[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Bewegen einer an einem Möbelkorpus bewegbar
aufgenommenen Faltklappe gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie ein Möbel.
[0002] Faltklappen bieten an Möbeln den Vorteil, dass sie einen geringeren freien Bewegungsraum
benötigen, da sich zwei oder mehrere Teile der Klappe insbesondere beim Öffnen zusammenlegen
lassen. Daher sind aus dem Möbelbau Vorrichtungen zum Bewegen einer Faltklappe in
verschiedenen Ausführungen bekannt. Ein oder mehr Stellarme können dabei an einem
ersten Klappenelement einer Faltklappe angreifen, um dessen Bewegungen beim Öffnen
und Schließen zu führen bzw. dessen Stellung in einer geschlossenen bzw. offenen Stellung
abzusichern. Dabei ist es bekannt, dass weitere Klappenelemente, die mit dem ersten
Klappenelement über z.B. Scharniere verbunden sind, vom ersten Klappenelement einfach
mitgenommen werden. Des Weiteren sind auch Vorrichtungen bekannt, bei denen ein erstes
und ein nächstes Klappenelement durch ein Koppelgetriebe miteinander verbunden sind.
Dabei ist das Koppelgetriebe kinematisch derart an Stellarme, die am ersten Klappenelement
angreifen, gekoppelt, dass auch Bewegungen des nächsten Klappenelements durch die
Stellarme am ersten Klappenelement gesteuert sind.
[0003] Die
EP 1 835 107 A1 betrifft einen Klappenhalter für eine Möbelklappe, die zwischen einer ein Schrankfach
in einem Möbelkorpus verschließenden Schließstellung und einer nach oben bewegten
Offenstellung verstellbar ist: Ein oberes Klappenelement wird von einer Kniehebelanordnung
beaufschlagt und ein unteres Klappenelement von einem Steuerhebel.
[0004] Die
WO 2006/111236 A1 betrifft ein Halteelement insbesondere für einen Deckel eines Schranks.
[0005] Die
EP 1 148 200 A2 schlägt einen Klappenhalter für eine Klappe an einem Möbelkorpus vor.
[0006] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine Vorrichtung zum Bewegen
von Faltklappen an Möbeln bereitzustellen, die vergleichsweise einfacher an eine Faltklappe
anpassbar ist und zugleich deren Bedienbarkeit erhöht.
[0007] Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
[0008] Bevorzugte und vorteilhafte Ausführungen der Erfindung werden in den Unteransprüchen
aufgeführt.
[0009] Die Erfindung geht von einer Vorrichtung zum Bewegen einer an einem Möbelkorpus eines
Möbels bewegbar aufgenommenen Faltklappe aus. Die Faltklappe umfasst wenigstens zwei
gelenkig verbundene Klappenelemente. Die Vorrichtung besitzt eine Krafteinheit, die
über einen im montierten Zustand an einem ersten Klappenelement angeordneten Stellarm
das Öffnen der Faltklappe durch Krafteinwirkung zumindest unterstützt. Der Kern der
Erfindung besteht darin, dass ein zweiter Stellarm einer zweiten Krafteinheit für
eine gelenkige Anbringung am zweiten Klappenelement vorgesehen ist, über welchen eine
Kraft auf die Faltklappe aufbringbar ist.
[0010] Somit ist erfindungsgemäß eine zweite Krafteinheit mit deren eigenem Stellarm am
Möbelkorpus angebracht, wobei der zweite Stellarm mit einem Gelenk, z.B. einem Scharnier,
beweglich mit dem zweiten Klappenelement verbunden ist. Weil mit der ersten und der
zweiten Krafteinheit Antriebskräfte auf verschiedene Klappenelemente der Faltklappe
aufgebracht werden können, lässt sich mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung vorteilhaft
die Bedienbarkeit der Faltklappe verbessern.
[0011] Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann vorteilhaft eine Bewegungsführung für
das zweite Klappenelement bereitgestellt werden, die sich unabhängig von einer Anbringung
der ersten Krafteinheit und dem ersten Stellarm montieren und anpassen lässt. Die
Vorrichtung ist daher für verschiedene Formen von Faltklappen, insbesondere mit unterschiedlichen
Größen von Klappenelementen, vergleichsweise einfach einsetzbar.
[0012] Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, dass mit der zweiten Krafteinheit,
die mit dem zweiten Stellarm auf das zweite Klappenelement wirkt, die erste Krafteinheit
und deren Stellarm entlastet werden können. Ebenso lassen sich dadurch Gelenk- und
Befestigungsabschnitte an der Faltklappe und z.B. am Möbelkorpus entlasten.
