[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Betriebsverfahren für eine von einer Steuereinrichtung
gesteuerte Schneidmaschine,
- wobei die Schneidmaschine einen Messerhalter aufweist, in dem ein Schneidmesser gehalten
ist, das eine sich über eine Schneidkantenlänge erstreckende Schneidkante aufweist,
- wobei das Schneidmesser während einer Anzahl von Schneidvorgängen jeweils entlang
einer jeweiligen Schnittbahn durch ein jeweiliges zu zerschneidendes Material geführt
wird, so dass das Schneidmesser das jeweils zu zerschneidende Material mit einem Schnittbereich
seiner Schneidkante zerschneidet,
- wobei der Schnittbereich eine Schnittbereichslänge aufweist, die nur ein Bruchteil
der Schneidkantenlänge ist,
- wobei der Messerhalter von der Steuereinrichtung während der Anzahl von Schneidvorgängen
durch motorische Ansteuerung an verschiedenen Positionen derart positioniert wird,
dass die Lage des Schnittbereichs während der Anzahl von Schneidvorgängen entlang
der Schneidkante über einen Einstellbereich variiert, der größer als der Schnittbereich
ist.
[0002] Die vorliegende Erfindung betrifft weiterhin ein Steuerprogramm für eine Steuereinrichtung
für eine Schneidmaschine, wobei das Steuerprogramm Maschinencode umfasst, der von
der Steuereinrichtung unmittelbar abarbeitbar ist und dessen Abarbeitung durch die
Steuereinrichtung bewirkt, dass die Steuereinrichtung die Schneidmaschine gemäß einem
derartigen Betriebsverfahren steuert.
[0003] Die vorliegende Erfindung betrifft weiterhin eine Steuereinrichtung für eine Schneidmaschine,
wobei die Steuereinrichtung mit einem derartigen Steuerprogramm programmiert ist,
so dass sie im Betrieb aufgrund der Abarbeitung des Maschinencodes des Steuerprogramms
ein derartiges Betriebsverfahren ausführt.
[0004] Die vorliegende Erfindung betrifft weiterhin eine Schneidmaschine,
- wobei die Schneidmaschine einen Messerhalter aufweist, in dem ein Schneidmesser gehalten
ist, das eine sich über eine Schneidkantenlänge erstreckende Schneidkante aufweist,
- wobei die Schneidmaschine eine derartige Steuereinrichtung aufweist.
[0005] Die Schneidmesser werden zum Schneiden verschiedenster Materialien eingesetzt, beispielsweise
zum Schneiden von Textilien, Metallen oder von Lebensmitteln. Zum Schneiden des jeweiligen
Materials, d. h. zum Bewegen des Schneidmessers entlang der Schnittbahn, ist eine
Schneidkraft erforderlich. Im Stand der Technik ist bekannt, den Messerhalter während
der Schneidvorgänge mit Ultraschall zu Schwingungen anzuregen, so dass die Lage des
Schnittbereichs während der Anzahl von Schneidvorgängen entlang der Schneidkante mit
einer Oszillationsamplitude oszilliert. Durch diese Vorgehensweise kann die Schneidkraft
reduziert werden, oftmals sogar erheblich reduziert werden. Die Reduzierung der Schneidkraft
kann bis zu 75 % betragen.
[0006] Im Stand der Technik wird üblicherweise der Schnittbereich während der Schneidvorgänge
konstant gehalten. Dies hat zur Folge, dass das Schneidmesser stets mit der gleichen
Stelle im Eingriff ist. Das Schneidmesser gilt im Stand der Technik als verschlissen,
wenn die Abnutzung im Schnittbereich ein vorbestimmtes Maß erreicht bzw. überschreitet.
[0007] Ein Betriebsverfahren der eingangs genannten Art ist aus der
DE 10 2004 061 117 A1 bekannt. Bei diesem Verfahren wird das Klingenblatt in einer Halterung drehbar angeordnet
und motorisch kontinuierlich oder diskontinuierlich gedreht, um den auftretenden Verschleiß
über den gesamten Umfang des Klingenblattes zu verteilen.
