[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines mit einer Chrom(VI)-freien
und kobaltfreien Passivierung versehenen Substrats.
[0002] Die Passivierung von metallischen Substraten ist bewährt, allerdings haben sich Bestandteile
der Passivierungslösungen unter gesundheitlichen und Umweltschutz-Aspekten als bedenklich
erwiesen. So können Chrom(VI)-Verbindungen häufig nicht mehr eingesetzt werden und
auch Elemente wie Kobalt und Nickel sind häufig nicht mehr erwünscht.
[0003] Eine Chrom(VI)-freie und kobaltfreie Zusammensetzung zur Passivierung wird in der
US 4,578,122 offenbart. Es werden Nitrationen und Chrom(III)-Verbindungen in wässriger saurer
Lösung eingesetzt, wobei zusätzlich aktivierende Metallionen, z. B. Eisen, Aluminium,
Lanthan- oder Cerionen zugesetzt werden. Das Verhältnis von Nitrationen einerseits
zu Chrom(III)-Ionen und aktivierenden Metallionen andererseits soll nicht unter 4:1
betragen.
[0004] Der Zusatz der in der
US 4,578,122 genannten, aktivierenden Metallionen ist entweder aus Gründen des Gesundheits- oder
Umweltschutzes zukünftig nicht mehr erwünscht oder der Einsatz der Metallionen ist
aufwändig.
[0005] Die
DE-OS 3 213 384 offenbart eine erste saure und eine zweite alkalische Passivierung, die Chrom(VI)-frei
und kobaltfrei ist. Allerdings ist diese zweistufige Passivierung noch nicht hinsichtlich
des Korrosionsschutzes optimiert.
[0006] Die
WO 95/24517 A1 betrifft ein beschichtetes Metallblech, welches mit einer unlöslichen Kompositlage,
welche ein Siloxan enthält, vorbehandelt ist. Die Kompositlage wird erhalten durch
Spülen des Metallbleches mit einer basischen Lösung, welche mindestens 0,005 mol/L
eines gelösten Silikats oder eines gelösten Aluminats, mindestens 0,1 Vol.-% eines
organofunktionalen Silans und mindestens 0,02 Vol.-% eines Vernetzungsmittels mit
2 oder 3 Trialkoxysilylgruppen aufweist.
[0007] Die
US 2006/0054248 A1 betrifft ein Verfahren zum Färben und Korrosionsschutz von Metallteilen durch Aufbringung
einer Lösung, welche eine dreiwertige Chromverbindung und mindestens ein weiteres
Metallsalz ausgewählt aus der Gruppe von Eisensalzen, Nickelsalzen und Kobaltsalzen,
welche in der Lage sind, gemeinsam mit der Chromverbindung die Oberfläche des Metallteils
zu färben, und ein Phosphat sowie einen pH-Wert im Bereich von 0,5 bis 5 aufweist,
auf eine Oberfläche des Metallteils, um eine gefärbte Oberfläche zu erhalten. Anschließend
wird eine Deckschicht (top coat) auf die gefärbte Oberfläche aufgebracht, um eine
hohe Korrosionsbeständigkeit zu erzielen. Die Deckschicht kann dabei bspw. auf Basis
einer Organosilan-Silikat-Beschichtung ausgebildet sein.
[0008] Weiterhin betrifft die
GB 0297024 A ein Verfahren zur Behandlung von Metalloberflächen, insbesondere Zinkoberflächen
und Zinklegierungsoberflächen, durch Behandlung mit einer wässrigen sauren Lösung,
enthaltend wirksame Mengen von A) Wasserstoffionen, um einen pH-Wert von etwa 1,5
bis etwa 2,2 zu erzielen, B) ein Oxidationsmittel, C) mindestens ein Element ausgewählt
aus Eisen-, Kobalt-, Nickel-, Molybdän-, Mangan-, Aluminium-, Lanthan-, Lanthaniden-Mischungs-
oder Cer-Ionen oder deren Mischungen, oder anstelle von C) Eisen- und Kobaltionen.
Andere Lösungen zur Behandlung der Metalloberflächen enthalten weiterhin D) Chromionen,
welche im Wesentlichen in der Oxidationsstufe +3 vorliegen, und Eisenionen in Kombination
mit einem weiteren Metall ausgewählt aus C) oder Cer-Ionen, oder A), B), C) und D)
und F), eine lösliche und zu der Behandlungslösung kompatible Silikatverbindung oder
A), B), C) und D) und G), eine Mischung von 1-Hydroxyethyliden-1.1-diphosphonsäure
und Zitronensäure oder Mischungen von A), B), C) und D) mit zwei oder mehr Verbindungen
ausgewählt aus E), F) und G). Die Lösung kann darüber hinaus optional Halogenide enthalten
oder ein Benetzungsmittel.
[0009] Die
US 6,478,886 B1 betrifft ein Mittel zur Versiegelung von metallischen Substraten, insbesondere Zink-
oder Zinklegierungssubstraten, welches aus einer wässrigen Dispersion von A) mindestens
einem Silanderivat und B) mindestens einem kolloidalen Siliciumdioxid und/oder einem
kolloidalen Silikat besteht. Das Mittel wird vorzugsweise zur unmittelbaren Beschichtung
von metallischen Substraten ohne vorhergehende Chromatierung verwendet.
[0010] Die
EP 0 337 411 B1 offenbart ein Verfahren zur Herstellung eines sauren Chrom(III)-haltigen und fluoridhaltigen
Passivierungsbades für Oberflächen aus Zink, Zinklegierungen und Cadmium.
[0011] Die
DE 10 2009 042 861 A1 betrifft eine Zusammensetzung zur Passivierung von Zink und seinen Legierungen, bestehend
aus einer Passivierungslösung und einer Aktivierungslösung, wobei die Passivierungslösung
aus 20 bis 200 g/l Chrom(III)-Verbindungen, z. B. als Chromchlorid oder Chromnitrat,
20 bis 600 g/l lösliches Nitrat, ausgewählt aus Natrium-, Kalium- oder Ammoniumnitrat,
5 bis 100 g/l Fluorid, ausgewählt aus Natrium-, Kalium- oder Ammoniumchlorid, 5 bis
20 g/l organische Säuren, auswählt aus Oxalsäure, Malonsäure, Weinsäure, Ameisensäure,
Essigsäure und Zitronensäure, Salz- oder Salpetersäure, besteht und wobei die Aktivierungslösung
aus 1 bis 200 g/l eines Zinn(II)- oder Zinn(IV)-Salzes und 10 bis 700 g/l einer Phosphonsäure
oder ihren Derivaten besteht.
[0013] Es besteht daher die Aufgabe, ein Verfahren zur Passivierung von metallischen Substraten
bereitzustellen, das guten Korrosionsschutz erzeugt, und dass unnötige Risiken für
Gesundheit und Umwelt vermeidet.
[0014] Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren nach
Anspruch 1.
[0015] Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist somit ein Verfahren zum Herstellen eines
mit einer Chrom(VI)-freien und kobaltfreien Passivierung versehenen metallischen Substrats
durch Aufbringen
- (a) einer ersten sauren Passivierung, wobei zur Herstellung der ersten, sauren Passivierung
eine wässrige saure Zusammensetzung auf das Substrat aufgebracht wird, die eine Chrom(III)-Verbindung,
die ausgewählt ist aus der Gruppe von Chrom(III)-Sulfat, Chrom(III)-Hydroxid, Chrom(III)-Dihydrogenphosphat,
Chrom(III)-Chlorid, Chrom(III)-Nitrat, Natriumchrom(III)-Sulfat, Kaliumchrom(III)-Sulfat
und Chrom(III)-Salzen organischer Säuren, wobei die Zusammensetzung die Chrom(III)-Verbindung
in Mengen von mindestens 0,05 g/L, bezogen auf die wässrige saure Zusammensetzung,
und eine Phosphonsäure und/oder deren Derivate in Mengen von 0,5 bis 3 Gew.-%, bezogen
auf die wässrige saure Zusammensetzung, aufweist, und
- (b) einer zweiten alkalischen Passivierung auf das metallische Substrat, wobei zum
Herstellen der zweiten alkalischen Passivierung eine wässrige alkalische Zusammensetzung
eingesetzt wird, die silanmodifizierte und/oder siloxanmodifizierte Silikate aufweist.
[0016] Das erfindungsgemäße Verfahren sieht zum Herstellen eines mit einer Chrom(VI)-freien
und kobaltfreien Passivierung versehenen metallischen Substrats vor, dass eine erste
saure und eine zweite alkalische Passivierung aufgebracht werden, wobei eine zum Herstellen
der zweiten alkalischen Passivierung eingesetzte wässrige alkalische Zusammensetzung
silanmodifizierte Silikate enthält. Die Kombination der beiden Passivierungen, sauer
und alkalisch, bewirkt einen guten Korrosionsschutz.
[0017] Die erste saure und die zweite alkalische Passivierung werden als wässrige Zusammensetzungen
aufgebracht. Der Begriff Passivierung wird im Zusammenhang mit dieser Erfindung sowohl
für die wässrige Zusammensetzung zum Passivieren des Substrats bzw. für das Aufbringen
der wässrigen Zusammensetzungen als auch für den auf die Oberfläche des metallischen
Werkstücks aufgetragenen Überzug verwendet. Das Behandeln der Oberfläche des metallischen
Substrats mit den sauren und alkalischen wässrigen Zusammensetzungen führt zur Ablagerung
von darin enthaltenen chemischen Komponenten, die auf der Oberfläche des Substrats
einen Überzug, also die Passivierung, bilden. Der bzw. die Überzüge bewirken einen
verbesserten Schutz gegen Korrosion.
[0018] Die erste, saure Passivierung ist nach Maßgabe der Erfindung Chrom(VI)-frei und kobaltfrei.
Bevorzugt ist sie auch nickelfrei
[0019] Das mit einer ersten sauren Passivierung beschichtete Substrat oder Werkstück wird
erfindungsgemäß mit einer zweiten Passivierung überzogen, wobei es sich bei der zweiten
Passivierung um eine alkalische Passivierung handelt. Der Korrosionsschutz wird durch
diese zweite alkalische Passivierung deutlich gesteigert. Werkstücke, bei denen die
saure Passivierung kein Vanadium oder Wolfram enthält, werden durch eine auf die erste,
saure Passivierung aufgebrachte zweite, alkalische Passivierung wesentlich beständiger
gegen Korrosion. In besonderer Weise wird der Korrosionsschutz jedoch verbessert,
wenn die erste, saure Passivierung unter Verwendung einer wässrigen sauren Zusammensetzung
hergestellt wird, die Vanadium und/oder Wolfram oder deren Verbindungen enthält.
