[0001] Die Erfindung betrifft gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1 eine Vorrichtung zur
Begrenzung des Stellweges wenigstens eines von zwei oder mehr Antrieben, von denen
wenigstens einer eine Verschattungsvorrichtung antreibt, wobei die beiden Antriebe
Elemente oder Freiheitsgrade von Elementen antreiben, deren Stellwege sich überschneiden,
und Mittel zur Erfassung und Begrenzung des Stellweges jeweils wenigstens eines der
Antriebe vorgesehen sind, die ein Verstellen eines Elementes in eine Position unterbinden,
in der sich bereits ein jeweils anderes Element befindet.
[0002] Derartige Vorrichtungen sind aus dem Stand der Technik bekannt. In der Regel wird
eine Positionserfassung durch Positionsschalter vorgenommen, wobei es auch bekannt
ist, eine Überwachung der Motorströme zur Positionserfassung heranzuziehen. So ist
es zum Beispiel bei einem Lamellendach vorgesehen, dass die beiden Antriebe für das
Wenden und Verfahren gegenseitig verriegelt werden können, um eine Beschädigung der
Mechanik durch Kollision benachbarter Lamellen zu vermeiden. Hierzu ist eine zentrale
Steuerung in einem Gehäuse am Lamellendach vorgesehen, die mit den Endschaltern und
auch allen Antrieben verdrahtet sein muss. Neben dem erhöhten Platzaufwand entstehen
durch die zusätzlich zu verbauenden Teile Kosten und Zeitaufwand bei der Montage.
[0003] Nachteilig ist auch, dass während der Montage die Anlage genau eingestellt werden
muss und nachträgliche Korrekturen oder Anpassungen nicht mehr möglich sind, wenn
beispielsweise Komponenten der Anlage im Bereich der Antriebe oder Elemente, die durch
die Antriebe verstellt werden, getauscht werden sollen. Auch Toleranzen vor Ort können
nicht mehr ohne weiteres ausgeglichen werden.
[0004] Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Kollisionsvermeidung von Antriebssystemen
bereitzustellen, die mit weniger Aufwand als bisher in eine Verschattungsvorrichtung
integriert werden kann.
[0005] Hauptmerkmale der Erfindung sind im kennzeichnenden Teil von Anspruch 1 angegeben.
Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der Ansprüche 2 bis 14.
[0006] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch eine Vorrichtung der eingangs genannten Art
gelöst, bei welcher wenigstens einer der Antriebe über eine interne Positionserfassung
verfügt und eine Kommunikationsverbindung zwischen den Antrieben vorgesehen ist, die
die erfasste Stellung an den jeweils anderen Antrieb übermittelt, wobei eine diesem
Antrieb zugeordnete Auswert- und Steuereinheit den Stellweg dieses Antriebes derart
begrenzt, dass eine Kollision mit dem jeweils anderen Element verhindert ist.
[0007] Je nach Anordnung der Verschattungsvorrichtung kann es ausreichend sein, dass lediglich
bei einem der Antriebe eine Positionserfassung vorgenommen wird, wobei die erfasste
Position dann über die Kommunikationsverbindung an den anderen Antrieb oder die anderen
Antriebe weitergegeben wird, damit dieser aus Sicherheitsgründen verriegelt oder in
seinem Verstellweg begrenzt werden kann. Entfallen kann die zentrale Steuerung für
beide Antriebe, da die Auswert- und Steuereinheit deren Funktion für den ihr zugeordneten
Antrieb übernimmt. Der Antrieb wird also direkt ans Versorgungsnetz angeschlossen,
eine Verdrahtung aller Antriebe mit einer zentralen Steuerung ist nicht mehr erforderlich.
[0008] Verfügen alle Antriebe über eine eigene Auswert- und Steuereinheit, kann die Zentralsteuerung
auch ganz entfallen und es ist jeweils nur noch ein Anschluss an eine Stromversorgung
erforderlich.
[0009] Besonders bevorzugt ist eine Ausführungsform, bei welcher beide oder alle Antriebe
über eine Auswert- und Steuereinheit mit Positionserfassung verfügen und die Kommunikationsverbindung
bidirektional ausgebildet ist, sodass die beiden Antriebe oder alle Antriebe ihre
Ist-Positionen austauschen und ihre Verstellwege im Bedarfsfall an diese Ist-Positionen
anpassbar sind.
