[0001] Die Erfindung betrifft einen Werkzeugschieber.
[0002] Werkzeugschieber, welche auch Keiltriebe genannt werden, sind bekannt.
[0003] Keiltriebe werden in Werkzeugen in der Metallbearbeitung, z.B. bei Umformpressen
eingesetzt. Verbunden mit diesen Keiltrieben sind üblicherweise Einrichtungen bzw.
Werkzeuge, die ein Stanzen oder anderweitiges Verformen ermöglichen. Ein üblicher
Keiltrieb besitzt ein oberes Führungsteil umfassend ein Schieberelement und ein Schieberführungselement
und einen unteren Führungsteil umfassend ein Treiberelement bzw. umgekehrt. Die Keiltriebe
werden seitens des Schieberführungselements durch einen eine im Allgemeinen vertikale
Presskraft aufbringenden Antrieb bewegt. Seitens des Treiberelements sind Keiltriebe
in dem Werkzeug bzw. der Presse auf einer Grundplatte befestigt, auf der auch das
zu bearbeitende Werkstück direkt oder über eine entsprechende Auflageeinrichtung aufgelegt
ist.
[0004] Aus der
DE 26 40 318 B2 ist ein Keiltrieb zur Umleitung einer vertikalen Presskraft in eine für den Umformvorgang
hierzu winklig wirkende Kraft bekannt. Dieser Keiltrieb besteht aus einem Treibkeil,
auf den eine vertikale Kraft einer entsprechenden Arbeitspresse wirkt, und einem Schieberkeil,
der die Kraft in die Horizontale überträgt. Der Treiberkeil und der Schieberkeil laufen
entweder über einen abgerundeten zusammenwirkenden Bereich oder in einer weiteren
Ausführungsform über eine Rolle.
[0005] Aus der
DE 24 39 217 A1 ist eine Keilpresse mit einer prismenförmigen Keilführung bekannt, wobei die Berührungsflächen
dach- oder rinnenartig ausgebildet sind und wobei sich Dach bzw. Rinne über die gesamte
Druck aufnehmende Breite des Keils erstrecken.
[0006] Aus der
DE 23 29 324 B2 ist eine Keilpresse mit einer Einrichtung zur Verhinderung unerwünschter Bewegungen
des Keils mit einer prismenförmigen Keilführung bekannt.
[0007] Üblicherweise bestehen oben hängende Keiltriebe, die in der Karosserieindustrie verwendet
werden, aus einem Treiber, einem Schieber und einer Schieberaufnahme. Auf die Oberseite
der Schieberaufnahme wirkt eine senkrechte Kraft, die die Schieberaufnahme nach unten
drückt. Der Treiber ist im Werkzeug fest verankert, so dass beim Druck auf die Schieberaufnahme
der in der Schieberaufnahme verankerte Schieber in eine beliebige Richtung außerhalb
der senkrechten Arbeitsrichtung gedrückt wird.
[0008] Häufig werden oben hängende Keiltriebe eingesetzt. Bei dieser Bauart hängt der Schieber
in seiner Führung beweglich in der Schieberaufnahme. Der Treiber sitzt starr im Unterteil
und gibt die Arbeitsrichtung des Schiebers vor. Beim Abwärtshub der Presse setzt der
ausgefederte Schieber auf den Treiber auf und wird von der weiterlaufenden Schieberaufnahme
über die Treiberfläche in Arbeitsrichtung geschoben.
[0009] Die aus diesem Stand der Technik bekannten Keiltriebe weisen Nachteile auf, so dass
die eingesetzten Schieber häufig nur kurze Standzeiten besitzen und aufgrund ihres
konstruktiven Aufbaus hohem Verschleiß ausgesetzt sind. Sie müssen daher häufig bereits
nach kurzen Laufzeiten ausgetauscht werden, weil sie Verschleißerscheinungen zeigen,
so dass eine exakte Umlenkung der vertikalen Presskräfte nicht mehr möglich ist, was
bei der Metallbearbeitung zu nicht akzeptablen Toleranzen führt.
