[0001] Die Erfindung betrifft eine Kettenwirkmaschine mit einer Barre, die entlang einer
Barren-Längsachse hin und her beweglich ist, mit einem Stößel, der an die Barre angreift,
mit einem Schubkörper zur Ausübung einer Kraft auf den Stößel und mit einem Federzugsystem,
das die Barre in Richtung des Stößels zieht, wobei das Federzugsystem eine Kraftübertragungsanordnung
und mindestens eine Feder aufweist.
[0002] Kettenwirkmaschinen dieser Art sind aus dem Stand der Technik bekannt. So zeigt die
CN 205676612 U eine Anordnung, die es erlaubt, eine Barre über einen Stößel anzutreiben. Zum Versatz
der Barre dient eine Mustereinrichtung. Diese treibt einen Schubkörper an, der wiederum
mit dem Stößel in Verbindung steht. Die Anordnung weist außerdem einen zylinderförmigen
Zugkörper auf. In dem Zugkörper sind mehrere Federn angeordnet, die mit einem Bolzen
verbunden sind. Der Bolzen übt somit eine Rückstellkraft auf ein Seil aus. Das Seil
überträgt die Rückstellkraft auf die Barre, wodurch die Barre an den Stößel gedrückt
wird. Der exponiert angeordnete Zugkörper unterliegt einer starken mechanischen Belastung
und kann bei Montagearbeiten leicht beschädigt werden. Er stellt deshalb eine Schwachstelle
dieser Anordnung dar.
[0003] Der vorliegenden Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine Kettenwirkmaschine
mit einem Federzugsystem bereitzustellen, das mechanisch höher belastbar ist.
[0004] Die Aufgabe wird gelöst, indem eine Kettenwirkmaschine bereitgestellt wird, bei der
der Schubkörper einen Führungskanal aufweist, wobei die mindestens eine Feder in dem
Führungskanal angeordnet ist und wobei ein Abschnitt der Kraftübertragungsanordnung
des Federzugsystems in dem Führungskanal gelagert ist.
[0005] Aufgrund der erfindungsgemäßen Anordnung der Feder in dem Schubkörper ergibt sich
eine stark verbesserte Stabilität. Der Schubkörper kann Kräfte aufnehmen und sicher
abführen. Die durch die Feder ausgeübte Rückstellkraft wirkt erfindungsgemäß so auf
die Kraftübertragungsanordnung, dass die Barre an den Stößel gedrückt wird. Der Schubkörper
ist bevorzugt einstückig ausgebildet.
[0006] Bei der Barre kann es sich erfindungsgemäß um eine Legebarre handeln. An der Legebarre
werden mehrere Legenadeln befestigt, die Kettfäden führen. Die Legebarre wird zur
Erzeugung einer Wirkware mit einer gewünschten Musterlegung entlang der Barrenlängsachse
verlagert. Die Kettenwirkmaschine kann erfindungsgemäß eine Mustereinrichtung zur
Verlagerung der Legebarre aufweisen. Die Mustereinrichtung kann gemäß einer Ausführungsform
der Erfindung eine Musterscheibe enthalten, die aufgrund ihres Außenprofils bei Drehung
die Barre verlagert. Alternativ ist es möglich, dass die Mustereinrichtung einen Servomotor
oder einen Linearmotor aufweist. Ein solcher Motor ermöglicht es, eine Versatzposition
der Barre frei einzustellen. Dies eröffnet dem Benutzer eine sehr große Musterungsvielfalt.
[0007] Vorzugsweise weist die Kraftübertragungsanordnung einen Bolzen auf, der in dem Schubkörper
gelagert ist. Der Bolzen kann erfindungsgemäß in dem Schubkörper gleitend gelagert
sein.
[0008] Alternativ kann in dem Schubkörper aber auch ein Kugel- oder ein Rollenlager angeordnet
sein. Es ist vorteilhaft, wenn die Kraftübertragungsanordnung ein Zugelement aufweist,
das mit der Barre verbindbar ist. Das Zugelement kann erfindungsgemäß mit dem Bolzen
verbunden sein. Es kann erfindungsgemäß vorgesehen sein, dass das Zugelement ein Metallseil
ist.