[0010] Hierdurch ist eine kontinuierliche Überwachung der Stellungen möglich, sodass eine
Kollision von durch die Antriebe verstellten Elementen unter allen Umständen vermieden
werden kann. Beispielsweise kann bei einer entsprechend überwachten Anlage ein erster
Antrieb auf einen Behang der Verschattungsvorrichtung als Element und der zweite Antrieb
auf ein verstellbares Gebäudeelement wirken. Auf diese Weise ist es möglich, die Kollision
eines Sonnenschutzbehangs mit einem elektrisch verstellbaren Fenster-oder Lüftungselement
zu verhindern. Beispielsweise kann der erste Antrieb eine textile Verschattungsvorrichtung
und der zweite Antrieb ein in deren Bewegungsbahn verstellbares Tür-oder Fensterelement
antreiben, wobei es sich bei der textilen Verschattungsvorrichtung um eine Wintergartenmarkise
handeln kann, die im Stellweg eines Ausstellfensters eines Wintergartens, das mit
dem zweiten Antrieb gekoppelt ist, verfahrbar ist.
[0011] In gleicher Weise können auch zwei unabhängig voneinander verstellbare Sonnenschutzbehänge
und deren Antriebe vor Kollisionen geschützt werden, wenn diese beiden Verschattungsvorrichtungen
alternativ wechselweise eine Fläche abdecken sollen.
[0012] Anstelle zweier völlig unabhängig voneinander verstellbare Elemente können die beiden
Antriebe auch verschiedene Freiheitsgrade einer einzigen Verschattungsvorrichtung
antreiben. So kann beispielsweise der erste Antrieb die Ausfahrlänge eines Lamellendaches
oder-behanges steuern, während der zweite Antrieb für die Neigungsverstellung der
parallel zueinander angeordneten Lamellen zuständig ist. Auf diese Weise wird verhindert,
dass bei eingefahrenem Lamellendach die Neigungsverstellung der Lamellen aktiviert
werden kann, während umgekehrt bei geschlossener Lamellenstellung ein Einholen des
Lamellendaches nicht möglich sein soll. In diesem Fall wird also verhindert, dass
einer einzigen Sonnenschutzvorrichtung zugeordnete, gekoppelte Elemente, hier die
Lamellen, in bestimmten Behangstellungen miteinander kollidieren können.
[0013] Derartige Lamellendächer bilden beispielsweise Teile von freitragenden Konstruktionen
zur Aufstellung in Außenbereichen.
[0014] Ein einfaches Konzept der Begrenzung des Stellweges kann vorsehen, dass bei einem
Erreichen einer Grenzposition wenigstens eines Antriebes über die Funkverbindung eine
Verriegelung des anderen Antriebes erfolgt.
[0015] Angewendet auf eine bereits angesprochene Wintergartenmarkise, die von einem ersten
Antrieb angetrieben wird, und ein darunter angeordnetes, von dem zweiten Antrieb verstellbares
Ausstellfenster bedeutet dies, dass bei einer bidirektionalen Auslegung der Kommunikationsverbindung
der Antrieb der Wintermarkise dann nicht mehr betätigt werden kann, wenn das Ausstellfenster
sich mit seinem Antrieb in der Ausstellposition befindet. Umgekehrt wird der Antrieb
des Ausstellfensters verriegelt, wenn sich der Tuchbehang der Wintergartenmarkise
im ausgefahrenen Zustand befindet. Es sind hierbei aber auch weniger restriktive Verrieglungen
möglich, indem z.B. bei einem im Randbereich des Wintergartens angeordneten Ausstellfenster
die Wintergartenmarkise nicht mehr vollständig, sondern nur noch bis zu einem gewünschten
Sicherheitsabstand von dem Ausstellfenster ausfahren lässt. Dies bedeutet, dass der
Antrieb der Wintergartenmarkise nicht völlig verriegelt sondern nur der Ausfahrweg
des Tuchbehangs begrenzt wird.
[0016] In einer ergänzenden oder alternativen Ausführungsform der Erfindung kann vorgesehen
sein, dass über die Funkverbindung und die Auswerteinheit eine kontinuierliche Anpassung
des maximalen Stellweges wenigstens eines Antriebes an die Ist-Position des jeweils
anderen Antriebes erfolgt. Auf diese Weise kann der Verstellweg dem tatsächlichen
Ist-Zustand angepasst werden, so dass unter allen Betriebszuständen immer noch eine
maximale Verstellmöglichkeit des jeweiligen Antriebes gegeben ist.
