[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine selbstfahrende aufnehmende Kehrmaschine mit
einem Trägerfahrzeug, einer mindestens einen rotierenden Besen aufweisenden Kehreinheit
und einer Kehrgut-Aufnahmeeinheit, welche einen Kehrgut-Sammelbehälter, ein Sauggebläse
und einen Kehrgut-Ansaugtrakt mit einem in den Kehrgut-Sammelbehälter mündenden Saugkanal
und einem endseitig daran angeordneten, zusammen mit der zu reinigenden Oberfläche
einen Sauglufteintrittsspalt definierenden Saugkopf umfasst, wobei ein Befeuchtungssystem
mit einem Wasserbehälter und einem von diesem gespeisten, an dem Saugkopf vorgesehenen
Wasserverteiler zum Einbringen von Wasser in den den Kehrgut-Ansaugtrakt durchströmenden
Saugluftstrom vorgesehen ist.
[0002] Selbstfahrende aufnehmende Kehrmaschinen sind - im Falle ihrer Ausführung für die
Reinigung von Straßen landläufig als Straßenkehrmaschinen bezeichnet - allgemein bekannt.
Zu verweisen ist beispielsweise auf die
CN 101225648 A,
DE 7216571 U1,
DE 29910989 U1,
EP 29347 A1,
EP 164315 A2,
EP 242943 A2,
EP 291844 A2,
EP 621376 A1,
EP 1707678 A2,
EP 342512 A1,
FR 2405331 A,
JP 2017-89260 A,
KR 10-0955916 B1,
US 3977039 A,
US 4457043 A,
US 2006/0053582 A1,
US 2006/0048332 A1,
WO 91/19050 A1,
WO 97/042378 A1,
GB 2420813 A und
DE 1137061 A.
[0003] Die potentielle Gesundheitsgefährdung durch Staubpartikel, insbesondere wenn es sich
hierbei um (lungengängigen) sog. Feinstaub handelt, ist Anlass für umfassende Bemühungen,
die Staubbelastung der Luft zu reduzieren. So werden auch bei aufnehmenden Kehrmaschinen,
teilweise strenger werdenden gesetzlichen Anforderungen folgend, verschiedene Maßnahmen
ergriffen, um die bei ihrem Einsatz auftretende Belastung der Umgebung mit Staubpartikeln
zu reduzieren.
[0004] Eine zum Zwecke der Staubreduzierung bereits vergleichsweise lange eingesetzte Maßnahme
ist das - unter Bildung feinster Tröpfchen erfolgende - Verdüsen bzw. Versprühen von
Wasser im Bereich des mindestens einen rotierenden Besens, um aufgewirbelten Staub
zu größeren und schwereren Konglomerat zu binden, das sich auf der zu reinigenden
Oberfläche absetzt und dann - gemeinsam mit sonstigem Kehrgut - aufgenommen werden
kann. Aufbauend auf diesem Ansatz wurde sogar bereits das Kehren mit einem regelrechten
Wasserüberschuss, d. h. eine Art Nasskehren vorgeschlagen.
[0005] Ein anderer, teilweise parallel verfolgter Ansatz ist das - wiederum unter Bildung
feinster Tröpfchen erfolgende - Eindüsen von Wasser direkt in den Ansaugtrakt hinein.
Zielsetzung ist dabei, den mit dem Saugluftstrom aufgenommenen Staub auf seinem Weg
durch den Ansaugtrakt zum Kehrgut-Sammelbehälter so zu binden, dass er sich in diesem
absetzt (und nicht über die Gebläse-Abluft wieder in die Umgebung gelangt). Ebenfalls
mit der Zielsetzung, Staubemissionen zu reduzieren, wurde eine zirkulierende Luftführung
vorgeschlagen, bei der die (staubbelastete) Gebläse-Abluft in unmittelbarer Nähe das
Saugmundes auf die zu reinigende Oberfläche geleitet wird, um von dem Saugkopf erneut
angesaugt zu werden.
[0006] In neuerer Zeit wurde - im Lichte weiter verschärfter Auflagen - die Nutzung elektrostatischer
Effekte für die Staubbindung und/oder -abscheidung vorgeschlagen (vgl. beispielsweise
DE 102009006766 A1). Wiederum andere Ansätze stellen die Nutzung von Feinfiltern für die den Kehrgut-Sammelbehälter
verlassende Abluft oder in den Vordergrund.
