[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Wäschebehandlungsgerät wie beispielsweise
eine Waschmaschine oder einen Trockner gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Für die Steuerung eines Programmablaufs eines solchen Wäschebehandlungsgeräts werden
üblicherweise mehrere Betriebsparameter (z.B. Waschlaugenpegel, Beladung, Unwucht,
Drehzahl, etc.) überwacht. Zum Ermitteln der Betriebsparameter sind üblicherweise
mehrere unterschiedliche spezifische Sensoren und/oder die Auswertung von Betriebsparametern
eines Antriebsmotors der Wäschetrommel vorgesehen.
[0003] Die
DE 10 2008 031 774 A1 offenbart eine Sensoreinrichtung zur Bestimmung der Menge und/oder des Feuchtegrads
von Wäsche in einem Wäschetrockner, welche eine mit einer Server-Schaltung gekoppelte
Elektrode im oberen frontalen Bereich außerhalb der Trommel und Gegenelektroden an
den Wäschemitnehmern innerhalb der Trommel aufweist. Bei einer Drehung der Trommel
kommen die Gegenelektroden an der Elektrode vorbei, wodurch sich die kapazitive Umgebung
der Elektrode verändert, was eine Änderung der Frequenz des Oszillators bzw. des Schwingkreises
der Server-Schaltung bewirkt, wobei diese Frequenzänderungen abhängig sind von der
der Menge und dem Feuchtegrad der sich in der Trommel befindlichen Wäsche.
[0004] Die
DE 10 2009 011 877 A1 offenbart ein Schutzsystem zur Erfassung der Präsenz von Lebewesen innerhalb zum
Beispiel einer Waschmaschine oder eines Wäschetrockners, die in ähnlicher Weise ebenfalls
eine Hauptelektrode außerhalb der Trommel und Hilfselektroden an den Wäschemitnehmern
innerhalb der Trommel aufweist.
[0005] Die
DE 199 60 310 A1 offenbart eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Messung der Beladung in einem Wäschebehandlungsgerät,
bei welchen ein Abstand zwischen einer durch die Wäschetrommel gebildeten oder an
der Wäschetrommel angeordneten ersten Elektrode und einer ortsfesten zweiten Elektrode
durch eine Beladungsänderung der Wäschetrommel verändert wird, so dass aus einer Kapazitätsänderung
zwischen diesen Elektroden, die auf unterschiedlichen elektrischen Potenzialen liegen,
eine Beladung der Wäschetrommel ermittelt werden kann.
[0006] Die
DE 10 2012 217 975 A1 beschreibt ein Haushaltsgerät mit einer batterielosen Sensoreinheit zum Erfassen
zumindest eines Betriebsparameters des Haushaltsgeräts, wobei die Energieversorgung
der Sensoreinheit mittels eines sogenannten Energy Harvesting erfolgt, bei dem aus
einer nicht-elektrischen Größe elektrische Energie für den Betrieb der Sensoreinheit
bereitgestellt wird.
[0007] Es ist die Aufgabe der Erfindung, ein verbessertes Wäschebehandlungsgerät mit einem
reduzierten Kostenaufwand für das Ermitteln von Betriebsparametern zu schaffen.
