(19)
(11) EP 3 566 968 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
13.11.2019  Patentblatt  2019/46

(21) Anmeldenummer: 18184325.1

(22) Anmeldetag:  18.07.2018
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B65D 21/08(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME
Benannte Validierungsstaaten:
KH MA MD TN

(30) Priorität: 23.03.2018 DE 102018106981

(71) Anmelder: Schoeller Allibert GmbH
19057 Schwerin (DE)

(72) Erfinder:
  • HUIZINGH, John
    9541 AH Vlagtwedde (NL)
  • BRINKERS, Erik
    7825 TT Emmen (NL)

(74) Vertreter: Winter, Brandl, Fürniss, Hübner, Röss, Kaiser, Polte - Partnerschaft mbB 
Patent- und Rechtsanwaltskanzlei Alois-Steinecker-Strasse 22
85354 Freising
85354 Freising (DE)

   


(54) BEHÄLTERSYSTEM MIT RAHMENELEMENT


(57) Die Erfindung betrifft ein Behältersystem 2 mit einem Boden 4 und zumindest einem Rahmenelement 6, welches mit dem Boden 4, insbesondere werkzeuglos, vorzugsweise als Steckverbindung, derart verbindbar ist, dass das Rahmenelement 6 eine umlaufende Seitenwandung des Behältersystems 2 bildet. Dabei ist zumindest eine Seite, vorzugsweise zwei gegenüberliegende Seiten, des Rahmenelements 6, insbesondere stufenlos, längenveränderlich. Die Höhe des Behältersystems 2 ist durch die Anzahl an aufeinander gesteckten Rahmenelementen 6 einstellbar. Die Rahmenelemente 6 sind zum platzsparenden Transport in entsprechend eingestellter Länge auf dem Boden 4 ineinanderlegbar.




Beschreibung

Technisches Gebiet



[0001] Die Erfindung betrifft ein Behältersystem nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie ein Rahmenelement für ein solches Behältersystem. Dabei weist ein Behältersystem bzw. Behälter zumindest einen Boden und ein die Seitenwandung des Behältersystems bildendes Rahmenelement auf. Solche Behälter werden im Allgemeinen zum Transport von Waren beziehungsweise Gütern, wie beispielsweise Päckchen beim Versandhandel, verwendet.

Stand der Technik



[0002] Aus dem Stand der Technik sind Behälter bekannt, die sich aus einem Boden und einem Aufsetzrahmen zusammensetzen. Ein solcher Behälter ist beispielsweise aus DE 20 2011 051 070 U1 bekannt. Hier besteht der Rahmen aus zwei Rahmenelementen, die über Scharniere verbunden sind, sodass der nicht-aufgesetzte Rahmen zusammenklappbar ist und platzsparend transportiert werden kann.

[0003] Dabei ist das Behältervolumen nicht an das zu befördernde Gütervolumen anpassbar, sodass je nach Gütervolumen Behälter in unterschiedlicher Größe zur Verfügung stehen müssen. Wenn also unterschiedliche Produkte in verschiedenen Mengen oder Größen transportiert werden sollen, erfordert dies ein breites Spektrum unterschiedlicher Behältergrößen, was kostenintensiv und bei Nicht-Benutzung der Behälter auch platzaufwändig hinsichtlich der Lagerung der leeren Behälter ist.

[0004] Aus dem Stand der Technik ist allerdings kein flexibles Behältersystem bekannt. Es ist daher Aufgabe der Erfindung ein solches Behältersystem zur Verfügung zu stellen.

Zusammenfassung der Erfindung



[0005] Zur Lösung der oben beschriebenen Aufgabe ist ein erfindungsgemäßes Behältersystem mit einem Boden und zumindest einem Rahmenelement vorgesehen, welches mit dem Boden, insbesondere werkzeuglos, vorzugsweise als Steckverbindung, derart verbindbar ist, dass das Rahmenelement eine umlaufende Seitenwandung des Behältersystems bildet. Erfindungsgemäß ist zumindest eine Seite, vorzugsweise zwei gegenüberliegende Seiten, des Rahmenelements, insbesondere stufenlos, längenveränderlich.

[0006] In anderen Worten besteht ein erfindungsgemäßes Behältersystem aus einem Boden und mindestens einem Rahmenelement, das die umlaufende Seitenwandung des Behältersystems bildet, wobei das Rahmenelement und der Boden oberseitig eine umlaufende Stapelgeometrie aufweisen und das Rahmenelement unterseitig eine komplementäre Stapelgeometrie aufweist, wobei das Rahmenelement längenveränderlich ausziehbar ist und somit auf Böden verschiedener Grundfläche aufsetzbar ist.