[0008] Aus der
DE 102 20 166 A1 ist ein rechnergestütztes Steuerverfahren für eine Werkzeugmaschine bekannt. Im Rahmen
dieses Steuerverfahrens wird einem Steuerrechner ein Steuerbefehl vorgegeben, aufgrund
dessen ein Werkstück in einem zusammenhängenden Bereich spanabhebend bearbeitet werden
soll. Der Steuerrechner ermittelt anhand des Steuerbefehls selbsttätig eine Anzahl
von Verfahrbewegungen, aufgrund derer das Werkstück in dem Bereich jeweils über eine
Teilhöhe und insgesamt über die gewünschte Gesamthöhe bearbeitet wird. Der Steuerrechner
ermittelt die Verfahrbewegungen derart, dass die Teilhöhen variieren.
[0009] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, Möglichkeiten zu schaffen,
mittels derer die Standzeit des Schneidmessers auf besonders einfache Weise gesteigert
werden kann. Die Standzeit ist diejenige Betriebszeit, für die - ab dem Einbauen eines
neuen Schneidmessers - das Schneidmesser genutzt werden kann, bis es verschlissen
ist.
[0010] Die Aufgabe wird durch ein Betriebsverfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Betriebsverfahrens sind Gegenstand
der abhängigen Ansprüche 2 bis 9.
[0011] Erfindungsgemäß ist vorgesehen, ein Betriebsverfahren der eingangs genannten Art
dadurch auszugestalten, dass die Position des Messerhalters von der Steuereinrichtung
alternierend variiert wird und dass der Einstellbereich der Steuereinrichtung von
einem Anwender als Parameter vorgegeben wird.
[0012] Es ist möglich, dass der Messerhalter während der Anzahl von Schneidvorgängen zusätzlich
zur motorischen Positionierung mit Ultraschall zu Schwingungen angeregt wird, so dass
die Lage des Schnittbereichs während der Anzahl von Schneidvorgängen entlang der Schneidkante
mit einer Oszillationsamplitude oszilliert. In diesem Fall werden die Vorteile der
vorliegenden Erfindung (Verteilung des Verschleißes über den Einstellbereich) mit
denen des Standes der Technik (Verringerung der erforderlichen Schneidkraft) kombiniert.
Die Oszillationsamplitude ist in der Regel kleiner - meist sogar erheblich kleiner
- als die Schnittbereichslänge.
[0013] Die Richtung, entlang derer die motorische Positionierung des Messerhalters erfolgt,
kann nach Bedarf bestimmt sein. Vorzugsweise erfolgt die motorische Positionierung
des Messerhalters entlang des Verlaufs der Schneidkante.
[0014] Denn in diesem Fall verlagert sich, bezogen auf das zu zerschneidende Material, der
Schnittpunkt nicht, wenn der Messerhalter anders positioniert wird.
[0015] Die genaue Vorgehensweise zum Variieren der Position des Messerhalters kann nach
Bedarf bestimmt sein. Beispielsweise kann die Position des Messerhalters von der Steuereinrichtung
während des jeweiligen Schneidvorgangs konstant gehalten werden, aber zwischen den
Schneidvorgängen variiert werden. Alternativ kann die Position des Messerhalters von
der Steuereinrichtung während des jeweiligen Schneidvorgangs variiert werden.
[0016] Im Falle einer Variierung der Position des Messerhalters während des jeweiligen Schneidvorgangs
kann die Position des Messerhalters von der Steuereinrichtung kontinuierlich variiert
werden. Alternativ kann die Position des Messerhalters von der Steuereinrichtung stufenweise
variiert werden.
[0017] Es ist möglich, dass die Position des Messerhalters von der Steuereinrichtung stets
variiert wird. Alternativ ist es möglich, dass die Position des Messerhalters von
der Steuereinrichtung nur dann variiert wird, wenn der Steuereinrichtung von einem
Anwender ein Freigabebefehl vorgegeben wird.
[0018] Die Aufgabe wird weiterhin durch ein Steuerprogramm der eingangs genannten Art gelöst,
wobei die Abarbeitung des Maschinencodes durch die Steuereinrichtung bewirkt, dass
die Steuereinrichtung die Schneidmaschine gemäß einem erfindungsgemäßen Betriebsverfahren
steuert.