[0008] Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Wäschebehandlungsgerät mit den Merkmalen des
Anspruchs 1. Besonders vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung
sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
[0009] Das Wäschebehandlungsgerät der Erfindung weist ein Maschinengehäuse mit einer Ladeöffnung;
eine Tür zum Verschließen der Ladeöffnung; einen im Maschinengehäuse angeordneten
Laugenbehälter; eine im Laugenbehälter angeordnete und um eine Drehachse drehbar gelagerte
Wäschetrommel mit wenigstens zwei Wäschemitnehmern an ihrer Innenseite; und eine Sensorik
mit mehreren Elektroden, die paarweise wenigstens einen kapazitiven Sensor bilden,
auf. Gemäß der Erfindung weist die Sensorik in oder an wenigstens zwei Wäschemitnehmern
der Wäschetrommel jeweils zwei Elektroden auf. Gemäß einem ersten Aspekt der Erfindung
bilden die zwei Elektroden in oder an einem Wäschemitnehmer jeweils ein Elektrodenpaar
eines kapazitiven Sensors und weist das Wäschebehandlungsgerät ferner eine Steuereinrichtung
auf, die ausgestaltet ist, um aus den Kapazitätswerten und/oder einem zeitlichen Verhalten
der Kapazitätswerte der wenigstens zwei kapazitiven Sensoren wenigstens einen Betriebsparameter
des Wäschebehandlungsgeräts zu ermitteln. Gemäß einem zweiten Aspekt der Erfindung
bilden zwei Elektroden in oder an benachbarten Wäschemitnehmern der Wäschetrommel
jeweils ein Elektrodenpaar eines weiteren kapazitiven Sensors und weist das Wäschebehandlungsgerät
ferner eine Steuereinrichtung auf, die ausgestaltet ist, um aus den Kapazitätswerten
und/oder einem zeitlichen Verhalten der Kapazitätswerte der wenigstens zwei weiteren
kapazitiven Sensoren wenigstens einen Betriebsparameter des Wäschebehandlungsgeräts
zu ermitteln. Der erste Aspekt und der zweite Aspekt können im Rahmen der Erfindung
einzeln oder in Kombination verwirklicht sein.
[0010] Erfindungsgemäß wird vorgeschlagen, anstelle spezifischer Sensorsysteme für verschiedene
Betriebsparameter eine Sensorik mit mehreren (d.h. wenigstens zwei) Elektroden zum
Bilden von kapazitiven Sensoren zu verwenden, um aus den Kapazitätswerten und/oder
deren zeitlichem Verhalten Betriebsparameter des Wäschebehandlungsgeräts zu ermitteln.
Die durch die Elektroden gebildeten kapazitiven Sensoren sind kostengünstig und ermöglichen
eine einfache Auswertung der Messsignale. Zudem sind Aufbau und Montage der so gebildeten
kapazitiven Sensoren einfach und es kann auf die Verwendung parameterspezifischer
Sensoren verzichtet werden.
[0011] Jedes Elektrodenpaar der Sensorik bildet eine (weitere) Kapazität, deren Kapazitätswert
von der Dielektrizitätskonstante des Mediums / der Medienkombination zwischen den
Elektroden abhängt. Ein kapazitiver Sensor enthält neben einem solchen Elektrodenpaar
vorzugsweise eine mit dem Elektrodenpaar verbundene Sensorschaltung, die Messsignale
entsprechend den Kapazitätswerten erzeugt. Über die Sensorschaltungen wird bestimmt,
welche zwei der vorhandenen Elektroden jeweils ein Elektrodenpaar bilden. Die Sensorschaltungen
haben vorzugsweise Schalter, um die Paarbildung der Elektroden ein- und ausschalten
zu können. Je nach Anzahl der vorgesehenen Elektroden(paare) umfasst die Sensorik
eine größere Anzahl solcher Sensorschaltungen bzw. ein entsprechend kombiniertes Sensorschaltungssystem.
[0012] Die Steuereinrichtung ist ausgestaltet, um aus den Messsignalen der Sensorik wenigstens
einen Betriebsparameter des Wäschebehandlungsgeräts zu ermitteln. Je nach Anzahl und
Anordnung der Elektroden der Sensorik können unterschiedliche kapazitive Sensoren
gebildet sein, sodass mehrere unterschiedliche Betriebsparameter ermittelt werden
können. Die Ermittlung eines Betriebsparameters durch die Steuereinrichtung kann auf
Basis der Messsignale eines kapazitiven Sensors oder der Messsignale mehrerer kapazitiver
Sensoren erfolgen.
[0013] Das Wäschebehandlungsgerät ist vorzugsweise eine Waschmaschine oder ein Trockner.
Die Drehachse der Wäschetrommel verläuft vorzugsweise im Wesentlichen horizontal oder
im Wesentlichen vertikal, kann aber auch eine beliebige Ausrichtung haben.
