Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft eine Wasserverteilung für ein Gebäude mit einer Zirkulationsleitung
für Trinkwasser, einem Wasserverteiler für einen Gebäudeteil und einer von der Zirkulationsleitung
in einem Anschlussbereich abzweigenden Versorgungsleitung, welche die Zirkulationsleitung
mit dem Wasserverteiler verbindet.
Stand der Technik
[0002] Bei einem zentralen Warmwasser-Versorgungssystem wird das Brauchwarmwasser an einer
Stelle im Gebäude erhitzt, von wo es über ein gemeinsames Leitungsnetz zu den Verbrauchern
gelangt. Das Heizsystem stellt üblicherweise Wasser mit einer Temperatur von ca. 60°C
zur Verfügung. Damit das Wasser innerhalb der Leitungen bis zum Verbraucher nicht
zu stark abkühlt, sind diese isoliert. Wird über einen längeren Zeitraum kein Warmwasser
benötigt, kühlen diese aber trotzdem aus. Speziell bei grossen Distanzen zwischen
Heizsystem und Verbraucher dauert es anschliessend lange, bis die Leitungen durchspült
sind und beim Verbraucher warmes Wasser zur Verfügung steht. Deshalb wird bei mehrstöckigen
Gebäuden das Leitungsnetz oft mit einer Zirkulationsleitung mit Vor- und Rücklauf
ausgestattet. Von der Zirkulationsleitung zweigen, z. B. etagenweise, Versorgungsleitungen
ab, die zu Warmwasserverteilern führen. Mit diesen wiederum sind die Bezugsorte, z.
B. die Wasserhähne, verbunden. Die Versorgungsleitungen weisen keine Zirkulation auf.
[0003] Die Distanz zwischen dem Abzweigort an der Zirkulationsleitung und dem Warmwasserverteiler
des Gebäudeteils bzw. der Etage beträgt oft ca. 1 - 3 m, ein gewissen Fällen aber
auch 3 - 5 m oder gar mehr. Da in der entsprechenden Versorgungsleitung das Warmwasser
nicht zirkuliert, nimmt die Temperatur des Warmwassers ausgehend von der Zirkulationsleitung
bis zum Warmwasserverteiler trotz konvektiver Strömungen in der Versorgungsleitung
kontinuierlich ab. Bei energieeffizienter Warmwasserbereitstellung mittels einer Wärmepumpe
beträgt die Wassertemperatur in der Zirkulationsleitung ca. 60 °C. Die Temperatur
beim Warmwasserverteiler kann insbesondere nach längeren Zapfpausen eine Temperatur
von 50 °C deutlich unterschreiten. Dies führt zu Hygieneproblemen, und die Wassertemperatur
an den Bezugsorten kann für gewisse Verwendungen zu tief sein. Ebenfalls ergibt sich
eine Verzögerung beim Warmwasserbezug, weil zunächst das relativ kühle Wasser in der
Versorgungsleitung und im Warmwasserverteiler ausfliessen muss.
[0004] Analog kann auch die Verteilung von Kaltwasser erfolgen, oft wird hier aber auf eine
Zirkulation verzichtet. Bei der Kaltwasserleitung mit Zirkulation ergeben sich Effekte
mit unterschiedlichem Vorzeichen: Das Kaltwasser kann nicht in der ursprünglich bereitgestellten
Temperatur bezogen werden, sondern es ist aufgrund der höheren Temperatur in der Umgebung
der Versorgungsleitung und des Wasserverteilers teilweise vorerwärmt.
[0005] Es wurden bereits Lösungen vorgeschlagen, um diesen Problemen zu begegnen, insbesondere
in Bezug auf die Warmwasserverteilung. So kann die Zirkulationsleitung jeweils bis
zum Warmwasserverteiler geführt werden. Dies benötigt aber erheblichen Raum, ist konstruktiv
aufwendig, entsprechend kostspielig und führt zu Druckverlusten.
[0006] Ebenfalls bekannt ist die elektrische Beheizung des Warmwasserverteilers oder auch
der Zuleitung, insbesondere mittels sogenannter Heizbänder. Dies erfordert aber eine
Stromzuleitung, bringt erhöhte Installationskosten mit sich und erhöht den Gesamtenergiebedarf.
Darstellung der Erfindung
[0007] Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, eine dem eingangs genannten technischen Gebiet
zugehörende Wasserverteilung zu schaffen, welche einfach installierbar und energieeffizient
ist und eine übermässige Abkühlung bzw. Erwärmung des Wassers in den von der Zirkulationsleitung
abzweigenden Abschnitten vermeidet.
[0008] Die Lösung der Aufgabe ist durch die Merkmale des Anspruchs 1 definiert. Gemäss der
Erfindung umfasst die Wasserverteilung eine von der Versorgungsleitung unabhängige
Wärmeleitvorrichtung zur Leitung von Wärme zwischen der Zirkulationsleitung oder dem
Anschlussbereich und dem Wasserverteiler. Je nachdem, ob die Temperatur des Wasserverteilers
geringer oder höher ist als die Temperatur der Zirkulationsleitung, erfolgt ein Wärmetransport
von der Zirkulationsleitung zum Wasserverteiler (für Warmwasser) oder vom Wasserverteiler
zur Zirkulationsleitung (für Kaltwasser). Dadurch wird der Wärmetransport zwischen
Zirkulationsleitung und Wasserverteiler, welcher ansonsten nur durch konvektive Strömungen
in der Versorgungsleitung stattfindet, erheblich unterstützt.
[0009] "Von der Versorgungsleitung unabhängig" bedeutet in Bezug auf die Wärmeleitvorrichtung,
dass zusätzlich zur Versorgungsleitung (in welcher aufgrund der vorhandenen Temperaturdifferenzen
natürlich auch eine Wärmeleitung stattfindet) ein zusätzlicher Wärmeleiter vorhanden
ist, der insbesondere unabhängig von dem wasserführenden Element der Versorgungsleitung
(z. B. einem Rohr oder einem Schlauch) und von dem in der Versorgungsleitung geführten
Medium ist. Mechanisch kann die Wärmeleitvorrichtung durchaus an die Versorgungsleitung
gekoppelt sein, auch ein gewisser thermischer Austausch ist möglich.
