[0001] Die Erfindung betrifft eine Schallschutzvorrichtung für Rammarbeiten unter Wasser,
aufweisend zumindest eine auf dem Meeresgrund festlegbare Leitung, welche eine Mehrzahl
von Bohrungen aufweist, sowie zumindest einen Kompressor, mit welchem Druckluft in
die Leitung einbringbar ist, so dass diese aus den Bohrungen austreten kann. Weiterhin
betrifft di Erfindung ein Verfahren zur Reduzierung der Übertragung von Schall in
einer Flüssigkeit, enthaltend die folgenden Schritte: Ausbringen einer Leitung auf
den Meeresgrund, welche die Schallquelle ringförmig umschließt und mit Bohrungen versehen
ist und Einbringen von Druckluft in die Leitung, so dass diese durch die Bohrungen
austritt.
[0002] Derartige Vorrichtungen und Verfahren können zum Schallschutz beim Einbringen zylindrischer
Pfähle in den Meeresboden verwendet werden. Solche Pfähle können zur Verankerung von
Monopile-, Tripod-, Tripile- oder Jacket-Konstruktionen verwendet werden, auf welchen
Bauwerke wie Windmessmasten, Windenergieanlagen, Bohrinseln oder Umspannwerke im Offshore-Bereich
gegründet werden können.
[0003] Die genannten Gründungsstrukturen können an Land weitgehend vorgefertigt werden,
so dass sich diese vor Ort bei oft schwierigen Wetterbedingungen einfach und schnell
installieren lassen. Nachteilig ist jedoch, dass für die Errichtung schwere Rammgeräte
benötigt werden, welche einen großen Schallpegel von beispielsweise mehr als 130 dB
in die Umgebung einbringen. Solche Schallpegel können für die Meeresfauna schädlich
sein.
[0004] Aus der
DE 10 2004 043 128 A1 ist daher bekannt, durch ein die Rammstelle umgebendes Rohrsystem Druckluft zu leiten,
welche durch Bohrungen in den Rohren austreten kann. Da jedoch die Leitung aufgrund
der Füllung mit Luft einen großen Auftrieb besitzt, ist diese Maßnahmen nur aufwändig
durchzuführen. Beispielsweise kann die Leitung durch Taucher auf dem Meeresboden befestigt
werden, um ein Aufschwimmen im Betrieb zu verhindern. Nach Beendigung der Baumaßnahme
muss die Leitung entweder aufgegeben oder durch den erneuten Einsatz von Tauchern
vom Meeresboden gelöst werden. Alternativ kann die Leitung mit außenliegenden Gewichten
beschwert werden, was jedoch die Handhabbarkeit erschwert.
[0005] Aus der
CA 2174149 A1 ist eine Schlauchtrommel für einen Luftschlauch bekannt, die es ermöglicht, den Luftschlauch
einer Werkzeugmaschine unter Druck in verschiedenen Richtungswinkeln von der Montageposition
schnell auf und abzuwickeln.
[0006] Die
JP 2000-302199 A offenbart eine Schlauchtrommel für ein Druckluftwerkzeug, welche es ermöglicht, sofort
mit der Arbeit zu beginnen, nachdem die Schlauchtrommel an einen Arbeitsort bewegt
und an eine Luftzufuhrquelle angeschlossen wurde. Weiterhin ist der Schlauch schnell
austauschbar, indem dieser mit einem Steckverbinder an einer Außenumfangsfläche der
Wickeltrommelangeschlossen ist
[0007] Die
WO 91/07546 A1 zeigt eine schwimmende Ölsperre, welche ein luftaufnehmendes Auftriebselement und
einen an dem Auftriebselement aufgehängten Vorhang aufweist.
[0008] Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung und ein Verfahren
für Rammarbeiten unter Wasser anzugeben, welches eine gute Schallschutzwirkung mit
geringem apparativen Aufwand vereint, so dass die Schallschutzmaßnahmen schnell und
einfach durchgeführt werden können.
[0009] Die Aufgabe wird durch eine Schallschutzvorrichtung gemäß Anspruch 1, einem Schiff
gemäß Anspruch 6 sowie einem Verfahren gemäß Anspruch 7 gelöst.
[0010] Erfindungsgemäß wird vorgeschlagen, zum Schallschutz während der Rammarbeiten in
an sich bekannter Weise Luftblasen aus einer Leitung aufsteigen zu lassen, welche
die Rammstelle in etwa ringförmig umgibt. Aufgrund der Dichteinhomogenität zwischen
den aufsteigenden Luftblasen und dem umgebenden Meerwasser sowie aufgrund der Kompressibilität
der Luftblasen kann die Energie der Schallwellen zumindest teilweise dissipiert werden,
so dass außerhalb des Blasenschleiers eine geringere Schallintensität vorherrscht.
