Technisches Gebiet
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung gemäß dem Oberbegriff von Anspruch
1 und ein Verfahren gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 5.
Stand der Technik
[0002] Plattenförmige Werkstücke aus Holz oder Holzwerkstoffen werden u.a. in der Möbel-
und Bauelementeindustrie verarbeitet. An den Schmalseiten solcher Werkstücke wird
dabei häufig ein Kantenmaterial angebracht, dass in einem aufgebrachten Zustand in
vielen Fällen eine Nachbearbeitung erfordert. Toleranzen des Kantenmaterials und/oder
der Werkstückgeometrie, aufspannungsbedingte Lagetoleranzen des Werkstücks oder ein
unterschiedliches Verhalten je nach Werkstück- bzw. Bearbeitungsposition bei der Nachbearbeitung
erfordern dabei häufig zum Erzielen guter Bearbeitungsqualitäten einen Ausgleich durch
eine Tasteinrichtung, mit der das Nachbearbeitungswerkzeug relativ zum Werkstück geführt
wird.
[0003] Solch eine Tasteinrichtung weist beispielsweise eine Tastrolle auf. Die Tastrolle
kann in ihrem Durchmesser verstellbar sein, wie aus der
EP 2 539 096 A1 bekannt. Alternativ kann die Tasteinrichtung auch in Form einer Tastkurve ausgebildet
sein. In beiden Fällen wird die Tasteinrichtung während der Werkstückbearbeitung mit
einer bestimmten Tastkraft an das Werkstück angedrückt, um so über einen dauerhaften
Kontakt eine Relativpositionierung von Werkzeug und Werkstück festzulegen.
[0004] Diese aus dem Stand der Technik bekannten Vorrichtungen weisen jedoch insbesondere
bei der Bearbeitung wechselnder Werkstückformen und/oder -materialien, z.B. im Rahmen
einer Losgröße-1 Fertigung, keine befriedigenden Bearbeitungsergebnisse auf.
[0005] Die
EP 1 780 621 A1 betrifft eine Verfahren zum Verarbeiten einer Platte, wobei während einer Vorbereitung
Daten der Platte zugeordnet werden, wobei die Platte identifiziert wird und zumindest
ein Teil der entsprechenden Daten an einer Bedienoberfläche an oder nahe dem Bearbeitungsort
der Platte angezeigt werden.
[0006] Die
EP 2 433 745 A1 betrifft eine Vorrichtung zum Bearbeiten von Werkstücken, mit einer Bearbeitungseinheit
mit mindestens einem Bearbeitungswerkzeug und/oder Bearbeitungsaggregat zum Durchführen
der Bearbeitung an einem Werkstück, einer Antriebseinheit zum Herbeiführen einer Relativbewegung
zwischen der Bearbeitungseinheit und dem Werkstück, und einer mit der Bearbeitungseinheit
verknüpften Tasteinheit mit einem Tastelement zum Tasten einer Werkstückfläche, um
die Bearbeitungseinheit in Bezug auf das jeweilige Werkstück zu positionieren.
[0007] In der
EP 2 392 438 A1 wird eine Bearbeitungsvorrichtung beschrieben, mit einer auf das Werkstück einwirkenden
Werkzeuganordnung, die zumindest ein Werkzeug aufweist, und mit einer Tasteinrichtung
mit wenigstens einer Tastrolle, die um ihre Rotationsachse drehbar gelagert ist und
die die Lage des Werkzeuges relativ zum Werkstück steuert. Dabei ist die Tastrolle
mittels einer Stellanordnung derart gelagert, dass ihre Rotationsachse relativ zu
dem zugeordneten Werkzeug verstellbar ist.
Darstellung der Erfindung
[0009] Der vorliegenden Erfindung lag daher als technisches Problem zugrunde, eine Vorrichtung
zur Bearbeitung eines plattenförmigen Werkstücks, das bevorzugt zumindest abschnittsweise
aus Holz, Holzwerkstoffen, Kunststoff oder dergleichen ausgebildet ist, mit einer
eingangs genannten Tasteinrichtung bereitzustellen, die auch bei Bestückung mit sehr
unterschiedlichen Werkstücken eine hochqualitative Bearbeitung ermöglicht.
