiels und/oder die Siebwalze 20 des zweiten
Ausführungsbeispiels ausgebildet sein, so dass auf die jeweiligen Ausführungen verwiesen
wird.
[0062] Figur 9 zeigt in einer Draufsicht einen Ausschnitt eines modifizierten Walzensiebs,
das aus Siebwalzen 30 des dritten Ausführungsbeispiels gebildet ist oder zumindest
einen Siebbereich mit mehreren nebeneinander angeordneten Siebwalzen 30 aufweist.
Die Siebwalzen 30 weisen jeweils, wie bereits erläutert, in einem axial mittleren
Walzenabschnitt den zusammenhängenden Aufweitabschnitt 35, 35' auf, so dass von einem
rechten äußeren Walzensiebstreifen und von einem linken äußeren Siebstreifen Überkorn
in Richtung X und -X zum jeweils zugeordneten Aufweitabschnitt 35 und 35' gefördert
wird. Im zusammenhängenden Aufweitabschnitt 35, 35' verringert sich aufgrund der dort
an beiden Seiten der jeweiligen Siebwalze 30 stattfindenden Aufweitung die Spaltweite
w der jeweils zwischen benachbarten Siebwalzen 30 gebildeten Feinkornsiebspalte. Das
betreffende Überkorn schwimmt im zusammenhängenden Aufweitabschnitt 35, 35' auf und
erfährt beim Aufschwimmen zunehmend eine Förderwirkung in die Querförderrichtung Y.
Der Vollständigkeit wegen sei bemerkt, dass Siebgutchargen in vielen Anwendungen eine
Überkornfraktion aufweisen, die von Hause aus im Wesentlichen auch links und rechts
vom zusammenhängenden Aufweitabschnitt 35, 35' im Wesentlichen nur in die Querförderrichtung
Y gefördert wird, also keine praktisch ins Gewicht fallende Förderung in oder gegen
die Walzenachsrichtung X erfährt. Diese Überkornfraktion wird im Wesentlichen nur
in den Walzensiebstreifen links und rechts des zusammenhängenden Aufweitabschnitts
35, 35' in die Umfangsrichtung bzw. Querförderrichtung Y gefördert, während die Überkornfraktion,
die maßgeblich axial gefördert wird, im mittleren Walzensiebstreifen von den in Querrichtung
Y aufeinanderfolgenden, bevorzugt unmittelbar aufeinanderfolgenden, Aufweitabschnitten
35, 35' in die Querrichtung Y gefördert wird.
Bezugszeichen:
[0063]
- 1
- Walzensieb
- 2
- Gestellwand
- 3
- Gestellwand
- 4
- Kupplung
- 5
- Antriebsrad
- 6
- Trennwand
- 7
- Aufgabebereich
- 8
- Randstreifen
- 9
- Ausgabebereich
- 10
- Siebwalze
- 11
- Walzenkörper
- 12
- vorstehende Siebstruktur
- 13
- Welle
- 14
- schlanker Walzenabschnitt
- 15
- elastisches Element
- 16
- -
- 17
- -
- 18
- -
- 19
- -
- 20
- Siebwalze
- 21
- Walzenkörper
- 22
- vorstehende Siebstruktur
- 23
- Welle
- 24
- -
- 25
- Aufweitabschnitt
- 26
- Unterabschnitt
- 27
- Unterabschnitt
- 28
- Querförderstruktur, Quer- und Rückförderstruktur
- 29
- -
- 30
- Siebwalze
- 31
- Walzenkörper
- 31a
- Walzenkörperabschnitt
- 31b
- Walzenkörperabschnitt
- 32
- vorstehende Siebstruktur
- 32a
- Siebstrukturabschnitt
- 32b
- Siebstrukturabschnitt
- 33
- Welle
- 34
- -
- 35
- Aufweitabschnitt
- 35'
- Aufweitabschnitt
- 36a
- Unterabschnitt
- 36b
- Unterabschnitt
- 37
- Unterabschnitt
- 38
- Quer- und/oder Rückförderstruktur
- R
- Drehachse
- X
- Walzenachsrichtung
- Y
- Querrichtung
- Z
- Hochrichtung
- a
- Länge erster Unterabschnitt
- b
- Länge zweiter Unterabschnitt
- d
- Abstand
- l
- Breite des Randstreifens
- w
- Spaltweite
- α
- Neigungswinkel
1. Siebvorrichtung zum Sortieren von Siebgut in eine oder mehrere Feinkornfraktionen
und eine oder mehrere Überkornfraktionen, die Siebvorrichtung umfassend:
(a) ein Gestell (2, 3) und