[0020] Wesentliches Merkmal der Erfindung ist das Aufbringen einer Silikat enthaltenden
wässrigen Zusammensetzung als zweite, alkalische Passivierung zum Überziehen der ersten
sauren Passivierung. Auf diese Weise wird eine silikatische Verbindung auf die erste
saure Passivierung aufgebracht. Typische silikatische Verbindungen sind Wassergläser,
aber auch wässrige Polysilikate oder kolloidale Silikate sind gut geeignet für die
zweite, alkalische Passivierung. Bevorzugt ist, dass die zweite alkalische Passivierung
Natrium-, Kalium-, Lithium- und/oder Ammoniumsilikat aufweist. Es kann auch eine zweite
alkalische Passivierung auf dem Werkstück aufgebracht sein, die eine Mischung von
SilikatVerbindungen aufweist. Es können sowohl kolloidal vorliegende Silikate eingesetzt
werden als auch gelöste Silikate. Als gut geeignet für die Umsetzung der Erfindung
haben sich auch silanmodifizierte oder siloxanmodifizierte Silikate erwiesen, bei
denen Silane oder Siloxane an die Silikate, bevorzugt Polysilikate, angebunden sind.
Die meisten Silikate bilden in Gegenwart von Wasser alkalische Lösungen oder Suspensionen.
Bei Bedarf kann jedoch durch Zusatz von Laugen, z. B. Natronlauge, die Alkalinität
erhöht werden.
[0021] Als besonders vorteilhaft zum Herstellen der zweiten alkalischen Passivierung hat
sich der Einsatz von Lithiumpolysilikat in der wässrigen Zusammensetzung zum Passivieren
von metallischen Substraten erwiesen. Das Aufbringen einer wässrigen Zusammensetzung
von Lithiumpolysilikat oder die Mischung von Lithiumpolysilikat mit anderen Wassergläsern
(Natrium- und/oder Kaliumsilikat) oder kolloidalen Silikasolen auf die erste saure
Passivierung bewirkt einen außerordentlich verbesserten Korrosionsschutz. Gleichzeitig
wird bei Einsatz von Lithiumpolysilikat zur Herstellung der zweiten alkalischen Passivierung
erreicht, dass die Bildung von Grauschleiern auf der Oberfläche des erfindungsgemäß
passivierten metallischen Substrats vermieden wird, die für Passivierungen aus wässrigen
Zusammensetzungen mit Natrium- oder Kaliumwassergläsern üblich ist.
[0022] Erfindungsgemäß weist die wässrige alkalische Zusammensetzung, die für die zweite
alkalische Passivierung eingesetzt wird, ein Silan oder Siloxan auf. Der Zusatz des
Silans oder Siloxans dient der weiteren Steigerung des Korrosionsschutzes. Bevorzugt
wird ein Vinyl- und/oder Aminosilan zum Herstellen der zweiten alkalische Passivierung
eingesetzt; geeignet sind aber auch Expoxysilane sowie die Siloxane der vorstehend
und nachfolgend genannten Silane. Insbesondere Alkylalkoxysilane, hier: Mono-, Di-oderTrialkylalkoxysilane,
sind einzeln oder in Mischung in Kombination mit Silikaten geeignet, auf dem bereits
mit einer sauren wässrigen Zusammensetzung behandelten, metallischen Werkstück einen
korrosionsschützenden Überzug aufzubauen. Verschiedene Silan-Verbindungen können miteinander
in Mischung eingesetzt werden. Besonders geeignete Silanverbindungen sind Methacryloxymethyltriethoxysilan,
3-Aminopropylmethyldiethoxysilan, 3-Aminopropyltriethoxysilan,
N-(2-Aminoethyl)-3-aminopropylmethyldimethoxysilan, 3-Glycidyloxypropyltrimethoxysilan,
Vinyltrimethoxysilan, Vinyltriethoxysilan, Methyltrimethoxysilan sowie 3-Mercaptopropyltrimethoxysilan.
[0023] Silan oder Siloxan können, bezogen auf die Gesamtmenge der wässrigen Zusammensetzung
der zweiten alkalischen Passivierung, in einer Menge von 1 Gewichts-% bis 99 Gewichts-%
eingesetzt werden. Allerdings zeigen bereits wässrige Zusammensetzungen, die nur geringe
Mengen an Silan, z. B. bis zu 20 Gewichts-% aufweisen, einen deutlich verbesserten
Korrosionsschutz.
[0024] Erfindungsgemäß wird eine wässrige alkalische Zusammensetzung zum Herstellen der
zweiten alkalischen Passivierung verwendet, die sowohl Silikate als auch Silane und/oder
Siloxane oder Mischungen von Silikaten und Silanen bzw. Siloxanen bzw. Verbindungen
aus einer silikatischen und einer Silankomponente im Folgenden: silanmodifizierte
Silikate, oder Verbindungen aus einer silikatischen und einer Siloxankomponente ,
im Folgenden: siloxanmodifizierte Silikate aufweist. Die Silane bzw. Siloxane werden
hier typischerweise z. B. durch Hydrolyse als kovalente Seitenketten an das oder die
Silikate gebunden. Diese silanmodifizierten oder siloxanmodifizierten Silikate bilden
auf einer ersten sauren Passivierung einen hervorragenden Korrosionsschutz, der den
Effekt einer einfachen sauren oder alkalischen Passivierung weit übersteigt. Die silanmodifizierten
oder siloxanmodifizierten Silikate sind mittels NMR-Spektroskopie auf dem metallischen
Substrat nachweisbar. Insbesondere können Silizium-Kohlenstoff-Bindungen (SiC-Bindungen)
detektiertwerden. Gleichzeitig bildet die zweite alkalische Passivierung eine ausgezeichnete
Basis für weitere Beschichtungen, z. B. farbgebende Beschichtungen oder Beschichtungen,
die Schmiermittel oder andere Additive enthalten, die die Nutzung der beschichteten
Oberfläche weiter verbessern. Sofern im Zusammenhang mit dieser Erfindung silanmodifizierte
Silikate erwähnt oder beschrieben werden, ist stets auch die Verwendung von siloxanmodifizierten
Silikaten mit gemeint und erfasst.
[0025] Die zweite alkalische Passivierung kann nach einer weiter bevorzugten Ausführung
der Erfindung aus teilweise oder -bevorzugt- vollständig hydrolysierten Silikat-und
Silan-bzw. Siloxan-Verbindungen hergestellt sein. Durch die gemeinsame Hydrolyse von
Silikaten und Silanen bzw. Siloxanen in wässriger Lösung erfolgt zum einen die Ausbildung
der silanmodifizierten bzw. siloxanmodifizierten Silikate. Zum anderen können durch
die werkseitig erfolgte Hydrolyse frei werdende Alkohole entfernt werden, so dass
den Anwendern wässrige alkalische Zusammensetzungen bereitgestellt werden können,
die arm an flüchtigen organischen Verbindungen sind (VOC-arm) oder die frei von flüchtigen
organischen Verbindungen sind (VOC-frei). Die durch die Hydrolyse freiwerdenden Alkohole
können beispielsweise durch Ultramembranfiltration oder Umkehrosmose, aber auch durch
Destillation, z. B. Vakuumdestillation entfernt werden. Typische erfindungsgemäße
wässrige alkalische Zusammensetzungen zum Passivieren von metallischen Substraten
enthalten maximal 1 Gewichts-% Alkohol, bevorzugt maximal 0,3 Gewichts-% Alkohol.
[0026] Falls gewünscht, ist es ohne weiteres möglich, der wässrigen Zusammensetzung für
die zweite alkalische Passivierung Additive zuzusetzen. Die Additive werden in der
Regel bereits der flüssigen Zusammensetzung zugesetzt, aus der die zweite alkalische
Passivierung hergestellt wird. Sie entfalten ihre Wirkung entweder, wie zum Beispiel
bei Entschäumern oder Stabilisatoren, während des Aufbringens oder aber, zum Beispiel
bei Schmiermitteln oder Farbstoffen, nach dem Auftragen und gegebenenfalls Trocknen
der zweiten alkalischen Passivierung.
[0027] Nach einer vorteilhaften Ausführung der Erfindung wird zum Herstellen der ersten
sauren Passivierung des metallischen Substrats vorgeschlagen, eine wässrige, saure
Kobalt- und Chrom(VI)-freie Zusammensetzung einzusetzen, die eine Chrom(III)-Verbindung,
eine anorganische Säure und optional eine Fluorquelle aufweist, und die dadurch gekennzeichnet
ist, dass die wässrige Zusammensetzung eine Verbindung der Metalle Vanadium oder Wolfram
aufweist, wobei diese Metallverbindung jeweils einzeln oder in Mischung mit anderen
Vanadium- oder Wolframverbindungen eingesetzt sein kann.
[0028] Molybdän-, Vanadium- und Wolframverbindungen bewirken in Verbindung mit den vorgenannten,
bekannten Bestandteilen der ersten sauren Passivierung bereits einen ausgezeichneten
Korrosionsschutz, wobei die erfindungsgemäße Zusammensetzung sowohl bei der Handhabung
der wässrigen Zusammensetzung z. B. während des Beschichtens aber auch als fertig
aufgebrachte Passivierung ein erheblich reduziertes Risiko von Gesundheits- und Umweltschäden
aufweist und dadurch mit hoher Betriebssicherheit verwendet werden kann. Molybdän-,
Vanadium- und Wolframverbindungen werden in die erste saure Passivierung eingebaut
und bewirken dort eine Verbesserung des Korrosionsschutzes.
[0029] Die erfindungsgemäß eingesetzten wässrigen sauren und alkalischen Zusammensetzungen
zum Passivieren metallischer Substrate allgemein eignen sich für alle metallischen
Oberflächen bzw. Substrate, jedoch besonders gut für Werkstücke mit einer Oberfläche
aus Stahl, Eisen, Aluminium oder Zink, insbesondere aber auch für Werkstücke, deren
Oberfläche mit einer Legierung von einem oder beiden der Metalle Aluminium und Zink
mit weiteren Metallen versehen ist. Typisch sind beispielsweise geeignet eine Zink-Aluminiumlegierung,
eine Aluminium- oder eine Zinklegierung mit weiteren Metallen wie z. B. Eisen oder
Magnesium, z. B. mit einer Zink-Eisen-Legierung, die sämtlich mit einer Korrosionsschutzbeschichtung
versehen werden können. Die Schichtstärke der aufgetragenen Beschichtung aus Metall
oder Legierung beträgt zwischen 5 µm und 100 µm. Die auf ein Substrat aufgebrachte
metallische Legierung zeigt sich als diskrete Schicht. Ein typischer Anwendungsfall
ist das Coil-Coating, also das Passivieren von Bandstahl.
[0030] Vorteilhaft werden Metall-Sauerstoff-Verbindungen der Metalle Molybdän, Vanadium
und/oder Wolfram in der wässrigen sauren Zusammensetzung zum Passivieren genutzt.
Bevorzugt werden eine oder mehrere der nachfolgend aufgeführten Verbindungen in der
wässrigen sauren Zusammensetzung eingesetzt: Kaliumorthovanadat, Kaliummetavanadat,
Natriumorthovanadat, Natriummetavanadat, Natriumwolframat, Natriumparawolframat und
Vanadiumpentoxid sowie Natriummolybdat und Kaliummolybdat. Es werden vorteilhafterweise
Verbindungen der Metalle Molybdän, Vanadium und/oder Wolfram eingesetzt, die in der
wässrigen sauren Zusammensetzung zum Passivieren dissoziieren und dadurch Molybdat-,
Vanadat- und/oder Wolframatanionen freisetzen. Molybdat-, Vanadat- und Wolframatanionen
werden in die Passivierungsschicht eingebaut und bewirken den Aufbau eines sehr guten
Korrosionsschutzes bereits in der sauren Passivierung allein.