[0010] Der Erfindung liegt der Gedanke zu Grunde, dass bei den Vorrichtungen im Stand der
Technik Eigenschaften des zu bearbeitenden Werkstücks, wie Material und Abmessungen,
nicht berücksichtigt werden. Unabhängig vom Werkstück wird die Tasteinrichtung mit
einer konstanten Tastkraft an das Werkstück angedrückt und an diesem entlang geführt.
[0011] Unterschiedliche Werkstücke weisen jedoch verschiedene Eigenschaften, beispielsweise
verschiedene Nachgiebigkeiten auf. Unter einer Nachgiebigkeit eines Werkstücks wird
erfindungsgemäß die Verformung des Werkstücks an einer Position bei einer bestimmten
Krafteinwirkung, insbesondere in Krafteinwirkungsrichtung, verstanden. Die Nachgiebigkeit
kann ein positionsabhängiger Parameter sein. In anderen Worten kann die Nachgiebigkeit
eines Werkstücks über das Werkstück hinweg bzw. entlang des Werkstücks variieren.
Wird eine Tasteinrichtung mit einer bestimmten Kraft an ein Werkstück angedrückt,
hängt die Werkstücknachgiebigkeit beispielsweise von Material und Form des Werkstücks
sowie der Andrückposition ab. Genauer gesagt können Werkstücke mit denselben Abmessungen
jedoch aus unterschiedlichen Materialien an derselben Position verschiedene Nachgiebigkeiten
aufweisen. Auch können Werkstücke aus denselben Materialien jedoch mit verschiedenen
Abmessungen unterschiedliche Nachgiebigkeiten aufweisen.
[0012] Werden derartige Unterschiede in den Nachgiebigkeiten zwischen verschiedenen Werkstücken
bei der Festlegung der Tastkraft der Tasteinrichtung nicht berücksichtigt, resultiert
dies in Ungenauigkeiten in der Zustellung von Werkzeug zu Werkstück. Dies wiederum
führt zu Einbußen in der Bearbeitungsqualität.
[0013] Diese Erkenntnis macht sich die vorliegende Erfindung zu Nutze und stellt eine Vorrichtung
zum Bearbeiten eines plattenförmigen Werkstücks, das bevorzugt zumindest abschnittsweise
aus Holz, Holzwerkstoffen, Kunststoff oder dergleichen ausgebildet ist, mit einer
Bearbeitungseinrichtung zum Bearbeiten des Werkstücks, einer Fördereinrichtung zum
Herbeiführen einer Relativbewegung zwischen der Bearbeitungseinrichtung und dem Werkstück,
und einer Tasteinrichtung zum Führen der Bearbeitungseinrichtung entlang des Werkstücks
insbesondere derart, dass eine konstante Relativpositionierung von Bearbeitungseinrichtung
und einem sich in Bearbeitung befindenden Werkstückabschnitt erzielbar ist, bereit.
Die Vorrichtung ist eingerichtet, die Tasteinrichtung mit einer Tastkraft an das Werkstück
anzudrücken. Gekennzeichnet ist die Vorrichtung dabei dadurch, dass sie eine Eigenschaftserfassungseinrichtung
zum Erfassen einer Eigenschaft des zu bearbeitenden Werkstücks aufweist.
[0014] Dabei ist die erfasste Eigenschaft eine Nachgiebigkeit des Werkstücks. Die Nachgiebigkeit
eines Werkstücks ist, wie oben beschrieben, die Verformung des Werkstücks bei einer
bestimmten Krafteinwirkung.
[0015] Dabei erfolgt die Erfassung der Eigenschaft des Werkstücks durch die Eigenschaftserfassungseinrichtung
mit Werkstückberührung. Soll als Eigenschaft die Nachgiebigkeit des Werkstücks erfasst
werden, kann die Eigenschaftserfassungseinrichtung hierzu eine Kraftaufbringungseinrichtung
zum Beaufschlagen des Werkstücks mit einer vorbestimmten Kraft und eine Messeinrichtung
aufweisen, mit der die Nachgiebigkeit des Werkstücks bei der Beaufschlagung mit der
vorbestimmten Kraft ermittelbar ist. Mit diesen bevorzugten Ausführungsformen ist
eine besonders kostengünstige und genaue Eigenschaftserfassung des Werkstücks möglich.
