Gebiet der Erfindung
[0001] Die Erfindung betrifft eine Zerkleinerungsvorrichtung mit einer Zuführöffnung zum
Zuführen von zu zerkleinerndem Material, einer Zerkleinerungswelle zum Zerkleinern
des zugeführten Materials, und einen zwischen der Zuführöffnung und der Zerkleinerungswelle
angeordneten Schneidraum, der durch eine Schneidraumwand begrenzt wird.
Stand der Technik
[0002] Gewerbeabfall, Industrieabfall, Hausabfall etc., z.B. (Hart-)Kunststoff, Textilien,
Verbundstoffe, Gummi oder Althölzer (wie Paletten und Spanplatten), bedürfen vor ihrer
endgültigen Entsorgung oder insbesondere vor der Rückführung in den Wertstoffkreislauf
der Zerkleinerung. Zur Zerkleinerung solcher Abfälle sind in dem Stand der Technik
insbesondere Ein- oder Mehrwellen-Zerkleinerer bekannt, welche beispielsweise durch
Radlader, Gabelstapler oder Förderbänder über einen Trichter zur Materialaufgabe beschickt
werden.
[0003] Ein herkömmlicher Zerkleinerer umfasst in einem Schneidraum eine Rotoreinheit, welche
eine oder mehrere Zerkleinerungswellen umfasst, die mit Reißhaken oder Messern bestückt
ist. Die Messer sind beispielsweise durch Verschrauben an Messerträgern befestigt,
die in Messertaschen eingeschweißt oder z. B. angeschraubt sein können, welche in
die Zerkleinerungswelle gefräst sind. Die Zerkleinerung des aufgegebenen Materials
erfolgt zwischen den mit der Zerkleinerungswelle rotierenden Messern und stationären,
d.h. nicht rotierenden, Gegenmessern (Statormessern, Abstreifkämmen). Die Rotoreinheit
wird durch einen Motor (z.B. Verbrennungsmotor / Elektromotor) angetrieben.
[0004] Ein herkömmlicher Zerkleinerer kann zudem eine Nachdrückeinrichtung, mithilfe derer
das aufgegebene Material in Richtung des drehenden Rotors gedrückt wird, umfassen.
Nach der Zerkleinerung zwischen den rotierenden Messern und den Gegenmessern kann
das Material durch eine Siebeinrichtung (falls vorhanden), welche den Zerkleinerungsfaktor
nach Maßgabe der Siebgröße bestimmt, ausgetragen und mithilfe eines Transportbandes,
einer Transportschnecke, eines Kettenförderers oder einer Absauganlage usw. weiterbefördert
werden. Noch zu großes Material gelangt durch die Rotation wieder zurück in den Schneidraum.
[0005] Für die effiziente Zerkleinerungsleistung ist es von großer Bedeutung, das Material
permanent dem Schneidbereich zuzuführen. Hier gibt es im Wesentlichen zwei verschiedene
Ansätze:
Flache Schneidraumwand
[0006] Bei einigen Zerkleinerungsvorrichtungen ist zumindest eine flache Schneidraumwand,
die den Schneidraum auf einer Seite begrenzt, in Verbindung mit einem Andrück- bzw.
Nachdrücksystem vorgesehen, welches das Material zum Rotor bzw. Gegenmesser drückt.
Das kann zum Beispiel eine Art Schieber oder eine Förderschnecke sein. Flach bedeutet
dabei, dass die Schneidraumwand nahe der Zerkleinerungswelle gegenüber der Horizontalen
einen kleinen Winkel (z.B. innerhalb von +/- 20°) aufweist.
[0007] Der Vorteil ist dabei, dass durch Reduzierung der Anpresskraft des Nachdrückers auch
schwer zu zerkleinernde Materialien zerkleinert werden können, ohne dass die Maschine
aufgrund Überlastung zum Stillstand kommt. Nachteilig ist dabei jedoch, dass die Durchsatzleistung
der Maschine in der Zeit, in der der Nachdrücker zurück fährt, stark abnimmt. Andererseits
ist bei leicht zu zerkleinernden Materialien ein großer Kraft- und somit auch Energieaufwand
des Nachdrückers erforderlich, um hohe Durchsatzleistungen erzielen zu können.