[0013] Mit der zweiten Krafteinheit am zweiten Stellarm ist eine höhere Tragfähigkeit erreichbar,
so dass vergleichsweise größere und schwerere Faltklappen einsetzbar sind. Durch eine
höhere Tragfähigkeit können gegebenenfalls Beschläge eingespart werden. Demgegenüber
ist es in Verbindung mit bisher gebräuchlichen Faltklappen möglich, für eine erfindungsgemäße
Vorrichtung eine vergleichsweise kleiner und leichter gebaute erste Krafteinheit einzusetzen.
[0014] Vorzugsweise stellt die zweite Krafteinheit Kräfte zum Öffnen der Faltklappe bereit,
wodurch insbesondere Faltklappen, die zum Öffnen zumindest teilweise angehoben werden
müssen, vergleichsweise leichter bedienbar sind. Dabei kann in einer geöffneten Stellung
der Faltklappe auch eine Stellung des zweiten Klappenelements vergleichsweise genau
vorgegeben sein. Die Krafteinheiten können auch eine Kraft zum Schließen der Faltklappe
insbesondere in einer Position kurz vor der geschlossenen Endlage bereitstellen. Dadurch
ist ein vergleichsweise besseres Schließbild an einem Möbel mit Faltklappe erreichbar.
[0015] Die zweite Krafteinheit umfasst einen Kraftspeicher. Der Kraftspeicher kann z.B.
eine spiralförmige Metallfeder oder z.B. eine Gasdruckfeder sein. Dadurch ist die
Vorrichtung vorteilhaft von zusätzlichen Energiezuführungen unabhängig.
[0016] Um die Vorrichtung für verschiedene Bauformen von Faltklappen einsetzen zu können,
ist der Kraftspeicher vorzugsweise an einem einstellbaren Ruhelager verankert. Für
eine einfache Ausführung ist das Ruhelager vorzugsweise dazu vorgesehen, eine vorgegebene
Stellung beizubehalten, wenn der Kraftspeicher mit einem Stellelement geladen und
entladen wird. Das Ruhelager bildet somit ein Gegenlager für das Stellelement, das
mittelbar über den Kraftspeicher auf das Ruhelager einwirken kann.
[0017] Eine der Krafteinheiten der Vorrichtung, vorzugsweise die erste, kann eine Antriebseinheit,
z.B. eine elektrische Antriebseinheit, aufweisen. Die elektrische Antriebseinheit
kann z.B. einen Elektromotor umfassen. Durch eine solche Ausführung der Erfindung
lässt sich auch eine ferngesteuerte Betätigung der Faltklappe bereitstellen.
[0018] Für eine leichtgängige Bedienbarkeit der Faltklappe ist ein Kraftspeicher, z.B. eine
spiralförmige Metallfeder, erfindungsgemäß am zweiten Stellarm vorgesehen. Dies ist
eine vergleichsweise einfache Lösung, um das zweite Klappenelement synchron zum ersten
Klappenelement mitzubewegen.
[0019] Um relativ große Betätigungskräfte und relativ schnelle Bewegungen zu vermeiden,
kann eine Krafteinheit, insbesondere die zweite Krafteinheit, auch ein Dämpfungselement
umfassen.
[0020] Der mit der Faltklappe verschließbare Stauraum eines Möbels lässt sich vergleichsweise
gut erreichbar gestalten, weil der Kraftspeicher erfindungsgemäß innerhalb des Stellarms
angeordnet ist. Dabei kann der Kraftspeicher vorteilhaft entweder durch motorische
Antriebskräfte der jeweils anderen, z.B. der ersten, Krafteinheit oder z.B. durch
Betätigungskräfte eines Benutzers aufgeladen werden.
[0021] Der Kraftspeicher kann über ein Koppelelement exzentrisch mit einer Kontur zusammenwirken.
Das Koppelelement kann z.B. in einer Führungskulisse geführt sein, die das Koppelelement
bei Bewegungen der Faltklappe, insbesondere eines der Klappenelemente, in einer vorgegebenen
Weise abfährt, wobei es Gegenüber einer Position eines Ruhelagers eines Kraftspeichers,
z.B. einer Feder, verschoben wird. Wenn der z.B. zweite Stellarm bei Betätigung der
Faltklappe im Wesentlichen Schwenkbewegungen ausführt, besteht eine vorteilhaft einfache
Ausführung darin, dass die Kontur zumindest näherungsweise kreisabschnittförmig, insbesondere
halbkreisförmig ist, wobei das Kreiszentrum exzentrisch zur Schwenkachse des Stellarms
angeordnet ist.