Um eine Schallreduktion in alle Richtungen zu erzielen, kann die Leitung so ausgebracht
werden, dass diese die Rammstelle vollständig ringförmig umschließt. Sofern eine Reduktion
nur in bestimmten Richtungen erforderlich ist, kann selbstverständlich die Leitung
nur in diesen Richtungen ausgelegt werden bzw. der Ring um die Rammstelle nicht vollständig
geschlossen sein.
[0011] Die aus der Leitung austretende Druckluft wird von zumindest einem Kompressor bereitgestellt,
welcher meist an der Wasseroberfläche auf einem Schiff oder einer Jack-up Barge montiert
ist. Die komprimierte Umgebungsluft wird dann der Leitung über einen Zufuhrschlauch
zugeführt und verlässt die Leitung über eine Mehrzahl von Bohrungen, welche entlang
der Längserstreckung der Leitung eingebracht sind.
[0012] Da die Leitung bei Betrieb der Vorrichtung somit ständig mit Luft gefüllt ist, wirken
Auftriebskräfte auf die Leitung. Für die Funktion der Schallschutzvorrichtung ist
es jedoch erforderlich, dass die Leitung auf dem Meeresboden liegen bleibt. Andernfalls
kann der von den Rammarbeiten ausgehende Schall zwischen Leitung und Meeresboden ungehindert
passieren und sich somit mit voller Intensität ausbreiten.
[0013] Erfindungsgemäß wird nun vorgeschlagen, einen Beschwerungskörper in die Leitung einzubringen.
Auf diese Weise wird das Gesamtgewicht der Leitung soweit erhöht, dass diese ohne
weitere Verankerungen oder äußere Zusatzgewichte auf dem Meeresboden liegen bleibt.
Da der Beschwerungskörper innen in der Leitung angebracht ist, bleibt die Außenform
der Leitung unverändert erhalten, so dass diese weiterhin in einfacher Weise aus-
und/oder eingebracht werden kann, ohne dass außen liegende Gewichte den Vorgang behindern.
Auch eine Verankerung durch Taucher kann zwar zusätzlich erfolgen, ist aber in der
Regel nicht erforderlich. Zumindest kann die Anzahl der Verankerungen verringert oder
der Abstand der Verankerungspunkte vergrößert werden, da die Leitung durch ihr hohes
Eigengewicht am Meeresboden liegen bleibt.
[0014] Der Beschwerungskörper kann in einigen Ausführungsformen der Erfindung ein Metall
oder eine Legierung enthalten. In anderen Ausführungsformen der Erfindung kann der
Beschwerungskörper ein mineralisches Material enthalten oder daraus bestehen, beispielsweise
Beton. Der bzw. die Beschwerungskörper können bei der Produktion der Leitung, beispielsweise
durch Extrudieren, unmittelbar in diese eingebracht werden. Beispielsweise können
Beschwerungskörper in gewissen Abständen in der Leitung verklebt, verschraubt oder
vernietet sein. In einer Ausführungsform der Erfindung können mehrere Beschwerungskörper
mit einem Drahtseil oder einer Kette miteinander verbunden sein, welche ein Verrutschen
entlang der Längserstreckung der Leitung verhindern. In einer Ausführungsform der
Erfindung kann zumindest eine hinreichend dimensionierte Kette mit einer Mehrzahl
von Kettengliedern als alleiniger Beschwerungskörper verwendet werden.
[0015] Ein solcher Beschwerungskörper kann einfach in die Leitung eingebracht werden. Aufgrund
der Beweglichkeit der Kettenglieder beeinträchtigt der Beschwerungskörper das Auf-
und Abrollen der Leitung nicht oder nur unwesentlich.