Steile Schneidraumwand
[0008] Andere Zerkleinerungsvorrichtungen arbeiten mit einer steilen, im Extremfall sogar
vertikalen, Schneidraumwand, wodurch das Material von selbst aufgrund des Eigengewichts
zum Schneidbereich rutscht und sich ein großer Selbsteinzug ergibt. Zusätzlich kann
ein Nachdrücker installiert sein. Steil bedeutet dabei, dass die Schneidraumwand nahe
der Zerkleinerungswelle gegenüber der Horizontalen einen großen Winkel (beispielsweise
größer als 45°) aufweist. Bei einer nach oben gekrümmten Schneidraumwand kann dann
an einem oberen Ende der Schneidraumwand ein noch größerer Winkel gegenüber der Horizontalen
vorgesehen sein.
[0009] Als Selbsteinzug kann die über eine vorbestimmte Zeit gemittelte Durchsatzrate eines
Materials ohne Nachdrücken bezeichnet werden.
[0010] Vorteilhaft ist dabei eine konstantere Durchsatzleistung/Durchsatzrate, da das Material
permanent zum Schneidbereich rutscht. Ein Nachteil ist, dass das Zerkleinern von schwer
zu zerkleinernden (z.B. festen und/oder groben) Materialien gar nicht, oder nur durch
erhöhten Kraft- bzw. Energieaufwand des Rotors, oder eine permanent geringe Dosierung
des Aufgabematerials möglich.
Beschreibung der Erfindung
[0011] Aufgabe der Erfindung ist es, die Nachteile im Falle einer steilen Schneidraumwand
mit Selbsteinzug des Materials zumindest abzumildern. Die erfindungsgemäße Zerkleinerungsvorrichtung
ist für Abfälle wie im Zusammenhang mit dem Stand der Technik oben beschrieben geeignet.
[0012] Die Aufgabe wird gelöst durch eine Zerkleinerungsvorrichtung nach Patentanspruch
1.
[0013] Die erfindungsgemäße Zerkleinerungsvorrichtung umfasst eine Zuführöffnung zum Zuführen
von zu zerkleinerndem Material, einer Zerkleinerungswelle zum Zerkleinern des zugeführten
Materials, und einen zwischen der Zuführöffnung und der Zerkleinerungswelle angeordneten
Schneidraum, der durch eine Schneidraumwand begrenzt wird. Die erfindungsgemäße Zerkleinerungsvorrichtung
ist dadurch gekennzeichnet, dass die Schneidraumwand verschwenkbar ist.
[0014] Die erfindungsgemäße Zerkleinerungsvorrichtung hat somit den Vorteil, dass durch
das Verschwenken der Schneidraumwand der auf Eigengewicht beruhende Selbsteinzug des
zugeführten Materials zur Zerkleinerungswelle regelbar ist.
[0015] Die erfindungsgemäße Abfallzerkleinerungsvorrichtung kann wie folgt weitergebildet
werden.
[0016] Die wenigstens eine Schneidraumwand kann während des Betriebs der Zerkleinerungsvorrichtung
verschwenkbar sein, insbesondere automatisch geregelt verschwenkbar sein. Zusätzlich
oder alternativ dazu kann die wenigstens eine Schneidraumwand außerhalb des Betriebs
der Zerkleinerungsvorrichtung verschwenkbar sein, insbesondere manuell verschwenkbar
sein.