[0007] Mit den verschiedenen Maßnahmen sind nicht nur (teilweise ganz erhebliche) Mehrkosten
für die Herstellung bzw. Anschaffung und/oder für den Betrieb der jeweiligen Kehrmaschine
verbunden. Auch sind in der Praxis im Hinblick auf die Reduzierung von Staubemissionen
die erzielbaren Nettoerfolge oft geringer als erhofft. Dies hängt mit verschiedenen
Faktoren zusammen. So ist beispielsweise bei dem Betrieb der Kehrmaschinen mit einem
Wasserüberschuss der (begrenzte) verfügbare Wasservorrat schneller erschöpft, d. h.
für den jeweiligen Kehreinsatz steht nur eine geringere Reichweite zur Verfügung,
bevor die Kehrmaschine (typischerweise im Depot) Wasser nachtanken muss. Die Folge
sind vermehrte unproduktive Leerfahrten, welche nicht nur (zusätzlich zu den Wasserkosten)
die Wirtschaftlichkeit weiter mindern, sondern auch mit zusätzlichen Emissionen durch
den Fahrzeugantrieb verbunden sind. Entsprechendes gilt für der Staubabscheidung dienende
Einbauten der Kehrgut-Aufnahmeeinheit, welche zu Lasten des Fassungsvermögens des
Kehrgut-Sammelbehälters gehen; denn auch diese führen zu einer Beschränkung der Reichweite
des jeweiligen Kehreinsatzes, bevor die Kehrmaschine zur Entleerung des Kehrgut-Sammelbehälters
eine Deponie bzw. sonstige Entsorgungseinrichtung anfahren muss. Ein - aufgrund des
Betriebs der Kehrmaschine mit einem Wasserüberschuss - nasses Kehrgut verursacht zudem
Probleme bei der Entsorgung. Erst recht bei einem entsprechend erhöhten Feuchtigkeitsgehalt
des aus der Abluft heraus zu filternden Staubes steigt zudem die ohnehin erhebliche
Gefahr einer Verstopfung von Feinfiltern für die aus dem Kehrgut-Sammelbehälter abgeführte
Abluft. Die Folge sind nicht nur Funktionsausfälle, sondern zudem im erhöhten Maße
unproduktive, mit zusätzlichen Abgasemissionen verbundene Werkstatt- und Wartungsfahrten,
von dem hohen Wartungsaufwand für den regelmäßigen Filterwechsel ganz zu schweigen.
Bei jenen Kehrmaschinen, bei denen - zum Zwecke der Staubbindung - mittels entsprechender
Sprühdüsen (in der Umgebung des rotierenden Besens und/oder in den Ansaugtrakt hinein)
Wasser versprüht wird, kommt der Aspekt hinzu, dass sich eine zufriedenstellende Betriebssicherheit
nur bei Verwendung von sauberem Frischwasser erzielen lässt. Bei Verwendung von aus
dem aufgenommenen Kehrgut abgeschiedenem Wasser neigen die Sprühdüsen indessen dazu
zu verstopfen. Dieses ließe sich allenfalls durch eine sehr intensive Wasserreinigung
verhindern, wobei dazu allerdings eine sehr aufwendige, teure und raumgreifende Wasseraufbereitungsanlage
erforderlich wäre. So führt auch das dem Binden von Staub dienende Versprühen von
Wasser zu substantiellen Beschränkungen.
[0008] Im Lichte des vorstehend dargelegten Standes der Technik und der mit diesem verbundenen
Nachteile ist die vorliegende Erfindung darauf gerichtet, eine Kehrmaschine der eingangs
genanten Art bereitzustellen, welche sich in dem Sinne durch eine besonders hohe Praxistauglichkeit
auszeichnet, dass selbst strenge Anforderungen hinsichtlich der Staubemissionen erfüllt
werden, ohne dass - verglichen mit dem Stand der Technik - die Wirtschaftlichkeit
und die Zuverlässigkeit der Kehrmaschine nennenswert darunter leidet und/oder Einbußen
hinsichtlich der Reichweite mit der Notwenigkeit vermehrter unproduktiver Leerfahrten
die Folge sind.