[0016] In einigen Ausführungsformen der Erfindung kann die Leitung zumindest einen Längsabschnitt
aufweisen, welcher einen Schlauch mit einer Wandung aufweist, wobei die Wandung zumindest
eine Lage eines Drahtgeflechtes enthält. In einigen Ausführungsformen der Erfindung
können mehrere Lagen eines Drahtgeflechtes in der Wandung vorhanden sein. In einigen
Ausführungsformen der Erfindung kann die Anzahl der Lagen des Drahtgeflechtes zwischen
1 und 8, zwischen 2 und 7 oder zwischen 3 und 5 betragen. Das Drahtgeflecht in der
Wandung des Schlauches erhöht dessen Zugfestigkeit, so dass eine mechanische Beschädigung
bzw. eine nicht tolerierbare Querschnitts- oder Längenänderung beim Abwickeln des
Schlauches vermieden wird. Weiterhin kann das Drahtgeflecht die Dehnfähigkeit des
Schlauches begrenzen, so dass dieser auch bei hohem Überdruck seinen gewünschten Querschnitt
behält. Somit kann die Vorrichtung mit größerer Zuverlässigkeit betrieben werden und
besonders sicher aus- und eingebracht werden.
[0017] In einigen Ausführungsformen der Erfindung kann das Drahtgeflecht und/oder die Kette
bzw. der zumindest eine Beschwerungskörper einen Edelstahl enthalten oder daraus bestehen.
Unter einem Edelstahl soll für die Zwecke der vorliegenden Beschreibung ein legierter
Stahl verstanden werden, welcher korrosionsbeständig oder zumindest korrosionsträge
ist. Beispielsweise können Stähle mit den Werkstoffnummern 1.4401, 1.4571 oder 1.4462
verwendet werden. Die Verwendung dieser Edelstähle verlängert die Lebensdauer der
vorgeschlagenen Vorrichtung, falls durch die Luftaustrittsöffnungen oder Beschädigungen
der Wandung Seewasser mit dem Beschwerungskörper und/oder dem Drahtgeflecht in Kontakt
gelangt.
[0018] Erfindungsgemäß enthält die Schallschutzvorrichtung weiterhin zumindest eine Wickelvorrichtung
mit zumindest einer Trommel, auf welcher die Leitung aufwickelbar ist. In einigen
Ausführungsformen der Erfindung kann die Trommel einen Antrieb, beispielsweise einen
Elektro- oder Hydraulikantrieb, aufweisen. Die Trommel kann dazu eingerichtet sein,
mehr als etwa 900 m, mehr als etwa 1000 m oder mehr als etwa 1100 m der Leitung aufzunehmen.
Mit der vorgeschlagenen Wickelvorrichtung kann die Leitung ähnlich wie eine Ankerkette
von Bord eines Arbeitsschiffes abgerollt und auf den Meeresgrund verlegt werden. Sofern
das Schiff dabei einen Kreis um die Rammstelle fährt, können alle Raumrichtungen der
Schallausbreitung abgedeckt werden.
[0019] Zum Aufnehmen der Leitung nach Abschluss der Arbeiten kann es in einigen Ausführungsformen
der Erfindung hinreichend sein, die Leitung auf die Trommel aufzurollen, während das
Schiff im Wesentlichen antriebslos oder mit geringer Maschinenleistung treibt. Dadurch
wird das Schiff durch die Leitung geführt wie an einer Ankerkette und folgt dem Leitungsverlauf
rückwärts, während die Leitung auf die Trommel aufgewickelt wird. Insbesondere bei
dieser Form des Ein- und Ausbringens der Leitung bewährt sich eine Leitung mit vergrößerter
Zugfestigkeit, wie die vorgeschlagene Ausführungsform mit zumindest einem Drahtgeflecht
in der Wandung. Auch der Beschwerungskörper kann zur Aufnahme von Zugkräften dienen,
wenn dieser eine Kette oder ein Drahtseil enthält oder daraus besteht.
[0020] In einigen Ausführungsformen der Erfindung können mehrere Leitungen gleichzeitig
ausgebracht werden, welche jeweils die Schallquelle ringförmig umschließen. Hierdurch
werden mehrere, in etwa konzentrisch angeordnete Blasenschleier ausgebildet. Da ein
einzelner Blasenschleier aus einer einzigen Leitung eine Reduktion des Schalls um
etwa 12 dB bis etwa 20 dB bewirkt, kann durch mehrere Blasenschleier eine entsprechend
größere Reduktion erfolgen. Sofern mehrere Leitungen gleichzeitig ausgebracht werden,
kann dieser verbesserte Schallschutz mit einer einzigen Fahrt des Schiffes um die
Rammstelle installiert werden. In einigen Ausführungsformen der Erfindung kann die
Anzahl der gleichzeitig ausgebrachten Leitungen etwa 2 bis etwa 6 betragen.
