Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft ein Behältersystem nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie
ein Rahmenelement für ein solches Behältersystem. Dabei weist ein Behältersystem bzw.
Behälter zumindest einen Boden und ein die Seitenwandung des Behältersystems bildendes
Rahmenelement auf. Solche Behälter werden im Allgemeinen zum Transport von Waren beziehungsweise
Gütern, wie beispielsweise Päckchen beim Versandhandel, verwendet.
Stand der Technik
[0002] Aus dem Stand der Technik sind Behälter bekannt, die sich aus einem Boden und einem
Aufsetzrahmen zusammensetzen. Ein solcher Behälter ist beispielsweise aus
DE 20 2011 051 070 U1 bekannt. Hier besteht der Rahmen aus zwei Rahmenelementen, die über Scharniere verbunden
sind, sodass der nicht-aufgesetzte Rahmen zusammenklappbar ist und platzsparend transportiert
werden kann.
[0003] Dabei ist das Behältervolumen nicht an das zu befördernde Gütervolumen anpassbar,
sodass je nach Gütervolumen Behälter in unterschiedlicher Größe zur Verfügung stehen
müssen. Wenn also unterschiedliche Produkte in verschiedenen Mengen oder Größen transportiert
werden sollen, erfordert dies ein breites Spektrum unterschiedlicher Behältergrößen,
was kostenintensiv und bei Nicht-Benutzung der Behälter auch platzaufwändig hinsichtlich
der Lagerung der leeren Behälter ist.
[0004] Aus dem Stand der Technik ist allerdings kein flexibles Behältersystem bekannt. Es
ist daher Aufgabe der Erfindung ein solches Behältersystem zur Verfügung zu stellen.
Zusammenfassung der Erfindung
[0005] Zur Lösung der oben beschriebenen Aufgabe ist ein erfindungsgemäßes Behältersystem
mit einem Boden und zumindest einem Rahmenelement vorgesehen, welches mit dem Boden,
insbesondere werkzeuglos, vorzugsweise als Steckverbindung, derart verbindbar ist,
dass das Rahmenelement eine umlaufende Seitenwandung des Behältersystems bildet. Erfindungsgemäß
ist zumindest eine Seite, vorzugsweise zwei gegenüberliegende Seiten, des Rahmenelements,
insbesondere stufenlos, längenveränderlich.
[0006] In anderen Worten besteht ein erfindungsgemäßes Behältersystem aus einem Boden und
mindestens einem Rahmenelement, das die umlaufende Seitenwandung des Behältersystems
bildet, wobei das Rahmenelement und der Boden oberseitig eine umlaufende Stapelgeometrie
aufweisen und das Rahmenelement unterseitig eine komplementäre Stapelgeometrie aufweist,
wobei das Rahmenelement längenveränderlich ausziehbar ist und somit auf Böden verschiedener
Grundfläche aufsetzbar ist.
[0007] Ein Vorteil eines solchen Behälters oder Behältersystems liegt darin, dass ein erfindungsgemäßes
längenveränderliches oder ausziehbares bzw. teleskopierbares Rahmenelement mit unterschiedlich
großen Böden kompatibel ist. Somit kann ein Behältervolumen einfach über die Behälterfläche
verändert werden und an das zu transportierende Gütervolumen angepasst werden.
[0008] Darüber hinaus kann das zumindest eine Rahmenelement mehrere relativ zueinander oder
ineinander verschiebbare Rahmenabschnitte aufweisen, die über Verbindungselemente
derart miteinander verbunden sind, dass die Rahmenabschnitte relativ zu den Verbindungselementen
verschiebbar sind, vorzugsweise teleskopartig ausziehbar sind.
[0009] Durch diese bevorzugte Ausführungsform ist eine stufenlose Größenanpassung des Rahmenelements
möglich. Die stufenlose Einstellung der Rahmengröße ist werkzeuglos durch Ziehen an
den Rahmenabschnitten schnell durchführbar.