[0010] Aus der
DE 197 53 549 C2 ist ein Keiltrieb bekannt, der in einem kontinuierlich industriellen Herstellungsverfahren
herstellbar ist und hohe Standzeiten besitzen soll. Für die Führung des Schiebers
in der Schieberaufnahme sind Winkelleisten vorhanden, welche aus Bronze ausgebildet
sind und die über in der Winkelleiste angebrachte Gleitelemente aus Graphit verfügen.
Generell ist dieser Keiltrieb zur Umlenkung einer vertikalen Presskraft mit einem
Treiber, einem Schieber und einer Schieberaufnahme ausgestattet, wobei der Treiber
eine Prismenführung besitzt und der Verfahrweg des Schiebers auf dem Treiber kürzer
ist als der Verfahrweg des Schiebers auf die Schieberaufnahme und des Verhältnis der
Verfahrwege zueinander zumindest 1 zu 1,5 ist und der Winkel α zwischen den Verfahrwegen
50° bis 70° beträgt. Bei einem derartigen Schieber besitzt das Treiberelement eine
prismatische Oberfläche, wobei die Flanken der prismatischen Oberfläche nach außen
hin abfallend gebildet sind. Zudem besitzt dieser Keiltrieb Zwangsrückholklammern
auf zwei einander gegenüberliegenden Seiten in jeweiligen Nuten des Schieberelementes
und des Treiberelementes. Hierdurch wird im Fall eines Bruchs eines das Schieberelement
in seiner Ausgangsposition zurückholenden Federelements ein Rückholen des Schieberelements
bei Federbruch gewährleistet und dadurch ein Herausreißen von aufgeschraubten Stanzelementen
zu vermeiden. Das Schieberelement ist an dem Schieberführungselement über die Winkelleisten
und Halteschrauben befestigt und kann entlang den Winkelleisten gegenüber dem Schieberführungselement
bewegt werden.
[0011] Aus der
US 5,101,705 A ist ein weiterer Keiltrieb bekannt, bei dem das Schieberelement an Winkelleisten
hängt bzw. mittels derer an dem Schieberführungselement befestigt ist. Hierbei ist
es erforderlich, dass die aneinander liegenden Platten bzw. zur Befestigung erforderlichen
Elemente genau eingeschliffen werden, um das zwischen Schieberelement und Schieberführungselement
erforderliche Laufspiel zu garantieren. Bei diesem Keiltrieb sowie auch bei den übrigen
bekannten Keiltrieben, bei denen Schieberführungselement und Schieberelement über
Winkelleisten und Schrauben miteinander verbunden sind, ist von Nachteil, dass alle
Zugkräfte in die Schrauben eingeleitet werden, wodurch insbesondere in dem Augenblick,
indem eine Ausdehnung der Schrauben bzw. des dies umgebenden Materials erfolgt, das
Laufspiel der sich gegeneinander bewegenden Schieberführungselemente und Schieberelemente
beeinträchtigt wird. Dies führt nachfolgend zu einer schlechteren Standfestigkeit,
da der Verschleiß aufgrund des Verspannens des Werkzeugs in diesem Bereich besonders
erhöht wird. Außerdem erweist es sich als nachteilig, dass sich das Schieberelement
bei Erwärmung nicht seitlich ausdehnen kann, da es von den Winkelleisten diesbezüglich
eingeengt wird. Dies kann ebenfalls zu einem erhöhten Verschleiß des Werkzeugs führen.
[0012] Aus der
EP 1 197 319 A1 ist ein Keiltrieb bekannt, bei dem das Schieberelement und das Schieberführungselement
mittels Führungsklammern zusammengehalten werden. Hierdurch soll es nicht erforderlich
sein, zusätzliche Winkelleisten oder andere diese beiden Elemente verbindende Einrichtungen
exakt einzuschleifen, um ein erforderliches Laufspiel zu garantieren. Außerdem wird
das Laufspiel auch bei Erwärmung des Keiltriebes bzw. des Werkzeugs nicht beeinträchtigt,
da nicht nur Fertigungstoleranzen, sondern auch dabei auftretende Ausdehnungen des
Materials durch die Verbindung über eine Führungsklammer aufgefangen werden können.