[0009] Gelöst wird die vorstehend angegebene Aufgabenstellung, indem bei einer Kehrmaschine
der eingangs genanten Art der Wasserverteiler eine an dem Saugkopf angeordnete, sich
quer zur Saugluft-Strömungsrichtung erstreckende Filmbildungsplatte mit einer unteren,
dem Saugluftstrom ausgesetzten Abreißkante und einer oberhalb davon angeordneten Filmbildungszone
sowie eine oberhalb der Filmbildungszone angeordnete Wasseraufgabe aufweist. Die vorliegende
Erfindung nutzt somit die in bzw. an dem Sauglufteintrittsspalt herrschenden Strömungsverhältnisse
für das Einbringen von feinsten Wassertröpfchen in den den Kehrgut-Ansaugtrakt durchströmenden
Luftstrom, um in diesem schwebende Staubpartikel zu binden. Denn im Bereich des Sauglufteintrittsspalts
herrscht regelmäßig eine besonders hohe Strömungsgeschwindigkeit des Luftstroms, typischerweise
sogar die maximale Geschwindigkeit überhaupt. Diese Druck- und Strömungsverhältnisse
begünstigen, dass an der Abreißkante der Filmbildungsplatte feinste Wassertröpfchen
von dem Saugluftstrom mitgerissen und optimal innerhalb des Saugluftstromes verteilt
werden. Insbesondere wird das Niederschlagen des der Staubbindung dienenden Wassers
auf der Innenfläche des Saugkopfes und des Saugkanals - unter Bildung eines der Staubbindung
nicht dienlichen, d. h. ineffizienten Wasserfilms - mit hoher Zuverlässigkeit vermieden.
[0010] Ein weiterer bedeutender Vorteil der Erfindung besteht dabei darin, dass die besagte
Tröpfchenbildung nicht in einer druckbeaufschlagten Sprühdüse erfolgt, sondern vielmehr
- zumindest im Wesentlichen - drucklos erfolgen kann, allein oder zumindest weitgehend
aufgrund an der Abreißkante der Filmbildungsplatte wirksamer strömungsdynamischer
Effekte im Saugluftstrom. Die Tröpfchenbildung ohne Verwendung einer Sprühdüse erlaubt
wiederum, dass für die Staubbindung aus dem aufgenommenen Kehrgut abgeschiedenes Wasser
verwendet werden kann, und zwar ohne eine nennenswerte Aufbereitung oder Reinigung.
Ein simpler Filter mit vergleichsweise grober Maschenweite (z. B. 2,5 mm) ist typischerweise
vollkommen ausreichend. Die Möglichkeit der Verwendung von im Kreislauf geführtem
Wasser zur Staubbindung, ohne dass die Zuverlässigkeit leidet und/oder der für die
Aggregate der Kehrgut-Aufnahmeeinheit zur Verfügung stehende Raum beinträchtigt wird,
ist ein wirtschaftlich bedeutender Aspekt und wirkt sich auch im Übrigen im hohen
Maße förderlich für die Praxistauglichkeit der Kehrmaschine aus. So lassen sich in
Anwendung der vorliegenden Erfindung hervorragende Staubemissionswerte erreichen,
ohne dass dies mit den weiter oben dargelegten Nachteilen bekannter Kehrmaschinen
verbunden wäre.
[0011] Ein ggf. mitgeführter Vorrat an Frischwasser wird somit optimal genutzt. Der Verbrauch
an Frischwasser ist minimal und kann sich beispielsweise auf das Verdüsen von Frischwasser
im Bereich des mindestens einen rotierenden Besens beschränken. eingesetzt werden.
Da das der Staubbindung in dem Kehrgut-Ansaugtrakt dienende (zirkulierend genutzte)
Schmutzwasser aus dem in den Kehrgut-Sammelbehälter gelangenden Kehrgut abgeschieden
wird, hat letzteres eine die Entsorgung nicht beeinträchtigende Konsistenz; und zudem
werden - im Sinne einer hohen Reichweite - das Fassungsvermögen des Kehrgut-Sammelbehälters
und die zulässige Zuladung der Kehrmaschine optimal genutzt. Durch die mehrfache Nutzung
des (zirkulierenden) Schmutzwassers kann die in den Kehrgut-Ansaugtrakt eingebrachte
Menge - ohne Rücksicht auf den "Verbrauch" - im Hinblick auf die staubbindende Wirkung
optimiert werden.