[0010] Der Anschlussbereich umfasst die Armatur, mit welcher die Versorgungsleitung an die
Zirkulationsleitung gekoppelt ist und den unmittelbar anschliessenden Bereich der
Versorgungsleitung. Für die Erfindung entscheidend ist, dass die Wärmeleitvorrichtung
in einem Bereich angekoppelt ist, der eine Temperatur aufweist, die im Wesentlichen
der lokalen Temperatur in der Zirkulationsleitung entspricht, bevorzugt soll bei einer
Ankopplung im Anschlussbereich die Temperatur an der Ankopplungsstelle der Wärmeleitvorrichtung
maximal 4°C, insbesondere maximal 2 °C, tiefer bzw. maximal 4 °C, insbesondere maximal
2 °C, höher sein als in der Zirkulationsleitung, beim Anschluss der Versorgungsleitung.
[0011] Wasserverteiler weisen in der Regel eine relativ grosse Masse auf, so dass ein Warmhalten
bzw. ein Kalthalten einen erheblichen Einfluss auf den Temperaturverlauf in den Leitungsabschnitten
zwischen der Zirkulationsleitung und den Bezugsorten hat. Mit Hilfe der Wärmeleitungsvorrichtung
wird die zwischen der Zirkulationsleitung und dem Wasserverteiler auftretende Verlustleistung
wieder zugeführt (Warmwasser) bzw. abgeführt (Kaltwasser), so dass die Temperatur
im Wasserverteiler in einem gewünschten Bereich gehalten werden kann. Generell ergibt
sich ein deutlich flacherer Temperaturverlauf zwischen Zirkulationsleitung und Wasserverteiler.
Auch in zeitlicher Hinsicht ergeben sich geringere Temperaturschwankungen beim Wasserverteiler,
was insbesondere auch Schwankungen der Wassertemperatur bei den Bezugsstellen reduziert.
[0012] Besonders vorteilhaft ist die erfindungsgemässe Lösung im Zusammenhang mit der Warmwasserversorgung.
In diesem Fall transportiert die Zirkulationsleitung Warmwasser und die Wärmeleitvorrichtung
leitet Wärme von der Zirkulationsleitung oder dem Anschlussbereich zum Wasserverteiler.
[0013] Versuche haben gezeigt, dass sich damit bei einer Einspeisetemperatur in den Vorlauf
der Zirkulationsleitung von 60 °C bei den Wasserverteilern und in der Versorgungsleitung
zwischen Zirkulationsleitung und Wasserverteiler zuverlässig eine Temperatur von stets
mindestens 50 °C halten lässt. Wenn Warmwasser energieeffizient mit einer Wärmepumpe
aufgeheizt wird, die eine Leistungszahl (COP) von ca. 4 aufweist, ergibt sich eine
Stromersparnis von ca. 75% gegenüber einer elektrischen Direktbeheizung des Wasserverteilers.
Berechnungen haben gezeigt, dass verglichen mit einer Lösung mit Heizbändern pro Etage
und Jahr bis zu 90 kWh elektrische Energie eingespart werden können.
[0014] Eine Temperatur von mind. 50 °C ist von grossem Vorteil, weil im Trinkwasser vorkommende
Legionellen-Bakterien sich besonders gut bei Temperaturen zwischen 25 °C und 45 °C
vermehren, während bei mindestens 50 °C keine Vermehrung mehr stattfindet und die
Bakterien ab 55 °C abgetötet werden.
[0015] Alternativ oder zusätzlich kann die Lösung auch zum Kalthalten eines Kaltwasserverteilers
eingesetzt werden. In diesem Fall transportiert die Zirkulationsleitung Kaltwasser
und die Wärmeleitvorrichtung leitet Wärme vom Wasserverteiler oder dem Anschlussbereich
zur Zirkulationsleitung. Sind sowohl eine zirkulierende Kalt- als auch eine zirkulierende
Warmwasserversorgung vorhanden, können parallel Wärmeleitvorrichtungen für das Kühlen
des Kaltwasserverteilers und für das Erwärmen des Warmwasserverteilers vorhanden sein.
Ist ein kombinierter Kalt-/Warmwasserverteiler vorhanden, können entsprechend der
Warmwasserteil erwärmt und der Kaltwasserteil gekühlt werden.
[0016] In diesem Fall und auch bei der einseitigen Anwendung für die Kalt- oder Warmwasserverteilung
ist es von Vorteil, wenn ein kombinierter Wasserverteiler, der zur Verteilung sowohl
von Warmwasser als auch von Kaltwasser ausgebildet ist, ein Gehäuse umfasst, welches
Isolationsmittel zwischen einem Warmwasserteil und einem Kaltwasserteil aufweist.
Dies minimiert die Wärmeübertragung zwischen dem (gegebenenfalls temperierten) Warmwasserteil
und dem (gegebenenfalls temperierten) Kaltwasserteil.
[0017] In einer bevorzugten Ausführung der Wasserverteilung ist eine Zirkulationsleitung
für Warmwasser vorhanden, nicht aber eine für Kaltwasser. Die Wärmeleitvorrichtung
ist zwischen der Zirkulationsleitung und dem Warmwasserteil des Wasserverteilers angeordnet,
um diesen zu temperieren und den Temperaturabfall in der Warmwasserversorgung zwischen
Zirkulationsleitung und Wasserverteiler zu minimieren. Gegenüber dem Warmwasserteil
ist der Kaltwasserteil des Wasserverteilers, welcher direkt aus einer Kaltwasserleitung
versorgt wird, thermisch isoliert.
[0018] In allen Fällen ist es von Vorteil, den Wasserverteiler bzw. den temperierten Teil
bzw. die temperierten Teile des Wasserverteilers nach aussen zu isolieren, um Wärmeverluste
oder einen unerwünschten Wärmeeintrag zu minimieren.
[0019] Mit Vorteil umfasst die Wärmeleitvorrichtung ein Wärmerohr. Dabei handelt es sich
um eine langgestreckte rohrartige Struktur mit einem hermetisch abgeschlossenen Innenraum,
in welchem ein eine gewisse Menge eines Arbeitsmediums enthalten ist. Der Druck im
Innern des Wärmerohrs ist typischerweise geringer als der Umgebungsdruck und an die
Arbeitstemperatur des spezifischen Wärmerohrs angepasst. Am Anfang und am Ende der
Struktur sind jeweils Bereiche zur Wärmeübertragung ausgebildet. Bei einem Wärmeeintrag
an der Wärmequelle verdampft ein Anteil des Arbeitsmediums, der Dampf strömt aufgrund
des entstehenden Druckgefälles zum gegenüberliegenden Ende, der Wärmesenke. Dort kondensiert
der Dampf, so dass Kondensationswärme frei wird und die zuvor aufgenommene latente
Wärme über den Wärmeübertragungsbereich freigegeben werden kann. Der Wärmetransport
erfolgt passiv, d. h. es ist keine Pumpvorrichtung vorhanden und es wird kein zusätzlicher
Energieeintrag von aussen benötigt.