[0017] Besonders vorteilhaft ist eine solche Auslegung beispielsweise bei einer Fenster-
oder Dachfläche, die wahlweise mit zwei unterschiedlichen Behängen verschattet werden
kann, die von zugeordneten separaten Antrieben angetrieben werden. Auch bei dem bereits
angesprochenen Lamellendach bietet sich beim Einsatz dieses Konzeptes ein Vorteil
dahingehend, dass die maximale Lamellenneigung in Abhängigkeit von der Ausfahrlänge
des Lamellendaches begrenzt ist. Bei vollständig ausgefahrenem Dach kann dann der
volle Verstellbereich zwischen horizontaler, vollständiger Verschattungsstellung und
vertikaler, maximal offener Lamellenstellung zur Verfügung stehen, der sich aber bis
zur vollständig eingefahrenen Dachstellung kontinuierlich vermindert, so dass in dieser
Stellung selbst kein Verstellen aus der dort vorgesehenen Neigungsposition mehr möglich
ist.
[0018] Eine weitere, besondere Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass ein frei programmierbarer
Datenspeicher wenigstens einer Auswerteinheit zugeordnet ist, in dem Daten zur Begrenzung
des Stellweges des zugeordneten Antriebes in Abhängigkeit von Positionssignalen des
anderen Antriebes hinterlegbar sind.
[0019] Frei programmierbar bedeutet, dass die Software einen Eingriff erlaubt, mit dem das
System den jeweiligen Gegebenheiten um die Verschattungsvorrichtung und die beiden
Antriebe anpassbar ist. So kann beispielsweise eine Wintergartenmarkise mit einem
entsprechend programmierbaren Datenspeicher zunächst ohne Beschränkungsvorgaben ausgeliefert
werden, während dann beim Einbau in das Objekt eine entsprechende softwareseitige
Anpassung an ein in dem Wintergarten vorgesehenes Ausstellfenster erfolgen kann, dessen
Position bei der Herstellung der Wintergartenmarkise und ihrem Antrieb noch gar nicht
bekannt war. Es ist auch eine einfache Anpassung an Toleranzen vor Ort möglich.
[0020] Um die Funktionssicherheit unter allen Umständen zu gewährleisten, kann es vorteilhaft
sein, dass die Kommunikationsverbindung zwischen den beiden Antrieben redundant und/oder
mit einer Plausibilisierungsfunktion ausgebildet ist, die die Funktionsfähigkeit der
Positionsüberwachung überprüft. Im Falle des Auftretens eines Fehlers können dann
einer oder beide Antriebe verriegelt oder in ihrem Stellweg begrenzt werden, so dass
unter allen Umständen eine Kollision der Antriebe bzw, der von ihnen angetriebenen
Elemente vermieden wird.
[0021] Die Kommunikationsverbindung ist vorzugsweise drahtlos als Funk- oder Infrarotverbindung
oder als Datenverbindung über ohnehin vorhandene Stromversorgungsleitungen (Powerline
Communication PLC) aufgebaut.
[0022] Während die zuvor beschriebene Vorrichtung grundsätzlich auf jede Art von motorisch
angetriebenen Verschattungsvorrichtungen adaptierbar ist, sieht eine besonders bevorzugte
Ausführungsform der Erfindung vor, dass die Antriebe neben einer Auswert- und Steuereinheit
über jeweils eine Funkschnittstelle verfügen, die neben den Positionssignalen des
jeweils anderen Antriebes auch über Funkfernbedienungen gesendete Bediensignale eines
Nutzers für die Antriebssteuerung auswerten. In gleicher Weise kann auch beispielsweise
eine Powerlinekommunikation mit herkömmlichen Bedienelementen genutzt werden.
[0023] Derartige Ausführungsformen kombinieren die erfindungsgemäßen Merkmale mit den üblichen
Eigenschaften einer System-Fernbedienung und nutzen - soweit möglich - deren hardwareseitige
Ausrüstung. Die Positionssignale eines anderen Antriebes werden dann über eine spezielle
Software ausgewertet und bei der Ansteuerung des betreffenden Antriebes zur ggf. erforderlichen
Beschränkung des Verstellweges herangezogen.
