(19) |
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(11) |
EP 2 947 187 B1 |
(12) |
EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT |
(45) |
Hinweis auf die Patenterteilung: |
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07.08.2019 Patentblatt 2019/32 |
(22) |
Anmeldetag: 19.05.2015 |
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(51) |
Internationale Patentklassifikation (IPC):
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FALSCHDRALLVORRICHTUNG FÜR EINE OFFENENDSPINNVORRICHTUNG
FALSE TWIST DEVICE FOR AN OPEN-END SPINNING DEVICE
DISPOSITIF DE FAUSSE TORSION POUR UN DISPOSITIF DE FILAGE A BOUT LIBRE
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL
NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR |
(30) |
Priorität: |
21.05.2014 DE 102014107181
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(43) |
Veröffentlichungstag der Anmeldung: |
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25.11.2015 Patentblatt 2015/48 |
(73) |
Patentinhaber: MASCHINENFABRIK RIETER AG |
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8406 Winterthur (CH) |
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(72) |
Erfinder: |
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- Stahlecker, Gerd
73054 Eislingen/Fils (DE)
- Krohmer, Siegfried
72660 Beuren (DE)
- Baur, Günter
73079 Süßen (DE)
- Basting, Michael
73079 Süßen (DE)
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(74) |
Vertreter: Bergmeier, Werner |
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Canzler & Bergmeier
Patentanwälte Partnerschaft mbB
Friedrich-Ebert-Straße 84 85055 Ingolstadt 85055 Ingolstadt (DE) |
(56) |
Entgegenhaltungen: :
WO-A1-2013/117495 DE-A1- 19 718 768 GB-A- 2 017 167 JP-U- S 489 744 JP-Y1- S5 113 563
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DE-A1- 3 723 504 DE-U1- 8 702 807 JP-A- S5 291 922 JP-U- S5 045 438
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Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die
Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen
das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich
einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr
entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen). |
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Falschdrallvorrichtung für eine Offenendspinnvorrichtung
zum Einbringen eines Falschdralls in ein in der Offenendspinnvorrichtung erzeugtes
Garn. Die Falschdrallvorrichtung weist einen im Wesentlichen zylinderförmigen Korpus
auf sowie mehrere, in Garnabzugsrichtung hintereinander und gegenüber der Garnabzugsrichtung
um einen Winkel geneigt in dem Korpus angeordnete Falschdrallkanten. Weiterhin betrifft
die Erfindung eine Offenendspinnvorrichtung mit einer derartigen Falschdrallvorrichtung
sowie ein Verfahren zum Einbringen eines Falschdralls in ein in einer Offenendspinnvorrichtung
einer Rotorspinnmaschine erzeugtes Garn.
[0002] Bei der Herstellung von Garnen in einer Offenendspinnvorrichtung einer Rotorspinnmaschine
werden dem Spinnrotor in Einzelfasern aufgelöste Spinnfasern zugeführt und über eine
mittig in dem Spinnrotor angeordnete Garnabzugsdüse als versponnenes, eine Drehung
aufweisendes Garn abgezogen. Dabei werden durch die Rotation des Spinnrotors die Einzelfasern
in das Ende des bereits erzeugten Garns, das sich als rotierender Garnschenkel zwischen
der Rotorrille und der Garnabzugsdüse erstreckt, eingebunden und dem Garn eine Drehung
erteilt. Die Spinnstabilität der Offenendspinnvorrichtung hängt dabei wesentlich von
der Drehung des sich zwischen der Garnabzugsdüse und der Rotorrille erstreckenden,
umlaufenden Garnschenkels ab. Eine zu niedrige Garndrehung wirkt sich dabei stets
negativ auf die Spinnstabilität aus. Es sind daher im Stand der Technik verschiedene
Falschdralleinrichtungen bekannt geworden, mittels welchen entgegen der Abzugsrichtung
des Garns Drehungen als Falschdrall in Richtung des Spinnrotors zurückgeschoben werden
können. Hierdurch ist es möglich, die echte Drehung in dem Garnabschnitt zwischen
der Garnabzugsdüse und der Rotorrille zu erhöhen.
[0003] Die
DE 40 39 755 A1 zeigt eine derartige Garnabzugseinrichtung einer Rotorspinnmaschine, bei welcher
der Garnabzugsdüse eine Garnumlenkstelle nachgeordnet ist, an welcher das Garn über
schräg zum Garnlauf liegende Falschdrallkanten abgezogen wird. Die Falschdrallkanten
können dabei einen im Wesentlichen kreisrunden Querschnitt aufweisen, stegartig oder
als Dreikant ausgebildet sein. Dabei kann ein umso größerer Falschdrall erzeugt werden,
je scharfkantiger das Profil der Falschdrallkanten ist. Allerdings kann es bei einer
zu scharfkantigen Falschdrallkante zu Beschädigungen der Garnoberfläche kommen, so
dass in der Praxis stets ein Kompromiss zwischen dem Einbringen eines möglichst großen
Falschdralls und dem Vermeiden von Beschädigungen des Garns gewählt werden muss.
[0004] Die
DE 197 18 768 A1 zeigt ein Falschdrallelement mit drei Falschdrallkanten, die schräg zum Garnlauf
liegen. Die Falschdrallkanten können als Kerben, Stege oder sonstige Profilierungen
ausgebildet sein. Die Profilierungen sind in einem gebogenen Rohrstück angeordnet,
so dass das Garn an jeder der Falschdrallkanten umgelenkt wird.
[0005] Auch bei der
DE 37 23 504 A1 sind drei Falschdrallkanten in einem gekrümmt verlaufenden Kanal angeordnet. Die
einzelnen Garnumlenkelemente können dabei als in tangentiale Bohrungen des Kanals
einsetzbare Stifte ausgebildet sein.
[0006] Gemäß der
GB 2 017 167 A wird eine Falschdrallvorrichtung dadurch ausgebildet, dass ein Spiraldraht in ein
gebogenes Rohrstück eingesetzt wird. Dabei wirkt nur eine einzige Windung des Spiraldrahtes,
die im Bereich eines Knicks des gebogenen Rohrstücks positioniert ist, als Falschdrallkante.
Die anderen Windungen haben die Funktion, den Spiraldraht in dem gebogenen Rohr zu
fixieren. Der Draht ist gerundet und wirkt daher weniger aggressiv.