(b) ein Walzensieb (1) mit nebeneinander um jeweils eine Walzenachse (R) drehantreibbar
angeordneten, am Gestell (2, 3) abgestützten Siebwalzen (20; 30), die jeweils einen
Walzenkörper (21; 31) und eine oder mehrere relativ zum Walzenkörper (21; 31) radial
vorstehende Siebstrukturen (22; 32) aufweisen,
(c) wobei zwischen den Walzenkörpern (21; 31) benachbarter Siebwalzen (20; 30) jeweils
ein Feinkornsiebspalt besteht, durch den eine Feinkornfraktion fällt, während bei
Drehantrieb der Siebwalzen (20; 30) eine Überkornfraktion auf dem Walzensieb (1) in
Walzenachsrichtung (X) gefördert wird,
(d) sich der Walzenkörper (21; 31) wenigstens einer der Siebwalzen (20; 30) in einem
axialen Aufweitabschnitt (25; 35) in Walzenachsrichtung (X) radial aufweitet
(e) und die Weite (w) des Feinkornsiebspalts, den der sich aufweitende Walzenkörper
(21; 31) mit dem Walzenkörper (21; 31) einer benachbarten Siebwalze (20; 30) bildet,
längs des Aufweitabschnitts (25; 35) in Walzenachsrichtung (X) abnimmt,
dadurch gekennzeichnet, dass
(f) die jeweils benachbarten Siebwalzen (20; 30) in der Draufsicht auf das Walzensieb
gesehen mit Ihren vorstehenden Siebstrukturen (22; 32) ineinander greifen.
2. Siebvorrichtung nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei sich eine virtuelle Umhüllende
(H), die an den äußeren Umfang der einen oder mehreren Siebstrukturen (22; 32) der
wenigstens einen den Aufweitabschnitt (25; 35) aufweisenden Siebwalze (20; 30) angelegt
ist, längs des Aufweitabschnitts (25; 35) in Walzenachsrichtung (X) verjüngt.
3. Siebvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Siebwalze (20;
30) auch im Aufweitabschnitt (25; 35) eine oder mehrere über den Walzenkörper (21;
31) radial vorstehende Siebstrukturen (22; 32) aufweist.
4. Siebvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei sich der Aufweitabschnitt
(25; 35) in einem ersten Unterabschnitt (26; 36) in Walzenachsrichtung (X) allmählich
bis auf eine größte Weite aufweitet und in einem zweiten Unterabschnitt (27; 37),
der sich in Walzenachsrichtung (X) an den ersten Unterabschnitt (26; 36) anschließt,
zumindest im Wesentlichen zylindrisch ist.
5. Siebvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei sich der Aufweitabschnitt
(25; 35) in einem ersten Unterabschnitt (26; 36) in Walzenachsrichtung (X) aufweitet
und in einem zweiten Unterabschnitt (27; 37), der sich in Walzenachsrichtung (X) an
den ersten Unterabschnitt (26; 37) anschließt, eine größte Weite aufweist und wobei
sich die eine oder mehreren vorstehenden Siebstrukturen (22; 32) in Walzenachsrichtung
(X) bis maximal zu dem zweiten Unterabschnitt (27; 37) erstreckt oder erstrecken.
6. Siebvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Walzenkörper (21;
31) im Aufweitabschnitt (25; 35) am äußeren Umfang eine Quer- und/oder Rückförderstruktur
(28; 38) aufweist, um auf in den Aufweitabschnitt (25; 35) gefördertes Überkorn eine
quer zur Walzenachsrichtung (X) und/oder gegen die Walzenachsrichtung (X) gerichtete
Förderwirkung auszuüben.
7. Siebvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die eine oder mehreren
Siebstrukturen (22; 32) in Draufsicht auf das Walzensieb (1) zur Walzenachsrichtung
(X) eine Neigung (a) von größer 0° und kleiner 90° aufweisen, um bei Drehantrieb der
Siebwalzen (20; 30) zumindest einen Teil der Überkornfraktion in die Walzenachsrichtung
(X) zu fordern.
8. Siebvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der den Aufweitabschnitt
(25; 35) aufweisende Walzenkörper (21; 31) axial beweglich ist.
9. Siebvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei an einem in Walzenachsrichtung
(X) abwärtigen Ende der Siebwalzen (10; 20) eine Gestellwand (3) über eine Oberseite
des Walzensiebs (1) hinaus aufragt und wenigstens ein Teil der Walzenkörper (11; 21)
an den der Gestellwand (3) zugewandten Enden verdünnt sind oder in einem axialen Abstand
vor der Gestellwand (3) enden, so dass die Siebwalzen (10; 20) an den der Gestellwand
(3) zugewandten Enden jeweils einen schlanken Walzenabschnitt (14) aufweisen, und
der lichte Abstand zwischen jeweils benachbarten schlanken Walzenabschnitten (14)
wenigstens doppelt so groß wie eine größte Weite (w) des Feinkornsiebspalts zwischen
benachbarten Walzenkörpern (11; 21) ist, so dass die schlanken Walzenabschnitte (14)
einen quer zur Walzenachsrichtung (X) erstreckten und an die Gestellwand (3) grenzenden
Randstreifen (8) bilden, in dem bis in den Randstreifen (8) gefördertes Überkorn zwischen
den Siebwalzen (10; 20) hindurch fallen kann.
10. Siebvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Walzenkörper (31)
einen weiteren Aufweitabschnitt (35') aufweist und sich im weiteren Aufweitabschnitt
(35') gegen die Walzenachsrichtung (X) aufweitet, wobei die Aufweitabschnitte (35,
35') gemeinsam einen zusammenhängenden Aufweitabschnitt bilden, in dem sich der Walzenkörper
(31) in die Walzenachsrichtung (X) aufweitet und anschließend wieder verjüngt.
11. Siebvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Aufweitabschnitt
(25) ein axiales Förderende der wenigstens einen Siebwalze (20) bildet.
12. Siebvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, wobei der Walzenkörper (31) in
Bezug auf die Walzenachsrichtung (X) einen aufwärtigen Walzenkörperabschnitt (31a)
und einen abwärtigen Walzenkörperabschnitt (31b) und den Aufweitabschnitt (35) axial
zwischen dem aufwärtigen und dem abwärtigen Walzenkörperabschnitt aufweist.
13. Siebvorrichtung nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei die eine oder mehreren vorstehenden
Siebstrukturen (32) der wenigstens einen den Aufweitabschnitt (25; 35) aufweisenden
Siebwalze (20; 30) in Draufsicht auf das Walzensieb (1) zur Walzenachsrichtung (X)
eine Neigung (a) von größer 0° und kleiner 90° aufweisen und die Neigung (a) im aufwärtigen
Walzenkörperabschnitt (31a) bis zum oder in den Aufweitabschnitt (35) positiv und
im abwärtigen Walzenkörperabschnitt (31b) bis maximal zum Aufweitabschnitt (25; 35)
negativ ist, um bei Drehantrieb der Siebwalze (30) zumindest einen ersten Teil der
Überkornfraktion in Walzenachsrichtung (X) und zumindest einen zweiten Teil der Überkornfraktion
gegen die Walzenachsrichtung (X) zu fördern und im Bereich des Aufweitabschnitts (35)
quer zur Walzenachsrichtung (X) abzufördern.
14. Siebvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei in Draufsicht auf das
Walzensieb (1) wenigstens jede zweite der Siebwalzen (20; 30) jeweils wenigstens einem
der vorhergehenden Ansprüche entspricht.
15. Siebvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei in Draufsicht zwei
oder mehr unmittelbar nebeneinander angeordnete Siebwalzen (20; 30) des Walzensiebs
(1) jeweils wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche entsprechen und die Aufweitabschnitte
(25; 35) benachbarter Siebwalzen (20; 30) nebeneinander angeordnet sind und sich in
die gleiche Richtung aufweiten, so dass sich die Weite (w) des Feinkornsiebspalts
zwischen den benachbarten Aufweitabschnitten (25; 35) von beiden Seiten verringert.