Die Standfestigkeit des Keiltriebs wird daher ebenfalls nicht mehr beeinträchtigt
bzw. verkürzt. Trotz Wegfalls eines Einschleifens kann eine hohe Laufgenauigkeit erzielt
werden. Die Führungsklammern greifen hierbei formschlüssig in das Schieberführungselement
ein, wodurch das Schieberelement über die Führungsklammern an dem Schieberführungselement
über diesen formschlüssigen Eingriff hängt. Hierdurch ist es nicht erforderlich, einen
Halt an dem Schieberführungselement über Schrauben vorzusehen, die einerseits verschleißanfällig
sind und andererseits eine bereits erwähnte Beeinträchtigung des Laufspiels bei Erwärmung
hervorrufen können.
[0013] Aus der
DE 10 2007 045 703 A1 ist ein Keiltrieb mit Schieberaufnahme bekannt, wobei zwischen Schieberelement und
Schieberelementaufnahme eine schwalbenschwanzartige oder Prismen-Führungseinrichtung
vorgesehen ist. In dieser Druckschrift wird ausgeführt, dass beim etwa senkrechten
Zufahren eines Pressenwerkzeugs, was als Arbeitshub bezeichnet wird, das in seiner
rückwärtigen Position befindliche Schieberelement auf dem starr stehenden Treiberelement
aufsetzt und von diesem unterstützt über dessen in Arbeitsrichtung weisende Schrägstellung
vorgetrieben wird. Das bewegbare Schiebelement wird somit lediglich von dem Pressenwerkzeug
angetrieben und gesteuert nach vorne bzw. außen gedrückt, um die Stanz- oder Umformarbeiten
ausführen zu können. Beim rückwärtigen Hub, bei dem das Pressenwerkzeug seinen unteren
Sogpunkt überschritten hat und sich dessen beide Teile wieder auseinander bewegen,
wird üblicherweise das bewegbare Schieberelement mittels eines entsprechend ausgelegten
federelastischen Elements in seine Ursprungsposition zurückgeschoben, wonach der Vorgang
erneut gestartet werden kann. Es wird ausgeführt, dass die für das Zurückholen des
Schieberelements erforderliche Rückzugskraft üblicherweise zwischen 2 % und 10 % der
eigentlichen Arbeitskraft und des Gewichts des Schieberelements beträgt. Für die Größe
der Presskraft sollen hierbei die Abmessungen der den Druck übertragenden Flächen,
die als Gleitflächen bezeichnet werden, die jeweiligen Neigungen von Linearführungen
in der Schieberelementaufnahme und Schrägstellung des Treiberelements sowie das Zusammenspiel
der Flächen und Neigungen und der Aufbau des Schieberelements selbst bestimmend sein.
Die zu übertragenden Drücke betragen üblicherweise zwischen < 100 kN bis zu mehreren
10.000 kN.
[0014] Ferner wird ausgeführt, dass die lineare Führung in der Schieberelementaufnahme das
bewegbare Schieberelement spielfrei führen soll und dabei hohe Pressenkräfte ertragen
und hohe Standzeiten realisieren muss. Als Toleranz der Laufgenauigkeit des bewegbaren
Schieberelements wird eine Toleranz von 0,02 mm angegeben.
[0015] Wie bereits im Stand der Technik auch ausgeführt, bestehen derartige Keiltriebe bzw.
Schieber aus einer Schieberbaugruppe, welche wiederum aus einem Treiber, einem Schieberteil
und einem Schieberbett besteht. Hierbei ist das Schieberteil mit Halteelementen am
Schieberbett befestigt, wobei das Schieberteil zwischen Treiber und Schieberbett gleitend
aufgehängt ist. Entsprechende Schrägen an Schieberbett und Treiber sind derart gegensinnig
geneigt angeordnet, dass das Schieberteil beim Zusammenfahren von Schieberbett und
Treiber zwischen beiden Teilen "herausgedrückt" wird. Da, wie bereits ausgeführt,
hierbei sehr große Kräfte wirken, muss eine entsprechende Führung vorgesehen sein.