[0012] Ist, gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung, auch eine
Luftzirkulation vorgesehen, insbesondere indem die den Kehrgut-Sammelbehälter verlassende
Abluft über eine Umluft-Rückführung in der unmittelbaren Umgebung des Saugkopfes auf
die zu reinigende Oberfläche geblasen wird, so ist selbst bei größeren in den Ansaugtrakt
eingebrachten Mengen an Schmutzwasser (im Winter) die Gefahr einer Vereisung gering;
denn infolge der Luftzirkulation liegt die Temperatur der den Ansaugtrakt durchströmenden
Luft über der Umgebungstemperatur. Der Austrag an Wasser aus dem System über die den
Kehrgut-Sammelbehälter verlassende Abluft ist minimal, weil der Abluftstrom selbst
minimiert ist. Er macht typischerweise nur einen Bruchteil (idealerweise zwischen
etwa 15% und 25%) des durch den Kehrgut-Ansaugtrakt in den Kehrgut-Sammelbehälter
eingesaugten Luftstromes aus; denn der überwiegende Anteil (idealerweise zwischen
etwa 75% und 85%) des angesaugten Luftstromes zirkuliert über die Umluft-Rückführung,
d. h. wird nach dem Verlassen einer Umluftdüse wieder durch den Ansaugtrakt angesaugt.
Mit der entsprechenden mengenmäßigen Reduktion des den Kehrgut-Sammelbehälter verlassenden,
in die Umgebung abgegebenen Luftstromes geht auch ein entsprechend verringerter Austrag
von Staub aus dem System einher. Die derart verringerte Abluftmenge erlaubt weiterhin
den wirtschaftlichen Einsatz von ggf. zusätzlich vorgesehenen (entsprechend kompakten)
Abluft-Filtersystemen.
[0013] Die mit der vorliegenden Erfindung verbundenen Vorteile (s. o.) lassen sich insbesondere
bei solchen bevorzugten Ausgestaltungen nutzen, bei denen sich der gemeinsam durch
die zu reinigende Oberfläche und den Saugkopf definierte Sauglufteintrittsspalt ganz
oder zumindest überwiegend an der Frontseite des Saugkopfes erstreckt, wobei in diesem
Falle der Wasserverteiler an der Vorderseite des Saugkopf angeordnet ist. Hierauf
ist die Erfindung indessen nicht beschränkt. Vielmehr kann sich der Sauglufteintrittsspalt
beispielsweise auch ganz oder zumindest überwiegend an der Rückseite des Saugkopfes
erstrecken, wobei in diesem Falle der Wasserverteiler ebenfalls an der Rückseite des
Saugkopf angeordnet ist. Diese Ausgestaltung erweist sich namentlich dann als vorteilhaft,
wenn hinter dem Saugkopf ein rotierender Walzenbesen (z. B. eine sogenannte "Saugschachtwalze")
angeordnet ist, mittels dessen Schmutz, welcher aufgrund Anhaftens an der zu reinigenden
Oberfläche zunächst nicht von dem darüber hinweg bewegten Saugmund aufgenommen wurde,
gelockert und von hinten in den Ansaugbereich des Saugmndes gefördert wird. Ersichtlich
sind auch kombinierte Systeme mit mehreren Sauglufteintrittsspalten, insbesondere
mit einem frontseitigen sowie einem rückwärtigen Sauglufteintrittsspalt möglich. In
diesem Falle können beiden bzw. allen Sauglufteintrittsspalten jeweils erfindunsggemäß
ausgeführte Wasseraufgaben zugeordnet sein; dies ist allerdings nicht zwingend.
[0014] Eine andere bevorzugte Weiterbildung der vorliegenden Erfindung zeichnet sich dadurch
aus, dass sich die Filmbildungsplatte zumindest über einen wesentlichen Anteil der
horizontalen Ausdehnung des Sauglufteintrittsspalts erstreckt. Idealerweise erstreckt
sich die Filmbildungsplatte - ggf. in Form einer Abfolge mehrerer Segmente - mehr
oder weniger über die gesamte horizontale Ausdehnung des Sauglufteintrittsspalts.
Dies begünstigt die angestrebte optimale, d. h. möglichst gleichmäßige Verteilung
der Wassertröpfchen innerhalb des Saugluftstroms, wobei hierfür noch nicht einmal
zwingend ist, dass über die gesamte Erstreckung der Filmbildungsplatte in gleicher
Weise eine Filmbildung erfolgt. Vielmehr lassen sich hervorragende Ergebnisse auch
mit einer Abfolge einzelner Filmbildungsbereiche erzielen.