[0017] Eine andere Weiterbildung besteht darin, dass die Schneidraumwand um eine zu einer
Rotationsachse der Zerkleinerungswelle parallele oder im Wesentlichen parallele Schwenkachse
verschwenkbar sein kann, insbesondere wobei die Schwenkachse an einem unteren Ende
der Schneidraumwand vorgesehen sein kann. Im Wesentlichen parallel bedeutet dabei,
dass der Winkel zwischen der Richtung (bzw. dem Richtungsvektor) der Rotationsachse
der Zerkleinerungswelle und der Richtung (bzw. dem Richtungsvektor) der Schwenkachse
10° oder weniger, vorzugsweise 5° oder weniger, höchst vorzugsweise 2° oder weniger
beträgt. Der Winkel zwischen den Achsen ist somit auch für windschiefe Achsen als
Winkel zwischen den Richtungsvektoren definiert. Auf diese Weise kann die Schneidraumwand
nahe an der Zerkleinerungswelle angeordnet werden und/oder die Beschickung der Zerkleinerungswelle
erfolgt gleichmäßig entlang der Achse bzw. entlang der Zerkleinerungswelle.
[0018] Gemäß einer anderen Weiterbildung kann die Zerkleinerungsvorrichtung weiterhin eine
Andrückeinrichtung zum Andrücken des zu zerkleinernden Materials an die Zerkleinerungswelle
umfassen. Mit der Andrückeinrichtung kann das zu zerkleinernde Material zeitweise
mit einem erhöhten Druck an die Zerkleinerungswelle angepresst werden, um den Durchsatz
zu erhöhen.
[0019] Eine Weiterbildung davon besteht darin, dass die Andrückeinrichtung zusammen mit
der Schneidraumwand verschwenkbar sein kann. Dies hat den Vorteil, dass die relative
Lage der Andrückeinrichtung gegenüber der Schneidraumwand bei einem Verschwenken der
Schneidraumwand erhalten (konstant) bleibt.
[0020] Gemäß einer anderen Weiterbildung kann die Andrückeinrichtung um eine Drehachse drehbar
sein, insbesondere kann die Drehachse parallel oder im Wesentlichen parallel zur Schwenkachse
aber versetzt dazu angeordnet sein. Im Wesentlichen parallel bedeutet dabei, dass
der Winkel zwischen der Richtung (bzw. dem Richtungsvektor) der Drehachse und der
Richtung (bzw. dem Richtungsvektor) der Schwenkachse 10° oder weniger, vorzugsweise
5° oder weniger, höchst vorzugsweise 2° oder weniger beträgt.
[0021] Darin kann die Schneidraumwand einen zylinderförmigen Abschnitt aufweisen, und die
Drehachse der Andrückeinrichtung kann in der Mittelachse des Zylinders angeordnet
sein. Auf diese Weise ist es möglich, dass die Andrückeinrichtung von der Schneidraumwand
während der Drehung der Andrückeinrichtung gegenüber der Schneidraumwand einen kontanten
Abstand aufweist.
[0022] Gemäß einer anderen Weiterbildung kann die Zerkleinerungsvorrichtung weiterhin eine
Steuereinrichtung zum Einstellen eines Verschwenkwinkels der Schneidraumwand umfassen.
Somit kann der Verschwenkwinkel während des Betriebs der Zerkleinerungsvorrichtung
automatisch an das zu zerkleinernde Material angepasst werden.
[0023] Dies kann dahingehend weitergebildet werden, dass die Steuereinrichtung den Verschwenkwinkel
während des Betriebs der Zerkleinerungsvorrichtung abhängig von einer an der Zerkleinerungswelle
anliegenden Last und/oder eines an der Zerkleinerungswelle anliegenden Drehmoments
und/oder einer Stromstärke, die einem die Zerkleinerungswelle antreibenden Elektromotor
zugeführt wird, und/oder eines Hydraulikdrucks, der einem die Zerkleinerungswelle
antreibenden Hydraulikmotor zugeführt wird, und/oder einem Betriebszustand (z.B. Drehzahl)
eines Verbrennungsmotors, der die Zerkleinerungswelle antreibt, einstellt, insbesondere
wobei der Verschwenkwinkel so eingestellt wird, dass der Selbsteinzug bei einem Anstieg
der Last und/oder des Drehmoments und/oder der Stromstärke und/oder des Hydraulikdrucks
verringert wird.
