(19)
(11) EP 3 407 747 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
17.07.2019  Patentblatt  2019/29

(21) Anmeldenummer: 16702332.4

(22) Anmeldetag:  30.01.2016
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
A43B 7/04(2006.01)
A43B 23/02(2006.01)
A43B 1/00(2006.01)
(86) Internationale Anmeldenummer:
PCT/EP2016/000158
(87) Internationale Veröffentlichungsnummer:
WO 2017/129201 (03.08.2017 Gazette  2017/31)

(54)

SCHUH, INSBESONDERE SPORTSCHUH, UND VERFAHREN ZUM SCHNÜREN EINES SOLCHEN SCHUHS

SHOE, IN PARTICULAR SPORTS SHOE, AND METHOD FOR TYING SUCH A SHOE

CHAUSSURE, EN PARTICULIER CHAUSSURE DE SPORT, ET PROCÉDÉ DE LAÇAGE D'UNE CHAUSSURE DE CE TYPE


(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
05.12.2018  Patentblatt  2018/49

(73) Patentinhaber: PUMA SE
91074 Herzogenaurach (DE)

(72) Erfinder:
  • SUSSMANN, Reinhold
    91443 Scheinfeld (DE)

(74) Vertreter: Gosdin, Michael 
Adam-Stegerwald-Strasse 6
97422 Schweinfurt
97422 Schweinfurt (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
EP-A1- 2 862 467
US-A1- 2012 000 251
US-A1- 2015 282 564
WO-A1-2016/077221
US-A1- 2014 134 378
   
       
    Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Schuh, insbesondere einen Sportschuh, umfassend eine Sohle und ein Schuhoberteil, wobei das Schuhoberteil einen ersten Materialabschnitt aufweist, der den Fuß des Trägers des Schuhs zumindest teilweise umgibt, wobei auf der Außenseite des ersten Materialabschnitts ein zweiter Materialabschnitt angeordnet ist, der den ersten Materialabschnitt zumindest teilweise abdeckt, wobei der zweite Materialabschnitt aus einem Kunststoffmaterial mit Formgedächtniseffekt (Memory-Effekt) besteht. Des weiteren betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Schnüren eines solchen Schuhs.

    [0002] Gattungsgemäße Schuhe sind im Stand der Technik hinlänglich bekannt. Das Schuhoberteil ist mit der Schuhsohle verbunden und wird nach dem Anziehen des Schuhs am Fuß des Trägers geschnürt. Typischerweise werden hierfür Schnürsenkel eingesetzt, die zwei benachbart angeordnete Spannabschnitte des Schuhoberteils aufeinander zu ziehen.

    [0003] Andere Lösungen setzen einen Drehverschluss für das Schnüren des Schuhs am Fuß des Trägers ein.

    [0004] Generell gilt jedoch stets, dass ein entsprechender Schnürvorgang durch Anziehen eines Schnürsenkels oder eines Spanndrahts erfolgen muss, um den Schuh am Fuß des Trägers hinreichend festzulegen.

    [0005] Einen Schuh der eingangs genannten Art offenbart die US 2015/282564 A1. Ähnliche und andere Lösungen zeigen die EP 2 862 467 A1, die US 2014/ 134378 A1 und die US 2012/000251 A1.

    [0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen gattungsgemäßen Schuh so fortzubilden und ein korrespondierendes Verfahren zum Schnüren des Schuhs vorzuschlagen, mit dem es möglich ist, das Schnüren des Schuhs am Fuß des Trägers in einer komfortableren Weise zu ermöglichen. Auf den Einsatz von Schnürsenkeln oder Spanndrähten soll dabei vorzugsweise vollständig verzichtet werden können.