[0010] Dabei ist es denkbar, dass die Rahmenabschnitte hohl sind, eine L-Form aufweisen
und an ihrem Ende jeweils eine Öffnung aufweisen, sodass zwischen zwei solcher Rahmenabschnitte
ein Verbindungselement eingefügt werden kann. Berühren sich die Enden der zwei Rahmenabschnitte,
befindet sich der Rahmen in einer "Minimalausziehposition". Wird an einem oder beiden
Rahmenabschnitten gezogen, entfernen sich die Enden der Rahmenabschnitte voneinander
und führen damit eine Relativbewegung zueinander aus. Dabei weisen die Enden der Rahmenabschnitte
beispielsweise Vertiefungen an der Innenumfangsfläche und die Verbindungselemente
jeweils endseitig in die Vertiefungen eingreifbare Vorsprünge oder Anschläge auf.
In einer "Maximalausziehposition" greifen die Vorsprünge der Verbindungselemente in
die endseitigen Vertiefungen der Rahmenabschnitte ein, sodass der Rahmen seine maximale
Länge in Zugrichtung erreicht und die Relativbewegung somit begrenzt wird.
[0011] Eine weitere bevorzugte Ausführungsform ist ein Behältersystem, in dem mehrere Rahmenelemente
übereinander, insbesondere werkzeuglos, vorzugsweise als Steckverbindung, derart verbindbar
sind, dass die Höhe der umlaufenden Seitenwandung über die Anzahl der Rahmenelemente
einstellbar ist. Ein Boden, auf den eines oder mehrere Rahmenelemente aufgesteckt
sind, ist ein Behältersystem in einem "montierten" Zustand.
[0012] Somit ist das Behältervolumen nicht nur durch die jeweilige Länge der Seitenwandpaare
des Rahmenelements und den entsprechenden Boden einstellbar, sondern auch durch die
Anzahl an Rahmenelementen, die übereinandergestapelt werden. Neben der Behälterfläche
ist somit auch die Behälterhöhe an das Transportgutvolumen anpassbar. Das Aufstecken
der Rahmenelemente aufeinander erfordert kein Werkzeug und ist damit schnell und einfach
durchzuführen.
[0013] Ferner ist es vorteilhaft, wenn die Rahmenelemente von einer Minimalausziehposition
auf eine Maximalposition ausziehbar sind, wobei sie in der Maximalausziehposition
auf dem Boden stapelbar sind. Zum Leertransport, also einem Transport des Behälters
ohne Inhalt, kann das Behältersystem "demontiert" werden. Dazu wird die Steckverbindung
der Rahmenelemente untereinander und dem Boden gelöst. Somit können die Rahmenelemente
zum Leertransport bevorzugt in unterschiedliche Ausziehpositionen gebracht werden,
die jeweils kleiner als die Maximalausziehposition sind, sodass sie bei gleicher Ausrichtung
ineinanderlegbar sind.
[0014] Zumindest zwei Rahmenelemente sind in gleicher Ausrichtung "ineinanderlegbar", wenn
die Seitenwandlängen des einen Rahmenelements zumindest so viel länger als die des
anderen Rahmenelements sind, dass die Innenseite der Seitenwandung des einen Rahmenelements
die Außenseite der Seitenwandung des anderen Rahmenelements berührt, sodass das eine
Rahmenelement das äußere Rahmenelement darstellt und das andere Rahmenelement das
innere Rahmenelement darstellt.
[0015] Bei einem Leertransport können die Rahmenelemente, die beim Gütertransport die Seitenwand
bilden, bis auf das unterste Rahmenelement abgebaut werden, sodass noch eine Seitenwandung
minimaler Höhe vorliegt. In diesem Fall besteht das Behältersystem noch aus Boden
und einem Rahmenelement. Die übrigen Rahmenelemente können aus ihrer Maximalausziehposition
zusammengeschoben werden und auf dem Boden so ineinandergelegt werden, dass das leere
Behältersystem nur eine Höhe erreicht, die sich aus der Bodenhöhe und der Rahmenelementhöhe
zusammensetzt. Zum Leertransport können die Behältersysteme somit möglichst platzsparend
transportiert werden. Gleichzeitig ist das "Ineinanderlegen" der Rahmenelemente einfach
und schnell handhabbar.
[0016] Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform sieht vor, dass die Seitenwandung aus Rahmenelement
und Boden außenseitig jeweils an Stelle der Verbindungselemente senkrecht zur Seitenwandung
Wandvertiefungen aufweisen, um die Rahmen aneinander und am Boden über ein Band oder
ähnliches, das in dieser Wandvertiefung angeordnet werden kann, befestigen zu können.