[0015] Gemäß einer anderen bevorzugten Weiterbildung der vorliegenden Erfindung ist der
Sauglufteintrittsspalt in dem Sinne durch den unteren Rand der Filmbildungsplatte,
besonders bevorzugt durch deren Abreißkante definiert, dass dieser (bzw. diese) an
der Frontseite des Saugkopfes den geringsten Abstand zu der zu reinigenden Oberfläche
aufweist. Dergleichen begünstigt die weiter oben dargelegten, durch die vorliegende
Erfindung systematisch genutzten Strömungseffekte. Insbesondere in diesem Fall ist
die Filmbildungsplatte besonders bevorzugt elastisch nachgiebig ausgeführt. So wird
einer Beschädigung der Filmbildungsplatte durch grobes Kehrgut entgegengewirkt. Der
Sauglufteintrittsspalt kann dementsprechend eine besonders geringe Höhe aufweisen,
was wiederum von Vorteil ist für die erfindungsgemäß genutzten Strömungseffekte.
[0016] Eine nochmals andere bevorzugte Weiterbildung der Erfindung zeichnet sich dadurch
aus, dass benachbart zu der Filmbildungsplatte eine Dosierplatte vorgesehen ist, wobei
die Filmbildungszone auf der der Dosierplatte zugewandten Oberfläche der Filmbildungsplatte
angeordnet ist. Die Wasseraufgabe ist dabei bevorzugt in dem Raum zwischen der Filmbildungsplatte
un der Dosierplatte angeordnet. Und bevorzugt verringert sich dabei der Abstand der
Dosierplatte zur Filmbildungsplatte von oben nach unten, und zwar insbesondere dergestalt,
dass die Dosierplatte an ihrem unteren Randbereich einen nur minimalen, in Form einer
Spaltöffnung bzw. mehrerer Spaltöffnungen ausgeführten Abstand zur Filmbildungsplatte
einhält und ggf. sogar örtlich an letzterer anliegt. Für die Ausbildung der besagten
Spaltöffnungen kann dabei, in besonders bevorzugter Ausgestaltung, die Dosierplatte
in ihrem unteren, der Filmbildungsplatte benachbarten Randbereich eine Profilierung
aufweisen, welche definierte Wasser-Durchtrittsspalte begrenzt. Die vorstehenden Gesichtspunkte
und Ausführungsaspekte erweisen sich insbesondere dann als besonders günstig, wenn
die Dosierplatte elastisch nachgiebig ausgeführt ist, so dass auch für sie die Gefahr
einer Beschädigung durch Grobschmutz möglichst gering ist.
[0017] Im Interesse einer möglichst homogenen Filmbildung, wie sie ihrerseits eine möglichst
gleichmäßige Tröpfchenbildung begünstigt, erstreckt sich die Wasseraufgabe bevorzugt
zumindest im Wesentlichen über die horizontale Ausdehnung der Filmbildungsplatte.
Sie kann dabei, in besonders bevorzugter Ausgestaltung, eine Verteilschiene umfassen,
welche zu der Filmbildungsplatte und/oder zu einer ggf. vorgesehenen Dosierplatte
einen Aufgabespalt ausbildet, wobei sich die Verteilschiene und der Aufgabespalt besonders
bevorzugt zumindest im Wesentlichen über die horizontale Ausdehnung der Filmbildungsplatte
erstrecken. Durch den besagten Aufgabespalt hindurch kann das Wasser unter Bildung
eines Initialfilmes an der betreffenden Platte (Filmbildungsplatte und/oder Dosierplatte)
hinunterfließen. Ist eine Dosierplatte im vorstehenden Sinn nicht vorgesehen, kann
der in dem Aufgabespalt erzeugte Initialfilm unterbrechungsfrei in den in der Filmbildungszone
erzeugten Wasserfilm übergehen, wie er erfindungsgemäß an der Abreißkante der Filmbildungsplatte
von dem Luftstrom in Form feinster Tröpfchen mitgerissen wird. Ist demgegenüber eine
Dosierplatte im vorstehenden Sinn vorgesehen, so kann sich in dem Zwischenraum zwischen
der Filmbildungsplatte und der Dosierplatte ein Wasserreservoir befinden, das von
der Wasseraufgabe beschickt wird welches ihrerseits die Spaltöffnung(en) bzw. den/die
Durchtrittsspalt(e) beschickt, an denen die Filmbildung erfolgt.