    [0007] Die Lösung dieser Aufgabe durch die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Materialabschnitt so ausgebildet ist, dass er bei einer ersten, niedrigen Temperatur auf den ersten Materialabschnitt eine erste Spannkraft ausübt (die gegebenenfalls auch (fast) Null sein kann), die den ersten Materialabschnitt an den Fuß des Trägers des Schuhs andrückt, und dass er bei einer zweiten, hohen Temperatur auf den ersten Materialabschnitt eine zweite Spannkraft ausübt, die höher ist als die erste Spannkraft, vorzugsweise um mindestens 20 % höher als die erste Spannkraft.

    [0008] Der zweite Materialabschnitt ist dabei bevorzugt als flächige Beschichtung auf dem ersten Materialabschnitt aufgebracht.

    [0009] Das Material des zweiten Materialabschnitts ist dabei bevorzugt so ausgebildet, dass die erste Temperatur kleiner als 25 °C ist und die zweite Temperatur höher als 35 °C ist, vorzugsweise höher als 40 °C.

    [0010] Das Material des zweiten Materialabschnitts besteht bevorzugt aus Thermoplastischem Polyurethan (TPU) oder weist dieses Material auf. Das Thermoplastische Polyurethan weist dabei bevorzugt Hartsegmente und Weichsegmente auf, die ein Block-Copolymer bilden. Die Hartsegmente bestehen bevorzugt aus Polyurethan-Gruppen. Die Weichsegmente bestehen bevorzugt aus langkettigen Polyester-Bereichen.

    [0011] Das Material des zweiten Materialabschnitts ist besonders bevorzugt als Netz oder Gitter ausgebildet, das auf dem ersten Materialabschnitt aufliegt, wobei das Netz oder Gitter vorzugsweise eine Vielzahl von Öffnungen aufweist.

    [0012] Eine besonders bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass das Material des zweiten Materialabschnitts elektrisch leitfähig ist. Dann kann nämlich weiter vorgesehen werden, dass das elektrisch leitfähige Material des zweiten Materialabschnitts mit einer Batterie in Verbindung steht, mit der das elektrisch leitfähige Material über ein Schaltelement mit elektrischer Energie bzw. Strom beaufschlagt bzw. durchflossen werden kann. Hierdurch kommt es zu einer Erwärmung des zweiten Materialabschnitts.

    [0013] Die Batterie ist dabei bevorzugt wiederaufladbar. Der Aufladevorgang kann dabei per Induktion erfolgen, wozu der Schuh auf eine entsprechende Ladestation gestellt wird.

    [0014] Das vorgeschlagene Verfahren zum Schnüren eines Schuhs weist erfindungsgemäß die Schritte auf:
    1. a) Anziehen des Schuhs, wobei der zweite Materialabschnitt aus Kunststoffmaterial mit Formgedächtniseffekt eine erste, niedrige Temperatur aufweist, wobei die erste Temperatur vorzugsweise unter 25 °C liegt;
    2. b) Anschließend: Erwärmen des zweiten Materialabschnitts aus Kunststoffmaterial mit Formgedächtniseffekt auf eine zweite, hohe Temperatur, so dass der zweite Materialabschnitt eine höhere Spannkraft auf den Fuß des Trägers des Schuhs ausübt als bei der ersten Temperatur, wobei die zweite Temperatur vorzugsweise über 35 °C liegt, besonders bevorzugt über 40 °C.


    [0015] Das Erwärmen des zweiten Materialabschnitts erfolgt dabei bevorzugt, indem elektrisch leitfähiges Material für den zweiten Materialabschnitt verwendet wird, der mit Strom beaufschlagt wird. Insbesondere kann das Erwärmen des zweiten Materialabschnitts erfolgen, indem ein Schaltelement betätigt wird, das Strom von einer Batterie in das Material des zweiten Materialabschnitts einleitet.

    [0016] Zur Erhöhung des Tragekomforts kann vorgesehen werden, dass das Schuhoberteil einen sockenartigen Einsatz (nach Art eines Innenschuhs) aufweist; dieser Einsatz kann im Inneren des ersten Materialabschnitts angeordnet sein. Im Inneren des sockenartigen Abschnitts wiederum kann eine Innensohle angeordnet sein.