[0016] Mit dieser Eigenschaftserfassungseinrichtung lassen sich eine Eigenschaft, wie Abmessung,
Material und/oder Nachgiebigkeit, des zu bearbeitenden Werkstücks erfassen. Es ist
auch denkbar, dass hier das Erfassen mehrerer Eigenschaften des Werkstücks möglich
ist. Die Vorrichtung ist ferner eingerichtet, die Tastkraft der Tasteinrichtung und/oder
die Zustellungspositionierung der Bearbeitungseinrichtung zum Werkstück an die erfasste
Werkstückeigenschaft bzw. die erfassten Werkstückeigenschaften anzupassen. Unter einer
Einrichtung der Vorrichtung wird erfindungsgemäß eine Herrichtung der Vorrichtung
derart verstanden, dass die Vorrichtung ohne weitere Modifikationen den entsprechenden
Schritt ausführen kann. In anderen Worten ist die erfindungsgemäße Vorrichtung derart
hergerichtet, dass diese die Tastkraft der Tasteinrichtung und/oder die Zustellpositionierung
der Bearbeitungseinrichtung zum Werkstück an die erfasste Werkstückeigenschaft anpassen
kann, ohne das weitere Modifikationen der Vorrichtung erforderlich sind.
[0017] Mit der vorliegenden Erfindung kann demnach die Tastkraft der Tasteinrichtung und/oder
die Zustellpositionierung der Bearbeitungseinrichtung zum Werkstück an mindestens
eine Eigenschaft des zu bearbeitenden Werkstücks angepasst werden. Hierdurch lässt
sich vorteilhafterweise die Genauigkeit der Zustellung von Werkzeug zu Werkstück auch
bei der Bearbeitung verschiedener Werkstücke erhöhen, was in einer besseren Bearbeitungsqualität
resultiert. So ist beispielsweise eine hohe Bearbeitungsgüte auch bei einer Losgröße-1
Fertigung erzielbar.
[0018] Bevorzugt ist die Eigenschaftserfassungseinrichtung in Förderrichtung vor der Bearbeitungseinrichtung
vorgesehen. Dies ermöglicht es, die Werkstückeigenschaft vor der Bearbeitung zu ermitteln
und sogleich in die anschließende Bearbeitung des Werkstücks einfließen zu lassen.
Besonders gute Bearbeitungsqualitäten sind das Ergebnis.
[0019] Insbesondere ist die Eigenschaftserfassungseinrichtung eingerichtet, die Eigenschaft
des Werkstücks entlang einer Strecke zu erfassen. In anderen Worten wird die Eigenschaft
des Werkstücks nicht nur punktuell, sondern kontinuierlich entlang eines Streckenzugs,
z.B. entlang einer Werkstückseite ermittelt. So wird ein Datensatz aus einer Vielzahl
von Positionen entlang der Strecke und der zur jeweiligen Position gehörenden Werkstückeigenschaft
generiert. Die Vorrichtung ist gemäß dieser bevorzugten Ausführungsform ferner eingerichtet,
die Tastkraft der Tasteinrichtung an die erfasste Eigenschaft an der jeweiligen Position
entlang dieser Strecke anzupassen. Diese Anpassung erfolgt bevorzugt während der Bearbeitung
des Werkstücks. In anderen Worten kann in dieser bevorzugten Ausführungsform die Tastkraft
der Tasteinrichtung beim Führen der Bearbeitungseinrichtung entlang des Werkstücks
kontinuierlich an die erfasste Werkstückeigenschaft an der jeweiligen Werkstückposition
angepasst werden. Besonders bevorzugt ist die Vorrichtung eingerichtet, die Eigenschaft
entlang der Stirnseiten und Deckseiten des plattenförmigen Werkstücks zu ermitteln.