[0014] Der wenigstens eine Betriebsparameter des Wäschebehandlungsgeräts, der aus den Kapazitätswerten
und/oder einem zeitlichen Verhalten der Kapazitätswerte der wenigstens zwei kapazitiven
Sensoren ermittelbar ist, ist bevorzugt ausgewählt aus einem Waschlaugenpegel im Laugenbehälter,
einer Temperatur der Waschlauge und einer Drehzahl der Wäschetrommel. Der wenigstens
eine Betriebsparameter des Wäschebehandlungsgeräts, der aus den Kapazitätswerten und/oder
einem zeitlichen Verhalten der Kapazitätswerte der wenigstens zwei weiteren kapazitiven
Sensoren ermittelbar ist, ist bevorzugt ausgewählt aus einer Beladung der Wäschetrommel,
einer Feuchtigkeit einer Beladung der Wäschetrommel und einer Unwucht einer Beladung
der Wäschetrommel.
[0015] Neben der erfindungsgemäß vorgesehenen Sensorik kann dann das Wäschebehandlungsgerät
natürlich auch noch weitere Sensoren zum Ermitteln weiterer Betriebsparameter aufweisen.
[0016] In der kombinierten Ausgestaltung der beiden Aspekte der Erfindung weist die Sensorik
Elektroden auf, die paarweise mit mehreren anderen dieser Elektroden zum Bilden der
kapazitiven Sensoren oder der weiteren kapazitiven Sensoren kombiniert ist bzw. kombinierbar
ist. Durch eine solche Mehrfachkopplung der Elektroden können mit einer geringen Anzahl
an Elektroden eine größere Anzahl an kapazitiven Sensoren gebildet werden, d.h. mit
einer geringeren Anzahl an Elektroden mehr verschiedene Betriebsparameter ermittelt
werden.
[0017] Gemäß der Erfindung weist die Sensorik mehrere Elektroden auf, die an einer Innenseite
der Wäschetrommel, genauer in oder an den Wäschemitnehmern an der Innenseite der Wäschetrommel
angeordnet sind. Hierdurch werden die Kapazitätswerte der durch die Elektroden gebildeten
(weiteren) kapazitiven Sensoren direkt durch das Medium in der Wäschetrommel (Waschlauge,
Wäsche, feuchte Wäsche, ...) beeinflusst, die auch mit einem Großteil der für den
Programmablauf maßgeblichen Betriebsparameter des Wäschebehandlungsgeräts zusammenhängen.
Außerdem ist es durch die Anordnung der Elektroden(paare) an einer bewegten Komponente
und die entsprechend zeitlich veränderlichen Messsignale möglich, weitere und ggf.
auch komplexere Betriebsparameter zu ermitteln.
[0018] In einer Ausgestaltung der Erfindung weist die Sensorik zusätzlich mehrere Elektroden
auf, die an einer Innenseite des Laugenbehälters oder an einer Innenseite der Tür
angeordnet sind.
[0019] In einer Ausgestaltung der Erfindung erfolgt die Energieversorgung der Sensorik zumindest
teilweise mittels Energy Harvesting.
[0020] Obige sowie weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung werden aus der nachfolgenden
Beschreibung bevorzugter, nicht-einschränkender Ausführungsbeispiele anhand der beiliegenden
Zeichnung besser verständlich. Darin zeigen, größtenteils schematisch:
- Fig. 1
- eine Vorderansicht des Innern eines Wäschebehandlungsgeräts der Erfindung;
- Fig. 2
- eine Seitenansicht des Innern eines Wäschebehandlungsgeräts der Erfindung;
- Fig. 3
- eine Darstellung zum Erläutern einer Sensorik eines Wäschebehandlungsgeräts gemäß
einem Ausführungsbeispiel der Erfindung;
- Fig. 4
- eine Darstellung zum Erläutern des Ermittelns des Waschlaugenpegels als Betriebsparameter
des Wäschebehandlungsgeräts mit der Sensorik von Fig. 3;
- Fig. 5
- eine Darstellung zum Erläutern des Ermittelns der Waschlaugentemperatur als Betriebsparameter
des Wäschebehandlungsgeräts mit der Sensorik von Fig. 3;
- Fig. 6
- eine Darstellung zum Erläutern des Ermittelns einer Beladung der Wäschetrommel, einer
Unwucht der Beladung oder einer Feuchtigkeit der Wäsche in der Wäschetrommel als Betriebsparameter
des Wäschebehandlungsgeräts mit der Sensorik von Fig. 3; und
- Fig. 7
- eine Darstellung zum Erläutern des Ermittelns der Drehzahl der Wäschetrommel als Betriebsparameter
des Wäschebehandlungsgeräts mit der Sensorik von Fig. 3.