    [0017] Der vorzugsweise netzartig ausgebildete zweite Materialabschnitt, der als Spannelement fungiert, kann im Bereich des Fußeintritts einen umlaufenden Verstärkungsrand aufweisen; dieser kann durch ein flaches Kunststoffband gebildet werden. Die netzartige Struktur kann sich dabei bis in den Sohlenbereich herunter erstrecken; sie kann sich auch komplett um die Unterseite des Schuhs herum erstrecken.

    [0018] Die Erfindung stellt also auf den Gedanken ab, dass das Schnüren des Schuhs erfolgt, indem gezielt die Eigenschaften eines Kunststoffmaterials mit Formgedächtnis genutzt werden. Durch eine gezielte Erwärmung besagten Materials nach dem Anziehen des Schuhs zieht sich der zweite Materialabschnitt etwas zusammen und übt dadurch die gewünschte Spannkraft auf den ersten Materialabschnitt des Schuhoberteils aus.

    [0019] Zu dem erfindungsgemäß vorgesehenen zweiten Materialabschnitt aus einem Kunststoff mit Formgedächtnis sei folgendes bemerkt: Ein solches Material ist im Handel verfügbar (Markenbezeichnung: Desmopan®, insbesondere Desmopan DP 2795A SMP). Hierbei handelt es sich um ein thermoplastisches Block-Copolymer, dessen Eigenschaften gezielt beeinflusst werden können. Die linearen Polymermoleküle des Materials bestehen aus einer Kombination aus flexiblen, elastischen Segmenten mit geringer Glasübergangstemperatur und steifen, kristallinen Segmenten mit hohem Schmelzpunkt. Durch die gezielte Variation dieser harten und weichen Phasen können die Eigenschaften des Materials beeinflusst werden.

    [0020] Das Material ist ein Thermoplastisches Polyurethan (TPU) und weist Formgedächtnis-Eigenschaften auf. Der zweite Materialabschnitt, der aus diesem Kunststoff besteht, kann vorübergehend in eine andere Form gebracht und in dieser auch fixiert werden. Werden also nur die Weichsegmente geschmolzen, kann man dem Bauteil eine vorübergehende Form aufzwingen und diese durch Kristallisation der Weichsegmente physikalisch quervernetzen und auf diese Weise stabilisieren. Wird das Material über eine vorgegebene Temperatur erwärmt (sog. Schalttemperatur), "erinnert" es sich an seine ursprüngliche Form und nimmt diese wiederum ein. Dieser Effekt wird vorliegend für das Schnüren des Schuhs genutzt. Durch entsprechende Wahl der Materialkomponenten kann die Schalttemperatur bei ca. 40 °C vorgegeben werden.

    [0021] Der Formgedächtniseffekt beruht darauf, dass die Hartsegmente des TPU die Phase mit der höchsten Übergangstemperatur ausbilden. Diese Temperatur wird überschritten, wenn das Material spritzgegossen wird, um ihm die permanente Form zu geben. Die Weichsegmente des TPU, die aus langkettigen Polyester-Bereichen bestehen, bilden eine weitere Phase mit einer deutlich tieferen Übergangstemperatur aus. Wenn die Schalttemperatur erreicht wird, schmelzen nur die Weichsegmente, so dass das Bauteil in eine vorübergehende Form gebracht werden kann. Während der Abkühlung vernetzen sich die Weichsegmente durch Kristallisation physikalisch und das Bauteil behält diese Form bei. Ein späteres Aufschmelzen der Weichsegmentkristallite führt dann zum Auslösen des Formgedächtniseffekts.

    [0022] In vorteilhafter Weise wird damit durch Einsatz des genannten Kunststoffs zur Ausbildung des zweiten Materialabschnitts erreicht, dass nach Ausführung des Schnürvorgangs der Schuh optimal am Fuß des Trägers anliegt und sich eine sehr gleichmäßige Druckverteilung auf den Fuß des Trägers ergibt.