[0007] Neben der Ausführung des Profils der Falschdrallkanten wird die Erzeugung des Falschdralls
weiterhin durch den Umschlingungswinkel des Garns bezüglich der Falschdrallkante beeinflusst.
Die
DE 87 02 807 U1 schlägt daher vor, einer der Garnabzugsdüse folgenden Falschdrallkante eine weitere
Umlenkung bzw. eine weitere Falschdrallkante nachzuordnen, welche gegenüber der ersten
Falschdrallkante angeordnet ist und das Garn in eine von der Richtung der vorausgehenden
Umlenkung abweichende Richtung umlenkt. Hierdurch kann der Umschlingungswinkel des
Garns an der ersten Falschdrallkante erhöht werden und ein Abheben des Garns von der
Falschdrallkante vermieden werden. Die Wirkung der Falschdrallkante kann hierdurch
verbessert werden. Im Übrigen wird jedoch die Einbringung des Falschdralls auch hier
durch die Scharfkantigkeit der Falschdrallkanten beeinflusst, so dass auch hier die
Möglichkeiten, einen Falschdrall ohne Beschädigung des Garns einzubringen, begrenzt
sind.
[0008] Die
JP S50 45438 U zeigt eine Drallstauvorrichtung, bei welcher einander gegenüber liegend mehrere Drallstaukanten
angeordnet sind. Auch hier wird durch die Anordnung der Drallstaukanten der Umschlingungswinkel
des Garns erhöht und somit zwar die Wirkung der Drallstaukanten erhöht, das Garn jedoch
zugleich auch stärker beansprucht.
[0009] Ebenso zeigen die
JP S51 13563 Y1 und die
JP S52 91922 A Falschdrallvorrichtungen, bei welchen das Garn über zwei einander gegenüber liegend
angeordnete Drallstaukanten geführt wird.
[0010] Die
WO 2013/117495 A1 zeigt hingegen eine Falschdrallvorrichtung, bei der das Garn zur Ausbildung eines
Falschdralls in einer schraubenförmig ausgebildeten Rinne geführt wird. Dadurch soll
dem Garn ein Drehmoment erteilt werden. Der Einsatz von Falschdrallkanten wird dort
als nachteilig beschrieben, da das Garn dadurch belastet wird.
[0011] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine verbesserte Falschdrallerzeugung
bei nur geringer Belastung des Garns zu ermöglichen.
[0012] Die Aufgabe wird gelöst durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche.
[0013] Eine Falschdrallvorrichtung für eine Offenendspinnvorrichtung zum Einbringen eines
Falschdralls in ein in der Offenendspinnvorrichtung erzeugtes Garn weist einen im
Wesentlichen rohrförmigen Korpus auf sowie mehrere in Garnabzugsrichtung hintereinander
und gegenüber der Garnabzugsrichtung um einen Winkel geneigt in dem Korpus angeordnete
Falschdrallkanten. Es ist vorgesehen, dass wenigstens drei Falschdrallkanten derart
in den Innenraum des rohrförmigen Korpus hineinragen, dass das Garn an jeder der Falschdrallkanten
eine Umlenkung erfährt. Zugleich sind die Falschdrallkanten derart in Umfangsrichtung
versetzt in dem Korpus angeordnet, dass das Garn durch die aufeinanderfolgenden Umlenkungen
an den wenigstens drei Falschdrallkanten zusätzlich eine räumliche, schraubenförmige
Auslenkung gegenüber seiner regulären Garnabzugsrichtung erfährt. Die Falschdrallvorrichtung
ist dabei in einer Offenendspinnvorrichtung einer Rotorspinnmaschine in Garnabzugsrichtung
einer Garnabzugsdüse nachgeordnet, um Drehungen als Falschdrall in Richtung des Spinnrotors
zurückzuschieben.
[0014] Bei einem Verfahren zum Einbringen eines Falschdralls in ein in einer Offenendspinnvorrichtung
einer Rotorspinnmaschine erzeugtes Garn wird das Garn über eine Garnabzugsdüse abgezogen
und über in einer der Garnabzugsdüse nachgeordneten Falschdrallvorrichtung angeordnete
Falschdrallkanten gezogen, wodurch dem Garn ein Falschdrall erteilt wird. Es ist vorgesehen,
dass das Garn durch wenigstens drei Falschdrallkanten einer räumlichen, schraubenförmigen
Auslenkung gegenüber seiner regulären Garnabzugsrichtung ausgesetzt wird, wobei dem
Garn ein zusätzlicher Falschdrall erteilt wird.
[0015] Es ist somit vorgesehen, dass bei dem Verfahren bzw. bei der Falschdrallvorrichtung
der Falschdrall wie bei bekannten Falschdrallvorrichtungen über Falschdrallkanten
erzeugt wird. Dabei wird durch die Anordnung mehrerer Falschdrallkanten hintereinander
das Garn jeweils an definierten, im Fadenlauf aufeinander folgenden Punkten der Falschdrallvorrichtung
umgelenkt. Zugleich wird jedoch durch die Umlenkung an den durch die Falschdrallkanten
definierten Punkten dem Garn ein Drehmoment erteilt, da es aufgrund der in Umfangsrichtung
versetzten Falschdrallkanten durch die Abfolge der Umlenkungen eine Verdrehung bzw.
eine entsprechende räumliche Auslenkung erfährt.
[0016] Aufgrund dessen, dass der Falschdrall dem Garn durch zwei verschiedene Wirkmechanismen
erteilt wird, kann wesentlich mehr Falschdrall erzeugt werden als in einer herkömmlichen
Falschdrallvorrichtung und hierdurch die Spinnstabilität erhöht werden. Aufgrund der
hohen Falschdralleinbringung ist es somit auch möglich, mit einer niedrigeren Garndrehung
zu spinnen, mit welcher ansonsten keine ausreichende Spinnstabilität erzielt werden
könnte. Aufgrund der verbesserten Falschdrallausbildung ist es weiterhin auch möglich,
die Falschdrallkanten weniger scharfkantig auszuführen und hierdurch den Falschdrall
besonders Garn schonend einzubringen.
[0017] Nach einer vorteilhaften Ausführung der Falschdrallvorrichtung weisen die Falschdrallkanten
eine Höhe auf, die größer ist als der halbe Innendurchmesser des Korpus. Hierdurch
kann sowohl der Umschlingungswinkel an den einzelnen Falschdrallkanten erhöht werden
und dadurch ein höherer Falschdrall eingebracht werden, als auch eine größere räumliche
Auslenkung des Garns erreicht werden, welche einen zusätzlichen Falschdrall bewirkt.
