TECHNISCHES GEBIET
[0001] Die Erfindung betrifft einen motorischen Antrieb, durch den das Kreismesser einer
Schneidmaschine angetrieben werden kann.
STAND DER TECHNIK
[0002] In gewerblichen Brotschneidemaschinen mit einem Kreismesser werden regelmäßig motorische
Antriebe verwendet, die vergleichbar einem Planetengetriebe aufgebaut sind. Das Kreismesser
ist mit einem gewissen Abstand zu einer zentralen Drehachse angeordnet und führt eine
umlaufende Kreisbewegung um diese Drehachse aus. Dabei rotiert das Kreismesser gleichzeitig
um seine eigene Achse.
[0003] Das Verhältnis der Drehzahl des Kreismessers bei der Rotation um die eigene Achse
zur Anzahl der durchgeführten Schnitte - entspricht der Anzahl der umlaufenden Kreisbewegungen
um die zentrale Drehachse - ist regelmäßig nicht variabel. Sofern die durchgeführten
Schnitte daher verhältnismäßig langsam ausgeführt werden, sinkt daher in der Regel
auch die Rotationsgeschwindigkeit des Kreismessers, während bei hohen Rotationsgeschwindigkeiten
des Kreismessers auch die Schnittgeschwindigkeit ansteigt. Dadurch können sehr weiche
Brote, wie beispielsweise Toastbrote, oftmals mit einer solchen Schneidmaschine nicht
sauber geschnitten werden. Auch das Schneiden von backfrischen und damit noch warmen
Broten ist in der Regel schwierig, da die einzelnen Scheiben beim Schneiden reißen.
DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
[0004] Ausgehend von diesem vorbekannten Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe
zugrunde, einen verbesserten motorischen Antrieb für eine Schneidmaschine anzugeben,
der eine möglichst variable Einstellung des Verhältnisses der Drehzahl des Kreismessers
zur Schnittgeschwindigkeit ermöglicht.
[0005] Der erfindungsgemäße motorische Antrieb ist durch die Merkmale des Hauptanspruchs
1 gegeben. Sinnvolle Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand von sich an diesen
Anspruch anschließenden weiteren Ansprüchen.
[0006] Der erfindungsgemäße motorische Antrieb besitzt einen ersten Antriebsmotor, durch
den ein Exzenterarm angetrieben wird. Darüber hinaus ist ein zweiter Antriebsmotor
vorhanden, durch den das an dem Exzenterarm gelagerte Kreismesser angetrieben wird.
[0007] Während aus Kostengründen regelmäßig die Verwendung von möglichst wenigen separaten
Antriebsmotoren favorisiert wird, besitzt der motorische Antrieb nach der Erfindung
gezielt zwei separate Antriebsmotoren. Das Kreismesser und der Exzenterarm werden
demnach durch zwei separate Antriebsmotoren angetrieben, so dass die Drehzahl des
Exzenterarms, die die Geschwindigkeit der Schnitte bestimmt, unabhängig von der Drehzahl
der Kreismessers ist. Dies hat den Vorteil, dass bei einem langsam drehenden Exzenterarm
dennoch hohe Messerdrehzahlen realisiert werden können. Dadurch können beispielsweise
auch besonders weiche Brote - insbesondere Toastbrote - oder auch noch warme Brote
schonend geschnitten werden, ohne dass die geschnittenen Scheiben einreißen würden.
Darüber hinaus kann das Anfahren des motorischen Antriebs rascher und energiesparender
erfolgen. Dies ist insbesondere bei nur kurzen Betriebsdauern - beispielsweise beim
Halbieren von ganzen Broten oder beim Schneiden nur weniger Scheiben - vorteilhaft.
[0008] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform kann der erste Antriebsmotor eine
Hohlwelle besitzen, durch die der Exzenterarm angetrieben werden kann. Der zweite
Antriebsmotor kann dagegen eine Vollwelle aufweisen, durch die das Kreismesser angetrieben
werden kann und die durch die Hohlwelle des ersten Antriebsmotors verläuft. Diese
Ausführungsform erlaubt eine besonders kompakte Bauweise.