    [0023] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.

    [0024] In der Figur ist eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Schuhs zu sehen. Der Schuh 1 weist eine Sohle 2 und ein Schuhoberteil 3 auf, das mit der Sohle 2 verbunden ist. Das Schuhoberteil 3 weist als Basisschicht einen ersten Materialabschnitt 4 auf; dieser ist kontinuierlich flächig ausgebildet und umgibt den Fuß des Trägers (nicht dargestellt). Auf dem ersten Materialabschnitt 4 ist ein zweiter Materialabschnitt 5 angeordnet; dieser ist vorliegend nach Art eines Netzes ausgebildet, das eine Vielzahl von Öffnungen 6 aufweist. Das Innere des Schuhoberteils 3 wird durch einen sockenartigen Abschnitt 9 gebildet, der den Fuß des Trägers umgibt.

    [0025] Wesentlich ist, dass der zweite Materialabschnitt 5 aus einem Kunststoffmaterial mit Formgedächtniseffekt besteht. Zu diesem Material sind oben bereits spezifische Ausführungen gemacht worden.

    [0026] Der genannte Formgedächtniseffekt beruht - wie bereits erläutert - darauf, dass Formgedächtnispolymere eine Netzwerkstruktur aufweisen, wobei das Überschreiten eines Phasenübergangs mit einer signifikanten Änderung der mechanischen Eigenschaften einhergeht. Das oben genannte Material Desmopan® DP 2795A SMP erfüllt als phasensegregiertes Block-Copolymer diese Anforderungen.

    [0027] Das genannte Material unterscheidet sich von herkömmlichem TPU also durch das Vorhandensein eines zusätzlichen Phasenübergangs. Solche Phasenübergänge werden hier in Anwendungen für Formgedächtnispolymere genutzt. Somit ist eine mechanische Konditionierung möglich, bei der das Material unter Krafteinwirkung in eine temporäre Form gebracht werden kann.

    [0028] Vorgesehen ist eine Schalttemperatur zwischen 34 °C und 45 °C, bei der die Kristallisation der Weichsegmente eintritt.

    [0029] In der Figur ist zu sehen, dass in der Sohle 2 eine Batterie 7 untergebracht ist. Ein nur schematisch angedeutetes Kabel steht mit dem Material des zweiten Materialabschnitts 5 in Verbindung, wobei über ein Schaltelement 8 (elektrischer Schalter) das Material der zweiten Materialschicht 5 vom Strom der Batterie 7 durchflossen werden kann. Erreicht wird dies dadurch, dass das Material des zweiten Materialabschnitts 5 leitfähig gemacht wurde, was beispielsweise durch Einlagerung von Kohlenstoffpartikel in den Kunststoff möglich ist. Der durch die zweite Materialschicht fließende Strom erzeugt die benötigte (allerdings relativ geringfügige) Erwärmung des Materials, da das Material insofern als ohmscher Widerstand wirkt; fließt also ein Strom von der Batterie durch das Material des zweiten Materialabschnitt 5, erwärmt sich der Materialabschnitt 5. Erfolgt dies hin zu einer Temperatur über ca. 40 °C (d. h. über die Schalttemperatur), tritt der erläuterte Formgedächtniseffekt ein, was den Schnürvorgang auslöst.

    Bezugszeichenliste:



    [0030] 
    1
    Schuh
    2
    Sohle
    3
    Schuhoberteil
    4
    erster Materialabschnitt
    5
    zweiter Materialabschnitt
    6
    Öffnungen
    7
    Batterie
    8
    Schaltelement
    9
    sockenartiger Abschnitt