Dabei ist es vorteilhaft, wenn die Falschdrallkanten jeweils die gleiche Höhe aufweisen.
Eine räumliche Auslenkung des Garns kann jedoch ebenfalls erreicht werden, wenn die
Falschdrallkanten unterschiedliche Höhen aufweisen, also Falschdrallkanten eingesetzt
werden, die unterschiedlich weit in den Innenraum der Falschdrallvorrichtung hineinragen.
[0018] Nach einer besonders vorteilhaften Ausführungsform sind die Falschdrallkanten jeweils
um einen gleichmäßigen Versatzwinkel in Umfangsrichtung versetzt zueinander angeordnet
sind. Hierdurch kann in günstiger Weise eine schraubenförmige Auslenkung an den drei
oder mehr Falschdrallkanten erzeugt werden und dadurch der Falschdrall in das Garn
eingebracht werden. Das gleichmäßige Einbringen des Falschdralls in das Garn wird
dabei durch den gleichmäßigen Versatzwinkel unterstützt. Sind drei Falschdrallkanten
vorgesehen, so sind die Falschdrallkanten vorzugsweise jeweils um einen Versatzwinkel
von 120° zueinander versetzt angeordnet.
[0019] Grundsätzlich ist es jedoch ebenso möglich, Falschdrallkanten mit unterschiedlichen
Versatzwinkeln zueinander anzuordnen, wobei die Falschdrallkanten sowohl die gleiche
Höhe als auch eine unterschiedliche Höhe aufweisen können.
[0020] Da die Garnauslenkung jedoch auch durch angrenzende fadenführende Organe, wie beispielsweise
die Garnabzugsdüse, ein der Falschdrallvorrichtung nachgeordnetes Abzugsröhrchen oder
eine weitere Garnumlenkung bestimmt wird, kann die gewünschte räumliche Auslenkung
des Garns in der Falschdrallvorrichtung auch bereits mit zwei Falschdrallkanten erzielt
werden.
[0021] Nach einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung sind die Falschdrallkanten dabei
in einem Neigungswinkel von 40° bis 60° zur Garnabzugsrichtung geneigt angeordnet.
Durch einen derartigen Neigungswinkel kann ein besonders hoher Falschdrall erzeugt
werden.
[0022] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform sind die Falschdrallkanten als
in den Korpus der Falschdrallvorrichtung einsetzbare Stege ausgebildet. Die Stege
können dabei in einen zylinderförmigen oder halbzylinderförmigen Korpus eingeklebt,
eingeclipst oder in sonstiger Weise befestigt werden.
[0023] Daneben bringt es Vorteile mit sich, wenn die gesamte Falschdrallvorrichtung mit
dem rohrförmigen Korpus und den Falschdrallkanten als in die Offenendspinnvorrichtung
einsetzbarer und vorzugsweise aus der Offenendspinnvorrichtung wieder entnehmbarer
Einsatz ausgebildet ist. Dieser kann wiederum in ein entsprechendes Gehäuse oder in
einen Abzugskanal der Offenendspinnvorrichtung eingeklebt oder in sonstiger Weise
eingesetzt und befestigt werden.
[0024] Besonders vorteilhaft ist es dabei, wenn der Einsatz mehrere, in Garnabzugsrichtung
hintereinander angeordnete, vorzugsweise zylinderförmige oder halbzylinderförmige
Abschnitte aufweist. Dabei ist vorzugsweise in jedem der Abschnitte eine Falschdrallkante
angeordnet. Ein derartiger halbzylinderförmiger Abschnitt des Einsatzes mit einer
Falschdrallkante kann in kostengünstiger Weise als Spritzteil hergestellt werden,
da er aufgrund seiner Formgebung einfach entformbar ist. Vorteilhaft dabei ist es
weiterhin, dass die verschiedenen Abschnitte auch als Gleichteile hergestellt werden
können, welche dann lediglich um den Versatzwinkel zueinander verdreht zu dem Einsatz
zusammengesetzt werden.
[0025] Vorteilhaft ist es weiterhin, wenn die Abschnitte jeweils wenigstens ein Positionierelement
aufweisen, mittels welchem sie in Umfangsrichtung um den Versatzwinkel gegenüber einem
angrenzenden Abschnitt positionierbar sind. Bei entsprechender Anordnung der Positionierelemente
können die Abschnitte dennoch in vorteilhafter Weise als Gleichteile ausgebildet werden.
[0026] Des Weiteren ist es vorteilhaft, wenn der Einsatz oder die Abschnitte des Einsatzes
aus Keramik, Metall oder Kunststoff bestehen. Für die Herstellung des Einsatzes bzw.
seiner Abschnitte ist es weiterhin vorteilhaft, wenn der Einsatz oder seine Abschnitte
als Spritzgussstücke ausgeführt sind. Dies ermöglicht eine kostengünstigere Herstellung
der Falschdrallvorrichtung.
[0027] Insbesondere bei der Ausführung der Falschdrallvorrichtung aus mehreren Abschnitten
ist es vorteilhaft, wenn die Falschdrallvorrichtung ein den Einsatz umgebendes, vorzugsweise
ebenfalls zylinderförmiges bzw. rohrförmiges Gehäuse aufweist. Durch die Aufnahme
der einzelnen Abschnitte in einem rohrförmigen Gehäuse können diese in besonders einfacher
Weise austauschbar angeordnet werden und bei Verschleiß in einfacher Weise ersetzt
werden.
[0028] Besonders vorteilhaft ist es weiterhin, wenn die Garnabzugsdüse und die Falschdrallvorrichtung
ein gemeinsames, vorzugsweise entnehmbar in der Offenendspinnvorrichtung angeordnetes,
Gehäuse aufweisen. Die Falschdrallvorrichtung und die Garnabzugsdüse sind in diesem
Fall als eine Baueinheit ausgeführt. Eine axiale Fixierung des Einsatzes bzw. der
Abschnitte des Einsatzes kann dabei auch mittels der Garnabzugsdüse und/oder mittels
des Gehäuses erfolgen. Eine separate axiale Befestigung der Abschnitte miteinander
bzw. der Abschnitte in dem Gehäuse kann hierdurch entfallen. Die Falschdrallvorrichtung
ist dabei in Garnabzugsrichtung vorzugsweise direkt hinter der Garnabzugsdüse angeordnet.