[0018] Eine abermals andere bevorzugte Weiterbildung der vorliegenden Erfindung zeichnet
sich dadurch aus, dass der Wasserverteiler an dem Saugkopfkörper anhebbar gelagert
ist. So kann der gesamte Wasserverteiler insbesondere bei der Annäherung der Kehrmaschine
an besonders großformatigen Unrat (z. B. eine Flasche oder eine Getränkedose) angehoben
werden, sei es durch den Bediener der Kehrmaschine oder aber automatisch unter Verwendung
einer Sensorsteuerung, damit der betreffende Unrat von dem Saugkopf erfasst und aufgenommen
werden kann.
[0019] Weiter oben wurde bereits eingehend dargelegt, dass bei der erfindungsgemäßen Kehrmaschine
aus dem aufgenommenen Kehrgut abgeschiedenes Wasser für die Benetzung des mit dem
Saugluftstrom in den Saugkopf gelangenden Staubes hergenommen werden kann. Insoweit
ist besonders bevorzugt der Wasserbehälter der Kehrmaschine über einen Wasserabscheider
mit dem Kehrgut-Sammelbehälter verbunden. Ebenfalls ist günstig, wenn in der den Wasserbehälter
mit dem Wasserverteiler verbindenden Speiseleitung eine Speisepumpe angeordnet ist.
Zwar kommt, weil für die Tröpfchenbildung eine Druckverdüsung des Wassers in einer
Sprühdüse gerade nicht erfolgt, bei geeigneter Anordnung des Wasserbehälters relativ
zum Wasserverteiler grundsätzlich auch in Betracht, auf eine solche Pumpe zu verzichten.
Allerdings ist eine Speisepumpe unter Aspekten einer optimalen Dosierung des Wassers
doch zu bevorzugen. Im Übrigen ist günstig, wenn in der den Wasserbehälter mit dem
Wasserverteiler verbindenden Speiseleitung mindestens ein Absperrventil angeordnet
ist. Besonders bevorzugt sind zwei als Quetschventile ausgeführte Absperrventile vorgesehen,
um auf kostengünstige Weise die Wasserzufuhr aus dem Wasserbehälter zu der Wasserverteiler
zuverlässig unterbinden zu können.
[0020] Im Folgenden wird die vorliegende Erfindung anhand eines in der Zeichnung veranschaulichten
bevorzugten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Gezeigt ist dabei - in verschiedenen
Ansichten - nur der untere Bereich eines erfindungsgemäß ausgeführten Kehrgut-Ansaugtrakts,
nämlich der Saugkopf samt dem Wasserverteiler. Denn auf sonstige Details der selbstfahrenden
aufnehmenden Kehrmaschine wie beispielweise die konkrete Ausgestaltung des Trägerfahrzeugs,
der Kehreinheit und speziell des mindestens einen rotierenden Besens sowie der Kehrgut-Aufnahmeeinheit
und speziell des Kehrgut-Sammelbehälters und des Sauggebläses kommt es im Rahmen der
vorliegenden Erfindung nicht an; insoweit kann die Kehrmaschine auf jede beliebige
dem Fachmann vertraute Art und Weise ausgeführt sein (vgl. den eingangs dargelegten
Stand der Technik). Es zeigt
- Fig. 1
- den Saugkopf in perspektivischer Ansicht von vorne-links-oben,
- Fig. 2
- den Saugkopf von vorn,
- Fig. 3
- den Saugkopf von links und
- Fig. 4
- den Saugkopf (bei entfernter Heckschürze) von hinten.
[0021] Der in der Zeichnung veranschaulichte Saugkopf 1 weist einen Saugkopfkörper 2 auf,
welcher sich von der oben liegenden, dem Anschluss eines Saugkanals dienenden Flanschöffnung
3 ausgehend nach unten seitwärts etwa trichterförmig verbreitert (vgl. Fig. 2), quer
dazu, d. h. in Arbeitsrichtung A betrachtet, indessen leicht verjüngt (vgl. Fig. 3),
so dass der Saugkopfkörper 2 im Ergebnis eine längliche, quer zur Arbeitsrichtung
A orientierte Ansaugöffnung 4 von etwa längsrechteckiger Grundform aufweist. Seitlich
sind Dichtwangen 5 vorgesehen; und heckseitig erfolgt über eine flexible Heckschürze
6 eine weitgehende Abdichtung des Saugkopfes 1 gegenüber der zu reinigenden Oberfläche
7.