[0031] Erfindungsgemäß enthält die saure wässrige Zusammensetzung eine Phosphonsäure oder
eine Mischung von Phosphonsäuren. Besonders bevorzugt werden organische Phosphonsäuren
eingesetzt, zum Beispiel (1-Hydroxyethan-1,1-diyl)-bisphosphonsäure, 2-Phosphonbutanol-1,2,4-tricarboxylsäure,
Aminotrimethylenphosphonsäure, Ethylendiamintetramethylenphosphonsäure oder Diethylentriaminpentamethylenphosphonsäure
oder deren Mischungen. Auch der Einsatz von Salzen der Phosphonsäure kann sich im
Zusammenhang mit der Erfindung als vorteilhaft erweisen. Besonders geeignet sind die
nachfolgend aufgeführten Phosphonate, jeweils einzeln oder auch in Mischung eingesetzt:
Tetranatrium (1-Hydroxyethan-1 ,1-diyl)bisphosphonat, Trinatrium (1-Hydroxyethan-1,1-diyl)
bisphosphonat, Pentanatrium-Ethylendiamintetramethylenphosphonat oder Heptanatrium-Diethylentriaminpentamethylenphosphonat.
Diese Salze dissoziieren in der wässrigen, sauren Passivierungszusammensetzung, so
dass die Phosphonate als Komplexbildner zur Verfügung stehen. Phosphonsäuren und deren
Derivate können weiter vorteilhaft auch in Verbindung mit Vanadium- und Wolframverbindungen
in sauren wässrigen Zusammensetzungen eingesetzt werden. Hier hat sich der Einsatz
von Phosphonsäure als Komplexbildner bewährt.
[0032] Im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es bevorzugt, wenn die sauren wässrigen
Zusammensetzungen zum Passivieren von metallischen Substraten eine oder mehrere Elemente
oder Verbindungen der Gruppe aufweisen, die Molybdän, Mangan, Cer und Lanthan umfasst.
Durch Zusatz dieser Elemente oder deren Verbindungen, bevorzugt deren Salze und Oxide,
wird eine weitere Verbesserung der antikorrosiven Eigenschaften der erfindungsgemäßen
Passivierung erreicht.
[0033] Die wässrige, saure Zusammensetzung zum Passivieren weist im Rahmen der vorliegenden
Erfindung eine Chrom(III)-Verbindung oder eine Mischung von Chrom(III)-Verbindungen
auf, die ausgewählt ist aus der Gruppe Chrom(III)-Sulfat, Chrom(III)-Hydroxid, Chrom(III)-Dihydrogenphosphat,
Chrom(III)-Chlorid, Chrom(III)-Nitrat, Natrium-Chrom(III)-Sulfat, Kalium-Chrom(III)-Sulfat
und Chrom(III)-Salze organischer Säuren enthält. Es hat sich erwiesen, dass eine wässrige,
saure Zusammensetzung zum Passivieren auch ohne den Einsatz einer Chrom(VI)-Verbindung
gute Korrosionsschutzeigenschaften aufweist. Die Chrom(III)-Verbindung wird in einer
Menge von mindestens 0,05 g/l bis maximal zur Sättigung eingesetzt.
[0034] Es hat sich weiter als vorteilhaft erwiesen, der sauren wässrigen Zusammensetzung
zum Passivieren eine Nitratverbindung oder eine Mischung von Nitratverbindungen zuzusetzen.
Dabei werden bevorzugt neben stickstoffhaltigen Säuren wie zum Beispiel Salpetersäure
auch Salze dieser Säuren eingesetzt. Typische Salze, die sich zum Einsatz in der Zusammensetzung
zum Passivieren besonders eignen sind Salze der Alkalimetalle, Ammoniumsalze oder
Salze der in der Zusammensetzung zum Passivieren enthaltenen Metallionen, z. B. Chrom(III)-Nitrat.
Die vorstehend beschriebenen Stickstoff- und Chrom(III)-Verbindungen liegen in der
wässrigen, sauren Zusammensetzung zum Passivieren im Wesentlichen in dissoziierter
Form vor. Der Anteil der Nitratverbindungen beträgt vorzugsweise 5 Gewichts-% bis
20 Gewichts-% bezogen auf die Gesamtzusammensetzung, die zur Passivierung eingesetzt
wird.
[0035] Auch vorteilhaft ist der Einsatz einer wässrigen, sauren Kobalt- und Chrom(VI)-freien
Zusammensetzung zur Passivierung von metallischen Substraten, die eine Chrom(III)-Verbindung,
eine Säure, Metallionen, Nitrationen und optional eine Fluorquelle sowie eine Phosphonsäure
und/oder deren Derivate aufweist und die dadurch gekennzeichnet ist, dass Nitrationen
zu der Summe aus Chrom- und Metallionen in einem Verhältnis von maximal 3 : 1, bevorzugt
von maximal 1 : 3 eingesetzt sind. Der reduzierte Nitrateinsatz erweist sich bei der
Verwendung dieser wässrigen sauren Zusammensetzung zum Passivieren als vorteilhaft,
weil weniger Nitrosegase freigesetzt werden.
[0036] Empfehlenswert für das sichere Aufbringen der Beschichtung und den Aufbau eines guten
Korrosionsschutzes ist jedoch, dass die saure wässrige Zusammensetzung zum Passivieren
auf einen pH-Wert < 4, bevorzugt einen pH-Wert < 3 eingestellt wird. Um dies zu gewährleisten,
werden eine Säure oder eine Mischung von Säuren zugesetzt. Als besonders vorteilhaft
hat sich der Einsatz von organischen und/oder anorganischen Säuren gezeigt, typischerweise
eine oder mehrere der Säuren aus der Gruppe, die umfasst Phosphorsäure, Salzsäure,
Salpetersäure und/oder Schwefelsäure als anorganische Säuren und Ameisensäure, Bernsteinsäure,
Essigsäure, Oxalsäure, Peressigsäure Salicylsäure und Zitronensäure als organische
Säuren. Die organischen Säuren allein gewährleisten nicht immer das Erreichen des
gewünschten pH-Werts, ihr Zusatz erweist sich dennoch als zweckmäßig, denn die organischen
Säuren wirken zudem als Komplexbildner in der sauren wässrigen Zusammensetzung.
[0037] Um ein gutes Anhaften der Passivierung zu bewirken, weist die wässrige, saure Zusammensetzung
bevorzugt eine Fluorquelle auf. Eine solche Fluorquelle ist bevorzugt eine Verbindung
oder eine Mischung von Verbindungen, ausgewählt aus der Gruppe, die umfasst Flusssäure,
Hexafluorotitansäure, Hexafluorozirkonsäure, Natriumfluorid (NaF), Kaliumfluorid (KF),
Ammoniumfluorid (NH
4F), Natriumbifluorid (NaHF
2), Kaliumbifluorid (KHF
2) und Ammoniumbifluorid (NH
4HF
2). Die als Fluorquelle eingesetzten Fluorverbindungen werden in einer Menge von 0,1
Gewichts-% bis 5 Gewichts-% bezogen auf die wässrige Zusammensetzung eingesetzt. Die
Fluorverbindungen werden bevorzugt als technisch reine, lösliche Pulver eingesetzt.
[0038] Es wird hier ausdrücklich angemerkt, dass die vorstehend beschriebene Verwendung
von Elementen oder Verbindungen, die Vanadium, Wolfram, Molybdän, Mangan, Cer oder
Lanthan sowie von Phosphonsäure und deren Derivaten jeweils einzeln oder in beliebiger
Kombination erfolgen kann. Wässrige saure Zusammensetzungen, die eines oder mehrere
dieser Elemente oder Verbindungen enthalten, bewirken bereits als saure Passivierung
allein einen guten Korrosionsschutz.
[0039] Die bevorzugte wässrige, saure Zusammensetzung zum Passivieren von metallischen Substraten
ist im Wesentlichen aus gesundheitlich weitgehend unbedenklichen und die Umwelt nicht
bzw. nur wenig belastenden Substanzen zusammengesetzt. Sie ist frei von Kobalt-, Nickel-
und Chrom(VI)-Verbindungen. Sie ist weiter bevorzugt auch frei von Peroxid-Verbindungen
und kann ohne Verwendung von Carbonsäuren hergestellt werden. Außerdem wird in bevorzugten
Ausführungen der Einsatz von Nitratverbindungen minimiert, so dass die Emission von
nitrosen Gasen stark reduziert wird.
[0040] Das Aufbringen der wässrigen sauren Zusammensetzung zum Passivieren erfolgt bei Raumtemperatur,
maximal bei Temperaturen bis zu 80 °C. Das metallische Substrat wird in den meisten
Fällen in ein Bad der wässrigen sauren und anschließend der wässrigen alkalischen
Zusammensetzung zum Passivieren getaucht, die Zusammensetzungen zum Passivieren können
aber auch mittels anderer üblicher und bekannter Auftragsverfahren (Sprühen, Tauchen,
Tauch-Schleudern, Rakeln, Walzen) auf das metallische Substrat aufgebracht werden.
Das Aufbringen der wässrigen Zusammensetzungen zum Passivieren erfolgt meist mit einer
Behandlungsdauer, die zwischen 1 Sekunde und 180 Sekunden, bevorzugt ca. 30 Sekunden
bis 120 Sekunden beträgt. An das Aufbringen der Zusammensetzung zum Passivieren kann
sich die Trocknung anschließen, die bei Temperaturen zwischen Raumtemperatur und ca.
250 °C durchgeführt werden kann. Die Trocknung richtet sich nur auf das Entfernen
überschüssiger Flüssigkeit; ein Ausreagieren, z. B. ein Hydrolysieren oder Kondensieren
der Komponenten, die den passivierenden Überzug auf dem metallischen Substrat bilden,
ist nicht erforderlich.
[0041] Gegebenenfalls kann das metallische Substrat vor dem Aufbringen der Zusammensetzung
zum Passivieren gereinigt, insbesondere entfettet werden. Wässrige Lösungen zum Reinigen
und Entfetten sind aus dem Stand der Technik bekannt.
[0042] Die erste saure Passivierung wird in einer Schichtstärke von 10 nm bis 1 µm aufgetragen,
bevorzugt in einer Schichtstärke von 20 nm bis 500 nm. Die zweite alkalische Passivierung
wird ein einer Schichtstärke von 10 nm bis 1 µm aufgetragen, bevorzugt in einer Schichtstärke
von 10 nm bis 500 nm. Diese dünnen Schichten ergeben sich durch das Anhaften der wässrigen
Lösungen auf dem Substrat bzw. auf vorangegangenen Passivierungsschichten, ein nachfolgendes
Aushärten ist nicht erforderlich. Die Schichtstärke ändert sich nach dem Auftragen
und Trocknen nicht.
[0043] Die wässrigen sauren und alkalischen Zusammensetzungen, die zur Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens benötigt werden, werden bevorzugt als Konzentrat geliefert,
dass zur Anwendung in einem Verhältnis Konzentrat: Wasser von 1:5 bis 1:20, häufig
von 1:10 mit Wasser verdünnt wird. Die jeweiligen wässrigen sauren oder alkalischen
Zusammensetzungen werden jeweils als Ein-Komponenten-Produkte angeboten.
