(19) |
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(11) |
EP 3 310 701 B1 |
(12) |
EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT |
(45) |
Hinweis auf die Patenterteilung: |
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07.08.2019 Patentblatt 2019/32 |
(22) |
Anmeldetag: 07.06.2016 |
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(51) |
Internationale Patentklassifikation (IPC):
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(86) |
Internationale Anmeldenummer: |
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PCT/EP2016/062890 |
(87) |
Internationale Veröffentlichungsnummer: |
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WO 2016/202643 (22.12.2016 Gazette 2016/51) |
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(54) |
AUFZUGSANLAGE AUFWEISEND EINE ROLLE, DEREN KONTAKTOBERFLÄCHE EINE ANISOTROPE STRUKTUR
AUFWEIST.
LIFT SYSTEM COMPRISING A PULLEY, WHOSE CONTACT SURFACE COMPRISES AN ANISOTROPIC STRUCTURE.
INSTALLATION D'ASCENSEUR COMPRENANT UNE POULIE, DONT LA SURFACE DE CONACT COMPREND
UNE STRUCTURE ANISOTROPIQUE.
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL
NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR |
(30) |
Priorität: |
17.06.2015 EP 15172611
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(43) |
Veröffentlichungstag der Anmeldung: |
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25.04.2018 Patentblatt 2018/17 |
(73) |
Patentinhaber: Inventio AG |
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6052 Hergiswil (CH) |
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(72) |
Erfinder: |
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- CAMBRUZZI, Andrea
8057 Zürich (CH)
- ZAPF, Volker
6012 Obernau (CH)
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(56) |
Entgegenhaltungen: :
WO-A1-2013/010878
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WO-A1-2013/172824
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Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die
Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen
das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich
einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr
entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen). |
[0001] Bei Aufzugsanlagen werden zum Tragen und/oder Antreiben einer Aufzugskabine herkömmlicherweise
Stahlseile als Tragmittel eingesetzt. Gemäß einer Weiterentwicklung solcher Stahlseile
werden auch riemenartige Tragmittel, welche Zugträger und eine um die Zugträger angeordnete
Ummantelung aufweisen, eingesetzt. Solch riemenartige Tragmittel sind, ähnlich wie
herkömmliche Stahlseile, über Treibscheiben und Umlenkrollen in der Aufzugsanlage
geführt. Im Gegensatz zu Stahlseilen werden riemenartige Tragmittel jedoch nicht in
den Rollen bzw. Treibscheiben geführt, sondern die riemenartigen Tragmittel liegen
im Wesentlichen auf den Umlenkrollen bzw. Treibscheiben auf.
[0002] Aufgrund des Ersatzes von Stahlseilen durch riemenartige Tragmittel mit ummantelten
Zugträgern verändert sich das Zusammenwirken von Rollen mit Tragmitteln nicht nur
bezüglich der Führung der Tragmittel auf den Rollen, sondern auch bezüglich der Traktion
zwischen Tragmittel und Rollenoberfläche. Grundsätzlich erhöht sich dabei ein Reibungskoeffizient
zwischen Rolle und Tragmittel, wenn anstelle von Stahlseilen Tragmittel mit einer
Ummantelung aus Kunststoff, beispielsweise Polyurethan, eingesetzt werden. Ein höherer
Reibungskoeffizient kann einerseits wünschenswert sein, um eine ausreichende Traktion
sicherzustellen, andererseits kann ein höherer Reibungskoeffizient auch negative Auswirkungen
auf das Gesamtsystem haben, weil beispielsweise eine seitliche Führung des Tragmittels
auf der Rolle erschwert wird.
[0003] Es ist somit wünschenswert, den Reibungskoeffizient zwischen Rolle und Tragmittel
den jeweiligen Bedürfnissen anpassen zu können.
WO 2013/172824 offenbart beschichtete Rollen für Aufzugsanlagen. Durch eine Wahl der Beschichtung
kann somit der Reibungskoeffizient zwischen Rolle und Tragmittel beeinflusst werden.