Gemäß diesen bevorzugten Ausführungsformen ist eine besonders hohe Bearbeitungsqualität
erzielbar, da positionsabhängige Unterschiede in der Werkstückeigenschaft bei der
Einstellung der Tastkraft der Tasteinrichtung berücksichtigt werden können.
[0020] In einer weiteren Zielrichtung betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren mit
den Merkmalen des Anspruchs 5. Hinsichtlich der Vorteile des Verfahrens wird auf die
Vorteile verwiesen, die zuvor in Verbindung mit den Ausführungsformen der erfindungsgemäßen
Vorrichtung dargelegt wurden.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0021]
FIG. 1 ist eine perspektivische Seitenansicht einer Vorrichtung gemäß einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung.
FIG. 2 ist eine perspektivische Seitenansicht eines Werkstücks, das mit einer Vorrichtung
gemäß der bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung zu bearbeiten ist.
Detaillierte Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform
[0022] Im Folgenden wird eine bevorzugte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung unter
Bezugnahme auf die Zeichnungen beschrieben.
[0023] Die bevorzugte Ausführungsform bezieht sich auf eine Vorrichtung 10 zum Bearbeiten
eines plattenförmigen Werkstücks 1. Das Werkstück 1 besteht bevorzugt zumindest abschnittsweise
aus Holz, Holzwerkstoffen, Kunststoff oder dergleichen. Derartige Werkstücke kommen
beispielsweise im Bereich der Möbel- und Bauelementeindustrie zum Einsatz. Es kann
sich um eine Massivholz- oder Spanplatte, Leichtbauplatte, Sandwichplatte oder dergleichen
handeln. Die vorliegende Erfindung ist dabei nicht auf derartige Werkstücke beschränkt.
[0024] FIG. 1 zeigt eine Vorrichtung 10 zum Bearbeiten eines plattenförmigen Werkstücks
1. Die Vorrichtung kann eine Bearbeitungseinrichtung 11 aufweisen. Die Bearbeitungseinrichtung
11 kann insbesondere eine Nachbearbeitungseinrichtung umfassen, um die Kanten eines
auf eine Schmalfläche eines Werkstücks 1 aufgebrachten Kantenbands nachzubearbeiten.
Bevorzugt umfasst die Nachbearbeitungseinrichtung ein Fräswerkzeug. Die Bearbeitungseinrichtung
11 ist jedoch nicht auf eine derartige Ausgestaltung beschränkt. Beispielsweise kann
sie zusätzlich oder alternativ eine Einrichtung zur Formatbearbeitung des Werkstücks
1 aufweisen.
[0025] Darüber hinaus weist die Vorrichtung 10 eine Fördereinrichtung 12 zum Fördern eines
Werkstücks in eine Förderrichtung F auf. Die Fördereinrichtung 12 kann, wie in FIG.
1 gezeigt, in Form einer Förderkette und/oder eines Förderbands ausgebildet sein.
Mittels solch einer Förderkette bzw. solch eines Förderbands kann eine Vorrichtung
10 zum Bearbeiten eines Werkstücks 1 im Durchlaufverfahren bereitgestellt werden.
In dieser Ausgestaltung ist die Bearbeitungseinrichtung 11 in Förderrichtung F im
Wesentlichen örtlich fixiert vorgesehen. Die Relativbewegung zwischen Werkzeug und
Werkstück wird durch die Fördereinrichtung 12 herbeigeführt, mittels welcher das Werkstück
1 an der Bearbeitungseinrichtung 11 vorbeigeführt wird.