[0022] Das Koppelelement kann mit einer Nocke versehen sein, die der Stellarm bei Bewegungen
an der Kontur entlangführt. Um Reibungskräfte und Abnutzungserscheinungen gering zu
halten, ist das Koppelelement vorzugsweise mit einer Rolle zum Abfahren der Kontur
ausgestattet.
[0023] Wenn z.B. der Kraftspeicher bzw. z.B. das Koppelelement im Stellarm gelagert bzw.
geführt sind, kann der Stellarm im Bereich z.B. eines Schwenklagers gabelförmig ausgebildet
sein. Dadurch kann die Kontur vorteilhaft zwischen z.B. zwei Gabelabschnitten des
Stellarms angeordnet sein, so dass Gegenkräfte, die das Koppelelement durch Wirkung
auf die Kontur hervorruft, symmetrisch und somit Verschleiß mindernd auf ein Schwenklager
des Stellarms übertragbar sind.
[0024] Um Kräfte, mit denen der Stellarm auf das zweite Klappenelement wirkt zu erhöhen,
kann der Stellarm in einem Bereich in dem das Koppelelement mit der Kontur zusammen
wirkt, abgeknickt sein. Dadurch kann eine Hebellänge zwischen der Schwenkachse des
Stellarms nahe dem Möbelkorpus und den Stellen der Abstützung des Koppelelements an
der Kontur vorgegeben sein, mit denen sich die Kraftübertragung vom Kraftspeicher
auf die Faltklappe verbessern lässt.
[0025] Der Kraftspeicher kann vorteilhaft auch dadurch aufgeladen werden, dass der Kraftspeicher
erfindungsgemäß über ein Koppelelement mit einem Schubhebel zusammenwirkt, der zur
gelenkigen Anbringung am Möbelkorpus vorgesehen ist. Bei Änderungen der Stellung des
Stellarms kann der Schubhebel das Koppelelement verschieben. Das Drehlager des Schubhebels
kann z.B. unterhalb des Schwenklagers des Stellhebels am Möbelkorpus angebracht sein,
wobei der Schubhebel von dort aus an bzw. in den Stellhebel heranreicht. Ebenso kann
ein Drehlager des Schubhebels oberhalb eines Drehlagers des Stellarms angeordnet sein,
wobei der Schubhebel derart am Stellarm, insbesondere am
[0026] Koppelelement angreifen kann, dass der Schubhebel vom Stellarm überwiegend Zugkräfte
aufnimmt. Ausführungen der Erfindung mit dem Schubhebel bieten den Vorteil, dass der
z.B. zweite Stellarm nicht nur an der Drehachse sondern auch am Drehlager des Schubhebels
eine Stützstelle aufweist. Dadurch sind vergleichsweise größere Kräfte auf das zweite
Klappenelement übertragbar.
[0027] Vorzugsweise umfasst das Koppelelement ein am Stellarm angeordnetes Gleitelement,
um Reibungskräfte und Abnutzung z.B. durch Reibung gering zu halten. Für diesen Zweck
kann das Koppelelement auch Rollen aufweisen, die z.B. an einer Innenseite des Stellarms
abrollen.
[0028] Der Schubhebel ist vorzugsweise gelenkig mit dem Gleitelement verbunden sein, so
dass eine vergleichsweise genaue Kraftübertragung zwischen Schubhebel und Kraftspeicher
bei verschiedenen Stellungen des Stellarms vorgegeben ist. Beim Schließen der Faltklappe
wird im montierten Zustand vorzugsweise über den Schubhebel das Gleitelement in seiner
Führung zurückgedrängt und dabei eine Feder gespannt.
[0029] Vorzugsweise ist eine Krafteinheit zur Anbringung an einem Seitenteil des Möbelkorpus
ausgelegt. Insbesondere können sowohl die erste als auch die zweite Krafteinheit für
eine Montage an einem Seitenteil des Möbelkorpus ausgebildet sein. Dies begünstigt
vorteilhaft eine platzsparende Bauweise, in dem z.B. einzelne Vorrichtungsteile als
flache plattenförmige Bauelemente ausgebildet sein können.