Nachteilig an dieser Lösung ist es jedoch, dass zur Beschreibung von Stahlrollen nur
eine begrenzte Anzahl an Werkstoffen zur Verfügung steht, so dass eine Beeinflussung
des Reibungskoeffizienten nur im Rahmen der wenigen verfügbaren Beschichtungswerkstoffe
ausführbar ist. Zudem tragen diese im Stand der Technik bekannten Beschichtungen von
Rollen nicht den unterschiedlichen Anforderungen von Rollen in Aufzugssystemen Rechnung.
WO 2013/010878 offenbart auch bekannte Rollen mit Laufflächenabschnitte, die verschiedenen Reibwerte
haben.
[0004] Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Aufzugsanlage zur Verfügung
zu stellen, in welcher die im Stand der Technik auftretenden Nachteile nicht bestehen.
Zudem soll eine Aufzugsanlage zur Verfügung gestellt werden, in welcher die unterschiedlichen
Anforderungen hinsichtlich Traktionsverhalten zwischen riemenartigem Tragmittel und
Rollen besser aufeinander abgestimmt sind.
[0005] Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Aufzugsanlage, in welcher zunächst ein riemenartiges
Tragmittel über zumindest eine Rolle geführt ist. Eine Kontaktoberfläche der Rolle
zum Zusammenwirken mit dem riemenartigen Tragmittel weist dabei eine anisotrope Struktur
auf. Dabei ist ein Reibwert zwischen Tragmittel und Kontaktoberfläche in einer Umfangsrichtung
der Rolle größer als ein Reibwert zwischen Tragmittel und Kontaktoberfläche in einer
Axialrichtung der Rolle.
[0006] Eine derart ausgebildete Rolle für eine Aufzugsanlage hat den Vorteil, dass dadurch
den unterschiedlichen Anforderungen bezüglich eines Traktionsverhaltens zwischen riemenartigem
Tragmittel und Rolle optimal Rechnung getragen werden kann. Durch einen höheren Reibwert
in Umfangsrichtung der Rolle wird erreicht, dass eine Traktion zur Übertragung der
Antriebskräfte von der Rolle auf das riemenartige Tragmittel bzw. vom riemenartigen
Tragmittel auf die Rolle optimal gestaltet werden kann. Andererseits wird durch einen
geringeren Reibwert in Axialrichtung der Rolle erreicht, dass sich das riemenartige
Tragmittel besser auf der Rolle führen lässt. Es wurde nämlich beobachtet, dass eine
zu hohe Reibung zwischen Tragmittel und Rolle in axialer Richtung eine seitliche Führung
des Tragmittels auf der Rolle erschwert. Indem die seitliche Führung des riemenartigen
Tragmittels auf der Rolle verbessert wird, können beispielsweise seitlich entgleisende
Tragmittel verhindert werden. Zudem kann ein Toleranzbereich bezüglich eines Schrägzuges
des Tragmittels auf der Rolle vergrößert werden.
[0007] In einem vorteilhaften Ausführungsbeispiel ist eine Oberflächenrauheit in einer Umfangsrichtung
der Rolle größer ist als eine Oberflächenrauheit in einer Axialrichtung der Rolle.
Dabei führt eine grössere Oberflächenrauheit zu einem grösseren Reibwert zwischen
Tragmittel und Kontaktfläche der Rolle, und eine kleinere Oberflächenrauheit führt
zu einem kleineren Reibwert zwischen Tragmittel und Kontaktfläche der Rolle.
[0008] In einem vorteilhaften Ausführungsbeispiel ist die Oberflächenrauheit in Umfangsrichtung
der Rolle derart ausgebildet, dass mit einer Ummantelung des riemenartigen Tragmittels
aus Polyurethan ein Reibungskoeffizient µ zwischen 0,2 und 0,6, bevorzugt zwischen
0,3 und 0,5, besonders bevorzugt zwischen 0,35 und 0,45, resultiert.