16. Siebvorrichtung nach einem der drei unmittelbar vorhergehenden Ansprüche, wobei die
Aufweitabschnitte (25; 35, 35') der Siebwalzen (20; 30) so angeordnet sind, dass sie
in Draufsicht auf das Walzensieb (1) gemeinsam einen geraden, zur Walzenachsrichtung
(X) schrägen oder vorzugsweise orthogonalen Streifen von Aufweitabschnitten (25; 35,
35') bilden.
17. Siebwalze für eine Siebvorrichtung zum Sortieren von Siebgut in eine Feinkornfraktion
und eine Überkornfraktion, vorzugsweise für die Siebvorrichtung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, die Siebwalze umfassend:
(a) einen Walzenkörper (21; 31) mit einem äußeren Walzenkörperumfang,
(b) einen Lagerzapfen (23; 33) zur Drehlagerung des Walzenkörpers (21; 31) um eine
Drehachse (R)
(c) und eine oder mehrere mit dem Walzenkörper (21; 31) Drehmoment übertragend verbundene,
über den Walzenkörperumfang radial vorstehende Siebstrukturen (22; 32), die von einer
um den Walzenkörperumfang schraubenförmig umlaufenden Wendelstruktur oder mehreren
axial voneinander beabstandeten Siebscheiben gebildet wird oder werden,
(d) wobei sich der Walzenkörperumfang in einem axialen Aufweitabschnitt (25; 25) in
Walzenachsrichtung (X) radial aufweitet,
dadurch gekennzeichnet, dass
(e) sich eine virtuelle Umhüllende (H), die an den äußeren Umfang der einen oder mehreren
Siebstrukturen (22; 32) angelegt ist, längs des Aufweitabschnitts (25; 35) in Walzenachsrichtung
(X) verjüngt
1. A screen device for sorting screening material into one or more fine grain fractions
and one or more oversize grain fractions, the screen device comprising:
(a) a frame (2, 3); and
(b) a roller screen (1) comprising screen rollers (20; 30) which are arranged, such
that they can be rotary-driven about a roller axis (R) each, next to each other and
which are supported on the frame (2, 3) and which each comprise a roller body (21;
31) and one or more screen structures (22; 32) which protrude radially relative to
the roller body (21; 31),
(c) wherein there is a fine grain screen gap between the roller bodies (21; 31) of
respectively adjacent screen rollers (20; 30), through which a fine grain fraction
falls, while an oversize grain fraction is conveyed on the roller screen (1) in the
axial direction of the rollers (X) when the screen rollers (20; 30) are rotary-driven,
(d) the roller body (21; 31) of at least one of the screen rollers (20; 30) widens
radially in the axial direction of the rollers (X) in an axial widening portion (25;
35),
(e) and the width (w) of the fine grain screen gap which the widening roller body
(21; 31) forms with the roller body (21; 31) of an adjacent screen roller (20; 30)
decreases in the axial direction of the rollers (X) along the widening portion (25;
35),
characterised in that
(f) the protruding screen structures (22; 32) of the respectively adjacent screen
rollers (20; 30) interlock as viewed in the plan view onto the roller screen.
2. The screen device according to the preceding claim, wherein a virtual envelope (H)
which is placed against the outer circumference of the one or more screen structures
(22; 32) of the at least one screen roller (20; 30) comprising the widening portion
(25; 35) tapers in the axial direction of the rollers (X) along the widening portion
(25; 35).
3. The screen device according to any one of the preceding claims, wherein the widening
portion (25; 35) of the screen roller (20; 30) also comprises one or more screen structures
(22; 32) which protrude radially from the roller body (21; 31).
4. The screen device according to any one of the preceding claims, wherein the widening
portion (25; 35) widens to a maximum width gradually in the axial direction of the
rollers (X) in a first sub-portion (26; 36) and, in a second sub-portion (27; 37)
which adjoins the first sub-portion (26; 36) in the axial direction of the rollers
(X), is at least substantially cylindrical.
5. The screen device according to any one of the preceding claims, wherein the widening
portion (25; 35) widens in the axial direction of the rollers (X) in a first sub-portion
(26; 36) and, in a second sub-portion (27; 37) which adjoins the first sub-portion
(26; 36) in the axial direction of the rollers (X), exhibits a maximum width, and
wherein the one or more protruding screen structures (22; 32) extend(s) in the axial
direction of the rollers (X) up to the second sub-portion (27; 37) at most.