[0024] Die oben genannte Aufgabe wird ebenfalls durch ein Verfahren zum Betreiben einer
Zerkleinerungsvorrichtung nach Patentanspruch 9 gelöst.
[0025] Die Zerkleinerungsvorrichtung weist dabei eine Zuführöffnung, eine Zerkleinerungswelle,
und einen zwischen der Zuführöffnung und der Zerkleinerungswelle angeordneten Schneidraum,
der durch eine Schneidraumwand begrenzt wird, auf. Das Verfahren umfasst die Schritte:
Zuführen von zu zerkleinerndem Material in die Zuführöffnung und Zerkleinern des zugeführten
Materials mit der Zerkleinerungswelle, wobei das Verfahren gekennzeichnet ist durch
Verschwenken der Schneidraumwand, um den auf Eigengewicht beruhenden Selbsteinzug
des zugeführten Materials zur Zerkleinerungswelle zu regeln.
[0026] Nach einer Weiterbildung kann das Verschwenken der wenigstens einen Schneidraumwand
während des Betriebs der Zerkleinerungsvorrichtung erfolgen, insbesondere durch ein
automatisch geregeltes Verschwenken; oder das Verschwenken der wenigstens einen Schneidraumwand
kann außerhalb des Betriebs der Zerkleinerungsvorrichtung erfolgen, insbesondere durch
manuelles Verschwenken.
[0027] Das erfindungsgemäße Verfahren kann durch den Schritt des Andrückens des zu zerkleinernden
Materials an die Zerkleinerungswelle weitergebildet werden.
[0028] Eine andere Weiterbildung besteht darin, dass der folgende weitere Schritt vorgesehen
sein kann: Einstellen des Verschwenkwinkels während des Betriebs der Zerkleinerungsvorrichtung
abhängig von einer an der Zerkleinerungswelle anliegenden Last und/oder eines an der
Zerkleinerungswelle anliegenden Drehmoments und/oder einer Stromstärke, die einem
die Zerkleinerungswelle antreibenden Elektromotor zugeführt wird, und/oder eines Hydraulikdrucks,
der einem die Zerkleinerungswelle antreibenden Hydraulikmotor zugeführt wird, und/oder
einem Betriebszustand eines Verbrennungsmotors, der die Zerkleinerungswelle antreibt.
[0029] Dabei kann der Verschwenkwinkel so eingestellt werden, dass der Selbsteinzug bei
einem Anstieg der Last und/oder des Drehmoments und/oder der Stromstärke und/oder
des Hydraulikdrucks verringert wird.
[0030] Weitere Merkmale und beispielhafte Ausführungsformen sowie Vorteile der vorliegenden
Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert. Es versteht sich,
dass diese Ausführungsform nicht den gesamten Bereich der vorliegenden Erfindung erschöpfen
kann. Es versteht sich weiterhin, dass einige oder sämtliche der im Weiteren beschriebenen
Merkmale auch auf andere Weise miteinander kombiniert werden können.
Kurzbeschreibung der Zeichnungen
[0031]
- Fig. 1
- zeigt eine erste Ausführungsform der erfindungsgemäßen Zerkleinerungsvorrichtung.
- Fig. 2
- zeigt eine zweite Ausführungsform der erfindungsgemäßen Zerkleinerungsvorrichtung.
Ausführungsformen
[0032] Figur 1 zeigt eine erste Ausführungsform der erfindungsgemäßen Zerkleinerungsvorrichtung.
[0033] Die in Figur 1 dargestellte erste Ausführungsform zeigt eine Zerkleinerungsvorrichtung
100 mit einer Zuführöffnung 10 zum Zuführen von zu zerkleinerndem Material, einer
Zerkleinerungswelle 20 zum Zerkleinern des zugeführten Materials, und einem zwischen
der Zuführöffnung 10 und der Zerkleinerungswelle 20 angeordneten Schneidraum 30, der
durch Schneidraumwände (gezeigt ist lediglich eine Schneidraumwand 40a und eine Schneidraumwand
40b, die beiden Stirnwände sind nicht dargestellt) begrenzt wird. Erfindungsgemäß
ist die Schneidraumwand 40a während des Betriebs der Zerkleinerungsvorrichtung 100
verschwenkbar. Die Schneidraumwand 40a ist hier lediglich beispielhaft zumindest teilweise
als eine ebene Wand ausgebildet. In dieser ersten Ausführungsform kann jedoch auch
eine anders ausgeformte Schneidraumwand zum Einsatz kommen (wie etwa auch die zylindrische
Form gemäß der unten beschriebenen zweiten Ausführungsform).