Alternativ sind die Rahmenelemente und der Boden auch über Verriegelungselemente,
wie z.B. Schnallen oder Schnappverschlüsse, aneinander befestigbar. Des Weiteren ist
denkbar, dass das Rahmenelement oder der Boden an ihrer Oberseite Stifte haben und
das Rahmenelement an seiner Unterseite komplementär dazu Stiftaufnahmelöcher aufweist,
beziehungsweise eine umgekehrte Anordnung von Stiften und Stiftaufnahmelöchern vorgesehen
ist, wobei der Stift in einem dafür vorgesehenen Stiftaufnahmeloch verrastet, sodass
die Rahmenelemente aneinander und am Boden befestigt sind.
[0017] Der Vorteil hierbei liegt darin, dass die Rahmenelemente des Behältersystems auch
unter Zugbeanspruchung von oben, welche beispielsweise beim Verladen der Behälter
auftreten kann, fixiert sind und sich nicht voneinander oder vom Boden lösen. Das
Behältersystem kann somit problemlos verladen werden und verbleibt auch bei einer
möglichen Kippbewegung im montierten Zustand.
[0018] Das Behältersystem kann in Bezug auf die Steckverbindung vorteilhafterweise so ausgeführt
sein, dass die Rahmenelemente oberseitig eine umlaufende Stapelfläche in Form einer
Rippe und unterseitig einen umlaufenden Stapelrand in Form einer Nut aufweisen und
der Boden oberseitig eine umlaufende Stapelfläche aufweist.
[0019] Darüber hinaus ist es eine vorteilhafte Ausführungsform des Behältersystems, dass
der Boden, vorzugsweise mittig zwischen mindestens einem Paar von gegenüberliegenden
Seitenwänden, zumindest eine Gleitschiene aufweist, die an beiden gegenüberliegenden
Innenseiten einander zugewandte Ausnehmungen aufweisen.
[0020] Weiter bevorzugt ist es vorgesehen, dass zumindest zwei Fixierelemente, die in die
Gleitschiene aufgenommen sind und in dieser verschiebbar sind, jeweils, insbesondere
zapfenförmige, Rastnasen aufweisen, die mit den Ausnehmungen der Gleitschiene reversibel
in unterschiedlichen Abständen voneinander verrastbar sind.
[0021] Transportgüter unterschiedlicher Größe können in dem erfindungsgemäßen Behältersystem
nach Arretierung durch die Fixierelemente sicher transportiert werden, insbesondere
so, dass das Transportgut vor Verrutschen gesichert ist. Damit sind auch zerbrechliche
Güter sicher transportierbar und zwar ohne zusätzlich Dämmmaterial, z.B. Styropor,
zum Schutz solcher Güter verwenden zu müssen, wie es bei üblichen Transportsystem
allgemein notwendig ist. Durch die im Boden verrastbaren Fixierelemente ist das Behältersystem
somit günstiger und umweltfreundlicher als herkömmliche Warentransportsysteme.Erfindungsgemäß
ist darüber hinaus ein Rahmenelement für ein oben beschriebenes Behältersystem vorgesehen,
das in auf einen Boden des Behältersystems aufgesteckten Zustand die umlaufende Seitenwandung
des Behältersystems bildet, und dabei mindestens eine Seite, aber insbesondere zwei
gegenüberliegende Seitenwandpaare, des Rahmenelements stufenlos, insbesondere teleskopartig,
ausziehbar sind und die Rahmenelemente somit auch ineinanderlegbar sind.
[0022] Darüber hinaus ist es in vorteilhafter Weise denkbar, dass zumindest ein Rahmenelement
oberseitig und unterseitig einen umlaufenden Stapelrand aufweist, sodass ein Boden
mit seiner Oberseite von oben auf dieses Adapterrahmenelement aufsteckbar ist und
somit eine Funktion als Deckel für das Behältersystem erfüllt.
[0023] Somit kann ein Behälterelement des erfindungsgemäßen Behältersystems zwei Funktionen
erfüllen: als Boden und als Deckel.