[0021] Anhand von Fig. 1 und 2 wird zunächst der allgemeine Aufbau eines Wäschebehandlungsgeräts
gemäß der vorliegenden Erfindung erläutert.
[0022] Das Wäschebehandlungsgerät, zum Beispiel eine Waschmaschine oder ein Trockner, hat
ein Maschinengehäuse 10, in dem ein Laugenbehälter 12 schwingfähig aufgehängt (14)
ist. Im Innern des Laugenbehälters 12 befindet sich eine Wäschetrommel 16, die um
eine Drehachse 18 drehbar gelagert ist. Die Drehachse 18 ist in diesem Ausführungsbeispiel
im Wesentlichen horizontal ausgerichtet, kann aber auch im Wesentlichen vertikal oder
in anderen Winkeln ausgerichtet sein. An der Innenseite des zylindrischen Mantels
der Wäschetrommel 16 sind mehrere (hier: drei) Wäschemitnehmer 20 vorgesehen.
[0023] Das Maschinengehäuse 10 weist eine Ladeöffnung 22 auf, durch welche das Innere der
Wäschetrommel 16 zugänglich ist, sodass ein Benutzer Wäsche in die Wäschetrommel 16
füllen und aus der Wäschetrommel 16 entnehmen kann. Die Wäschetrommel 16 und der Laugenbehälter
12 haben entsprechende Öffnungen im Bereich der Ladeöffnung 22. Die Ladeöffnung 22
ist durch eine Tür 24 verschließbar. Wie in Fig. 1 angedeutet, sind im Maschinengehäuse
10 außerdem ein Antrieb 26 für die Wäschetrommel 16 und eine Steuereinrichtung 27
angeordnet und ist am Maschinengehäuse 10 zudem ein Bedienpanel 28 vorgesehen.
[0024] Zum Ermitteln verschiedener Betriebsparameter des Wäschebehandlungsgeräts weist dieses
eine Sensorik auf, die mit der Steuereinrichtung 27 (leitungsgebunden oder drahtlos)
verbunden ist. Die Steuereinrichtung 27 steuert den vom Benutzer über das Bedienpanel
28 gewählten Programmablauf in Abhängigkeit von den aktuellen Betriebsparametern.
Zu den Betriebsparametern des Wäschebehandlungsgeräts, die die Steuereinrichtung 27
anhand der Messsignale der Sensorik ermitteln kann, zählen beispielsweise der Waschlaugenpegel
im Laugenbehälter, die Temperatur der Waschlauge, die Beladung der Wäschetrommel,
die Feuchtigkeit der Beladung der Wäschetrommel, die Unwucht der Beladung der Wäschetrommel,
die Drehzahl der Wäschetrommel und dergleichen.
[0025] Die Sensorik des erfindungsgemäßen Wäschebehandlungsgeräts weist mehrere Elektroden
30 auf, die an der Innenseite der Wäschetrommel 16 in/an den Wäschemitnehmern 20 der
Wäschetrommel 16 angeordnet ist. Zusätzlich kann die Sensorik des erfindungsgemäßen
Wäschebehandlungsgeräts mehrere Elektroden 32 an der Innenseite des Laugenbehälters
12 und/oder mehrere Elektroden 34 an der Innenseite der Tür 24 aufweisen. Die Elektroden
30, 32, 34 können mittels geeigneter Sensorschaltungen paarweise miteinander kombiniert
werden, um kapazitive Sensoren zu bilden. Dabei sind die Kombinationen der Elektroden
30, 32, 34 vorzugsweise variabel, sodass eine Elektrode mit mehreren anderen Elektroden
kombiniert werden kann.