6. The screen device according to any one of the preceding claims, wherein the widening
portion (25; 35) of the roller body (21; 31) comprises a transverse and/or reverse
conveying structure (28; 38) on its outer circumference, in order to exert a conveying
effect, transverse to the axial direction of the rollers (X) and/or counter to the
axial direction of the rollers (X), on oversize grain conveyed into the widening portion
(25; 35).
7. The screen device according to any one of the preceding claims, wherein the one or
more screen structures (22; 32) exhibit an inclination (α) of more than 0° and less
than 90° with respect to the axial direction of the rollers (X) in a plan view onto
the roller screen (1), in order to convey at least some of the oversize grain fraction
in the axial direction of the rollers (X) when the screen rollers (20; 30) are rotary-driven.
8. The screen device according to any one of the preceding claims, wherein the roller
body (21; 31) which comprises the widening portion (25; 35) can be axially moved.
9. The screen device according to any one of the preceding claims, wherein a frame wall
(3) protrudes beyond an upper side of the roller screen (1) at an end of the screen
rollers (10; 20) which is a downward end in the axial direction of the rollers (X),
and at least some of the roller bodies (11; 21) are attenuated at the ends facing
the frame wall (3) or terminate at an axial distance in front of the frame wall (3),
such that the screen rollers (10; 20) each comprise a slender roller portion (14)
at the ends facing the frame wall (3), and the clear distance between respectively
adjacent slender roller portions (14) is at least twice as large as a maximum width
(w) of the fine grain screen gap between adjacent roller bodies (11; 21), such that
the slender roller portions (14) form a peripheral strip (8) which extends transverse
to the axial direction of the rollers (X) and adjoins the frame wall (3) and in which
oversize grain conveyed up to and into the peripheral strip (8) can fall down between
the screen rollers (10; 20).
10. The screen device according to any one of the preceding claims, wherein the roller
body (31) comprises an additional widening portion (35') and widens in the additional
widening portion (35') counter to the axial direction of the rollers (X), wherein
the widening portions (35, 35') collectively form a contiguous widening portion in
which the roller body (31) widens in the axial direction of the rollers (X) and then
tapers again.
11. The screen device according to any one of the preceding claims, wherein the widening
portion (25) forms an axial conveying end of the at least one screen roller (20).
12. The screen device according to any one of Claims 1 to 10, wherein the roller body
(31) comprises a roller body portion which is an upward roller body portion (31a)
in relation to the axial direction of the rollers (X), a roller body portion which
is a downward roller body portion (31b) in relation to the axial direction of the
rollers (X), and the widening portion (35) axially between the upward and downward
roller body portion.
13. The screen device according to the preceding claim, wherein the one or more protruding
screen structures (32) of the at least one screen roller (20; 30) comprising the widening
portion (25; 35) exhibit an inclination (α) of more than 0° and less than 90° with
respect to the axial direction of the rollers (X) in a plan view onto the roller screen
(1), and the inclination (α) is positive in the upward roller body portion (31a) up
to or up to and into the widening portion (35) and negative in the downward roller
body portion (31b) up to the widening portion (25; 35) at most, in order to convey
at least a first portion of the oversize grain fraction in the axial direction of
the rollers (X) and at least a second portion of the oversize grain fraction counter
to the axial direction of the rollers (X) and to remove it transverse to the axial
direction of the rollers (X) in the region of the widening portion (35), when the
screen rollers (20; 30) are rotary-driven.
14. The screen device according to any one of the preceding claims, wherein at least every
second screen roller (20; 30) in a plan view onto the roller screen (1) respectively
corresponds to at least one of the preceding claims.
15. The screen device according to any one of the preceding claims, wherein two or more
screen rollers (20; 30) of the roller screen (1) which are arranged immediately next
to each other in a plan view respectively correspond to at least one of the preceding
claims, and the widening portions (25; 35) of adjacent screen rollers (20; 30) are
arranged next to each other and widen in the same direction, such that the width (w) of the fine grain screen gap between the adjacent widening portions (25; 35) is
reduced from both sides.