[0044] Erfindungsgemäß wird der hervorragende Korrosionsschutz erreicht, indem zuerst eine
saure Passivierung und anschließend eine alkalische Passivierung auf das metallische
Substrat aufgetragen werden. Entsprechend zeigt eine Analyse des fertig beschichteten
Substrats, dass, ausgehend vom Substrat, zuerst eine erste Passivierungschicht detektiert
wird, die Chrom und Stickstoff sowie ggf. Fluor, Vanadium und/ oder Wolfram, alternativ
auch weitere metallische oder Seltenerdelemente aufweist. Diese erste Passivierungsschicht
enthält jedoch üblicherweise kein Silizum sowie keines der Elemente Natrium, Kalium
oder Lithium. Auf diese erste Passivierungsschicht wird eine zweite Passivierungsschicht
aufgetragen. Die zweite Passivierungsschicht wird also nicht unmittelbar auf das metallische
Substrat aufgetragen. In der zweiten Passivierungsschicht können tpyischerweise Silizium
sowie Natrium, Kalium und/oder Lithium detektiert werden. Diese zweite Passivierungsschicht
weist jedoch in der Regel kein Chrom, Fluor, Wolfram, Vanadium oder weitere metallische
oder Seltenerdelemente auf. Nicht-metallische Elemente wie z. B. Kohlenstoff, Phosphor
oder Stickstoff können ggf. in beiden Passivierungsschichten detektiert werden.
[0045] Details der Erfindung werden an Hand der nachfolgenden Ausführungsbeispiele erläutert:
Für sämtliche nachfolgenden Beispiele gilt, dass die Mengenangaben in Gewichts-% bezogen
auf die Gesamtzusammensetzung der jeweiligen wässrigen Zusammensetzung gemacht werden,
die zum Herstellen der Passivierung verwendet wird. Ist nichts Gegenteiliges ausgeführt,
sind reine Substanzen (100 %) eingesetzt worden. Das Herstellen der wässrigen sauren
oder alkalischen Zusammensetzung zum Passivieren erfolgt durch Mischen bzw. Lösen
der einzelnen Bestandteile.
[0046] Das Wasser wird bei der sauren wässrigen Zusammensetzung vor allem z. B. durch die
wässrige Chrom(III)-Salzlösung, hier ein Sulfat oder ein Nitrat, in die flüssige Zusammensetzung
zum Passivieren eingebracht. Kleinere Mengen werden abschließend zugesetzt. Diese
Zusammensetzungen weisen einen pH-Wert von 1,5 bis 1,8 auf. Sie können ohne weiteres
über mehr als sechs Monate gelagert werden.
[0047] Das Herstellen der wässrigen alkalischen Zusammensetzung erfolgt typischerweise durch
Einstellen des Feststoffgehalts bzw. Mengenanteils von wässrigen Silikaten durch Zugaben
entsprechender Mengen Wasser und, soweit vorgesehen, durch Einmischen von Silanen.
Werden Silikate und ganz oder teilweise hydrolysierte ggf. Silane oder Siloxane eingesetzt,
wird die Hydrolyse werkseits durchgeführt, so dass die anwendungsfertigen Produkte
einen gegenüber den nicht hydrolysierten Produkten reduzierten Alkoholgehalt aufweisen
bzw. in der Verarbeitung weniger Alkohol freisetzen.
[0048] Durch das Aufbringen der wässrigen sauren Zusammensetzung zum Passivieren durch Walzen
bei Raumtemperatur auf Stahlbleche mit einer Oberfläche, die hier z. B. aus einer
Zink-Eisen-Legierung besteht, auf dem metallischen Substrat wird eine Passivierungsschicht
erzeugt. Das Aufbringen erfolgt durch eine Walzenanordnung, die von dem Stahlblech
passiert wird. Anschließend wird gespült, um überschüssige saure Zusammensetzung zu
entfernen. Das anschließende Trocknen erfolgt hier durch einen Trockenofen bei 150
°C, den das mit der ersten Passivierung versehene Stahlblech innerhalb von maximal
10 Minuten durchläuft. In gleicher Weise wird die zweite alkalische Beschichtung erzeugt.
Ausführungsbeispiele der Tabellen 1 und 2
[0049] Die Tabellen 1 und 2 zeigen überwiegen Zusammensetzungen einer wässrigen sauren Zusammensetzung
für eine erste saure Passivierung, die Vanadium- und Wolframverbindungen enthält.
[0050] Chrom(III)-sulfat und Chrom(III)-nitrat sind, einzeln oder - wie im Versuch 11 -
auch zusammen der Hauptbestandteil der Zusammensetzung zum Passivieren. Eingesetzt
jeweils als 20%-ige Lösung beträgt der Anteil der Chrom(III)-Verbindung an der Zusammensetzung
zum Passivieren zwischen 64,0 Gewichts-% und 77,2 Gewichts-%.
[0051] Zwar kann eine Nitratverbindung auch in Form von Chrom(III)-nitrat zugesetzt werden,
bevorzugt wird jedoch - wie in Tabellen 1, 2 dargestellt - ein Nitratsalz zugesetzt,
hier Natriumnitrat. Der Anteil der Nitratverbindung beträgt bevorzugt zwischen 13
Gewichts-% und 16 Gewichts-%, kann aber auch bei 5 Gewichts-% bis 10 Gewichts-% liegen.
[0052] Als optionale Fluorquelle wird bevorzugt ein Fluorsalz eingesetzt. Bei den Ausführungen
gemäß Tabelle 1 und 2 handelt es sich um Natriumhydrogendifluorid; geeignet sind jedoch
auch andere Fluorverbindungen, die vorstehend benannt sind.
[0053] Die Ausführungen der erfindungsgemäßen Zusammensetzung in Tabellen 1, 2 zeigen, dass
organische Säuren einzeln oder in Kombination eingesetzt werden können. Diese Säuren
wirken als Komplexbildner, unterstützen aber auch einen niedrigen pH-Wert. Wesentlich
für das Einstellen des pH-Werts ist jedoch vor allem der Zusatz einer anorganischen
Säure, bevorzugt Salpetersäure.
Tabelle 1 Zusammensetzungen zum sauren Passivieren (Chrom(III)-sulfat)
Versuch Nr.: |
1 |
2 |
3 |
4 |
5 |
|
n. e.1 |
n. e.1 |
n. e.1 |
n. e.1 |
erf.2 |
Chrom-(III)-Verbindung |
|
|
|
|
|
Chrom(III)-sulfat (Lösung 20%ig) |
77,2% |
72,7% |
72,2% |
64,0% |
70,0% |
Nitratverbindung |
|
|
|
|
|
Natriumnitrat |
9,7% |
15,8% |
15,8% |
13,5% |
13,5% |
Fluorverbindung |
|
|
|
|
|
Natriumhydrogendifluorid |
3,5% |
2,8% |
2,8% |
2,8% |
1,2% |
Organische Säure |
|
|
|
|
|
Zitronensäure |
|
|
2,5% |
2,5% |
2,5% |
Oxalsäure |
2,5% |
2,5% |
|
|
|
Anorganische Säure |
|
|
|
|
|
Salpetersäure HNO3 |
3,1% |
2,2% |
2,2% |
2,2% |
2,2% |
Vanadium- oder Wolframverbindung |
|
|
|
|
|
Natriumvanadat |
|
1,5% |
1,5% |
|
|
Kaliumvanadat |
|
|
|
|
|
Vanadylsulfat |
|
|
|
15,0% |
|
Natriumwolframat |
|
|
|
|
|
Natriumolybdat |
|
|
0,5% |
|
|
Kaliummolybdat |
|
|
|
|
|
Phosphonsäure |
|
|
|
|
|
1-Hydroxyethan-1,1-diphosphonsäure |
|
|
|
|
1,5% |
Wasser |
4,0% |
2,5% |
2,5% |
|
9,1% |
Summe |
100,0% |
100,0% |
100,0% |
100,0% |
100,0% |
1 n.e. = nicht erfindungsgemäß
2 erf. = erfindungsgemäß |
[0054] Der Einsatz von Salpetersäure wird jedoch nur deshalb bevorzugt, weil sie als zusätzliche
Quelle von Nitrationen anzusehen ist. Der pH-Wert von bevorzugt unter 4 lässt sich
auch gut mit z.B. Schwefelsäure, Salzsäure oder Phosphorsäure einstellen, ebenso wie
auch Mischungen anorganischer und/oder organischer Säuren einsetzbar sind, siehe Versuche
11, 12 in Tabelle 2. Geringe Einsatzmengen von bis zu 5 Gewichts-% anorganischer Säure
reichen in der Regel aus, um einen pH-Wert < 4 einzustellen.
[0055] Der Zusatz von Vanadaten und Wolframaten erfolgt in Mengen zwischen 0,1 Gewichts-%
und 5 Gewichts-%, bevorzugt in Mengen von 0,5 Gewichts-% bis 3 Gewichts-%. Die Ausführungen
gemäß Tabellen 1, 2 zeigen, dass bereits geringe Mengen Vanadate oder Wolframate oder
Mischungen von Vanadaten und Wolframaten die Korrosionsschutzwirkung einer Passivierungszusammensetzung
deutlich steigern.
[0056] Die antikorrosive Wirkung dieser ersten, sauren Passivierungslösung wird weiter gesteigert,
wenn Molybdate oder Manganate oder Mischungen von Molybdaten und Manganaten eingesetzt
werden. Mengen von 0,05 Gewichts-% bis 3 Gewichts-% je Molybdän-Verbindung genügen,
um einen deutlichen Synergieeffekt beim Korrosionsschutz zu erreichen. Bevorzugt werden
bis zu 1,5 Gewichts-% Molybdate und bis zu 0,5 Gewichts-% Manganate eingesetzt.
[0057] Weiterhin erweist sich der Zusatz von Phosphonsäuren als vorteilhaft. Sie wirken
als Komplexbildner. Der Zusatz einzelner Phosphonsäuren ist bereits wirkungsvoll.
Aber auch der Zusatz von Mischungen verschiedener Phosphonsäuren zeigt gute Ergebnisse.
Phosphonsäuren werden in Mengen von 0,01 Gewichts-% bis 5 Gewichts-% zugesetzt, vorzugsweise
in Mengen von 0,5 Gewichts-% bis 3 Gewichts-%. Es wird hier nochmals ausdrücklich
angemerkt, dass die Verwendung von Elementen oder Verbindungen, die Vanadium, Wolfram,
Molybdän, Mangan, Cer oder Lanthan sowie von Phosphonsäure und deren Derivaten, jeweils
einzeln oder in beliebiger Verbindung gute Korrosionsschutzeigenschaften bereits bei
einer ersten sauren Passivierung gewährleistet.