[0030] Anhand von Zeichnungen werden nachfolgend drei Ausführungsbeispiele vorgestellt.
Es zeigen:
- Figur 1
- eine schematische Schnittansicht eines Ausschnitts eines Möbels in perspektivischer
Darstellung,
- Figur 2
- schematische Seitenansicht in teilweise geschnittener Darstellung eines zweiten Stellarms
einer Vorrichtung,
- Figur 3
- schematische perspektivische Darstellung in Explosionsansicht der Stelleinheit,
- Figur 4
- schematisch seitliche Schnittansicht eines Stellarms einer Vorrichtung,
- Figur 5
- schematische seitliche Schnittansicht eines Stellarms einer erfindungsgemäßen Vorrichtung.
[0031] Die Figuren 1, 2 und 3 zeigen ein erstes, nicht erindungsgemäßes Ausführungsbeispiel
einer Vorrichtung 1, die in Figur 1 an einem Möbel 9 angebracht ist. Dabei ist eine
Faltklappe 91 beweglich am Möbelkorpus 95 des Möbels 9 befestigt. Die Faltklappe 91
besteht aus einem oberen Klappenelement 92 und einem unteren Klappenelement 93. Die
Klappenelemente 92 und 93 sind über zwei Scharniere 94, von denen nur eines in der
Figur 1 gezeigt ist, schwenkbar miteinander verbunden.
[0032] Die Vorrichtung 1 umfasst eine erste Stelleinheit 2 und eine zweite Stelleinheit
3, wobei beide Stelleinheiten 2 und 3 an einer Seitenwand 97 des Möbelkorpus 95 unterhalb
einer Möbeldecke 96 angebracht sind. Vorzugsweise sind spiegelsymmetrisch ausgeführte
Stelleinheiten (nicht gezeigt) für eine Anbringung an einer gegenüberliegenden Seitenwand
(nicht gezeigt) vorgesehen, um durch eine gleichmäßige Kraftverteilung Verwindungen
an der Faltklappe 9 und am Möbelkorpus 95 zu vermeiden.
[0033] Das obere Klappenelement 92 ist mit einem Stellarm 22 und einer Krafteinheit 21 der
ersten Stelleinheit 2 schwenkbar am Möbelkorpus 95 angebracht. Die Krafteinheit 21
kann einen Kraftspeicher (nicht gezeigt), z.B. eine Feder, umfassen. Vorzugsweise
umfasst die Krafteinheit eine Antriebseinheit (nicht gezeigt), z.B. einen elektrischen
Motor, umfassen, wodurch sich die Klappe z.B. automatisch von fern bedienen lässt.
[0034] In der gezeigten Ausführung ist die Stelleinheit 2 derart ausgeführt, dass das obere
Klappenelement 92 keine zusätzlichen Schwenkscharniere zur Anbringung am Möbelkorpus
95 benötigt. Die Stelleinheit 2 schränkt Bewegungen der oberen Klappe vorzugsweise
auf einen Freiheitsgrad, z.B. den eines Schwenkens um eine Schwenkachse der Stelleinheit
2, ein. Dies vereinfacht den kinematischen Aufbau der Stelleinheit 2.
[0035] Das untere Klappenelement 93 ist mittels der zweiten Stelleinheit 3 mit dem Möbelkorpus
95 verbunden. Am unteren Klappenelement 93 ist ein Klappenlager 33 befestigt, an dem
ein Stellarm 32 der Stelleinheit 3 schwenkbar gelagert ist. Ein Anbringelement 31,
das an die Seitenwand 97 angeschraubt ist, bildet ein zweites Schwenklager für den
Stellarm 32.
[0036] Durch die Aufhängung an den Scharnieren 94 ist das untere Klappenelement 93 nach
einem Öffnen zunächst in zwei Freiheitsgraden bewegbar, einem Schwenkfreiheitsgrad
um die Schwenkachse der Stelleinheit 2 und einem weiteren Schwenkfreiheitsgrad um
die Schwenkachse der Scharniere 94. Mit der zweiten Stelleinrichtung 3 kann eine Bewegungskopplung
zwischen den beiden Freiheitsgraden erreicht werden, so dass das untere Klappenelement
93 leicht vorhersehbare Bewegungen ausführen kann. Dadurch ist die Verletzungsgefahr,
die von einer Faltklappe beim Öffnen oder in einer geöffneten Stellung, ausgehen kann,
erheblich verringert.
