[0001] Die Erfindung betrifft eine Fadenverlegevorrichtung für Fadenspulprozesse.
[0002] In der Textilbranche werden bei Fadenspulprozessen Spulmaschinen mit z.T. dutzenden
Spulstellen eingesetzt, die jeweils eine Fadenverlegevorrichtung aufweisen. Derlei
Fadenverlegevorrichtungen dienen dazu, einen auf einer rotierenden Spule bzw. Garnspule
aufzuspulenden Faden in Richtung der Spulenlängsachse mittels einer hochfrequenten
Changierbewegung hin- und herzubewegen. In der Praxis haben sich dabei sogenannte
Flügelrad-Fadenverlegevorrichtungen nicht zuletzt aufgrund ihres einfachen konstruktiven
Aufbaus und ihrer Zuverlässigkeit bewährt. Derlei Fadenverlegevorrichtungen zeichnen
sich durch zwei Flügelräder aus, die um ihre jeweilige Drehachse gegenläufig antreibbar
sind. Die Flügelräder weisen üblicherweise jeweils zwei oder drei Flügel auf, die
sich von der Drehachse des jeweiligen Flügelrads in radialer Richtung wegerstrecken.
Der auf der Garnspule aufzuspulende Faden ist während des Spulprozesses im ständigen
Wechsel an den Flügeln des einen und des anderen Flügelrads geführt und wird dadurch
im Sinne einer Changierbewegung gegenüber der Spule in Richtung deren Spulenlängsachse
in schneller Folge hin- und herbewegt. Der Faden ist zumeist an einer Bogenscheibe
bzw. -platte, d.h. an einem sogenannten Fadenführungslineal, geführt, aus dessen Kontur
die Flügel der Flügelräder im Betrieb hervortreten und in welche sie im Bereich von
Eintauchpunkten wieder eintauchen. Eine Fadenübergabe zwischen den Flügelrädern sowie
eine daraus folgende Hubumkehr der Changierbewegung des Fadens erfolgt dabei jeweils
im Bereich der Eintauchpunkte der Flügel der Flügelräder, die in axialer Richtung
der Spule mit den Umkehrpunkten der Changierbewegung des Fadens zusammenfallen. Eine
solche Flügelrad-Fadenverlegevorrichtung ist beispielsweise aus der
WO 2015/007339 A1 bekannt.
[0003] Bei industriellen Spulprozessen mit z.T. vollautomatisiertem Spulenwechsel muss auf
der mit dem Faden zu bewickelnden Spule eine sogenannte Fadenreserve angelegt werden.
An diese Fadenreserve wird im Spulgatter der Spulmaschine eine zweite Spule geknüpft,
die als Reservespule bezeichnet wird. Für den laufenden Verarbeitungsprozess steht
nun nebst der zu bewickelnden ersten Spule eine weitere Spule zur Verfügung. Dadurch
kann nach dem Verarbeiten der ersten Garnspule ohne Unterbrechung zur Reservespule
gewechselt werden. Eine zuständige Bedienperson kann die leere Spule durch eine neue
Reservespule ersetzen und anknüpfen. Die Fadenreserve muss spultechnisch zwingend
zu Beginn des Spulprozesses erstellt werden. Die Fadenreserve muss in der Regel außerhalb
der gerätespezifischen Grund- oder Normalhubbreite der Flügelrad-Fadenverlegevorrichtung
auf der Spule angeordnet werden.
[0004] Bei den genannten Faden-Spulprozessen ist es darüber hinaus häufig erforderlich,
zur Markierung der fertiggestellten Garnspule sogenannte Abschlusswickel, beispielsweise
Bauchbinden, zu erstellen, die im Gegensatz zur vorstehend erläuterten Fadenreserve
innerhalb der der Flügelrad-Fadenverlegung innewohnenden Grundhubbreite anzuordnen
sind. Die mit dem Faden bewickelte Garnspule kann nachfolgend entweder von Hand durch
eine neue, leere Garnspule ersetzt werden oder aber die Garnspule wird von der Spulmaschine
automatisch durch eine leere Garnspule ersetzt.
[0005] Für das Erstellen der Fadenreserve wie auch der Abschlusswickel weisen die am Markt
verfügbaren Flügelrad-Fadenverlegevorrichtungen eine komplexe Zusatzmimik auf, durch
die der Faden - statisch - an einer vorgegebenen axialen Position relativ zur Längsachse
der Spule positionierbar ist. Derlei Zusatzmimiken sind steuerungstechnisch aufwändig,
störanfällig und wartungsintensiv.
[0006] Es ist deshalb die Aufgabe der Erfindung, eine Flügelrad-Fadenverlegevorrichtung
für eine Spulmaschine sowie eine Spulmaschine anzugeben, die ohne eine vorgenannte
komplexe Zusatzmimik auskommt.
[0007] Die die Fadenverlegevorrichtung betreffende Aufgabe wird durch eine Fadenverlegevorrichtung
mit den in Anspruch 1 angegebenen Merkmalen gelöst. Die erfindungsgemäße Spulmaschine
weist die in Anspruch 8 angegebenen Merkmale auf. Bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung
sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0008] Die erfindungsgemäße Fadenverlegevorrichtung umfasst ein erstes und ein zweites Flügelrad
mit jeweils mehreren Flügeln, die sich von einer Drehachse des jeweiligen Flügelrads
in einer radialen Richtung wegerstrecken. Die Flügelräder können jeweils zwei, drei
oder auch mehr Flügel aufweisen. Jedem Flügelrad ist ein Elektromotor zugeordnet,
wobei die beiden Flügelräder mittels der beiden Elektromotoren um ihre Drehachsen
in einer jeweiligen Changierdrehrichtung gegenläufig antreibbar sind, um einen auf
einer rotierenden Spule aufzuspulenden Faden längs einer Changierachse hin- und herzubewegen.
Im Praxiseinsatz ist die Changierachse der Fadenbewegung in an sich bekannter Weise
zur Längsachse der mit dem Faden zu bewickelnden Spule parallel verlaufend ausgerichtet.
Zur Führung des auf der Spule aufzuwickelnden und mittels der Flügelräder im schnellen
Wechsel hin- und herzuführenden Fadens dient ein Fadenführungslineal.
[0009] Die Elektromotoren sind durch eine Steuereinrichtung angesteuert. Die Steuereinrichtung
ist zum Positionieren des Fadens an einer vorgegebenen Axialposition entlang der Spulenlängsachse
bzw. der dazu parallel verlaufend angeordneten Changierachse erfindungsgemäß dazu
programmiert,
- a) die Elektromotoren der beiden Flügelräder derart anzusteuern, dass eines der beiden
Flügelräder den Faden mit der Flügelvorderseite eines seiner Flügel in seiner Changierdrehrichtung
in die vorgegebene Axialposition bewegt,
und das jeweils andere der beiden Flügelräder soweit um seine Drehachse bewegt wird,
bis der Faden in der vorgegebenen Axialposition zwischen der Flügelvorderseite des
Flügels des einen Flügelrads und der Flügelvorderseite eines Flügels des anderen Flügelrads
geführt ist;
oder
- b) den Elektromotor eines der beiden Flügelräder zur Positionierung des Fadens an
der vorgegebenen Axialposition entlang der Changierachse derart anzusteuern, dass
der Faden von zu mindestens einem Flügelrad anhand einer zur Changierdrehrichtung
des einen Flügelrads gegensinnigen Drehbewegung des Flügelrads mit der Flügelrückseite
eines Flügels in die vorgegebene Axialposition bewegt wird.
[0010] Die erfindungsgemäße Fadenverlegevorrichtung ermöglicht die Positionierung des Fadens
an einer vorbestimmten Axialposition längs der Changierachse der Fadenbewegung, ohne
dass hierzu eine eingangs genannte komplexe Zusatzmimik erforderlich ist. Diese kann
vielmehr vollständig entfallen. Ungeachtet dessen ermöglicht die Fadenverlegevorrichtung
wichtige Sonderfunktionen bei Spulprozessen, wie beispielsweise das Anlegen einer
Fadenreserve, eines Abschlusswickels sowie einen automatischen Spulenwechsel mit automatisiertem
Abtrennen des Fadens, für die der Faden jeweils an einer vorgegebenen Axialposition
in Richtung der Changierachse der Fadenverlegevorrichtung bzw. der mit dem Faden zu
bewickelnden Spule, vorzugsweise lagefixiert, positioniert werden muss. Die Fadenverlegevorrichtung
kann dabei insgesamt mit einem einfacheren konstruktiven Aufbau und auf kostengünstigere
Weise bereitgestellt werden. Aufgrund des Wegfalls der bislang erforderlichen komplexen
Zusatzmimik für die axiale Fadenpositionierung ergibt sich ein nochmals weniger störanfälliger
Betrieb der Fadenverlegevorrichtung bei insgesamt reduzierten Ausfallzeiten und Wartungskosten.
Die vorgenannten Vorteile werden gleichermaßen durch die erfindungsgemäße Spulmaschine
erreicht.
[0011] Gemäß der vorstehend genannten Ausführungsvariante a) ist der Faden in der vorgegebenen
Axialposition beiderseitig zwischen den Flügelvorderseiten der Flügel beider Flügelräder
geführt und so gegenüber einem unerwünschten axialen Abrutschen aus der vorgegebenen
Axialposition gesichert. Der Faden ist mit anderen Worten zu beiden Seiten durch die
Flügel der beiden Flügelräder geschient bzw. in der vorgegebenen Axialposition gehalten.
Der Faden liegt bevorzugt an den jeweiligen Flügelvorderseiten beider Flügelräder
an. Es versteht sich, dass der Faden dabei zwischen den Flügelvorderseiten zweier
Flügeln der Flügelräder nicht geklemmt (gehalten) sein darf, um einen freien und störungsfreien
Fadenlauf in Richtung der zu bewickelnden Spule zu ermöglichen und gleichzeitig eine
übermäßige Beanspruchung des Fadens zu vermeiden. Zwecks eines besonders zügigen und
energieeffizienten Betriebs der Fadenverlegevorrichtung ist die Steuereinrichtung
dabei vorzugsweise dazu programmiert, dass das den Faden bereits führende Flügelrad
stets direkt, d.h. über eine minimal erforderliche Winkelstrecke, in eine mit der
vorgegebenen Axialposition korrespondierende Drehposition zu bewegen. Dadurch können
unnötige Stellbewegungen der Flügelräder vermieden werden. Ist die vorgegebene Axialposition
des Fadens beispielsweise in Changierdrehrichtung des den Faden führenden Flügelrads
vor dem den Faden führenden Flügel des Flügelrads angeordnet, wird dieses Flügelrad
mit seinem den Faden führenden in Changierdrehrichtung gedreht, bis der Faden in der
vorgegebenen Axialposition angeordnet ist. Für den Fall, dass die vorgegebene Axialposition
in Changierdrehrichtung des den Faden führenden Flügels hinter diesem Flügel des Flügelrads
angeordnet ist, so wird das den Faden (noch) führende Flügelrad mit seinem den Faden
führenden Flügel entgegen seiner Changierdrehrichtung in eine mit der vorgegebenen
Axialposition des Fadens korrespondierende Drehstellung bewegt bzw. gedreht. Der Faden
wird in diesem Fall vom anderen Flügelrad in dessen Changierdrehrichtung in die vorgegebene
Axialposition bewegt.
[0012] Gemäß der vorstehend genannten Ausführungsvariante b) kann der Faden an einer vorgegebenen
Axialposition innerhalb sowie insbesondere auch außerhalb eines gerätespezifischen
maximalen Changierhubs der Fadenverlegevorrichtung positioniert werden. Der Faden
liegt dabei in jedem Falle an einer Flügelrückseite, d.h. der von der in Changierdrehrichtung
führenden Flügelvorderseite wegweisenden Seite bzw. Kante des den Faden führenden
Flügels, an. Der Faden kann mit der Flügelrückseite weiter vom Hubzentrum der Fadenverlegevorrichtung
entfernt positioniert werden, weil das betreffende Flügelrad mit seiner Drehachse
in Richtung der Längsachse näher an der vorgegebenen Axialposition des Fadens angeordnet
ist, als das jeweils andere Flügelrad. Darüber hinaus kann gegenüber einer Fadenführung
an der Flügelvorderseite des Flügels zusätzlich die Breite des Flügels für eine Positionierung
des Fadens jenseits des maximalen Changierhubs der Fadenverlegevorrichtung ausgenutzt
werden. Aufgrund der nur einseitigen Führung und Abstützung des Fadens ist diese Ausführungsform
für ein exaktes Positionieren des Fadens im Bereich des Hubzentrums der Fadenverlegevorrichtung
weniger gut geeignet. Bei Spulmaschinen wird der Faden der Fadenverlegevorrichtung
jedoch in der Regel von einem zentralen Fadenzuführungspunkt aus (fächerförmig) zugeführt.
Durch diesen räumlichen Fixpunkt der Fadenführung sowie die beim Spulprozess erforderliche
Fadenspannung ist der Faden jedoch trotz seiner nur einseitigen Führung an der Flügelrückseite
nur eines Flügelrads in der vorgegebenen Axialposition für das Anlegen einer Fadenreserve,
Abschlusswickels etc. mit einem entsprechendem axialen Abstand zum Hubzentrum ausreichend
sicher geführt.
[0013] Für eine nochmals weiter verbesserte Führung und Lagesicherung des Fadens in der
vorgegebenen Axialposition kann die Steuereinrichtung erfindungsgemäß dazu programmiert
sein, den Elektromotor des jeweils anderen Flügelrads derart anzusteuern, dass dieses
anhand einer zu seiner Changierdrehrichtung gegensinnigen Drehbewegung soweit gedreht
wird, bis der Faden zwischen der Flügelrückseite des einen Flügels des einen Flügelrads
und der Flügelrückseite eines Flügels des jeweils anderen Flügelrads geführt ist.
Der Faden ist in diesem Fall mithin durch die Flügelrückseiten zweier Flügel in der
vorgegebenen Axialposition gehalten. Zu beachten ist, dass der Faden in diesem Fall
nur an einer vorgegebenen Axialposition innerhalb des gerätespezifischen maximalen
Changierhubs der Fadenverlege-vorrichtung positioniert werden kann.
[0014] In den beiden vorstehend erläuterten Fällen, in denen der Faden in der vorgegebenen
Axialposition längs der Changierachse zwischen den Flügeln der beiden Flügelräder
hindurchgeführt und von diesen seitlich in der vorgegebenen Axialposition gehalten
ist, kann die Fadenverlegevorrichtung erfindungsgemäß eine weitere Sonderfunktion
erfüllen. So kann die Steuereinrichtung erfindungsgemäß dazu programmiert sein, die
Elektromotoren der beiden Flügelräder nach dem Positionieren des Fadens an der vorgegebenen
Axialposition derart anzusteuern, dass diese den Faden oszillierend um die vorgegebene
Axialposition bewegen. Dadurch können breitbasigere Fadenreserven bzw. Abschlusswickel/Bauchbinden
auf der Spule erzeugt werden, wodurch der Faden vereinfacht und störungsärmer von
der Spule abgezogen werden kann. Es versteht sich, dass die Oszillationsbewegung des
Fadens im Gegensatz zur Changierbewegung des Fadens beim Erzeugen des Fadenwickels
einen nur geringen axialen Oszillationshub von wenigen (ungefähr zwei bis fünf) Millimetern
aufweist.
[0015] Nach einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung weist die Fadenverlegevorrichtung
einen Antrieb auf, mittels dessen das Fadenführungslineal und die Drehachsen der beiden
Flügelräder relativ zueinander bewegbar sind. Die Steuereinrichtung ist vorzugsweise
dazu programmiert, das Fadenführungslineal und die Drehachsen zum Positionieren des
Fadens an der vorgegebenen Axialposition entlang der Changierachse aufeinander zuzustellen.
Dadurch kann ein maximaler Überstand der Flügel beider Flügelräder über das Fadenführungslineal
und somit eine maximale Hubbreite der Fadenverfegevorrichtung realisiert werden.
[0016] Das Fadenführungslineal ist vorzugsweise als eine Bogenplatte ausgeführt, d.h. weist
eine gebogene Fadenführungskontur, auf.
[0017] Die erfindungsgemäße Spulmaschine umfasst vorzugsweise mehreren Spulstellen zum Aufspulen
eines Fadens auf eine Spule, wobei jede Spulstelle eine Spulenhalterung mit einem
Antrieb bzw. Motor zum umlaufenden Antreiben der mit dem Faden zu bewickelnden Spule
und eine vorstehend erläuterte Fadenverlegevorrichtung aufweist. Es versteht sich,
dass der Antrieb ein Reibrad bzw. eine Reibwalze umfassen kann, die an der mit dem
Faden zu bewickelnden Spule anliegt, um diese umlaufend anzutreiben. Die erfindungsgemäße
Spulmaschine weist aufgrund der erfindungsgemäßen Fadenverlegevorrichtung einen vereinfachten
konstruktiven Aufbau auf und ermöglicht einen insgesamt weniger stör- und wartungsanfälligen
Betrieb. Dies bietet nicht zuletzt Kostenvorteile.
[0018] Die Spulmaschine kann eine zentrale Maschinensteuerung aufweisen, die den Steuereinrichtungen
der Fadenverlegevorrichtungen der Spulstellen übergeordnet ist oder die die Steuerungsvorrichtungen
der Fadenverlegevorrichtungen bildet. Im erstgenannten Fall kann die Maschinensteuerung
sowie die einzelnen Steuerungseinrichtungen der Spulstellen beispielsweise für einen
sogenannten Master-Slave-Betrieb eingerichtet sein. Im letztgenannten Fall wird die
Gesamtheit der Spulstellen mitsamt ihrer Fadenverlegevorrichtungen durch die Maschinensteuerung
der Spulmaschine gesteuert.
[0019] Zwecks eines möglichst wirtschaftlichen Betriebs der Spulmaschine weisen die Spulstellen
bevorzugt einen Spulwechselautomaten auf. Dadurch können fertiggestellte Garnspulen
mit minimalem Zeitaufwand vollautomatisiert gegen eine Leerspule ausgetauscht werden.
Die Spulwechselautomaten können durch die Steuerungseinrichtung bzw. die Maschinensteuerung
gesteuert sein.
[0020] Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines in der Zeichnung wiedergegebenen Ausführungsbeispiels
näher erläutert.
[0021] In der Zeichnung zeigen:
- Fig. 1
- eine Spulmaschine mit einer Flügelrad-Fadenverlegevorrichtung mit zwei gegenläufig
antreibbaren Flügelrädern und einer Steuereinrichtung, die dazu eingerichtet ist,
einen auf einer Spule aufzuspulenden Faden ohne eine komplexe Zusatzmechanik an einer
vorgegebenen Axialposition längs der Changierachse des Fadens zu positionieren, in
einer Seitenansicht;
- Fig. 2
- eine Detaildarstellung der Fadenverlegevorrichtung aus Fig. 1, in einer Draufsicht;
- Fig. 3
- eine erste Ausführungsform eines Verfahrens zum Positionieren des Fadens mittels der
Fadenverlegevorrichtung an einer vorgegebenen Axialposition;
- Fig. 4
- eine ausschnittsweise Detaildarstellung der Fadenverlegevorrichtung aus Fig. 1 mit
in der vorgegebenen Axialposition angeordnetem Faden, in einer Draufsicht;
- Fig. 5
- eine weitere Ausführungsform eines Verfahrens zum Positionieren des Fadens in einer
vorgegebenen Axialposition, die außerhalb eines maximalen Changierhubs der Fadenverlegevorrichtung
angeordnet sein kann;
- Fig. 6
- eine ausschnittsweise Detaildarstellung der Fadenverlegungsvorrichtung aus Fig. 1
mit einem in einer vorgegebenen Axialposition angeordneten Faden, in einer Draufsicht;
und
- Fig. 7
- eine ausschnittsweise Detaildarstellung der Fadenverlegungsvorrichtung aus Fig. 1
mit einem in einer vorgegebenen Axialposition innerhalb eines maximalen Changierhubs
der Fadenverlegevorrichtung angeordneten Faden, in einer Draufsicht;
[0022] Fig. 1 zeigt ausschnittsweise eine Spulmaschine
10 mit einer Fadenverlegevorrichtung
12 zum Aufspulen eines Fadens
14 auf eine Spule
16. Der auf der Spule 16 aufzuspulende Faden 14 kann beispielsweise auf einer in Fig.
1 nicht näher wiedergegebenen Vorlagespule bereitgestellt sein. Die Spule 16 ist auf
einer Spulenhalterung
18 angeordnet und mittels eines Motors
20 um ihre Spulenlängsachse
22 in Pfeilrichtung
24 umlaufend antreibbar.
[0023] Die Fadenverlegevorrichtung 12 ist als eine sogenannte Flügelrad-Fadenverlegevorrichtung
ausgebildet und weist jeweils zwei Flügelräder
26, 28 auf. Die beiden Flügelräder 26, 28 sind voneinander unabhängig mittels jeweils eines
Elektromotors
30 um ihre jeweilige Drehachse
32, 34 gegenläufig antreibbar. Die Elektromotoren 30 sowie die Flügelräder 26, 28 sind an
einem Tragrahmen
36 angeordnet. Zum Steuern der Elektromotoren 30 der beiden Flügelräder 26, 28 sowie
vorzugsweise auch des Motors 20 der Spulenhalterung 18 dient eine Steuereinrichtung
38.
[0024] Die Flügelräder 26, 28 dienen dazu, den auf der Spule 16 aufzuspulenden Faden 14
in Richtung der Spulenlängsachse 22 gegenüber der rotierenden Spule 16 in schneller
Folge hin- und her zu bewegen, um während des Aufspulprozesses einen mit
40 bezeichneten Fadenwickel auf der Spule zu bilden.
[0025] Der Tragrahmen 36 umfasst vorliegend zwei zueinander parallel verlaufend angeordnete
Längsprofile
42, die in nicht näher gezeigter Weise miteinander verbunden sind. An den beiden Längsprofilen
42 des Tragrahmens 36 ist ein (Lager-)Schlitten
44 angeordnet, der mittels eines Verstellantriebs
46 entlang einer mit
48 bezeichneten Stellachse relativ zum Tragrahmen 36 verschiebbar gelagert ist. Die
beiden Flügelräder 26, 28 sind am Lagerschlitten 44 drehbar gelagert. Der Verstellantrieb
46 kann als ein Elektromotor ausgeführt sein.
[0026] Zur Führung des Fadens 14 dient ein Fadenführungslineal
50. Das Fadenführungslineal 50 kann gemäß Fig. 1 als eine Bogenscheibe mit einer bogenförmigen
(konvexen) Führungskontur
52 ausgebildet sein, an der der aufzuspulende Faden 14 beim Spulprozess allzeit unter
Spannung anliegt und geführt ist.
[0027] Am Tragrahmen 36 ist ein Anschlagmittel
54 für einen Nullabgleich der Drehposition der beiden Flügelräder angeordnet. Das Anschlagmittel
54 ist durch ein Verschieben des Lagerschlittens 44 in Richtung auf das Anschlagmittel
54 in einen von den beiden Fügelrädern 26, 28 überstrichenen Rotationsbereich bewegbar
und dient der Kalibrierung der Steuereinrichtung 38 auf eine durch das Anschlagmittel
54 definierte Drehlage der Flügelräder 26, 28. Dadurch können die Flügelräder 26,
28 vor Beginn des Spulprozesses in ihrer jeweiligen Drehstellung um ihre Drehachse
32, 34 auf einfache Weise exakt synchronisiert werden.
[0028] Fig. 2 zeigt die Fadenverlegevorrichtung 12 aus Fig. 1 in einer freigestellten Draufsicht.
Die beiden Flügelräder 26, 28 weisen beispielhaft jeweils drei Flügel 26a, 26b, 26c;
28a, 28b, 28c auf. Die Flügel 26a, 26b, 26c; 28a, 28b, 28c weisen jeweils eine Flügelvorderseite
56 und eine Flügelrückseite
58 auf. Die Drehachsen 32, 34 der beiden Flügelräder 26, 28 sind in Richtung der in
Fig. 1 gezeigten Spulenlängsachse 22 zueinander seitlich versetzt angeordnet.
[0029] Der aufzuspulende Faden 14 ist beim Aufspulprozess im schnellen Wechsel an den Flügelvorderseiten
56 der Flügel 26a, 26b, 26c; 28a, 28b, 28c der zueinander in ihrer jeweiligen Changierdrehrichtung
60 gegenläufig rotierenden Flügelräder 26, 28 in Richtung der mit
62 bezeichneten Changierachse geführt.
[0030] Die Flügel 26a, 26b, 26c; 28a, 28b, 28c der Flügelräder 26, 28 treten dabei jeweils
an jeweiligen Auftauchpunkten A
1, A
2 aus der Führungskontur 52 des Führungslineals hervor und treten in die Führungskontur
52 des Fadenführungslineals 50 im Bereich von Eintauchpunkten E
1, E
2 wieder ein. Eine Fadenübergabe zwischen den Flügelrädern erfolgt beim Betrieb der
Fadenverlegevorrichtung 12 jeweils im Bereich bzw. an den Eintauchpunkten E
1, E
2. Die Auftauchpunkte A
1, A
2 und die Eintauchpunkte E
1, E
2 der beiden Flügelräder 26, 28 fallen aufgrund der zueinander (in Richtung der Spulenlängsachse
22) in Richtung der Changierachse 56 versetzt angeordneten Drehachsen 32, 34 der Flügelräder
26, 28 nicht zusammen. Der vorstehend erläuterte Rotationsbereich der beiden Flügelräder
26, 28 ist in Fig. 2 mit R
1, R
2 bezeichnet.
[0031] Ein mit den in Changierdrehrichtung 60 gegensinnig bewegten Flügelrädern 26, 28 realisierbarer
maximaler Changierhub ist in Fig. 2 mit
64 bezeichnet. Dessen Maß ergibt sich u.a. aus dem Durchmesser der Flügelräder 26, 28,
der Anzahl Flügel 26a, 26b, 26c; 28a, 28b, 28c, dem Abstand der Führungskontur 52
des Fadenführungslineals 50 zu den Drehachsen 32, 34 der Flügelräder 26, 28 und dem
Drehachsenabstand der Flügelräder 26, 28. Die Flügel 26a, 26b, 26c; 28a, 28b, 28c
weisen jeweils Fadenführungsabschnitte
66 gleicher Breite
68 auf.
[0032] In der Praxis muss der Faden 14 für das Anlegen einer Fadenreserve oder eines Abschlusswickels
auf der Spule (Fig. 1) an einer vorgegebenen Axialposition
70 relativ zur Spulenlängsachse (Fig. 1) bzw. der Changierachse 62, vorzugsweise in
axialer Richtung lagestabil, positioniert werden. Die Steuereinrichtung 38 ist hierfür
nach einer ersten Ausführungsform der Erfindung zur Ausführung des in Fig. 3 gezeigten
Verfahrens 100 programmiert:
Die Steuereinrichtung 38 steuert die Elektromotoren 30 der beiden Flügelräder 26,
28 derart an, dass in einem Schritt 102 eines der beiden Flügelräder 26, 28 den Faden
14 mit der Flügelvorderseite 56 eines seiner Flügel 26a, 26b, 26c; 28a, 28b, 28c in
seiner Changierdrehrichtung in die vorgegebene Axialposition 70 bewegt, und das jeweils
andere der beiden Flügelräder 26, 28 in einem zweiten Schritt 104 soweit um seine
Drehachse 32, 34 bewegt wird, bis der Faden 14 in der vorgegebenen Axialposition 70
zwischen der Flügelvorderseite 56 des Flügels 26a, 26b, 26c; 28a, 28b, 28c des einen
Flügelrads 26, 28 und der Flügelvorderseite 56 eines Flügels 26a, 26b, 26c; 28a, 28b,
28c des anderen Flügelrads 26, 28 geführt gehalten angeordnet ist, wie dies in
Fig. 4 beispielhaft gezeigt ist.
[0033] Ist die vorgegebene Axialposition 70 des Fadens 14 in Changierdrehrichtung 60 des
den Faden 14 führenden Flügelrads 26, 28 beispielsweise vor dem den Faden 14 führenden
Flügel 26a, 26b, 26c; 28a, 28b, 28c des Flügelrads 26, 28 angeordnet, wird in Schritt
102 dieses Flügelrad 26, 28 mit seinem den Faden 14 führenden Flügel 26a, 26b, 26c;
28a, 28b, 28c in Changierdrehrichtung 60 gedreht, bis der Faden in der vorgegebenen
Axialposition 70 angeordnet ist.
[0034] Für den Fall, dass die vorgegebene Axialposition 70 in Changierdrehrichtung 60 dem
den Faden 14 führenden Flügels 26a, 26b, 26c; 28a, 28b, 28c hinter diesem Flügel 26a,
26b, 26c; 28a, 28b, 28c des Flügelrads 26, 28 angeordnet ist, wird das den Faden (noch)
führende Flügelrad 26, 28 mit seinem den Faden führenden Flügel 26a, 26b, 26c; 28a,
28b, 28c entgegen seiner Changierdrehrichtung 60 bewegt bzw. gedreht.
[0035] Insgesamt kann das den Faden 14 führende Flügelrad 26, 28 mit seinem fadenführenden
Flügel 26a, 26b, 26c; 28a, 28b, 28c somit immer auf direktem Wege (= kleinstes Winkelmaß
seiner Drehbewegung) in die mit der vorgegebenen Axialposition 70 des Fadens 14 korrespondierende
Drehstellung um seine Drehachse 32, 34 bewegt werden.
[0036] Die Steuereinrichtung 38 kann dazu programmiert sein, die beiden Schritte 102, 104
zeitlich nacheinander, in umgekehrter Reihenfolge oder auch gleichzeitig auszuführen.
[0037] Nach einer alternativen Ausführungsform der Fadenverlegevorrichtung 12 ist die Steuereinrichtung
38 zur Ausführung des in Fig. 5 gezeigten Verfahrens 200 programmiert:
In einem ersten Schritt 202 wird der Faden 14 durch Ansteuerung des Elektromotors
30 eines Flügelrads 26, 28 mit der Flügelrückseite 58 eines seiner Flügel 26a, 26b,
26c; 28a, 28b, 28c in einer der Changierdrehrichtung 60 des Flügelrads 26, 28 gegensinnigen
Drehrichtung in die vorgegebene Axialposition 70 bewegt. In der vorgegebenen Axialposition
70 des Fadens 14 liegt der Faden 14 dadurch allein an der Flügelrückseite 58 des einen
Flügels 26a, 26b, 26c; 28a, 28b, 28c an. Der Faden 14 kann mit der Flügelrückseite
58 des einen Flügels 26a, 26b, 26c; 28a, 28b, 28c weiter vom Hubzentrum H
C der Fadenverlegevorrichtung 12 entfernt positioniert werden, weil das betreffende
Flügelrad 26, 28 mit seiner Drehachse 32, 34 in axialer Richtung von der vorgegebenen
Axialposition 70 des Fadens 14 weniger weit beabstandet angeordnet ist, als das jeweils
andere Flügelrad 26, 28. Darüber hinaus kann die Breite 68 des Fadenführungsabschnitts
66 des jeweiligen Flügels 26a, 26b, 26c; 28a, 28b, 28c zur Positionieren des Fadens
14 an einer außerhalb des maximalen Changierhubs 64 der Fadenverlegevorrichtung 12
angeordneten Axialposition 70 ausgenutzt werden, was insbesondere für das Anlegen
eines Fadenwickels bzw. einer Fadenreserve auf der mit dem Faden 14 zu bewickelnden
Spule 16 (Fig. 1) Vorteile bieten kann.
[0038] Im letztgenannten Fall kann die Steuereinrichtung 38 (Fig. 1) dazu programmiert sein,
den Elektromotor 30 des jeweils anderen Flügelrads 26, 28 in einem weiteren Schritt
204 derart anzusteuern, dass dieses anhand einer zu seiner Changierdrehrichtung 60
gegensinnigen Drehbewegung soweit gedreht wird, bis der Faden 14 zwischen der Flügelrückseite
58 des Flügels 26a, 26b, 26c; 28a, 28b, 28c des einen Flügelrads 26, 28 und der Flügelrückseite
58 eines Flügels 26a, 26b, 26c; 28a, 28b, 28c des jeweils anderen Flügelrads 26, 28
geführt ist, wie dies in
Fig. 7 gezeigt ist. Die beiden den Faden 14 führenden/haftenden Flügel der beiden Flügelräder
26, 28 überkreuzen in diesem Falle einander, so dass der Faden 14 durch die beiden
Flügel 26c, 28c sowie die Fadenführungskontur 52 des Fadenführungslineals 50 allseits
umgriffen und in seiner vorgegebenen Axialposition 70 sicher gehalten ist. Dies ist
insbesondere bei größeren Fadenmanipulationen, wie sie beispielsweise bei einem manuellen
oder automatisierten Austausch der Spule (Fig. 1) unvermeidbar sind, von Vorteil.
Zu beachten ist, dass die vorgegebene Axialposition 70 des Fadens 14 hierfür innerhalb
des maximalen Changierhubs 64 der Fadenverlegevorrichtung 12 angeordnet sein muss.
[0039] Sobald der Faden 14 in der vorstehend erläuterten Weise in seine vorgegebene Axialposition
70 bewegt ist, kann der Antrieb bzw. Motor der Spulenhalterung 18 durch die Steuereinrichtung
38 (Fig. 1) gestartet werden, während die Positionierung des Fadens 14 in seiner vorgegebenen
Axialposition 70 nicht geändert wird. Nach Erreichen der gewünschten Anzahl an Windungen
der Fadenreserve wird die Spule 16 wieder gestoppt. Die Flügelräder 26, 28 werden
nachfolgend für den eigentlichen Spul- bzw. Wickelprozess in ihre vorgegebene Arbeitshöhe
und Startwinkelstellung gebracht. Nach Fertigstellung des Garnwickels kann optional
in der vorstehend beschriebenen Weise ein Abschlusswickel erstellt werden. Anschließend
wird die mit dem Faden 14 bewickelte Spule 16 entweder von Hand durch eine neue, leere
Garnspule ersetzt oder aber die Garnspule wird von der Spulmaschine 10 in einer in
der Zeichnung nicht näher gezeigten Weise automatisch ausgewechselt.
[0040] Nach einer Weiterbildung der Erfindung kann die Steuereinrichtung 38 dazu programmiert
sein, die Elektromotoren 30 der beiden Flügelräder 26, 28 nach dem Positionieren des
Fadens 14 an der vorgegebenen Axialposition 70 in einem weiteren Schritt (106 in Fig.
3; 206 in Fig. 5) derart anzusteuern, dass die Flügelräder 26, 28 um ihre jeweilige
mit der vorgegebenen Axialposition 70 des Fadens 14 korrespondierende Drehstellung
gleichsinnig oszillieren. Dadurch kann eine etwas breitbasigere Fadenreserve bzw.
ein breitbasigerer Abschlusswickel (bzw. Bauchbinde) auf der Spule 16 erzeugt werden.
Dies ermöglicht ein insgesamt einfacheres, gleichmäßigeres und weniger störanfälliges
Abziehen des Fadens von der Spule 16.
[0041] Die Steuereinrichtung ist vorzugsweise dazu programmiert, das Fadenführungslineal
50 und die Drehachsen 32, 34 der Flügelräder 26, 28 zum Positionieren des Fadens 14
an der vorgegebenen Axialposition 70 mittels des Verstellantriebs 46 (Fig. 1) in Abhängigkeit
von der vorgegebenen Axialposition 70 des Fadens 14 relativ zueinander derart zu positionieren,
dass eine allzeit zuverlässige Führung des Fadens 14 am Fadenführungslineal 50 gewährleistet
ist.
1. Fadenverlegevorrichtung (12) für das Aufspulen eines Fadens (14) auf einer Spule (16),
umfassend:
- zwei Flügelräder (26, 28) mit Flügeln (26a, 26b, 26c; 28a, 28b, 28c), die sich von
einer Drehachse (32, 34) des jeweiligen Flügelrads (26, 28) in einer radialen Richtung
wegerstrecken und die jeweils eine Flügelvorderseite (56) und eine Flügelrückseite
(58) aufweisen;
- einen Elektromotor (30) für jedes Flügelrad (26, 28), wobei die beiden Flügelräder
(26, 28) mittels der Elektromotoren (30) um ihre jeweilige Drehachse (32, 34) in einer
jeweiligen Changierdrehrichtung (60) gegenläufig antreibbar sind, um den aufzuspulenden
Faden (14) längs einer Changierachse (62) hin- und herzubewegen;
- ein Fadenführungslineal (50) für den Faden (14); und
- eine Steuereinrichtung (38) zum Ansteuern der Elektromotoren (30), dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (38) für ein Positionieren des Fadens (14) an einer vorgegebenen
Axialposition (70) entlang der Changierachse (62) programmiert ist,
a) die Elektromotoren (30) derart anzusteuern, dass eines der beiden Flügelräder (26,
28) den Faden (14) mit der Flügelvorderseite (56) eines seiner Flügel (26a, 26b, 26c;
28a, 28b, 28c) in seiner Changierdrehrichtung (60) in die vorgegebene Axialposition
(70) bewegt, und das jeweils andere der beiden Flügelräder (26, 28) soweit um seine
Drehachse (32, 34) bewegt wird, bis der Faden (14) in der vorgegebenen Axialposition
(70) zwischen der Flügelvorderseite (56) des Flügels (26a, 26b, 26c; 28a, 28b, 28c)
des einen Flügelrads (26, 28) und der Flügelvorderseite (56) eines Flügels (26a, 26b,
26c; 28a, 28b, 28c) des anderen Flügelrads (26, 28) geführt ist;
oder
b) den Elektromotor (30) eines der beiden Flügelräder (26, 28) derart anzusteuern, dass
das Flügelrad (26, 28) den Faden mit der Flügelrückseite (58) eines seiner Flügel
(26a, 26b, 26c; 28a, 28b, 28c) entgegen seiner Changierdrehrichtung (60) in die vorgegebene
Axialposition (70) bewegt.
2. Fadenverlegevorrichtung nach Anspruch 1, Alternative a), dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (38) dazu programmiert ist, stets das den Faden (14) führende
Flügelrad (26, 28) mit seinem den Faden (14) führenden Flügel (26a, 26b, 26c; 28a,
28b, 28c) auf direktem Wege in seine mit der vorgegebenen Axialposition (70) des Fadens
(14) korrespondierende Drehstellung zu bewegen.
3. Fadenverlegevorrichtung nach Anspruch 1, Alternative b), dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (38) dazu programmiert ist, den Elektromotor (30) des jeweils
anderen Flügelrads (26, 28) derart anzusteuern, dass dieses entgegen seiner Changierdrehrichtung
(60) gedreht wird, bis der Faden (14) zwischen der Flügelrückseite (58) des einen
Flügels (26a, 26b, 26c; 28a, 28b, 28c) des einen Flügelrads (26, 28) und der Flügelrückseite
(58) eines Flügels (26a, 26b, 26c; 28a, 28b, 28c) des jeweils anderen Flügelrads (26,
28) geführt ist.
4. Fadenverlegevorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (38) dazu programmiert ist, die Elektromotoren (30) der beiden
Flügelräder (26, 28) nach dem Positionieren des Fadens (14) in der vorgegebenen Axialposition
(70) derart anzusteuern, dass der Faden (14) durch die Flügelräder (26, 28) um die
Axialposition (70) oszillierend hin- und herbewegt wird.
5. Fadenverlegevorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Fadenverlegevorrichtung (12) einen Verstellantrieb (46) aufweist, mittels dessen
das Fadenführungslineal (50) und die Drehachsen (32, 34) der beiden Flügelräder (26,
28) relativ zueinander bewegbar sind.
6. Fadenverlegevorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (38) dazu programmiert ist, das Fadenführungslineal (50) und
die Drehachsen (32, 34) in Abhängigkeit von der vorgegebenen Axialposition (70) des
Fadens (14) relativ zueinander zu positionieren.
7. Fadenverlegevorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Fadenführungslineal (50) als eine ein- oder mehrteilige Bogenplatte ausgeführt
ist.
8. Spulmaschine (10), umfassend:
- eine Spulenhalterung (18) mit einem Motor (20) zum rotierenden Antreiben einer auf
der Spulenhalterung angeordneten Spule (16) um ihre Spulenlängsachse (22); und
- eine der Spulenhalterung (18) zugeordnete Fadenverlegevorrichtung (12) nach einem
der vorhergehenden Ansprüche.
1. A thread laying device (12) for winding a thread (14) onto a spool (16), comprising:
- two impellers (26, 28) having blades (26a, 26b, 26c; 28a, 28b, 28c) extending in
a radial direction from an axis of rotation (32, 34) of the respective impeller (26,
28) and each having a blade front side (56) and a blade rear side (58);
- an electric motor (30) for each impeller (26, 28), wherein the two impellers (26,
28) can be driven by means of the electric motors (30) about their respective axis
of rotation (32, 34) in opposite directions in a respective rotational traversing
direction (60), in order to move the thread (14) to be wound back and forth along
a traverse axis (62);
- a thread guide rule (50) for the thread (14); and
- a control device (38) for controlling the electric motors (30), characterized in that the control unit (38) is programmed for positioning the thread (14) at a predefined
axial position (70) along the traverse axis (62),
a) to control the electric motors (30) in such a way that one of the two impellers
(26, 28) moves the thread (14) with the blade front side (56) of one of its blades
(26a, 26b, 26c; 28a, 28b, 28c) in its rotational traversing direction (60) into the
predefined axial position (70), and the respective other of the two impellers (26,
28) is moved around its axis of rotation (32, 34) until the thread (14) in the predefined
axial position (70) is guided between the blade front side (56) of the blade (26a,
26b, 26c; 28a, 28b, 28c) of the one impeller (26, 28) and the blade front side (56)
of a blade (26a, 26b, 26c; 28a, 28b, 28c) of the other impeller (26, 28); or
b) to control the electric motor (30) of one of the two impellers (26, 28) in such
a way that the impeller (26, 28) moves the thread with the blade rear side (58) of
one of its blades (26a, 26b, 26c; 28a, 28b, 28c) against its rotational traversing
direction (60) into the predefined axial position (70).
2. The thread laying device according to claim 1, alternative a), characterized in that the control unit (38) is programmed to always move the impeller (26, 28) guiding
the thread (14) with its blade (26a, 26b, 26c, 28a, 28b, 28c) guiding the thread (14)
in a direct way into its rotational position corresponding to the predefined axial
position (70) of the thread (14).
3. The thread laying device according to claim 1, alternative b), characterized in that the control unit (38) is programmed to control the electric motor (30) of the respective
other impeller (26, 28) such that the motor is rotated against its rotational traversing
direction (60), until the thread (14) is guided between the blade rear side (58) of
the one blade (26a, 26b, 26c, 28a, 28b, 28c) of the one impeller (26, 28) and the
blade rear side (58) of a blade (26a, 26b, 26c, 28a, 28b, 28c) of the respective other
impeller (26, 28).
4. The thread laying device according to any of the preceding claims, characterized in that the control unit (38) is programmed to control the electric motors (30) of the two
impellers (26, 28) after the positioning of the thread (14) in the predefined axial
position (70) in such a way that the thread (14) is moved back and forth in an oscillating
manner by the impellers (26, 28) around the axial position (70).
5. The thread laying device according to any of the preceding claims, characterized in that the thread laying device (12) has an adjusting drive (46), by means of which the
thread guide ruler (50) and the axes of rotation (32, 34) of the two impellers (26,
28) are movable relative to one another.