[0016] Die bekannten Führungen sind hierbei die Deckleistenführung, die Führung mit Führungsklammern,
die Führung mit Führungssäulen und die Schwalbenschwanzführung (
DE 10 2007 045 703 A1).
[0017] Der überwiegende Teil dieser Führungen ist an der Außenfläche des Schiebers angebracht.
Hierbei muss festgestellt werden, dass die Kraftübertragung und die Führung nicht
optimal sind. Einerseits muss die Hauptschieberführung über die Gleitflächen hierdurch
nach innen versetzt ausgeführt werden, so dass weniger Kraftübertragung möglich ist.
Zudem ergibt sich häufig ein hoher Platzbedarf und es konnten Verformungen durch Einleiten
von Betriebskräften (Arbeits- und Rückzugskräfte) festgestellt werden.
[0018] Bei der bekannten Schwalbenschwanzführung ist von Nachteil, dass hierbei relativ
häufig das Spiel nachgearbeitet werden muss, was bedeutet, dass der Schieber komplett
deinstalliert werden muss. Auch bei allen anderen Schiebern ist die Montage und Demontage
sehr komplex und aufwändig. Diese kann einerseits nur nach hinten im gesamten Schieberkörper
durchgeführt werden, wobei insbesondere bei großen Schiebern aufgrund des hohen Gewichts
des Schieberkörpers und der stark beschränkten Bauräume große Massen in eng gestellter
Führung unter Zuhilfenahme eines Krans bewegt werden müssen. Bei Klammerschiebern
muss seitlicher Bauraum für die Montage und Demontage vorgesehen werden, so dass eine
optimierte Stellung der Schieber für bestimmte Anwendungen nicht sicher gewährleistet
ist.
[0019] Aus der
DE 10 2012 014 546 A1 ist ein Keiltrieb bekannt, wobei der Keiltrieb eine Schiebeelementaufnahme, einen
bewegbaren Schieberschlitten und einen Treiber besitzen soll und mit Gleitflächen
zwischen dem Schieberschlitten und dem Treiberelement ausgebildet ist, wobei bei mindestens
einer Gleitfläche eine Spanneinrichtung vorhanden sein soll, die die Presskraft einstellbar
bei der Montage des Arbeitswerkzeugs simuliert, zur Herstellung einer Spielfreiheit
zwischen dem mindesten einen Schieberschlitten und der mindestens einen Schieberaufnahme.
Nach dieser Druckschrift soll eine hohe Toleranzgenauigkeit erzielt werden, und zwar
beim im Werkzeug montierten Schieberoberteil umfassend den Schieberschlitten und der
Schieberelementaufnahme einerseits und dem Treiber andererseits, wobei dies dadurch
erzielt werden soll, dass wenn das Arbeitswerkzeug am Schieber montiert wird, d.h.
wenn das Arbeitswerkzeug, z.B. eine Lochstanze, am Schieber befestigt wird, die Schieber
mit der simulierten Presskraft zusammen gehalten werden.
[0020] Aus der
DE 20 2011 108083 U1 ist ein Verfahren gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 bekannt. Aufgabe der Erfindung
ist es, ein Verfahren zum Ausgleich eines fertigungsbedingten Versatzes zwischen einem
Schiebekörper und dem Treiber zu schaffen.
Die Aufgabe wird mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Erfindungsgemäß ist die Schieberführung zwischen Schieberkörper und Schieberbett schienen-
oder stegartig ausgebildet. Der Steg kann insbesondere prismenförmig, insbesondere
schwalbenschwanzförmig ausgebildet sein. Ergänzend zu der prismenförmigen bzw. schwalbenschwanzförmigen
Ausführung ist jedoch erfindungsgemäß das Führungsspiel durch eine Keilfläche einstellbar,
wobei hierfür ein gesondertes Gleitelement vorgesehen ist.
Im Einzelnen wird diese Führung bei einer bekannten Schieberbaugruppe, welche aus
Treiber, Schieberteil und Schieberbett besteht, angewendet, wobei das Schieberteil
im Schieberbett gleitend aufgehängt ist. Zwischen dem Treiber und dem Schieberteil
sind Gleitpaarungen angeordnet.