[0007] Ein Vorteil eines solchen Behälters oder Behältersystems liegt darin, dass ein erfindungsgemäßes längenveränderliches oder ausziehbares bzw. teleskopierbares Rahmenelement mit unterschiedlich großen Böden kompatibel ist. Somit kann ein Behältervolumen einfach über die Behälterfläche verändert werden und an das zu transportierende Gütervolumen angepasst werden.

[0008] Darüber hinaus kann das zumindest eine Rahmenelement mehrere relativ zueinander oder ineinander verschiebbare Rahmenabschnitte aufweisen, die über Verbindungselemente derart miteinander verbunden sind, dass die Rahmenabschnitte relativ zu den Verbindungselementen verschiebbar sind, vorzugsweise teleskopartig ausziehbar sind.

[0009] Durch diese bevorzugte Ausführungsform ist eine stufenlose Größenanpassung des Rahmenelements möglich. Die stufenlose Einstellung der Rahmengröße ist werkzeuglos durch Ziehen an den Rahmenabschnitten schnell durchführbar.

[0010] Dabei ist es denkbar, dass die Rahmenabschnitte hohl sind, eine L-Form aufweisen und an ihrem Ende jeweils eine Öffnung aufweisen, sodass zwischen zwei solcher Rahmenabschnitte ein Verbindungselement eingefügt werden kann. Berühren sich die Enden der zwei Rahmenabschnitte, befindet sich der Rahmen in einer "Minimalausziehposition". Wird an einem oder beiden Rahmenabschnitten gezogen, entfernen sich die Enden der Rahmenabschnitte voneinander und führen damit eine Relativbewegung zueinander aus. Dabei weisen die Enden der Rahmenabschnitte beispielsweise Vertiefungen an der Innenumfangsfläche und die Verbindungselemente jeweils endseitig in die Vertiefungen eingreifbare Vorsprünge oder Anschläge auf. In einer "Maximalausziehposition" greifen die Vorsprünge der Verbindungselemente in die endseitigen Vertiefungen der Rahmenabschnitte ein, sodass der Rahmen seine maximale Länge in Zugrichtung erreicht und die Relativbewegung somit begrenzt wird.

[0011] Eine weitere bevorzugte Ausführungsform ist ein Behältersystem, in dem mehrere Rahmenelemente übereinander, insbesondere werkzeuglos, vorzugsweise als Steckverbindung, derart verbindbar sind, dass die Höhe der umlaufenden Seitenwandung über die Anzahl der Rahmenelemente einstellbar ist. Ein Boden, auf den eines oder mehrere Rahmenelemente aufgesteckt sind, ist ein Behältersystem in einem "montierten" Zustand.

[0012] Somit ist das Behältervolumen nicht nur durch die jeweilige Länge der Seitenwandpaare des Rahmenelements und den entsprechenden Boden einstellbar, sondern auch durch die Anzahl an Rahmenelementen, die übereinandergestapelt werden. Neben der Behälterfläche ist somit auch die Behälterhöhe an das Transportgutvolumen anpassbar. Das Aufstecken der Rahmenelemente aufeinander erfordert kein Werkzeug und ist damit schnell und einfach durchzuführen.

[0013] Ferner ist es vorteilhaft, wenn die Rahmenelemente von einer Minimalausziehposition auf eine Maximalposition ausziehbar sind, wobei sie in der Maximalausziehposition auf dem Boden stapelbar sind. Zum Leertransport, also einem Transport des Behälters ohne Inhalt, kann das Behältersystem "demontiert" werden. Dazu wird die Steckverbindung der Rahmenelemente untereinander und dem Boden gelöst. Somit können die Rahmenelemente zum Leertransport bevorzugt in unterschiedliche Ausziehpositionen gebracht werden, die jeweils kleiner als die Maximalausziehposition sind, sodass sie bei gleicher Ausrichtung ineinanderlegbar sind.

[0014] Zumindest zwei Rahmenelemente sind in gleicher Ausrichtung "ineinanderlegbar", wenn die Seitenwandlängen des einen Rahmenelements zumindest so viel länger als die des anderen Rahmenelements sind, dass die Innenseite der Seitenwandung des einen Rahmenelements die Außenseite der Seitenwandung des anderen Rahmenelements berührt, sodass das eine Rahmenelement das äußere Rahmenelement darstellt und das andere Rahmenelement das innere Rahmenelement darstellt.