[0020] Besonders bevorzugt handelt es sich beim Wärmerohr um eine sog. Heatpipe. Diese nutzt
das Dochtprinzip bzw. Kapillarität, um das kondensierte Arbeitsmedium zurück zur Wärmequelle
zu bringen. Gegenüber der alternativen Ausbildung des Wärmerohrs als Gravitationswärmerohr
bzw. Zweiphasen-Thermosiphon hat die Heatpipe den Vorteil, dass sie lageunabhängig
funktioniert, dass die Gefahr des Austrocknens der Quelle minimiert ist und dass der
erreichbare Wärmestrom erhöht ist. Durch eine vertikale bzw. geneigte Anordnung lässt
sich auch bei einer Heatpipe zusätzlich die Gravitationskraft zur Rückführung des
Mediums einsetzen. Es hat sich gezeigt, dass im vorliegenden Anwendungsfall eine leichte
Neigung der Heatpipe um beispielsweise 1 - 5° (vom wärmeren zum kühleren Ende ansteigend)
die Eigenschaften der Heatpipe verbessert.
[0021] Bevorzugt wird als Arbeitsmedium Wasser eingesetzt. Der Druck im abgeschlossenen
Innenraum ist so gewählt, dass der resultierende Siedepunkt des Arbeitsmediums auf
die zu erwartenden Temperaturen abgestimmt ist.
[0022] Insbesondere bei grösseren Abständen zwischen Zirkulationsleitung und Wasserverteiler
ist es bei der Verwendung von Heatpipes als Wärmerohr von Vorteil, wenn das Wärmerohr
mindestens zwei Heatpipes umfasst und ein Verbindungsstück zur mechanischen und thermischen
Verbindung eines Endes einer ersten der Heatpipes mit einem Anfang einer zweiten der
Heatpipes. Abgegebene Wärme der einen Heatpipe wird über das Verbindungsstück bzw.
einen wärmeleitenden Teil davon auf die andere Heatpipe übertragen. Dadurch wird eine
effiziente Wärmeübertragung sichergestellt, zudem kann das Wärmerohr modular aufgebaut
werden. Versuche haben gezeigt, dass der Einsatz eines Verbindungsstücks ab einer
Gesamtlänge von ca. 2 m sinnvoll ist.
[0023] Beim Verbindungsstück handelt es sich beispielsweise um ein Profil aus einem Metall
mit guter Wärmeleitung (z. B. Aluminium oder Kupfer), welches Aufnahmeöffnungen für
die beiden Heatpipes aufweist. Letztere werden dann mit ihrem Ende bzw. Anfang in
diesen Aufnahmeöffnungen aufgenommen. Mit Vorteil wird zwischen dem Aussenmantel der
Heatpipes und dem Innenmantel der Aufnahmeöffnungen Leitpaste aufgetragen, so dass
eine ungehinderte Wärmeübertragung erfolgen kann.
[0024] Ebenfalls mechanisch an das Verbindungsstück kann die Versorgungsleitung gekoppelt
sein, dies schafft eine einfache und sichere (zusätzliche) Befestigung für das Wärmerohr
im Bereich des Verbindungsstücks. Zusätzlich oder alternativ kann zwischen dem Verbindungsstück
und der Versorgungsleitung auch eine thermische Kopplung stattfinden. Dadurch erfolgt
- je nach erwartetem Temperaturprofil in der Versorgungsleitung - eine lokale Wärmeabgabe
bzw. -aufnahme, die zu einem gleichmässigeren Temperaturverlauf in der Versorgungsleitung
führen oder den Wärmetransport durch das Wärmerohr unterstützen kann.
[0025] Auch bei der Verwendung eines Verbindungsstücks (oder mehrerer Verbindungsstücke)
hat sich gezeigt, dass eine geneigte Anordnung (um beispielsweise 1 - 5°) des gesamten
Wärmerohrs die Effizienz der Wärmeübertragung zwischen mehreren Heatpipes signifikant
verbessern kann.
[0026] Anstelle eines Verbindungsstücks können zwei oder mehr Heatpipes jeweils auf andere
Weise verbunden werden, z. B. durch eine Hartlötverbindung.
[0027] Mit Vorteil wirkt die Wärmeleitvorrichtung mit einem Bereich eines Rücklaufs der
Zirkulationsleitung zusammen. Dadurch wird gegenüber einer Anordnung am Vorlauf vermieden,
dass ein Wärmebezug aus einer Warmwasser-Zirkulationsleitung bzw. eine Wärmezufuhr
zu einer Kaltwasser-Zirkulationsleitung zu einer ungewollten Abkühlung bzw. Erwärmung
des zirkulierten Brauchwassers für an nachgeordneten Versorgungsleitungen angeschlossene
Bezüger führt. Zudem sind die Leitungsquerschnitte des Rücklaufs in der Regel deutlich
kleiner als diejenige des Vorlaufs / der Steigleitung. Entsprechend werden die Komplexität
und der Materialaufwand für die Anbindung der Wärmeleitvorrichtung erheblich reduziert.
Schliesslich werden allfällige Druckverluste aufgrund zusätzlicher Bauteile in der
Steigleitung vermieden.
[0028] Bei einer Anbindung der Wärmeleitvorrichtung an den Rücklauf ist es von Vorteil,
wenn die Rücklauftemperatur kontrolliert und ein Zirkulationsfluss derart angepasst
wird, dass eine minimale Rücklauftemperatur eingehalten bzw. überschritten wird. Dies
kann durch ein an sich bekanntes Zirkulationsregulierventil erfolgen, welches den
Durchfluss vergrössert, wenn die Rücklauftemperatur sinkt. Alternativ oder zusätzlich
können Pumpen mit regelbarer Leistung eingesetzt werden, die anhand von Daten eines
Temperatursensors geregelt werden.
[0029] Mit Vorteil umfasst die Wasserverteilung ein Übertragungsstück, welches mechanisch
an der Zirkulationsleitung und/oder im Anschlussbereich an der Versorgungsleitung
anbringbar und mit der Wärmeleitvorrichtung verbindbar ist und ein Verbindungselement
aus wärmeleitendem Material umfasst, welches in montiertem Zustand des Übertragungsstücks
sowohl die Zirkulationsleitung und/oder die Versorgungsleitung als auch die Wärmeleitvorrichtung
kontaktiert. Dieses Übergangsstück ermöglicht eine effiziente Wärmeübertragung zwischen
der Zirkulationsleitung und der Wärmeleitvorrichtung, es kann zudem so ausgebildet
werden, dass es einfach an der Zirkulationsleitung und/oder dem angrenzenden Abschnitt
der Versorgungsleitung montierbar ist.