16. The screen device according to any one of the immediately preceding three claims,
wherein the widening portions (25; 35, 35') of the screen rollers (20; 30) are arranged
such that in a plan view onto the roller screen (1), they collectively form a linear
strip of widening portions (25; 35, 35') which is oblique or preferably orthogonal
with respect to the axial direction of the rollers (X).
17. A screen roller for a screen device for sorting screening material into a fine grain
fraction and an oversize grain fraction, preferably for the screen device according
to any one of the preceding claims, the screen roller comprising:
(a) a roller body (21; 31) comprising an outer roller body circumference;
(b) a bearing journal (23; 33) for rotary-mounting the roller body (21; 31) about
a roller axis (R);
(c) and one or more screen structures (22; 32) which is/are connected to the roller
body (21; 31), such that torque is transmitted, and protrude(s) radially from the
roller body circumference and is/are formed by a winding structure which helically
encircles the roller body circumference or by multiple screen discs which are axially
spaced from each other,
(d) wherein the roller body circumference widens radially in the axial direction of
the rollers (X) in an axial widening portion (25; 35).,
characterised in that
(e) a virtual envelope (H) which is placed against the outer circumference of the
one or more screen structures (22; 32) tapers in the axial direction of the rollers
(X) along the widening portion (25; 35).
1. Dispositif de criblage pour trier un produit à cribler en une ou plusieurs fractions
de grains à petit calibre et une ou plusieurs fractions de grains à gros calibre,
le dispositif de criblage comportant :
(a) un bâti (2, 3) et
(b) un cribleur à rouleaux (1) comportant des rouleaux de criblage (20 ; 30) supportés
par le bâti (2, 3) et agencés les uns à côté des autres afin de pouvoir être respectivement
entraînés en rotation autour d'un axe de rouleau (R), lesquels rouleaux de criblage
comportant respectivement un corps de rouleau (21 ; 31) et une ou plusieurs structures
de criblage (22 ; 32) faisant radialement saillie par rapport au corps de rouleau
(21 ; 31),
(c) dans lequel il existe respectivement un espace de criblage de grains à petit calibre
entre les corps de rouleaux (21 ; 31) de rouleaux de criblage adjacents (20 ; 30),
à travers lequel tombe une fraction de grains à petit calibre, alors qu'une fraction
de grains à gros calibre est transportée sur le cribleur à rouleaux (1) dans une direction
axiale des rouleaux (X) lorsque les rouleaux de criblage (20 ; 30) sont entraînés
en rotation,
(d) le corps de rouleau (21 ; 31) d'au moins un des rouleaux de criblage (20 ; 30)
s'élargit radialement dans une partie d'élargissement axiale (25 ; 35) dans la direction
axiale des rouleaux (X),
(e) et la largeur (w) de l'espace de criblage de grains à petit calibre qui forme
le corps de rouleau qui s'élargit (21 ; 31) avec le corps de rouleau (21 ; 31) d'un
rouleau de criblage adjacent (20 ; 30), diminue le long de la partie d'élargissement
(25 ; 35) dans la direction axiale des rouleaux (X),
caractérisé en ce que
(f) les rouleaux de criblage adjacents (20 ; 30) respectifs, lorsque le cribleur à
rouleaux est vu de dessus, s'engagent les uns dans les autres avec leurs structures
de criblage en saillie (22 ; 32).
2. Dispositif de criblage selon la revendication précédente, dans lequel une enveloppe
virtuelle (H) qui est tracée sur la circonférence extérieure de la ou des structures
de criblage (22 ; 32) du au moins un rouleau de criblage (20 ; 30) comportant la partie
d'élargissement (25 ; 35), s'amincit le long de la partie d'élargissement (25 ; 35)
dans la direction axiale des rouleaux (X).
3. Dispositif de criblage selon l'une des revendications précédentes, dans lequel le
rouleau de criblage (20 ; 30) comporte également dans la partie d'élargissement (25
; 35) une ou plusieurs structures de criblage (22 ; 32) faisant radialement saillie
à partir du corps de rouleau (21 ; 31).