    Ansprüche

    1. Schuh (1), insbesondere Sportschuh, umfassend eine Sohle (2) und ein Schuhoberteil (3), wobei das Schuhoberteil (3) einen ersten Materialabschnitt (4) aufweist, der den Fuß des Trägers des Schuhs (1) zumindest teilweise umgibt, wobei auf der Außenseite des ersten Materialabschnitts (4) ein zweiter Materialabschnitt (5) angeordnet ist, der den ersten Materialabschnitt (4) zumindest teilweise abdeckt, wobei der zweite Materialabschnitt (5) aus einem Kunststoffmaterial mit Formgedächtniseffekt besteht,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass der zweite Materialabschnitt (5) so ausgebildet ist, dass er bei einer ersten, niedrigen Temperatur auf den ersten Materialabschnitt (4) eine erste Spannkraft ausübt, die den ersten Materialabschnitt (4) an den Fuß des Trägers des Schuhs (1) andrückt, und dass er bei einer zweiten, hohen Temperatur auf den ersten Materialabschnitt (4) eine zweite Spannkraft ausübt, die höher ist als die erste Spannkraft, vorzugsweise um mindestens 20 % höher als die erste Spannkraft.
     
    2. Schuh nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Materialabschnitt (5) als flächige Beschichtung auf dem ersten Materialabschnitt (4) aufgebracht ist.
     
    3. Schuh nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Material des zweiten Materialabschnitts (5) so ausgebildet ist, dass die erste Temperatur kleiner als 25 °C ist und die zweite Temperatur höher als 35 °C ist, vorzugsweise höher als 40 °C.
     
    4. Schuh nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Material des zweiten Materialabschnitts (5) aus Thermoplastischem Polyurethan (TPU) besteht oder dieses Material aufweist.
     
    5. Schuh nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Thermoplastische Polyurethan Hartsegmente und Weichsegmente aufweist, die ein Block-Copolymer bilden.
     
    6. Schuh nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Hartsegmente aus Polyurethan-Gruppen bestehen.
     
    7. Schuh nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Weichsegmente aus langkettigen Polyester-Bereichen bestehen.
     
    8. Schuh nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Material des zweiten Materialabschnitts (5) als Netz oder Gitter ausgebildet ist, das auf dem ersten Materialabschnitt (4) aufliegt, wobei das Netz oder Gitter vorzugsweise eine Vielzahl von Öffnungen (6) aufweist.
     
    9. Schuh nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Material des zweiten Materialabschnitts (5) elektrisch leitfähig ist.
     
    10. Schuh nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das elektrisch leitfähige Material des zweiten Materialabschnitts (5) mit einer Batterie (7) in Verbindung steht, mit der das elektrisch leitfähige Material über ein Schaltelement (8) mit elektrischer Energie beaufschlagt werden kann.
     
    11. Schuh nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Batterie (7) wiederaufladbar ist.
     
    12. Verfahren zum Schnüren eines Schuhs (1), insbesondere eines Sportschuhs, nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
    dadurch gekennzeichnet,
    dass es die Schritte aufweist:

    a) Anziehen des Schuhs (1), wobei der zweite Materialabschnitt (5) aus Kunststoffmaterial mit Formgedächtniseffekt eine erste, niedrige Temperatur aufweist, wobei die erste Temperatur vorzugsweise unter 25 °C liegt;

    b) Erwärmen des zweiten Materialabschnitts (5) aus Kunststoffmaterial mit Formgedächtniseffekt auf eine zweite, hohe Temperatur, so dass der zweite Materialabschnitt (5) eine höhere Spannkraft auf den Fuß des Trägers des Schuhs (1) ausübt als bei der ersten Temperatur, wobei die zweite Temperatur vorzugsweise über 35 °C liegt, besonders bevorzugt über 40 °C.


     
    13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Erwärmen des zweiten Materialabschnitts (5) erfolgt, indem elektrisch leitfähiges Material für den zweiten Materialabschnitt (5) verwendet wird, der mit Strom beaufschlagt wird.
     
    14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Erwärmen des zweiten Materialabschnitts (5) erfolgt, indem ein Schaltelement (8) betätigt wird, das Strom von einer Batterie (7) in das Material des zweiten Materialabschnitts (5) einleitet.
     