[0009] Gemäß einem vorteilhaften Ausführungsbeispiel ist die Oberflächenrauheit in Axialrichtung
der Rolle derart ausgebildet, dass mit einer Ummantelung des riemenartigen Tragmittels
aus Polyurethan ein Reibungskoeffizient µ zwischen 0,05 und 0,45, bevorzugt zwischen
0,1 und 0,3, besonders bevorzugt zwischen 0,15 und 0,25, resultiert.
[0010] Dies hat den Vorteil, dass je nach Konfiguration einer Aufzugsanlage ein optimales
Zusammenwirken des riemenartigen Tragmittels mit der Rolle bezüglich Übertragung der
Antriebskräfte sowie bezüglich einer seitlichen Führung des riemenartigen Tragmittels
auf der Rolle erreicht werden kann.
[0011] In einem vorteilhaften Ausführungsbeispiel ist die anisotrope Struktur der Kontaktoberfläche
der Rolle durch einen chemischen oder elektrochemischen Prozess in einer Ätzlösung
gebildet.
[0012] Ein solcher elektrochemischer oder chemischer Prozess in einer Ätzlösung hat den
Vorteil, dass er kostengünstig ist und dass dadurch verschiedenste anisotrope Strukturen
gebildet werden können. Somit können den jeweiligen Bedürfnissen der verschiedenen
Einsatzgebiete von Rollen in Aufzugsanlagen optimal Rechnung getragen werden.
[0013] In einem alternativen Ausführungsbeispiel ist die anisotrope Struktur der Kontaktoberfläche
der Rolle durch Laserstrahlbearbeitung, Elektronenstrahlbearbeitung oder Ionenstrahlbearbeitung
gebildet.
[0014] In einem weiteren alternativen Ausführungsbeispiel ist die anisotrope Struktur der
Kontaktoberfläche der Rolle durch Funkenerosion oder Elysieren gebildet.
[0015] In einem vorteilhaften Ausführungsbeispiel ist die Kontaktoberfläche der Rolle bombiert
ausgeführt.
[0016] Eine solche bombiert Ausführung der Rolle hat den Vorteil, dass dadurch eine bessere
seitliche Führung des riemenartigen Tragmittels auf der Rolle erreicht werden kann.
[0017] In einem alternativen Ausführungsbeispiel ist die Kontaktoberfläche der Rolle konturiert
ausgeführt.
[0018] Eine solche konturierte Ausführung der Rolle hat den Vorteil, dass dadurch ihre Anpressdrücke
des Tragmittels auf der Rolle erreicht werden können.
[0019] In einer vorteilhaften Weiterbildung ist die Kontaktoberfläche der Rolle komplementär
zu einem Querschnitt einer Kontaktoberfläche des riemenartigen Tragmittels ausgeführt.
[0020] Dies hat den Vorteil, dass dadurch sowohl eine seitliche Führung des riemenartigen
Tragmittels auf der Rolle als auch eine Übertragung der Antriebskräfte optimiert werden
können.
[0021] In einer vorteilhaften Weiterbildung weist die Kontaktoberfläche der Rolle in Umfangsrichtung
mehrere im Wesentlichen V-förmige Rippen und mehrere im Wesentlichen V-förmige Nuten
auf.
[0022] In einem vorteilhaften Ausführungsbeispiel ist die Rolle eine Treibscheibe.
[0023] In einem alternativen Ausführungsbeispiel ist die Rolle eine Gegengewichtsumlenkrolle
oder eine Kabinenumlenkrolle.
[0024] Es können wahlweise mehrere oder alle Rollen in einer Aufzugsanlage mit den hier
beschriebenen Oberflächeneigenschaften ausgestattet werden.
[0025] In einem vorteilhaften Ausführungsbeispiel ist die Kontaktoberfläche der Rolle aus
Stahl gebildet.