[0026] Alternativ kann die erfindungsgemäße Fördereinrichtung jedoch auch in Form eines
Auslegers und/oder Portals ausgebildet sein, an welchem die Bearbeitungseinrichtung
bevorzugt bewegbar vorgesehen ist. Mit dieser Ausgestaltung kann eine Vorrichtung
bereitgestellt werden, mit der ein Werkstück in der sogenannten Stationärtechnik bearbeitet
werden kann. In dieser Ausgestaltung ist das Werkstück im Wesentlichen örtlich fixiert
auf einem Bearbeitungstisch aufgespannt. Die Relativbewegung zwischen Werkzeug und
Werkstück wird durch den Ausleger/das Portal herbeigeführt, mittels welcher die Bearbeitungseinrichtung
an dem Werkstück vorbeigeführt wird. Auch eine Kombination aus Durchlauf- und Stationärtechnik
ist im Rahmen der vorliegenden Erfindung denkbar.
[0027] Darüber hinaus weist die Vorrichtung 10 gemäß der vorliegenden bevorzugten Ausführungsform
eine Eigenschaftserfassungseinrichtung 13 zum Erfassen einer Eigenschaft des Werkstücks
1 auf. Die Eigenschaftserfassungseinrichtung 13 ist bevorzugt in Förderrichtung F
vor der Bearbeitungseinrichtung 11 vorgesehen. Alternativ kann sie auch in der Bearbeitungseinrichtung
11 umfasst oder in Förderrichtung F nach der Bearbeitungseinrichtung 11 angeordnet
sein.
[0028] Insbesondere kann die Eigenschaftserfassungseinrichtung 13 eingerichtet sein, eine
Nachgiebigkeit des Werkstücks 1 zu erfassen. Bevorzugt ist die Einrichtung 13 eingerichtet,
die Nachgiebigkeit des Werkstücks 1 entlang aller 4 Stirnseiten 2, 2' und beider Deckseiten
3 des plattenförmigen Werkstücks 1 zu ermitteln. Unter einer Erfassung einer Eigenschaft
entlang einer Werkstückseite wird erfindungsgemäß die kontinuierliche Ermittlung dieser
Eigenschaft von einem Bereich der Werkstückseite bis zu einem anderen Bereich der
Werkstückseite verstanden. In anderen Worten wird ein Verlauf der entsprechenden Eigenschaft,
beispielsweise der Nachgiebigkeit, entlang der Werkstückseite durch die Eigenschaftserfassungseinrichtung
13 detektiert.
[0029] Zur Ermittlung der Nachgiebigkeit kann die Einrichtung 13 eine nicht gezeigte Kraftaufbringungseinrichtung
und eine Messeinrichtung aufweisen. Mit der Kraftaufbringungseinrichtung kann die
Eigenschaftserfassungseinrichtung 13 das Werkstück 1 mit einer vorbestimmten Kraft
beaufschlagen, wobei mittels der Messeinrichtung die Nachgiebigkeit des Werkstücks
bei Beaufschlagung mit der vorbestimmten Kraft ermittelt wird. Die Messeinrichtung
kann beispielsweise ausgebildet sein, eine Nachgiebigkeit berührungslos, insbesondere
optisch, und besonders bevorzugt mittels Laser zu bestimmen. Auch andere Ausgestaltungen
sind hier denkbar. Die Kraftaufbringungseinrichtung kann eine Tastkurve aufweisen.
Die vorbestimmte Kraft, mit welcher das Werkstück beaufschlagt wird, kann beispielsweise
zwischen 100 und 200 N, bevorzugt bei etwa 150 N liegen. Je nach Werkstückeigenschaft
kann die Tastkraft auch geringer sein. Die Eigenschaftserfassungseinrichtung 13 kann
ferner eingerichtet sein, eine maximale Kraft zu ermitteln, mit der das Werkstück
1 beaufschlagt werden kann, damit die Nachgiebigkeit einen bestimmten Grenzwert, beispielsweise
0,01 mm, nicht überschreitet. Hierbei kann iterativ die Kraft, mit welcher das Werkstück
beaufschlagt wird, erhöht bzw. verringert, bis die durch die Messeinrichtung ermittelte
Nachgiebigkeit im angestrebten Bereich liegt. So kann beispielsweise ein Verlauf von
maximalen Tastkräften entlang einer Werkstückseite ermittelt werden, mit dem die Nachgiebigkeiten
entlang dieser Werkstückseite einen bestimmten Grenzwert nicht überschreiten.