[0009] Vorzugsweise kann das Kreismesser an einer Messerwelle befestigt sein. Diese Messerwelle
kann rotierbar an der Exzenterwelle gelagert sein. Der Antrieb der rotierbar gelagerten
Messerwelle kann in diesem Fall direkt oder indirekt durch die Vollwelle des zweiten
Antriebsmotors erfolgen. Dazu kann die rotierbar gelagerte Messerwelle vorzugsweise
über einen Zahnriemen mit der Vollwelle des zweiten Antriebsmotors verbunden sein.
[0010] Es wäre möglich, den ersten Antriebsmotor und den zweiten Antriebsmotor hintereinander
anzuordnen. Eine solche Bauweise wäre zwar relativ schmal, aber auch verhältnismäßig
lang. Daher würde sich eine solche Anordnung nicht für alle Arten von Schneidmaschinen
eignen.
[0011] Vorzugsweise kann daher der zweite Antriebsmotor eine Motorwelle besitzen, durch
die die Vollwelle des zweiten Antriebsmotors direkt oder indirekt angetrieben werden
kann. Dazu kann die Messerwelle vorzugsweise über einen Zahnriemen mit der Vollwelle
des zweiten Antriebsmotors verbunden sein. Eine derartige Anordnung erlaubt es, die
beiden Antriebsmotoren seitlich nebeneinander oder auch untereinander anzuordnen.
Dies ermöglicht eine besonders kompakte Bauweise. Trotz der Verwendung von zwei Antriebsmotoren
ist diese Bauweise regelmäßig platzsparender als die im Stand der Technik verwendeten
Planetengetriebe, da die beiden Antriebsmotoren deutlich kleiner und damit kompakter
ausfallen können als der für die Planetengetriebe benötigte einzige Antriebsmotor.
[0012] Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung sind den in den Ansprüchen ferner angegebenen
Merkmalen sowie dem nachstehenden Ausführungsbeispiel zu entnehmen.
KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNG
[0013] Die Erfindung wird im Folgenden anhand des in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
näher beschrieben und erläutert. Es zeigt:
- Fig. 1
- einen Schnitt durch einen motorischen Antrieb nach der Erfindung.
WEGE ZUM AUSFÜHREN DER ERFINDUNG
[0014] Der erfindungsgemäße motorische Antrieb 10 ist in Fig. 1 dargestellt. Der motorische
Antrieb 10 besitzt einen ersten Antriebsmotor 12 und einen zweiten Antriebsmotor 14.
Im vorliegenden Beispielsfall ist der zweite Antriebsmotor 14 unterhalb des ersten
Antriebsmotors 12 angeordnet.
[0015] Der erste Antriebsmotor 12 besitzt eine Hohlwelle 20, die direkt durch den ersten
Antriebsmotor 12 angetrieben wird. An der Hohlwelle 20 ist ein Exzenterarm 22 angebracht.
An diesem Exzenterarm 22 ist die Messerwelle 30 eines Kreismessers 32 rotierbar gelagert.
Die Lagerung der Messerwelle 30 an dem Exzenterarm 22 erfolgt im vorliegenden Beispielsfall
über zwei Kugellager 34. Durch den ersten Antriebsmotor 12 erfolgt somit die Bewegung
des Kreismessers 32 durch das zu schneidende Brot. Die eigentliche Rotation des Kreismessers
32 um die Messerwelle 30 wird jedoch nicht durch den ersten Antriebsmotor 12, sondern
vielmehr durch den zweiten Antriebsmotor 14 verursacht.