[0015] Bei einem Leertransport können die Rahmenelemente, die beim Gütertransport die Seitenwand bilden, bis auf das unterste Rahmenelement abgebaut werden, sodass noch eine Seitenwandung minimaler Höhe vorliegt. In diesem Fall besteht das Behältersystem noch aus Boden und einem Rahmenelement. Die übrigen Rahmenelemente können aus ihrer Maximalausziehposition zusammengeschoben werden und auf dem Boden so ineinandergelegt werden, dass das leere Behältersystem nur eine Höhe erreicht, die sich aus der Bodenhöhe und der Rahmenelementhöhe zusammensetzt. Zum Leertransport können die Behältersysteme somit möglichst platzsparend transportiert werden. Gleichzeitig ist das "Ineinanderlegen" der Rahmenelemente einfach und schnell handhabbar.

[0016] Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform sieht vor, dass die Seitenwandung aus Rahmenelement und Boden außenseitig jeweils an Stelle der Verbindungselemente senkrecht zur Seitenwandung Wandvertiefungen aufweisen, um die Rahmen aneinander und am Boden über ein Band oder ähnliches, das in dieser Wandvertiefung angeordnet werden kann, befestigen zu können. Alternativ sind die Rahmenelemente und der Boden auch über Verriegelungselemente, wie z.B. Schnallen oder Schnappverschlüsse, aneinander befestigbar. Des Weiteren ist denkbar, dass das Rahmenelement oder der Boden an ihrer Oberseite Stifte haben und das Rahmenelement an seiner Unterseite komplementär dazu Stiftaufnahmelöcher aufweist, beziehungsweise eine umgekehrte Anordnung von Stiften und Stiftaufnahmelöchern vorgesehen ist, wobei der Stift in einem dafür vorgesehenen Stiftaufnahmeloch verrastet, sodass die Rahmenelemente aneinander und am Boden befestigt sind.

[0017] Der Vorteil hierbei liegt darin, dass die Rahmenelemente des Behältersystems auch unter Zugbeanspruchung von oben, welche beispielsweise beim Verladen der Behälter auftreten kann, fixiert sind und sich nicht voneinander oder vom Boden lösen. Das Behältersystem kann somit problemlos verladen werden und verbleibt auch bei einer möglichen Kippbewegung im montierten Zustand.

[0018] Das Behältersystem kann in Bezug auf die Steckverbindung vorteilhafterweise so ausgeführt sein, dass die Rahmenelemente oberseitig eine umlaufende Stapelfläche in Form einer Rippe und unterseitig einen umlaufenden Stapelrand in Form einer Nut aufweisen und der Boden oberseitig eine umlaufende Stapelfläche aufweist.

[0019] Darüber hinaus ist es eine vorteilhafte Ausführungsform des Behältersystems, dass der Boden, vorzugsweise mittig zwischen mindestens einem Paar von gegenüberliegenden Seitenwänden, zumindest eine Gleitschiene aufweist, die an beiden gegenüberliegenden Innenseiten einander zugewandte Ausnehmungen aufweisen.

[0020] Weiter bevorzugt ist es vorgesehen, dass zumindest zwei Fixierelemente, die in die Gleitschiene aufgenommen sind und in dieser verschiebbar sind, jeweils, insbesondere zapfenförmige, Rastnasen aufweisen, die mit den Ausnehmungen der Gleitschiene reversibel in unterschiedlichen Abständen voneinander verrastbar sind.

[0021] Transportgüter unterschiedlicher Größe können in dem erfindungsgemäßen Behältersystem nach Arretierung durch die Fixierelemente sicher transportiert werden, insbesondere so, dass das Transportgut vor Verrutschen gesichert ist. Damit sind auch zerbrechliche Güter sicher transportierbar und zwar ohne zusätzlich Dämmmaterial, z.B. Styropor, zum Schutz solcher Güter verwenden zu müssen, wie es bei üblichen Transportsystem allgemein notwendig ist. Durch die im Boden verrastbaren Fixierelemente ist das Behältersystem somit günstiger und umweltfreundlicher als herkömmliche Warentransportsysteme.Erfindungsgemäß ist darüber hinaus ein Rahmenelement für ein oben beschriebenes Behältersystem vorgesehen, das in auf einen Boden des Behältersystems aufgesteckten Zustand die umlaufende Seitenwandung des Behältersystems bildet, und dabei mindestens eine Seite, aber insbesondere zwei gegenüberliegende Seitenwandpaare, des Rahmenelements stufenlos, insbesondere teleskopartig, ausziehbar sind und die Rahmenelemente somit auch ineinanderlegbar sind.