[0021] In einigen Ausführungsformen der Erfindung können mehrere Leitungen gleichzeitig
ausgebracht werden, indem jede Leitung von einer zugeordneten Wickelvorrichtung abgewickelt
wird, welche die Leitungen mit unterschiedlicher Geschwindigkeit abwickeln. Sofern
die Wickelvorrichtungen jeweils Trommeln mit gleichem Durchmesser aufweisen, kann
hierzu die Rotationsgeschwindigkeit unterschiedlich gewählt werden. Erfindungsgemäß
wurde erkannt, dass die Leitungen dabei beabstandet auf dem Meeresboden zu liegen
kommen. Beispielsweise kann die Geschwindigkeit in einigen Ausführungsformen der Erfindung
so gewählt werden, dass die Leitungen im Wesentlichen konzentrisch angeordnet sind,
wobei die äußere Leitung mit einem Radius verlegt ist, welcher etwa 10 m bis etwa
30 m größer ist als der Radius der inneren Leitung.
[0022] Erfindungsgemäß weist die Trommel der Wickelvorrichtung eine innenliegende Lufteinspeisung
auf, so dass die Leitung während des Abwickelns und/oder während des Einholens mit
Druckluft beaufschlagt werden kann. Hierdurch wird die Leitung zusätzlich mechanisch
stabilisiert, so dass diese keine unzulässig kleinen Biegeradien erfährt, welche die
Leitung beschädigen könnten. Weiterhin wird das Eindringen von Seewasser und Sand
vermieden, welcher zum Verstopfen einzelner Bohrungen in der Wandung der Leitung führen
könnte.
[0023] Nachfolgend soll die Erfindung anhand von Figuren ohne Beschränkung des allgemeinen
Erfindungsgedankens näher erläutert werden. Dabei zeigt:
- Figur 1
- ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäß vorgeschlagenen Leitung.
- Figur 2
- zeigt ein Verbindungselement für zwei Leitungsteile gemäß einer Ausführungsform der
Erfindung.
- Figur 3
- zeigt eine Wickelvorrichtung gemäß einer Ausführungsform der Erfindung.
- Figur 4
- zeigt den Querschnitt durch eine Leitung.
- Figur 5
- illustriert das Funktionsprinzip der vorgeschlagenen Schallschutzvorrichtung.
[0024] Figur 1 zeigt einen Schlauch 11, welcher als Leitung 10 in einer erfindungsgemäßen
Schallschutzvorrichtung 1 einsetzbar ist. Dabei kann der Schlauch 11 zumindest einen
Längsabschnitt in der Leitung 10 bilden. In anderen Ausführungsformen der Erfindung
kann die Leitung 10 vollständig durch den vorgeschlagenen Schlauch gebildet sein.
[0025] Der Schlauch 11 weist eine Wandung 111 auf, welche anhand von Figur 4 näher erläutert
wird. Die Wandung 111 umgrenzt die lichte Weite 116 des Schlauches 11. Die Wandung
111 kann aus einem Gummi oder einem Polymer gefertigt sein. Beispielsweise kann die
Wandung 111 Polyvinylchlorid oder EPDM enthalten oder daraus bestehen. Um die Zugfestigkeit
und die Druckbelastbarkeit des Schlauches 11 zu verbessern, kann die Wandung 111 zumindest
ein Drahtgeflecht 112, 113 oder 114 enthalten. In Figur 4 ist eine Ausführungsform
mit drei in etwa konzentrisch angeordneten Lagen Drahtgeflecht dargestellt. Diese
können beim Extrudieren oder Vulkanisieren des Schlauches 12 in die Wandung 111 eingelegt
werden. In anderen Ausführungsformen der Erfindung kann die Anzahl der Drahtgeflechte
112, 113 und 114 größer oder auch geringer sein und zwischen etwa 1 und etwa 7 betragen.
In einigen Ausführungsformen der Erfindung kann ein Drahtgeflecht auch entfallen.
[0026] Die Wandung 111 weist eine Mehrzahl von Bohrungen 105 auf, von welchen eine im Querschnitt
der Figur 4 dargestellt ist. Die Bohrungen 105 können einen Durchmesser von etwa 0,5
bis etwa 5 mm aufweisen. Die Bohrungen 105 können im Abstand von etwa 100 cm bis etwa
10 cm in der Wandung 111 angeordnet sein.