[0009] Der Führungskanal ist vorzugsweise in dem Schubkörper so ausgerichtet, dass eine
Führungskanal-Längsachse des Führungskanals und die Barren-Längsachse nicht parallel
zueinander ausgerichtet sind. Bei der Führungskanal-Längsachse handelt es sich um
eine gedachte Achse, entlang welcher der Bolzen innerhalb des Führungskanals verlagerbar
ist. Wenn das Zugelement zwischen dem Schubkörper und der Barre so gespannt wird,
dass es in einer Querrichtung zu der Barren-Längsachse verläuft, dann können erhebliche
Querkräfte auf den Führungskanal wirken. Dies wird durch eine Anpassung der Ausrichtung
des Führungskanals vermieden.
[0010] Es ist vorteilhaft, wenn eine Zugelement-Längsachse des Zugelements und die Führungskanal-Längsachse
parallel zueinander ausgerichtet sind. Die Zugelement-Längsachse bezeichnet eine gedachte
Längsachse des Zugelements unter Spannung. Wenn die Zugelement-Längsachse und die
Führungskanal-Längsachse parallel zueinander ausgerichtet, dann werden Querkräfte
auf den Führungskanal minimiert.
[0011] Es ist bevorzugt, wenn der Führungskanal in dem Schubkörper so ausgerichtet ist,
dass die Führungskanal-Längsachse des Führungskanals in Richtung eines Befestigungsabschnitts
der Barre geneigt ist, an dem die Kraftübertragungsanordnung des Federzugsystems mit
der Barre verbindbar ist. Querkräfte auf den Führungskanal werden somit reduziert.
[0012] Es ist vorteilhaft, wenn der Befestigungsabschnitt durch ein Halteteil gebildet wird,
das sich aus einem Barrenkörper der Barre in einer Richtung quer zu der Barren-Längsachse
erstreckt. Das Halteteil kann erfindungsgemäß als ein Stift, als ein Haken oder dergleichen
ausgebildet sein. Der Befestigungsabschnitt kann alternativ jedoch auch unmittelbar
durch die Barre gebildet werden. So ist es erfindungsgemäß möglich, dass der Barrenkörper
eine Ausnehmung aufweist, in die ein Endabschnitt des Zugelements eingreift.
[0013] Vorzugsweise schließt eine Zugelement-Längsachse des Zugelements mit der Barren-Längsachse
einen Winkel ein, wenn das Zugelement an der Barre befestigt ist. Die Zugelement-Längsachse
bezeichnet eine gedachte Längsachse des Zugelements unter Spannung. Bei dem Winkel
kann es sich erfindungsgemäß um einen Winkel größer als 0° handeln. Ein solcher Winkel
ergibt sich insbesondere dann, falls die Barre nur eine geringe Bauhöhe aufweist.
Das Zugelement muss in diesem Fall zwangsläufig zwischen der Barre und dem Schubkörper
schief geführt werden, denn andernfalls müssten das Federzugsystem und der Stößel
sehr nah beieinander angeordnet werden.
[0014] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung weist eine Seite des Schubkörpers,
die von der Barre abgewandt ist, eine Öffnung auf, die einen Zugang zu der Kraftübertragungsanordnung
in dem Schubkörper herstellt. Dies kann man sich im folgenden Anwendungsfall zunutze
machen. Das Zugelement übt auf die Barre eine Zugkraft aus. Somit belastet die Barre
den Stößel in Kraftrichtung auf Druck. Der Stößel wird dadurch sicher zwischen der
Barre und dem Schubkörper gehalten, aber es ist nicht möglich, die Barre händisch
von dem Stößel wegzubewegen, sodass dieser entfernt werden kann.
[0015] Die Zugkraft ist hierfür zu groß. Die von der Barre abgewandte Seite des Schubkörpers
bietet einen geeigneten Zugang, um den Bolzen der Kraftübertragungsanordnung beispielsweise
mittels eines Werkzeugs oder eines Antriebs zu verlagern. Dadurch sinkt die von dem
Zugelement auf die Barre ausgeübte Kraft und der Stößel kann entnommen werden.
[0016] Es ist vorteilhaft, wenn ein Abschnitt der Kraftübertragungsanordnung aus der Öffnung
hervorragt. Es kann sich bei dem Abschnitt um einen Abschnitt des Bolzens der Kraftübertragungsanordnung
handeln. Der Bolzen ist somit sehr einfach zugänglich und kann durch Ausübung einer
Anpresskraft verlagert werden. Dies kann dadurch bewirkt werden, dass ein Anschlag
verlagert wird, sodass er auf den Bolzen eine Anpresskraft ausübt und diesen verlagert.