Tabelle 2 Zusammensetzung zum sauren Passivieren (Chrom(III)-nitrat und -sulfat)
Versuch Nr.: |
6 |
7 |
8 |
9 |
10 |
11 |
12 |
|
erf.2 |
n.e.1 |
erf.2 |
n.e.1 |
erf.2 |
erf.2 |
erf.2 |
Chrom-(III)-Verbindung |
Anteil |
Anteil |
Anteil |
Anteil |
Anteil |
Anteil |
Anteil |
Chrom(III)-sulfat Lösung 20%ig |
|
|
|
|
|
5,0% |
70,0% |
Chrom(III)-nitrat Lösung 20%ig |
65,7% |
65,7% |
65,7% |
65,7% |
65,7% |
65,7% |
|
Nitratverbindung |
|
|
|
|
|
|
|
Natriumnitrat |
15,8% |
15,8% |
15,8% |
15,8% |
15,8% |
15,8% |
15,8% |
Fluorverbindung |
|
|
|
|
|
|
|
Natriumhydrogendifluorid |
0,2% |
0,2% |
0,2% |
1,7% |
1,7% |
1,7% |
1,7% |
Organische Säure |
|
|
|
|
|
|
|
Zitronensäure |
1,0% |
|
1,0% |
2,5% |
2,5% |
0,1% |
0,1% |
Oxalsäure |
|
2,5% |
|
|
|
|
|
Salicylsäure |
|
2,5% |
|
|
|
|
|
Bernsteinsäure |
1,0% |
|
1,0% |
1,0% |
1,0% |
1,0% |
1,0% |
Anorganische Säure |
|
|
|
|
|
|
|
Salpetersäure HNO3 |
2,2% |
2,2% |
2,2% |
2,2% |
2,2% |
1,2% |
1,2% |
Schwefelsäure |
|
|
|
|
|
1,5% |
1,5% |
Vanadium- oder Wolframverbindung |
|
|
|
|
|
|
|
Natriumvanadat |
|
|
|
|
|
|
|
Kaliumvanadat |
|
|
|
1,5% |
|
|
|
Vanadylsulfat |
|
|
1,3% |
1,3% |
|
|
|
Natriumwolframat |
1,0% |
|
1,0% |
1,0% |
|
|
|
Natriumolybdat |
|
|
|
|
1,0% |
1,0% |
1,0% |
Kaliummolybdat |
|
|
|
|
0,5% |
0,5% |
0,5% |
Phosphonsäure |
|
|
|
|
|
|
|
1-Hydroxyethan-1,1-diphosphonsäure |
1,0% |
|
|
|
|
1,0% |
1,0% |
Amino-tris(methylenphosphonsäure ) |
|
|
|
|
|
|
|
Ethylendiamin-tetra (methylenphosphonsäure) |
1,0% |
|
0,7% |
|
|
|
|
Diethylentriamin-penta (methylenphosphonsäure) |
|
|
|
|
1,5% |
1,0% |
1,0% |
Hexamethylendiamin-tetra (methylenphosphonsäure) |
|
|
|
|
|
|
|
Hydroxyethyl-amino-di (methylenphosphonsäure) |
|
|
|
|
0,5% |
0,5% |
0,5% |
2-Phosphonobutan-1,2,4-tricarbonsäure |
|
|
|
|
|
0,5% |
0,5% |
Bis(hexamethylentriaminpent a (methylenphosphonsäure) |
|
|
|
|
0,2% |
0,2% |
0,2% |
Natriumpermanganat |
|
|
|
|
0,1% |
0,1% |
0,1% |
Wasser |
11,1% |
11,1% |
11,1% |
7,3% |
7,3% |
3,2% |
3,9% |
Summe |
100,0% |
100,0 % |
100,0 % |
100,0 % |
100,0 % |
100,0 % |
100,0 % |
1 n.e. = nicht erfindungsgemäß
2 erf. = erfindungsgemäß |
[0058] Die erste, saure Passivierung wird auf Stahlbleche mit einer Zink-Eisen-Legierungsoberfläche
aufgebracht, die in bekannter Weise vorbehandelt sein können, die insbesondere z.B.
gereinigt oder entfettet wurden.
Ausführungsbeispiele der Tabellen 3 und 4
[0059] Auf die getrocknete erste saure Passivierung, die aus einer wässrigen sauren Zusammensetzung
auf dem Stahlblech mit Eisen-Zink-Legierungsoberfläche aufgebracht wurde, wird erfindungsgemäß
eine zweite alkalische Passivierung aufgebracht. Vorliegend werden auf die erste saure
Passivierung gemäß der Ausführungsbeispiele 1 und 2 die nachfolgend näher erläuterten
wässrigen alkalischen Zusammensetzungen zum Herstellen einer zweiten alkalischen Passivierung
aufgebracht.
[0060] Diese zweite Passivierung wird als eine wässrige Zusammensetzung aufgebracht. Die
wässrige Beschichtungszusammensetzung ist alkalisch, wobei ein pH-Wert > 9, bevorzugt
zwischen pH 10 und pH 12, zwar auch durch den Einsatz von Laugen erreicht werden kann.
Üblicherweise stellt sich ein alkalischer pH-Wert jedoch bereits durch Einsatz von
Silikaten, z.B. von Alkalisilikaten, ein. Zur Durchführung der Ausführungsbeispiele
3 und 4 werden Polysililikate eingesetzt. Der Feststoffgehalt (Feststoff bezogen auf
die Gesamtmenge der wässrigen Lösung) beträgt für die bevorzugt eingesetzten Lithiumpolysilikate
20%, für Natrium- und Kaliumsilikatlösungen (Wassergläser) 40% und für kolloidale
Silikate 20%, wobei auch kolloidale Silikate mit einem Feststoffgehalt von bis zu
30% verfügbar und geeignet sind. Das Molgewicht des Lithiumpolysilikats beträgt zwischen
200 und 300 g/mol und liegt damit geringer als das Molgewicht der eingesetzten Wassergläser.
Silan wird jeweils mit 100% Feststoff eingesetzt.
Tabelle 3 Zweite, alkalische Passivierung (Wässrige Zusammensetzung Polysilikat und
Silan)
Silan-Komponente |
Versuch Nr. |
Lithiumpolysilikat |
Versuch Nr. |
Natronwasserglas |
Versuch Nr. |
kolloidales Silikat |
Methacryloxymethyltriethoxysilan |
1 |
0 |
14 |
0 |
27 |
0 |
Methacryloxymethyltriethoxysilan |
2 |
15,2 |
15 |
1,3 |
28 |
27,8 |
3-Aminopropylmethy Idiethoxysilan |
3 |
4,1 |
16 |
41,5 |
29 |
17,3 |
3-Aminopropyltriethoxysilan |
4 |
7,5 |
17 |
33,2 |
30 |
47,5 |
N-(2-Aminoethyl)-3-aminopropylmethyldimethoxysilan |
5 |
70,8 |
18 |
1,5 |
31 |
13,9 |
3-Glycidyloxypropylt rimethoxysilan |
6 |
19,3 |
19 |
2,9 |
32 |
28,9 |
Vinyltrimethoxysilan |
7 |
5,9 |
20 |
70,2 |
33 |
55,5 |
Vinyltriethoxysilan |
8 |
30,1 |
21 |
23,2 |
34 |
5,2 |
Methyltrimethoxysilan |
9 |
100,0 |
22 |
100,0 |
35 |
100,0 |
Methyltrimethoxysilan |
10 |
20,3 |
23 |
7,9 |
36 |
48,7 |
3-Mercaptopropyltrimethoxysilan |
11 |
7,5 |
24 |
21,3 |
37 |
2,3 |
CoatOSil MP 200* |
12 |
27,5 |
25 |
3,9 |
38 |
45,0 |
N-[3-(Trimethyloxysilyl)propyl]ethylendi amin |
13 |
25,6 |
26 |
9,2 |
39 |
44,1 |
*CoatOSil MP 200 ist ein Oligomeres des Gammaglycidyloxypropyltrimethoxysilans |
[0061] Tabelle 3 zeigt Zusammensetzungen für eine zweite alkalische Passivierung, die, zwei
Referenzversuche mit Lithiumpolysilikat (Versuch Nr. 1) und Methyltrimethoxysilan
(Versuch Nr. 9) ausgenommen, jeweils aus einem silanmodifizierten Silikat besteht.
Die Zahlenwerte geben jeweils die Einsatzmenge des Silans in Gewichts-% bezogen auf
die Gesamtzusammensetzung des Silans und des Silikats an. Es wird mit Silikat auf
100 Gewichts-% ergänzt. So setzt sich z.B. eine wässrige alkalische Zusammensetzung
zum Herstellen einer zweiten alkalischen Passivierung aus Vinyltrimethoxysilan und
Litiumpolysilikat (Versuch Nr. 7) aus 5,9 Gewichts-% Silan und 94,1 Gewichts-% Lithiumpolysilikat
(Feststoffgehalt 20%) zusammen. Hier weist die wässrige alkalische Zusammensetzung
also ein aminofunktionelles, silanmodifiziertes Lithiumpolysilikat auf. Eine alternative
zweite alkalische Passivierung wird aus einer wässrigen alkalischen Zusammensetzung
aufweisend Vinlytrimethoxysilan und Natronwasserglas (Versuch Nr. 20) hergestellt;
diese wässrige alkalische Zusammensetzung setzt sich aus 70,2 Gewichts-% Silan und
29,8 Gewichts-% Silikat (Feststoffgehalt 40%) zusammen. Hier weist die wässrige alkalische
Zusammensetzung also ein vinylfunktionelles, silanmodifziertes Silikat auf. Eingesetzt
werden kolloidales Silikat, Natronwasserglas (Natriumpolysilikat) und Lithiumpolysilikat,
wobei letzteres bevorzugt ist. Es wird ein vollständig hydrolysiertes Produkt eingesetzt,
so dass ein im Wesentlichen VOC-freies Aufbringen der zweiten alkalischen Passivierung
ermöglicht wird.
[0062] Das mit der ersten, sauren Passivierung gemäß der Ausführungsbeispiele 1 und 2 behandelte
Stahlblech wird in die wässrige Zusammensetzung oder Beschichtungsflüssigkeit aus
einem silanmodifzierten Silikat getaucht und anschließend getrocknet, wobei die gleichen
Bedingungen zur Anwendung kommen wie zur Herstellung der ersten sauren Passivierung
beschrieben.
[0063] Ebenfalls gut geeignet als zweite alkalische Passivierung sind alkalische, wässrige
Zusammensetzungen, die ein Silikat aufweisen, dass mit verschiedenen Silanen modifiziert
ist. Tabelle 4 zeigt solche Zusammensetzungen, bei denen bis zu acht unterschiedliche
Silane eingesetzt sind, jeweils zur Modifikation eines Silikats.
[0064] Die Versuche in Tabellen 3, 4 zeigen, dass für das silanmodifizierte Silikat die
Mengenanteile von Silan und Silikat in einem weiten Bereich variiert werden können.
Der Silikatanteil kann zwischen 1 Gewichts-% und 99 Gewichts-% variieren; bevorzugt
beträgt er zwischen 20 Gewichts-% und 90 Gewichts-%. Das Silan kann in den gleichen
Mengen eingesetzt werden wie das Silikat; beide werden jeweils in komplementären Anteilen
eingesetzt, so dass sie sich bei den hier angegebenen Rezepturen zu 100 Gewichts-%
addieren. Bevorzugt werden bis zu 20 Gewichts-% Silan eingesetzt. Bezogen auf den
Feststoffgehalt werden nach einer besonders vorteilhaften Ausführung Lithiumpolysilikat
und Silan in einem Verhältnis von etwa 1:1 eingesetzt.