[0019] Die Aufgabe wird weiterhin durch eine Steuereinrichtung der eingangs genannten Art
gelöst, wobei die Steuereinrichtung mit einem erfindungsgemäßen Steuerprogramm programmiert
ist.
[0020] Die Aufgabe wird weiterhin durch eine Schneidmaschine der eingangs genannten Art
gelöst, bei der die Steuereinrichtung erfindungsgemäß ausgebildet ist.
[0021] Die oben beschriebenen Eigenschaften, Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung
sowie die Art und Weise, wie diese erreicht werden, werden klarer und deutlicher verständlich
im Zusammenhang mit der folgenden Beschreibung der Ausführungsbeispiele, die in Verbindung
mit den Zeichnungen näher erläutert werden. Hierbei zeigen in schematischer Darstellung:
- FIG 1
- eine Schneidmaschine und ein zu zerschneidendes Material,
- FIG 2
- einen Ausschnitt von FIG 1 in der Seitenansicht,
- FIG 3
- ein zu zerschneidendes Material,
- FIG 4
- einen möglichen zeitlichen Verlauf einer Oszillation der Lage eines Schnittbereichs
und
- FIG 5 bis 7
- mögliche motorische Variationen der Lage des Schnittbereichs.
[0022] Gemäß FIG 1 weist eine Schneidmaschine einen Messerhalter 1 auf. In dem Messerhalter
1 ist ein Schneidmesser 2 gehalten. Das Schneidmesser 2 weist gemäß FIG 2 eine Schneidkante
3 auf. Die Schneidkante 3 erstreckt sich über eine Schneidkantenlänge L. Mittels des
Schneidmessers 2 soll ein zu zerschneidendes Material 4 entlang einer Schnittbahn
5 - siehe FIG 3 - zerschnitten werden. Die Schneidmaschine kann beispielsweise als
Werkzeugmaschine ausgebildet sein.
[0023] Die Schneidmaschine wird von einer Steuereinrichtung 6 gesteuert, die Bestandteil
der Schneidmaschine ist. Die Steuereinrichtung 6 ist als softwareprogrammierbare Steuerung
ausgebildet, beispielsweise als numerische Steuerung (CNC). Die Steuereinrichtung
6 ist mit einem Steuerprogramm 7 programmiert. Das Steuerprogramm 7 umfasst Maschinencode
8, der von der Steuereinrichtung 6 unmittelbar abarbeitbar ist. Die Abarbeitung des
Maschinencodes 8 durch die Steuereinrichtung 6 bewirkt, dass die Steuereinrichtung
6 im Betrieb die Schneidmaschine gemäß einem Betriebsverfahren steuert, das nachfolgend
näher erläutert wird.
[0024] Gemäß FIG 3 wird das Schneidmesser 2 - gesteuert von der Steuereinrichtung 6 - entlang
der Schnittbahn 5 durch das zu zerschneidende Material 4 geführt. Das Schneidmesser
2 zerschneidet dadurch das zu zerschneidende Material 4 mit einem Schnittbereich 9
seiner Schneidkante 3. Der Schnittbereich 9 weist eine Schnittbereichslänge 1 auf.
Die Schnittbereichslänge 1 ist gemäß FIG 3 nur ein Bruchteil der Schneidkantenlänge
L.
[0025] Mit dem Begriff "Bruchteil" ist im vorliegenden Fall nicht gemeint, dass die Schnittbereichslänge
1 und die Schneidkantenlänge L im Verhältnis 1:n stehen, wobei n eine ganze Zahl größer
als 1 ist. Mit dem Begriff "Bruchteil" ist vielmehr gemeint, dass die Schnittbereichslänge
1 nur ein kleiner Teil der Schneidkantenlänge L ist, die Schneidkantenlänge L also
ein Mehrfaches der Schnittbereichslänge 1 ist, beispielsweise das 5-fache, das 8,3-fache
oder das 9,7-fache. Die genannten Zahlenwerte sind selbstverständlich nur rein beispielhaft
zu verstehen.