[0016] Dazu ist die Messerwelle 30 im vorliegenden Beispielsfall über einen Zahnriemen 40
mit einer Vollwelle 42 verbunden. Diese Vollwelle 42 kann grundsätzlich direkt oder
indirekt mit dem zweiten Antriebsmotors 14 verbunden sein. Dadurch wird die Messerwelle
30 bei einer Rotation der Vollwelle 42 ebenfalls rotativ angetrieben. Der Zahnriemen
40 verläuft dabei im vorliegenden Beispielsfall innerhalb des Exzenterarms 22. Die
Vollwelle 42 des zweiten Antriebsmotors 14 ist innerhalb der Hohlwelle 20 des ersten
Antriebsmotors 12 rotierbar gelagert. Die Lagerung der Vollwelle 42 innerhalb der
Hohlwelle 20 erfolgt dabei im vorliegenden Beispielsfall über zwei Kugellager 44.
[0017] Die Vollwelle 42 ragt mit ihrem hinteren Ende 46 ein Stück weit über den ersten Antriebsmotor
12 über. An diesem hinteren Ende 46 ist die Vollwelle 42 über einen weiteren Zahnriemen
48 mit einer Motorwelle 50 des zweiten Antriebsmotors 14 verbunden. Bei einer Rotation
der Motorwelle 50 wird diese Rotation über den Zahnriemen 48 zunächst auf die Vollwelle
42 übertragen. Über den Zahnriemen 40 erfolgt dann die Übertragung der Rotation auf
die Messerwelle 30, so dass das Kreismesser 32 um die Messerwelle 30 rotiert.
1. Motorischer Antrieb (10) für eine Schneidmaschine
- mit einem ersten Antriebsmotor (12),
- mit einem Exzenterarm (22), der durch den ersten Antriebsmotor (12) rotierbar antreibbar
ist
- mit einem zweiten Antriebsmotor (14),
- mit einem Kreismesser (32), das rotierbar an dem Exzenterarm (22) gelagert und durch
den zweiten Antriebsmotor (14) rotierbar antreibbar ist.
2. Motorischer Antrieb nach Anspruch 1,
- dadurch gekennzeichnet, dass
- der erste Antriebsmotor (12) eine Hohlwelle (20) besitzt, durch die der Exzenterarm
(22) antreibbar ist,
- der zweite Antriebsmotor (14) eine Vollwelle (42) aufweist, durch die das Kreismesser
(32) antreibbar ist,
- die Vollwelle (42) des zweiten Antriebsmotors (14) durch die Hohlwelle (20) des
ersten Antriebsmotors (12) verläuft.
3. Motorischer Antrieb nach Anspruch 2,
- dadurch gekennzeichnet, dass
- das Kreismesser (32) an einer rotierbar gelagerten Messerwelle (30) befestigt ist,
- die rotierbar gelagerte Messerwelle (30) direkt oder indirekt durch die Vollwelle
(42) des zweiten Antriebsmotors (14) antreibbar ist.
4. Motorischer Antrieb nach Anspruch 3,
- dadurch gekennzeichnet, dass
- die rotierbar gelagerte Messerwelle (30) über einen Zahnriemen (40) mit der Vollwelle
(42) des zweiten Antriebsmotors (14) verbunden ist.
5. Motorischer Antrieb nach einem der Ansprüche 2 bis 4,
- dadurch gekennzeichnet, dass
- der zweite Antriebsmotor (14) eine Motorwelle besitzt,
- die Vollwelle (42) des zweiten Antriebsmotors (14) direkt oder indirekt durch die
Motorwelle (50) des zweiten Antriebsmotors (14) antreibbar ist.
6. Motorischer Antrieb nach Anspruch 5,
- dadurch gekennzeichnet, dass
- die Motorwelle (50) über einen Zahnriemen (48) mit der Vollwelle (42) des zweiten
Antriebsmotors (14) verbunden ist.
7. Motorischer Antrieb nach Anspruch 5 oder 6,
- dadurch gekennzeichnet, dass
- der zweite Antriebsmotor (14) unterhalb des ersten Antriebsmotors (12) angeordnet
ist.