[0030] Bevorzugt erfolgt die Befestigung der Wärmeleitvorrichtung durch eine Klemmverbindung.
Beispielsweise umfasst das Übertragungsstück zwei halbschalenartige Elemente, welche
gemeinsam einen länglichen, z. B. zylindrischen, Endabschnitt der Wärmeleitvorrichtung
aufnehmen können. Die beiden halbschalenartigen Elementen werden gegeneinander und
den Endabschnitt verspannt, so dass eine sichere mechanische Befestigung mit guter
Wärmeübertragung resultiert.
[0031] Alternativ wird die Wärmeleitvorrichtung direkt an die Zirkulationsleitung und/oder
den Anschlussbereich der Versorgungsleitung angekoppelt, z. B. über eine Hartlotverbindung.
[0032] Bei einer bevorzugten Ausführungsform umfasst das Übertragungsstück einen T-Stück-Abschnitt,
welcher in die Zirkulationsleitung eingebaut ist, und einen am T-Stück-Abschnitt angeschlossenen
Wärmeübertragungsabschnitt, in welchem das Verbindungselement angeordnet ist. Der
T-Stück-Abschnitt ist dabei derart ausgebildet, dass Trinkwasser aus der Zirkulationsleitung
in den Wärmeübertragungsabschnitt und von dort wieder zurück stromabwärts in die Zirkulationsleitung
geleitet wird. Dies ermöglicht eine Vergrösserung der für den Wärmeaustausch zur Verfügung
stehenden Kontaktfläche und damit eine grössere Wärmeübertragung.
[0033] Es hat sich gezeigt, dass bei üblichen Zirkulations-Volumenströmen von ca. 0.5 l/min
in typischen Anwendungsfällen zur ausreichenden Wärmeübertragung eine direkt durchströmte
Fläche von mindestens ca. 100 cm
2 benötigt wird, um die geforderten Temperaturen halten zu können. Dies ist mit Hilfe
der Umleitung des zirkulierenden Trinkwassers erreichbar. Je nach Länge der Versorgungsleitung,
der Temperatur des Trinkwassers in der Versorgungsleitung und der thermischen Isolation
der beteiligten Komponenten können auch geringere durchströmte Flächen ausreichend
sein. Bei gewissen Anwendungssituationen ist die durchströmte Fläche grösser zu dimensionieren.
[0034] Insbesondere wenn die Wärmeleitvorrichtung mit einem Bereich eines Vorlaufs der Zirkulationsleitung
zusammenwirkt, umfasst die Wasserverteilung mit Vorteil eine Bypass-Leitung zur Umgehung
des Übertragungsstücks und ein Ventil zur selektiven Aktivierung der Bypass-Leitung
bei Überschreiten eines Mindest-Volumenstroms. Falls der minimale Zirkulations-Volumenstrom
überschritten wird, insbesondere weil ein Wasserbezug stattfindet, wird die Bypass-Leitung
aktiviert und der den Mindest-Volumenstrom überschreitende Anteil wird direkt durch
die Bypass-Leitung geführt. Dadurch kann der Strömungsverlust durch die Umleitung
im Übertragungsstück reduziert werden. Der Mindest-Volumenstrom kann dem minimalen
Zirkulations-Volumenstrom entsprechen oder er kann etwas höher gewählt werden, damit
die Umgehung des Übertragungsstücks erst bei grösseren Zapfmengen ausgelöst wird.
[0035] Geeignete Ventile sind an sich bekannt, sie basieren beispielsweise auf dem Venturi-Prinzip
oder dynamischen Differenzdruckelementen.
[0036] Bei einer Anordnung des Übertragungsstücks im Vorlauf der Zirkulationsleitung ist
es von Vorteil, wenn das Übertragungsstück einen Ausgang zum Anschluss der Versorgungsleitung
aufweist. Anstelle der üblichen Armatur zum Anschluss der Versorgungsleitung kann
dann das Übertragungsstück eingesetzt werden. Die Nachrüstung wird vereinfacht und
bei Neubauten ergeben sich eine geringere Anzahl benötigter Bauteile und damit geringere
Kosten, ein reduzierter Platzbedarf und ein geringerer Montageaufwand.
[0037] Bei einer Anordnung des Übertragungsstücks im Rücklauf der Zirkulationsleitung wird
im Übertragungsstück kein Ausgang für die Versorgungsleitung benötigt. Es ist aber
trotzdem möglich, das Übertragungsstück für den Rücklauf mit einer Verzweigung vom
Vorlauf in die Versorgungsleitung konstruktiv zu kombinieren. So können für einen
Gebäudeteil die einzelnen fluidleitenden und thermischen Verbindungen zu bzw. von
der Zirkulationsleitung mit einem einzigen Bauteil geschaffen werden.
[0038] Bevorzugt ist die Wärmeleitvorrichtung der Versorgungsleitung benachbart angeordnet.
Dies sorgt für eine Minimierung des Platzbedarfs, die Versorgungsleitung kann zudem
bei Bedarf für die Befestigung und/oder mechanische Stabilisierung der Wärmeleitvorrichtung
herangezogen werden.
[0039] Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel umfasst die Wärmeleitvorrichtung ein Übertragungsstück,
in welchem ein Abschnitt des Rücklaufs der Zirkulationsleitung geführt ist und eine
Heatpipe als Wärmeleitvorrichtung, welche thermisch und mechanisch an das Übertragungsstück
gekoppelt ist. Die Heatpipe ist bis zum Wasserverteiler im Wesentlichen parallel in
geringem Abstand zur Versorgungsleitung geführt, mit Vorteil steigt sie ausgehend
vom Übertragungsstück geringfügig an. Die Heatpipe ist schliesslich thermisch an den
Warmwasserverteiler bzw. den Warmwasserteil des Wasserverteilers gekoppelt.