[0026] Nach dem Zerschneiden des in den FIG 1 bis 3 dargestellten Materials 4 wird mittels
des Schneidmessers 2 ein weiteres Material zerschnitten, danach ein weiteres Material,
danach ein weiteres Material usw.. Dies wird fortgesetzt, bis das Schneidmesser 2
verschlissen ist und erneuert werden muss. Das Material 4, das jeweils zerschnitten
wird, kann nach Art und Dicke jeweils dasselbe Material sein, beispielsweise stets
ein Kupferblech der Stärke d = 1,0 mm. Das soeben angegebene Material ist jedoch sowohl
nach Art (Kupfer) als auch nach Stärke (1,0 mm) nur rein beispielhaft zu verstehen.
Unabhängig vom konkret zerschnittenen Material 4 ergibt sich die Schnittbereichslänge
1 jedoch durch die Stärke d des zu zerschneidenden Materials 4 in Verbindung mit einem
Winkel a, den die Schneidkante 3 mit dem zu zerschneidenden Material 4 bildet.
[0027] Im Stand der Technik ist es entsprechend der Darstellung der FIG 1 und 2 üblich,
den Messerhalter 1 während der Schneidvorgänge mit Ultraschall US zu Schwingungen
anzuregen. Die Anregung erfolgt in der Regel entsprechend der Darstellung in FIG 2
- siehe dort den vertikalen Doppelpfeil - orthogonal zur jeweiligen Verfahrrichtung
x des Schneidmessers 2. Die Schwingungsrichtung ist weiterhin in der Regel orthogonal
zur Quererstreckung des zu zerschneidenden Materials 4. Unabhängig von der genauen
Art der Anregung oszilliert die Lage des Schnittbereichs 9 aufgrund der Ultraschallanregung
während der Schneidvorgänge entlang der Schneidkante 3 mit einer Oszillationsamplitude
A. FIG 4 zeigt - ebenso wie die FIG 5 bis 7 - die Lage der Mitte des Schnittbereichs
9. Die Oszillationsamplitude A ist entsprechend der Darstellung von FIG 4 in aller
Regel erheblich kleiner als die Schnittbereichslänge 1. Die Oszillationsamplitude
A beträgt in der Regel nur wenige Mikrometer, beispielsweise 10 Mikrometer bis 20
Mikrometer.
[0028] Die Oszillation ist auch im Rahmen der vorliegenden Erfindung realisierbar. Unabhängig
davon, ob die Lage des Schnittbereichs 9 aufgrund der Anregung mit Ultraschall US
mit der Oszillationsamplitude A oszilliert oder nicht, wird der Messerhalter 1 von
der Steuereinrichtung 6 während der Anzahl von Schneidvorgängen durch entsprechende
motorische Ansteuerung an verschiedenen Positionen p derart positioniert, dass die
Lage des Schnittbereichs 9 während der Anzahl von Schneidvorgängen entlang der Schneidkante
3 über einen Einstellbereich 10 variiert. Der Einstellbereich 10 ist hierbei gemäß
den FIG 5 bis 7 größer als der Schnittbereich 9.
[0029] Die motorische Positionierung des Messerhalters 1 erfolgt also durch eine gezielte
positionsgeregelte Ansteuerung des Messerhalters 1 durch die Steuereinrichtung 6,
also mittels eines entsprechenden lagegeregelten Antriebs der Schneidmaschine. Der
Antrieb kann ein Antrieb sein, mit dem der Messerhalter 1 sowieso, also auch im Stand
der Technik, verstellbar ist. Die Ultraschallschwingung hingegen wird schlichtweg
angeregt. Sowohl ihre Phasenlage als auch ihre exakte Oszillationsamplitude A sind
in der Regel nicht exakt bekannt und auch von untergeordneter Bedeutung.
[0030] Für das motorische Variieren der Position p des Messerhalters 1 sind verschiedene
Strategien möglich. Beispielsweise ist es gemäß FIG 5 möglich, dass die Position p
des Messerhalters 1 von der Steuereinrichtung 6 zwar während des jeweiligen Schneidvorgangs
konstant gehalten wird, aber zwischen den einzelnen Schneidvorgängen variiert wird.