[0022] Darüber hinaus ist es in vorteilhafter Weise denkbar, dass zumindest ein Rahmenelement oberseitig und unterseitig einen umlaufenden Stapelrand aufweist, sodass ein Boden mit seiner Oberseite von oben auf dieses Adapterrahmenelement aufsteckbar ist und somit eine Funktion als Deckel für das Behältersystem erfüllt.

[0023] Somit kann ein Behälterelement des erfindungsgemäßen Behältersystems zwei Funktionen erfüllen: als Boden und als Deckel.

[0024] Rahmenelement und Boden bestehen insbesondere aus Kunststoff und sind insbesondere durch Spritzgießen herstellbar. Somit ist für das Boden-/Deckelelement nur eine Spritzgießform erforderlich, sodass die Produktionskosten für das Behältersystem im Vergleich zu einem Behältersystem mit unterschiedlich ausgebildetem Boden und Deckel geringer sind.

Kurze Beschreibung der Zeichnungen



[0025] Im Folgenden sind Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Behältersystems unter Bezug auf die beigefügten Zeichnungen im Detail beschrieben. Dabei werden gleichen Elementen dieselben Bezugszeichen zugewiesen. Die Ausführungsformen sind nur beispielhaft und die Erfindung ist nicht darauf begrenzt.

Fig. 1 ist eine perspektivische Ansicht des erfindungsgemäßen Behältersystems.

Fig. 2A ist eine perspektivische Darstellung eines Rahmenelements in der Maximalausziehposition .

Fig. 2B ist eine Vorderansicht eines Verbindungselements.

Fig. 2C ist eine perspektivische Darstellung eines Rahmenelements in der Minimalausziehposition.

Fig. 3 ist eine perspektivische Ansicht eines Rahmenabschnittes.

Fig. 4A ist eine perspektivische Ansicht des Behältersystems mit einem Deckel.

Fig. 4B ist eine perspektivische Ansicht des Behältersystems mit einem Deckel in einem fixierten Zustand.

Fig. 5A ist eine perspektivische Ansicht des demontierten Behältersystems zum Leertransport mit auf dem Behälterboden ineinandergelegten Rahmenelementen.

Fig. 5B ist eine perspektivische Ansicht des demontierten Behältersystems zum Leertransport mit Deckel.

Fig. 6 ist eine perspektivische Ansicht des Behälterbodens mit Gleitschiene und Fixierelementen.

Fig. 6A ist eine Schnittansicht entlang der Linie II aus Fig. 6, die die Gleitschiene mit Ausnehmungen zeigt.

Fig. 6B ist eine perspektivische Ansicht eines Fixierelementes.

Fig. 6C ist eine perspektivische Ansicht des Behältersystems mit durch die Fixierelemente arretiertem Transportgut.

Fig. 7 ist eine perspektivische Ansicht eines Adapterrahmenelementes.


Detaillierte Beschreibung von Ausführungsformen



[0026] Fig. 1 zeigt ein erfindungsgemäßes Behältersystem 2 in einer perspektivischen Ansicht. Dabei ist ein rechteckiger Boden 4 mit einer umlaufenden Seitenwandung bzw. einem Seitenrand 5 versehen, auf die/dem drei übereinander angeordnete Rahmenelemente 6 angeordnet bzw. aufgesteckt sind. Die Rahmenelemente 6 setzen sich aus vier L-förmigen Rahmenabschnitten 8 zusammen, welche die vier Eckpartien des Rahmenelementes 6 bilden und durch vier Verbindungselemente 10 miteinander verbunden werden, sodass die Rahmenelemente 6 mit der Seitenwandung 5 des Bodens 4 zusammen eine umlaufende Seitenwandung des Behältersystems 2 bilden.

[0027] Fig. 2A zeigt ein einzelnes Rahmenelement 6 in einer Maximalausziehposition, die für beide gegenüberliegende Seitenwandpaare dargestellt ist. Dabei sind die vier dargestellten Rahmenabschnitte 8 relativ zueinander maximal entfernt. In dieser Ausführungsform werden die Rahmenelemente 6 zum Volltransport, also dem Transport des mit Waren beladenen Behältersystems 2, in ihrer "Maximalausziehposition" auf den Boden und aufeinander aufgesteckt. Die Maximalausziehposition wird durch Vorsprünge 11, die an den Verbindungselementen 10 vorgesehen sind, definiert.