[0024] Auch eine Anpassung der Begrenzung als Folge von Umbau- oder Reparaturmaßnahmen ist
ohne Weiteres und ohne großen Eingriff in die Verschattungsvorrichtung selbst möglich,
während es bei den bisher bekannten Anlagen dann notwendig wurde, neue Positionsschalter
mit zugehöriger Verdrahtung in der Anlage zu montieren.
[0025] Nachfolgend wird anhand der beigefügten Schemabilder zunächst der Stand der Technik
näher beschrieben und sodann auf Ausführungsbeispiele der Erfindung eingegangen. Es
zeigen:
Fig. 1 ein schematisches Schaubild von Antrieben eines Lamellendaches nach dem Stand
der Technik;
Fig. 2 ein Schaubild einer weiteren Ausführungsform von Antrieben eines Lamellendaches
mit Positionsschaltern;
Fig. 3 ein Schaubild einer erfindungsgemäßen Ausführungsform von Antrieben eines Lamellendaches;
Fig. 4 ein Schaubild einer geringfügig abgewandelten Ausführungsform der Erfindung.
[0026] Kern der beiden Antriebsvorrichtungen 100 nach dem Stand der Technik, wie sie in
Fig.1 und 2 skizziert sind, ist eine zentral angeordnete Steuerung 110, die an eine
Stromversorgung 112 angeschlossen ist. Die Zentralsteuerung 110 ist über Anschlussleitungen
114, 116 mit einem ersten Antrieb 118, der die Ausfahrlänge eines Lamellendaches (nicht
gezeigt) verstellt, und mit einem zweiten Antrieb 120 verbunden, der zur Verstellung
der Neigung der Lamellen dient. Die Steuerungen sind jeweils über angeschlossene Taster
oder eine gekoppelte Fernbedienung durch den Nutzer bedienbar und können über ein
Bussystem mit diesen Einrichtungen und auch mit den beiden Antrieben118, 120 kommunizieren.
Das Bussystem und zugehörige Hardware sind als Blackbox 122 schematisch dargestellt.
[0027] Da nicht beide Antriebe 118, 120 beliebig in alle Stellungen bewegt werden können,
ohne dass es -bei dem hier beschriebenen Beispiel - zu einer Kollision benachbarter
Lamellen des Lamellendaches kommt, sind Positionserfassungen für die beiden Antriebe
in Form von Gebern 124, 126, 128, 130 (in einfachen Fällen nur Endschalter) oder eine
Stromerfassung vorgesehen, die einen Anstieg des Versorgungstromes eines Motors 132,
134 beim Anfahren an einen Anschlag (nicht gezeigt) in einer Endlage erfasst. Die
entsprechenden Positionssignale werden über die Versorgungsleitungen als Bussignal
oder eben als einfacher Stromanstieg an die Steuerung 110 kommuniziert. In den Antrieben
118, 120 können ggf. elektronische Abschalteinrichtungen 138, 140 vorgesehen sein,
die den jeweiligen Antrieb beim Erreichen der Endlage abschlaten. Eine weitergehende
Steuerungsfunktion haben die Abschalteinrichtungen nicht. Die Steuerung 110 berücksichtigt
das Vorliegen bestimmter Positionsinformationen und deaktiviert beispielsweise den
Antrieb 120 zur Verstellung der Lamellenneigung, wenn sich das Lamellendach in der
eingefahrenen Endstellung befindet oder den Antrieb 118 zur Verstellung der Ausfahrlänge
des Lamellendaches, wenn sich die Lamellen im Ausfahrzustand des Daches in einer horizontal
geschlossenen Stellung befinden.
[0028] In Fig, 2 ist eine zusätzliche Verkabelung 136 dargestellt, die benötigt wird, wenn
die Signale von den jeweiligen Positionsgebern 128, 130 nicht über die Versorgungsleitungen
an die zentrale Steuerung weitergegeben werden können. Dies ist insbesondere dann
der Fall, wenn die Geber ortsfern vom Motor 134 angeordnet sind, wie bei dem Fig.
2 unten dargestellten Antrieb 120 veranschaulicht ist.