[0021] Bei einer stegartigen Feder, die in die korrespondierende Nut ragt, und insbesondere
prismenförmigen bzw. schwalbenschwanzförmigen Stegen, besitzt beispielsweise das Schieberbett
die Ausnehmung zur Aufnahme der Feder, wobei außenseitig an der Feder und auf der
eigentlichen Gleitfläche ein Gleitelement ausgebildet ist. Das Gleitelement ist mit
einer keilförmigen Fläche bzw. Schräge ausgebildet. Diese Schräge bzw. Keilform kann
hierbei geringfügig keilartig an der nutseitigen Fläche eines L-förmigen Gleitelements
ausgebildet sein, dann ist die Nut mit einer korrespondierenden Fläche, insbesondere
einer korrespondierenden schrägen Fläche ausgebildet. Hierbei können beide Gleitelemente
oder nur ein Gleitelement geringfügig keilartig ausgebildet sein und die Schräge bzw.
keilförmige Fläche aufweisen. Der Schieber zentriert sich durch das Führungsprisma
am Treiber in der Lage im Werkzeug - die Gleitelemente zwischen Schieberteil und Schieberbett
werden auf die zentrierte Lage des Schieberteils angepasst. Durch Verschieben des
Gleitelements entlang der Richtung der Schräge (üblicherweise in Längsrichtung der
langgestreckten Gleitleisten) wird das Führungsspiel zwischen dem Schieberbett und
dem Schieberkörper verändert, d.h. insbesondere verkleinert.
[0022] Das L-förmige Gleitelement kann hierbei auch aus flachen Einzelgleitelementen, die
L-förmig zueinander stehen, ausgebildet sein.
[0023] Insbesondere in dem Fall, in dem beide Gleitelemente die Schräge aufweisen, kann
durch gegensinniges Verschieben der Gleitleisten die Justierung des Schieberbetts
zum Schieberkörper erzielt werden.
[0024] Die Erfindung wird anhand einer Zeichnung beispielhaft erläutert. Es zeigen dabei:
- Figur 1:
- einen erfindungsgemäßen Werkzeugschieber in einer geschnittenen Ansicht;
- Figur 2:
- das Schieberbett des erfindungsgemäßen Schiebers mit den Einstellungen der Gleitleisten;
- Figur 3:
- den Stellzustand nach Fig. 2 in einer Ansicht von der Rückseite;
- Figur 4:
- das Schieberbett nach Fig. 2 in einer weiteren Verstellansicht der Leisten;
- Figur 5:
- die Einstellung nach Fig. 4 in einer Ansicht von hinten;
- Figur 6:
- einen Werkzeugschieber in abgehobenem Zustand mit unten liegendem Treiber, wobei die
Prismenführung in nicht festgelegtem Zustand mit Spaltmaßen vorliegt;
- Figur 7:
- der Werkzeugschieber nach Fig. 6 in zusammengefahrenem Zustand, wobei der fertigungsbedingte
Versatz über die Spaltmaße und die Zentrierung auf dem Treiber eingestellt ist;
- Figur 8:
- der Werkzeugschieber nach Fig. 6 in zusammengefahrenem Zustand mit festgelegten Spaltmaßen
nach dem Einstellen des Führungsspiels über die einstellbaren Leisten;
- Figur 9:
- einen Schieber mit Deckleistenführung nach dem Stand der Technik;
- Figur 10:
- einen Schieber mit Säulenführung nach dem Stand der Technik;
- Figur 11:
- einen Schieber mit Klammerführung nach dem Stand der Technik;
- Figur 12:
- einen Schieber mit Schwalbenschwanzführung nach dem Stand der Technik;
- Figur 13:
- eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Schiebers mit einer von außen zugänglichen
Verstellung der Gleitleisten;
- Figur 14:
- der Schieber nach Fig. 13 in einer teilgeschnittenen Seitenansicht;
- Figur 15:
- eine weitere erfindungsgemäße Ausführungsform des erfindungsgemäßen Schiebers mit
einer von außen zugänglichen Gleitleistenfixierung;
- Figur 16:
- den Schieber nach Fig. 15 in einer teilgeschnittenen Seitenansicht.