[0028] In Bezug darauf zeigt Fig. 2B ein Verbindungselement 10 aus der Vorderansicht. Dabei weist dieses Verbindungselement 10 jeweils endseitig einen Vorsprung 11 auf. In den hohlen Rahmenabschnitten 8 befindet sich endseitig jeweils eine zum Vorsprung 11 komplementäre Rahmenabschnittsvertiefung an der Innenumfangsfläche (nicht dargestellt). In der Maximalausziehposition aus Fig. 2A greifen die Vorsprünge 11 in diese Rahmenabschnittsvertiefungen der Rahmenabschnitte ein. Damit hat das Rahmenelement 6 in Fig. 2A für beide Seitenwandpaare seine maximale Länge erreicht und die Relativbewegung der Rahmenabschnitte 8 ist durch den beschriebenen Eingriff begrenzt, um zu verhindern, dass die Rahmenelemente 6 sich in ihre Einzelteile zerlegen.

[0029] Fig. 2C stellt die Minimalausziehposition des Rahmenelements 6 für beide Seitenwandpaare dar, die sich ergibt, wenn sich die jeweiligen Enden der Rahmenabschnitte berühren. Ausgehend von der Maximalausziehposition wird die Minimalausziehposition durch Gegeneinanderdrücken der Rahmenabschnitte 8 erreicht, sodass sich die Vorsprünge 11 aus den Rahmenabschnittsvertiefungen lösen. Das Verbindungselement 10 wird dabei im Inneren der hohlen Rahmenabschnitte aufgenommen. Durch Ziehen an zumindest zwei Rahmenabschnitten 8 kann das Rahmenelement 6 von der Minimalausziehposition kontinuierlich wieder bis auf die Maximalausziehposition verlängert werden.

[0030] Fig. 3 stellt ein Ende eines hohlen Rahmenabschnittes 8 dar, sodass die Stapelgeometrie sichtbar wird. Dabei ist der Rahmenabschnitt so ausgeführt, dass er oberseitig einen Kufe 13 als Stapelfläche und unterseitig eine Nut 14 als Stapelrand aufweist. Dabei sind Stapelfläche und Stapelrand so ausgeführt, dass ein oberes Rahmenelement 6 mit seiner unterseitigen Nut 14 in die Kufe 13 der oberseitigen Stapelfläche des unteren Rahmenelements 6 eingreift, sodass eine Steckverbindung zwischen den beiden Rahmenelementen 6 erreicht wird. Um mit den Rahmenelementen hinsichtlich der Steckverbindung kompatibel zu sein, weist der Boden 4, wie auch die Rahmenelemente 6, oberseitig eine umlaufende Kufe 13 (beispielsweise in Fig. 5A dargestellt) auf.

[0031] Fig. 4A zeigt eine perspektivische Ansicht eines Behältersystems 2 zum Volltransport. Das Behältersystem 2 setzt sich aus dem Boden 4, drei Rahmenelementen 6 und einem Deckel 7 zusammen. Auch wenn es nicht dargestellt ist, befinden sich im dargestellten Volltransportzustand Waren innerhalb des Behältersystems 2. Es bildet sich an Stelle der übereinander angeordneten Verbindungselemente 10 eine zur Seitenwandung des Behältersystems 2 senkrecht verlaufende Wandvertiefung 12, die sich auch am Boden 4 beziehungsweise am Deckel 7 fortsetzt.

[0032] In Fig. 4B ist ein Behältersystem 2 dargestellt, dessen Rahmenelemente 6 mit dem Boden 4 und dem Deckel 7 durch ein Band 15 zusammengehalten werden. Dafür ist über die Wandvertiefungen 12 das Band 15 gespannt, um die einzelnen Behälterelemente miteinander zu verbinden und aneinander zu befestigen. Dies schützt einerseits die in der Maximalausziehposition offenliegenden Verbindungselemente 10 (vgl. Fig. 4A) und ermöglicht andererseits den sicheren Transport des Behältersystems 2. Falls das Behältersystem 2 umfällt bzw. kippt oder an einzelnen Rahmenelementen nach oben, weg vom Boden 4, Zug aufgebracht wird, bleibt das Behältersystem 2 durch die Befestigung über das Band 15 im montierten Zustand. Das Band 15 kann dabei nicht nur zur Befestigung der Behälterelemente verwendet werden, sondern zusätzlich auch dazu, um verschiedene Texte oder Informationen zu zeigen, wie es in Fig. 4B beispielhaft dargestellt ist.