[0029] In Fig. 3 und 4 sind zwei sehr ähnliche Ausführungsbeispiele von erfindungsgemäßen
Antriebsvorrichtungen 1, 2 gezeigt. Deren Merkmal ist zunächst, dass nicht eine einzige
zentrale Steuerung die Ansteuerung von mehreren Motoren 32, 34 übernimmt, sondern
diese jeweils über eine eigene Auswert- und Steuereinheit 10, 11 verfügen. Die beiden
Antriebe sind an eine Stromversorgung 12 angeschlossen, separate Anschlussleitungen
zwischen einer Zentralsteuerung und den Antrieben können entfallen. Da keine zentrale
Steuerung mehr vorliegt, ist es erforderlich, dass die Auswert- und Steuereinheiten
10, 11 die notwendigen Positionsinformationen direkt erhalten und bei der Ansteuerung
der beiden Antriebe 18, 20 die Position der Lamellen hinsichtlich Neigung und Ausfahrlänge
des Lamellendaches berücksichtigen.
[0030] Hierzu ist vorgesehen, dass bei diesem Ausführungsbeispiel beide Antriebe über Geber
24, 26 zur Positionserfassung wenigstens der Endstellung der Stellwege der beiden
Antriebe 18, 20 verfügen. Diese kommunizieren über Funkverbindungen 36 miteinander,
so dass die jeweiligen Ist-Positionen zwischen den Auswert- und Steuereinheiten 10,
11 ausgetauscht werden und im jeweils anderen Antrieb zur Verfügung stehen. Dort kann
die Auswert- und Steuereinheit 10, 11 dann den zulässigen Verstellweg ihres zugeordneten
Antriebes anhand der Position des anderen Antriebes bestimmen und so Kollisionen der
Stellelemente, hier der Lamellen, vermeiden. Anstelle der Funkverbindung kann auch
jegliche andere Art der Datenkommunikation gewählt werden, z.B. eine Infrarotverbindung
oder eine Powerline-Kommunikation über das Versorgungsnetz. Sofern ein bestimmtes
Kommunikationssystem zur Steuerung der Antriebe durch den Benutzer vorgesehen ist,
z.B. eben eine Funkfernsteuerung 40, wie bei den Ausführungsformen gemäß Fig. 3 und
4 oder eine Powerlinekommunikation, bei der die Bedienelemente ihre Daten über die
Versorgungsleitungen an die Antriebe kommunizieren, kann die entsprechende Hardware
auch genutzt werden, um die Datenverbindung zwischen den Antrieben 18, 20 aufzubauen.
[0031] Das in Fig. 4 gezeigte Ausführungsbeispiel entspricht weitestgehend der Antriebsvorrichtung
1 aus Fig. 3, allerdings sind bei dieser Antriebsvorrichtung 2 gemäß Fig. 4 beide
Auswert- und Steuereinheiten 10, 11 in den jeweiligen Antrieb 18, 20 integriert. Diese
Variante wird man in der Regel dann bevorzugen, wenn z.B. zwei zu koordinierende Antriebe
18, 20 in einer Sonnenschutzanlage wie z.B. einem Lamellendach vorgesehen sind. Die
Auswert- und Steuereinheit kann aber auch entfernt vom Antrieb ausgeführt sein, z.B.
bei einer Haussteuerung mit ausstellbaren Fenstern eines Wintergartens, über dem eine
Verschattungsvorrichtung mit einem integrierten Antrieb vorgesehen ist. Es ist auch
möglich, einen Antrieb einer Verschattungsvorrichtung mit einer Zentralsteuerung einer
getrennten Anlage zu vernetzen, um die Bewegungsabläufe zu koordinieren, wobei der
wesentliche Unterschied zum Stand der Technik darin besteht, dass die zu koordinierenden
Antriebe nicht mehr über eine zentrale Steuerung angesteuert werden müssen.
[0032] Die Erfindung ist nicht auf eine der vorbeschriebenen Ausführungsformen beschränkt,
sondern in vielfältiger Weise abwandelbar. So können beispielsweise auch mehr als
zwei Antriebe miteinander im Datenaustausch stehen und softwareseitig gegenseitig
ihre Stellwege begrenzen oder sich vollständig verriegeln. Im Rahmen der bereits genannten
Ausführungsbeispiele kann dies z.B. ein weiteres Ausstellfenster in einem Wintergarten
betreffen oder die Anordnung eines in zwei Freiheitsgraden mit zwei Antrieben verstellbaren
Lamellendaches über einem Wintergarten mit einem oder mehreren Ausstellfenstern mit
separaten Antrieben, die im geöffneten Zustand in den Verstellbereich der Lamellen
des Lamellendaches ragen können.