[0040] Aus der nachfolgenden Detailbeschreibung und der Gesamtheit der Patentansprüche ergeben
sich weitere vorteilhafte Ausführungsformen und Merkmalskombinationen der Erfindung.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0041] Die zur Erläuterung des Ausführungsbeispiels verwendeten Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1
- Eine schematische Darstellung einer Wasserverteilung für ein Gebäude gemäss dem Stand
der Technik;
- Fig. 2
- eine schematische Darstellung einer Wasserverteilung für ein Gebäude gemäss einem
Ausführungsbeispiel der Erfindung;
- Fig. 3
- die Anbindung der Heatpipe der erfindungsgemässen Wasserverteilung;
- Fig. 4
- ein Schrägbild einer ersten Ausführungsform eines Übertragungsstücks der Wasserverteilung;
- Fig. 5
- eine Querschnittsdarstellung des Übertragungsstücks;
- Fig. 6A-C
- einen ersten Querschnitt, eine Draufsicht und einen zweiten Querschnitt eines Übertragungsstücks
gemäss einer zweiten Ausführungsform;
- Fig. 7A-C
- einen ersten Querschnitt, eine Draufsicht und einen zweiten Querschnitt eines Übertragungsstücks
gemäss einer dritten Ausführungsform;
- Fig. 8
- eine Seitenansicht der Anbindung eines Wasserverteilers mit Hilfe des Übertragungsstücks
gemäss der dritten Ausführungsform; und
- Fig. 9
- einen Vergleich des Temperaturverlaufs in einer Versorgungsleitung mit und ohne Temperierung
des Wasserverteilers durch eine Heatpipe.
[0042] Grundsätzlich sind in den Figuren gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen versehen.
Wege zur Ausführung der Erfindung
[0043] Die Figur 1 ist eine schematische Darstellung einer Wasserverteilung für ein Gebäude
gemäss dem Stand der Technik. Dargestellt sind nur einzelne Teile der Wasserverteilung,
welche für die Erläuterung der Erfindung relevant sind. Die Wasserverteilung umfasst
eine Zirkulationsleitung 1 mit einem Vorlauf 1a und einem Rücklauf 1b, in welcher
durch eine Pumpe 2 von einem Boiler 3 erwärmtes Wasser umgewälzt wird. An den Vorlauf
1a der Zirkulationsleitung 1 sind mehrere Versorgungsleitungen angeschlossen, darunter
eine Versorgungsleitung 4, welche zu einem Wasserverteiler 10 führt. In der Versorgungsleitung
4 sind ein Absperrorgan 5 und ein Warmwasserzähler 6 angeordnet. Letzterer misst den
Volumenstrom und ermöglicht so die Messung des Warmwasserverbrauchs einzelner Gebäudeeinheiten
(z. B. Wohnungen). Vom Wasserverteiler 10 führen Ausstossleitungen 7.1, 7.2, 7.3,
7.4 zu vier Verbrauchern 8.1, 8.2, 8.3, 8.4, wobei es sich im gezeigten Beispiel um
einen Waschtisch (Verbraucher 8.1), eine Dusche (Verbraucher 8.2), einen Spültisch
(Verbraucher 8.3) und eine Badewanne (Verbraucher 8.4) handelt. Die übrigen Versorgungsleitungen
sind in der Figur 1 nur andeutungsweise dargestellt, aber analog zur Versorgungsleitung
4 ausgebildet.
[0044] Während also das Warmwasser in der Zirkulationsleitung zirkuliert und in diese beim
Boiler mit einer Temperatur von ca. 60 °C eingespeist und mit ca. 55 °C wieder rückgeführt
wird, findet in der Versorgungsleitung 4 keine eigentliche Zirkulation statt. Aufgrund
thermischer Effekte ergibt sich lediglich eine Mikrozirkulation, die zu einem gewissen
Wärmeaustausch entlang der Versorgungsleitung 4 führt.
[0045] Aufgrund der Temperaturdifferenz zwischen der Zirkulationsleitung (knapp 60 °C) und
der Umgebung des Wasserverteilers (ca. 20 °C) ergibt sich ein Temperaturabfall. Wird
längere Zeit kein Warmwasser bezogen, fällt die Temperatur des Warmwasserverteilers
(und des darin befindlichen Wassers) auf 35 - 40 °C. Dies kann zu hygienischen Problemen
führen, zudem ergibt sich bei erneutem Warmwasserbezug eine Verzögerung, und die Temperatur
steigt zunächst während einer erheblichen Zeitspanne an, bis die stationäre Abgabetemperatur
erreicht wird. Dies kann zum ungewollten Bezug von zu heissem Wasser führen, was insbesondere
bei der Benutzung einer Dusche oder Badewanne unangenehm sein kann.
[0046] Die Figur 2 ist eine schematische Darstellung einer Wasserverteilung für ein Gebäude
gemäss einem Ausführungsbeispiel der Erfindung. Die Grundelemente der Wasserverteilung,
die Zirkulationsleitung 1 mit Vorlauf 1a und Rücklauf 1b, die Pumpe 2, der Boiler
3, die Versorgungsleitung 4 mit Absperrelement 5 und Warmwasserzähler 6 sowie die
Ausstossleitungen 7.1, 7.2, 7.3, 7.4 und die Verbraucher 8.1, 8.2, 8.3, 8.4, entsprechen
den Komponenten in der vorbekannten Wasserverteilung.
[0047] Erfindungsgemäss ist nun aber eine von der Versorgungsleitung 4 unabhängige Wärmeleitvorrichtung
20 zwischen einem Bereich im Rücklauf 1b der Zirkulationsleitung 1 und einem entsprechend
angepassten Wasserverteiler 11 angeordnet. Die Wärmeleitvorrichtung 20 umfasst ein
Übertragungsstück 30, eine Heatpipe 40 und einen Anschlussteil 50 für den Wasserverteiler
11. Das Übertragungsstück 30 umfasst einen Leitungsabschnitt zum Einbau in den Rücklauf
1b der Zirkulationsleitung 1 und eine Aufnahme für den Anfang der Heatpipe 40, wobei
zwischen dem Leitungsabschnitt und der Heatpipe 40 eine wärmeleitende Verbindung geschaffen
wird, namentlich durch das wärmeleitende Material des Übertragungsstücks und eine
in die Aufnahme eingebrachte Leitpaste zur thermischen Anbindung der aufgenommenen
Heatpipe 40.
[0048] Mit Hilfe der Wärmeleitvorrichtung kann Wärme von der Zirkulationsleitung 1 zum Wasserverteiler
11 übertragen und dieser temperiert werden. Entsprechend ergibt sich beim Wasserverteiler
11 eine höhere Temperatur und damit ein reduzierter Temperaturabfall ausgehend von
der Zirkulationsleitung 1. Die Anordnung im Rücklauf 1b der Zirkulationsleitung 1
vermeidet negative Auswirkungen auf Versorgungsleitungen, die nach dem Wärmebezug
am Vorlauf 1a angeschlossen sind. Ferner kann das Übertragungsstück aufgrund des geringeren
Querschnitts des Rücklaufs 1b mit geringeren Querschnitten und damit kompakter und
kostengünstiger ausgeführt werden.