[0033] Fig. 5A ist eine perspektivische Ansicht des demontierten Behältersystems 2 zum Leertransport mit auf dem Behälterboden 4 ineinandergelegten Rahmenelementen 6.1, 6.2 und 6.3. Nach Abladen der Ware, die im montierten Behältersystem 2 (siehe Fig. 4A) transportiert wird, kann das Behältersystem 2 zum Leertransport "demontiert" werden. Dazu werden die Steckverbindungen der Rahmenelemente 6.1, 6.2 und 6.3 untereinander und mit dem Boden gelöst. Da der Boden 4 in dieser Ausführungsform eine Seitenumwandung 5 aufweist, ist das in Fig. 5A gezeigte, demontierte Behältersystem 2 so dargestellt, dass alle Rahmenelemente 6.1, 6.2 und 6.3 vom Boden 4 abgesteckt sind. Die Rahmenelemente 6.1, 6.2 und 6.3 befinden sich auf dem Boden 4 innerhalb der Seitenwandung 5 und sind mindestens so auf unterschiedliche Längen zusammengeschoben, dass die Innenseite 6a eines äußeren Rahmenelements (z.B. 6.1) die Außenseite 6b eines inneren Rahmenelements (z.B. 6.2) berührt. Dadurch wird verhindert, dass die Rahmenelemente 6 hin- und herrutschen. Die Rahmenelemente 6.1, 6.2 und 6.3 sind somit auf dem Boden 4 ineinandergelegt und können möglichst platzsparend transportiert werden.

[0034] Fig. 5B zeigt ein demontiertes Behältersystem 2 mit Boden 4 und Deckel 7. Auch wenn es nicht dargestellt ist, befinden sich die Rahmenelemente 6 in ineinandergelegter Form zwischen Boden 4 und Deckel 7. Die Höhe des demontierten Behältersystems 2 wird somit nur durch die Höhe des Bodens 4 mit der Seitenwandung 5 sowie des Deckels 7 bestimmt.

[0035] Fig. 6 zeigt eine Ausführungsform des Bodens 2. Dargestellt ist der Boden 4 mit zwei zueinander senkrecht verlaufenden Gleitschienen 16, die jeweils mittig zwischen den zwei Seitenwandpaaren auf der Bodenoberseite ausgebildet sind. In den Gleitschienen 16 befinden sich jeweils zwei Fixierelemente 18, mit denen Transportgut arretiert werden kann. Die Pfeile A und B zeigen die Verschiebungsrichtung der Fixierelemente innerhalb der Gleitschienen 16 an.

[0036] Der Boden 4 weist Längsrippen 17 und Querrippen 19 auf, die jeweils parallel zu den zwei Seitenwandpaaren auf der Bodenoberseite ausgebildet sind und sich von der Bodenfläche aus erheben. Zwischen den jeweils zwei mittig verlaufenden Längs- bzw. Querrippen 17, 19 sind die Gleitschienen 16 ausgebildet, die dadurch entstehen, dass die jeweils zur Schienenlängsrichtung quer verlaufenden Rippen im Schienenbereich unterbrochen sind. Auf der Bodenoberseite entsteht in den vier durch die Gleitschienen 16 eingeteilten Flächen eine Gitterstruktur. Die Gitterstruktur ermöglicht eine vorteilhafte Herstellung durch Spritzgießen, da somit eine einheitliche Bodenstärke, auch an Stelle der Gleitschienen 16, realisiert werden kann.

[0037] Fig. 6A stellt eine Schnittansicht der Gleitschiene 16 dar, wobei der Schnitt entlang der Linie II aus Fig. 6 verläuft. Die Gleitbahn 161 der Gleitschiene 16 verläuft parallel nach unten versetzt zur Bodenfläche und weist dabei beidseitig an ihrer senkrecht zur Gleitbahn verlaufenden Innenwandung 162 nebeneinanderliegende Ausnehmungen 20 auf, die hier kreisförmig ausgeführt sind.