[0027] Auf der Innenseite 115 der Wandung 111 liegt zumindest ein Beschwerungskörper auf,
welcher den Auftrieb des Schlauches 111 so weit kompensiert, dass dieser am Meeresgrund
liegen bliebt, auch wenn die verbleibende lichte Weite 116 des Schlauches 11 mit Druckluft
gefüllt ist. Wie anhand von Figur 1 erläutert wird, wird als Beschwerungskörper 101
in der dargestellten Ausführungsform eine Kette mit einer Mehrzahl von Kettengliedern
102 verwendet. In einer solchen Ausführungsform bleibt der Schlauch 11 bzw. die Leitung
10 weiterhin flexibel, so dass diese leicht auf- und abgerollt werden kann und so
in besonders einfacher Weise auf den Meeresgrund ausgelegt und dort wieder entfernt
werden kann. Selbst wenn die Kette 101 einen Großteil der lichten Weite 116 ausfüllt,
kann die Druckluft immer noch zwischen den Gliedern 102 durch die Leitung 10 strömen.
Weiterhin kann die Kette 101 ebenso wie das Drahtgeflecht 112, 113 und 114 die Zugfestigkeit
der Leitung 11 weiter erhöhen, so dass Beschädigungen beim Ein- und Ausbringen der
Leitung 10 vermieden werden.
[0028] Das Drahtgeflecht 112, 113 und 114 sowie die Kette 101 bzw. ein anderer Beschwerungskörper
kann in einigen Ausführungsformen der Erfindung aus korrosionsträgem oder korrosionsbeständigem
Stahl hergestellt sein. Hierdurch wird die Lebensdauer der Leitung 10 verlängert,
falls im Betrieb der Vorrichtung durch Schadstellen oder durch die Bohrungen 105 Seewasser
in die Leitung eintritt.
[0029] Figur 2 zeigt ein Verbindungselement 40, mit welchem unterschiedliche Längsabschnitte
eines Schlauches 11 zu einer einzigen Leitung 10 zusammengesetzt werden können. Das
Verbindungselement 40 weist eine Hülse 41 auf. Die Hülse 41 besteht aus einem zylindrischen
Grundkörper, an dessen Außenseite eine Mehrzahl von Rippen 45 angeordnet ist. Der
Außendurchmesser des zylindrischen Grundkörpers 41 entspricht in etwa der lichten
Weite 116 des Schlauches 11. Auf diese Weise kann der Schlauch 11 den zylindrischen
Grundkörper 41 aufnehmen, wobei die Rippen 45 an der Innenwand 115 zu liegen kommen.
[0030] Nachdem zwei Schläuche von beiden Seiten auf den Grundkörper 41 aufgeschoben worden
sind, kann die Fügestelle in eine als Halbschale ausgebildete Schelle 43 eingelegt
werden. Die Schelle 43 wird nachfolgend über Bohrungen 44 mit einer Verschraubung
47 geschlossen.
[0031] Optional kann die Schelle 43 Ausnehmungen oder Rippen 46 aufweisen, welche komplementär
zu den Rippen 45 geformt bzw. angeordnet sind. Auf diese Weise wird eine formschlüssige
Verbindung des Schlauches 11 mit dem zylindrischen Grundkörper 41 erzielt, so dass
hohe Zugkräfte in Richtung der Längserstreckung des Schlauches 11 übertragen werden
können, ohne dass der Schlauch 11 aus dem Verbindungselement 40 herausrutscht.
[0032] Figur 5 zeigt ein Anwendungsbeispiel des erfindungsgemäß vorgeschlagenen Schallschutzverfahrens
bzw. der Schallschutzvorrichtung. Figur 5 zeigt den Turm einer Windenergieanlage 3,
welche mittels eines Tripods 30 auf dem Meeresboden 2 verankert wird. Die Wassertiefe
am Aufstellort der Windenergieanlage 3 kann beispielsweise etwa 10 m bis etwa 45 m
oder etwa 25 bis etwa 40 m betragen.
[0033] Das Tripod 30 weist an seinen Fußpunkten Montagehülsen 31 auf. Die Montagehülsen
31 sind dazu vorgesehen, einen Rammpfahl 32 aufzunehmen. Sofern das Tripod 30 sicher
mit den Rammpfählen 32 verbunden ist und die Rammpfähle 33 sicher im Meeresboden 2
verankert sind, steht die Windenergieanlage 3 zuverlässig auf dem Meeresboden 2. Hierzu
können die Rammpfähle 32 einen Durchmesser von etwa 2 m bis etwa 5 m und eine Länge
von etwa 20 m bis etwa 40 m aufweisen.
[0034] Die Rammpfähle 32 werden mit einem nicht dargestellten Rammbär eingetrieben, wobei
Schallemissionen 21 mit hoher Intensität entstehen, welche sich als Körperschall im
Meerwasser ausbreiten.