[0026] Dies hat den Vorteil, dass die hier beschriebenen Verfahren zur Bearbeitung der Kontaktoberfläche
der Rolle insbesondere mit Stahl erprobt und kostengünstig umsetzbar sind.
[0027] In einer vorteilhaften Weiterbildung ist die Kontaktoberfläche der Rolle aus härtbarem
Stahl gebildet, wobei zumindest Teilbereiche der Kontaktoberfläche gehärtet sind.
[0028] In einem vorteilhaften Ausführungsbeispiel hat die Rolle Bordscheiben.
[0029] Das Vorsehen von Bordscheiben an den Rollen hat den Vorteil, dass dadurch ein seitliches
Entgleisen des riemenartigen Tragmittels auf der Rolle zusätzlich erschwert wird.
[0030] Die vorgeschlagenen Rollen können grundsätzlich an verschiedenen Orten in einer Aufzugsanlage
und in verschiedenen Typen von Aufzugsanlagen eingesetzt werden. Es können solche
Rollen in Aufzugsanlagen mit Gegengewicht und auch in Aufzugsanlagen ohne Gegengewicht
eingesetzt werden. Weiterhin können solche Rollen in Aufzugsanlagen mit unterschiedlichen
Aufhängungen eingesetzt werden, wie beispielsweise 1:1-Aufhängungen, 2:1-Aufhängungen
oder 4:1-Aufhängungen. Rollen können als Umlenkrollen an einem Gegengewicht oder einer
Kabine oder in einem Schacht angeordnet sein, oder die Rolle kann als Treibscheibe
eines Antriebes ausgebildet sein.
[0031] Anhand von Figuren wird die Erfindung symbolisch und beispielhaft näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer beispielhaften Aufzugsanlage; und
Fig. 2A eine schematische Darstellung einer beispielhaften Rolle; und
Fig. 2B eine schematische Darstellung einer beispielhaften Rolle; und
Fig. 2C eine schematische Darstellung eines beispielhaften Tragmittels; und
Fig. 2D eine schematische Darstellung einer beispielhaften Rolle.
[0032] In Fig. 1 ist eine beispielhafte Ausführungsform einer Aufzugsanlage 1 dargestellt.
Die Aufzugsanlage 1 umfasst eine Kabine 2, ein Gegengewicht 3, einen Antrieb 4 und
ein riemenartiges Tragmittel 5. Dabei ist das riemenartige Tragmittel 5 durch eine
erste Tragmittelbefestigung 7 in der Aufzugsanlage 1 fixiert, über eine Gegengewichtsumlenkrolle
10 geführt, über eine Treibscheibe 4 des Antriebs geführt, über zwei Kabinenumlenkrollen
8 geführt und durch eine zweite Tragmittelbefestigung 7 wiederum in der Aufzugsanlage
1 befestigt.
[0033] In diesem Ausführungsbeispiel ist die Aufzugsanlage 1 in einem Schacht 6 angeordnet.
In einer alternativen nicht dargestellten Ausführungsform ist die Aufzugsanlage nicht
in einem Schacht angeordnet, sondern beispielsweise an einer Außenwand eines Gebäudes.
[0034] Die beispielhafte Aufzugsanlage 1 in Fig. 1 umfasst ein Gegengewicht 3. In einer
nicht dargestellten alternativen Ausführungsform umfasst die Aufzugsanlage kein Gegengewicht.
In der beispielhaften Aufzugsanlage 1 in Fig. 1 sind sowohl Gegengewicht 3 wie auch
Kabine 2 mit einer 2:1-Aufhängung aufgehängt. In einer nicht dargestellten alternativen
Ausführungsform können sowohl das Gegengewicht wie auch die Kabine mit einem anderen
Übersetzungsverhältnis aufgehängt sein. Es sind zudem zahlreiche andere Ausführungsformen
einer Aufzugsanlage möglich.