[0037] Um Kräfte insbesondere zum Öffnen und gegebenenfalls auch zum Schließen der Faltklappe
91 auf das untere Klappenelement 93 aufzubringen, ist in die Stelleinheit 3 eine Krafteinheit
integriert.
[0038] Bei Betätigung der Faltklappe 91 wird ein oberer Bereich des unteren Klappenelements
93 über das obere Klappenelement 92 und das Scharnier 94 mittelbar von der Stelleinheit
2 geführt, während Bewegungen eines unteren Bereichs des Klappenelements 93 durch
die Stelleinheit 3 geführt sind. Dies bietet den Vorteil, dass der Verlauf einer Bewegungsbahn
des unteren Klappenelements 93 durch Positionen des Klappenlagers 33 am unteren Klappenelement
93 und des Anbringelements 31 am Möbelkorpus 95 beeinflussbar ist.
[0039] Die Figuren 2 und 3 zeigen nähere Einzelheiten des inneren Aufbaus der Stelleinheit
3. Der Stellarm 32 ist aus einem flachen Hohlprofilrohr 32a mit näherungsweise ovalem
Querschnitt, einem Kopfstück 32b und einem Fußstück 32c zusammengesetzt. Das Kopfstück
32b ist auf das Hohlprofilrohr 32a aufgesteckt und mit Hilfe eines Befestigungsstifts
41, der die Bohrungen 32e und 32f durchdringt, fixiert.
[0040] Das Kopfstück 32b ist in zwei im Wesentlichen gerade verlaufende Abschnitte 32k und
32m durch einen Knick 32n unterteilt. Vom Bereich des Knicks 32n bis zum Bereich einer
Bohrung 32d ist das Kopfstück gabelförmig ausgebildet. Dadurch kann ein Abschnitt
des Anbringelements 31 mit einer Bohrung 38 in das Kopfstück 32b hineinreichen. Durch
Verbindung von Bohrungen 32d des Stellarms 32 mit der Bohrung 38 des Anbringelements
31 mittels eines Drehlagerbolzens 40 ist ein symmetrisch abstützendes Schwenklager
ausgebildet.
[0041] Im Hohlprofilrohr 32a ist ein Stift 42 angebracht, z.B. genietet, der ein Ruhelager
für Federn 43 bildet. Abweichend von der hier gezeigten Ausführung kann ein Ruhelager
für die Federn auch als einstellbares Gegenlager (nicht gezeigt) ausgebildet sein.
Die Federn 43 sind von einer entgegengesetzten Seite her durch ein Gleitstück 34 unter
Druck gesetzt. Das Gleitstück 34 weist eine Rolle 35 auf, mit dem sich das Gleitstück
34 an einer Steuerungskontur 36 des Anbringelements 31 abstützt.
[0042] Das Kopfstück 32b und die Steuerungskontur 36 sind derart aufeinander abgestimmt,
dass sich eine Auflagestelle der Rolle 35 an der Steuerungskontur 36 derart verschiebt,
dass der Stellarm in einem tieferen Schwenkbereich eine schließende und in einem höheren
Schwenkbereich eine öffnende Kraft auf das untere Klappenelement 93 ausüben kann.
[0043] Zur Übertragung der Kräfte der zweiten Stelleinheit 3 auf das untere Klappenelement
93 sind das Fußstück 32c sowie das Klappenlager 33 vorgesehen. Im Bereich von Bohrungen
33a ist das Klappenlager 33 gabelförmig ausgebildet. Dadurch kann eine Bohrung 32
des Fußstücks 32c mit einem nicht gezeigten Drehlagerbolzen an den Bohrungen 33a des
Klappenlagers symmetrisch gelagert werden. Damit lassen sich eine vergleichsweise
geringere Abnutzung an den Schwenklagerstellen und eine bessere Führung von Öffnungs-
und Schließbewegungen des unteren Klappenelements erreichen. Durch eine vergleichsweise
geringere Lagerreibung ist mit den Stellkräfte erzeugenden Teilen 31, 32b, 34, 35,
40, 42, 43 eine verbesserte Funktionsweise erreichbar.
[0044] An der Steuerungskontur 36 können ein oder mehrere Ruhepositionen 36a für vorgegebene
Stellung des Stellarms 32 ausgebildet sein, mit denen die zweite Stelleinheit 3 das
untere Klappenelement 93 sicher vorgegebenen Lagen festhalten kann.