[0034] Die Schneidraumwand 40a ist in dieser Ausführungsform um die Schwenkachse 41 schwenkbar.
Die Schwenkachse 41 ist parallel zur Rotationsachse 25 der Zerkleinerungswelle 20.
Die Zerkleinerungswelle 20 weist Rotormesser 21 auf. Im Schneidraum 30 befinden sich
neben der Zerkleinerungswelle 20 (es können auch mehrere Zerkleinerungswellen 20 vorgesehen
sein) auch feststehende Gegenmesser 80. Durch die Drehung der Zerkleinerungswelle
20 um die Rotationsachse 25 wird das Material zwischen den Rotormessen 21 und den
Gegenmessern 80 zerkleinert. Mit einem optionalen Sieb 60 kann bestimmt werden, unterhalb
welcher Größe das zerkleinerte Material den Schneidraum 30 verlassen kann. Das Sieb
60 stellt dann die untere Begrenzung des Schneidraums 30 dar.
[0035] In Figur 1 ist eine erste Position I, in der die Schneidraumwand 40a in einem steilen
Winkel angeordnet ist, und eine zweite Position II, in der die Schneidraumwand 40a
in einem flachen Winkel angeordnet ist. In Position I ist der Selbsteinzug des Materials
aufgrund dessen Eigengewichts größer als in Position II. Auf diese Weise kann der
Durchsatz der Zerkleinerungsvorrichtung geregelt werden. Weiterhin kann eine Anpassung
an das zu zerkleinernde Material erfolgen. Insbesondere kann im Falle einer zeitweise
erhöhten Leistungszufuhr an einen (nicht dargestellten) Motor der Zerkleinerungswelle
20 aufgrund einer zeitweisen Zufuhr von gröberem Material ein flacherer Winkel eingestellt
werden, um den Nachschub des Materials zu verringern.
[0036] Es ist eine Steuereinrichtung 50 zum Einstellen eines Verschwenkwinkels der Schneidraumwand
40a vorgesehen. Die Steuereinrichtung 50 stellt den Verschwenkwinkel während des Betriebs
der Zerkleinerungsvorrichtung 100 abhängig von einer an der Zerkleinerungswelle 20
anliegenden Last und/oder eines an der Zerkleinerungswelle 20 anliegenden Drehmoments
und/oder einer Stromstärke, die einem die Zerkleinerungswelle 20 antreibenden Elektromotor
zugeführt wird, ein. Dabei wird der Verschwenkwinkel so eingestellt wird, dass der
Selbsteinzug bei einem Anstieg der Last und/oder des Drehmoments und/oder der Stromstärke
verringert wird, so dass also der Winkel der Schneidraumwand 40a gegenüber der Horizontalen
verringert / flacher wird.
[0037] Figur 2 zeigt eine zweite Ausführungsform der erfindungsgemäßen Zerkleinerungsvorrichtung.
[0038] Die in Figur 2 gezeigte zweite Ausführungsform der erfindungsgemäßen Zerkleinerungsvorrichtung
200 umfasst gegenüber der ersten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Zerkleinerungsvorrichtung
100 weiterhin eine Andrückeinrichtung 90 zum Andrücken des zu zerkleinernden Materials
an die Zerkleinerungswelle 20. Die Schneidraumwand 40a ist dabei zumindest teilweise
zylinderförmig ausgebildet. Die Andrückeinrichtung 90 ist um eine Drehachse 91 drehbar.