[0025] Ein bekannter Werkzeugschieber 1 besitzt ein Schieberbett 2, einen Schieberkörper
3 und einen Treiber 4.
[0026] Das Schieberteil 3 ist am Schieberbett 2 im gezeigten Fall hängend angeordnet, wobei
das Schieberteil 3 vom Treiber 4 abhebbar ist. Der Treiber 4 ist üblicherweise in
einer ersten (im gezeigten Fall der unteren) Werkzeughälfte angeordnet, während das
Schieberteil 3 über das Schieberbett 2 an einer korrespondierenden zweiten (oberen)
Werkzeughälfte (nicht gezeigt) angeordnet ist.
[0027] Das Schieberbett 2 ist in etwa kastenförmig ausgebildet und besitzt eine länglich
rechteckige Nut 5, wobei neben der länglich rechteckigen Nut 5 Schraublöcher 6 für
die Aufnahme von entsprechenden Schrauben (nicht gezeigt) vorgesehen sind. Die Nut
und die benachbarten, die Nut begrenzenden Flächen 7 bilden eine Auflagefläche für
L-förmige Gleitleisten 8, welche auf den Flächen 7 aufliegen und sich mit einem L-Schenkel
9 in die Nut hineinerstrecken. Die L-förmigen Gleitleisten 8 besitzen Montagelöcher
10 zum Einschrauben von Montageschrauben zur Anordnung in den Schraublöchern 6.
[0028] Die L-förmigen Gleitleisten 8 besitzen zur Nutmitte hin weisende divergierende Flächen
11, mit denen sie einen prismatischen Zwischenraum zwischen sich begrenzen. Zum Schieberkörper
3 hin besitzen die L-förmigen Gleitleisten 8 Gleitflächen 12, welche eben und bezüglich
einer gezeigten X-Achse 13 senkrecht ausgebildet sind.
[0029] Der Schieberkörper 3 besitzt zu den Flächen 12 hin korrespondierende Gleitflächen
bzw. Gleitleisten 14, welche als Gleitpartner zu den L-förmigen Gleitleisten 8 ausgebildet
sind.
[0030] Symmetrisch zur Hochachse erstreckt sich zwischen den Gleitleisten 14 als Feder 15
ein Führungsteil 15 oder Führungssteg 15 nach oben in die Nut 5 hinein. Der Führungssteg
15 hat insbesondere einen prismatischen Querschnitt. Der Führungssteg 15 besitzt dabei
langgestreckte prismatische Flächen 16, mit denen er an den Flächen 11 der L-förmigen
Gleitleisten 8 anliegen kann.
[0031] Dem Treiber zugewandt besitzt der Schieberkörper weitere Gleitleisten 17, welche
bezogen auf die X-Achse 13 schräg angeordnet sind und mit prismatischen Gleitflächen
18 des Treibers 4 korrespondieren. Die Leisten 17 bilden, da sie mit dem Schieberkörper
verbunden sind, abhebbare Gleitleisten, welche beim Zusammenfahren des Werkzeugoberteils
und des Werkzeugunterteils in Wirkverbindung mit den Flächen 18 mitgebracht werden.
[0032] Da die Führungsflächen der L-förmigen Gleitleisten 8 und die korrespondierenden Flächen
12 der Leisten 14 in Bezug auf die X-Achse 13 senkrecht angeordnet sind und auch senkrecht
zum Führungssteg 15 angeordnet sind, spricht man bei dieser Ausführungsform von einer
sogenannten Flachführung.
[0033] Die dachartig schräg gestellten korrespondierenden Gleitelemente 17, 18 zwischen
Schieberkörper und Treiber bilden eine sogenannte Prismenführung.
[0034] Da eine exakte Passung und Führung der Werkzeugschieber insbesondere zwischen dem
Schieberbett und dem Schieberkörper notwendig ist, muss die Führung des Schieberkörpers
im Schieberbett einstellbar sein bzw. müssen die Gleitleisten 8 und der Führungssteg
15 aufeinander eingestellt werden.