[0029] Ebenso ist es jedoch auch möglich, dass die Falschdrallvorrichtung ein separates
Gehäuse aufweist bzw. separat von der Garnabzugsdüse in einem Abzugskanal der Offenendspinnvorrichtung
angeordnet ist.
[0030] Bei einer Offenendspinnvorrichtung ist es weiterhin vorteilhaft, wenn der Falschdrallvorrichtung
ein Abzugsröhrchen und/oder ein weiteres Drallelement nachgeordnet ist. Durch die
weitere Umlenkung an dem nachgeordneten Drallelement kann sichergestellt werden, dass
das Garn an jeder der aufeinanderfolgenden Falschdrallkanten einen ausreichenden Umschlingungswinkel
erfährt und ein Abheben des Garns von der Falschdrallkante verhindert wird.
[0031] Weitere Vorteile der Erfindung werden anhand der nachfolgend dargestellten Ausführungsbeispiele
beschrieben. Es zeigen:
- Figur 1
- eine Übersichtsdarstellung einer Arbeitsstelle einer Rotorspinnmaschine in einer schematischen
Seitenansicht,
- Figur 2
- eine schematische Schnittdarstellung einer Offenendspinnvorrichtung mit einer Garnabzugsdüse
und einer Falschdrallvorrichtung,
- Figur 3
- eine Prinzipdarstellung der räumlichen Auslenkung des Garns an in Umfangsrichtung
zueinander versetzt angeordneten Falschdrallkanten,
- Figur 4
- eine Ansicht einer als Einsatz ausgebildeten Falschdrallvorrichtung mit mehreren Abschnitten,
- Figur 5
- eine aus mehreren Abschnitten zusammengesetzte Falschdrallvorrichtung mit einer Garnabzugsdüse
in einem gemeinsamen Gehäuse, sowie
- Figur 6
- eine Detailansicht eines einzelnen Abschnittes einer als Einsatz ausgeführten Falschdrallvorrichtung.
[0032] Figur 1 zeigt eine schematische Seitenansicht einer Offenendspinnvorrichtung 1 einer
Rotorspinnmaschine 2. Die Rotorspinnmaschine 2 beinhaltet dabei eine Vielzahl von
in Längsrichtung der Spinnmaschine 2 nebeneinander angeordneter Arbeitsstellen. Jede
Arbeitsstelle beinhaltet dabei in üblicherweise eine Speisevorrichtung 8, welche der
Offenendspinnvorrichtung 1 ein Fasermaterial 6 über eine Auflösevorrichtung 9 zuführt,
welche das Fasermaterial 6 in Einzelfasern auflöst. Das Fasermaterial 6 wird dabei
in Vorratsbehältern 4 an der Rotorspinnmaschine 2 bevorratet. Das in Einzelfasern
aufgelöste Fasermaterial 6 wird schließlich dem Spinnrotor 3 der Offenendspinnvorrichtung
1 über einen Faserspeisekanal 5 (siehe Figur 2) zugeführt. Das im Spinnrotor 3 erzeugte
Garn 7 wird schließlich über eine Abzugsvorrichtung 10 aus der Offenendspinnvorrichtung
1 abgezogen und mittels einer Spulvorrichtung 11 auf eine Spule 12 aufgewickelt.
[0033] Die Offenendspinnvorrichtung 1 ist in der Figur 2 in einer schematischen, geschnittenen
Seitenansicht dargestellt. Die Offenendspinnvorrichtung 1 umfasst dabei einen Spinnrotor
3, dessen Rotortasse in einem Rotorgehäuse 13 angeordnet ist. Das Rotorgehäuse 13
ist in üblicherweise mit Spinnunterdruck beaufschlagt und durch einen abnehmbaren
Deckel 14 verschlossen. Zwischen dem Rotorgehäuse 13 und dem Deckel 14 ist eine Dichtung
15 vorgesehen, um den im Rotorgehäuse 13 herrschenden Spinnunterdruck aufrechtzuerhalten.
In dem Deckel 14 ist weiterhin der bereits zu Figur 1 beschriebene Faserspeisekanal
5 angeordnet, der einerseits mit der Auflösevorrichtung 9 in Verbindung steht und
dessen anderes Ende in den Spinnrotor 3 hineinragt, um das Fasermaterial 6 der Innenwandung
des Spinnrotors 3 zuführen zu können.
[0034] Zur Garnherstellung werden nun die in den Spinnrotor 3 gespeisten Einzelfasern aufgrund
der Fliehkraft in die Rotorrille des Spinnrotors 3 transportiert. Dort geraten sie
mit einem umlaufenden Garnschenkel 7a des bereits erzeugten Garns 7 in Kontakt und
werden aufgrund der Rotation des Spinnrotors 3 in das Garnende 7a eingebunden. Um
das Einbinden der Fasern zu verbessern, hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn
die Garndrehung in dem sich zwischen der Garnabzugsdüse 16 und der Rotorrille befindenden,
umlaufenden Garnschenkel 7a mittels einer Falschdrallvorrichtung 17 erhöht wird. Das
in dem Spinnrotor 3 erzeugte Garn 7 wird schließlich über eine ebenfalls in dem Deckel
14 angeordnete Garnabzugsdüse 16 sowie über die der Garnabzugsdüse 16 nachgeordneten
Falschdrallvorrichtung 17 durch die Abzugsvorrichtung 10 abgezogen. Nach der vorliegenden
Darstellung ist weiterhin nach der Falschdrallvorrichtung 17 noch ein Abzugsröhrchen
18 angeordnet, welches weitere Falschdrallkanten 19 enthält. Dies ist jedoch nicht
unbedingt erforderlich. Ebenso kann das Garn 7 nach seinem Austritt aus der Falschdrallvorrichtung
17 ohne eine weitere Umlenkung und ohne Passieren eines weiteren Drallelements direkt
der Abzugsvorrichtung 10 zugeführt werden.
[0035] In üblichen Falschdrallvorrichtungen 17 wird dabei das Garn 7 über mehrere in Garnabzugsrichtung
G hintereinander angeordnete Falschdrallkanten 19 gezogen. Dabei werden durch die
Abplattung des Garnquerschnitts an den Falschdrallkanten die Drehungen des Garns 7
bis über die Garnabzugsdüse 16 zurück in den umlaufenden Garnschenkel 7a bzw. bis
hin zur Rotorrille geschoben.