[0035] In Fig. 2A ist eine beispielhafte Ausführungsform einer Rolle 4, 8, 10 schematisch
dargestellt. Die Figur zeigt dabei Teile eines Querschnittes der Rolle 4, 8, 10. Die
Rolle 4, 8, 10 weist einen Innenring 11 und einen Außenring 12 auf. Zwischen dem Innenring
11 und dem Außenring 12 sind Wälzkörper 13 angeordnet. Der Außenring 12 bildet dabei
die Kontaktoberfläche 15 der Rolle 4, 8, 10.
[0036] In diesem Ausführungsbeispiel hat der Außenring 12 Bordscheiben 17. Die Bordscheiben
17 sind dabei jeweils seitlich an die Kontaktoberfläche 15 anschließend angeordnet,
so dass ein seitliches Abrutschen des riemenartigen Tragmittels (nicht dargestellt)
verhindert werden kann.
[0037] In diesem Ausführungsbeispiel ist die Kontaktoberfläche 15 bombiert ausgeführt. Dadurch
können insbesondere riemenartige Tragmittel mit einem rechteckigen Querschnitt seitlich
auf der Rolle 4, 8, 10 geführt werden.
In der Fig. 2B ist eine weitere beispielhafte Ausführungsform einer Rolle 4, 8, 10
dargestellt. Wiederum ist ein Teil eines Querschnittes der Rolle 4, 8, 10 gezeigt.
Im Unterschied zur Rolle aus Fig. 2A ist die Kontaktoberfläche 15 in diesem Ausführungsbeispiel
konturiert ausgeführt. Dabei weist die Kontaktoberfläche 15 in einer Umfangsrichtung
mehrere im Wesentlichen V-förmige Rippen und mehrere im Wesentlichen V-förmige Nuten
auf. Die Kontaktoberfläche 15 ist dabei komplementär zu einer Traktionsfläche des
riemenartigen Tragmittels (nicht dargestellt) ausgebildet. Die Rippen und Nuten der
Kontaktoberfläche 15 erhöhen einerseits die Traktion zwischen dem riemenartigen Tragmittel
und der Rolle 4, 8, 10 und andererseits das riemenartige Tragmittel seitlich auf der
Rolle 4, 8, 10.
[0038] In Fig. 2C ist ein Abschnitt einer beispielhaften Ausführungsform eines Tragmittels
5 dargestellt. Das Tragmittel 5 umfasst mehrere parallel in einer gemeinsamen Ebene
nebeneinander angeordnete Zugträger 32, welche von einem gemeinsamen Mantel 31 umgeben
sind. In diesem Beispiel ist das Tragmittel 5 mit Längsrippen auf einer Traktionsseite
ausgestattet. Solche Längsrippen verbessern ein Traktionsverhalten des Tragmittels
5 auf der Treibscheibe 4 und erleichtern zudem eine seitliche Führung des Tragmittels
5 auf der Treibscheibe 4. Das Tragmittel 5 kann jedoch auch anders ausgestaltet werden,
beispielsweise ohne Längsrippen, oder mit einer anderen Anzahl oder einer anderen
Anordnung der Zugträger 32.
[0039] In der Fig. 2D ist eine weitere beispielhafte Ausführungsform einer Rolle 4, 8, 10
dargestellt. Dabei sind auf der dargestellten Rolle 4, 8, 10 auf der Kontaktoberfläche
15 eine Umfangsrichtung 21 und eine Axialrichtung 22 gekennzeichnet. Die anisotrope
Struktur der Kontaktoberfläche 15 ist auf dieser beispielhaften Darstellung nicht
ersichtlich, da im gewählten Massstab der Rolle 4, 8, 10 solch kleine Strukturen nicht
sichtbar sind.
1. Aufzugsanlage, in welcher ein riemenartiges Tragmittel (5) über zumindest eine Rolle
(4, 8, 10) geführt ist, dadurch gekennzeichnet, dass eine Kontaktoberfläche (15) der Rolle (4, 8, 10) zum Zusammenwirken mit dem riemenartigen
Tragmittel (5) eine anisotrope Struktur aufweist, wobei ein Reibwert zwischen Tragmittel
(5) und Kontaktoberfläche (15) in einer Umfangsrichtung (21) der Rolle (4, 8, 10)
größer ist als ein Reibwert zwischen Tragmittel (5) und Kontaktoberfläche (15) in
einer Axialrichtung (22) der Rolle (4, 8, 10).
2. Aufzugsanlage nach Anspruch 1, wobei eine Oberflächenrauheit in einer Umfangsrichtung
(21) der Rolle (4, 8, 10) größer ist als eine Oberflächenrauheit in einer Axialrichtung
(22) der Rolle (4, 8, 10).
3. Aufzugsanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Oberflächenrauheit
in Umfangsrichtung (21) der Rolle (4, 8, 10) derart ausgebildet ist, dass mit einer
Ummantelung des riemenartigen Tragmittels (5) aus Polyurethan ein Reibungskoeffizient
µ zwischen 0,2 und 0,6, bevorzugt zwischen 0,3 und 0,5, besonders bevorzugt zwischen
0,35 und 0,45 resultiert.
4. Aufzugsanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Oberflächenrauheit
in Axialrichtung (22) der Rolle (4, 8, 10) derart ausgebildet ist, dass mit einer
Ummantelung des riemenartigen Tragmittels (5) aus Polyurethan ein Reibungskoeffizient
µ zwischen 0,05 und 0,4, bevorzugt zwischen 0,1 und 0,3, besonders bevorzugt zwischen
0,15 und 0,25 resultiert.
5. Aufzugsanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die anisotrope Struktur
der Kontaktoberfläche (15) der Rolle (4, 8, 10) durch einen chemischen oder elektrochemischen
Prozess in einer Ätzlösung gebildet ist.
6. Aufzugsanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei die anisotrope Struktur der
Kontaktoberfläche (15) der Rolle (4, 8, 10) durch Funkenerosion oder Elysieren gebildet
ist.
7. Aufzugsanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei die anisotrope Struktur der
Kontaktoberfläche (15) der Rolle (4, 8, 10) durch Laserstrahlbearbeitung, Elektronenstrahlbearbeitung
oder Ionenstrahlbearbeitung gebildet ist.
8. Aufzugsanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Kontaktoberfläche
(15) der Rolle (4, 8, 10) bombiert ausgeführt ist.
9. Aufzugsanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei die Kontaktoberfläche (15) der
Rolle (4, 8, 10) konturiert ausgeführt ist.
10. Aufzugsanlage nach Anspruch 9, wobei die Kontaktoberfläche (15) der Rolle (4, 8, 10)
komplementär zu einem Querschnitt einer Kontaktoberfläche des riemenartigen Tragmittels
(5) ausgeführt ist.
11. Aufzugsanlage nach Anspruch 10, wobei die Kontaktoberfläche (15) der Rolle (4, 8,
10) in Umfangsrichtung (21) mehrere im Wesentlichen V-förmige Rippen und mehrere im
Wesentlichen V-förmige Nuten aufweist.
12. Aufzugsanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Rolle (4, 8, 10)
eine Treibscheibe (4) ist.
13. Aufzugsanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Rolle (4, 8, 10)
eine Gegengewichtsumlenkrolle (10) oder eine Kabinenumlenkrolle (8) ist.
14. Aufzugsanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Kontaktoberfläche
(15) der Rolle (4, 8, 10) aus Stahl gebildet ist.
15. Aufzugsanlage nach Anspruch 14, wobei die Kontaktoberfläche (15) der Rolle (4, 8,
10) aus härtbarem Stahl gebildet ist, und dass zumindest Teilbereiche der Kontaktoberfläche
(15) gehärtet sind.
16. Aufzugsanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Rolle (4, 8, 10)
Bordscheiben (17) hat.