[0045] Ein Nachteil der in den Figuren 2 und 3 gezeigten Ausführung besteht darin, dass
auf ein Drehlager 32p der Rolle 35 vergleichsweise große Kräfte senkrecht zu einer
Längsachse des Hohlprofilrohrs 32a auftreten können, die die Abnutzung z.B. am Gleitstück
34 erhöhen.
[0046] Die Figur 4 zeigt eine zweite Stelleinheit 3 eines zweiten, nicht erfindungsgemäßen
Ausführungsbeispiels, die ebenfalls Stellkräfte mittels einer Steuerungskontur 36,
einem Gleitelement 41, einer Rolle 35 und einer Feder 43, die in einem Hohlprofilrohr
32a untergebracht ist, erzeugt. Am Hohlprofilrohr 32a ist ein Stift 46 eingesteckt,
der in einem Stellarm 32 ein Ruhe- bzw. Gegenlager für eine Feder 43 bildet. Im Bereich
einer Verbindung des Hohlprofilrohrs 32a mit einem Kopfstück 32b ist ein erstes Gleitelement
45 verschiebbar im Hohlprofilrohr 32a angeordnet, wobei die Feder 43 auf das Gleitelement
45 Druckkräfte in Richtung des Kopfstücks 32b ausübt. Das Gleitelement 41 ist in einem
abgewinkelten Abschnitt des Kopfteils 32b, der gerade an ein Schwenklager des Stellarms
32 um einen Drehlagerbolzen 40 eines Anbringelements 31 geführt ist.
[0047] Ein Koppelelement 44 ist mit Drehzapfen 44a an einem Ende mit dem Gleitelement 45
und an einem entgegengesetzten Ende mit dem weiteren Gleitelement 41 schwenkbar verbunden.
Mit Hilfe des Koppelelements 44 sind Bewegungen der Gleitelemente 41 und 45 über einen
Bereich eines Knicks im Kopfelement 32b hinweg aneinander gekoppelt, wenn bei einer
Änderung der Stellung des Stellarms 32 das Gleitelement 41 durch die Steuerungskontur
36 gegen eine Kraft der Feder 43 im Kopfstück 32b verschoben wird.
[0048] Das zweite Ausführungsbeispiel bietet den Vorteil, dass Spannungen an einer Lagerung
der Rolle 35 am Gleitelement 41 und im Stellarm 32 verringerbar sind. Dadurch lässt
sich auch die Abnutzung am Gleitelement 41 und an einem Gleitabschnitt innerhalb des
Stellarms 32 vorteilhaft verringern.
[0049] In der Figur 5 ist eine zweite Stelleinheit 3 eines Ausführungsbeispiels der Erfindung
gezeigt. Dabei werden Stellkräfte eines zweiten Stellarms 32 mit einem schwenkbaren
Stützelement 48 gesteuert.
[0050] Der Stellarm 32 umfasst ein Hohlprofilrohr 32a, an dem in Längsrichtung an einem
Ende ein Kopfstück 32b und am entgegen gesetzten Ende ein Fußstück 32c befestigt sind.
Das Kopfstück 32b ist an einem Drehlagerbolzen 40, der an einem Anbringelement 31
befestigt ist, schwenkbar gelagert. Das Anbringelement 31 ist mit zwei Bohrungen 37
versehen, mit denen es an einem Möbelkorpus z.B. angeschraubt werden kann.
[0051] Das Fußstück ist mit einer Bohrung 32j für eine z.B. schwenkbare Verbindung mit einem
Klappenlager (in Fig.5 nicht gezeigt) vorgesehen.
[0052] Das Anbringelement 31 weist einen weiteren Drehlagerbolzen 49 auf, an dem das Stützelement
schwenkbar gelagert ist. Das Stützelement 38 reicht vom Drehlagerbolzen 49 aus durch
eine Öffnung in das Hohlprofilrohr 32a hinein, wo es mit einem Gleitstück 47 über
ein Gelenk 47a drehbeweglich verbunden ist. Das Hohlprofilrohr 32a dient als Führungsschiene
des Gleitstücks 47. Bei Änderungen von Winkelstellungen des Stellarms 32 ändert sich
die Position des Gelenks 47a, an dem das Stützelement 38 mit dem Hohlprofilrohr 32a
beweglich über das Gleitstück 47 gekoppelt ist. Dabei wird das Gleitstück gegen eine
Kraft einer Feder 43, die im Hohlprofilrohr 43 eingebaut ist, verschoben.