[0026] Im Fall der Elektroden 30 an der Wäschetrommel 16 erfolgt die Energieversorgung der
kapazitiven Sensoren beispielsweise mittels sog. Energy Harvesting. So kann zum Beispiel
aus der Temperatur der Waschlauge oder der Rotation der Wäschetrommel 16 Energie gewonnen
werden, um die Sensoren mit elektrischer Energie zu versorgen.
[0027] Fig. 3 zeigt ein Ausführungsbeispiel, bei dem in jedem der Wäschemitnehmer 20 der
Wäschetrommel 16 zwei Elektroden 30 platziert sind. Im Fall von drei Wäschemitnehmern
20 können so drei kapazitive Sensoren mit Elektrodenpaaren 30 jeweils innerhalb eines
Wäschemitnehmers 20 gebildet werden, welche die Kapazitätswerte C1, C2 bzw. C3 haben.
Außerdem können in diesem Fall drei weitere kapazitive Sensoren mit Elektrodenpaaren
30 jeweils aus zwei benachbarten Wäschemitnehmern 20 gebildet werden, welche die Kapazitätswerte
CA, CB bzw. CC haben.
[0028] Die Kapazitätswerte C1, C2, C3, CA, CB, CC dieser kapazitiven Sensoren hängen von
dem Medium 36 zwischen dem jeweiligen Elektrodenpaar 30, genauer von dessen Dielektrizitätskonstante
ab. Im Fall des Wäschebehandlungsgeräts handelt es sich bei dem Medium 36 insbesondere
um die Waschlauge und/oder die (feuchte) Wäsche in der Wäschetrommel 16 sowie (feuchte)
Luft im unbesetzten Teil der Wäschetrommel 16. In dem in Fig. 3 beispielhaft dargestellten
Zustand mit einer Waschlauge nur im unteren Bereich der Wäschetrommel 16 unterscheidet
sich insbesondere der Kapazitätswert CC von den Kapazitätswerten CA und CB sowie der
Kapazitätswert C2 von den Kapazitätswerten C1 und C3.
[0029] Anhand der Fig. 4 bis 7 werden nachfolgend beispielhaft einige Möglichkeiten zum
Ermitteln verschiedener Betriebsparameter des Wäschebehandlungsgeräts mit Hilfe der
oben beschriebenen Sensorik von Fig. 3 näher erläutert.
[0030] Fig. 4 zeigt das Ermitteln des Waschlaugenpegels im Laugenbehälter 12 bzw. in der
Wäschetrommel 16.
[0031] Die linke Teilfigur von Fig. 4 entspricht im Wesentlichen Fig. 3. Für das Ermitteln
des Waschlaugenpegels werden die drei kapazitiven Sensoren verwendet, die aus den
drei Elektrodenpaaren 30 jeweils innerhalb eines Wäschemitnehmers 20 gebildet sind
und die drei Kapazitätswerte C1, C2 bzw. C3 haben.
[0032] Die rechte Teilfigur von Fig. 4 zeigt die zeitlichen Signalverläufe eines Kapazitätswerts
C1, C2 oder C3 für einen niedrigen Waschlaugenpegel (A), einen mittleren Waschlaugenpegel
(B) und einen hohen Waschlaugenpegel (C). Befindet sich das Elektrodenpaar 30 innerhalb
der Waschlauge, so erzeugt der Sensor den Signalpegel 1, andernfalls den Signalpegel
0. Bei einer entsprechenden Kalibrierung der Sensorik kann auf diese Weise anhand
der Zeitdauern der Signalpegel der Waschlaugenpegel sehr genau ermittelt werden. Bei
Überschreiten eines oberen Grenzwerts wird ein zu hoher Waschlaugenpegel erkannt.
[0033] Fig. 5 zeigt das Ermitteln der Temperatur der Waschlauge im Laugenbehälter 12 bzw.
in der Wäschetrommel 16.
[0034] Fig. 5 entspricht im Wesentlichen Fig. 3. Für das Ermitteln der Waschlaugentemperatur
werden die drei kapazitiven Sensoren verwendet, die aus den drei Elektrodenpaaren
30 jeweils innerhalb eines Wäschemitnehmers 20 gebildet sind und die drei Kapazitätswerte
C1, C2 bzw. C3 haben.