4. Dispositif de criblage selon l'une des revendications précédentes, dans lequel la
partie d'élargissement (25 ; 35) s'élargit dans une première sous-partie (26 ; 36)
dans la direction axiale des rouleaux (X) progressivement jusqu'à une largeur maximale
et est au moins sensiblement cylindrique dans une seconde sous-partie (27 ; 37) qui
est adjacente à la première sous-partie (26 ; 36) dans la direction axiale des rouleaux
(X).
5. Dispositif de criblage selon l'une des revendications précédentes, dans lequel la
partie d'élargissement (25 ; 35) s'élargit dans une première sous-partie (26 ; 36)
dans la direction axiale des rouleaux (X) et a une largeur maximale dans une seconde
sous-partie (27 ; 37) qui est adjacente à la première sous-partie (26 ; 36) dans la
direction axiale des rouleaux (X), et dans lequel la ou les structures de criblage
(22 ; 32) en saillie dans la direction axiale des rouleaux (X) s'étend ou s'étendent
au maximum jusqu'à la seconde sous-partie (27 ; 37).
6. Dispositif de criblage selon l'une des revendications précédentes, dans lequel la
circonférence extérieure du corps de rouleau (21 ; 31) dans la partie d'élargissement
(25 ; 35) comporte une structure de transport transversale et/ou de retour (28 ; 38)
afin d'exercer sur des grains à gros calibre transportés dans la partie d'élargissement
(25 ; 35) une action de transport dirigée transversalement à la direction axiale des
rouleaux (X) et/ou opposée à la direction axiale des rouleaux (X).
7. Dispositif de criblage selon l'une des revendications précédentes, dans lequel la
ou les structures de criblage (22 ; 32), lorsque le cribleur à rouleaux (1) est vu
de dessus, ont une inclinaison (α) par rapport à la direction axiale des rouleaux
(X) supérieure à 0° et inférieure à 90°, afin de transporter au moins une partie de
la fraction de grains à gros calibre dans la direction axiale des rouleaux (X) lorsque
les rouleaux de criblage (20 ; 30) sont entraînés en rotation.
8. Dispositif de criblage selon l'une des revendications précédentes, dans lequel le
corps de rouleau (21 ; 31) comportant la partie d'élargissement (25 ; 35) est axialement
mobile.
9. Dispositif de criblage selon l'une des revendications précédentes, dans lequel sur
une extrémité des rouleaux de criblage (10 ; 20) dirigés vers le bas dans la direction
axiale des rouleaux (X), une paroi de bâti (3) fait saillie au-delà d'un côté supérieur
du cribleur à rouleau (1) et au moins une partie du corps de rouleau (11 ; 21) est
amincie sur les extrémités dirigées vers la paroi de bâti (3) ou se termine à une
distance axiale devant la paroi de bâti (3), de sorte que les rouleaux de criblage
(10 ; 20) comportent respectivement une partie de rouleau mince (14) sur les extrémités
dirigées vers la paroi de bâti (3), et la distance libre entre des parties de rouleau
minces adjacentes (14) respectives est au moins égale au double d'une largeur maximale
(w) de l'espace de criblage de grains à petit calibre entre des corps de rouleaux
adjacents (11 ; 21), de sorte que les parties de paroi minces (14) forment une bande
de bordure (8) s'étendant transversalement à la direction axiale des rouleaux (X)
et adjacente à la paroi de bâti (3), dans lequel des grains à gros calibre transportés
dans les bandes de bordure (8) peuvent tomber entre les rouleaux de criblage (10 ;
20).
10. Dispositif de criblage selon l'une des revendications précédentes, dans lequel le
corps de rouleau (31) comporte une partie d'élargissement supplémentaire (35') et
s'élargit dans la partie d'élargissement supplémentaire (35') opposée à la direction
axiale des rouleaux (X), dans lequel les parties d'élargissement (35, 35') forment
conjointement une partie d'élargissement contiguë, dans lequel le corps de rouleau
(31) s'élargit dans la direction axiale des rouleaux (X) et rétrécit ensuite de nouveau.
11. Dispositif de criblage selon l'une des revendications précédentes, dans lequel la
partie d'élargissement (25) forme une extrémité de transport axiale du au moins un
rouleau de criblage (20).