[0024] Rahmenelement und Boden bestehen insbesondere aus Kunststoff und sind insbesondere
durch Spritzgießen herstellbar. Somit ist für das Boden-/Deckelelement nur eine Spritzgießform
erforderlich, sodass die Produktionskosten für das Behältersystem im Vergleich zu
einem Behältersystem mit unterschiedlich ausgebildetem Boden und Deckel geringer sind.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0025] Im Folgenden sind Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Behältersystems unter Bezug
auf die beigefügten Zeichnungen im Detail beschrieben. Dabei werden gleichen Elementen
dieselben Bezugszeichen zugewiesen. Die Ausführungsformen sind nur beispielhaft und
die Erfindung ist nicht darauf begrenzt.
Fig. 1 ist eine perspektivische Ansicht des erfindungsgemäßen Behältersystems.
Fig. 2A ist eine perspektivische Darstellung eines Rahmenelements in der Maximalausziehposition
.
Fig. 2B ist eine Vorderansicht eines Verbindungselements.
Fig. 2C ist eine perspektivische Darstellung eines Rahmenelements in der Minimalausziehposition.
Fig. 3 ist eine perspektivische Ansicht eines Rahmenabschnittes.
Fig. 4A ist eine perspektivische Ansicht des Behältersystems mit einem Deckel.
Fig. 4B ist eine perspektivische Ansicht des Behältersystems mit einem Deckel in einem
fixierten Zustand.
Fig. 5A ist eine perspektivische Ansicht des demontierten Behältersystems zum Leertransport
mit auf dem Behälterboden ineinandergelegten Rahmenelementen.
Fig. 5B ist eine perspektivische Ansicht des demontierten Behältersystems zum Leertransport
mit Deckel.
Fig. 6 ist eine perspektivische Ansicht des Behälterbodens mit Gleitschiene und Fixierelementen.
Fig. 6A ist eine Schnittansicht entlang der Linie II aus Fig. 6, die die Gleitschiene
mit Ausnehmungen zeigt.
Fig. 6B ist eine perspektivische Ansicht eines Fixierelementes.
Fig. 6C ist eine perspektivische Ansicht des Behältersystems mit durch die Fixierelemente
arretiertem Transportgut.
Fig. 7 ist eine perspektivische Ansicht eines Adapterrahmenelementes.
Detaillierte Beschreibung von Ausführungsformen
[0026] Fig. 1 zeigt ein erfindungsgemäßes Behältersystem 2 in einer perspektivischen Ansicht.
Dabei ist ein rechteckiger Boden 4 mit einer umlaufenden Seitenwandung bzw. einem
Seitenrand 5 versehen, auf die/dem drei übereinander angeordnete Rahmenelemente 6
angeordnet bzw. aufgesteckt sind. Die Rahmenelemente 6 setzen sich aus vier L-förmigen
Rahmenabschnitten 8 zusammen, welche die vier Eckpartien des Rahmenelementes 6 bilden
und durch vier Verbindungselemente 10 miteinander verbunden werden, sodass die Rahmenelemente
6 mit der Seitenwandung 5 des Bodens 4 zusammen eine umlaufende Seitenwandung des
Behältersystems 2 bilden.
[0027] Fig. 2A zeigt ein einzelnes Rahmenelement 6 in einer Maximalausziehposition, die
für beide gegenüberliegende Seitenwandpaare dargestellt ist. Dabei sind die vier dargestellten
Rahmenabschnitte 8 relativ zueinander maximal entfernt. In dieser Ausführungsform
werden die Rahmenelemente 6 zum Volltransport, also dem Transport des mit Waren beladenen
Behältersystems 2, in ihrer "Maximalausziehposition" auf den Boden und aufeinander
aufgesteckt. Die Maximalausziehposition wird durch Vorsprünge 11, die an den Verbindungselementen
10 vorgesehen sind, definiert.
[0028] In Bezug darauf zeigt Fig. 2B ein Verbindungselement 10 aus der Vorderansicht. Dabei
weist dieses Verbindungselement 10 jeweils endseitig einen Vorsprung 11 auf. In den
hohlen Rahmenabschnitten 8 befindet sich endseitig jeweils eine zum Vorsprung 11 komplementäre
Rahmenabschnittsvertiefung an der Innenumfangsfläche (nicht dargestellt). In der Maximalausziehposition
aus Fig. 2A greifen die Vorsprünge 11 in diese Rahmenabschnittsvertiefungen der Rahmenabschnitte
ein. Damit hat das Rahmenelement 6 in Fig. 2A für beide Seitenwandpaare seine maximale
Länge erreicht und die Relativbewegung der Rahmenabschnitte 8 ist durch den beschriebenen
Eingriff begrenzt, um zu verhindern, dass die Rahmenelemente 6 sich in ihre Einzelteile
zerlegen.