Alternativ ist es gemäß den FIG 6 und 7 möglich, dass die Position p des Messerhalters
1 von der Steuereinrichtung 6 während des jeweiligen Schneidvorgangs verändert wird.
[0031] Falls die Position p des Messerhalters 1 während des jeweiligen Schneidvorgangs verändert
wird, kann die Position p des Messerhalters 1 von der Steuereinrichtung 6 gemäß den
Kurven K1 und K2 in FIG 6 kontinuierlich variiert werden. Alternativ kann die Position
p des Messerhalters 1 von der Steuereinrichtung 6 gemäß der Kurve K3 in FIG 7 stufenweise
variiert werden. Der Begriff "stufenweise" bedeutet in diesem Zusammenhang, dass die
Position p des Messerhalters 1 während relativ kurzer Zeitspannen streng monoton variiert
wird und sodann während erheblich längerer Zeitspannen konstant gehalten wird. Die
Stufenhöhe H kann nach Bedarf bestimmt sein. Vorzugsweise ist sie mindestens so groß
wie die Schnittbereichslänge 1, vorzugsweise geringfügig größer als die Schnittbereichslänge
1, siehe die entsprechende Darstellung in FIG 7.
[0032] Es ist - siehe die entsprechenden Darstellungen in den FIG 5 und 7 sowie die Kurve
K1 in FIG 6 - möglich, dass die Position p des Messerhalters 1 von der Steuereinrichtung
6 monoton variiert wird. Alternativ ist es möglich, dass die Position p des Messerhalters
1 von der Steuereinrichtung 6 alternierend variiert wird. Dies ist in FIG 6 für die
Kurve K2 dargestellt. Eine analoge Vorgehensweise ist auch in Bezug auf FIG 5 möglich.
Die in FIG 6 dargestellte sinusförmige Variierung der Position p des Messerhalters
1 ist selbstverständlich nur rein beispielhaft. Es sind auch andere Variationen möglich,
beispielsweise gemäß einer Dreieckkurve oder gemäß einem Sägezahn.
[0033] Im Rahmen der vorliegenden Erfindung wird der Steuereinrichtung 6 von einem Anwender
11 weiterhin ein Parameter P vorgegeben, der den Einstellbereich 10 festlegt. Der
vorgegebene Parameter P wird von der Steuereinrichtung 6 bei der Ermittlung des Einstellbereichs
10 und damit auch bei der Ermittlung der Positionen p des Messerhalters 1 berücksichtigt.
[0034] Es ist möglich, dass die Steuereinrichtung 6 die Schneidmaschine stets gemäß der
obenstehend erläuterten erfindungsgemäßen Vorgehensweise steuert. Alternativ ist es
möglich, dass die Steuereinrichtung 6 prüft, ob ihr gemäß der Darstellung in FIG 1
vom Anwender 11 ein Freigabebefehl F vorgegeben wird. In diesem Fall variiert die
Steuereinrichtung 6 die Position p des Messerhalters 1 nur dann, wenn ihr vom Anwender
11 der Freigabebefehl F vorgegeben wird.
[0035] Die Richtung, in welcher die Positionierungen des Messerhalters 1 erfolgen, kann
nach Bedarf gewählt sein. Beispielsweise ist es möglich, dass die Positionierung in
derselben Richtung erfolgt, in der die Ultraschallschwingung des Messerhalters 1 angeregt
wird. Ebenso ist es möglich, dass die Positionierung des Messerhalters 1 orthogonal
zu dem zu zerschneidenden Material 4 erfolgt. Diese Richtung kann ggf. mit der Richtung
der Ultraschallschwingung zusammenfallen. Vorzugsweise erfolgt die motorische Positionierung
des Messerhalters 1 - siehe den Pfeil 12 in FIG 2 - entlang des Verlaufs der Schneidkante
3. Prinzipiell sind jedoch auch andere Richtungen möglich.
[0036] Die vorliegende Erfindung weist signifikante Vorteile auf. Insbesondere kann die
Standzeit des Schneidmessers 2 aufgrund der vorliegenden Erfindung deutlich erhöht
werden. Dies beruht auf der im Wesentlichen vollständigen Ausnutzung der Schneidkantenlänge
L zum Zerschneiden des Materials 4. Obwohl die Erfindung im Detail durch das bevorzugte
Ausführungsbeispiel näher illustriert und beschrieben wurde, so ist die Erfindung
nicht durch die offenbarten Beispiele eingeschränkt und andere Variationen können
vom Fachmann hieraus abgeleitet werden, ohne den Schutzumfang der Erfindung, wie durch
die folgenden Ansprüche definiert, zu verlassen.