[0035] Da sich mit der Temperatur der Waschlauge 36 deren Dielektrizitätskonstante ändert,
ändern sich auch die Kapazitätswerte C1, C2, C3 der drei Elektrodenpaare 30 in Abhängigkeit
von der Temperatur der Waschlauge 36.
[0036] Fig. 6 zeigt das Ermitteln der Beladung der Wäschetrommel 16, der Feuchtigkeit der
Wäsche in der Wäschetrommel 16 oder einer Unwucht der Beladung in der Wäschetrommel
16.
[0037] Fig. 6 entspricht im Wesentlichen Fig. 3. Für das Ermitteln der genannten Betriebsparameter
werden die drei kapazitiven Sensoren verwendet, die aus den drei Elektrodenpaaren
30 jeweils aus zwei benachbarten Wäschemitnehmern 20 gebildet sind und die drei Kapazitätswerte
CA, CB bzw. CC haben.
[0038] Je nachdem wie viel Wäsche sich in der Wäschetrommel 16 befindet, ist auch unterschiedlich
viel Wäsche in den Bereich zwischen zwei benachbarten Wäschemitnehmern 20 vorhanden.
Dementsprechend sind auch die Dielektrizitätskonstanten des Mediums (Wäsche, Wäsche
und Luft, Luft) zwischen einem Elektrodenpaar 30 unterschiedlich, was unterschiedliche
Kapazitätswerte bewirkt.
[0039] Da sich die Dielektrizitätskonstante der Wäsche mit der Feuchtigkeit der Wäsche verändert,
verändern sich auch die Kapazitätswerte der Sensoren in Abhängigkeit davon, wie feucht
die Wäsche im Bereich zwischen einem Elektrodenpaar 30 ist.
[0040] Je nach Verteilung der Wäsche in der Wäschetrommel 16 befindet sich unterschiedlich
viel Wäsche in den verschiedenen Bereichen zwischen zwei benachbarten Wäschemitnehmern
20. Demzufolge kann aus einem Vergleich der drei Kapazitätswerte CA, CB, CC, insbesondere
auch unter Berücksichtigung der zeitlichen Verläufe dieser Kapazitätswerte, auf eine
Ungleichverteilung der Wäsche und damit eine Unwucht geschlossen werden.
[0041] Fig. 7 zeigt das Ermitteln der Drehzahl der Wäschetrommel 16.
[0042] Die linke Teilfigur von Fig. 7 entspricht im Wesentlichen Fig. 3. Für das Ermitteln
der Drehzahl werden die drei kapazitiven Sensoren verwendet, die aus den drei Elektrodenpaaren
30 jeweils innerhalb eines Wäschemitnehmers 20 gebildet sind und die drei Kapazitätswerte
C1, C2 bzw. C3 haben.
[0043] Die rechte Teilfigur von Fig. 4 zeigt die zeitlichen Signalverläufe der drei Kapazitätswerte
C1, C2 und C3. Wenn sich ein Elektrodenpaar 30 innerhalb der Waschlauge befindet,
so hat der zugehörige kapazitive Sensor einen niedrigeren Kapazitätswert. Beim Drehen
der Wäschetrommel 16 durchlaufen die drei Wäschemitnehmer 20 und damit auch deren
Elektrodenpaare 30 nacheinander den unteren Bereich des Laugenbehälters 12, in dem
sich die Waschlauge 36 befindet, so dass sich die in Fig. 7 dargestellten, periodischen
und zeitversetzten Signalverläufe ergeben. Aus den Periodendauern dieser Signalverläufe
kann somit die Drehzahl der Wäschetrommel 16 bestimmt werden.