[0029] Fig. 2C stellt die Minimalausziehposition des Rahmenelements 6 für beide Seitenwandpaare
dar, die sich ergibt, wenn sich die jeweiligen Enden der Rahmenabschnitte berühren.
Ausgehend von der Maximalausziehposition wird die Minimalausziehposition durch Gegeneinanderdrücken
der Rahmenabschnitte 8 erreicht, sodass sich die Vorsprünge 11 aus den Rahmenabschnittsvertiefungen
lösen. Das Verbindungselement 10 wird dabei im Inneren der hohlen Rahmenabschnitte
aufgenommen. Durch Ziehen an zumindest zwei Rahmenabschnitten 8 kann das Rahmenelement
6 von der Minimalausziehposition kontinuierlich wieder bis auf die Maximalausziehposition
verlängert werden.
[0030] Fig. 3 stellt ein Ende eines hohlen Rahmenabschnittes 8 dar, sodass die Stapelgeometrie
sichtbar wird. Dabei ist der Rahmenabschnitt so ausgeführt, dass er oberseitig einen
Kufe 13 als Stapelfläche und unterseitig eine Nut 14 als Stapelrand aufweist. Dabei
sind Stapelfläche und Stapelrand so ausgeführt, dass ein oberes Rahmenelement 6 mit
seiner unterseitigen Nut 14 in die Kufe 13 der oberseitigen Stapelfläche des unteren
Rahmenelements 6 eingreift, sodass eine Steckverbindung zwischen den beiden Rahmenelementen
6 erreicht wird. Um mit den Rahmenelementen hinsichtlich der Steckverbindung kompatibel
zu sein, weist der Boden 4, wie auch die Rahmenelemente 6, oberseitig eine umlaufende
Kufe 13 (beispielsweise in Fig. 5A dargestellt) auf.
[0031] Fig. 4A zeigt eine perspektivische Ansicht eines Behältersystems 2 zum Volltransport.
Das Behältersystem 2 setzt sich aus dem Boden 4, drei Rahmenelementen 6 und einem
Deckel 7 zusammen. Auch wenn es nicht dargestellt ist, befinden sich im dargestellten
Volltransportzustand Waren innerhalb des Behältersystems 2. Es bildet sich an Stelle
der übereinander angeordneten Verbindungselemente 10 eine zur Seitenwandung des Behältersystems
2 senkrecht verlaufende Wandvertiefung 12, die sich auch am Boden 4 beziehungsweise
am Deckel 7 fortsetzt.
[0032] In Fig. 4B ist ein Behältersystem 2 dargestellt, dessen Rahmenelemente 6 mit dem
Boden 4 und dem Deckel 7 durch ein Band 15 zusammengehalten werden. Dafür ist über
die Wandvertiefungen 12 das Band 15 gespannt, um die einzelnen Behälterelemente miteinander
zu verbinden und aneinander zu befestigen. Dies schützt einerseits die in der Maximalausziehposition
offenliegenden Verbindungselemente 10 (vgl. Fig. 4A) und ermöglicht andererseits den
sicheren Transport des Behältersystems 2. Falls das Behältersystem 2 umfällt bzw.
kippt oder an einzelnen Rahmenelementen nach oben, weg vom Boden 4, Zug aufgebracht
wird, bleibt das Behältersystem 2 durch die Befestigung über das Band 15 im montierten
Zustand. Das Band 15 kann dabei nicht nur zur Befestigung der Behälterelemente verwendet
werden, sondern zusätzlich auch dazu, um verschiedene Texte oder Informationen zu
zeigen, wie es in Fig. 4B beispielhaft dargestellt ist.