12. Dispositif de criblage selon l'une des revendications 1 à 10, dans lequel le corps
de rouleau (31) comporte une partie de corps de rouleau dirigée vers le haut (31a)
par rapport à la direction axiale des rouleaux (X) et une partie de corps de rouleau
dirigée vers le bas (31b) par rapport à la direction axiale des rouleaux (X), et la
partie d'élargissement (35) axialement entre la partie de corps de rouleau vers le
haut et la partie de corps de rouleau vers le bas.
13. Dispositif de criblage selon la revendication précédente, dans lequel la ou les structures
de criblage (32) en saillie du au moins un rouleau de criblage (20 ; 30) comportant
la partie d'élargissement (25 ; 35), lorsque le cribleur à rouleaux (1) est vu de
dessus, a une inclinaison (α) par rapport à la direction axiale des rouleaux (X) supérieure
à 0° et inférieure à 90°, et l'inclinaison (α) dans la partie de corps de rouleau
vers le haut (31a) est positive jusqu'à ou dans la partie d'élargissement (35) et
l'inclinaison (α) dans la partie de corps de rouleau vers le bas (31b) est négative
au maximum jusqu'à la partie d'élargissement (25 ; 35), afin de transporter au moins
une première partie de la fraction de grains à gros calibre dans la direction axiale
des rouleaux (X) et au moins une seconde partie de la fraction de grains à gros calibre
à l'encontre de la direction axiale des rouleaux (X), et de les évacuer dans la zone
de la partie d'élargissement (35) transversalement à la direction axiale des rouleaux
(X) lorsque le rouleau de criblage (30) est entraîné en rotation.
14. Dispositif de criblage selon l'une des revendications précédentes, dans lequel lorsque
le cribleur à rouleaux (1) est vu de dessus, au moins chaque second rouleau de criblage
(20 ; 30) correspond respectivement à au moins une des revendications précédentes.
15. Dispositif de criblage selon l'une des revendications précédentes, dans lequel deux
ou plus de deux rouleaux de criblage (20 ; 30) du cribleur à rouleaux (1) agencés
directement les uns à côté des autres en vue de dessus correspondent respectivement
à moins une des revendications précédentes et les parties d'élargissement (25 ; 35)
de rouleaux de criblage adjacents (20 ; 30) sont agencées l'une à côté de l'autre
et s'élargissent dans la même direction, de sorte que la largeur (w) de l'espace de
criblage de grains à petit calibre diminue des deux côtés entre les parties d'élargissement
adjacentes (25 ; 35).
16. Dispositif de criblage selon l'une des trois revendications immédiatement précédentes,
dans lequel les parties d'élargissement (25 ; 35, 35') des rouleaux de criblage (20,
30) sont agencées de sorte qu'elles forment conjointement, lorsque le cribleur à rouleaux
(1) est vu de dessus, une bande linéaire de parties d'élargissement (25 ; 35, 35'),
oblique par rapport à la direction axiale des rouleaux (X) ou de préférence orthogonale.
17. Rouleau de criblage pour un dispositif de criblage destiné à trier un produit à cribler
en une fraction de grains à petit calibre et une fraction de grains à gros calibre,
de préférence pour le dispositif de criblage selon l'une des revendications précédentes,
le rouleau de criblage comportant :
(a) un corps de rouleau (21 ; 31) avec une circonférence de rouleau extérieure,
(b) un tourillon (23 ; 33) pour monter le corps de rouleau (21 ; 31) de façon à pouvoir
tourner autour d'un axe de rotation (R),
(c) et une ou plusieurs structures de criblage (22 ; 32) faisant radialement saillie
à partir de la circonférence de rouleau et reliées au corps de rouleau (21 ; 31) de
manière à supporter un couple, lesquelles structures de criblage étant formées par
une structure en hélice entourant la circonférence du corps de rouleau de manière
hélicoïdale ou de plusieurs disques cribleurs axialement espacés les uns des autres,
(d) dans lequel la circonférence du corps de rouleau s'élargit radialement dans une
partie d'élargissement axiale (25 ; 35) dans la direction axiale des rouleaux (X),
caractérisé en ce que
(e) une enveloppe virtuelle (H) qui est tracée sur la circonférence extérieure de
la ou des structures de criblage (22 ; 32) se rétrécit le long de la partie d'élargissement
(25 ; 35) dans la direction axiale des rouleaux (X).