[0035] Um eine Beeinträchtigung der Meeresfauna durch die Schallemission 21 zu verringern,
wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, eine Leitung 10 ringförmig um die Rammstelle bzw.
um das gesamte Tripod 30 mit allen Rammstellen auszubringen. Hierzu wird die Leitung
10 erfindungsgemäß von einer Wickelvorrichtung 15 ausgerollt, welche auf einem Schiff
11 montiert ist und anhand der Figur 3 näher beschrieben wird. Nachdem das Schiff
11 die Baustelle einmal umrundet hat und dabei die Leitung 10 ausgerollt hat, liegt
diese durch ihr Eigengewicht auf dem Meeresboden 2. Um das Eindringen von Meerwasser
in die lichte Weite 116 der Leitung 10 zu verringern und/oder um die Leitung 10 mechanisch
zu stabilisieren, kann die Leitung 10 bereits während des Ausbringens mit Druckluft
aus einem Kompressor 18 beaufschlagt werden. Aufgrund des Beschwerungskörpers im Inneren
der Leitung 10 sinkt diese dennoch durch ihr Eigengewicht auf den Meeresboden und
bleibt dort liegen.
[0036] Vor Beginn der Rammarbeiten wird die Leitung 10 durch zumindest einen Kompressor
18 und eine Leitung 181 mit Druckluft beaufschlagt. Die Druckluft 180 verlässt die
Leitung 10 durch die Öffnungen 105 und steigt in Form von Blasen an die Oberfläche
des Meeres auf. Die Schallemission 21 hoher Intensität wird beim Durchtritt durch
diesen Blasenschleier 180 abgeschwächt, so dass außerhalb des durch die Leitung 10
begrenzten Gebietes eine geringere Schallintensität 22 wahrnehmbar ist.
[0037] Nach Abschluss der Arbeiten kann die Leitung 10 mit Hilfe der Wickelvorrichtung 15
wieder an Bord des Schiffes 11 aufgeholt werden und steht nachfolgend für den nächsten
Einsatz zur Verfügung. Zum Aufholen der Leitung 10 kann das Schiff 11 antriebslos
oder mit geringer Maschinenkraft treiben, während die Leitung 10 mit der Wickelvorrichtung
15 eingeholt wird. Dies führt dazu, dass das Schiff 11 wie beim Aufholen einer Ankerkette
dem Verlauf der Leitung 10 folgt und Knickbelastungen der Leitung 10 oder das Umwickeln
des Tripods 30 mit der Leitung 10 vermieden wird.
[0038] Anhand von Figur 3 wird die Funktion der Wickelvorrichtung 15 beschrieben. Die Wickelvorrichtung
15 weist einen Rahmen 151 auf. Der Rahmen 151 kann die Außenmaße eines üblichen Containers
aufweisen, beispielsweise die Maße eines Frachtcontainers nach ISO 668. Auf diese
Weise kann die Wickelvorrichtung 15 platzsparend transportiert und gelagert werden.
[0039] Sofern der Rahmen 151 die Standardmaße eines Frachtcontainers aufweist, kann dieser
auch die Verbindungselemente 153 eines solchen Containers aufweisen, so dass mehrere
Wickelvorrichtungen 15 wie Container übereinandergestapelt werden können oder gemischte
Stapel aus Wickelvorrichtungen 15 und Containern gebildet werden können. Dies erlaubt
eine platzsparende und kostengünstige Transportmöglichkeit auf dem Schiff 11.
[0040] Im Rahmen 151 ist eine Trommel 152 drehbar gelagert. Die Trommel 152 kann zur Aufnahme
von mehr als 500 m, mehr als 900 m, mehr als 1000 m oder mehr als 1100 m des Schlauches
11 ausgebildet sein. Da der Schlauch 11 aus einem flexiblen Gummi oder Kunststoff
gefertigt ist und aufgrund der innen angeordneten Beschwerungskörper eine glatte Außenseite
aufweist, kann der Schlauch 11 besonders platzsparend auf der Trommel 151 gelagert
werden.
[0041] Zum Einbringen des Schlauches 11 kann die Trommel 152 mit einem nicht dargestellten
hydraulischen Antrieb in Rotation versetzt werden, so dass der Schlauch 11 abgewickelt
wird, während das Schiff 19 das für die Schallschutzmaßnahmen vorgesehene Gebiet umrundet.
Sofern der Antrieb der Trommel 152 hinreichend stark dimensioniert ist, kann zum Aufholen
des Schlauches 11 das Schiff 19 am Schlauch 11 rückwärts gezogen werden, wobei sich
der Schlauch 11 auf der Trommel 152 aufwickelt.