[0035] Hierzu sind (Fig. 2 bis 5) die Montagelöcher 10 in den Gleitleisten 8 als Langlöcher
ausgeführt, sodass sie entlang der Montageschrauben 20 und damit entlang einer Verstellrichtung
21 verschiebbar sind.
[0036] Das Verschieben der Gleitleisten 8 entlang der Richtung 21 ändert noch nichts an
gegebenenfalls vorhandenen Spalten oder Abständen zwischen den Oberflächen der Gleitleisten
8 bzw. der L-Schenkel 9 und der Flächen 16 des Führungsstegs 15. Bezogen auf die Längserstreckung
bzw. die Richtung 21 verlaufen daher Anlageflächen 22 der L-Schenkel 9 der L-förmigen
Gleitleisten 8 am Schieberbett 2 schräg. Das bedeutet, dass die kurzen L-Schenkel
9, welche in die Nut 5 ragen, bezogen auf die Richtung 21 geringfügig keilartig ausgebildet
sind und bezogen auf die Längserstreckung ihre Dicke ändern. Die Keilform bzw. Schräge
besitzt beispielsweise eine Steigung von 1-5 Grad.
[0037] Die Anlageflächen 11 an den L-Schenkeln 9 der L-förmigen Gleitleisten 8 sind zu entsprechenden
korrespondierenden Flächen 16 des Führungsstegs 15 gerichtet.
[0038] Zum Einstellen des Spiels sind zudem die Nutseitenwandungen 19 mit korrespondierenden
Anschrägungen bzw. keilartig schräg ausgebildet. Eine Verschiebung entlang der Richtung
21 bewirkt somit, dass die Gleitleisten 8 zum Führungssteg 15 hinbewegt werden oder
von diesem wegbewegt werden. Da dies gleichzeitig auf eine Annäherung der Gleitleisten
bzw. Entfernung der Gleitleisten in Querrichtung, d.h. der Richtung 23, bewirkt, sind
die Langlöcher 10 so ausgebildet, dass eine schwimmende Lagerung auch in Richtung
23 um die Schrauben 20 herum ermöglicht wird.
[0039] Ein Verschieben entlang der Richtung 21 bewirkt somit, dass aufgrund der korrespondierenden
schrägen Flächen 19/22 der Abstand zwischen den L-Schenkeln 9 und den Flächen 16 verringert
bzw. beseitigt wird. Hierbei können sowohl beide Gleitleisten 8 als auch nur eine
Gleitleiste 8 bewegt werden.
[0040] Um die Gleitleisten 8 an den Führungssteg 15 anzupassen und damit auch die exakte
Position des Schieberkörpers im Schieberbett anzupassen, kann beispielsweise von einer
Anschlagposition der Schrauben 20 in den Langlöchern 10 (Fig. 4) die Einstellung vorgenommen
werden. Bei dieser offenen Einstellung (Fig. 4, 5) besteht beispielsweise zwischen
einer korrespondierenden Wandung 16 (Fig. 5) des Führungsstegs 15 und der korrespondierenden
Wandung 11 der Gleitleisten 8 ein Spalt 25. Werden nun die L-förmigen Gleitleisten
8 entsprechend der Richtung 21 verschoben (Fig. 2), wird hiermit durch die schrägen
Flächen 11 der Spalt 25 (Fig. 3) geschlossen.
[0041] Wie bereits ausgeführt, kann dies genutzt werden, um einen fertigungsbedingten Versatz
zwischen dem Schieberbett mit Schieberteil im Schieberoberteil und dem Treiber im
Unterteil einzustellen (Fig. 6 bis 8).
[0042] Hierzu wird das Schieberbett mit Schieberteil mit Spiel zwischen den Gleitleisten
8 und dem Führungssteg 15 am Werkzeug montiert. Die Spaltmaße zwischen den korrespondierenden
Flächen 11 der L-Schenkel 9 und 16 des Führungsstegs 15 besitzen dabei jeweils einen
Spalt mit einem Spaltmaß, das von der Neigung der Schräge, den Fertigungstoleranzen
und der Stellung der Schieberteile zueinander abhängt. Nach dem Aufsetzen der Gleitleisten
17 auf dem Treiber 4 wird ein fertigungsbedingter Versatz zwischen dem Schieberbett
mit Schieberteil und dem Treiber ausgeglichen. Der Schieber zentriert sich selbst.