[0033] Fig. 5A ist eine perspektivische Ansicht des demontierten Behältersystems 2 zum Leertransport
mit auf dem Behälterboden 4 ineinandergelegten Rahmenelementen 6.1, 6.2 und 6.3. Nach
Abladen der Ware, die im montierten Behältersystem 2 (siehe Fig. 4A) transportiert
wird, kann das Behältersystem 2 zum Leertransport "demontiert" werden. Dazu werden
die Steckverbindungen der Rahmenelemente 6.1, 6.2 und 6.3 untereinander und mit dem
Boden gelöst. Da der Boden 4 in dieser Ausführungsform eine Seitenumwandung 5 aufweist,
ist das in Fig. 5A gezeigte, demontierte Behältersystem 2 so dargestellt, dass alle
Rahmenelemente 6.1, 6.2 und 6.3 vom Boden 4 abgesteckt sind. Die Rahmenelemente 6.1,
6.2 und 6.3 befinden sich auf dem Boden 4 innerhalb der Seitenwandung 5 und sind mindestens
so auf unterschiedliche Längen zusammengeschoben, dass die Innenseite 6a eines äußeren
Rahmenelements (z.B. 6.1) die Außenseite 6b eines inneren Rahmenelements (z.B. 6.2)
berührt. Dadurch wird verhindert, dass die Rahmenelemente 6 hin- und herrutschen.
Die Rahmenelemente 6.1, 6.2 und 6.3 sind somit auf dem Boden 4 ineinandergelegt und
können möglichst platzsparend transportiert werden.
[0034] Fig. 5B zeigt ein demontiertes Behältersystem 2 mit Boden 4 und Deckel 7. Auch wenn
es nicht dargestellt ist, befinden sich die Rahmenelemente 6 in ineinandergelegter
Form zwischen Boden 4 und Deckel 7. Die Höhe des demontierten Behältersystems 2 wird
somit nur durch die Höhe des Bodens 4 mit der Seitenwandung 5 sowie des Deckels 7
bestimmt.
[0035] Fig. 6 zeigt eine Ausführungsform des Bodens 2. Dargestellt ist der Boden 4 mit zwei
zueinander senkrecht verlaufenden Gleitschienen 16, die jeweils mittig zwischen den
zwei Seitenwandpaaren auf der Bodenoberseite ausgebildet sind. In den Gleitschienen
16 befinden sich jeweils zwei Fixierelemente 18, mit denen Transportgut arretiert
werden kann. Die Pfeile A und B zeigen die Verschiebungsrichtung der Fixierelemente
innerhalb der Gleitschienen 16 an.
[0036] Der Boden 4 weist Längsrippen 17 und Querrippen 19 auf, die jeweils parallel zu den
zwei Seitenwandpaaren auf der Bodenoberseite ausgebildet sind und sich von der Bodenfläche
aus erheben. Zwischen den jeweils zwei mittig verlaufenden Längs- bzw. Querrippen
17, 19 sind die Gleitschienen 16 ausgebildet, die dadurch entstehen, dass die jeweils
zur Schienenlängsrichtung quer verlaufenden Rippen im Schienenbereich unterbrochen
sind. Auf der Bodenoberseite entsteht in den vier durch die Gleitschienen 16 eingeteilten
Flächen eine Gitterstruktur. Die Gitterstruktur ermöglicht eine vorteilhafte Herstellung
durch Spritzgießen, da somit eine einheitliche Bodenstärke, auch an Stelle der Gleitschienen
16, realisiert werden kann.
[0037] Fig. 6A stellt eine Schnittansicht der Gleitschiene 16 dar, wobei der Schnitt entlang
der Linie II aus Fig. 6 verläuft. Die Gleitbahn 161 der Gleitschiene 16 verläuft parallel
nach unten versetzt zur Bodenfläche und weist dabei beidseitig an ihrer senkrecht
zur Gleitbahn verlaufenden Innenwandung 162 nebeneinanderliegende Ausnehmungen 20
auf, die hier kreisförmig ausgeführt sind.
[0038] In Fig. 6B ist ein Fixierelement 18 in Form eines L-förmigen Schiebers in perspektivischer
Ansicht dargestellt. Das Fixierelement 18 setzt sich aus zwei zueinander senkrecht
verlaufenden Flächenelementen 18a und 18b zusammen. Ein Flächenelement 18a (= "Gleitfläche")
des Fixierelements 18 verläuft dabei in der Gleitbahn der Gleitschiene 16. Das Fixieren
von Transportgut zwischen zwei Fixierelementen 18 erfolgt über die Flächenelemente
18b (= "Klemmfläche"). In Fig. 6B sind zapfenförmige Rastnasen 22 an den beiden gegenüberliegenden
Seiten des Flächenelements 18a gezeigt. Die Rastnasen 22 sind so ausgebildet, dass
das Flächenelement 18a beim Verschieben innerhalb der Gleitschiene 16 gleitet und
zwei an den seitlichen Außenkanten des Flächenelements 18a gegenüberliegende Rastnasen
22 schließlich in einer gewünschten Endposition in zwei gegenüberliegende Ausnehmungen
20 einrasten können. Durch Einstellen des Abstands zweier in einer Gleitschiene 16
befindlicher Fixierelemente 18 kann Transportgut unterschiedlicher Größe zwischen
diesen Fixierelementen 18 eingeklemmt werden. Dies ermöglicht eine flexible Anpassung
an unterschiedliche Formate bzw. Abmessungen des Transportgutes. In Fig. 6C ist beispielhaft
ein durch die Fixierelemente 18 am Boden 4 arretiertes Transportgut in Form eines
Päckchens dargestellt.