[0065] Mit der ersten, sauren Passivierung werden sehr dünne Schichten von bis zu 300 nm
aufgetragen, meist von bis zu 150 nm, bevorzugt von bis zu 100 nm. Trotz der geringen
Schichtstärke bewirkt die erfindungsgemäße erste Passivierung einen guten Korrosionsschutz.
Die zweite alkalische Passivierung wird in einer Schichtstärke von bis zu 1 µm aufgetragen,
vorteilhaft von 10 nm bis 500 nm. Bevorzugt beträgt die Stärke der zweiten Schicht
hier 300 nm.
Tabelle 4 Zweite alkalischen Passivierung (Wässrige Zusammensetzung Polysilikat und
mehrere Silane)
Silan-Komponente / Versuch Nr. |
40 |
41 |
42 |
43 |
44 |
Methacryloxymethyltriethoxysilan |
1,0 % |
15,0 % |
0,0 % |
5,0 % |
2,0 % |
3-Aminopropylmethyldiethoxysilan |
|
|
5,0 % |
|
1,0 % |
3-Aminopropyltriethoxysilan |
|
|
|
1,3 % |
|
N-(2-Aminoethyl)-3-aminopropylmethyldimethoxysilan |
|
|
15,0 % |
|
|
3-Glycidyloxypropyltrimethoxysilan |
4,0 % |
20,0 % |
|
21,0 % |
5,0 % |
Vinyltrimethoxysilan |
|
5,0 % |
2,0 % |
2,7 % |
5,0 % |
Vinyltriethoxysilan |
|
|
|
|
1,5 % |
3-Mercaptopropyltrimethoxysilan |
|
|
|
5,0 % |
3,0 % |
CoatOSil MP 200* |
5,0 % |
25,0 % |
2,0 % |
5,0 % |
45,0 % |
N-[3-(Trimethyloxysilyl) propyl] Ethylendiamin |
|
15,0 % |
6,0 % |
5,0 % |
7,5 % |
|
|
|
|
|
|
Silikat-Komponente, jeweils als Polysilikat eingesetzt |
Lithiumpolysilikat |
90,0 % |
|
|
|
|
Natronwasserglas |
|
|
70,0 % |
55,0 % |
|
kolloidales Silikat |
|
20,0 % |
|
|
30,0 % |
*CoatOSil MP 200 ist ein Oligomeres des Gammaglycidyloxypropyltrimethoxysilans |
[0066] Die wässrige Zusammensetzung für die zweite alkalische Passivierung wurde durch gemeinsame
Hydrolyse der Silane bzw. Siloxane und der Silikate, hier Polysilikate, und anschließendes
entfernen der freigesetzten Alkohole mittels Vakuumdestillation hergestellt.
[0067] Die in den Tabellen 1- 4 beschriebenen Zusammensetzungen für die erste, saure Passivierung
(Tabellen 1,2) und die zweite, alkalische Passivierung (Tabellen 3, 4) wurden nacheinander
auf Stahlbleche aufgetragen, so wie vorstehend im Zusammenhang mit dem Aufbringen
der ersten, sauren Passivierung erläutert.
[0068] Zum Vergleich wurden aber auch unbehandelte Stahlbleche sowie Stahlbleche getestet,
die nur mit einer ersten sauren Passivierung oder nur mit einer zweiten Passivierung
versehen wurden. Diese Vergleichsobjekte und die erfindungsgemäß mit beiden sauren
und alkalischen Passivierungen versehenen Stahlbleche wurden dann dem neutralen Salzsprühtest
DIN EN ISO 9227 unterzogen. Die Ergebnisse dieses Tests sind in Tabelle 5 zusammengefasst.
Sämtliche zur Durchführung der Ausführungsbeispiele 1 bis 4 eingesetzten Stahlbleche
weisen eine Zinklegierungsoberfläche auf.
[0069] Zeile 1 der Tabelle 5 zeigt jeweils die Korrosionsschutzergebnisse für Stahlbleche,
die mit erster saurer Passivierung, aber ohne zweite alkalische Passivierung geprüft
wurden. Spalte 1 der Tabelle 5 zeigt Stahlbleche, die ohne erste saure Passivierung,
aber mit zweiter alkalischer Passivierung geprüft wurden. Das Versuchsergebnis in
Spalte 1 und Zeile 1 zeigt die Prüferergebnisse für ein Stahlblech ohne Passivierung.
[0070] Spalten 1-12 der Tabelle 5 zeigen jeweils die Korrosionsschutzergebnisse für die
in den Tabellen 1 und 2 aufgeführten wässrigen Zusammensetzungen der ersten, sauren
Passivierung. Zeilen 1-44 zeigen in Tabelle 5 die auf diese sauren Passivierungen
jeweils aufgebrachten zweiten alkalischen Passivierungen.
[0071] Die Zusammensetzungen der ersten, sauren Passivierung der Versuche 1, 5 und 7 wurden
ohne Vanadium- oder Wolframverbindungen durchgeführt.
[0072] Die in Tabelle 5 dargestellten Ergebnisse wurden wie folgt bewertet:
-- kein Korrosionsschutz: Standzeit im Salzsprühtest < 24 Stunden
- mäßiger Korrosionsschutz: Standzeit im Salzsprühtest >24 Stunden
○ durchschnittlicher Korrosionschutz: Standzeit im Salzsprühtest >48 Stunden
+ guter Korrosionsschutz: Standzeit im Salzsprühtest >150 Stunden
++ hervorragender Korrosionsschutz: Standzeit im Salzsprühtest >360 Stunden (Weissrost),
Standzeit im Salzsprühtest >720 Stunden (Rotrost)
[0073] Im Einzelnen zeigt sich im Vergleich der jeweils ersten Spalte in Tabelle 5 mit den
weiteren Spalten, dass ohne erste saure Passivierung auch mit einer ansonsten sehr
gut wirksamen zweiten alkalischen Passivierung bestenfalls ein durchschnittlicher
Korrosionsschutz erreichbar ist. Andererseits zeigt sich, dass es zum Aufbau eines
guten oder hervorragenden Korrosionsschutzes zwar von Bedeutung ist, dass eine saure
Passivierung bereits vorab aufgetragen wurde, dass die Qualität des gemessenen Korrosionsschutzes
für die erfindungsgemäße zweischichtige Passivierung jedoch eher von der Zusammensetzung
der zweiten alkalischen Passivierung abhängt. Dies lässt sich daraus ablesen, dass
die Ergebnisse in einer Zeile (ausgenommen Spalte "ohne") jeweils gleich einzuordnen
sind.
[0074] Weiter zeigt sich, dass Zusammensetzungen für die zweite alkalische Passivierung,
die ein silanmodifiziertes Lithiumpolysilikat enthalten, ganz überwiegend hervorragenden
Korrosionsschutz bewirken, wenn sie auf eine saure Passivierung aufgetragen werden
(Versuche 1-13 der zweiten Passivierung). Besonders gute Ergebnisse liefern erfindungsgemäße
saure und alkalische Passivierungen, wenn die saure Passivierung Vanadium, Wolfram
oder deren Verbindungen enthält. Aber auch die wässrigen alkalischen Zusammensetzungen
aus einem mit mehreren Silanen modifizierten Silikat bewirken ganz überwiegend einen
hervorragenden Korrosionsschutz auf der Unterlage einer sauren Passivierung.
[0075] Eine alkalische Passivierung, bei der kolloidales Silikat oder Wasserglas in Kombination
mit Silan, also silanmodifiziert, eingesetzt werden, und die auf eine saure Passivierung
aufgetragen ist, führt zu guten, teilweise auch hervorragenden Ergebnissen beim neutralen
Salzsprühtest.
![](https://data.epo.org/publication-server/image?imagePath=2019/15/DOC/EPNWB1/EP14155058NWB1/imgb0002)
[0076] Die gar nicht oder nur mit einer sauren oder mit einer alkalischen Passivierung versehenen
Stahlbleche mit einer Oberfläche, die mit einer Zink-Eisen-Legierung beschichtet ist
und auch die erfindungsgemäß mit einer ersten sauren Passivierung und einer zweiten
alkalischen Passivierung versehenen, eine Zink-Eisen-Legierungsoberfläche aufweisenden
Stahlbleche wurden im neutralen Salzsprühtest wie vorstehend erläutert auf ihre Korrosionsbeständigkeit
getestet. Ein Stahlblech mit einer Oberfläche aus einer Zink-Eisen-Legierung, jedoch
ohne jegliche Beschichtung zeigt eine Korrosionsbeständigkeit von weniger als 24 Stunden
(Versuch Spalte 1, Zeile1: --). Zink-Eisen-legierungsbeschichtete Stahlbleche, die
immerhin eine saure Passivierung erhalten hatten (Versuche der Zeile 1) oder die allein
eine alkalische Passivierung erhalten hatten (Versuche der Spalte 1) weisen eine geringe
bis durchschnittliche Korrosionsbeständigkeit im Salzsprühtest auf.
[0077] Stahlbleche mit einer Zink-Eisen-Legierungsoberfläche, auf die sowohl eine erste
saure Passivierung als auch eine zweite, alkalische Passivierung aufweisend silanmodifzierte
Silikate aufgetragen wurde, zeigen in der Regel mindestens guten, häufig aber hervorragenden
Korrosionsschutz.
[0078] Besonders hervorzuheben sind die Ergebnisse für die unter Verwendung von Vanadium-
und Wolframverbindungen hergestellten, sauer passivierten Substrate (Versuche 2-4,
6, 8-12), die dann erfindungsgemäß mit einer zweiten alkalischen Passivierung behandelt
wurden.
[0079] Bei der Auswertung des Effekts, den die zweite alkalische Passivierung zum Korrosionsschutz
beiträgt, zeigt sich, dass alkalische Passivierungen mit Lithiumpolysilikat überwiegend
(Versuche Zeilen 1-13) hervorragenden Korrosionsschutz bieten, insbesondere dann,
wenn Lithiumpolysilikat mit einem oder mehreren Silanen oder Siloxanen modifiziert
wird.
[0080] Auch kolloidale Silikate bzw. Silikasole führen zu guter Korrosionsschutzbeständigkeit,
insbesondere, wenn die kolloidalen Silikate in Verbindung mit Silanen oder Siloxanen
modifiziert werden (Versuche Zeilen 28-39; 41, 44). Gleiches gilt für Silikate, die
in Mischung mit mehreren Silanen oder Siloxanen gleichzeitig modifiziert werden. Hier
werden ganz überwiegend hervorragende Ergebnisse im Salzsprühtest erzielt.
[0081] Aber auch die Wassergläser sind sehr gut zur Herstellung von wässrigen, alkalischen
Passivierungslösungen geeignet; Passivierungen, die mit solchen Lösungen hergestellt
wurden, zeigen insbesondere dann, wenn die eingesetzten Silikate mit Silanen oder
Siloxanen modifiziert wurden, gute Korrosionsschutzergebnisse (Versuche 14-26; 42,
43).