    Claims

    1. Shoe (1), in particular sports shoe, comprising a sole (2) and a shoe upper (3), wherein the shoe upper (3) has a first material section (4) which at least partially extends around the foot of the wearer of the shoe (1), wherein a second material section (5) is arranged on the outside of the first material section (4) which at least partially covers the first material section (4), wherein the second material section (5) consists of a plastic material having a shape memory effect,
    characterized in
    that the second material section (5) is designed in such a manner that it exerts a first tensioning force onto the first material section (4) at a first, low temperature which presses the first material section (4) against the foot of the wearer of the shoe (1) and that it exerts a second tensioning force onto the first material section (4) at a second, high temperature which second tensioning force is higher than the first tensioning force, preferably at least 20 % higher than the first tensioning force.
     
    2. Shoe according to claim 1, characterized in that the second material section (5) is applied onto the first material section (4) as a laminar coating.
     
    3. Shoe according to claim 1 or 2, characterized in that the material of the second material section (5) is designed in such a manner that the first temperature is lower than 25 °C and the second temperature is higher than 35 °C, preferably higher than 40 °C.
     
    4. Shoe according to one of claims 1 to 3, characterized in that the material of the second material section (5) consists of thermoplastic polyurethane (TPU) or comprises this material.
     
    5. Shoe according to claim 4, characterized in that the thermoplastic polyurethane comprises hard segments and soft segments which form a block copolymer.
     
    6. Shoe according to claim 5, characterized in that the hard segments consist of polyurethane groups.
     
    7. Shoe according to claim 5 or 6, characterized in that the soft segments consist of long-chained polyester regions.
     
    8. Shoe according to one of claims 1 to 7, characterized in that the material of the second material section (5) is designed as net or lattice which rests on the first material section (4), wherein the net or the lattice comprises preferably a plurality of apertures (6).
     
    9. Shoe according to one of claims 1 to 8, characterized in that the material of the second material section (5) is electrically conductive.
     
    10. Shoe according to claim 9, characterized in that the electrically conductive material of the second material section (5) is in connection with a battery (7) by which the electrically conductive material can be charged with electrical energy via a switch element (8).
     
    11. Shoe according to claim 10, characterized in that the battery (7) is rechargeable.
     
    12. Method for tying a shoe (1), in particular a sports shoe, according to one of claims 1 to 11,
    characterized in
    that it comprises the steps:

    a) Putting on the shoe (1), wherein the second material section (5) made of plastic material having a shape memory effect has a first low temperature, wherein the first temperature is preferably below 25 °C;

    b) Heating up the second material section (5) made of plastic material having a shape memory effect to a second high temperature, so that the second material section (5) exerts a higher tensioning force onto the foot of the wearer of the shoe (1) than at the first temperature, wherein the second temperature is preferably above 35 °C, specifically preferred above 40 °C.


     
    13. Method according to claim 12, characterized in that the heating up of the second material section (5) takes place by using electrically conductive material for the second material section (5) which is charged with current.
     
    14. Method according to claim 13, characterized in that the heating up of the second material section (5) takes place by actuating a switch element (8) which induces current from a battery (7) into the material of the second material section (5).
     


    Revendications

    1. Chaussure (1), en particulier chaussure de sport, comprenant une semelle (2) et une tige de chaussure (3), dans laquelle la tige de chaussure (3) comporte une première partie de matière (4), qui entoure au moins partiellement le pied du porteur de la chaussure (1), dans laquelle une deuxième partie de matière (5) est disposée sur le côté extérieur de la première partie de matière (4) et recouvre au moins en partie la première partie de chaussure (4), dans laquelle la deuxième partie de chaussure (5) se compose d'une matière synthétique avec un effet de mémoire de forme, caractérisée en ce que la deuxième partie de matière (5) est réalisée de telle manière qu'à une première, basse température elle exerce sur la première partie de matière (4) une première force de serrage, qui applique la première partie de matière (4) sur le pied du porteur de la chaussure (1), et qu'à une deuxième, haute température elle exerce sur la première partie de matière (4) une force de serrage, qui est plus élevée que la première force de serrage, de préférence au moins 20 % plus élevée que la première force de serrage.
     