[0038] In Fig. 6B ist ein Fixierelement 18 in Form eines L-förmigen Schiebers in perspektivischer Ansicht dargestellt. Das Fixierelement 18 setzt sich aus zwei zueinander senkrecht verlaufenden Flächenelementen 18a und 18b zusammen. Ein Flächenelement 18a (= "Gleitfläche") des Fixierelements 18 verläuft dabei in der Gleitbahn der Gleitschiene 16. Das Fixieren von Transportgut zwischen zwei Fixierelementen 18 erfolgt über die Flächenelemente 18b (= "Klemmfläche"). In Fig. 6B sind zapfenförmige Rastnasen 22 an den beiden gegenüberliegenden Seiten des Flächenelements 18a gezeigt. Die Rastnasen 22 sind so ausgebildet, dass das Flächenelement 18a beim Verschieben innerhalb der Gleitschiene 16 gleitet und zwei an den seitlichen Außenkanten des Flächenelements 18a gegenüberliegende Rastnasen 22 schließlich in einer gewünschten Endposition in zwei gegenüberliegende Ausnehmungen 20 einrasten können. Durch Einstellen des Abstands zweier in einer Gleitschiene 16 befindlicher Fixierelemente 18 kann Transportgut unterschiedlicher Größe zwischen diesen Fixierelementen 18 eingeklemmt werden. Dies ermöglicht eine flexible Anpassung an unterschiedliche Formate bzw. Abmessungen des Transportgutes. In Fig. 6C ist beispielhaft ein durch die Fixierelemente 18 am Boden 4 arretiertes Transportgut in Form eines Päckchens dargestellt.

[0039] Die oben aufgeführten Ausführungsformen sind nur beispielhaft. Im Folgenden werden noch weitere beispielhafte Ausführungsformen der Erfindung erläutert.

[0040] Alternativ wäre für den Volltransportzustand ein Behältersystem 2 denkbar, dessen Boden 4 auch als Deckel 7 verwendet werden kann. Da der um die Mittelachse der Seitenwandpaare um 180° gedrehte Boden 4 dieselbe Stapelgeometrie wie die Oberseite eines Rahmenelements aufweist, ist in diesem Fall ein Adapterelement verwendbar, dessen Stapelgeometrie zur Stapelfläche der Rahmenelemente 6 und des Bodens 4 komplementär ist. Damit der umgedrehte Boden 4 mit seiner oberseitig ausgeführten Kufe 13 auf das oberste Rahmenelement 6 aufsteckbar ist, das oberseitig ebenfalls die Kufe 13 aufweist, wird auf die Kufe 13 des obersten Rahmenelements 6 ein Adapterrahmenelement 60 aufgesteckt. Das Adapterrahmenelement 60 ist in der perspektivischen Ansicht in Fig. 7 dargestellt. Dieses weist an seiner Ober- und Unterseite eine Nut 14 auf. In diese Nut 14 des Adapterrahmenelements 60 kann dann die Kufe 13 des umgedrehten Bodens 4 eingreifen und somit auch eine Funktion als Deckel erfüllen.

[0041] Auch wenn es nicht dargestellt ist, ist in Bezug auf die Fixierung der Rahmenelemente 6, des Bodens 4 und gegebenenfalls eines Deckels 7 miteinander alternativ auch denkbar, dass die Behälterelemente über Verriegelungselemente, wie z.B. Schnallen oder Schnappverschlüsse, aneinander fixiert werden können. Eine weitere Fixierungsvariante ist, dass das Rahmenelement 6 oder der Boden 4 an ihrer Oberseite jeweils Stifte aufweisen und das Rahmenelement an seiner Unterseite komplementär dazu Stiftaufnahmelöcher aufweist, beziehungsweise in umgekehrter Anordnung. Zur Fixierung rasten die Stifte in die dafür vorgesehenen Stiftaufnahmelöcher ein.

[0042] Darüber hinaus ist es sinnvoll, die maximale Anzahl an Rahmenelementen so zu wählen, dass sie im demontierten Zustand alle auf dem Boden ineinanderlegbar sind, um somit platzsparend transportiert werden zu können.

[0043] Die Rahmenelemente 6 weisen in den beigefügten Abbildungen eine ebenmäßige Oberfläche auf. Es ist aber auch möglich, dass die Rahmenelemente 6 eine strukturierte Oberfläche aufweisen oder sacklochartige Belüftungsöffnungen aufweisen, auch wenn dies nicht dargestellt ist. Eine an der Außenseite 6a der Rahmenelemente 6 vorhandene Oberflächenstrukturierung erhöht beispielsweise die Griffigkeit der Behältersysteme. Belüftungsöffnungen können im Falle von Gemüse oder Obst als Transportgut sinnvoll sein.