[0049] In der Zirkulationsleitung 1 ist ferner ein Zirkulationsregulierventil 9 angeordnet.
Dieses vergrössert seinen Durchlass bei sinkenden Temperaturen und stellt somit sicher,
dass der Zirkulationsfluss in einem Bereich gehalten wird, mit welchem eine Minimaltemperatur
in der Zirkulationsleitung 1 (von z. B. 55 °C) eingehalten wird. Entsprechende Zirkulationsregulierventile
sind bekannt und z. T. bereits in Zirkulationsleitungen eingebaut. Im Rahmen der erfindungsgemässen
Wasserverteilung ist ein solches Ventil von besonderem Vorteil, weil es auch bei temporär
grossem Wärmebezug für die Temperierung der Wasserverteiler sicherstellt, dass eine
unbedenkliche Mindesttemperatur eingehalten werden kann.
[0050] Nach der Montage des Übertragungsstücks, der Heatpipe und der Anbindung des anderen
Endes der Heatpipe an den Wasserverteiler werden alle Anschlussstellen, also namentlich
beim Übertragungsstück und gegebenenfalls beim Wasserverteiler mit einer Wärmedämmung
versehen. Dies gilt auch für den Leitungsbereich der Heatpipe, falls dieser nicht
ohnehin mit einer thermischen Isolation versehen ist.
[0051] Die Figur 3 zeigt auf schematische Weise die Anbindung der Heatpipe der erfindungsgemässen
Wasserverteilung. Der Einfachheit halber sind bei der Versorgungsleitung 4, welche
von der Zirkulationsleitung 1 zum Wasserverteiler 11 führt, das Absperrelement und
der Wasserzähler nicht dargestellt. Zudem wird eine direkte Anbindung gezeigt, wogegen
im Rahmen des Ausführungsbeispiels ein Übertragungsstück zum Einsatz gelangt.
[0052] Die Detaildarstellung in der Figur 3 zeigt den Bereich, in welchem Wärme von der
Zirkulationsleitung 1 in die Heatpipe 40 übertragen wird. Dort sind die metallische
Ummantelung 41 der Heatpipe 40 und die metallische Rohrwand 1a der Zirkulationsleitung
1 parallel geführt und über eine Wärmeleitpaste 15 thermisch aneinander gekoppelt.
Im abgeschlossenen Innenraum 43 der Heatpipe 40 befindliches Wärmeleitungsfluid 45
(entmineralisiertes Wasser) wird aufgrund des Wärmeeintrags von der Zirkulationsleitung
1 verdampft und steigt auf bzw. fliesst zum entgegengesetzten Ende der Heatpipe 40,
wo die Temperatur tiefer ist. Dort kondensiert das Wärmeleitungsfluid 45, gibt seine
latente Wärme ab und wird aufgrund der Kapillarwirkung der gesinterten Innenfläche
42 der Ummantelung 41 und im vertikalen Bereich zusätzlich aufgrund der Gravitation
wieder zurück zum Ausgangspunkt geführt.
[0053] Die Kurve 61 stellt qualitativ den Temperaturverlauf vom Mittelpunkt der Zirkulationsleitung
1 bis in den Innenraum 43 der Heatpipe 40 dar.
[0054] Die Figur 4 zeigt ein Schrägbild, die Figur 5 eine Querschnittsdarstellung einer
ersten Ausführungsform eines Übertragungsstücks 30 der Wasserverteilung, zur Ankopplung
an den Vorlauf der Zirkulationsleitung. Das Übertragungsstück 30 ist T-förmig ausgebildet,
wobei die Zirkulationsleitung einerseits mit einem ersten Ende des horizontalen Schenkels
und andererseits mit dem vertikalen Schenkel des Übertragungsstücks 30 verbunden ist,
so dass die Zirkulationsleitung im Übertragungsstück 30 einen L-förmigen Verlauf 31
hat. Das zweite Ende des horizontalen Schenkels mündet in die Versorgungsleitung.
Ein Ende der Heatpipe 40 ist in einer parallel zum horizontalen Schenkel des Leitungsabschnitts
31 verlaufenden Aufnahme 32 aufgenommen. Die Aufnahme 32 ist zwischen einem Befestigungsstück
33 und dem Grundkörper 34 des Übertragungsstücks 30 ausgebildet. Das Befestigungsstück
33 lässt sich nach dem Einlegen der Heatpipe 40 mittels einer Reihe von Schrauben
am Grundkörper 34 befestigen. Aufgrund der massiven Ausführung sowohl des Grundkörpers
34 als auch des Befestigungsstücks 33 ergibt sich eine gute Wärmeübertragung.
[0055] Die Figuren 6A-C zeigen eine zweite Ausführungsform eines erfindungsgemässen Übertragungsstücks,
zur Anbindung an den Vorlauf der Zirkulationsleitung. Die Figur 6A zeigt einen ersten
Querschnitt in einer vertikalen Ebene, die Figur 6B eine Draufsicht und die Figur
6C einen zweiten Querschnitt, entlang der Linie A - A in Figur 6A. Das Übertragungsstück
130 ist T-förmig ausgebildet, wobei der eine Schenkel des Übertragungsstücks 130 mit
einem ersten Ende einen Zuleitungsanschluss 135 für die Steigleitung und mit seinem
anderen Ende einen Ableitungsanschluss 136 für die Steigleitung bildet. Der andere
Schenkel des Übertragungsstücks 130 weist einen ersten Bereich auf, in welchem zwei
Leitungsabschnitte 138, 139 nebeneinander parallel verlaufen, einen zweiten Abschnitt,
in welchem die beiden Leitungsabschnitte 138, 139 miteinander verbunden sind, und
einen Versorgungsanschluss 137 zur Verbindung mit der zur Wasserverteilung des Gebäudeteils
führenden Versorgungsleitung. Im ersten Schenkel ist zwischen dem Zuleitungsabschluss
135 und dem Ableitungsabschluss 136 ein Strömungsteilerventil 70 angeordnet.