[0030] Darüber hinaus umfasst die Vorrichtung 10 eine nicht gezeigte Tasteinrichtung. Die
Tasteinrichtung kann in Form einer Tastrolle und/oder Tastkurve ausgebildet sein.
Auch andere Ausgestaltungen sind hier denkbar. Die Tasteinrichtung ist vorgesehen,
um die Bearbeitungseinrichtung 11 entlang des Werkstücks 1 zu führen, sodass eine
vorbestimmte Zustellpositionierung zwischen Bearbeitungseinrichtung und Werkstück
1 erzielbar ist. Hierfür wird die Tasteinrichtung mit einem bestimmten Tastdruck an
die zu bearbeitende Seite des Werkstücks 1 angedrückt. Erfindungsgemäß ist die Vorrichtung
10 dabei eingerichtet, den Tastdruck der Tasteinrichtung und/oder die Zustellpositionierung
der Bearbeitungseinrichtung zum Werkstück an die durch die Eigenschaftserfassungseinrichtung
13 erfasste Eigenschaft bzw. die erfassten Eigenschaften des Werkstücks 1 anzupassen.
In anderen Worten kann beispielsweise der Tastdruck der Tasteinrichtung in Abhängigkeit
der in der Eigenschaftserfassungseinrichtung 13 ermittelten Werkstückeigenschaften
derart angepasst werden, dass eine maximale Nachgiebigkeit des Werkstücks nicht überschritten
wird. Ebenso ist es im Rahmen dieser bevorzugten Ausführungsform denkbar, dass die
Zustellpositionierung von Bearbeitungseinrichtung zum Werkstück an die ermittelten
Werkstückeigenschaften angepasst wird. Bevorzugt wird die Tastkraft und/oder die Zustellpositionierung
kontinuierlich während der Werkstückbearbeitung entlang einer Werkstückseite angepasst.
1. Vorrichtung (10) zum Bearbeiten eines insbesondere plattenförmigen Werkstücks (1),
das bevorzugt zumindest abschnittsweise aus Holz, Holzwerkstoffen, Kunststoff oder
dergleichen ausgebildet ist, aufweisend
eine Bearbeitungseinrichtung (11) zum Bearbeiten des Werkstücks (1);
eine Fördereinrichtung (12) zum Herbeiführen einer Relativbewegung zwischen der Bearbeitungseinrichtung
(11) und dem Werkstück (1) in einer Förderrichtung (F); und
eine Tasteinrichtung zum Führen der Bearbeitungseinrichtung (11) entlang des Werkstücks
(1), wobei die Vorrichtung (10) eingerichtet ist, die Tasteinrichtung mit einer Tastkraft
an das Werkstück (1) anzudrücken;
wobei die Vorrichtung (10)
eine Eigenschaftserfassungseinrichtung (13) zum Erfassen einer Eigenschaft des Werkstücks
(1) aufweist und eingerichtet ist, die Tastkraft der Tasteinrichtung und/oder die
Zustellpositionierung der Bearbeitungseinrichtung zum Werkstück an die erfasste Werkstückeigenschaft
anzupassen,
dadurch gekennzeichnet, dass die Eigenschaftserfassungseinrichtung (13) eingerichtet ist, eine Nachgiebigkeit
des Werkstücks (1) zu erfassen, wobei die Nachgiebigkeit die Verformung des Werkstücks
bei einer bestimmten Krafteinwirkung ist,
wobei die Eigenschaftserfassungseinrichtung (13) eine Kraftaufbringungseinrichtung
zum Beaufschlagen des Werkstücks (1) mit einer vorbestimmten Kraft und eine Messeinrichtung
aufweist, um die Nachgiebigkeit des Werkstücks (1) bei der Beaufschlagung mit der
vorbestimmten Kraft zu ermitteln.
2. Vorrichtung (10) nach Anspruch 1, bei der die Eigenschaftserfassungseinrichtung (13)
in Förderrichtung (F) vor der Bearbeitungseinrichtung (11) vorgesehen ist.