[0044] Zusammengefasst kann gesagt werden, dass die Erfindung ein Behältersystem 2 mit einem Boden 4 und zumindest einem Rahmenelement 6 betrifft, welches mit dem Boden 4, insbesondere werkzeuglos, vorzugsweise als Steckverbindung, derart verbindbar ist, dass das Rahmenelement 6 eine umlaufende Seitenwandung des Behältersystems 2 bildet. Dabei ist zumindest eine Seite, vorzugsweise zwei gegenüberliegende Seiten, des Rahmenelements 6, insbesondere stufenlos, längenveränderlich. Die Höhe des Behältersystems 2 ist durch die Anzahl an aufeinander gesteckten Rahmenelementen 6 einstellbar. Die Rahmenelemente 6 sind zum platzsparenden Transport in entsprechend eingestellter Länge auf dem Boden 4 ineinanderlegbar.


Ansprüche

1. Behältersystem (2) mit einem Boden (4) und zumindest einem Rahmenelement (6), welches mit dem Boden (4), insbesondere werkzeuglos, als Steckverbindung derart verbindbar ist, dass das Rahmenelement (6) eine umlaufende Seitenwandung des Behältersystems (2) bildet, dadurch gekennzeichnet, dass
zwei gegenüberliegende Seiten des Rahmenelements (6) stufenlos längenveränderlich sind.
 
2. Behältersystem (2) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
das zumindest eine Rahmenelement (6) mehrere relativ zueinander oder ineinander verschiebbare Rahmenabschnitte (8) aufweist.
 
3. Behältersystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass
die Rahmenabschnitte (8) über Verbindungselemente (10) derart miteinander verbunden sind, dass die Rahmenabschnitte (8) relativ zu den Verbindungselementen (10) verschiebbar sind, vorzugsweise teleskopartig ausziehbar sind.
 
4. Behältersystem (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
mehrere Rahmenelemente (6) übereinander, insbesondere werkzeuglos, vorzugsweise als Steckverbindung, derart verbindbar sind, dass die Höhe der umlaufenden Seitenwandung über die Anzahl der Rahmenelemente (6) einstellbar ist.
 
5. Behältersystem (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
die Rahmenelemente (6) zwischen einer Minimalausziehposition auf eine Maximalposition längenveränderlich ausziehbar sind, wobei sie insbesondere in der Maximalausziehposition mit dem Boden (4) verbindbar sind.
 
6. Behältersystem (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
die Rahmenelemente (6) in unterschiedliche Ausziehpositionen gebracht werden, die jeweils kleiner als die Maximalausziehposition sind, sodass sie bei gleicher Ausrichtung auf dem Boden (4) ineinanderlegbar sind.
 
7. Behältersystem (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
das Rahmenelement (6) bzw. der Boden (4) an seiner Außenseite (6a) Wandvertiefungen (12) aufweist, um die Rahmenelemente (6) aneinander und am Boden (4) über ein, insbesondere über die Wandvertiefungen (12) gespanntes, Band (15) befestigen zu können.
 
8. Behältersystem (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
die Rahmenelemente (6) oberseitig eine umlaufende Stapelfläche und unterseitig einen umlaufenden Stapelrand aufweisen und der Boden (4) oberseitig eine umlaufende Stapelfläche aufweist.
 
9. Behältersystem (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
der Boden (4), insbesondere mittig zwischen mindestens einem Paar von Seitenwänden, eine Gleitschiene (16) aufweist, die an ihren beiden gegenüberliegenden Innenseiten einander zugewandte Ausnehmungen (20) aufweist.
 
10. Behältersystem (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
zumindest zwei Fixierelemente (18), die in die Gleitschiene (16) aufgenommen sind und in dieser verschiebbar sind, jeweils, insbesondere zapfenförmige, Rastnasen (22) aufweisen, die mit den Ausnehmungen (20) der Gleitschiene (16) reversibel in unterschiedlichen Abständen voneinander verrastbar sind.
 
11. Rahmenelement (6) für ein Behältersystem (2) nach Anspruch 1,
welches mit einem Boden (4) des Behältersystems (2), insbesondere werkzeuglos, vorzugsweise als Steckverbindung, derart verbindbar ist, dass das Rahmenelement (6) eine umlaufende Seitenwandung des Behältersystems (2) bildet, dadurch gekennzeichnet, dass
zumindest eine Seite, vorzugsweise zwei gegenüberliegende Seiten, des Rahmenelements (6), insbesondere stufenlos, längenveränderlich ist.
 
12. Behältersystem (2) aus mehreren Rahmenelementen (6) nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass
dessen Seiten derart längenveränderlich sind, dass sie ineinanderlegbar sind.
 




Zeichnung

















Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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