1. Betriebsverfahren für eine von einer Steuereinrichtung (6) gesteuerte Schneidmaschine,
- wobei die Schneidmaschine einen Messerhalter (1) aufweist, in dem ein Schneidmesser
(2) gehalten ist, das eine sich über eine Schneidkantenlänge (L) erstreckende Schneidkante
(3) aufweist,
- wobei das Schneidmesser (2) während einer Anzahl von Schneidvorgängen jeweils entlang
einer jeweiligen Schnittbahn (5) durch ein jeweiliges zu zerschneidendes Material
(4) geführt wird, so dass das Schneidmesser (2) das jeweils zu zerschneidende Material
(4) mit einem Schnittbereich (9) seiner Schneidkante (3) zerschneidet,
- wobei der Schnittbereich (9) eine Schnittbereichslänge (l) aufweist, die nur ein
Bruchteil der Schneidkantenlänge (L) ist,
- wobei der Messerhalter (1) von der Steuereinrichtung (6) während der Anzahl von
Schneidvorgängen durch motorische Ansteuerung an verschiedenen Positionen (p) derart
positioniert wird, dass die Lage des Schnittbereichs (9) während der Anzahl von Schneidvorgängen
entlang der Schneidkante (3) über einen Einstellbereich (10) variiert, der größer
als der Schnittbereich (9) ist, dadurch gekennzeichnet, dass
- die Position (p) des Messerhalters (1) von der Steuereinrichtung (6) alternierend
variiert wird,
- und dass der Einstellbereich (10) der Steuereinrichtung (6) von einem Anwender (11)
als Parameter (P) vorgegeben wird.
2. Betriebsverfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass der Messerhalter (1) während der Anzahl von Schneidvorgängen zusätzlich zur motorischen
Positionierung mit Ultraschall zu Schwingungen angeregt wird, so dass die Lage des
Schnittbereichs (9) während der Anzahl von Schneidvorgängen entlang der Schneidkante
(3) mit einer Oszillationsamplitude (A) oszilliert.
3. Betriebsverfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass die Oszillationsamplitude (A) kleiner als die Schnittbereichslänge (l) ist.
4. Betriebsverfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, dass die motorische Positionierung des Messerhalters (1) entlang des Verlaufs der Schneidkante
(3) erfolgt.
5. Betriebsverfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass die Position (p) des Messerhalters (1) von der Steuereinrichtung (6) während des
jeweiligen Schneidvorgangs konstant gehalten wird, aber zwischen den Schneidvorgängen
variiert wird.
6. Betriebsverfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass die Position (p) des Messerhalters (1) von der Steuereinrichtung (6) während des
jeweiligen Schneidvorgangs variiert wird.
7. Betriebsverfahren nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, dass die Position (p) des Messerhalters (1) von der Steuereinrichtung (6) kontinuierlich
variiert wird.
8. Betriebsverfahren nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, dass die Position (p) des Messerhalters (1) von der Steuereinrichtung (6) stufenweise
variiert wird.
9. Betriebsverfahren nach einem der obigen Ansprüche, dadu rch gekennzeichnet, dass die Position (p) des Messerhalters (1) von der Steuereinrichtung (6) nur dann
variiert wird, wenn der Steuereinrichtung (6) von einem Anwender (11) ein Freigabebefehl
(F) vorgegeben wird.
10. Steuerprogramm für eine Steuereinrichtung (6) für eine Schneidmaschine, wobei das
Steuerprogramm Maschinencode (8) umfasst, der von der Steuereinrichtung (6) unmittelbar
abarbeitbar ist und dessen Abarbeitung durch die Steuereinrichtung (6) bewirkt, dass
die Steuereinrichtung (6) die Schneidmaschine gemäß einem Betriebsverfahren nach einem
der obigen Ansprüche steuert.