3. Vorrichtung (10) nach einem der vorherigen Ansprüche, bei der die Eigenschaftserfassungseinrichtung
(13) eingerichtet ist, die Eigenschaft des Werkstücks (1) entlang einer Strecke, insbesondere
einer Werkstückseite (2; 2'; 3) zu erfassen, und bei der die Vorrichtung (10) eingerichtet
ist, die Tastkraft der Tasteinrichtung an die erfasste Eigenschaft an der jeweiligen
Position entlang der Strecke anzupassen.
4. Vorrichtung (10) nach Anspruch 3, bei der die Eigenschaft entlang der Stirnseiten
(2, 2') und Deckseiten (3) des plattenförmigen Werkstücks (1) erfassbar ist.
5. Verfahren zum Bearbeiten eines insbesondere plattenförmigen Werkstücks (1), das bevorzugt
zumindest abschnittsweise aus Holz, Holzwerkstoffen, Kunststoff oder dergleichen ausgebildet
ist, insbesondere unter Verwendung einer Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis
4, umfassend
Erfassen einer Eigenschaft des zu bearbeitenden Werkstücks (1) mit einer Eigenschaftserfassungseinrichtung
(13);
Führen einer Bearbeitungseinrichtung (11) entlang des Werkstücks (1) mittels einer
Tasteinrichtung; und
Andrücken der Tasteinrichtung mit einer Tastkraft an das Werkstück (1);
wobei das Verfahren ferner ein Anpassen der Tastkraft und/oder der Zustellpositionierung
von Bearbeitungseinrichtung zum Werkstück an die mit der Eigenschaftserfassungseinrichtung
(13) erfasste Eigenschaft des zu bearbeitenden Werkstücks (1) aufweist,
dadurch gekennzeichnet, dass die Eigenschaft eine Nachgiebigkeit des Werkstücks (1) ist, wobei die Nachgiebigkeit
durch Beaufschlagen des Werkstücks (1) mit einer vorbestimmten Kraft und ein Messen
der Nachgiebigkeit aufweist, um die Nachgiebigkeit des Werkstücks (1) bei der Beaufschlagung
mit der vorbestimmten Kraft zu ermitteln.
1. Apparatus (10) for machining a workpiece (1), in particular in sheet or panel form,
at least a portion or portions of which are preferably formed of wood, engineered
wood, plastics material or the like, having
a machining means (11) for machining the workpiece (1),
a feeding means (12) for producing a relative movement between the machining means
(11) and the workpiece (1) in a direction of feed (F), and
a sensing means for guiding the machining means (11) along the workpiece (1), the
apparatus (10) being adapted to press the sensing means against the workpiece (1)
with a sensing force,
the apparatus (10) having
a property-detecting means (13) to detect a property of the workpiece (1) and being
adapted to match the sensing force of the sensing means, and/or the positioning of
the machining means as it is fed in relative to the workpiece, to the property of
the workpiece which is detected,
characterised in that the property-detecting means (13) is adapted to detect a yieldingness of the workpiece
(1), the yieldingness being the deformation of the workpiece when acted on by a certain
force,
the property-detecting means (13) having a force-applying means to apply a predetermined
force to the workpiece (1) and a measuring means to determine the yieldingness of
the workpiece (1) when the predetermined force is applied to it.
2. Apparatus (10) according to claim 1, in which the property-detecting means (13) is
provided upstream of the machining means (11) in the direction of feed (F).
3. Apparatus (10) according to either of the preceding claims, in which the property-detecting
means (13) is adapted to detect the property of the workpiece (1) along a distance
of travel and in particular along a face (2, 2', 3) of the workpiece, and in which
the apparatus (10) is adapted to match the sensing force of the sensing means to the
property which is sensed at the position at the time along the distance of travel.
4. Apparatus (10) according to claim 3, in which the property can be detected along the
side faces (2, 2') and top faces (3) of the workpiece (1) in sheet or panel form.