[0082] Es ist hervorzuheben, dass diese Passivierungen, die guten bis hervorragenden Korrosionsschutz
bieten, ohne Kobalt und ohne Chrom(VI)-Verbindungen auskommen. Es ist weiter hervorzuheben,
dass diese sauren und alkalischen Passivierungen im Wesentlichen VOC-frei aufgetragen
und getrocknet werden können, nicht zuletzt, weil bevorzugt vollständig hydrolysierte
silanmodifizierte Silikate, insbesondere Polysilikate, eingesetzt werden.
[0083] Weiter zeigt sich, dass der Effekt der zweiten alkalischen Passivierung nicht von
der Zusammensetzung der ersten sauren Passivierung abhängt. Es zeigt sich vielmehr,
dass in der Kombination einer sauren und einer alkalischen Passivierung ein guter
bis sehr guter Korrosionsschutz auch dann erreicht werden kann, wenn z. B. wenige
oder keine Vanadium- oder Wolframverbindungen oder Phosphonsäure in der sauren Passivierung
enthalten sind.
1. Verfahren zum Herstellen eines mit einer Chrom-VI-freien und kobaltfreien Passivierung
versehenen metallischen Substrats durch Aufbringen
(a) einer ersten sauren Passivierung, wobei zur Herstellung der ersten, sauren Passivierung
eine wässrige saure Zusammensetzung auf das Substrat aufgebracht wird, die eine Chrom(III)-Verbindung,
die ausgewählt ist aus der Gruppe von Chrom(III)-Sulfat, Chrom(III)-Hydroxid, Chrom(III)-Dihydrogenphosphat,
Chrom(III)-Chlorid, Chrom(III)-Nitrat, Natriumchrom(III)-Sulfat, Kaliumchrom(III)-Sulfat
und Chrom(III)-Salzen organischer Säuren, wobei die Zusammensetzung die Chrom(III)-Verbindung
in Mengen von mindestens 0,05 g/l, bezogen auf die wässrige saure Zusammensetzung,
und eine Phosphonsäure und/oder deren Derivate in Mengen von 0,5 bis 3 Gew.-%, bezogen
auf die wässrige saure Zusammensetzung, aufweist, und
(b) einer zweiten alkalischen Passivierung auf das metallische Substrat, wobei zum
Herstellen der zweiten alkalischen Passivierung eine wässrige alkalische Zusammensetzung
eingesetzt wird, die silanmodifizierte und/oder siloxanmodifizierte Silikate aufweist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mit der zweiten alkalischen Passivierung eine wässrige alkalische Zusammensetzung
auf das Substrat aufgebracht wird, die ein silanmodifiziertes und/oder siloxanmodifiziertes
Silikat mit einem Anteil von 1 Gewichts-% bis 99 Gewichts-% Silan aufweist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass zum Herstellen der zweiten alkalischen Passivierung eine wässrige alkalische Zusammensetzung
auf das metallische Substrat aufgebracht wird, die ein oder mehrere Silikate aus der
Gruppe aufweist, die kolloidale Silikasole, Natrium-, Kalium-, Lithium- und Ammoniumsilikat,
alle Silikate auch vorliegend als Polysilikate umfasst.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass zum Herstellen der zweiten alkalischen Passivierung eine wässrige alkalische Zusammensetzung
aufgebracht wird, die Lithiumpolysilikat oder eine Mischung von Lithiumpolysilikat
mit kolloidalen Silikasolen, Natrium-, Kalium- und/oder Ammoniumsilikat aufweist.
5. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die zum Herstellen der zweiten alkalischen Passivierung aufgebrachte wässrige alkalische
Zusammensetzung ein vinyl-, amino- oder epoxyfunktionelles Silan und/oder ein Siloxan
oder eine Mischung dieser Silane oder Siloxane aufweist.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die zur Herstellung der zweiten alkalischen Passivierung aufgebrachte wässrige Lösung
ein oder mehrere Silane aus der Gruppe aufweist, die Methacryloxymethyltriethoxysilan,
Methacryloxymethyltriethoxysilan, 3-aminopropylmethyldiethoxysilan, 3-aminopropyltriethoxysilan,
N-(2-aminoethyl)-3-aminopropylmethyldimethoxysilan, 3-glycidyloxypropyl-trimethoxysilan,
Vinyltrimethoxysilan, Vinyltriethoxysilan, Methyltrimethoxysilan sowie 3-Mercaptopropyltrimethoxy-silan
sowie Siloxane umfasst.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die zur Herstellung der zweiten alkalischen Passivierung eingesetzte wässrige alkalische
Zusammensetzung Silikate, Silane, Siloxane, silanmodifizierte und/ oder siloxanmodifizierte
Silikate aufweist, die in teilweise oder vollständig hydrolysierter Form eingesetzt
werden.
8. Verfahren nach mindestens einem der vorangehenden Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass ein Substrat beschichtet wird, das eine metallische Oberfläche aufweist, aus der
Gruppe, die eine Oberfläche aus Zink, Aluminium, einer Zink-Aluminiumlegierung, einer
Zink-Eisen-Legierung oder einer Legierung von Zink oder Aluminium mit einem oder mehreren
anderen Metallen umfasst.
9. Verfahren nach mindestens einem der vorangehenden Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite alkalische Passivierung eine Schichtstärke von 10 nm bis 1µm aufweist,
bevorzugt von 20 nm bis 500 nm.
10. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass eine erste saure Passivierung aufgebracht wird, die ggf. anschließend getrocknet
wird, und dass auf die getrocknete, erste Passivierung eine zweite alkalische Passivierung
aufgetragen wird.
11. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass zur Herstellung der ersten, sauren Passivierung eine wässrige saure Zusammensetzung
auf das Substrat aufgebracht wird, die eine Nitratverbindung aufweist.
12. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass zur Herstellung der ersten, sauren Passivierung eine wässrige saure Zusammensetzung
auf das Substrat aufgebracht wird, die eine Fluorquelle aufweist, wobei als Fluorquelle
eine Verbindung ausgewählt ist, aus der Gruppe, die umfasst Flusssäure, Hexafluorotitansäure,
Hexafluorozirkonsäure, Natriumfluorid, Kaliumfluorid, Ammoniumfluorid, Natriumbifluorid,
Kaliumbifluorid und Ammoniumbifluorid.
13. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass zur Herstellung der ersten, sauren Passivierung eine wässrige saure Zusammensetzung
auf das Substrat aufgebracht wird, die eine oder mehrere Verbindungen der Metalle
Molybdän, Vanadium oder Wolfram aufweist.
14. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass zur Herstellung der ersten, sauren Passivierung eine wässrige saure Zusammensetzung
auf das Substrat aufgebracht wird, die eine oder mehrere der Verbindungen aus der
Gruppe aufweist, die Kaliummolybdat, Natriummolybdat, Kaliumorthovanadat, Kaliummetavanadat,
Natriumorthovanadat, Natriummetavanadat, Natriumwolframat, Natriumparawolframat und
Vanadiumpentoxid umfasst.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass zur Herstellung der ersten sauren Passivierung eine wässrige saure Zusammensetzung
auf das Substrat aufgebracht wird, bei der eine oder mehrere Säuren eingesetzt werden
aus der Gruppe, die umfasst (1-Hydroxyethan-1,1-diyl) Biphosphonsäure, 2-Phosphonbutanel1,2,4-tricarboxylsäure,
Aminotrimethylenphosphonsäure, Ethylendiamintetramethylenphosphonsäure oder Diethylentriaminpentamethylenphosphonsäure.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass zur Herstellung der ersten sauren Passivierung eine wässrige saure Zusammensetzung
auf das Substrat aufgebracht wird, die Phosphonate einzeln oder in Mischung aufweist,
aus der Gruppe, die umfasst, Tetranatrium (1-Hydroxyethan-1,1-diyl)biphosphonat, Trinatrium
(1-Hydroxy-ethan-1,1-diyl) biphosphonat, Pentanatrium-Ethylendiamintetramethylenphosphonat
oder Heptanatrium-Diethylentriaminpentamethylenphosphonat.
17. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass zur Herstellung der ersten sauren Passivierung eine wässrige saure Zusammensetzung
auf das Substrat aufgebracht wird, die eines oder mehrere der Elemente oder deren
Verbindungen aufweist, aus der Gruppe, die umfasst Molybdän, Mangan, Cer, Lanthan.
18. Verfahren nach mindestens einem der vorangehenden Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass die erste saure Passivierung eine Schichtstärke von 10 nm bis 1µm aufweist, bevorzugt
bis 500 nm.
1. A method for the manufacture of a metallic substrate provided with a passivation which
is free of chromium VI and cobalt, by applying
(a) a first acidic passivation, wherein for the manufacture of the first acidic passivation
an aqueous acidic composition is applied to the substrate, the composition containing
a chromium (III) compound which is selected from the group consisting of chromium
(III) sulphate, chromium (III) hydroxide, chromium (III) dihydrogen phosphate, chromium
(III) chloride, chromium (III) nitrate, sodium chromium (III) sulphate, potassium
chromium (III) sulphate and chromium (III) salts of organic acids, wherein the composition
contains the chromium (III) compound in quantities of at least 0.05 g/l, based on
the aqueous acidic composition, and a phosphorous acid and/or the derivatives thereof
in quantities of 0.5 % by weight to 3 % by weight, based on the aqueous acidic composition,
and
(b) a second alkaline passivation to the metallic substrate, wherein for the manufacture
of the second alkaline passivation an aqueous alkaline composition is used, which
contains silane-modified and/or siloxane-modified silicates.
2. The method according to claim 1, characterised in that with the second alkaline passivation, an aqueous alkaline composition is applied
to the substrate, the composition containing a silane-modified and/or a siloxane-modified
silicate with a 1 % by weight to a 99 % by weight proportion of silane.
3. The method according to claim 1 or claim 2, characterised in that for the manufacture of the second alkaline passivation an aqueous alkaline composition
is applied to the metallic substrate, the composition containing one or more silicates
from the group comprising colloidal silica sols, sodium silicate, potassium silicate,
lithium silicate and ammonium silicate, with all silicates in this case also comprising
polysilicates.
4. The method according to claim 3, characterised in that for the manufacture of the second alkaline passivation an aqueous alkaline composition
is applied which contains lithium polysilicate or a mixture of lithium polysilicate
with colloidal silica sols or sodium silicate, potassium silicate and/or ammonium
silicate.
5. The method according to at least one of claims 1 to 4, characterised in that the aqueous alkaline composition applied for the manufacture of the second alkaline
passivation contains a vinyl silane, amino silane or epoxy-functional silane and/or
a siloxane or a mixture of these silanes or siloxanes.
6. The method according to claim 5, characterised in that the aqueous solution applied for the manufacture of the second alkaline passivation
contains one or more silanes from the group comprising methacryloxy methyltriethoxy
silane, methacryloxy methyltriethoxy silane, 3-aminopropyl methyldiethoxy silane,
3-aminopropyl triethoxy silane, N-(2-aminoethyl) 3-aminopropyl methyldimethoxy silane,
3-glycidyloxy propyltrimethoxy silane, vinyl trimethoxy silane, vinyl triethoxy silane,
methyl trimethoxy silane, as well as 3-mercaptopropyl trimethoxy silane and siloxanes.