1. An elevator system in which a belt-type suspension means (5) is guided over at least
one pulley (4, 8, 10), characterized in that a contact surface (15) of the pulley (4, 8, 10) has an anisotropic structure for
interacting with the belt-type suspension means (5), wherein a friction coefficient
between suspension means (5) and contact surface (15) in a circumferential direction
(21) of the pulley (4, 8, 10) is greater than a friction coefficient between suspension
means (5) and contact surface (15) in an axial direction (22) of the pulley (4, 8,
10).
2. The elevator system according to claim 1, wherein a surface roughness in a circumferential
direction (21) of the pulley (4, 8, 10) is greater than a surface roughness in an
axial direction (22) of the pulley (4, 8, 10).
3. The elevator system according to any of the preceding claims, wherein the surface
roughness in the circumferential direction (21) of the pulley (4, 8, 10) is embodied
such that, with a sheathing of the belt-type suspension means (5) made of polyurethane,
a friction coefficient µ between 0.2 and 0.6, preferably between 0.3 and 0.5, particularly
preferably between 0.35 and 0.45, results.
4. The elevator system according to any of the preceding claims, wherein the surface
roughness in the axial direction (22) of the pulley (4, 8, 10) is embodied such that,
with a sheathing of the belt-type suspension means (5) made of polyurethane, a friction
coefficient µ between 0.05 and 0.4, preferably between 0.1 and 0.3, particularly preferably
between 0.15 and 0.25, results.
5. The elevator system according to any of the preceding claims, wherein the anisotropic
structure of the contact surface (15) of the pulley (4, 8, 10) is formed in an etching
solution using electric discharge machining or electrochemical machining.
6. The elevator system according to any of claims 1 through 4, wherein the anisotropic
structure of the contact surface (15) of the pulley (4, 8, 10) is formed using a chemical
or electrochemical process.
7. The elevator system according to any of claims 1 through 4, wherein the anisotropic
structure of the contact surface (15) of the pulley (4, 8, 10) is formed using laser
beam machining, electron beam machining, or ion beam machining.
8. The elevator system according to any of the preceding claims, wherein the contact
surface (15) of the pulley (4, 8, 10) is embodied curved.
9. The elevator system according to any of claims 1 through 7, wherein the contact surface
(15) of the pulley (4, 8, 10) is embodied contoured.
10. The elevator system according to claim 9, wherein the contact surface (15) of the
pulley (4, 8, 10) is embodied complementary to a cross-section of a contact surface
of the belt-type suspension means (5).
11. The elevator system according to claim 10, wherein the contact surface (15) of the
pulley (4, 8, 10) has a plurality of essentially V-shaped ribs and a plurality of
essentially V-shaped grooves in the circumferential direction (21).
12. The elevator system according to any of the preceding claims, wherein the pulley (4,
8, 10) is a driving pulley (4).
13. The elevator system according to any of the preceding claims, wherein the pulley (4,
8, 10) is a counterweight deflection roller (10) or an elevator car deflection roller
(8).
14. The elevator system according to any of the preceding claims, wherein the contact
surface (15) of the pulley (4, 8, 10) is made of steel.
15. The elevator system according to claim 14, wherein the contact surface (15) of the
pulley (4, 8, 10) is made of hardenable steel, and in that at least portions of the
contact surface (15) are hardened.
16. The elevator system according to any of the preceding claims, wherein the pulley (4,
8, 10) has flanges (17).
1. Installation d'ascenseur dans laquelle un moyen de support de type courroie (5) est
guidé sur au moins un rouleau (4, 8, 10), caractérisée en ce qu'une surface de contact (15) du rouleau (4, 8, 10) destinée à coopérer avec le moyen
de support de type courroie (5) présente une structure anisotrope, dans laquelle un
coefficient de friction entre le moyen de support (5) et la surface de contact (15)
dans une direction périphérique (21) du rouleau (4, 8, 10) est supérieur à un coefficient
de friction entre le moyen de support (5) et la surface de contact (15) dans une direction
axiale (22) du rouleau (4, 8, 10).