11. Steuereinrichtung für eine Schneidmaschine, wobei die Steuereinrichtung mit einem
Steuerprogramm (7) nach Anspruch 10 programmiert ist, so dass sie im Betrieb aufgrund
der Abarbeitung des Maschinencodes die Schneidmaschine gemäß einem Betriebsverfahren
nach einem der Ansprüche 1 bis 9 steuert.
12. Schneidmaschine,
- wobei die Schneidmaschine einen Messerhalter (1) aufweist, in dem ein Schneidmesser
(2) gehalten ist, das eine sich über eine Schneidkantenlänge (L) erstreckende Schneidkante
(3) aufweist,
- wobei die Schneidmaschine eine Steuereinrichtung (6) aufweist,
- wobei die Steuereinrichtung (6) gemäß Anspruch 11 ausgebildet ist.
1. Operating method for a cutting machine controlled by a control facility (6),
- wherein the cutting machine has a blade holder (1), in which a cutting blade (2)
is held, which has a cutting edge (3) extending over a cutting edge length (L),
- wherein the cutting blade (2) is guided in each instance along a respective cutting
path (5) through a material (4) to be cut in each instance during a number of cutting
operations, so that the cutting blade (2) cuts the material (4) to be cut in each
instance with a cutting region (9) of its cutting edge (3),
- wherein the cutting region (9) has a cutting region length (1) which is only a fraction
of the cutting edge length (L),
- wherein the blade holder (1) is positioned by the control facility (6) during the
number of cutting operations by motor-controlled activation in different positions
(p), so that the position of the cutting region (9) varies during the number of cutting
operations along the cutting edge (3) over a setting region (10), which is larger
than the cutting region (9),
characterised in that
- the position (p) of the blade holder (1) is varied in an alternating manner by the
control facility (6),
and that
- the setting region (10) is predetermined as a parameter (P) for the control facility
(6) by a user (11).
2. Operating method according to claim 1, characterised in that the blade holder (1) is excited to oscillate by ultrasound as well as being positioned
by motor during the number of cutting operations, so that the position of the cutting
region (9) oscillates along the cutting edge (3) with an oscillation amplitude (A)
during the number of cutting operations.
3. Operating method according to claim 2, characterised in that the oscillation amplitude (A) is smaller than the cutting region length (1).
4. Operating method according to claim 1, 2 or 3, characterised in that the motor-controlled positioning of the blade holder (1) takes place along the course
of the cutting edge (3).
5. Operating method according to one of claims 1 to 4, characterised in that the position (p) of the blade holder (1) is kept constant by the control facility
(6) during the respective cutting operation but is varied between cutting operations.
6. Operating method according to one of claims 1 to 4, characterised in that the position (p) of the blade holder (1) is varied by the control facility (6) during
the respective cutting operation.
7. Operating method according to claim 6, characterised in that the position (p) of the blade holder (1) is varied continuously by the control facility
(6).
8. Operating method according to claim 6, characterised in that the position (p) of the blade holder (1) is varied in a stepped manner by the control
facility (6).
9. Operating method according to one of the preceding claims, characterised in that the position (p) of the blade holder (1) is only varied by the control facility (6)
if a release command (F) is predetermined for the control facility (6) by a user (11).
10. Control program for a control facility (6) for a cutting machine, wherein the control
program comprises machine code (8), which can be processed directly by the control
facility (6) and the processing of which by the control facility (6) causes the control
facility (6) to control the cutting machine according to an operating method according
to one of the preceding claims.
11. Control facility for a cutting machine, wherein the control facility is programmed
with a control program (7) according to claim 10, so that during operation it controls
the cutting machine according to an operating method according to one of claims 1
to 9 based on the processing of the machine code.
12. Cutting machine,
- wherein the cutting machine has a blade holder (1), in which a cutting blade (2)
is held, which has a cutting edge (3) extending over a cutting edge length (L),
- wherein the cutting machine has a control facility (6),
- wherein the control facility (6) is configured according to claim 11.