In diesem zentrierten Zustand lassen sich anschließend die L-förmigen Gleitleisten
8 noch weiter verschieben, sodass schließlich in aufgesetztem Zustand das Führungsspiel
bzw. die Spaltmaße beseitigt sind. Hierdurch wird sichergestellt, dass auch im zusammengefahrenen
Zustand der Presse durch die verschiebbaren Gleitleisten geringste Toleranzen eingestellt
sind.
[0043] Das so eingestellte Führungsspiel wird noch im zusammengefahrenen, zentrierten Zustand
durch eine Fixiereinrichtung 26 gesichert. Das Führungsspiel verändert sich dadurch
beim Öffnen des Werkzeuges und damit des Werkzeugschiebers nicht mehr.
[0044] Eine solche Fixiereinrichtung 26 ist in unterschiedlichen Ausführungen beispielhaft
in den Figuren 13 bis 16 dargestellt.
[0045] Figuren 15, 16 zeigen beispielhaft die Führungsleiste 8, die in der Länge so ausgeführt
ist, dass eines der Langlöcher 20 mit der Fixierschraube 27 am hinteren Ende des Schiebers
im zusammengefahrenen Zustand frei liegt, und die Lage der Gleitleiste 8 dadurch über
die Schraube fixiert werden kann.
[0046] Figuren 13, 14 zeigen eine weitere Lösung für die Anordnung der Fixiereinrichtung
26. In dieser Darstellung greift eine in einer Senkbohrung 28 der Gleitleiste 8 eingesetzte
Schraube 29 durch ein Langloch 30 im Schieberbett 2, und einem darunter angeordneten
Konterstück 31. Das Konterstück 31 kann über eine mit einem Gewinde 32 verbundene
Einstellschraube 33 in der Lage verschoben werden, wodurch sich die Lage der Gleitleiste
8 anpasst. Durch das Anziehen der Schraube 29 in der Gleitleiste 8 klemmt sich diese
über das Konterstück 31 im Schieberbett 2, was zur Sicherung des eingestellten Führungsspieles
führt. Weitere Befestigungselemente der Gleitleiste sind nach dem Auseinanderfahren
des Schiebers zugänglich.
[0047] Bei der Erfindung ist von Vorteil, dass durch die einstellbaren Gleitleisten und
deren L-förmige Form einerseits und der prismatische Führungssteg 15 auf der anderen
Seite eine sehr kompakte, aber auch sehr stabile Führung des Schieberkörpers 3 im
Schieberbett 2 erzielt wird und zudem in einfacher Weise geringste Toleranzen einstellbar
sind.
[0048] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Ausgleich eines fertigungsbedingten Versatzes
bei einem Werkzeugschieber, insbesondere einem Werkzeugschieber, wobei der Werkzeugschieber
ein Schieberbett 2, einen Schieberkörper 3 und einen Treiber 4 umfasst, wobei zwischen
dem Schieberkörper 3 und dem Treiber 4 eine selbstzentrierende Führung ausgebildet
ist, welche beim Aufsetzen des Schieberkörpers 2 auf den Treiber 4 den Schieberkörper
3 am Treiber 4 quer zu einer x-Achse 13 zentriert und der Schieberkörper 3 am Schieberbett
2 über eine Flachführung quer zur x-Achse schwimmend derart gelagert ist, dass der
fertigungsbedingte Versatz beim Zentrieren des Schieberkörpers 3 auf dem Treiber 4
in Querrichtung ausgeglichen wird, wobei nach dem Ausgleich des fertigungsbedingten
Versatzes Gleitelemente 8 zwischen Schieberbett 2 und Schieberkörper 3 verschoben
und derart justiert werden, dass die Gleitflächen formschlüssig an einem in eine Nut
5 entsprechend der x-Achse 13 ragenden Steg 15 anliegen und damit die schwimmende
Lagerung quer zur x-Achse 13 aufgehoben wird.