Dies kann alternativ bewirkt werden, indem der Schubkörper in Richtung des Anschlags
bewegt wird, sodass der Bolzen an den Anschlag angedrückt wird, wodurch der Bolzen
im Schubkörper verlagert wird.
[0017] Vorzugsweise weist die Kettenwirkmaschine einen Aushebungsantrieb auf, der über ein
Hubelement eine Kraft auf die Kraftübertragungsanordnung ausüben kann, sodass die
Kraftübertragungsanordnung in dem Führungskanal verlagert wird. Dies erlaubt es, die
auf die Barre ausgeübte Zugkraft automatisch anzupassen. So kann beispielsweise über
ein Steuerungssystem der Kettenwirkmaschine eine Eingabe getätigt werden, da ein Wechsel
der Barre ansteht. Der Bolzen der Kraftübertragungsanordnung wird nun von dem Aushebungsantrieb
automatisch in eine neue Position verlagert und in der neuen Position gehalten. Nach
der Entfernung des Stößels und dem Wechsel der Barre wird eine erneute Eingabe getätigt,
um zu signalisieren, dass der Vorgang abgeschlossen ist. Der Aushebungsantrieb gibt
dann den Bolzen frei, sodass die Federn den Bolzen wieder in seine ursprüngliche Position
bewegen können.
[0018] Vorzugsweise ist das Hubelement ein Anschlag, der so verlagerbar ist, dass er mit
der Kraftübertragungsanordnung in Wirkverbindung treten kann. Der Anschlag tritt mit
der Kraftübertragungsanordnung nur in Kontakt, wenn diese verlagert werden soll. Es
ist aber erfindungsgemäß auch möglich, dass das Hubelement mit der Kraftübertragungsanordnung
fest verbunden ist.
[0019] Eine vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung wird in den Zeichnungen dargestellt.
Dabei zeigt:
Fig. 1 zeigt eine schematische Darstellung eines Federzugsystems, einer Barre und
eines Schubkörpers einer erfindungsgemäßen Kettenwirkmaschine in einer Seitenansicht
und
Fig. 2 eine schematische Darstellung des Federzugsystems und des Schubkörpers in einer
Schnittansicht.
[0020] Fig. 1 zeigt eine schematische Darstellung eines Federzugsystems 1, einer Barre 2
und eines Schubkörpers 3 einer erfindungsgemäßen Kettenwirkmaschine in einer Seitenansicht.
[0021] Bei der Barre 2 handelt es sich um eine Legebarre. Die Barre 2 ist nur abschnittsweise
dargestellt. Zwischen dem Schubkörper 3 und der Barre 2 ist ein Stößel 4 angeordnet.
Der Stößel 4 kann Kräfte von einer nicht dargestellten Mustereinrichtung der Kettenwirkmaschine
auf die Barre 2 übertragen, sodass die Barre 2 entlang einer Barren-Längsachse 5 bewegt
wird, die durch eine gestrichelte Linie dargestellt wird. Eine Kraftübertragungsanordnung
6 übt eine Rückstellkraft auf die Barre 2 aus, sodass die Barre 2 an den Stößel 4
gedrückt wird. Die Kraftübertragungsanordnung 6 weist einen Bolzen 7, ein Umlenkelement
8 und ein Zugelement 9 auf. Bei dem Zugelement 9 handelt es sich um ein Zugseil aus
Metall. Das Zugelement 9 ist an einem Befestigungsabschnitt 10 der Barre 2 befestigt.
Der Befestigungsabschnitt 10 ist ein Stift, der an einem Barrenkörper 11 der Barre
2 befestigt ist. Es ist ersichtlich, dass das Zugelement 9 zu der Barren-Längsachse
5 nicht parallel ausgerichtet ist.
[0022] Fig. 2 zeigt eine schematische Darstellung des Federzugsystems 1 und dem Schubkörper
3 in einer Schnittansicht. Das Federzugsystem 1 wird durch die Kraftübertragungsanordnung
6 und mehrere Federn gebildet, wobei die Federn in Federpaketen 12 befindlich sind.
Die Federn üben eine Rückstellkraft auf den Bolzen 7 der Kraftübertragungsanordnung
6 aus. Somit wird die Barre 2 an den Stößel 4 gedrückt. Der Bolzen 7 ist gleitend
in einem Führungskanal 13 des Schubkörpers 3 gelagert. Eine durch eine gestrichelte
Linie dargestellte Führungskanal-Längsachse 14 des Führungskanals 13 verläuft nicht
parallel zu der Barren-Längsachse 5. Querkräfte in dem Schubkörper 3 werden somit
minimiert. Der Schubkörper 3 weist eine Öffnung 15 auf, aus der der Bolzen 7 herausragt.