[0053] Die Feder kann z.B. mit einem Stift 46, der durch das Hohlprofilrohr 32a durchgesteckt
ist, im Hohlprofilrohr verankert sein. Die Feder 43 kann eine Zugfeder sein, wodurch
der Stellarm 32 schließende Bewegungen einer Faltklappe (nicht gezeigt) unterstützen
kann. Wenn die Feder 43 eine Druckfeder ist, kann der Stellarm 32 öffnende Bewegungen
unterstützen. Dennoch kann der Stellarm 32 mit einer Druckfeder auch in eine Schließstellung
gehalten werden, wenn die Drehlagerbolzen 40 und 49 am Anbringelement derart positioniert
sind, dass das Stützelement 38 bei einer Schwenkbewegung nach unten einen unteren
Totpunkt überwinden kann, ab dem das Gleitstück 47 durch das Stützelement 38 im Hohlprofilrohr
32a in Richtung des Kopfstücks 32b zurückgezogen wird.
[0054] Bei einer nicht gezeigten Ausführung der Erfindung kann ein Ruhelager eines Kraftspeichers,
der insbesondere in einem Stellarm untergebracht ist, als einstellbares Gegenlager
ausgebildet sein. Das einstellbare Gegenlager kann z.B. ein verschiebbares Gegenlagerelement
und eine z.B. Gewindestange umfassen, wobei sich die Gewindestange beispielsweise
in einem Gewinde z.B. am Fußstück abstützt. Durch Drehen der Gewindestange im Gewinde,
z.B. mit einem Schraubendreher, ist die Gewindestange und mit ihr das Gegenlagerelement
derart verschiebbar, dass vom Kraftspeicher bereitgestellte Kräfte auf vorgegebene
Kräfte verschiedener Faltklappen, z.B. unterschiedlicher Größe und unterschiedlichen
Materials, abstimmbar ist. Zudem lassen sich damit Betätigungskräfte zum Öffnen und
Schließen einer Faltklappe den Wünschen von Benutzern entsprechend anpassen.
Bezugszeichenliste:
[0055]
- 1
- Vorrichtung
- 2
- Stelleinheit
- 3
- Stelleinheit
- 9
- Möbel
- 21
- Krafteinheit
- 22
- Stellarm
- 31
- Anbringelement
- 32
- Stellarm
- 32a
- Hohlprofilrohr
- 32b
- Kopfstück
- 32c
- Fußstück
- 32d
- Bohrung
- 32e
- Bohrung
- 32f
- Bohrung
- 32g
- Rastöffnung
- 32h
- Rastelement
- 32j
- Bohrung
- 32k
- Abschnitt
- 32m
- Abschnitt
- 32n
- Knick
- 32p
- Drehlager
- 33
- Klappenlager
- 33a
- Bohrung
- 34
- Gleitstück
- 35
- Rolle
- 36
- Steuerungskontur
- 36a
- Ruheposition
- 37
- Bohrung
- 38
- Bohrung
- 39
- Schraube
- 40
- Drehlagerbolzen
- 41
- Befestigungsstift
- 42
- Stift
- 43
- Feder
- 44
- Koppelstück
- 44a
- Drehzapfen
- 45
- Gleitstück
- 46
- Stift
- 47
- Gleitstück
- 47a
- Gelenk
- 48
- Stützelement
- 91
- Faltklappe
- 92
- Klappenelement
- 93
- Klappenelement
- 94
- Scharnier
- 95
- Möbelkorpus
- 96
- Möbeldecke
- 97
- Seitenwand
1. Vorrichtung (1) zum Bewegen einer an einem Möbelkorpus (95) bewegbar aufgenommenen
Faltklappe (91) aus wenigstens zwei gelenkig verbundenen Klappenelementen (92, 93),
mit einer Krafteinheit (21), die über einen im montierten Zustand an einem ersten
Klappenelement (92) angeordneten Stellarm (22) der Vorrichtung (1) das Öffnen der
Faltklappe (91) durch Krafteinwirkung zumindest unterstützt, und mit einem für eine
gelenkige Anbringung am zweiten Klappenelement (93) vorgesehenen zweiten Stellarm
(32) einer zweiten Krafteinheit (31, 32) der Vorrichtung (1), über welchen eine Kraft
auf die Faltklappe (91) aufbringbar ist, wobei die zweite Krafteinheit (31, 32) einen
Kraftspeicher (43) umfasst, der am zweiten Stellarm (32) angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Kraftspeicher (43) innerhalb eines Hohlprofilrohrs (32a) des Stellarms (32) angeordnet
ist, wobei der Kraftspeicher (43) über ein Koppelelement mit einem Schubhebel (48)
zusammenwirkt, der zur gelenkigen Anbringung am Möbelkorpus (95) vorgesehen ist.