[0039] Die oben aufgeführten Ausführungsformen sind nur beispielhaft. Im Folgenden werden
noch weitere beispielhafte Ausführungsformen der Erfindung erläutert.
[0040] Alternativ wäre für den Volltransportzustand ein Behältersystem 2 denkbar, dessen
Boden 4 auch als Deckel 7 verwendet werden kann. Da der um die Mittelachse der Seitenwandpaare
um 180° gedrehte Boden 4 dieselbe Stapelgeometrie wie die Oberseite eines Rahmenelements
aufweist, ist in diesem Fall ein Adapterelement verwendbar, dessen Stapelgeometrie
zur Stapelfläche der Rahmenelemente 6 und des Bodens 4 komplementär ist. Damit der
umgedrehte Boden 4 mit seiner oberseitig ausgeführten Kufe 13 auf das oberste Rahmenelement
6 aufsteckbar ist, das oberseitig ebenfalls die Kufe 13 aufweist, wird auf die Kufe
13 des obersten Rahmenelements 6 ein Adapterrahmenelement 60 aufgesteckt. Das Adapterrahmenelement
60 ist in der perspektivischen Ansicht in Fig. 7 dargestellt. Dieses weist an seiner
Ober- und Unterseite eine Nut 14 auf. In diese Nut 14 des Adapterrahmenelements 60
kann dann die Kufe 13 des umgedrehten Bodens 4 eingreifen und somit auch eine Funktion
als Deckel erfüllen.
[0041] Auch wenn es nicht dargestellt ist, ist in Bezug auf die Fixierung der Rahmenelemente
6, des Bodens 4 und gegebenenfalls eines Deckels 7 miteinander alternativ auch denkbar,
dass die Behälterelemente über Verriegelungselemente, wie z.B. Schnallen oder Schnappverschlüsse,
aneinander fixiert werden können. Eine weitere Fixierungsvariante ist, dass das Rahmenelement
6 oder der Boden 4 an ihrer Oberseite jeweils Stifte aufweisen und das Rahmenelement
an seiner Unterseite komplementär dazu Stiftaufnahmelöcher aufweist, beziehungsweise
in umgekehrter Anordnung. Zur Fixierung rasten die Stifte in die dafür vorgesehenen
Stiftaufnahmelöcher ein.
[0042] Darüber hinaus ist es sinnvoll, die maximale Anzahl an Rahmenelementen so zu wählen,
dass sie im demontierten Zustand alle auf dem Boden ineinanderlegbar sind, um somit
platzsparend transportiert werden zu können.
[0043] Die Rahmenelemente 6 weisen in den beigefügten Abbildungen eine ebenmäßige Oberfläche
auf. Es ist aber auch möglich, dass die Rahmenelemente 6 eine strukturierte Oberfläche
aufweisen oder sacklochartige Belüftungsöffnungen aufweisen, auch wenn dies nicht
dargestellt ist. Eine an der Außenseite 6a der Rahmenelemente 6 vorhandene Oberflächenstrukturierung
erhöht beispielsweise die Griffigkeit der Behältersysteme. Belüftungsöffnungen können
im Falle von Gemüse oder Obst als Transportgut sinnvoll sein.