Diese Drehachse 91 stellt auch die Symmetrieachse des zylinderförmigen Abschnitts
der Schneidraumwand 40a dar. Die hintere Schneidraumwand besteht aus zwei axial benachbarten
Teilen 40c und 40d (die beispielsweise senkrecht zur Drehachse 91 sind), wobei der
Teil 40d mit der Schneidraumwand 40a verbunden ist und zusammen mit der Schneidraumwand
40a verschwenkt wird.
[0039] In Figur 2A ist eine Schnittansicht der Zerkleinerungsvorrichtung, wobei die Andrückeinrichtung
90 in einer angehobenen Position dargestellt ist. In Figur 2B ist die Andrückeinrichtung
90 in einer abgesenkten Position und drückt das zu zerkleinernde Material zur Zerkleinerungswelle
20.
[0040] Die Figuren 2C und 2D zeigen die entsprechenden Positionen der Andrückeinrichtung
90, wobei jedoch die Einheit aus Schneidraumwand 40a und Andrückeinrichtung 90 um
die Schwenkachse 41 verschwenkt ist, so dass die Schneidraumwand 40a steiler ist und
somit ein größerer Selbsteinzug bewirkt wird.
[0041] Die Figuren 2E und 2F zeigen perspektivische Ansichten der Figuren 2C bzw. 2B. Nachdem
es sich jedoch dabei ebenfalls um Schnittansichten handelt, ist die vordere Schneidraumwand
(die so wie die hintere Schneidraumwand 40c, 40d aus zwei Teilen besteht) nicht dargestellt.
[0042] Zusammenfassend: Die Schneidraumwand 40a wird nicht starr, sondern schwenkbar ausgeführt,
wodurch der Selbsteinzug während des Betriebes verändert werden kann. Die Steuereinrichtung
50 erkennt, wie viel Selbsteinzug für das aktuelle Material optimal ist. Einerseits
wird die Zerkleinerungsvorrichtung 100 dadurch flexibler, da sie sich auf die unterschiedlichsten
Materialien einstellen kann. Andererseits ergibt sich für viele Materialien eine konstantere
Zerkleinerung und dadurch eine Steigerung der Durchsatzleistung.
[0043] Die dargestellten Ausführungsformen sind lediglich beispielhaft und der vollständige
Umfang der vorliegenden Erfindung wird durch die Ansprüche definiert.
1. Zerkleinerungsvorrichtung, umfassend:
eine Zuführöffnung zum Zuführen von zu zerkleinerndem Material in einen Schneidraum;
und
wenigstens eine Zerkleinerungswelle zum Zerkleinern des zugeführten Materials;
wobei der Schneidraum zwischen der Zuführöffnung und der Zerkleinerungswelle angeordnet
ist und durch Schneidraumwände begrenzt wird;
dadurch gekennzeichnet, dass
wenigstens eine Schneidraumwand verschwenkbar ist, insbesondere um dadurch den auf
Eigengewicht beruhenden Selbsteinzug des zugeführten Materials zur Zerkleinerungswelle
zu regeln.
2. Zerkleinerungsvorrichtung nach Anspruch 1, wobei die wenigstens eine Schneidraumwand
während des Betriebs der Zerkleinerungsvorrichtung verschwenkbar ist, insbesondere
automatisch geregelt verschwenkbar ist; oder wobei die wenigstens eine Schneidraumwand
außerhalb des Betriebs der Zerkleinerungsvorrichtung verschwenkbar ist, insbesondere
manuell verschwenkbar ist.
3. Zerkleinerungsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Schneidraumwand um eine
zu einer Rotationsachse der Zerkleinerungswelle parallele oder im Wesentlichen parallele
Schwenkachse verschwenkbar ist, insbesondere wobei die Schwenkachse an einem unteren
Ende der Schneidraumwand vorgesehen ist.
4. Zerkleinerungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, weiterhin umfassend:
eine Andrückeinrichtung zum Andrücken des zu zerkleinernden Materials an die Zerkleinerungswelle.
5. Zerkleinerungsvorrichtung nach Anspruch 4, wobei die Andrückeinrichtung zusammen mit
der Schneidraumwand verschwenkbar ist.
6. Zerkleinerungsvorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, wobei die Andrückeinrichtung um
eine Drehachse drehbar ist, insbesondere wobei in Kombination mit Anspruch 3 die Drehachse
parallel oder im Wesentlichen parallel zur Schwenkachse aber versetzt dazu angeordnet
ist.
7. Zerkleinerungsvorrichtung nach Anspruch 6, wobei die Schneidraumwand einen zylinderförmigen
Abschnitt aufweist und die Drehachse der Andrückeinrichtung in der Achse des Zylinders
angeordnet ist.
8. Zerkleinerungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, weiterhin umfassend:
eine Steuereinrichtung zum Einstellen eines Verschwenkwinkels der Schneidraumwand.
9. Zerkleinerungsvorrichtung nach Anspruch 8, wobei die Steuereinrichtung den Verschwenkwinkel
während des Betriebs der Zerkleinerungsvorrichtung abhängig von einer an der Zerkleinerungswelle
anliegenden Last und/oder eines an der Zerkleinerungswelle anliegenden Drehmoments
und/oder einer Stromstärke, die einem die Zerkleinerungswelle antreibenden Elektromotor
zugeführt wird, und/oder eines Hydraulikdrucks, der einem die Zerkleinerungswelle
antreibenden Hydraulikmotor zugeführt wird, und/oder einem Betriebszustand eines Verbrennungsmotors,
der die Zerkleinerungswelle antreibt, einstellt, insbesondere wobei der Verschwenkwinkel
so eingestellt wird, dass der Selbsteinzug bei einem Anstieg der Last und/oder des
Drehmoments und/oder der Stromstärke und/oder des Hydraulikdrucks verringert wird.
10. Verfahren zum Betreiben einer Zerkleinerungsvorrichtung, wobei die Zerkleinerungsvorrichtung
eine Zuführöffnung, eine Zerkleinerungswelle, und einen zwischen der Zuführöffnung
und der Zerkleinerungswelle angeordneten Schneidraum, der durch Schneidraumwände begrenzt
wird, aufweist, und wobei das Verfahren umfasst:
Zuführen von zu zerkleinerndem Material in die Zuführöffnung; und
Zerkleinern des zugeführten Materials mit der Zerkleinerungswelle;
gekennzeichnet durch
Verschwenken wenigstens einer Schneidraumwand, um den auf Eigengewicht beruhenden
Selbsteinzug des zugeführten Materials zur Zerkleinerungswelle zu regeln.
11. Verfahren nach Anspruch 10, wobei der Schritt des Verschwenkens umfasst:
Verschwenken der wenigstens einen Schneidraumwand während des Betriebs der Zerkleinerungsvorrichtung,
insbesondere automatisch geregeltes Verschwenken; oder
Verschwenken der wenigstens einen Schneidraumwand außerhalb des Betriebs der Zerkleinerungsvorrichtung,
insbesondere manuelles Verschwenken.
12. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11 mit dem weiteren Schritt:
Andrücken des zu zerkleinernden Materials an die Zerkleinerungswelle.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 12, mit dem weiteren Schritt:
Einstellen des Verschwenkwinkels während des Betriebs der Zerkleinerungsvorrichtung
abhängig von einer an der Zerkleinerungswelle anliegenden Last und/oder eines an der
Zerkleinerungswelle anliegenden Drehmoments und/oder einer Stromstärke, die einem
die Zerkleinerungswelle antreibenden Elektromotor zugeführt wird, und/oder eines Hydraulikdrucks,
der einem die Zerkleinerungswelle antreibenden Hydraulikmotor zugeführt wird, und/oder
eines Betriebszustands eines Verbrennungsmotors, der die Zerkleinerungswelle antreibt.
14. Verfahren nach Anspruch 13, wobei der Verschwenkwinkel so eingestellt wird, dass der
Selbsteinzug bei einem Anstieg der Last und/oder des Drehmoments und/oder der Stromstärke
und/oder des Hydraulikdrucks verringert wird.