[0022] Frontseitig ist an dem Saugkopf 1 ein Wasserverteiler 8 vorgesehen, welcher dem Einbringen
von fein verteiltem Wasser in den den Saugkopfkörper 2 durchströmenden Saugluftstrom
S dient. Dieser Wasserverteiler 8 ist mittels zweier Schwenkarme 9, welche an dem
Saugkopfkörper 2 um die sich horizontal und quer zur Arbeitsrichtung A erstreckende
Achse B verschwenkbar gelenkig angelenkt sind, anheb- und absenkbar (Doppelpfeil C)
gelagert.
[0023] Der Wasserverteiler 8 umfasst eine sich quer zur Arbeitsrichtung A erstreckende,
nach hinten-unten geneigte Filmbildungsplatte 10 und eine entgegen der Arbeitsrichtung
A, d. h. hinter der Filmbildungsplatte 10 benachbart zu dieser angeordnete Dosierplatte
11, welche sich ebenfalls quer zur Arbeitsrichtung A erstreckt. Zwischen der Filmbildungsplatte
10 und der Dosierplatte 11 besteht ein Zwischenraum 12, der sich nach unten hin verjüngt,
indem sich der Abstand der Dosierplatte 11 zur Filmbildungsplatte 10 von oben nach
unten verringert. Die Filmbildungsplatte 10 definiert dabei zusammen mit der zu reinigenden
Oberfläche 7 einen frontseitig an dem Saugkopf 1 vorgesehenen Sauglufteintrittsspalt
13, dessen Höhe H durch den unteren Rand 14 der Filmbildungsplatte 10 vorgegeben ist
und durch den hindurch der Saugluftstrom S in den Innenraum des Saugkopfkörpers 2
gelangt. Die Filmbildungsplatte 10 erstreckt sich auf diese Weise über die gesamte
horizontale Ausdehnung des Sauglufteintrittsspalts 13. Durch geeignete Materialwahl
sind sowohl die Filmbildungsplatte 10 als auch die Dosierplatte 11 elastisch nachgiebig
ausgeführt.
[0024] Der Wasserverteiler 8 weist weiterhin eine sich über die horizontale Ausdehnung der
Filmbildungsplatte 10 erstreckende Wasseraufgabe 15 auf. Diese umfasst eine Verteilschiene
16 in Form eines - sich über die horizontale Ausdehnung des Wasserverteilers 8 erstreckenden
- mehrfach abgewinkelten Blechs 17. Oben weist das Blech 17 zwei Wasserzulaufstutzen
18 auf. An dem unteren Randbereich 19 der Verteilschiene 16 steht deren Kante 20 der
Dosierplatte 11 unter Ausbildung eines Aufgabespalts 21 gegenüber. So erfolgt eine
Vorverteilung des durch die beiden Wasserzulaufstutzen 18 zugeführten Wassers auf
der Dosierplatte 11 unter Ausbildung eines Initialfilms, der an der entsprechenden
Oberfläche der Dosierplatte 11 herabrinnt und zu dem unten in dem Zwickel zwischen
Filmbildungsplatte 10 und Dosierplatte 11 bestehenden Wasserreservoir 22 gelangt.
[0025] Die Dosierplatte 11 weist in ihrem unteren Randbereich 23 eine Profilierung 24 in
Form einer Abfolge bogenförmiger Ausschnitte 25 auf. In Verbindung mit der Filmbildungsplatte
10, an die sich die Dosierplatte 11 nach unten hin zunehmend annähert, entstehen zwischen
der Filmbildungsplatte 10 und der Dosierplatte 11 im Bereich von deren bogenförmigen
Ausschnitten 25 Wasser-Durchtrittsspalte 26. Durch diese hindurch gelangt Wasser aus
dem Wasserreservoir 22 zu der Filmbildungszone 27, die sich auf der rückwärtigen,
d. h. der Dosierplatte 11 zugewandten Oberfläche 28 der Filmbildungsplatte 10 in deren
unterem Bereich befindet. Von der Filmbildungszone 27 gelangt ein Wasserfilm zu der
darunter liegenden, dem Saugluftstrom S ausgesetzten Abreißkante 29 der Filmbildungsplatte
10.