Der Bolzen 7 ist somit von außen zugänglich und kann bei Bedarf verlagert werden.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0023]
- 1.
- Federzugsystem
- 2.
- Barre
- 3.
- Schubkörper
- 4.
- Stößel
- 5.
- Barren-Längsachse
- 6.
- Kraftübertragungsanordnung
- 7.
- Bolzen
- 8.
- Umlenkelement
- 9.
- Zugelement
- 10.
- Befestigungsabschnitt
- 11.
- Barrenkörper
- 12.
- Federpaket
- 13.
- Führungskanal
- 14.
- Führungskanal-Längsachse
- 15.
- Öffnung
1. Kettenwirkmaschine mit einer Barre (2), die entlang einer Barren-Längsachse (5) hin
und her beweglich ist, mit einem Stößel (4), der an die Barre (2) angreift, mit einem
Schubkörper (3) zur Ausübung einer Kraft auf den Stößel (4) und mit einem Federzugsystem
(1), das die Barre (2) in Richtung des Stößels (4) zieht, wobei das Federzugsystem
(1) eine Kraftübertragungsanordnung (6) und mindestens eine Feder aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass der Schubkörper (3) einen Führungskanal (13) aufweist, wobei die mindestens eine
Feder in dem Führungskanal (13) angeordnet ist und wobei ein Abschnitt der Kraftübertragungsanordnung
(6) des Federzugsystems (1) in dem Führungskanal (13) gelagert ist.
2. Kettenwirkmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kraftübertragungsanordnung (6) einen Bolzen (7) aufweist, der in dem Schubkörper
(3) gelagert ist.
3. Kettenwirkmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kraftübertragungsanordnung (6) ein Zugelement (9) aufweist, das mit der Barre
(2) verbindbar ist.
4. Kettenwirkmaschine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Zugelement (9) ein Metallseil ist.
5. Kettenwirkmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Führungskanal (13) in dem Schubkörper (3) so ausgerichtet ist, dass eine Führungskanal-Längsachse
(14) des Führungskanals (13) und die Barren-Längsachse (5) nicht parallel zueinander
ausgerichtet sind.
6. Kettenwirkmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche und Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass eine Zugelement-Längsachse des Zugelements (9) und eine Führungskanal-Längsachse
(14) des Führungskanals (13) parallel zueinander ausgerichtet sind.
7. Kettenwirkmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Führungskanal (13) in dem Schubkörper (3) so ausgerichtet ist, dass eine Führungskanal-Längsachse
(14) des Führungskanals (13) in Richtung eines Befestigungsabschnitts (10) der Barre
(2) geneigt ist, an dem die Kraftübertragungsanordnung (6) des Federzugsystems (1)
mit der Barre (2) verbindbar ist.
8. Kettenwirkmaschine nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Befestigungsabschnitt (10) durch ein Halteteil gebildet wird, das sich aus einem
Barrenkörper (11) der Barre (2) in einer Richtung quer zu der Barren-Längsachse (5)
erstreckt.
9. Kettenwirkmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche und Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass eine Zugelement-Längsachse des Zugelements (9) mit der Barren-Längsachse (5) einen
Winkel einschließt, wenn das Zugelement (9) an der Barre (2) befestigt ist.
10. Kettenwirkmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Seite des Schubkörpers (3), die von der Barre (2) abgewandt ist, eine Öffnung
(15) aufweist, die einen Zugang zu der Kraftübertragungsanordnung (6) in dem Schubkörper
(3) herstellt.
11. Kettenwirkmaschine nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass ein Abschnitt der Kraftübertragungsanordnung (6) aus der Öffnung (15) hervorragt.
12. Kettenwirkmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kettenwirkmaschine einen Aushebungsantrieb aufweist, der über ein Hubelement
eine Kraft auf die Kraftübertragungsanordnung (6) ausüben kann, sodass die Kraftübertragungsanordnung
(6) in dem Führungskanal (13) verlagert wird.
13. Kettenwirkmaschine nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Hubelement ein Anschlag ist, der so verlagerbar ist, dass er mit der Kraftübertragungsanordnung
(6) in Wirkverbindung treten kann.