[0036] Bei der vorliegenden Falschdrallvorrichtung 17 ist nun vorgesehen, dass die Falschdrallkanten
19 nicht nur in Garnabzugsrichtung G hintereinander angeordnet sind, sondern zugleich
in Umfangsrichtung versetzt in dem Korpus 20 der Falschdrallvorrichtung 17 angeordnet
sind. Hierdurch kann eine räumliche Auslenkung des Garns 7 erzielt werden, welche
zusätzlich zu der Drehungsverschiebung durch die Falschdrallkanten 19 dem Garn eine
weitere Drehung erteilt, die als Falschdrall wiederum in den Bereich der Rotorrille
fortgepflanzt wird.
[0037] Figur 3 zeigt eine derartige Falschdrallvorrichtung 17 in einer Prinzipdarstellung.
Die reguläre Garnabzugsrichtung G ist dabei in Figur 3 mittels einer strichpunktierten
Linie dargestellt. In der vorliegenden Falschdrallvorrichtung 17 sind dabei die Falschdrallkanten
19 nicht nur in Garnabzugsrichtung G versetzt hintereinander, sondern zugleich auch
in Umfangsrichtung der Falschdrallvorrichtung 17 bzw. des Korpus 20 der Falschdrallvorrichtung
17 versetzt in dem Korpus 20 angeordnet und ragen in den garnführenden Innenquerschnitt
bzw. Innenraum 21 der Falschdrallvorrichtung 17 hinein, so dass das Garn 7 eine räumliche
Auslenkung gegenüber der regulären Garnabzugsrichtung G erfährt. Der Fadenlauf des
ausgelenkten Garns 7 ist dabei mittels einer punktierten Linie dargestellt.
[0038] Dabei ist ersichtlich, dass das Garn 7 an jeder der Falschdrallkanten 19 um einen
Betrag e von der regulären Garnabzugsrichtung G abgelenkt wird. Durch die wendeltreppenartige
Anordnung der Falschdrallkanten 19 erfährt das Garn 7 dabei eine schraubenlinienartige
Auslenkung, welche dem Garn 7 ein zusätzliches Drehmoment aufprägt. Besonders vorteilhaft
ist es dabei, wenn, wie vorliegend dargestellt, die Falschdrallkanten 19 in Umfangsrichtung
um einen gleichmäßigen Versatzwinkel zueinander versetzt angeordnet sind. So können
beispielsweise bei drei Falschdrallkanten 19, wie vorliegend dargestellt, die Falschdrallkanten
19 um jeweils 120° zueinander verdreht sein. Es ist jedoch nicht unbedingt erforderlich,
Falschdrallkanten 19 auf exakt 360° der Umfangsrichtung zu verteilen. Die gewünschte
räumliche Auslenkung des Garns 7 kann auch mit mehreren Falschdrallkanten 19 oder
auch weniger Falschdrallkanten 19 erreicht werden, wobei es auch nicht unbedingt erforderlich
ist, die Falschdrallkanten 19 in regelmäßigen Abständen mit Bezug auf die Garnabzugsrichtung
G bzw. mit regelmäßigen Versatzwinkeln mit Bezug auf die Umfangsrichtung anzuordnen.
Die sich durch die Anordnung der Falschdrallkanten 19 ergebende räumliche Auslenkung
bzw. Schraubenlinie des Garns 7 kann dabei sowohl nach rechts als auch nach links
mit Bezug zur Garnabzugsrichtung G orientiert sein. Bei Z-Draht im Garn ist die Schraubenlinie
in Fadenabzugsrichtung rechtsdrehend.
[0039] Figur 4 zeigt eine erste Ausführung einer Falschdrallvorrichtung 17, welche als ein
aus mehreren Abschnitten 22 bestehender Einsatz 23 ausgeführt ist. Die Falschdrallvorrichtung
17 bzw. der Einsatz 23 besteht vorliegend aus drei im Wesentlichen halbzylinderförmigen
Abschnitten 22, wobei in jedem der Abschnitte 22 eine Falschdrallkante 19 angeordnet
ist. Die Falschdrallkanten 19 weisen dabei bevorzugt einen Winkel α von 40° bis 60°
zur Garnabzugsrichtung G auf. Durch diese Neigung der Falschdrallkanten 19 kann wiederum
der einbringbare Falschdrall weiter erhöht werden. Die einzelnen Abschnitte 22 werden
nun jeweils um einen Versatzwinkel zueinander verdreht und in Garnabzugsrichtung G
hintereinander zu dem Einsatz 23 zusammengesetzt. Vorteilhafterweise sind dabei an
jedem der Abschnitte 22 ein oder mehrere Nocken 24 angeordnet, welche wiederum mit
entsprechenden Ausnehmungen 25 angrenzender Abschnitte 22 zusammenwirken. Die Nocken
24 sowie die Ausnehmungen 25 bilden somit Positionierelemente aus, mittels welcher
die einzelnen Abschnitte 22 in Umfangsrichtung zueinander positionierbar sind. Die
einzelnen Abschnitte 22 der Falschdrallvorrichtung 17 sind hierdurch in Umfangsrichtung
formschlüssig miteinander verbunden und gegen Verdrehen gesichert.
[0040] Figur 6 zeigt eine Detailansicht eines derartigen einzelnen Abschnitts 22 mit einer
Falschdrallkante 19. Wie der Figur 6 entnehmbar, ist aufgrund der Formgebung als halbzylindrische
Schale mit der darin angeordneten Falschdrallkante 19 ein derartiger Abschnitt 22
auch in günstiger Weise als Spritzgussstück herstellbar, da die Formgebung eine leichte
Entformung ermöglicht.
[0041] Eine derartige aus einzelnen Abschnitten 22 aufgebaute Falschdrallvorrichtung 17
weist vorzugsweise noch ein den Einsatz 23 bzw. die einzelnen Abschnitte 22 des Einsatzes
23 umgebendes Gehäuse 26 auf. Dabei kann vorgesehen sein, den Einsatz 23 mit seinem
umgebenden Gehäuse 26 in die Offenendspinnvorrichtung einzusetzen. Ebenso ist es jedoch
auch denkbar, den Einsatz 23 bzw. die einzelnen Abschnitte 22 des Einsatzes 23 direkt
in einen Abzugskanal der Offenendspinnvorrichtung 1, der beispielsweise in dem Deckelelement
14 (siehe Figur 2) ausgebildet sein kann, einzusetzen.