2. Vorrichtung (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Krafteinheit (31, 32) eine Kraft zum Öffnen der Faltklappe (91) bereitstellt.
3. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Kraftspeicher (43) über ein Koppelelement (34, 44, 45) exzentrisch mit einer
Kontur (36) zusammenwirkt.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Koppelelement ein im Stellarm (32) angeordnetes Gleitelement (47) umfasst.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Schubhebel (48) gelenkig mit dem Gleitelement (47) verbunden ist.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Krafteinheit (31, 32) zur Anbringung an einem Seitenteil (97) des Möbelkorpus
(95) ausgelegt ist.
7. Möbel (9) mit einer Vorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche.
1. Device (1) for moving a folding flap (91) mounted to be movable on a furniture body
(95) consisting of at least two articulated flap elements (92, 93) with a power unit
(21), which by means of an adjusting arm (22) of the device (1) arranged in the mounted
state on a first flap element (92) at least supports the opening of the folding flap
(91) through the effect of force, and with a second adjusting arm (32) of a second
power unit (31, 32) of the device (1) provided for articulated attachment to the second
flap element (93) by means of which a force can be applied onto the folding flap (91),
wherein the second power unit (31, 32) comprises an energy store (43) which is arranged
on the second adjusting arm (32), characterised in that the energy store (43) is arranged inside a hollow profile tube (32a) of the adjusting
arm (32), wherein the energy store (43) interacts via a coupling element with a thrust
lever (48) which is provided for the articulated attachment to the furniture body
(95).
2. Device (1) according to claim 1, characterised in that the second power unit (31, 32) provides a force for opening the folding flap (91).
3. Device according to any of the preceding claims, characterised in that the energy store (43) cooperates eccentrically with a contour (36) via a coupling
element (34, 44, 45).
4. Device according to any of the preceding claims, characterised in that the coupling element comprises a sliding element (47) arranged in the adjusting arm
(32).
5. Device according to any of the preceding claims, characterised in that the thrust lever (48) is connected in an articulated manner to the sliding element
(47).
6. Device according to any of the preceding claims, characterised in that a power unit (31, 32) is designed for attachment onto a side part (97) of the furniture
body (95).
7. Item of furniture (9) with a device (1) according to any of the preceding claims.
1. Dispositif (1) pour déplacer un volet pliant (91) logé mobile sur un corps de meuble
(95) et comprenant au moins deux éléments de volet (92, 93) reliés ensemble de manière
articulée, avec une unité de force (21) qui au moins assiste l'ouverture du volet
pliant (91) par l'action d'une force par le biais d'un bras de réglage (22) du dispositif
(1) disposé, à l'état monté, sur un premier élément de volet (92), et avec un deuxième
bras de réglage (32) d'une deuxième unité de force (31, 32) du dispositif (1), lequel
deuxième bras est destiné à être fixé de façon articulée sur le deuxième élément de
volet (93) et par le biais duquel une force peut être appliquée sur le volet pliant
(91), la deuxième unité de force (31, 32) comprenant un accumulateur de force (43)
disposé sur le deuxième bras de réglage (32), caractérisée en ce que l'accumulateur de force (43) est disposé à l'intérieur d'un tube profilé creux (32a)
du bras de réglage (32), l'accumulateur de force (43) coopérant par le biais d'un
élément de couplage avec un levier de poussée (48) destiné à être fixé de façon articulée
sur le corps de meuble (95).
2. Dispositif (1) selon la revendication 1, caractérisé en ce que la deuxième unité de force (31, 32) fournit une force pour ouvrir le volet pliant
(91).
3. Dispositif selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que l'accumulateur de force (43) coopère de façon excentrée avec un contour (36) par
le biais d'un élément de couplage (34, 44, 45).
4. Dispositif selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que l'élément de couplage comprend un élément coulissant (47) disposé dans le bras de
réglage (32).
5. Dispositif selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que le levier de poussée (48) est relié de manière articulée à l'élément coulissant (47).
6. Dispositif selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce qu'une unité de force (31, 32) est conçue pour être fixée à une partie latérale (97) du
corps de meuble (95).
7. Meuble (9) avec un dispositif (1) selon l'une des revendications précédentes.