5. Method of machining a workpiece (1), in particular in sheet or panel form, at least
a portion or portions of which are preferably formed of wood, engineered wood, plastics
material or the like, using in particular an apparatus according to one of claims
1 to 4, comprising
detecting a property of the workpiece (1) being machined with a property-detecting
means (13),
guiding a machining means (11) along the workpiece (1) by means of a sensing means,
and
pressing the sensing means against the workpiece (1) with a sensing force,
the method also comprising matching of the sensing force, and/or of the positioning
of the machining means as it is fed in relative to the workpiece (1) being machined,
to the property which is detected with the property-detecting means (13), characterised in that the property is a yieldingness of the workpiece (1), the yieldingness having by applying
a predetermined force to the workpiece (1) and measuring the yieldingness, in order
to determine the yieldingness of the workpiece (1) when the predetermined force is
applied to it.
1. Dispositif (10) de traitement d'une pièce à usiner (1) en particulier en forme de
plaque, qui est réalisée de préférence au moins par section en bois, matériaux dérivés
du bois, plastique ou similaire, présentant
un système de traitement (11) pour le traitement de la pièce à usiner (1) ;
un convoyeur (12) pour assurer un mouvement relatif entre le système de traitement
(11) et la pièce à usiner (1) dans un convoyeur (F) ; et
un système palpeur pour le guidage du système de traitement (11) le long de la pièce
à usiner (1), dans lequel le dispositif (10) est aménagé pour presser le système palpeur
avec une force de palpage sur la pièce à usiner (1) ;
dans lequel le dispositif (10)
présente un système de détection de propriété (13) pour la détection d'une propriété
de la pièce à usiner (1) et est aménagé pour adapter la force de palpage du système
palpeur et/ou le positionnement de distribution du système de traitement par rapport
à la pièce à usiner à la propriété détectée de la pièce à usiner,
caractérisé en ce que le système de détection de propriété (13) est aménagé pour détecter une résilience
de la pièce à usiner (1), dans lequel la résilience est la déformation de la pièce
à usiner lors d'un effet de force déterminé,
dans lequel le système de détection de propriété (13) présente un système d'application
de force pour soumettre la pièce à usiner (1) à une force prédéterminée et un système
de mesure pour déterminer la résilience de la pièce à usiner (1) lors de la soumission
à la force prédéterminée.
2. Dispositif (10) selon la revendication 1, dans lequel le système de détection de propriété
(13) est prévu dans la direction de transport (F) avant le système de traitement (11).
3. Dispositif (10) selon l'une quelconque des revendications précédentes, dans lequel
le système de détection de propriété (13) est aménagé pour détecter la propriété de
la pièce à usiner (1) le long d'un trajet, en particulier d'un côté de pièce à usiner
(2 ; 2' ; 3), et dans lequel le dispositif (10) est aménagé pour adapter la force
de palpage du système palpeur à la propriété détectée à la position respective le
long du trajet.
4. Dispositif (10) selon la revendication 3, dans lequel la propriété peut être détectée
le long des côtés frontaux (2, 2') et des côtés de recouvrement (3) de la pièce à
usiner en forme de plaque (1).
5. Procédé de traitement d'une pièce à usiner (1) en particulier en forme de plaque,
qui est réalisée de préférence au moins par section en bois, matériaux dérivés du
bois, plastique ou similaire, en particulier en utilisant un dispositif selon l'une
quelconque des revendications 1 à 4, comprenant
la détection d'une propriété de la pièce à usiner (1) à traiter avec un système de
détection de propriété (13) ;
le guidage d'un système de traitement (11) le long de la pièce à usiner (1) au moyen
d'un système palpeur ; et
la pression du système palpeur avec une force de palpage sur la pièce à usiner (1)
;
dans lequel le procédé présente en outre une adaptation de la force de palpage et/ou
du positionnement de distribution du dispositif de traitement par rapport à la pièce
à usiner à la propriété détectée avec le système de détection de propriété (13) de
la pièce à usiner (1) à traiter,
caractérisé en ce que la propriété est une résilience de la pièce à usiner (1), dans lequel la résilience
présente par soumission de la pièce à usiner (1) à une force prédéterminée et une
mesure de la résilience pour déterminer la résilience de la pièce à usiner (1) lors
de la soumission à la force prédéterminée.