[0056] Bei hohem Durchfluss, z. B. aufgrund eines Wasserbezugs in einer nachgeordneten Versorgungsleitung,
öffnet des Strömungsteilerventil 70, so dass ein Grossteil des Durchflusses dieses
passiert, das Wasser also in gerader Linie vom Zuleitungsanschluss 135 zum Ableitungsanschluss
136 fliesst. Bei geringem Durchfluss, z. B. wenn lediglich die minimale Zirkulation
stattfindet, fliesst das Wasser vom Zuleitungsanschluss 135 zunächst entlang dem Leitungsabschnitt
138 mit einem sektorringartigen Querschnitt, anschliessend nach einer Umlenkung um
180° im zweiten Bereich des entsprechenden Schenkels entlang dem Leitungsabschnitt
139 mit einem kreisförmigen Querschnitt zum Ableitungsanschluss 136. Bei Wasserbezug
in der angeschlossenen Versorgungsleitung fliesst das Wasser aus dem ersten Leitungsabschnitt
138 direkt durch den Versorgungsanschluss 137 in die Versorgungsleitung.
[0057] Der Anfang der Heatpipe 40 ist in einer Aufnahme 132 aufgenommen, wobei auch hier
zwischen der Heatpipe 40 und dem Übertragungsstück 130 vor der Montage eine Leitpaste
aufgetragen wird. Die Heatpipe 40 erstreckt sich in gerader Linie aus dem Übertragungsstück
130, wobei sie so angeordnet ist, dass sie eine Neigung von ca. 3° zur Horizontalen
aufweist, vom Übertragungsstück 130 aus ansteigend. Der Versorgungsanschluss 137 ist
seitlich zur Heatpipe 40 versetzt angeordnet.
[0058] Die Figuren 7A-C zeigen eine dritte Ausführungsform eines erfindungsgemässen Übertragungsstücks,
zur Anbindung an den Rücklauf der Zirkulationsleitung. Die Figur 7A zeigt einen ersten
Querschnitt in einer vertikalen Ebene, die Figur 7B eine Draufsicht und die Figur
7C einen zweiten Querschnitt, entlang der Linie B - B in Figur 7A. Das Übertragungsstück
230 ist T-förmig ausgebildet, wobei der eine Schenkel des Übertragungsstücks 230 mit
einem ersten Ende einen Zuleitungsanschluss 235 für die Rücklaufleitung und mit seinem
anderen Ende einen Ableitungsanschluss 236 für die Rücklaufleitung bildet. Der andere
Schenkel des Übertragungsstücks 230 weist einen ersten Bereich auf, in welchem zwei
Leitungsabschnitte 238, 239 nebeneinander parallel verlaufen und einen zweiten Abschnitt,
in welchem die beiden Leitungsabschnitte 238, 239 über einen 180°-Bogen miteinander
verbunden sind.
[0059] Der Anfang der Heatpipe 40 ist in einer Aufnahme 232 auf der Oberseite des Übertragungsstücks
230 aufgenommen, wobei auch hier zwischen der Heatpipe 40 und dem Übertragungsstück
230 vor der Montage eine Leitpaste aufgetragen wird. Die Aufnahme 232 ist vom nierenförmigen
oberen Leitungsabschnitt 238 teilweise umgeben. Die Heatpipe 40 erstreckt sich in
gerader Linie aus dem Übertragungsstück 230.. Aufgrund der achsialen Symmetrie in
Längsrichtung mit obenliegender Anbindung der Heatpipe 40 kann dasselbe Übertragungsstück
230 sowohl bei rechts- als auch linksabzweigenden Versorgungsleitungen zum Einsatz
kommen.
[0060] Die Figur 8 zeigt eine Seitenansicht der Anbindung eines Wasserverteilers mit Hilfe
des Übertragungsstücks gemäss der dritten Ausführungsform. Der Wasserverteiler 11
ist über eine Versorgungsleitung 4 und ein Anschlussstück 12 mit dem Vorlauf 1a der
Zirkulationsleitung 1 für Warmwasser verbunden. In der Versorgungsleitung sind ein
Absperrelement 5 und ein Warmwasserzähler 6 angeordnet. Parallel zum Vorlauf 1a verläuft
der Rücklauf 1b der Zirkulationsleitung 1. Im Rücklauf 1b ist das vorstehend beschriebene
Übertragungsstück 230 gemäss der dritten Ausführungsform eingebaut. In der entsprechenden
Aufnahme ist eine erste Sektion 47 der Heatpipe 40 gehalten. Diese erste Sektion 47
führt bis zu einem Verbindungsstück 49, welches Aufnahmen für die Endabschnitte zweier
Heatpipes und die Versorgungsleitung 4 aufweist. Sowohl das Ende der ersten Sektion
47 als auch der Anfang der zweiten Sektion 48 und ein Teilstück der Versorgungsleitung
4 können somit im Verbindungsstück 49 aufgenommen werden. Die beiden Sektionen 47,
48 sind so angeordnet, dass eine effiziente Wärmeübertragung von der ersten Sektion
47 zur zweiten Sektion 48 ermöglicht wird. Bei beiden Sektionen 47, 48 handelt es
sich um eigenständige Heatpipes.
[0061] Das Ende der zweiten Sektion 48 ist zur Wärmeabgabe in eine entsprechende Aufnahme
des Wasserverteilers 11 geführt. Ausgehend vom Übertragungsstück 230 verläuft die
Heatpipe 40 mit den beiden Sektionen 47, 48 horizontal zum Wasserverteiler 11. Alternativ
ist es auch möglich, die Heatpipe 40 in einem Winkel von 3° schräg nach oben zum Wasserverteiler
11 zu führen. In diesem Fall weisen das Übertragungsstück und der Wasserverteiler
entsprechend geneigte Aufnahmen für die Endbereiche der Heatpipe auf.
[0062] Die Figur 9 zeigt einen Vergleich des Temperaturverlaufs in einer Versorgungsleitung
mit und ohne Temperierung des Wasserverteilers durch eine Heatpipe. Sie stellt Vergleichsmessungen
anhand eines realitätsnahen Funktionsmusters dar.
[0063] Der eingesetzte Wärmeleiter war aus drei Heatpipes mit jeweils einer Länge von 500
mm aufgebaut, welche jeweils über 10 mm an ihren Enden in eine flache Form gebracht,
überlappend angeordnet und mittels Hartlot thermisch miteinander verbunden waren.