BEZUGSZIFFERNLISTE
[0044]
- 10
- Maschinengehäuse
- 12
- Laugenbehälter
- 14
- Aufhängung
- 16
- Wäschetrommel
- 18
- Drehachse
- 20
- Wäschemitnehmer
- 22
- Ladeöffnung
- 24
- Tür
- 26
- Antrieb
- 27
- Steuereinrichtung
- 28
- Bedienpanel
- 30
- Elektroden an der Wäschetrommel
- 32
- Elektroden am Laugenbehälter
- 34
- Elektroden an der Tür
- 36
- Medium
1. Wäschebehandlungsgerät, aufweisend:
ein Maschinengehäuse (10) mit einer Ladeöffnung (22);
eine Tür (24) zum Verschließen der Ladeöffnung (22);
einen im Maschinengehäuse (10) angeordneten Laugenbehälter (12);
eine im Laugenbehälter (12) angeordnete und um eine Drehachse (18) drehbar gelagerte
Wäschetrommel (16) mit wenigstens zwei Wäschemitnehmern (20) an ihrer Innenseite;
und
eine Sensorik mit mehreren Elektroden (30, 32, 34), die paarweise wenigstens einen
kapazitiven Sensor bilden,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Sensorik in oder an wenigstens zwei Wäschemitnehmern (20) der Wäschetrommel (16)
jeweils zwei Elektroden (30) aufweist,
die zwei Elektroden (30) in oder an einem Wäschemitnehmer (20) jeweils ein Elektrodenpaar
eines kapazitiven Sensors bilden und/oder zwei Elektroden (30) in oder an benachbarten
Wäschemitnehmern (20) der Wäschetrommel (16) jeweils ein Elektrodenpaar eines weiteren
kapazitiven Sensors bilden, und
das Wäschebehandlungsgerät ferner eine Steuereinrichtung (27) aufweist, die ausgestaltet
ist, um aus den Kapazitätswerten (C1, C2, C3) und/oder einem zeitlichen Verhalten
der Kapazitätswerte (C1, C2, C3) der wenigstens zwei kapazitiven Sensoren wenigstens
einen Betriebsparameter des Wäschebehandlungsgeräts zu ermitteln, und/oder ausgestaltet
ist, um aus den Kapazitätswerten (CA, CB, CC) und/oder einem zeitlichen Verhalten
der Kapazitätswerte (CA, CB, CC) der wenigstens zwei weiteren kapazitiven Sensoren
wenigstens einen Betriebsparameter des Wäschebehandlungsgeräts zu ermitteln.
2. Wäschebehandlungsgerät nach Anspruch 1, bei welchem
die Elektroden (30) in oder an den Wäschemitnehmern (20) mit Sensorschaltungen verbunden
sind, wobei die Sensorschaltungen Schalter aufweisen, um die Paarbildung der Elektroden
(30) wahlweise ein- und auszuschalten, um die kapazitiven Sensoren oder die weiteren
kapazitiven Sensoren zu bilden.
3. Wäschebehandlungsgerät nach Anspruch 1 oder 2, bei welchem die Sensorik ferner mehrere
Elektroden (32), die an einer Innenseite des Laugenbehälters (12) angeordnet sind,
und/oder mehrere Elektroden (34), die an einer Innenseite der Tür (24) angeordnet
sind, aufweist.
4. Wäschebehandlungsgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei welchem
die Energieversorgung der Sensorik mittels Energy Harvesting erfolgt.
5. Wäschebehandlungsgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei welchem
der wenigstens eine Betriebsparameter des Wäschebehandlungsgeräts, der aus den Kapazitätswerten
(C1, C2, C3) und/oder einem zeitlichen Verhalten der Kapazitätswerte (C1, C2, C3)
der wenigstens zwei kapazitiven Sensoren ermittelbar ist, ausgewählt ist aus einem
Waschlaugenpegel im Laugenbehälter (12), einer Temperatur der Waschlauge und einer
Drehzahl der Wäschetrommel (16).
6. Wäschebehandlungsgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei welchem
der wenigstens eine Betriebsparameter des Wäschebehandlungsgeräts, der aus den Kapazitätswerten
(CA, CB, CC) und/oder einem zeitlichen Verhalten der Kapazitätswerte (CA, CB, CC)
der wenigstens zwei weiteren kapazitiven Sensoren ermittelbar ist, ausgewählt ist
aus einer Beladung der Wäschetrommel (16), einer Feuchtigkeit einer Beladung der Wäschetrommel
(16) und einer Unwucht einer Beladung der Wäschetrommel (16).