[0042] Nach einer anderen Ausführung (siehe Figur 5) sind jedoch die Falschdrallvorrichtung
17 sowie die Garnabzugsdüse 16 in einem gemeinsamen Gehäuse 26 angeordnet. Die Falschdrallvorrichtung
17 ist in diesem Fall somit direkt der Garnabzugsdüse 16 nachgeordnet, so dass das
durch die Falschdrallvorrichtung 17 erzeugte Drehmoment direkt unterstützend auf einen
bereits durch die Garnabzugsdüse 16 erzeugten Falschdrall wirkt. Dabei können die
einzelnen Abschnitte 22 des Einsatzes 23 zusätzlich miteinander befestigt sein, beispielsweise
miteinander verklebt sein. Ist jedoch ein die einzelnen Abschnitte 22 umgebendes Gehäuse
26 vorgesehen, so ist dies nicht unbedingt erforderlich, da eine Fixierung sowohl
der einzelnen Abschnitte 22 als auch eines einteiligen Einsatzes 23 auch mittels des
Gehäuses und/oder mittels der Garnabzugsdüse 16 erfolgen kann, an welcher sich der
Einsatz 23 in Garnabzugsrichtung G abstützen kann.
[0043] Wie der Figur 5 entnehmbar, weisen dabei die Falschdrallkanten 19 eine Höhe H auf,
welche größer ist als der halbe Innendurchmesser I des Korpus 20, so dass hierdurch
eine gute räumliche Auslenkung des Garns 7 erzeugt werden kann. Eine derartige Baueinheit
aus einer Garnabzugsdüse 16 und einer Falschdrallvorrichtung 17 kann in einfacher
Weise aus der Offenendspinnvorrichtung 1 entnommen werden und die Garnabzugsdüse 16
sowie die Falschdrallkanten 19 bzw. der Einsatz 23 können in einfacher Weise ausgetauscht
werden.
[0044] Abweichend von der in den Figuren 4 - 6 gezeigten Darstellung ist es jedoch auch
möglich, lediglich die Falschdrallkanten 19 als Stege herzustellen und in den Korpus
20 der Falschdrallvorrichtung 17 einzusetzen, beispielsweise einzukleben oder einzuclipsen.
[0045] Die Erfindung ist nicht auf die dargestellten Ausführungsbeispiele beschränkt. So
können insbesondere anstelle eines aus mehreren Abschnitten 22 aufgebauten Einsatzes
23 auch einteilige Einsätze 23 vorgesehen werden. Ebenso könnte die Falschdrallvorrichtung
17 einen zylinderförmigen Korpus 20 aufweisen, in dessen Zylinderfläche als Stege
oder als Stifte ausgebildete Falschdrallkanten 19 von der Seite her eingeschoben werden
können. Weiterhin ist es auch nicht unbedingt erforderlich, die Falschdrallvorrichtung
17, wie beispielsweise in den Figuren 2 und 5 dargestellt, koaxial zur Garnabzugsdüse
16 und direkt der Garnabzugsdüse 16 nachgeordnet anzuordnen. Die Falschdrallvorrichtung
17 kann ebenso in einem Winkel zur Garnabzugsdüse 16 vorgesehen werden. Weiterhin
sind bezüglich der Anzahl sowie der Anordnung der Falschdrallkanten 19 innerhalb der
Falschdrallvorrichtung 17 zahlreiche Abwandlungen möglich. So können beispielsweise
auch mehr als drei Falschdrallkanten 19 in der Falschdrallvorrichtung 17 vorgesehen
sein, und die Falschdrallvorrichtung 17 kann weiterhin einen Einlaufbereich oder Auslaufbereich
aufweisen, welcher eine weitere Garnumlenkung darstellt. Weitere Abwandlungen und
Kombinationen im Rahmen der Patentansprüche fallen ebenfalls unter die Erfindung.
Bezugszeichenliste
[0046]
- 1
- Offenendspinnvorrichtung
- 2
- Rotorspinnmaschine
- 3
- Spinnrotor
- 4
- Vorratsbehälter
- 5
- Faserspeisekanal
- 6
- Fasermaterial
- 7
- Garn
7a rotierender Garnschenkel
- 8
- Speisevorrichtung
- 9
- Auflösevorrichtung
- 10
- Abzugsvorrichtung
- 11
- Spulvorrichtung
- 12
- Spule
- 13
- Rotorgehäuse
- 14
- Deckel des Rotorgehäuses
- 15
- Dichtung des Rotorgehäuses
- 16
- Garnabzugsdüse
- 17
- Falschdrallvorrichtung
- 18
- Abzugsröhrchen
- 19
- Falschdrallkante
- 20
- Korpus
- 21
- Innenraum
- 22
- Abschnitt
- 23
- Einsatz
- 24
- Nocken
- 25
- Ausnehmungen
- 26
- Gehäuse
- α
- Neigungswinkel der Falschdrallkanten
- e
- Auslenkung des Garns an der Falschdrallkante
- G
- Garnabzugsrichtung
- H
- Höhe der Falschdrallkanten
- I
- Innendurchmesser des Korpus
1. Falschdrallvorrichtung (17) für eine Offenendspinnvorrichtung (1) zum Einbringen eines
Falschdralls in ein in der Offenendspinnvorrichtung (1) erzeugtes Garn (7), wobei
die Falschdrallvorrichtung (17) einen im Wesentlichen rohrförmigen Korpus (20) und
mehrere, in Garnabzugsrichtung (G) hintereinander und gegenüber der Garnabzugsrichtung
(G) um einen Winkel (α) geneigt in dem Korpus (20) angeordnete Falschdrallkanten (19)
aufweist, wobei die mehreren Falschdrallkanten (19) derart in den Innenraum des rohrförmigen
Korpus (20) hineinragen, dass das Garn (7) an jeder der Falschdrallkanten (19) eine
Umlenkung erfährt, wobei die Falschdrallvorrichtung (17) wenigstens drei Falschdrallkanten
(19) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens drei Falschdrallkanten (19) derart in Umfangsrichtung versetzt in
dem Korpus (20) angeordnet sind, dass das Garn durch die aufeinander folgenden Umlenkungen
an den wenigstens drei Falschdrallkanten (19) zugleich eine räumliche, schraubenförmige
Auslenkung gegenüber seiner regulären Garnabzugsrichtung (G) erfährt.
2. Falschdrallvorrichtung nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Falschdrallkanten (19) eine Höhe (H) aufweisen, die größer ist als der halbe
Innendurchmesser (I) des Korpus (20).
3. Falschdrallvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die mehreren Falschdrallkanten (19) in Umfangsrichtung gleichmäßig jeweils um einen
Versatzwinkel versetzt angeordnet sind, insbesondere jeweils um einen Versatzwinkel
von 120° zueinander versetzt sind.
4. Falschdrallvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Falschdrallkanten (19) als in den Korpus (20) der Falschdrallvorrichtung (17)
einsetzbare Stege ausgebildet sind.
5. Falschdrallvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Falschdrallvorrichtung (17) als in die Offenendspinnvorrichtung (1) einsetzbarer
und vorzugsweise entnehmbarer Einsatz (23) ausgebildet ist.
6. Falschdrallvorrichtung nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass der Einsatz (23) mehrere in Garnabzugsrichtung (G) hintereinander angeordnete, vorzugsweise
zylinderförmige oder halbzylinderförmige Abschnitte (22) aufweist, wobei vorzugsweise
in jedem Abschnitt (22) eine der mehreren Falschdrallkanten (19) angeordnet ist.
7. Falschdrallvorrichtung nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Abschnitte (22) jeweils wenigstens ein Positionierelement (24, 25) aufweisen,
mittels welchem sie in Umfangsrichtung um den Versatzwinkel gegenüber einem angrenzenden
Abschnitt (22) positionierbar sind.
8. Falschdrallvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Einsatz (23) oder die Abschnitte (22) des Einsatzes (23) aus Keramik, Metall
oder Kunststoff bestehen und vorzugsweise als Spritzgussstücke ausgeführt sind.
9. Falschdrallvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Falschdrallvorrichtung (17) ein den Einsatz (23) umgebendes Gehäuse (26) aufweist.
10. Offenendspinnvorrichtung (1) einer Rotorspinnmaschine (2) mit einer Garnabzugsdüse
(16) und mit einer der Garnabzugsdüse (16) in Garnabzugsrichtung (G) nachgeordneten
Falschdrallvorrichtung (17) nach einem der vorhergehenden Ansprüche.
11. Offenendspinnvorrichtung nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Falschdrallvorrichtung (17) in Garnabzugsrichtung (G) direkt hinter der Garnabzugsdüse
(16) angeordnet ist.
12. Offenendspinnvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 10 - 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Garnabzugsdüse (16) und die Falschdrallvorrichtung (17) ein gemeinsames, vorzugsweise
entnehmbar in der Offenendspinnvorrichtung (1) angeordnetes Gehäuse (26) aufweisen.
13. Offenendspinnvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 10 - 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Falschdrallvorrichtung (17) ein Abzugsröhrchen (18) und/oder ein weiteres Drallelement
nachgeordnet ist.
14. Verfahren zum Einbringen eines Falschdralls in ein in einer Offenendspinnvorrichtung
(1) einer Rotorspinnmaschine (2) erzeugtes Garn (7), bei welchem das Garn (7) über
eine Garnabzugsdüse (16) abgezogen wird und über in einer der Garnabzugsdüse (16)
nachgeordneten Falschdrallvorrichtung (17) angeordnete Falschdrallkanten (19) gezogen
wird, wodurch dem Garn (7) ein Falschdrall erteilt wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Falschdrallvorrichtung (17) wenigstens drei in Umfangsrichtung der Falschdrallvorrichtung
(17) versetzte Falschdrallkanten (19) aufweist und dass das Garn (7) durch die wenigstens
drei Falschdrallkanten (19) einer räumlichen, schraubenförmigen Auslenkung gegenüber
seiner regulären Garnabzugsrichtung (G) ausgesetzt wird, wobei dem Garn (7) ein zusätzlicher
Falschdrall erteilt wird.
1. False twist device (17) for an open-end spinning device (1) to introduce a false twist
in a yarn (7) produced in an open-end spinning device (1), wherein the false twist
device (17) has a largely tubular corpus (20) and several false twist edges (19) arranged
behind one another in yarn draw-off direction (G), inclined by an angle (α) in the
corpus (20) with regard to the yarn draw-off direction (G), wherein the several false twist edges (19) protrude in such a way into the interior of the
tubular corpus (20) that the yarn (7) on each one of the false twist edges (19) experiences
a deflection, wherein the false twist device (17) has at least three false twist edges
(19) characterized in that the at least three false twist edges (19) are arranged offset in such a way in circumferential
direction in the corpus (20), that the yarn experiences a spatial, helical deflection
simultaneously compared to its regular yarn draw-off direction (G) through the successive
deflections on the at least three false twist edges (19).
2. False twist device according to the preceding claim, characterized in that the false twist edges (19) have a height (H) greater than one-half of the inner diameter
(I) of the corpus (20).
3. False twist device according to one of the preceding claims, characterized in that the several false twist edges (19) are arranged offset, in each case uniformly, around
an offset angle in circumferential direction, particularly offset to one another in
each case by an offset angle of 120°.
4. False twist device according to one of the preceding claims, characterized in that the false twist edges (19) are executed as webs that can be inserted in the corpus
(20) of the false twist device (17).
5. False twist device according to one of the preceding claims, characterized in that the false twist device (17) is executed as a preferably detachable insert (23) that
can be inserted in the open-end spinning device (1).
6. False twist device according to the preceding claim, characterized in that the insert (23) has several, preferably cylindrical or semi-cylindrical sections
(22), arranged behind one another in yarn draw-off direction (G), wherein one of the
several false twist edges (19) is preferably arranged in each section (22).
7. False twist device according to the preceding claim, characterized in that the sections (22) have in each case at least one positioning element (24, 25) used
so that the sections can be positioned in circumferential direction by the offset
angle compared to a contiguous section (22).
8. False twist device according to one of the preceding claims 5 or 6, characterized in that the insert (23) or the sections (22) of the insert (23) are made of ceramic, metal
or plastic, and preferably executed as injection molded parts.
9. False twist device according to one of the preceding claims 5 to 8, characterized in that the false twist device (17) has a housing (26) that surrounds the insert (23).
10. Open-end spinning device (1) of a rotor spinning machine (2) with a yarn draw-off
nozzle (16) and with a false twist device (17) arranged downstream from the yarn draw-off
nozzle (16) in yarn draw-off direction (G) according to one of the preceding claims.
11. Open-end spinning device according to the preceding claim, characterized in that the false twist device (17) is arranged in yarn draw-off direction (G) directly behind
the yarn draw-off nozzle (16).