1. Procédé pour faire fonctionner une machine de coupe, commandée par un dispositif (6)
de commande,
- dans lequel la machine de coupe a un porte-couteau (11), dans lequel est retenu
un couteau (2), qui a une arête (3) coupante s'étendant sur une longueur (L),
- dans lequel on guide le couteau (2) pendant un certain nombre d'opérations de coupe,
respectivement, suivant une trajectoire de coupe respective, dans un matériau respectif
à découper, de manière à ce que le couteau (2) découpe le matériau (4) à découper
par une partie (9) de coupe de son arête (3) coupante,
- dans lequel la partie (9) de coupe a une longueur (l), qui ne représente qu'une
fraction de la longueur (L) de l'arête de coupe,
- dans lequel on met le porte-couteau (1), par le dispositif (6) de commande, pendant
un certain nombre d'opérations de coupe, par commande motorisée, en des positions
(p) différentes, de manière à faire varier la position de la partie (9) de coupe pendant
le certain nombre d'opérations de coupe, le long de l'arête (3) coupante, sur une
plage (10) de réglage, qui est plus grande que la partie (9) de coupe, caractérisé en ce que
- l'on fait varier en alternance la position du porte-couteau (1) par le dispositif
(6) de commande,
- et en ce que l'on prescrit, comme paramètre (P) par un utilisateur (11), la plage (10) de réglage
du dispositif (6) de coupe.
2. Procédé suivant la revendication 1,
caractérisé en ce que l'on excite en oscillation, par des ultrasons, le porte-couteau (1) pendant un certain
nombre d'opérations de coupe, supplémentairement à la mise en position motorisée,
de manière à ce que la position de la partie (9) de coupe oscille avec une amplitude
(A) d'oscillation pendant le certain nombre d'opérations de coupe, le long de l'arête
(3) de coupe.
3. Procédé suivant la revendication 2,
caractérisé en ce que l'amplitude (A) d'oscillation est plus petite que la longueur (l) de la partie de
coupe.
4. Procédé suivant la revendication 1, 2 ou 3,
caractérisé en ce que la mise en position motorisée du porte-couteau (1) s'effectue le long du tracé de
l'arête (3) coupante.
5. Procédé suivant l'une des revendications 1 à 4,
caractérisé en ce que l'on maintient constante la position (p) du porte-couteau (1) par le dispositif (6)
de commande pendant l'opération de coupe respective, mais on la fait varier entre
les opérations de coupe.
6. Procédé suivant l'une des revendications 1 à 4,
caractérisé en ce que l'on fait varier la position (p) du porte-couteau (1) par le dispositif (6) de commande
pendant l'opération de coupe respective.
7. Procédé suivant la revendication 6,
caractérisé en ce que l'on fait varier en continu la position (p) du porte-couteau (1) par le dispositif
(6) de commande.
8. Procédé suivant la revendication 6,
caractérisé en ce que l'on fait varier par échelons la position (p) du porte-couteau (1) par le dispositif
(6) de commande.
9. Procédé suivant l'une des revendications précédentes,
caractérisé en ce que l'on ne fait varier la position (p) du porte-couteau (1) par le dispositif (6) de
commande, que si une instruction (F) de validation est prescrite au dispositif (6)
de commande par un utilisateur (11).
10. Programme de commande d'un dispositif (6) de commande d'une machine à couper, le programme
de commande comprenant des codes (8) de machine, que le dispositif (6) de commande
peut faire se dérouler directement et dont le déroulement par le dispositif (6) de
commande fait que le dispositif (6) de commande commande la machine à couper selon
un procédé de fonctionnement suivant l'une des revendications précédentes.
11. Dispositif de commande d'une machine à couper, le dispositif de commande étant programmé
par un programme (7) de commande suivant la revendication 10, de manière à ce qu'en
fonctionnement, il commande, sur la base du déroulement du code de machine, la machine
à couper selon un procédé de fonctionnement suivant l'une des revendications 1 à 9.
12. Machine à couper,
- la machine à couper ayant un porte-couteau (1), dans lequel est retenu un couteau
(2), qui a une arête (3) coupante s'étendant sur une longueur (L),
- la machine à couper ayant un dispositif (6) de commande,
- le dispositif (6) de commande étant constitué suivant la revendication 11.