Es ergab sich eine Gesamtlänge des Wärmeleiters von 1300 mm. Die Heatpipes stammten
von der Firma Elinter AG, Cham, Schweiz und umfassten ein Kupferrohr mit einem Durchmesser
von 10 mm, welches auf seiner Innenseite gesintert ist und welches eine gewisse Menge
entmineralisiertes Wasser enthält. Die gesamte Versorgungsleitung von der Zirkulationsleitung
bis zum Wasserverteiler war mit einem Kautschukmaterial einer Wanddicke von 50 mm
isoliert.
[0064] Die Temperatur wurde u. a. an folgenden Punkten gemessen:
Ort |
Abstand von der Zirkulationsleitung [mm] |
Zirkulationsleitung |
0 |
Beginn Versorgungsleitung |
102 |
vor Absperrhahn |
516 |
vor Wasserverteiler |
930 |
Mitte Wasserverteiler |
1213 |
[0065] Die Kurve 62 stellt den Temperaturverlauf ohne Einsatz des Wärmeleiters dar. Die
Kurve 63 zeigt den Temperaturverlauf bei erfindungsgemässem Einsatz der Heatpipe.
Die vertikale Achse gibt die Temperatur in °C, die horizontale Achse den Abstand von
der Zirkulationsleitung in mm an. Wie aus den dargestellten Kurven 62, 63 ersichtlich
ist, nahm ohne Wärmeleiter die Temperatur von der Zirkulationsleitung bis zur Mitte
des Verteilers stetig ab. Im Verteiler betrug sie noch ca. 39 °C. Durch den Einsatz
der Heatpipe ergab sich ein anderes Bild: Die Temperatur fiel weniger stark ab, insbesondere
in einem zirkulationsleitungsfernen Bereich der Versorgungsleitung, sie stieg dann
aufgrund des lokalisierten Wärmeeintrags im Wasserverteiler wieder auf ca. 54.5 °C
an. Die minimale Temperatur lag stets bei über 50 °C, im vorliegenden Fall wurde sie
kurz vor dem Wasserverteiler gemessen. Im Rahmen des Versuchs konnte eine mittlere
Wärmeleistung von über 20 W zuverlässig übertragen werden.
[0066] Die Erfindung ist nicht auf die dargestellten Ausführungsbeispiele beschränkt. So
kann insbesondere die Dimensionierung der Wärmeleitvorrichtung anders gewählt werden,
und die Anbindung an die Zirkulationsleitung und/oder den Wasserverteiler kann auf
andere Weise erfolgen.
[0067] Um die Wärmeübertragung zwischen Übertragungsstück und Heatpipe zu optimieren, können
die Leitungsabschnitte im Übertragungsstück mit nach innen gerichteten Profilierungen,
z. B. rippenartigen Profilierungen versehen sein.
[0068] Zusammenfassend ist festzustellen, dass die Erfindung eine Wasserverteilung schafft,
welche einfach installierbar und energieeffizient ist und eine übermässige Abkühlung
bzw. Erwärmung des Wassers in den von der Zirkulationsleitung abzweigenden Abschnitten
vermeidet.
1. Wasserverteilung für ein Gebäude, umfassend
a) eine Zirkulationsleitung für Trinkwasser;
b) einen Wasserverteiler für einen Gebäudeteil;
c) eine von der Zirkulationsleitung in einem Anschlussbereich abzweigende Versorgungsleitung,
welche die Zirkulationsleitung mit dem Wasserverteiler verbindet;
gekennzeichnet durch
d) eine von der Versorgungsleitung unabhängige Wärmeleitvorrichtung zur Leitung von
Wärme zwischen der Zirkulationsleitung oder dem Anschlussbereich und dem Wasserverteiler.
2. Wasserverteilung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Zirkulationsleitung Warmwasser transportiert und die Wärmeleitvorrichtung Wärme
von der Zirkulationsleitung oder dem Anschlussbereich zum Wasserverteiler leitet.
3. Wasserverteilung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Zirkulationsleitung Kaltwasser transportiert und die Wärmeleitvorrichtung Wärme
vom Wasserverteiler oder dem Anschlussbereich zur Zirkulationsleitung leitet.
4. Wasserverteilung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Wärmeleitvorrichtung ein Wärmerohr umfasst.
5. Wasserverteilung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Wärmerohr als Heatpipe ausgebildet ist.
6. Wasserverteilung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Wärmerohr mindestens zwei Heatpipes umfasst und ein Verbindungsstück zur mechanischen
und thermischen Verbindung eines Endes einer ersten der Heatpipes mit einem Anfang
einer zweiten der Heatpipes.
7. Wasserverteilung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Wärmeleitvorrichtung mit einem Bereich eines Rücklaufs der Zirkulationsleitung
zusammenwirkt.
8. Wasserverteilung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, gekennzeichnet durch ein Übertragungsstück, welches mechanisch an der Zirkulationsleitung und/oder im
Anschlussbereich an der Versorgungsleitung anbringbar und mit der Wärmeleitvorrichtung
verbindbar ist und ein Verbindungselement aus wärmeleitendem Material umfasst, welches
in montiertem Zustand des Übertragungsstücks sowohl die Zirkulationsleitung und/oder
die Versorgungsleitung als auch die Wärmeleitvorrichtung kontaktiert.
9. Wasserverteilung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Übertragungsstück einen T-Stück-Abschnitt umfasst, welcher in die Zirkulationsleitung
eingebaut ist, und einen am T-Stück-Abschnitt angeschlossenen Wärmeübertragungsabschnitt,
in welchem das Verbindungselement angeordnet ist, wobei der T-Stück-Abschnitt derart
ausgebildet ist, dass Trinkwasser aus der Zirkulationsleitung in den Wärmeübertragungsabschnitt
und von dort wieder zurück stromabwärts in die Zirkulationsleitung geleitet wird.
10. Wasserverteilung nach Anspruch 9, gekennzeichnet durch eine Bypass-Leitung zur Umgehung des Übertragungsstücks und durch ein Ventil zur
selektiven Aktivierung der Bypass-Leitung bei Überschreiten eines Mindest-Volumenstroms.
11. Wasserverteilung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Übertragungsstück einen Ausgang zum Anschluss der Versorgungsleitung aufweist.
12. Wasserverteilung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Wärmeleitvorrichtung der Versorgungsleitung benachbart angeordnet ist.
13. Wasserverteilung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Wasserverteiler zur Verteilung sowohl von Warmwasser als auch von Kaltwasser
ausgebildet ist, wobei ein Warmwasserteil thermisch mit der Wärmeleitvorrichtung verbunden
ist und der Wasserverteiler ein Gehäuse umfasst, welches Isolationsmittel zwischen
einem Warmwasserteil und einem Kaltwasserteil aufweist.