[0042] Weiterhin ist in Figur 3 ein Druckluftanschluss 154 erkennbar. Am Anschluss 154 kann
die Leitung eines Kompressors 18 angeschlossen werden, welcher die Leitung 11 mit
Druckluft beaufschlagt. Aufgrund des innen in der Trommel liegenden Druckluftanschlusses
des Schlauches 11 kann der Schlauch 11 bereits während des Abrollens mit Druckluft
beaufschlagt werden.
[0043] Selbstverständlich ist die Erfindung nicht auf die in den Figuren dargestellten Ausführungsformen
beschränkt. Die vorstehende Beschreibung ist daher nicht als beschränkend, sondern
als erläuternd anzusehen.
1. Schallschutzvorrichtung (1) für Rammarbeiten unter Wasser, aufweisend zumindest eine
auf dem Meeresgrund (2) festlegbare Leitung (10), welche eine Mehrzahl von Bohrungen
(105) aufweist, sowie zumindest eine Wickelvorrichtung (15) mit einer Trommel (152),
auf welche die Leitung (10) aufwickelbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass ein innen in der Trommel (152) der Wickelvorrichtung (15) angeordneter Druckluftanschluss
für die Leitung (10) vorhanden ist.
2. Schallschutzvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der innen in der Trommel (152) liegende Druckluftanschluss dazu eingerichtet ist,
die Leitung während des Abwickelns und/oder während des Einholens mit Druckluft zu
beaufschlagen.
3. Schallschutzvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Druck der Druckluft so wählbar ist, dass das Eindringen von Seewasser in die
Leitung (10) während des Abwickelns vermieden wird.
4. Schallschutzvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, weiterhin enthaltend einen
Hydraulikantrieb, mit welchem die Trommel (152) antreibbar ist.
5. Schallschutzvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass auf der Trommel (152) mehr als 500 m oder mehr als 900 m, mehr als 1000 m oder mehr
als 1100 m der Leitung (10) aufwickelbar sind.
6. Schiff (19) oder Jack-up Barge mit zumindest einer Schallschutzvorrichtung nach einem
der Ansprüche 1 bis 5.
7. Verfahren zur Reduzierung der Übertragung von Schall in einer Flüssigkeit, enthaltend
die folgenden Schritte:
- Ausbringen von zumindest einer Leitung (10) auf den Meeresgrund (2), welche die
Schallquelle ring¬förmig umschließt und mit Bohrungen (105) versehen ist,
- Einbringen von Druckluft (180) in die zumindest eine Leitung (10), so dass diese
durch die Bohrungen (105) austritt,
dadurch gekennzeichnet, dass
- die Leitung von der Trommel (152) einer Wickelvorrichtung (15) abgewickelt wird,
welche einen innen in der Trommel (152) der Wickelvorrichtung (15) angeordneten Druckluftanschluss
für die Leitung (10) aufweist.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Leitung (10) während des Abwickelns und/oder während des Einholens über den innen
in der Trommel (152) liegenden Druckluftanschluss mit Druckluft beaufschlagt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass von der Trommel (152) mehr als 900 m, mehr als 1000 m oder mehr als 1100 m der Leitung
(10) abgewickelt werden.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Druck der Druckluft so gewählt ist, dass das Eindringen von Seewasser in die
Leitung (10) während des Abwickelns vermieden wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest zwei Leitungen (10) zeitgleich ausgebracht werden, wobei jede Leitung von
einer zugeordneten Trommel (152) abgerollt wird und beide Trommeln (152) eine unterschiedliche
Drehzahl aufweisen.
1. Sound insulation device (1) for underwater pile driving work, having at least one
line (10), which can be fixed on the seabed (2) and has a plurality of bores (105),
and at least one winding device (15) with a drum (152), on which the line (10) can
be wound, characterized in that there is a compressed-air connection for the line (10) being arranged inside the
drum (152) of the winding device (15).
2. Sound insulation device according to claim 1, characterized in that the compressed-air connection located inside the drum (152) is configured to apply
compressed air to the line during unwinding and/or during pulling-in.
3. Sound insulation device according to claim 1 or 2, characterized in that the pressure of the compressed air can be selected in such a way that the penetration
of seawater into the line (10) is prevented during unwinding.
4. Sound insulation device according to any of claims 1 to 3, further comprising a hydraulic
drive, by means of which the drum (152) can be driven.
5. Sound insulation device according to any of claims 1 to 4, characterized in that more than 500 m or more than 900 m, more than 1000 m or more than 1100 m of the line
(10) can be wound on the drum (152).