    2. Chaussure selon la revendication 1, caractérisée en ce que la deuxième partie de matière (5) est déposée sous forme de revêtement à plat sur la première partie de matière (4).
     
    3. Chaussure selon une revendication 1 ou 2, caractérisée en ce que la matière de la deuxième partie de matière (5) est réalisée de telle manière que la première température soit inférieure à 25°C et que la deuxième température soit supérieure à 35°C, de préférence supérieure à 40°C.
     
    4. Chaussure selon l'une quelconque des revendications 1 à 3, caractérisée en ce que la matière de la deuxième partie de matière (5) se compose de polyuréthane thermoplastique (TPU) ou présente cette matière.
     
    5. Chaussure selon la revendication 4, caractérisée en ce que le polyuréthane thermoplastique présente des segments durs et des segments souples, qui forment un copolymère bloc.
     
    6. Chaussure selon la revendication 5, caractérisée en ce que les segments durs se composent de groupes de polyuréthane.
     
    7. Chaussure selon une revendication 5 ou 6, caractérisée en ce que les segments souples se composent de zones de polyester à longue chaîne.
     
    8. Chaussure selon l'une quelconque des revendications 1 à 7, caractérisée en ce que la matière de la deuxième partie de matière (5) est réalisée sous forme de filet ou de grille, qui repose sur la première partie de matière (4), dans laquelle le filet ou la grille présente de préférence une multiplicité d'ouvertures (6).
     
    9. Chaussure selon l'une quelconque des revendications 1 à 8, caractérisée en ce que la matière de la deuxième partie de matière (5) est électriquement conductrice.
     
    10. Chaussure selon la revendication 9, caractérisée en ce que la matière électriquement conductrice de la deuxième partie de matière (5) est en liaison avec une batterie (7), avec laquelle la matière électriquement conductrice peut être alimentée en énergie électrique au moyen d'un élément de commutation (8).
     
    11. Chaussure selon la revendication 10, caractérisée en ce que la batterie (7) est rechargeable.
     
    12. Procédé de laçage d'une chaussure (1), en particulier d'une chaussure de sport, selon l'une quelconque des revendications 1 à 11,
    caractérisé en ce qu'il comprend les étapes suivantes:

    a) chausser la chaussure (1), dans lequel la deuxième partie de matière (5) en matière synthétique avec effet de mémoire de forme présente une première, basse température, dans lequel la première température est de préférence inférieure à 25°C;

    b) chauffer la deuxième partie de matière (5) en matière synthétique avec effet de mémoire de forme à une deuxième, haute température, de telle manière que la deuxième partie de matière (5) exerce sur le pied du porteur de la chaussure (1) une force de serrage plus élevée qu'à la première température, dans lequel la deuxième température est de préférence supérieure à 35°C, en particulier de préférence supérieure à 40°C.


     
    13. Procédé selon la revendication 12, caractérisé en ce que l'on opère le chauffage de la deuxième partie de matière (5), du fait que l'on utilise pour la deuxième partie de matière (5) un matériau électriquement conducteur, auquel on applique un courant.
     
    14. Procédé selon la revendication 13, caractérisé en ce que l'on opère le chauffage de la deuxième partie de matière (5), du fait que l'on actionne un élément de commutation (8), qui envoie le courant d'une batterie (7) dans la matière de la deuxième partie de matière (5) .
     




    Zeichnung








    Angeführte Verweise

    IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



    Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde ausschließlich zur Information des Lesers aufgenommen und ist nicht Bestandteil des europäischen Patentdokumentes. Sie wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt; das EPA übernimmt jedoch keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.

    In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente