[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung sowie ein Verfahren zum Formen
eines mehrteiligen Bandcoils aus mehreren einzelnen Bandcoils gemäß den unabhängigen
Ansprüchen. Zu solch einem mehrteiligen Bandcoil zählt beispielsweise ein sogenanntes
PUP-Coil ("Piece under Piece Coil"), welches so genannt wird, da die einzelnen Bandcoils
im PUP-Coil ineinandergeschoben, beispielsweise ineinander geschachtelt, angeordnet
sind.
[0002] Ein mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung geformtes mehrteiliges Bandcoil, beispielsweise
ein PUP-Coil, wird unter anderem in coilverarbeitenden Betrieben aus kleineren Bandcoils
geformt, welche beispielsweise als Schnittreste beim Verarbeiten von großen Bandcoils
anfallen. Diese mehrteiligen Bandcoils werden anschließend anderen Verarbeitungsprozessen
zugeführt. Hierzu werden sie häufig verpackt und an andere Betriebe zur Weiterverwertung
versandt.
[0003] Bislang werden derartige mehrteilige Bandcoils von Mitarbeitern händisch einander
geschoben bis ein mehrteiliges Bandcoil einer gewünschten Größe entstanden ist.
[0004] Diese händische Arbeit ist jedoch körperlich anstrengend, langwierig und mit einem
vergleisweise hohen Verletzungsrisiko für die Arbeiter verbunden, beispielsweise durch
die teils scharfen Kanten der Bandcoils. Auch die Größe des mehrteiligen Bandcoils
ist durch die körperliche Leistungsfähigkeit des Arbeiters stark beschränkt.
[0005] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde das Formen eines mehrteiligen
Bandcoils einfacher, schneller und sicherer zu gestalten.
[0006] Die Erfindung löst diese Aufgabe mit den Merkmalen im Kennzeichen des unabhängigen
Vorrichtungsanspruchs.
[0007] Die Vorrichtung weist hierbei eine Aufdreheinheit auf, wobei ein Bandcoil mit seiner
Bandcoilinnenseite um die Aufdreheinheit positionierbar ist, wobei die Vorrichtung
dazu eingerichtet ist, eine relative Rotation zwischen der Aufdreheinheit und einem
Bandcoil herbeizuführen, und die Aufdreheinheit bei einer relativen Rotation zwischen
Aufdreheinheit und Bandcoil eine radial gerichtete Druckkraft gegen eine Bandcoilinnenseite
ausüben kann.
[0008] Durch die Aufdreheinheit, welche bei einer relativen Rotation zwischen Aufdreheinheit
und Bandcoil eine radial gerichtete Druckkraft gegen eine Bandcoilinnenseite ausüben
kann, ist es möglich, den Innendurchmesser von Bandcoils durch ein Aufdrehen der Bandcoils
zu erweitern und dadurch Raum zum Positionieren weiterer Bandcoils zwischen Aufdreheinheit
und der Innenseite der vergrößerten Bandcoils zu schaffen. Durch die Druckkraft bei
Rotation gegen eine Bandcoilinnenseite kann die Aufdreheinheit ein Bandcoil aufdrehen,
da das aufzudrehende Bandcoil sowohl eine radiale Kraft als auch eine Rotationskraft
durch die Reibung zwischen Aufdreheinheit und Bandcoilinnenseite erfährt.
[0009] Günstigerweise kann die Vorrichtung eine in radialer Richtung zur Aufdreheinheit
angeordnete Begrenzungsstruktur aufweisen, gegen welche die Aufdreheinheit ein Bandcoil
von der Bandcoilinnenseite her drücken kann.
[0010] Diese Begrenzungstruktur erlaubt es einen definierten Anschlag für das radial äußerste
Bandcoil des zu formenden mehrteiligen Bandcoils zu schaffen. Die Begrenzungsstruktur
kann folglich das äußerste Bandcoil abbremsen oder stationär halten und somit ein
Aufdrehen erleichtern. Weiterhin erlaubt die Begrenzungsstruktur ein drückendes Verdichten
der einzelnen Bandcoils des mehrteiligen Bandcoils.
[0011] Vorteilhafterweise kann die Begrenzungsstruktur die Aufdreheinheit in radialer Richtung
umfrieden. Somit kann ein definierter Anschlag für mehrere Stellen des äußersten Bandcoils
geschaffen werden. Die Außenabmessungen, beispielsweise der Außendurchmesser, des
zu formenden mehrteiligen Bandcoils können so einfach definiert werden.
[0012] In einer möglich Ausführungsform kann die Aufdreheinheit eine Rotationsachse aufweisen,
und die Aufdreheinheit dazu eingerichtet sein in unterschiedlichen Radien um die Rotationsachse
zu rotieren und bei zunehmendem Radius eine radial gerichtete Druckkraft gegen eine
Bandcoilinnenseite auszuüben.
[0013] Hierbei muss lediglich die Aufdreheinheit rotiert werden, um Bandcoils aufzudrehen,
während die Bandcoils nicht rotiert werden müssen.
[0014] In einer weiteren möglichen Ausführungsform kann die Aufdreheinheit in einer Grundstellung
säulenförmig ausgebildet sein, insbesondere sich an einem freien Ende verjüngen.
[0015] Dies erlaubt eine einfache Positionierung eines Bandcoils mit seiner Bandcoilinnenseite
um die Aufdreheinheit. Ein optionales Verjüngen am freien Ende erlaubt eine dornartige
Ausbildung der Aufdreheinheit in der Grundstellung und so ein leichtes Positionieren
auch von unförmigen Bandcoils mit anfangs geringem Innendurchmesser.
[0016] Wahlweise kann die Aufdreheinheit mit ihrer Rotationsachse vertikal ausgerichtet
sein. Hierdurch ist ein um die Aufdreheinheit positioniertes Bandcoil mit seinem Coilauge
ebenfalls vertikal nach oben positioniert und kann hierdurch radial in horizontaler
Richtung sehr gleichmäßig und leicht aufgedreht werden.
[0017] In einer weiteren Ausführungsform kann die Aufdreheinheit einen Kraft- und Bewegungswandelmechanismus
aufweisen, welcher eine in der Aufdreheinheit in Richtung der Rotationsachse eingeleitete
Kraft und/oder Bewegung in eine radiale Druckkraft und/oder Bewegung der Aufdreheinheit
überführt. Dies erlaubt eine einfache und kompakte Ausführung der Aufdreheinheit.
Die in Richtung der Rotationsache eingeleitete Kraft und/oder Bewegung kann hierbei
bei der Umwandlung eine gewünschte betragsmäßige Änderungen, beispielsweise eine Erhöhung
oder eine Verringerung, erfahren.
[0018] In einer Variante der Erfindung kann der Kraft- und Bewegungswandelmechanismus einen
in Rotationsachsrichtung wirkenden Linearaktuator und einen radial wirkenden Scherenmechanismus
aufweisen. Diese Kombination erlaubt eine besonders kompakte, beispielweise säulenförmige,
und zuverlässige Ausführung der Aufdreheinheit.
[0019] In einer vorteilhaften Ausführungsform kann die Aufdreheinheit mindesten einen ausfahrbaren
Ausleger zum Drücken gegen eine Bandcoilinnenseite aufweisen, insbesondere mindestens
einen ausfahrbaren und rotierbaren Ausleger.
[0020] Eine derartige Ausführung ermöglicht ein steuerbares Drücken gegen eine Bandcoilinnenseite.
Eine optionale ausfahrbare und rotierbare Ausführung des Auslegers ermöglicht weiterhin
ein gleichzeitiges Aufbringen einer Druckkraft und einer Rotationskraft gegen eine
Bandcoilinnenseite durch den Ausleger.
[0021] Vorteilhafterweise kann in einer Ausführungsform der mindestens eine Ausleger an
seinem freien Ende einen Schild aufweisen, welcher dazu eingerichtet ist, gegen eine
Bandcoilinnenseite zu drücken und bei Rotation an einer Bandcoilinnenseite unter Reibung
entlang zu gleiten. Der Schild ermöglicht in vorteilhafterweise ein flächiges Drücken
gegen die Bandcoilinnenseite bei gleichzeitigem Aufbringen einer Rotationskraft gegen
die Bandcoilinnenseite.
[0022] In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform kann ein erstes rotationsachsseitiges
Ende des Scherenmechanismus stationär angelenkt sein und ein zweites, bewegliches
rotationsachsseitiges Ende des Scherenmechanismus an dem Linearaktuator angelenkt
sein, und zwei der Rotationsachse abgewandte Enden des Scherenmechanismus an den Schild
angelenkt sein, wobei eines der schildseitigen Enden in Rotationsachsrichtung verschiebbar
an den Schild angelenkt sein kann.
[0023] Diese Anordnung von Linearaktuator, Scherenmechanismus und Schild kombinert in vorteilhafter
Weise die zuvor im Zusammenhang mit diesen Merkmalen genannten Vorteile und Funktionen.
Weiterhin ermöglicht eine solche Anordnung beispielsweise bei Einleiten einer konstanten
Kraft in den Linearaktuator eine mit zunehmenden Radius zunehmende Druckkraft des
Auslegers gegen die Bandcoilinnenseite.
[0024] In einer bevorzugten möglichen Ausführungsform kann die Aufdreheinheit mehrere ausfahrbare,
vorzugsweise zudem rotierbare, Ausleger aufweisen, welche in umfänglicher Richtung
um die Rotationsachse der Aufdreheinheit herum angeordnet sind, insbesondere in zueinander
gleichen Abständen in umfänglicher Richtung.
[0025] Hierdurch können Druckkräfte gleichmäßig gegen die Bandcoilinnenseite ausgeübt und
somit ein Bandcoil schneller und zuverlässiger aufgedreht werden. Dies gilt besonders
für die optionale rotierbare Ausführung der Ausleger.
[0026] In einer möglichen Ausführungsform kann die Begrenzungsstruktur von der Vorrichtung
reversibel lösbar sein.
[0027] Dies erleichtert nach dem Formen des mehrteiligen Bandcoils den Zugang zum mehrteiligen
Bandcoil, beispielsweise um es aus der Vorrichtung zu entnehmen und/oder es zu verpacken.
[0028] Vorteilhafterweise kann in einer möglichen Ausführungsform die Begrenzungsstruktur
als Teil eines abnehmbaren Coiltransportmittels ausgebildet sein, insbesondere als
eine Seitenwandung eines abnehmbaren Coiltransportbehälters.
[0029] Dies erlaubt Ausführungen, in welchen das geformte mehrteilige Bandcoil bereits mit
einem Coiltransportmittel so verbunden ist, dass das Bandcoil bereits mit dem Coiltransportmittel
von der restlichen Vorrichtung separiert und weitertransportiert werden kann. Die
optionale Ausbildung der Begrenzungsstruktur als Seitenwandung eines abnehmbaren Coiltransportbehälters
ist hierbei einen besonders vorteilhafte Ausführungsform.
[0030] Für eine besondere mögliche Ausführungsform kann die Aufdreheinheit durch ein Durchgangsloch
des abnehmbaren Coiltransportmittels hindurchragen, insbesondere der Coiltransportbehälter
einen Boden und eine Seitenwandung aufweisen, und die Aufdreheinheit durch ein Durchgangsloch
im Boden des Coiltransportbehälters in den Coiltransportbehälter hineinragen.
[0031] Diese spezielle Anordnung zwischen Aufdreheinheit und Coiltransportmittel ermöglicht
ein einfaches Formen des mehrteiligen Bandcoils auf dem Coiltransportmittel. Die spezielle,
optionale Ausführung zwischen Aufdreheinheit und einem Coiltransportbehälter ist hierbei
besonders vorteilhaft.
[0032] Weiterhin kann in einer Ausführungsform der Coiltransportbehälter nach oben offen
sein. Dies erlaubt ein leichtes Einbringen der einzelnen Bandcoils in den Coiltransportbehälter
und somit in die Vorrichtung, und auch später ein leichtes Herausheben des geformten
mehrteiligen Bandcoils aus dem Coiltransportbehälter.
[0033] Vorteilhafterweise kann in einer Ausführungsform der Coiltransportbehälter seitlich
öffenbar und schließbar sein. Dies erlaubt einen einfachen seitlichen Zugang zum geformten
mehrteiligen Bandcoil, beispielsweise mit einem Gabelstapler.
[0034] In einer weiteren möglichen Ausführungsform kann am Boden des Coiltransportbehälters
eine herausnehmbare Transportpalette mit einem Durchgangsloch vorgesehen sein, und
das Durchgangsloch der Transportpalette und das Durchgangsloch des Coiltransportbehälters
in einer Flucht mit der Rotationsachse der Aufdreheinheit liegen und so dimensioniert
sein, dass der Coiltransportbehälter samt Transportpalette in Rotationsachsrichtung
von der restlichen Vorrichtung abnehmbar ist.
[0035] Diese Anordnung ermöglicht ein einfaches und zuverlässiges Formen eines mehrteiligen
Bandcoils auf einer Transportpalette liegend in einem Coiltransportbehälter, wobei
das mehrteilige Bandcoil bereits besonders vorteilhaft für nachfolgende Verarbeitungs-
und Transportschritte vorbereitet ist.
[0036] Die eingangs genannte Aufgabe wird weiterhin erfindungsgemäß mit folgendem Verfahren
gelöst:
Verfahren zum Formen eines mehrteiligen Bandcoils aus mehreren einzelnen Bandcoils,
gekennzeichnet durch Positionieren mindestens eines Bandcoils mit seiner Innenseite
um eine Aufdreheinheit, Rotieren der Aufdreheinheit und des mindestens einen Bandcoils
relativ zueinander, Drücken der Aufdreheinheit bei relativer Rotation gegen die Innenseite
des mindestens einen Bandcoils bis der Innendurchmesser des mindestens einen Bandcoils
vergrößert ist.
[0037] Wie bereits zum unabhängigen Vorrichtungsanspruch erwähnt, ist es mit diesem Verfahren
möglich den Innendurchmesser von Bandcoils durch ein Aufdrehen der Bandcoils zu erweitern
und dadurch Raum zum Positionieren weiterer Bandcoils zwischen Aufdreheinheit und
der Innenseite der vergrößerten Bandcoils zu schaffen. Durch die Druckkraft bei Rotation
gegen eine Bandcoilinnenseite kann die Aufdreheinheit ein Bandcoil aufdrehen, da das
Bandcoil sowohl eine radiale Kraft als auch eine Rotationskraft durch Reibung zwischen
Aufdreheinheit und Bandcoilinnenseite erfährt.
[0038] In einer vorteilhaften möglichen Ausführung umfasst das Verfahren weiterhin ein Positionieren
mindestens eines weiteren Bandcoils zwischen der Aufdreheinheit und dem mindestens
einen vergrößerten Bandcoil, ein Rotieren der Aufdreheinheit und des mindestens einen
weiteren Bandcoils relativ zueinander, ein Drücken der Aufdreheinheit bei relativer
Rotation gegen die Innenseite des mindestens einen weiteren Bandcoils bis der Innendurchmesser
des mindestens einen weiteren Bandcoils vergrößert ist.
[0039] Spätestens bei dieser Ausführung wird ein mehrteiliges Bandcoil geformt.
[0040] In einer weiteren möglichen Ausführung umfasst das Verfahren weiterhin ein Drücken
des mindestens einen weiteren Bandcoils gegen die Innenseite des vergrößerten mindestens
einen Bandcoils.
[0041] Hierdurch wird das geformte mehrteilige Bandcoil verdichtet.
[0042] In einer weiteren möglichen Variante des Verfahrens rotiert die Aufdreheinheit, insbesondere
um eine vertikale Rotationsachse.
[0043] Somit kann die relative Rotation allein von der Aufdreheinheit herbeigeführt werden,
während das mindestens eine Bandcoil nicht unabhängig rotiert werden muss. Eine vertikale
Rotationsachse ermöglicht ein Positionieren eines Bandcoils zur Aufdreheinheit mit
seinem Coilauge ebenfalls vertikal nach oben. Das Bandcoil kann hierdurch von der
Aufdreheinheit in radialer, horizontaler Richtung sehr gleichmäßig und leicht aufgedreht
werden.
[0044] In einer besonderen möglichen Variante des Verfahrens wird die Aufdreheinheit in
veränderbaren Radien um eine Rotationsachse rotiert und bei zunehmendem Radius gegen
die Innenseite des mindestens einen Bandcoils drückt.
[0045] Dies erlaubt ein vorteilhaftes Drücken und Rotieren durch die Aufdreheinheit gegen
eine Innenseite des mindestens einen Bandcoils.
[0046] In einer zweckmäßigen möglichen Variante des Verfahrens wird eine in der Aufdreheinheit
eingeleitete Kraft und/oder Bewegung in eine radiale Druckkraft und/oder Bewegung
gegen eine Bandcoilinnenseite umgewandelt.
[0047] Dies erlaubt eine einfache und kompakte Ausführung der Aufdreheinheit. Die eingeleitete
Kraft und/oder Bewegung kann weiterhin bei der Umwandlung eine gewünschte betragsmäßige
Änderungen, beispielsweise eine Erhöhung oder eine Verringerung, erfahren.
[0048] In einer vorteilhaften möglichen Variante des Verfahrens kann die eingeleitete Kraft
und/oder Bewegung durch eine Kombination aus Linearaktuator und Scherenmechanismus
in eine radiale Kraft und/oder Bewegung umgewandelt werden.
[0049] Diese Kombination erlaubt eine besonders kompakte, beispielsweise säulenförmige,
und zuverlässige Ausführung der Aufdreheinheit.
[0050] In einer weiteren möglichen Variante des Verfahrens wird mindesten ein radial ausfahrbarer
Ausleger der Aufdreheinheit rotiert und drückt dabei mit zunehmendem Radius gegen
die Innenseite des mindestens einen Bandcoils.
[0051] Eine derartige Ausführung ermöglicht in zuverlässiger Weise ein steuerbares Drücken
und Rotieren gegen die Innenseite des mindestens einen Bandcoils. Der Ausleger ermöglicht
weiterhin ein gleichzeitiges Aufbringen einer Druckkraft und einer Rotationskraft
gegen eine Innenseite des mindestens einen Bandcoils durch den Ausleger.
[0052] In einer vorteilhaften möglichen Ausführung des Verfahrens rotieren mehrere radial
ausfahrbare Ausleger der Aufdreheinheit und drücken mit zunehmenden Radien gegen eine
Innenseite des mindestens einen Bandcoils, insbesondere mit gleichzeitig zunehmenden
gleichen Radien.
[0053] Hierdurch kann die Innenseite des mindestens einen Bandcoils gleichzeitig an mehreren
Stellen radial gedrückt werden, was ein gleichmäßigeres Aufdrehen des mindestens einen
Bandcoils erlaubt. Ein gleichzeitiges zunehmen gleicher Radien ermöglicht gleichzeitiges
und gleich starkes Drücken an mehreren Stellen der Innenseite des mindestens einen
Bandcoils, und dadurch ein leichteres und gleichmäßigeres Aufdrehen sowie auch ein
gleichmäßiges radiales Verdichten des geformten mehrteiligen Bandcoils.
[0054] In einer möglichen Ausführung des Verfahrens rotieren alle Ausleger mit gleicher
Geschwindigkeit.
[0055] Hierdurch erfährt die Innenseite des mindestens einen Bandcoils durch alle Ausleger
die gleiche Rotationskraft.
[0056] In einer weiten möglichen Ausführung des Verfahrens rotieren die Ausleger in Umfangsrichtung
in gleichen Abständen zueinander um die Rotationsachse.
[0057] Hierdurch werden die Druckkräfte sehr gleichmäßig an die Innenseite des mindestens
einen Bandcoils abgegeben.
[0058] In einer weiteren möglichen Variante des Verfahrens wird das mindestens eine Bandcoil
in radialer Richtung gegen eine Begrenzungsstruktur gedrückt.
[0059] Dies erlaubt es beispielsweise einen definierten Anschlag für das äußerste Bandcoil
des zu formenden mehrteiligen Bandcoils zu schaffen. Die Begrenzungsstruktur kann
folglich das äußerste Bandcoil an dieser Stelle gegen eine Rotation abbremsen oder
stationär halten und somit ein Aufdrehen erleichtern. Weiterhin erlaubt die Begrenzungsstruktur
ein besseres drückendes Verdichten der einzelnen Bandcoils im mehrteiligen Bandcoil
durch die Aufdreheinheit.
[0060] In einer vorgeschlagenen möglichen Variante des Verfahrens wird das mehrteilige Bandcoil
auf einem Coiltransportmittel geformt, insbesondere in einem Coiltransportbehälter
geformt.
[0061] Somit befindet sich das mehrteilige Bandcoil nach dem Formen bereits auf einem Coiltransportmittel
für die nachfolgende Weiterverarbeitung. Das optionale Formen in einem Coiltransportbehälter
schützt den Arbeiter vor den einzelnen Bandcoils.
[0062] In einer weiteren möglichen Variante des Verfahrens ragt die Aufdreheinheit während
des Formens eines mehrteiligen Bandcoils durch ein Durchgangsloch im Boden eines von
der Aufdreheinheit abnehmbaren Coiltransportmittels hindurch, insbesondere ragt sie
durch ein Durchgangsloch im Boden eines von der Aufdreheinheit abnehmbaren Coiltransportbehälters
in diesen Coiltransportbehälter hinein.
[0063] Hierdurch kann das mehrteilige Bandcoil auf dem Coiltransportmittel liegend geformt
werden und kann einfach zu nachfolgenden Arbeitsschritten transportiert werden. Die
zuvor genannte optionale Anordnung zwischen Aufdreheinheit und einem Coiltransportbehälter
ist hierbei besonders vorteilhaft, da unter anderem die Arbeiter durch den Behälter
besser vor dem mehrteiligen Bandcoil geschützt werden können.
[0064] In einer weiteren möglichen Ausführung des Verfahrens weist das Coiltransportmittel
die Begrenzungsstruktur auf, insbesondere ist die Begrenzungsstruktur Teil einer Seitenwandung
des Coiltransportbehälters.
[0065] Dies kombiniert in vorteilhafter Weise die Vorteile der Begrenzungsstruktur mit denen
des Coiltransportmittels, insbesondere mit denen des Coiltransportbehälters.
[0066] In einer weiteren möglichen Variante des Verfahrens ist die Aufdreheinheit gemäß
einem der Vorrichtungsansprüche ausgebildet.
[0067] In einer anderen möglichen Variante des Verfahrens wird das Verfahren mit einer Vorrichtung
gemäß einem der Vorrichtungsansprüche durchgeführt.
[0068] Im Folgenden wird eine mögliche Ausführungsform der Erfindung, welche in vorteilhafter
Weise mehrere der zuvor genannten Ausführungsformen und erfinderischen Aspekte kombiniert,
anhand der Figuren näher beschrieben.
[0069] Dabei zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht von schräg oben auf eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung mit einer Aufdreheinheit in einer Grundstellung und mit einem Coiltransportbehälter
mit darin eingelegter Transportpalette,
- Fig. 2
- die Vorrichtung aus Fig. 1 mit Auslegern der Aufdreheinheit in einer ausgefahrenen
Stellung,
- Fig. 3
- die Vorrichtung aus Fig. 2 ohne Coiltransportbehälter aber mit Transportpalette,
- Fig. 4
- den Coiltransportbehälter aus Fig. 1 mit eingelegter Transportpalette und entfernter
Seitenwand,
- Fig. 5
- die Vorrichtung aus Fig. 1 mit einem eingelegten, noch nicht aufgedrehten Bandcoil,
- Fig. 6
- die Vorrichtung aus Fig. 5 mit Auslegern der Aufdreheinheit in einer voll ausgefahrenen
Stellung und mit aufgedrehtem Bandcoil,
- Fig. 7
- die Vorrichtung aus Fig. 6 mit Auslegern der Aufdreheinheit in wieder eingefahrener
Grundstellung und mit dem aufgedrehten Bandcoil,
- Fig. 8
- ein schematisch gezeichnetes, noch unaufgedrehtes Bandcoil,
- Fig. 9
- ein schematisch gezeichnetes, von der Vorrichtung geformtes mehrteiliges Bandcoil
aus mehreren einzelnen Bandcoils.
[0070] Fig. 1 zeigt eine erfindungsgemäße Vorrichtung 1 zum Formen eines mehrteiligen Bandcoils
2, hier eines PUP-Coils, aus mehreren einzelnen Bandcoils 3.
[0071] Die Vorrichtung 1 weist hier eine Aufdreheinheit 4, einen Stützrahmen 5, eine Antriebs-
und Steuereinheit 6 und ein Transportmittel, hier in Form eines Coiltransportbehälters
7, auf.
[0072] Die Vorrichtung 1 hat hier eine quaderförmige Gestalt, welche von dem quaderförmigen
Stützrahmen 5, welcher den Coiltransportbehälter 7 aufnimmt, und dem quaderförmigen,
in den Stützrahmen 5 eingesetzten Coiltransportbehälter 7 geprägt ist.
[0073] Die Vorrichtung 1 ist nach oben hin offen, so dass ein Bandcoil 3 oder auch gleich
mehrere Bandcoils auf einmal von oben her so in den Coiltransportbehälter 7 hineingelegt
werden können, dass die Innenseite 8 der Bandcoils 3 um die hier säulenförmige Aufdreheinheit
4 herum positioniert sind.
[0074] Die Aufdreheinheit 4 ist im Zentrum der Vorrichtung 1, also auch im Zentrum des Coiltransportbehälters
7, positioniert und wird dabei von dem Stützrahmen 5 und dem Coilstransportbehälter
7 umgeben.
[0075] Die Aufdreheinheit 4 erstreckt sich säulenförmig entlang einer hier vertikalen Rotationsachse
A, ist hier rotationssymmetrisch geformt, ist mit seinem einen Ende 9 an der Unterseite
10 der Vorrichtung 1 mit der größtenteils seitlich sowie an der Unterseite 10 der
Vorrichtung 1 positionierten Antriebs- und Steuereinheit 6 mechanisch und hydraulisch
verbunden, und ist mit seinem sich verjüngenden freien Ende 11 dornartig nach oben
gerichtet.
[0076] Die Aufdreheinheit 4 ragt durch ein Durchgangsloch 12 im Boden 13 des Coilstransportbehälters
7 und durch ein Durchgangsloch 14 einer im Coiltransportbehälter stehenden Transportpalette
15 in den Coiltransportbehälter 7 hinein.
[0077] Der Coiltransportbehälter 7 weist vier Seitenwände 16, mindestens eine davon öffenbar
und schließbar, und den Boden 13 auf und ist nach oben hin offen. Die Höhe der Seitenwände
16 in Richtung der Rotationsachse A, also hier in vertikaler Richtung, ist so gewählt,
dass sie mindestens gleich ist mit der Länge, mit der sich die Aufdreheinheit 4 in
den Coiltransportbehälter 7 erstreckt, so dass die Aufdreheinheit 4 hier nicht über
die Seitenwände 16 hinausragt.
[0078] Ein Teil der Mantelfläche 17 der säulenartigen Aufdreheinheit 4 wird durch radial
bewegliche Schilde 18 geformt, hier durch insgesamt drei radial bewegliche Schilde
18.
[0079] Diese Schilde 18 sind jeweils über einen radial wirkenden Scherenmechanismus 19 mit
einem in der Aufdreheinheit 4 positionierten und entlang der Rotationsachse A wirkenden
Linearaktuator 20 verbunden, hier mit einem Hydraulikzylinder.
[0080] Die Antriebs- und Steuereinheit 6 umfasst einen nicht dargestellten steuerbaren Elektromotor
sowie eine steuerbare Hydraulikpumpe 22. Der Elektromotor ist hierbei über ein an
der Unterseite 10 der Vorrichtung befindliches Schneckenradgetriebe 23 mit der drehbar
gelagerten Aufdreheinheit 4 verbunden, um diese rotieren zu können. Die Hydraulikpumpe
22 ist über eine nicht dargestellte Drehdurchführung mit dem Hydraulikzylinder verbunden,
um diesen ein- und ausfahren zu können.
[0081] Wie in Fig. 2 gut zu sehen ist, umfasst die Aufdreheinheit 4 hier drei ausfahrbare
Ausleger 24, welche je einen der Scherenmechanismen 19 samt Schild 18 umfassen. In
dieser Ausführungsform ist der ganze in den Coiltransportbehälter 7 ragende Teil der
Aufdreheinheit 4 mit einer steuerbaren Geschwindigkeit rotierbar, einschließlich der
Ausleger 24. Die Ausleger 24 sind hier in ihre maximale radiale Ausfahrlänge ausgefahren.
Ein Bandcoil ist zu Zwecken der Veranschaulichung in dieser Figur nicht gezeigt. Die
Kombination aus Linearaktuator 20 und Scherenmechanismus 19 wirkt hier als ein Kraft-
und Bewegungswandelmechanismus, welcher eine Kraft und/oder Bewegung des Linearaktuators
20 in eine radiale Kraft und/oder Bewegung der Ausleger 24 umwandelt.
[0082] Wie in Fig. 3 besser zu sehen ist, sind die beiden der Rotationsachse A abgewandten
Enden 25, 26 jedes Scherenmechanismus 19 an der zur Rotationsachse A zeigenden Innenseite
des Schildes 18 angelenkt. Weiterhin ist hier das obere 25 der beiden Enden in Rotationsachsrichtung
A verschiebbar am Schild 18 geführt. Der Schild 18 ist hier gekrümmt rinnenförmig
ausgeführt, mit der konvex gekrümmten Seite radial nach außen zeigend. Ein Bandcoil
3 ist zur besseren Veranschaulichung hier nicht gezeigt, ebenso wenig wie der Coiltransportbehälter
7.
[0083] Bei den beiden in Fig. 3 nicht gezeigtem rotationsachsseitigen Enden des Scherenmechanismus
19 ist das untere Ende stationär an der Antriebseinheit 4 angelenkt und das obere,
andere Ende an dem verschiebbaren Teil des Linearaktuators 20, hier des Hydraulikzylinders,
angelenkt.
[0084] Alle Scherenmechanismen 19 sind hier auf diese Weise mit dem Linearaktuator 20 verbunden.
[0085] Wie in Fig. 3 zu sehen ist, und mit den nachfolgenden Figuren noch besser verstanden
werden kann, kann beispielweise eine Transportpalette 15, zum Beispiel wie hier noch
mit einer reibungsarmen Oberseite 27, wie einer Blechauflage, versehen, die Auflagefläche
für ein zu formendes mehrteiliges Bandcoil 2 bilden. Die Transportpalette 15 weist
weiterhin das Durchgangsloch 14 an einer zentralen Stelle auf.
[0086] Fig. 4 zeigt den Coiltransportbehälter 7 von der restlichen Vorrichtung 1 getrennt
und mit eingelegter Transportpalette 15. Eine der Seitenwände 16 wurde hier vom Behälter
7 entfernt. In dieser Ausführung ist der Coiltransportbehälter 7 seitlichen öffenbar
und schließbar. Der Boden 13 des Coiltransportbehälters 7 weist ebenfalls das Durchgangsloch
12 an zentraler Stelle auf. Die beiden Durchgangslöcher 12, 14 sind hier kreisförmig
ausgebildet und sind so zur Aufdreheinheit 4 in der Vorrichtung 1 positioniert, dass
sie in Rotationsachsrichtung in einer Flucht liegen. Die Aufdreheinheit 4 kann so
in ihrer Grundstellung mit eingefahrenen Auslegern 24 durch die Durchgangslöcher 12,
14 in den Coiltransportbehälter 7 hineingeschoben werden, und später in entgegengesetzter
Richtung wieder herausgezogen werden.
[0087] Fig. 5 zeigt die Vorrichtung 1 aus Fig. 1 diesmal mit einem eingelegten Bandcoil
3.
[0088] Die Aufdreheinheit 4 ist hier in Ihrer Grundstellung mit eingefahrenen Auslegern
24. Die umfänglich verlaufende Innenseite 8 des Bandcoils 3, manchmal auch Coilauge
genannt, steht hier der Mantelfläche 17, und somit den Schilden 18, etwa parallel
gegenüber. In dieser Stellung der Aufdreheinheit 4 ist noch Abstand zwischen der Bandcoilinnenseite
8 und den Schilden 18. Das Bandcoil 3 steht hier mit einer Coilseite 28 auf der reibungsreduzierten
Oberfläche 27 der Transportpalette 15. Die Aufdreheinheit 4 rotiert hier noch nicht.
[0089] Fig. 6 zeigt nun die Aufdreheinheit 4 mit den Auslegern 24 nach ihrer Rotation in
einer maximal radial ausgefahrenen Stellung. Die Ausleger 24 haben gerade aufgehört
zu rotieren, drücken aber noch das nun aufgedrehte Bandcoil 29 von der Bandcoilinnenseite
30 her gegen die Innenwandung 31 des Coiltransportbehälters 7.
[0090] Fig. 7 zeigt die Aufdreheinheit 4 mit den Auslegern 24 wieder in der eingefahrenen
Grundstellung zusammen mit dem nun aufgedrehten Bandcoil 29. Wie gut zu sehen ist,
ist nun ausreichend Platz in radialer Richtung zwischen der Aufdreheinheit 4 und der
Innenseite 30 des aufgedrehten Bandcoils 29 geschaffen worden, um ein weiteres Bandcoil
3, oder gleich mehrere weitere Bandcoils auf einmal, in die Vorrichtung 1 einzulegen,
oder genauer, mit der Bandcoilinnenseite 8 um die Aufdreheinheit 4 herum zu positionieren
und nachfolgend dieses neue Bandcoil 3 ebenfalls aufzudrehen.
[0091] Fig. 8 zeigt ein einzelnes, noch unaufgedrehtes Bandcoil 3 mit seiner Bandcoilinnenseite
8, seiner Bandcoilaußenseite 32 sowie seinem Innendurchmesser D1.
[0092] Fig. 9 zeigt ein mehrteiliges Bandcoil 2, zum Beispiel ein PUP-Coil, welches durch
die Vorrichtung 1 geformt wurde. Die einzelnen Bandcoils sind hierbei von der Aufdreheinheit
4 ineinandergeschoben und ineinander gepresst worden. Der Innendurchmesser D2 des
mehrteiligen Bandcoils 2 ist hierbei mindestens gleich dem Außendurchmesser der Mantelfläche
17 der Aufdreheinheit 4.
[0093] In einer möglichen Ausführungsform sind die Bandcoils 3, 29 aus Metall. In einer
weiteren möglichen Ausführungsform sind die Bandcoils 3, 29 aus Stahl. Beispielsweise
sind die Bandcoils 3, 29 aus sogenannten CRGO ("cold-rolled grain-oriented steel").
In einer Ausführungsform sind die Bandcoils 3, 29 oberflächenbeschichtete Elektrobleche,
beispeilsweise beschichtet mit einem Film enthaltend Magnesium und Glas.
[0094] In einer möglichen Ausführungsform haben die einzelnen Bandcoils 3, 29 abgewickelt
eine Länge im Bereich von 2m bis 30m, insbesondere im Bereich von 5m bis 25m.
[0095] In einer weiteren möglichen Ausführungsform haben die Bänder der Bandcoils eine Stärke
im Bereich von 0,1mm bis 0,5mm, insbesondere im Bereich von 0,2mm bis 0,4mm.
[0096] Ein gemäß der Erfindung geformtes mehrteiliges Bandcoil hat in einer möglichen Ausführungsform
ein Gewicht im Bereich von 10kg bis 500kg, insbesondere ein Gewicht im Bereich von
50kg bis 300kg.
[0097] Alle zuvor genannten Ausführungsformen können weiterhin beliebig miteinander zu weiteren
Ausführungsformen kombiniert werden.
[0098] In einer weiteren möglichen, hier nicht dargestellten, Ausführungsform kann der Coiltransportbehälter
7 auch weggelassen werden. Das Bandcoil 3 steht dann beispielsweise auf der Transportpalette
15 und wird radial nur vom Stützrahmen oder einer anderen radial umfriedenden Struktur
umgeben, welche dann beispielsweise als Begrenzungsstruktur für das zu formende, mehrteilige
Bandcoil 2 dient.
[0099] In einer weiteren möglichen, hier nicht dargestellten, Ausführungsform kann eine
Begrenzungsstruktur auch weggelassen werden.
[0100] In einer weiteren möglichen, hier nicht dargestellten, Ausführungsform kann das Bandcoil
3 auf einem Drehteller positioniert werden und der Drehteller in Rotation versetzt
werden. Optional kann eine Begrenzungsstruktur mit dem Drehteller mitrotieren. Die
Aufdreheinheit 4 hat weiterhin steuerbare radial ausfahrbare Ausleger, rotiert bei
dieser Ausführungsform jedoch nicht oder in einer anderen Rotationsgeschwindigkeit
als der Drehteller mit dem Bandcoil 3. Somit kann ebenfalls eine relative Rotation
zwischen Bandcoil 3 und Aufdreheinheit 4 erzeugt werden, und erfindungsgemäß eine
radiale Kraft durch die Aufdreheinheit gegen die Bandcoilinnenseite 8 ausgeübt werden,
so dass sich ein Bandcoil aufdreht.
[0101] Nachfolgend werden zum besseren Verständnis die Funktionsweise der Vorrichtung aus
den Figuren sowie das Verfahren näher erläutert.
[0102] Der Einfachheit halber wird nachfolgend die Funktion mit dem nacheinander vorgenommenen
Aufdrehen von einzelnen Bandcoils 3 erläutert, obwohl auch mehrere Bandcoils gleichzeitig
aufgedreht werden können.
[0103] Zu Beginn des Formens eines mehrteiligen Bandcoils 2 nimmt ein Arbeiter, beispielsweise
händisch, ein Bandcoil 3 wie in Fig. 8 gezeigt und stülpt es mit seinem Coilauge über
die dornförmige Aufdreheinheit 4, welche sich hierbei in ihrer Grundstellung mit eingefahrenen
Auslegern 24 befindet, wie in Fig. 1 gezeigt.
[0104] Das konisch verjüngt freie Ende 11 der Aufdreheinheit 4 hilft dabei das Bandcoil
3 über die Aufdreheinheit 4 zu stülpen, so dass das Bandcoil 3 mit seiner Innenseite
8 um die Aufdreheinheit 4 positioniert auf der Transportpalette 15 des Behälters 7
zum Stehen kommt, wie es in Fig. 5 gezeigt ist. Die Transportpalette 15 ist hier mit
dem reibungsreduzierenden Belag 27 versehen, damit die Reibung zwischen den Kanten
des Bandcoils 3 und der Transportpalette 15 möglichst gering bleibt und sich das Bandcoil
3 einfach aufdrehen lässt. Anschließend wird durch die Hydraulikpumpe 22 der bewegliche
Teil des Hydraulikzylinders bewegt, hier eingefahren, wodurch die Scherenmechanismen
19 gleichzeitig radial aus der Grundstellung ausfahren und anfangen die Schilde 18
radial gegen die Bandcoilinnenseite 8 zu drücken. Spätestens wenn mindestens eines
der Schilde 18 in Kontakt mit der Bandcoilinnenseite 8 gelangt, wird die Aufdreheinheit
4 durch den Elektromotor und das Schneckenradgetriebe 23 in Rotation versetzt.
[0105] Ein Arbeiter kann beispielsweise an der Antriebs- und Steuereinheit 6 die Rotationsrichtung
der Aufdreheinheit 4 so wählen, dass die Schilde 18 von der innenliegenden Kante 33
des Bandcoils 3 der Coilwicklung entlang folgend rotieren, um das Bandcoil 3 einfach
aufzudrehen. Bei einem Bandcoil wie in Figur 8 gezeigt, wäre dies im Uhrzeigersinn.
[0106] Während der Rotation der Aufdreheinheit 4 wird der Radius r der Ausleger zunehmend
vergrößert und hierdurch der Innendurchmesser D1 des Bandcoils 3 stetig vergrößert.
Die radialen Außenflächen 34 der Schilde 18 drücken hierbei in radialer Richtung an
mehreren Stellen gleichzeitig gegen die Bandcoilinnenfläche 8 und gleiten gleichzeitig
unter Reibung an der Bandcoilinnenfläche 8 entlang. Die Bandcoilinnenfläche 8 erfährt
hierdurch eine Rotationskraft, welche zusammen mit der radialen Kraft das Aufdrehen
des Bandcoils 3 bewirkt. Der drückende Rotationsprozess wird so lange fortgeführt,
bis die Ausleger 24 ihre maximal ausgefahrene Stellung erreichen.
[0107] In der hier vorliegenden Ausführungsform drücken die Ausleger 24 in ihrer maximal
ausgefahrenen Stellung das nun aufgedrehte Bandcoil 29 (vorher noch als Bandcoil 3
bezeichnet) gegen die Innenwandung 31 des Coiltransportbehälters 7. Diese Innenwandung
31 des Coiltransportbehälters fungiert hier als Begrenzungsstruktur und bildet einen
Anschlag für die Außenseite 32 des Bandcoils 29, wodurch das Bandcoil 29 im Vergleich
zur Aufdreheinheit gegen eine Rotation abgebremst wird oder ganz still steht. Die
Innenabmessung des Coiltransportbehälters 7 legt hierbei den Außendurchmesser des
zu formenden mehrteiligen Bandcoils 2 fest.
[0108] Nach dem vollständigen Aufdrehen des Bandcoils 3 fahren die Ausleger 24 durch Betätigung
des Hydraulikzylinders wieder zurück in ihre vollständig eingefahrene Grundstellung.
Das Bandcoil 29 verharrt nun in seiner aufgedrehten Stellung.
[0109] Anschließend werden weitere Bandcoils nacheinander in der beschriebenen Weise in
die Vorrichtung eingelegt und aufgedreht bis das mehrteilige Bandcoil 2 eine gewünschte
Stärke bzw. ein gewünschtes Gewicht erreicht hat.
[0110] Danach wird der Coiltransportbehälter 7 mit dem auf der Transportpalette 15 liegenden
mehrteiligen Bandcoil 2 in vertikaler Richtung entlang der Rotationsachse A von der
Aufdreheinheit 4 sowie dem Rest der Vorrichtung 1 abgehoben und weiterverarbeitenden
Prozessen zugeführt.
[0111] Ein baugleicher, noch leerer Coiltransportbehälter 7 kann nachfolgend in die restliche
Vorrichtung eingesetzt werden. Der Stützrahmen 5 dient dabei als Halterung und Führung
für den Coiltransportbehälter 7.
[0112] Der Coiltransportbehälter 7 mit dem geformten mehrteiligen Bandcoil 2 kann weiterhin
nach dem Abnehmen von der Aufdreheinheit 4 an einer Seite geöffnet werden, das mehrteilige
Bandcoil 2 mit der Transportpalette 15 aus dem Coilstransportbehälter 7 nach oben
herausgehoben werden, beispielsweise mit einem Gabelstapler, und anschließend verpackt
werden.
[0113] Möglichen Varianten eines erfindungsgemäßen Verfahrens werden nachfolgend nochmals
zusammengefasst:
1. Verfahren zum Formen eines mehrteiligen Bandcoils aus mehreren einzelnen Bandcoils,
gekennzeichnet durch
Positionieren mindestens eines Bandcoils mit seiner Innenseite um eine Aufdreheinheit,
Rotieren der Aufdreheinheit und des mindestens einen Bandcoils relativ zueinander,
Drücken der Aufdreheinheit bei relativer Rotation gegen die Innenseite des mindestens
einen Bandcoils bis der Innendurchmesser des mindestens einen Bandcoils vergrößert
ist.
2. Verfahren nach Punkt 1, gekennzeichnet durch
Positionieren mindestens eines weiteren Bandcoils zwischen der Aufdreheinheit und
dem mindestens einen vergrößerten Bandcoil,
Rotieren der Aufdreheinheit und des mindestens einen weiteren Bandcoils relativ zueinander,
Drücken der Aufdreheinheit bei relativer Rotation gegen die Innenseite des mindestens
einen weiteren Bandcoils bis der Innendurchmesser des mindestens einen weiteren Bandcoils
vergrößert ist.
3. Verfahren nach einem der vorherigen Punkte, gekennzeichnet durch
Drücken des mindestens einen weiteren Bandcoils gegen die Innenseite des vergrößerten
mindestens einen Bandcoils.
4. Verfahren nach einem der vorherigen Punkte, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufdreheinheit
rotiert, insbesondere um eine vertikale Rotationsachse.
5. Verfahren nach einem der vorherigen Punkte, dadurch gekennzeichnet, dass
die Aufdreheinheit in veränderbaren Radien um eine Rotationsachse rotiert und bei
zunehmendem Radius gegen die Innenseite des mindestens einen Bandcoils drückt.
6. Verfahren nach einem der vorherigen Punkte, dadurch gekennzeichnet, dass
eine in der Aufdreheinheit eingeleitete Kraft und/oder Bewegung in eine radiale Druckkraft
und/oder Bewegung gegen eine Bandcoilinnenseite umgewandelt wird.
7. Verfahren nach Punkt 6, dadurch gekennzeichnet, dass
die eingeleitete Kraft und/oder Bewegung durch eine Kombination aus Linearaktuator
und Scherenmechanismus in eine radiale Kraft und/oder Bewegung umgewandelt wird.
8. Verfahren nach einem der vorherigen Punkte, dadurch gekennzeichnet, dass
mindesten ein radial ausfahrbarer Ausleger der Aufdreheinheit rotiert und dabei mit
zunehmendem Radius gegen die Innenseite des mindestens einen Bandcoils drückt.
9. Verfahren nach einem der vorherigen Punkte, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere
radial ausfahrbare Ausleger der Aufdreheinheit rotieren und dabei mit zunehmenden
Radien gegen die Innenseite des mindestens einen Bandcoils drücken, insbesondere mit
gleichzeitig zunehmenden gleichen Radien.
10. Verfahren nach einem der Punkte 8 und 9, dadurch gekennzeichnet, dass alle Ausleger
mit gleicher Geschwindigkeit rotieren.
11. Verfahren nach einem der Punkte 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausleger
in Umfangsrichtung in gleichen Abständen zueinander um die Rotationsachse rotieren.
12. Verfahren nach einem der vorherigen Punkte, dadurch gekennzeichnet, dass
das mindestens eine Bandcoil in radialer Richtung gegen eine Begrenzungsstruktur gedrückt
wird.
13. Verfahren nach einem der vorherigen Punkte, dadurch gekennzeichnet, dass das mehrteilige
Bandcoil auf einem Coiltransportmittel geformt wird, insbesondere in einem Coiltransportbehälter
geformt wird.
14. Verfahren nach einem der vorherigen Punkte, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufdreheinheit
während des Formens eines mehrteiligen Bandcoils durch ein Durchgangsloch im Boden
eines von der Aufdreheinheit abnehmbaren Coiltransportmittels hindurchragt, insbesondere
durch ein Durchgangsloch im Boden eines von der Aufdreheinheit abnehmbaren Coiltransportbehälters
in den Coiltransportbehälter hineinragt.
15. Verfahren nach einem der Punkte 13 bis 14 abhängig von Punkt 12, dadurch gekennzeichnet,
dass das Coiltransportmittel die Begrenzungsstruktur aufweist, insbesondere die Begrenzungsstruktur
Teil einer Seitenwandung des Coiltransportbehälters ist.
16. Verfahren nach einem der vorherigen Punkte, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufdreheinheit
gemäß einem der Vorrichtungsansprüche 1 bis 12 ausgebildet ist.
17. Verfahren nach einem der vorherigen Punkte, dadurch gekennzeichnet, dass es mit
einer Vorrichtung gemäß einem der Vorrichtungsansprüche durchgeführt wird.
[0114] Mögliche Varianten einer erfindungsgemäßen Vorrichtung werden nachfolgend nochmals
zusammengefasst:
- 1. Vorrichtung (1) zum Formen eines mehrteiligen Bandcoils (2) aus mehreren einzelnen
Bandcoils (3), gekennzeichnet durch
eine Aufdreheinheit (4), wobei ein Bandcoil (3) mit seiner Bandcoilinnenseite (8)
um die Aufdreheinheit (4) positionierbar ist,
wobei die Vorrichtung (1) dazu eingerichtet ist, eine relative Rotation zwischen der
Aufdreheinheit (4) und einem Bandcoil (3) herbeizuführen,
und die Aufdreheinheit (4) bei einer relativen Rotation zwischen Aufdreheinheit (4)
und Bandcoil (3) eine radial gerichtete Druckkraft gegen eine Bandcoilinnenseite (8)
ausüben kann.
- 2. Vorrichtung (1) nach Punkt 1, dadurch gekennzeichnet, dass
die Vorrichtung (1) eine in radialer Richtung zur Aufdreheinheit (4) angeordnete Begrenzungsstruktur
(16) aufweist, gegen welche die Aufdreheinheit (4) ein Bandcoil (3) von der Bandcoilinnenseite
her drücken kann.
- 3. Vorrichtung (1) nach Punkt 2, dadurch gekennzeichnet, dass
die Begrenzungsstruktur (16) die Aufdreheinheit (4) in radialer Richtung umfriedet.
- 4. Vorrichtung (1) nach einem der vorherigen Punkte, dadurch gekennzeichnet, dass
die Aufdreheinheit (4) eine Rotationsachse (A) aufweist, und die Aufdreheinheit (4)
dazu eingerichtet ist in unterschiedlichen Radien (r) um die Rotationsachse (A) zu
rotieren und bei zunehmendem Radius (r) eine radial gerichtete Druckkraft gegen eine
Bandcoilinnenseite (8) ausüben kann.
- 5. Vorrichtung (1) nach einem der vorherigen Punkte, dadurch gekennzeichnet, dass
die Aufdreheinheit (4) in einer Grundstellung säulenförmig ausgebildet ist, insbesondere
sich an einem freien Ende (11) verjüngt.
- 6. Vorrichtung (1) nach einem der vorherigen Punkte, dadurch gekennzeichnet, dass
die Aufdreheinheit (4) mit ihrer Rotationsachse (A) vertikal ausgerichtet ist.
- 7. Vorrichtung (1) nach einem der vorherigen Punkte, dadurch gekennzeichnet, dass
die Aufdreheinheit (4) einen Kraft- und Bewegungswandelmechanismus (20, 19) aufweist,
welcher eine in der Aufdreheinheit (4) in Richtung der Rotationsachse (A) eingeleitete
Kraft und/oder Bewegung in eine radiale Druckkraft und/oder Bewegung der Aufdreheinheit
(4) überführt.
- 8. Vorrichtung (1) nach Punkt 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Kraft- und Bewegungswandelmechanismus
einen in Rotationsachsrichtung (A) wirkenden Linearaktuator (20) und einen radial
wirkenden Scherenmechanismus (19) aufweist.
- 9. Vorrichtung (1) nach einem der vorherigen Punkte, dadurch gekennzeichnet, dass
die Aufdreheinheit (4) mindesten einen ausfahrbaren Ausleger (24) zum Drücken gegen
eine Bandcoilinnenseite (8) aufweist, insbesondere mindestens einen ausfahrbaren und
rotierbaren Ausleger (24).
- 10. Vorrichtung (1) nach Punkt 9, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine
Ausleger (24) an seinem freien Ende einen Schild (18) aufweist, welcher dazu eingerichtet
ist, gegen eine Bandcoilinnenseite (8, 30) zu drücken und bei Rotation an einer Bandcoilinnenseite
(8, 30) unter Reibung entlang zu gleiten.
- 11. Vorrichtung (1) nach einem der Punkte 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass ein
erstes rotationsachsseitiges Ende des Scherenmechanismus (19) stationär angelenkt
ist und ein zweites, bewegliches rotationsachsseitiges Ende des Scherenmechanismus
(19) an dem Linearaktuator (20) angelenkt ist, und zwei der Rotationsachse (A) abgewandte
Enden (25, 26) des Scherenmechanismus (19) an dem Schild (18) angelenkt sind, wobei
eines der schildseitigen Enden (25) in Rotationsachsrichtung verschiebbar an dem Schild
(18) angelenkt ist.
- 12. Vorrichtung (1) nach einem der vorherigen Punkte, dadurch gekennzeichnet, dass
die Aufdreheinheit (4) mehrere ausfahrbare, vorzugsweise zudem rotierbare, Ausleger
(24) aufweist, welche in umfänglicher Richtung um die Rotationsachse (A) der Aufdreheinheit
(4) herum angeordnet sind, insbesondere in zueinander gleichen Abständen in umfänglicher
Richtung.
- 13. Vorrichtung (1) nach einem der Punkte 2 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die
Begrenzungsstruktur (16) von der Vorrichtung (1) reversibel lösbar ist.
- 14. Vorrichtung (1) nach einem der Punkte 2 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die
Begrenzungsstruktur (16) als Teil eines abnehmbaren Coiltransportmittels ausgebildet
ist, insbesondere als eine Seitenwandung (16) eines abnehmbaren Coiltransportbehälters
(7).
- 15. Vorrichtung (1) nach Punkt 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufdreheinheit
(4) durch ein Durchgangsloch (12) des abnehmbaren Coiltransportmittels hindurch ragt,
insbesondere der Coiltransportbehälter (7) einen Boden (13) und eine Seitenwandung
(16) aufweist, und die Aufdreheinheit (4) durch ein Durchgangsloch (12) im Boden (13)
des Coiltransportbehälters (7) in den Coiltransportbehälter (7) hineinragt.
- 16. Vorrichtung (1) nach einem der Punkte 14 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass
der Coiltransportbehälter (7) nach oben offen ist.
- 17. Vorrichtung (1) nach einem der Punkte 14 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass
der Coiltransportbehälter (7) seitlich öffenbar und schließbar ist.
- 18. Vorrichtung (1) nach einem der Punkte 14 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass
am Boden (13) des Coiltransportbehälters (7) eine herausnehmbare Transportpalette
(15) mit einem Durchgangsloch (14) vorgesehen ist, und das Durchgangsloch (14) der
Transportpalette (15) und das Durchgangsloch (12) des Coiltransportbehälters (7) in
einer Flucht mit der Rotationsachse (A) der Aufdreheinheit (4) liegen und so dimensioniert
sind, dass der Coiltransportbehälter (7) samt Transportpalette (15) in Rotationsachsrichtung
(A) von der restlichen Vorrichtung (1) abnehmbar ist.
1. Vorrichtung (1) zum Formen eines mehrteiligen Bandcoils (2) aus mehreren einzelnen
Bandcoils (3), gekennzeichnet durch
eine Aufdreheinheit (4), wobei ein Bandcoil (3) mit seiner Bandcoilinnenseite (8)
um die Aufdreheinheit (4) positionierbar ist,
wobei die Vorrichtung (1) dazu eingerichtet ist, eine relative Rotation zwischen der
Aufdreheinheit (4) und einem Bandcoil (3) herbeizuführen,
und die Aufdreheinheit (4) bei einer relativen Rotation zwischen Aufdreheinheit (4)
und Bandcoil (3) eine radial gerichtete Druckkraft gegen eine Bandcoilinnenseite (8)
ausüben kann.
2. Vorrichtung (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
die Vorrichtung (1) eine in radialer Richtung zur Aufdreheinheit (4) angeordnete Begrenzungsstruktur
(16) aufweist, gegen welche die Aufdreheinheit (4) ein Bandcoil (3) von der Bandcoilinnenseite
her drücken kann,
insbesondere dadurch gekennzeichnet, dass die Begrenzungsstruktur (16) die Aufdreheinheit (4) in radialer Richtung umfriedet.
3. Vorrichtung (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufdreheinheit (4) eine Rotationsachse (A) aufweist, und die Aufdreheinheit (4)
dazu eingerichtet ist in unterschiedlichen Radien (r) um die Rotationsachse (A) zu
rotieren und bei zunehmendem Radius (r) eine radial gerichtete Druckkraft gegen eine
Bandcoilinnenseite (8) ausüben kann, und/oder
dadurch gekennzeichnet, dass die Aufdreheinheit (4) in einer Grundstellung säulenförmig ausgebildet ist, insbesondere
sich an einem freien Ende (11) verjüngt, und/oder
dadurch gekennzeichnet, dass die Aufdreheinheit (4) mit ihrer Rotationsachse (A) vertikal ausgerichtet ist.
4. Vorrichtung (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufdreheinheit (4) einen Kraft- und Bewegungswandelmechanismus (20, 19) aufweist,
welcher eine in der Aufdreheinheit (4) in Richtung der Rotationsachse (A) eingeleitete
Kraft und/oder Bewegung in eine radiale Druckkraft und/oder Bewegung der Aufdreheinheit
(4) überführt, insbesondere
dadurch gekennzeichnet, dass der Kraft- und Bewegungswandelmechanismus einen in Rotationsachsrichtung (A) wirkenden
Linearaktuator (20) und einen radial wirkenden Scherenmechanismus (19) aufweist.
5. Vorrichtung (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufdreheinheit (4) mindesten einen ausfahrbaren Ausleger (24) zum Drücken gegen
eine Bandcoilinnenseite (8) aufweist, insbesondere mindestens einen ausfahrbaren und
rotierbaren Ausleger (24), und vorzugsweise
dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Ausleger (24) an seinem freien Ende einen Schild (18) aufweist,
welcher dazu eingerichtet ist, gegen eine Bandcoilinnenseite (8, 30) zu drücken und
bei Rotation an einer Bandcoilinnenseite (8, 30) unter Reibung entlang zu gleiten.
6. Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 4 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass ein erstes rotationsachsseitiges Ende des Scherenmechanismus (19) stationär angelenkt
ist und ein zweites, bewegliches rotationsachsseitiges Ende des Scherenmechanismus
(19) an dem Linearaktuator (20) angelenkt ist, und zwei der Rotationsachse (A) abgewandte
Enden (25, 26) des Scherenmechanismus (19) an dem Schild (18) angelenkt sind, wobei
eines der schildseitigen Enden (25) in Rotationsachsrichtung verschiebbar an dem Schild
(18) angelenkt ist.
7. Vorrichtung (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufdreheinheit (4) mehrere ausfahrbare, vorzugsweise zudem rotierbare, Ausleger
(24) aufweist, welche in umfänglicher Richtung um die Rotationsachse (A) der Aufdreheinheit
(4) herum angeordnet sind, insbesondere in zueinander gleichen Abständen in umfänglicher
Richtung.
8. Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Begrenzungsstruktur (16) von der Vorrichtung (1) reversibel lösbar ist, und/oder
dadurch gekennzeichnet, dass die Begrenzungsstruktur (16) als Teil eines abnehmbaren Coiltransportmittels ausgebildet
ist, insbesondere als eine Seitenwandung (16) eines abnehmbaren Coiltransportbehälters
(7), vorzugsweise
dadurch gekennzeichnet, dass die Aufdreheinheit (4) durch ein Durchgangsloch (12) des abnehmbaren Coiltransportmittels
hindurch ragt, insbesondere der Coiltransportbehälter (7) einen Boden (13) und eine
Seitenwandung (16) aufweist, und die Aufdreheinheit (4) durch ein Durchgangsloch (12)
im Boden (13) des Coiltransportbehälters (7) in den Coiltransportbehälter (7) hineinragt.
9. Vorrichtung (1) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Coiltransportbehälter (7) nach oben offen ist, und/oder
dadurch gekennzeichnet, dass der Coiltransportbehälter (7) seitlich öffenbar und schließbar ist.
10. Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 8 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass am Boden (13) des Coiltransportbehälters (7) eine herausnehmbare Transportpalette
(15) mit einem Durchgangsloch (14) vorgesehen ist, und das Durchgangsloch (14) der
Transportpalette (15) und das Durchgangsloch (12) des Coiltransportbehälters (7) in
einer Flucht mit der Rotationsachse (A) der Aufdreheinheit (4) liegen und so dimensioniert
sind, dass der Coiltransportbehälter (7) samt Transportpalette (15) in Rotationsachsrichtung
(A) von der restlichen Vorrichtung (1) abnehmbar ist.
11. Verfahren zum Formen eines mehrteiligen Bandcoils aus mehreren einzelnen Bandcoils,
gekennzeichnet durch
Positionieren mindestens eines Bandcoils mit seiner Innenseite um eine Aufdreheinheit,
Rotieren der Aufdreheinheit und des mindestens einen Bandcoils relativ zueinander,
Drücken der Aufdreheinheit bei relativer Rotation gegen die Innenseite des mindestens
einen Bandcoils bis der Innendurchmesser des mindestens einen Bandcoils vergrößert
ist.
12. Verfahren nach Anspruch 11, gekennzeichnet durch
Positionieren mindestens eines weiteren Bandcoils zwischen der Aufdreheinheit und
dem mindestens einen vergrößerten Bandcoil,
Rotieren der Aufdreheinheit und des mindestens einen weiteren Bandcoils relativ zueinander,
Drücken der Aufdreheinheit bei relativer Rotation gegen die Innenseite des mindestens
einen weiteren Bandcoils bis der Innendurchmesser des mindestens einen weiteren Bandcoils
vergrößert ist, und/oder
gekennzeichnet durch
Drücken des mindestens einen weiteren Bandcoils gegen die Innenseite des vergrößerten
mindestens einen Bandcoils.
13. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
mindesten ein radial ausfahrbarer Ausleger der Aufdreheinheit rotiert und dabei mit
zunehmendem Radius gegen die Innenseite des mindestens einen Bandcoils drückt, und/oder
dadurch gekennzeichnet, dass mehrere radial ausfahrbare Ausleger der Aufdreheinheit rotieren und dabei mit zunehmenden
Radien gegen die Innenseite des mindestens einen Bandcoils drücken, insbesondere mit
gleichzeitig zunehmenden gleichen Radien, vorzugsweise dadurch gekennzeichnet, dass alle Ausleger mit gleicher Geschwindigkeit rotieren.
14. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das mehrteilige Bandcoil auf einem Coiltransportmittel geformt wird, insbesondere
in einem Coiltransportbehälter geformt wird, vorzugsweise dadurch gekennzeichnet, dass das Coiltransportmittel die Begrenzungsstruktur aufweist, insbesondere die Begrenzungsstruktur
Teil einer Seitenwandung des Coiltransportbehälters ist.
15. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufdreheinheit gemäß einem der Vorrichtungsansprüche 1 bis 7 ausgebildet ist,
und/oder dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren mit einer Vorrichtung gemäß einem der Vorrichtungsansprüche durchgeführt
wird.