6. Ship (19) or jack-up barge with at least one sound insulation device according to
any of claims 1 to 5.
7. Method for reducing the transmission of sound in a liquid, comprising the following
steps:
- laying at least one line (10) on the seabed (2), which annularly encloses the sound
source and is provided with bores (105),
- introducing compressed air (180) into the at least one line (10) so that it exits
through the bores (105),
characterized in that
- the line is unwound from the drum (152) of a winding device (15), which has a compressed-air
connection for the line (10) that is arranged inside the drum (152) of the winding
device (15).
8. Method according to claim 7, characterized in that compressed air is applied to the line (10) during unwinding and/or during pulling-in
via the compressed-air connection located inside the drum (152).
9. Method according to claim 7 or 8, characterized in that more than 900 m, more than 1000 m, or more than 1100 m of the line (10) are unwound
from the drum (152).
10. Method according to any of claims 7 to 9, characterized in that the pressure of the compressed air is selected in such a way that the penetration
of seawater into the line (10) is avoided during unwinding.
11. Method according to any of claims 7 to 10, characterized in that at least two lines (10) are laid out simultaneously, each line being unwound from
an associated drum (152) and the two drum (152) having a different rotational speed.
1. Dispositif d'isolation acoustique (1) pour des travaux de battage sous l'eau, comprenant
au moins une conduite (10) susceptible d'être immobilisée au fond de la mer (2), ladite
conduite comportant une pluralité de perçages (105), et au moins un dispositif dévidoir
(15) pourvu d'un tambour (152), sur lequel peut être enroulée la conduite (10),
caractérisé en ce qu'un raccord à air comprimé agencé à l'intérieur dans le tambour (152) du dispositif
dévidoir (15) est prévu pour la conduite (10).
2. Dispositif d'isolation acoustique (1), caractérisé en ce que le raccord à air comprimé situé à l'intérieur du tambour (152) est conçu pour alimenter
la conduite avec de l'air comprimé pendant le déroulement et/ou pendant l'enroulement.
3. Dispositif d'isolation acoustique selon la revendication 1 ou 2, caractérisé en ce que la pression de l'air comprimé peut être sélectionnée de telle façon que la pénétration
d'eau de mer dans la conduite (10) pendant le déroulement est évitée.
4. Dispositif d'isolation acoustique selon l'une des revendications 1 à 3, comprenant
en outre un entraînement hydraulique au moyen duquel le tambour (152) peut être entraîné.
5. Dispositif d'isolation acoustique selon l'une des revendications 1 à 4, caractérisé en ce que plus de 500 m ou plus de 900 m, plus de 1000 m ou encore plus de 1100 m de la conduite
(10) peuvent être enroulés sur le tambour (152).
6. Navire (19) ou barge autoélévatrice "Jack-up" équipé(e) d'au moins un dispositif d'isolation
acoustique selon l'une des revendications 1 à 5.
7. Procédé pour réduire la transmission de bruits dans un liquide, comprenant les étapes
suivantes consistant à :
- poser au moins une conduite (10) au fond de la mer (2), qui entoure en forme annulaire
la source de bruit et qui est pourvue de perçage (105),
- introduire de l'air comprimé (180) dans ladite au moins une conduite (10) de sorte
que celui-ci s'échappe à travers les perçages (105),
caractérisé en ce que
- on déroule la conduite depuis le tambour (152) d'un dispositif dévidoir (15), qui
présente un raccord d'air comprimé, agencé à l'intérieur dans le tambour (152) du
dispositif dévidoir (15), pour la conduite (10).
8. Procédé selon la revendication 7, caractérisé en ce que la conduite (10) est alimentée avec de l'air comprimé via le raccord d'air comprimé
situé à l'intérieur dans le tambour (152), pendant le déroulement et/ou pendant l'enroulement.
9. Procédé selon la revendication 7 ou 8, caractérisé en ce que l'on déroule plus de 900 m, plus de 1000 m ou plus de 1100 m de la conduite (10)
depuis le tambour (152).
10. Procédé selon l'une des revendications 7 à 9, caractérisé en ce que la pression de l'air comprimé est choisie de telle façon que la pénétration d'eau
de mer dans la conduite (10) pendant le déroulement est évitée.
11. Procédé selon l'une des revendications 7 à 10, caractérisé en ce que l'on pose au moins deux conduites (10) simultanément, chaque conduite étant déroulée
d'un tambour associé (152), et les deux tambours présentant une vitesse de rotation
différente.