[0044] Zusammengefasst kann gesagt werden, dass die Erfindung ein Behältersystem 2 mit einem
Boden 4 und zumindest einem Rahmenelement 6 betrifft, welches mit dem Boden 4, insbesondere
werkzeuglos, vorzugsweise als Steckverbindung, derart verbindbar ist, dass das Rahmenelement
6 eine umlaufende Seitenwandung des Behältersystems 2 bildet. Dabei ist zumindest
eine Seite, vorzugsweise zwei gegenüberliegende Seiten, des Rahmenelements 6, insbesondere
stufenlos, längenveränderlich. Die Höhe des Behältersystems 2 ist durch die Anzahl
an aufeinander gesteckten Rahmenelementen 6 einstellbar. Die Rahmenelemente 6 sind
zum platzsparenden Transport in entsprechend eingestellter Länge auf dem Boden 4 ineinanderlegbar.
1. Behältersystem (2) mit einem Boden (4) und zumindest einem Rahmenelement (6), welches
mit dem Boden (4), insbesondere werkzeuglos, als Steckverbindung derart verbindbar
ist, dass das Rahmenelement (6) eine umlaufende Seitenwandung des Behältersystems
(2) bildet, dadurch gekennzeichnet, dass
zwei gegenüberliegende Seiten des Rahmenelements (6) stufenlos längenveränderlich
sind.
2. Behältersystem (2) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
das zumindest eine Rahmenelement (6) mehrere relativ zueinander oder ineinander verschiebbare
Rahmenabschnitte (8) aufweist.
3. Behältersystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass
die Rahmenabschnitte (8) über Verbindungselemente (10) derart miteinander verbunden
sind, dass die Rahmenabschnitte (8) relativ zu den Verbindungselementen (10) verschiebbar
sind, vorzugsweise teleskopartig ausziehbar sind.
4. Behältersystem (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
mehrere Rahmenelemente (6) übereinander, insbesondere werkzeuglos, vorzugsweise als
Steckverbindung, derart verbindbar sind, dass die Höhe der umlaufenden Seitenwandung
über die Anzahl der Rahmenelemente (6) einstellbar ist.
5. Behältersystem (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
die Rahmenelemente (6) zwischen einer Minimalausziehposition auf eine Maximalposition
längenveränderlich ausziehbar sind, wobei sie insbesondere in der Maximalausziehposition
mit dem Boden (4) verbindbar sind.
6. Behältersystem (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
die Rahmenelemente (6) in unterschiedliche Ausziehpositionen gebracht werden, die
jeweils kleiner als die Maximalausziehposition sind, sodass sie bei gleicher Ausrichtung
auf dem Boden (4) ineinanderlegbar sind.
7. Behältersystem (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
das Rahmenelement (6) bzw. der Boden (4) an seiner Außenseite (6a) Wandvertiefungen
(12) aufweist, um die Rahmenelemente (6) aneinander und am Boden (4) über ein, insbesondere
über die Wandvertiefungen (12) gespanntes, Band (15) befestigen zu können.
8. Behältersystem (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
die Rahmenelemente (6) oberseitig eine umlaufende Stapelfläche und unterseitig einen
umlaufenden Stapelrand aufweisen und der Boden (4) oberseitig eine umlaufende Stapelfläche
aufweist.
9. Behältersystem (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
der Boden (4), insbesondere mittig zwischen mindestens einem Paar von Seitenwänden,
eine Gleitschiene (16) aufweist, die an ihren beiden gegenüberliegenden Innenseiten
einander zugewandte Ausnehmungen (20) aufweist.
10. Behältersystem (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
zumindest zwei Fixierelemente (18), die in die Gleitschiene (16) aufgenommen sind
und in dieser verschiebbar sind, jeweils, insbesondere zapfenförmige, Rastnasen (22)
aufweisen, die mit den Ausnehmungen (20) der Gleitschiene (16) reversibel in unterschiedlichen
Abständen voneinander verrastbar sind.
11. Rahmenelement (6) für ein Behältersystem (2) nach Anspruch 1,
welches mit einem Boden (4) des Behältersystems (2), insbesondere werkzeuglos, vorzugsweise
als Steckverbindung, derart verbindbar ist, dass das Rahmenelement (6) eine umlaufende
Seitenwandung des Behältersystems (2) bildet, dadurch gekennzeichnet, dass
zumindest eine Seite, vorzugsweise zwei gegenüberliegende Seiten, des Rahmenelements
(6), insbesondere stufenlos, längenveränderlich ist.
12. Behältersystem (2) aus mehreren Rahmenelementen (6) nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass
dessen Seiten derart längenveränderlich sind, dass sie ineinanderlegbar sind.