2. Installation d'ascenseur selon la revendication 1, dans laquelle une rugosité de surface
dans une direction périphérique (21) du rouleau (4, 8, 10) est supérieure à une rugosité
de surface dans une direction axiale (22) du rouleau (4, 8, 10).
3. Installation d'ascenseur selon l'une des revendications précédentes, dans laquelle
la rugosité de surface dans la direction périphérique (21) du rouleau (4, 8, 10) est
réalisée de telle sorte qu'en revêtant le moyen de support de type courroie (5) de
polyuréthane, l'on obtienne un coefficient de friction µ compris entre 0,2 et 0,6,
de préférence entre 0,3 et 0,5, de manière particulièrement préférée entre 0,35 et
0,45.
4. Installation d'ascenseur selon l'une des revendications précédentes, dans laquelle
la rugosité de surface dans la direction axiale (22) du rouleau (4, 8, 10) est réalisée
de telle sorte qu'en revêtant le moyen de support de type courroie (5) de polyuréthane,
l'on obtienne un coefficient de friction µ compris entre 0,05 et 0,4, de préférence
entre 0,1 et 0,3, de manière particulièrement préférée entre 0,15 et 0,25.
5. Installation d'ascenseur selon l'une des revendications précédentes, dans laquelle
la structure anisotrope de la surface de contact (15) du rouleau (4, 8, 10) est formée
par un procédé chimique ou électrochimique dans une solution de gravure.
6. Installation d'ascenseur selon l'une des revendications 1 à 4, dans laquelle la structure
anisotrope de la surface de contact (15) du rouleau (4, 8, 10) est formée par étincelage
ou par usinage par électrolyse.
7. Installation d'ascenseur selon l'une des revendications 1 à 4, dans laquelle la structure
anisotrope de la surface de contact (15) du rouleau (4, 8, 10) est formée par usinage
par faisceau laser, par traitement par faisceaux d'électrons ou par traitement par
faisceau ionique.
8. Installation d'ascenseur selon l'une des revendications précédentes, dans laquelle
la surface de contact (15) du rouleau (4, 8, 10) est réalisée d'une manière bombée.
9. Installation d'ascenseur selon l'une des revendications 1 à 7, dans laquelle la surface
de contact (15) du rouleau (4, 8, 10) est profilée.
10. Installation d'ascenseur selon la revendication 9, dans laquelle la surface de contact
(15) du rouleau (4, 8, 10) est complémentaire d'une section transversale d'une surface
de contact du moyen de support de type courroie (5).
11. Installation d'ascenseur selon la revendication 10, dans laquelle la surface de contact
(15) du rouleau (4, 8, 10) présente une pluralité de nervures sensiblement en forme
de V et une pluralité de rainures sensiblement en forme de V dans la direction périphérique
(21).
12. Installation d'ascenseur selon l'une des revendications précédentes, dans laquelle
le rouleau (4, 8, 10) est une poulie motrice (4).
13. Installation d'ascenseur selon l'une des revendications précédentes, dans laquelle
le rouleau (4, 8, 10) est un rouleau de renvoi à contrepoids (10) ou un rouleau de
renvoi de cabine (8).
14. Installation d'ascenseur selon l'une des revendications précédentes, dans laquelle
la surface de contact (15) du rouleau (4, 8, 10) est réalisée en acier.
15. Installation d'ascenseur selon la revendication 14, dans laquelle la surface de contact
(15) du rouleau (4, 8, 10) est réalisée en acier durcissable, et dans laquelle au
moins des zones partielles de la surface de contact (15) sont durcies.
16. Installation d'ascenseur selon l'une des revendications précédentes, dans laquelle
le rouleau (4, 8, 10) présente des poulies latérales (17).
IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE
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des Lesers aufgenommen und ist nicht Bestandteil des europäischen Patentdokumentes.
Sie wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt; das EPA übernimmt jedoch keinerlei
Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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