7. The method according to one of claims 1 to 6, characterised in that the aqueous alkaline composition used for the manufacture of the second alkaline
passivation contains silicates, silanes, siloxanes and silane-modified and/or siloxane-modified
silicates which are used in a partly or completely hydrolysed form.
8. The method according to at least one of the preceding claims 1 to 7, characterised in that a substrate is coated which has a metallic surface from the group comprising a surface
of zinc, aluminium, a zinc-aluminium alloy, a zinc-iron alloy or an alloy of zinc
or aluminium with one or more other metals.
9. The method according to at least one of the preceding claims 1 to 9, characterised in that the second alkaline passivation has a layer thickness of 10 nm to 1 µm, preferably
of 20 nm to 500 nm.
10. The method according to at least one of claims 1 to 10, characterised in that a first acidic passivation is applied, which is optionally subsequently dried, and
in that a second alkaline passivation is applied to the dried first passivation.
11. The method according to at least one of claims 1 to 10, characterised in that for the manufacture of the first acidic passivation an aqueous acidic composition
is applied to the substrate, the composition containing a nitrate compound.
12. The method according to at least one of claims 1 to 11, characterised in that for the manufacture of the first acidic passivation an aqueous acidic composition
is applied to the substrate, the composition containing a source of fluorine, wherein
as the source of fluorine a compound is selected from the group comprising hydrofluoric
acid, hexafluorotitanic acid, hexafluorozirconic acid, sodium fluoride, potassium
fluoride, ammonium fluoride, sodium bifluoride, potassium bifluoride and ammonium
bifluoride.
13. The method according to at least one of claims 1 to 12, characterised in that for the manufacture of the first acidic passivation an aqueous acidic composition
is applied to the substrate, the composition containing one or more compounds of the
metals molybdenum, vanadium or tungsten.
14. The method according to at least one of claims 1 to 13, characterised in that for the manufacture of the first acidic passivation an aqueous acidic composition
is applied to the substrate, the composition containing one or more of the compounds
from the group comprising potassium molybdate, sodium molybdate, potassium orthovanadate,
potassium metavanadate, sodium orthovanadate, sodium metavanadate, sodium tungstate,
sodium paratungstate and vanadium pentoxide.
15. The method according to one of claims 1 to 14, characterised in that for the manufacture of the first acidic passivation an aqueous acidic composition
is applied to the substrate, in which one or more acids are used from the group comprising
(1-hydroxyethane-1,1-diyl) biphosphonic acid, 2-phosphonobutane-1,2,4-tricarboxylic
acid, aminotrimethylene phosphonic acid, ethylenediamine tetramethylene phosphonic
acid or diethylenetriamine pentamethylene phosphonic acid.
16. The method according to one of claims 1 to 14, characterised in that for the manufacture of the first acidic passivation an aqueous acidic composition
is applied to the substrate, the composition containing phosphonates individually
or in a mixture, from the group comprising tetrasodium (1-hydroxyethane-1,1-diyl)
biphosphonate, trisodium (1-hydroxyethane-1,1-diyl) biphosphonate, pentasodium ethylenediamine
tetramethylene phosphonate or heptasodium diethylenetriamine pentamethylene phosphonate.
17. The method according to at least one of claims 1 to 16, characterised in that for the manufacture of the first acidic passivation an aqueous acidic composition
is applied to the substrate, the composition containing one or more of the elements
or compounds thereof from the group comprising molybdenum, manganese, cerium and lanthanum.
18. The method according to at least one of the preceding claims 1 to 17, characterised in that the first acidic passivation has a layer thickness of 10 nm up to 1 µm, preferably
up to 500 nm.
1. Procédé de fabrication d'un substrat métallique pourvu d'une passivation sans chrome-VI
et sans cobalt, par application
(a) d'une première passivation acide, une composition acide aqueuse étant appliquée
sur le substrat pour la fabrication de la première passivation acide, composition
qui présente un composé du chrome(III) qui est choisi dans le groupe sulfate de chrome(III),
hydroxyde de chrome(III), dihydrogénophosphate de chrome(III), chlorure de chrome(III),
nitrate de chrome(III), sulfate de sodium et de chrome(III), sulfate de potassium
et de chrome(III) et sels de chrome(III) d'acides organiques, la composition présentant
le composé de chrome(III) en des quantités d'au moins 0,05 g/l rapporté à la composition
acide aqueuse, et un acide phosphonique et/ou ses dérivés en des quantités de 0,5
à 3 % en poids, rapporté à la composition acide aqueuse, et
(b) d'une seconde passivation alcaline sur le substrat métallique, une composition
alcaline aqueuse qui présente des silicates modifiés par un silane et/ou modifiés
par un siloxane étant utilisée pour la fabrication de la seconde passivation alcaline.
2. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce qu'on applique sur le substrat, avec la seconde passivation alcaline, une composition
alcaline aqueuse qui présente un silicate modifié par un silane et/ou modifié par
un siloxane, selon une proportion comprise entre 1 % en poids et 99 % en poids de
silane.
3. Procédé selon la revendication 1 ou 2, caractérisé en ce qu'on applique sur le substrat métallique, pour la fabrication de la seconde passivation
alcaline, une composition alcaline aqueuse qui présente un ou plusieurs silicates
du groupe comprenant les sols de silice colloïdaux, le silicate de sodium, de potassium,
de lithium et d'ammonium, tous les silicates, même présents sous forme de polysilicates.
4. Procédé selon la revendication 3, caractérisé en ce qu'on applique pour la fabrication de la seconde passivation alcaline une composition
alcaline aqueuse qui présente du polysilicate de lithium ou un mélange de polysilicate
de lithium et de sols de silice colloïdaux, du silicate de sodium, de potassium et/ou
d'ammonium.
5. Procédé selon au moins l'une des revendications 1 à 4, caractérisé en ce que la composition alcaline aqueuse appliquée pour la fabrication de la seconde passivation
alcaline présente un silane à fonctionnalité vinyle, amino ou époxy et/ou un siloxane
ou un mélange de ces silanes ou siloxanes.
6. Procédé selon la revendication 5, caractérisé en ce que la solution aqueuse appliquée pour la fabrication de la seconde passivation alcaline
présente un ou plusieurs silanes du groupe qui comprend le méthacryloxyméthyltriéthoxysilane,
le méthacryloxyméthyltriéthoxysilane, le 3-aminopropylméthyldiéthoxysilane, le 3-aminopropyltriéthoxysilane,
le N-(2-aminoéthyl)-3-aminopropylméthyldiméthoxysilane, le 3-glycidyloxypropyl-triméthoxysilane,
le vinyltriméthoxysilane, le vinyltriéthoxysilane, le méthyltriméthoxysilane, ainsi
que le 3-mercaptopropyltriméthoxy-silane, ainsi que les siloxanes.
7. Procédé selon l'une des revendications 1 à 6, caractérisé en ce que la composition alcaline aqueuse utilisée pour la fabrication de la seconde passivation
alcaline présente des silicates, des silanes, des siloxanes, des silicates modifiés
par un silane et/ou modifiés par un siloxane, qui sont utilisés sous forme partiellement
ou complètement hydrolysée.
8. Procédé selon au moins l'une des revendications précédentes 1 à 7, caractérisé en ce qu'on revêt un substrat qui présente une surface métallique du groupe qui comprend une
surface de zinc, d'aluminium, d'un alliage zinc-aluminium, d'un alliage zinc-fer ou
d'un alliage de zinc ou d'aluminium avec un ou plusieurs autres métaux.
9. Procédé selon au moins l'une des revendications précédentes 1 à 9, caractérisé en ce que la seconde passivation alcaline présente une épaisseur de couche de 10 nm à 1 µm,
de préférence de 20 nm à 500 nm.
10. Procédé selon au moins l'une des revendications 1 à 10, caractérisé en ce qu'on applique une première passivation acide, qui éventuellement est ensuite séchée,
et qu'on applique sur la première passivation séchée une seconde passivation alcaline.
11. Procédé selon au moins l'une des revendications 1 à 10, caractérisé en ce qu'on applique sur le substrat, pour la fabrication de la première passivation acide,
une composition acide aqueuse qui présente un composé nitrate.
12. Procédé selon au moins l'une des revendications 1 à 11, caractérisé en ce qu'on applique sur le substrat pour la fabrication de la première passivation acide une
composition acide aqueuse qui présente une source de fluor, en choisissant pour la
source de fluor un composé du groupe qui comprend l'acide fluorhydrique, l'acide hexafluorotitanique,
l'acide hexafluorozirconique, le fluorure de sodium, le fluorure de potassium, le
fluorure d'ammonium, le bifluorure de sodium, le bifluorure de potassium et le bifluorure
d'ammonium.
13. Procédé selon au moins l'une des revendications 1 à 12, caractérisé en ce qu'on applique sur le substrat pour la fabrication de la première passivation acide une
composition acide aqueuse qui présente un ou plusieurs composés des métaux molybdène,
vanadium ou tungstène.
14. Procédé selon au moins l'une des revendications 1 à 13, caractérisé en ce qu'on applique sur le substrat pour la fabrication de la première passivation acide une
composition acide aqueuse qui présente un ou plusieurs des composés du groupe qui
comprend le molybdate de potassium, le molybdate de sodium, l'orthovanadate de potassium,
le méthavanadate de potassium, l'orthovanadate de sodium, le méthavanadate de sodium,
le tungstate de sodium, le paratungstate de sodium et le pentoxyde de vanadium.
15. Procédé selon l'une des revendications 1 à 14, caractérisé en ce qu'on applique sur le substrat pour la fabrication de la première passivation acide une
composition acide, par utilisation d'un ou plusieurs acides du groupe qui comprend
l'acide (1-hydroxéthane-1,1-diyl)biphosphonique, l'acide 2-phosphonobutane-1,2,4-tricarboxylique,
l'acide aminotriméthylènephosphonique, l'acide éthylènediaminetétraméthylènephosphonique
ou l'acide diéthylènetriaminepentaméthylènephosphonique.
16. Procédé selon l'une des revendications 1 à 14, caractérisé en ce qu'on applique sur le substrat pour la fabrication de la première passivation acide une
composition acide aqueuse qui présente des phosphonates seuls ou en mélange, du groupe
qui comprend le (1-hydroxyéthane-1,1-diyl)biphosphonate tétrasodique, le (1-hydroxyéthane-1,1-diyl)biphosphonate
trisodique, l'éthylènediaminetétraméthylènephosphonate pentasodique ou le diéthylènetriaminepentaméthylènephosphonate
heptasodique.
17. Procédé selon au moins l'une des revendications 1 à 16, caractérisé en ce qu'on applique sur le substrat pour la fabrication de la première passivation acide une
composition acide aqueuse qui présente un ou plusieurs des éléments, ou de leurs composés,
du groupe qui comprend le molybdène, le manganèse, le cérium, le lanthane.
18. Procédé selon au moins l'une des revendications précédentes 1 à 17, caractérisé en ce que la première passivation acide présente une épaisseur de couche de 10 nm à 1 µm, de
préférence allant jusqu'à 500 nm.