1. Selbstfahrende aufnehmende Kehrmaschine mit einem Trägerfahrzeug, einer mindestens
einen rotierenden Besen aufweisenden Kehreinheit und einer Kehrgut-Aufnahmeeinheit,
welche einen Kehrgut-Sammelbehälter, ein Sauggebläse und einen Kehrgut-Ansaugtrakt
mit einem in den Kehrgut-Sammelbehälter mündenden Saugkanal und einem endseitig daran
angeordneten, zusammen mit der zu reinigenden Oberfläche (7) einen Sauglufteintrittsspalt
(13) definierenden Saugkopf (1) umfasst, wobei ein Befeuchtungssystem mit einem Wasserbehälter
und einem von diesem gespeisten, an dem Saugkopf (1) vorgesehenen Wasserverteiler
(8) zum Einbringen von Wasser in den den Kehrgut-Ansaugtrakt durchströmenden Saugluftstrom
(S) vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet,
dass der Wasserverteiler (8) eine an dem Saugkopf (1) angeordnete, sich quer zur Saugluft-Strömungsrichtung
erstreckende Filmbildungsplatte (10) mit einer unteren, dem Saugluftstrom (S) ausgesetzten
Abreißkante (29) und einer oberhalb davon angeordneten Filmbildungszone (27) sowie
eine oberhalb der Filmbildungszone (27) angeordnete Wasseraufgabe (15) aufweist.
2. Kehrmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Filmbildungsplatte (10) zumindest über einen wesentlichen Anteil der horizontalen
Ausdehnung des Sauglufteintrittsspalts (13) erstreckt.
3. Kehrmaschine nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Sauglufteintrittsspalt (13) durch den unteren Rand (14) der Filmbildungsplatte
(10) definiert ist.
4. Kehrmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Filmbildungsplatte (10) elastisch nachgiebig ausgeführt ist.
5. Kehrmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass benachbart zu der Filmbildungsplatte (10) eine Dosierplatte (11) vorgesehen ist,
wobei die Filmbildungszone (27) auf der der Dosierplatte (11) zugewandten Oberfläche
(28) der Filmbildungsplatte (10) angeordnet ist.
6. Kehrmaschine nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass sich der Abstand der Dosierplatte (11) zur Filmbildungsplatte (10) von oben nach
unten verringert.
7. Kehrmaschine nach Anspruch 5 oder Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Dosierplatte (11) in ihrem unteren, der Filmbildungsplatte (10) benachbarten
Randbereich eine Profilierung (24) aufweist, welche definierte Wasser-Durchtrittsspalte
(26) begrenzt.
8. Kehrmaschine nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Dosierplatte (11) elastisch nachgiebig ausgeführt ist.
9. Kehrmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Wasseraufgabe (15) zumindest im Wesentlichen über die horizontale Ausdehnung
der Filmbildungsplatte (10) erstreckt.
10. Kehrmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Wasseraufgabe (15) eine Verteilschiene (16) umfasst, welche zu der Filmbildungsplatte
(10) und/oder zu einer ggf. vorgesehenen Dosierplatte (11) einen Aufgabespalt (21)
ausbildet.
11. Kehrmaschine nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Verteilschiene (16) und der Aufgabespalt (21) zumindest im Wesentlichen
über die horizontale Ausdehnung der Filmbildungsplatte (10) erstrecken.
12. Kehrmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Sauglufteintrittsspalt (13) frontseitig an dem Saugkopf (1) vorgesehen und der
Wasserverteiler (8) an dessen Vorderseite angeordnet ist.
13. Kehrmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Wasserverteiler (8) an einem Saugkopfkörper (2) anhebbar gelagert ist.
14. Kehrmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Wasserbehälter über einen Wasserabscheider mit dem Kehrgut-Sammelbehälter verbunden
ist.
15. Kehrmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass in einer den Wasserbehälter mit dem Wasserverteiler verbindenden Speiseleitung eine
Speisepumpe angeordnet ist.
16. Kehrmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass in der den Wasserbehälter mit dem Wasserverteiler verbindenden Speiseleitung mindestens
ein Absperrventil angeordnet ist.
17. Kehrmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass das Befeuchtungssystem weiterhin eine Frischwasserpumpe und mindestens eine dem mindestens
einen Besen zugeordnete Frischwasser-Sprühdüse umfasst.