6. The thread laying device according to claim 4, characterized in that the control unit (38) is programmed to position the thread guide ruler (50) and the
axes of rotation (32, 34) relative to each other depending on the predefined axial
position (70) of the thread (14).
7. The thread laying device according to any of the preceding claims, characterized in that the thread guide ruler (50) is designed as a one-piece or multi-part arched plate.
8. A winding machine (10) comprising:
- a spool holder (18) having a motor (20) for rotationally driving a spool (16) disposed
on the spool holder about its spool longitudinal axis (22); and
- a thread laying device (12) according to any of the preceding claims, which is associated
with the spool holder (18).
1. Dispositif (12) d'engagement de fil, affecté au bobinage d'un fil (14) sur une bobine
(16), comprenant :
- deux roues (26, 28) munies d'ailettes (26a, 26b, 26c ; 28a, 28b, 28c) qui s étendent
dans une direction radiale à partir d'un axe de rotation (32, 34) de la roue (26,
28) à ailettes considérée, et sont respectivement pourvues d'une face antérieure (56)
et d'une face postérieure (58) ;
- un moteur électrique (30) destiné à chaque roue (26, 28) à ailettes, sachant que
les deux roues (26, 28) à ailettes peuvent être entraînées dans des sens opposés autour
de leur axe de rotation (32, 34) respectif, au moyen des moteurs électriques (30),
dans une direction respective (60) de mouvement rotatoire alternatif, de manière à
imprimer des va-et-vient, le long d'un axe (62) de mouvement alternatif, au fil (14)
devant être bobiné ;
- une réglette (50) guide-fil, affectée audit fil (14) ; et
- un dispositif de commande (38) conçu pour piloter lesdits moteurs électriques (30),
caractérisé par le fait que
le dispositif de commande (38), dévolu à un positionnement du fil (14) en un emplacement
axial préétabli (70) le long de l'axe (62) du mouvement alternatif, est programmé
en vue
a) de piloter les moteurs électriques (30) de façon telle que l'une des deux roues
(26, 28) à ailettes imprime un mouvement au fil (14) dans sa direction (60) de mouvement
rotatoire alternatif, jusqu'à l'emplacement axial préétabli (70), par la face antérieure
(56) de l'une de ses ailettes (26a, 26b, 26c ; 28a, 28b, 28c),
et que l'autre roue considérée, au sein desdites deux roues (26, 28) à ailettes, soit
animée d'un mouvement, autour de son axe de rotation (32, 34), jusqu'à ce que ledit
fil (14) soit guidé, audit emplacement axial préétabli (70), entre la face antérieure
(56) de l'ailette (26a, 26b, 26c ; 28a, 28b, 28c) de l'une des roues (26, 28) à ailettes
et la face antérieure (56) d'une ailette (26a, 26b, 26c ; 28a, 28b, 28c) de l'autre
roue (26, 28) à ailettes ;
ou
b) de piloter le moteur électrique (30) de l'une des deux roues (26, 28) à ailettes
de façon telle que ladite roue (26, 28) à ailettes imprime un mouvement audit fil
(14) en sens inverse de sa direction (60) de mouvement rotatoire alternatif, jusqu'audit
emplacement axial préétabli (70), par la face postérieure (58) de l'une de ses ailettes
(26a, 26b, 26c ; 28a, 28b, 28c).
2. Dispositif d'engagement de fil, selon la revendication 1, variante a), caractérisé par le fait que le dispositif de commande (38) est programmé de telle sorte que la roue (26, 28)
à ailettes, guidant le fil (14), soit animée en permanence et en mode direct, par
son ailette (26a, 26b, 26c ; 28a, 28b, 28c) guidant le fil, d'un mouvement jusqu'à
sa position prise par rotation et concordant avec l'emplacement axial préétabli (70)
dudit fil (14).
3. Dispositif d'engagement de fil, selon la revendication 1, variante b), caractérisé par le fait que le dispositif de commande (38) est programmé en vue de piloter le moteur électrique
(30) de l'autre roue (26, 28) à ailettes considérée, de façon telle que cette dernière
soit animée d'une rotation, en sens inverse de sa direction (60) de mouvement rotatoire
alternatif, jusqu'à ce que le fil (14) soit guidé entre la face postérieure (58) de
l'une des ailettes (26a, 26b, 26c ; 28a, 28b, 28c) de l'une des roues (26, 28) à ailettes
et la face postérieure (58) d'une ailette (26a, 26b, 26c ; 28a, 28b, 28c) de ladite
autre roue (26, 28) à ailettes considérée.
4. Dispositif d'engagement de fil, selon l'une des revendications précédentes, caractérisé par le fait que le dispositif de commande (38) est programmé en vue de piloter les moteurs électriques
(30) des deux roues (26, 28) à ailettes, à l'issue du positionnement du fil (14) à
l'emplacement axial préétabli (70), de façon telle que ledit fil (14) soit animé,
par l'intermédiaire desdites roues (26, 28) à ailettes, d'un mouvement alternatif
oscillant autour dudit emplacement axial (70).
5. Dispositif d'engagement de fil, selon l'une des revendications précédentes, caractérisé par le fait que ledit dispositif (12) d'engagement de fil est doté d'un entraînement de réglage (46)
au moyen duquel la réglette (50) guide-fil, et les axes de rotation (32, 34) des deux
roues (26, 28) à ailettes, peuvent être animés de mouvements relatifs.
6. Dispositif d'engagement de fil, selon la revendication 4, caractérisé par le fait que le dispositif de commande (38) est programmé en vue de positionner la réglette (50)
guide-fil et les axes de rotation (32, 34), l'une par rapport aux autres, en fonction
de l'emplacement axial préétabli (70) du fil (14).
7. Dispositif d'engagement de fil, selon l'une des revendications précédentes, caractérisé par le fait que la réglette (50) guide-fil est réalisée sous la forme d'une platine arquée, constituée
d'une ou de plusieurs partie(s).
8. Bobineuse (10) comprenant :
- un support (18) de bobines, équipé d'un moteur (20) dévolu à l'entraînement en rotation
d'une bobine (16) mise en place sur ledit support de bobines, autour de l'axe longitudinal
(22) de ladite bobine ; et
- un dispositif (12) d'engagement de fil, conforme à l'une des revendications précédentes
et associé audit support (18) de bobines.