12. Open-end spinning device according to one of the preceding claims 10 to 11, characterized in that the yarn draw-off nozzle (16) and the false twist device (17) have a common, preferably
detachable, housing (26) arranged in the open-end spinning device (1).
13. Open-end spinning device according to one of the preceding claims 10 to 12, characterized in that a draw-off tube (18) and/or an additional twist element is/are arranged downstream
from the false twist device (17).
14. Method for introducing a false twist in a yarn (7) produced in an open-end spinning
device (1) of a rotor spinning machine (2), in which the yarn (7) is drawn off through
a yarn draw-off nozzle (16) and pulled over false twist edges (19) in a false twist
device (17) arranged downstream from the yarn draw-off nozzle (16), as a result of
which a false twist is introduced to the yarn (7), characterized in that the false twist device (17) has at least three false twist edges (19) arranged offset
in circumferential direction of the false twist device (17) and the yarn (7) is exposed
to a spatial, especially helical, deflection compared to its regular yarn draw-off
direction (G) through the at least three false twist edges (19), wherein an additional
false twist is imparted to the yarn (7).
1. Dispositif de fausse torsion (17) pour un dispositif à filer à bout libéré (1) pour
conférer une fausse torsion à un fil (7) produit dans le dispositif à filer à bout
libéré (1), dans lequel le dispositif de fausse torsion (17) comprend un corps (20)
essentiellement tubulaire et plusieurs bords (19) de fausse torsion disposés dans
le corps (20), les uns après les autres dans la direction d'extraction (G) de fil
et inclinés selon un angle (α) par rapport à la direction d'extraction (G) de fil,
sachant que les plusieurs bords (19) de fausse torsion faisant saillie dans l'intérieur
du corps tubulaire (20) de telle sorte que le fil (7) soit dévié à chacun des bords
(19) de fausse torsion, sachant que
le dispositif de fausse torsion (17) présente au moins trois bords (19) de fausse
torsion,
caractérisé en ce que
les au moins trois bords (19) de fausse torsion sont disposés dans le corps (20),
décalés dans la direction circonférentielle, de telle sorte que le fil, par les déviations
successives aux au moins trois bords (19) de fausse torsion, subisse simultanément
une déviation tridimensionnelle et hélicoïdale par rapport à sa direction d'extraction
(G) de fil régulière.
2. Dispositif de fausse torsion selon la revendication précédente, caractérisé en ce que les bords (19) de fausse torsion présentent une hauteur (H) qui est supérieure à
la moitié du diamètre intérieur (I) du corps (20).
3. Dispositif de fausse torsion selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que les plusieurs bords (19) de fausse torsion sont disposés dans la direction circonférentielle
uniformément décalés respectivement d'un angle de décalage, en particulier, décalés
respectivement d'un angle de décalage de 120° les uns par rapport aux autres.
4. Dispositif de fausse torsion selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que les bords (19) de fausse torsion se présentent sous la forme de tiges qui peuvent
être insérées dans le corps (20) du dispositif de fausse torsion (17).
5. Dispositif de fausse torsion selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que le dispositif de fausse torsion (17) se présente sous la forme d'un insert (23) qui
peut être inséré dans le dispositif à filer à bout libéré (1) et, de préférence, en
être sorti.
6. Dispositif de fausse torsion selon la revendication précédente, caractérisé en ce que l'insert (23) présente plusieurs sections (22) disposées les unes après les autres
dans la direction d'extraction (G) du fil, de préférence cylindriques ou semi-cylindriques,
sachant que l'un des plusieurs bords (19) de fausse torsion est disposé de préférence
dans chaque section (22).
7. Dispositif de fausse torsion selon la revendication précédente, caractérisé en ce que les sections (22) présentent respectivement au moins un élément de positionnement
(24, 25) au moyen duquel elles peuvent être positionnées dans la direction circonférentielle
à l'angle de décalage par rapport à une section (22) adjacente.
8. Dispositif de fausse torsion selon l'une des revendications 5 et 6 précédentes, caractérisé en ce que l'insert (23) ou les sections (22) de l'insert (23) sont composés de céramique, de
métal ou de matière plastique et se présentent de préférence sous la forme de pièces
moulées par injection sous pression.
9. Dispositif de fausse torsion selon l'une des revendications 5 à 8 précédentes, caractérisé en ce que le dispositif de fausse torsion (17) présente une caisse (26) entourant l'insert
(23).
10. Dispositif à filer à bout libéré (1) d'un métier à filer à rotor (2) avec une buse
(16) d'extraction de fil et avec un dispositif de fausse torsion (17) selon l'une
des revendications précédentes, disposé en aval de la buse (16) d'extraction de fil
dans la direction d'extraction (G) de fil.
11. Dispositif à filer à bout libéré selon la revendication précédente, caractérisé en ce que le dispositif de fausse torsion (17) est disposé directement derrière la buse d'extraction
(16) de fil dans la direction d'extraction (G) du fil.
12. Dispositif à filer à bout libéré selon l'une des revendications 10 - 11 précédentes,
caractérisé en ce que la buse (16) d'extraction de fil et le dispositif de fausse torsion (17) présentent
une caisse (26) commune qui est de préférence disposé de manière amovible dans le
dispositif à filer à bout libéré (1).
13. Dispositif à filer à bout libéré selon l'une des revendications 10 - 12 précédentes,
caractérisé en ce que le dispositif de fausse torsion (17) est suivi d'un tube d'extraction (18) et/ou
d'un élément de torsion supplémentaire.
14. Procédé pour conférer une fausse torsion à un fil (7) produit dans un dispositif à
filer à bout libéré (1) d'un métier à filer à rotor (2), procédé dans lequel le fil
(7) est extrait par une buse d'extraction (16) de fil et tiré par-dessus des bords
(19) de fausse torsion disposés dans un dispositif de fausse torsion (17) disposé
en aval de la buse d'extraction (16) de fil, ce par quoi une fausse torsion est conférée
au fil (7), caractérisé en ce que le dispositif de fausse torsion (17) présente au moins trois bords (19) de fausse
torsion décalés dans la direction circonférentielle du dispositif de fausse torsion
(17), et en ce que le fil (7), par les au moins trois bords (19) de fausse torsion, subit simultanément
une déviation tridimensionnelle et hélicoïdale par rapport à sa direction d'extraction
(G) de fil régulière, une fausse torsion supplémentaire étant conférée au fil (7).
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