[0033] Sämtliche aus den Ansprüchen und der Beschreibung hervorgehenden Merkmale und Vorteile,
einschließlich konstruktiver Einzelheiten, räumlicher Anordnungen und Verfahrensschritten,
können sowohl für sich als auch in den verschiedensten Kombinationen erfindungswesentlich
sein.
Bezugszeichenliste
[0034]
- 1
- Antriebsvorrichtung
- 2
- Antriebsvorrichtung
- 10
- Auswert- und Steuereinheit
- 11
- Auswert- und Steuereinheit
- 12
- Stromversorgung
- 18, 20
- Antrieb
- 22
- Daten-/Funkschnittstelle
- 24, 26
- Geber/Positionserfassung
- 32, 34
- Motoren
- 36
- Kommunikations-/Funkverbindungen
- 40
- Funkfernsteuerung
Stand der Technik:
[0035]
- 100
- Antriebsvorrichtung
- 110
- zentrale Steuerung
- 112
- Stromversorgung
- 114, 116
- Anschlussleitungen
- 118, 120
- Antriebe
- 122
- Hardware (Blackbox)
- 124, 126
- Geber/Positionserfassung
- 128, 130
- Geber/Positionserfassung
- 132, 134
- Motoren
- 136
- Zusatzverkabelung
- 138, 140
- elektronische Abschalteinrichtungen
1. Vorrichtung zur Begrenzung des Stellweges wenigstens eines von zwei oder mehr Antrieben
(18, 20), von denen wenigstens einer eine Verschattungsvorrichtung antreibt, wobei
die beiden Antriebe (18, 20) Elemente oder Freiheitsgrade von Elementen antreiben,
deren Stellwege sich überschneiden, und Mittel zur Erfassung und Begrenzung des Stellweges
jeweils wenigstens eines der Antriebe (18, 20) vorgesehen sind, die ein Verstellen
eines Elementes in eine Position unterbinden, in der sich bereits ein jeweils anderes
Element befindet, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens einer der Antriebe (18, 20) über eine interne Positionserfassung (24,
26) verfügt und eine direkte Kommunikationsverbindung (36) zwischen den Antrieben
(18, 20) vorgesehen ist, die die erfasste Stellung an den jeweils anderen Antrieb
(18, 20) drahtlos übermittelt, wobei eine diesem Antrieb (18, 20) zugeordnete Auswert-
und Steuereinheit 10, 11) den Stellweg dieses Antriebes (18, 20) derart begrenzt,
dass eine Kollision mit dem jeweils anderen Element verhindert ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass beide oder alle Antriebe (18, 20) über eine Auswert- und Steuereinheit (10, 11) mit
einer Positionserfassung verfügen und die Kommunikationsverbindung(en) (36) bidirektional
ausgebildet ist (sind), so dass die beiden oder alle Antriebe (18, 20) ihre Ist-Positionen
austauschen und ihre Verstellwege im Bedarfsfall daran anpassbar sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass bei einem Erreichen einer Grenzposition wenigstens eines Antriebes (18, 20) über
die Kommunikationsverbindung (36) eine Verriegelung des anderen Antriebes (18, 20)
erfolgt.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass über die Kommunikationsverbindung (36) und die Auswert- und Steuereinheit (10, 11)
eine kontinuierliche Anpassung des maximalen Stellweges wenigstens eines Antriebes
(18, 29) an die Ist-Position des jeweils anderen Antriebes (18, 20) erfolgt.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein frei programmierbarer Datenspeicher wenigstens einer Auswert- und Steuereinheit
(10, 11) zugeordnet ist, in dem Daten zur Begrenzung des Stellweges des zugeordneten
Antriebes (18, 20) in Abhängigkeit von Positionssignalen des anderen Antriebes (18,
20) hinterlegbar sind.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein erster Antrieb auf einen Behang der Verschattungsvorrichtung als Element und
der zweite Antrieb auf ein verstellbares Gebäudeelement wirkt.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Antrieb eine textile Verschattungsvorrichtung und der zweite Antrieb ein
in deren Bewegungsbahn ausstellbares Tür- oder Fensterelement antreibt.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die textile Verschattungsvorrichtung eine Wintermarkise ist, die im Stellweg eines
Ausstellfensters eines Wintergartens, das mit dem zweiten Antrieb gekoppelt ist, verfahrbar
ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Antrieb (18) die Ausfahrstellung eines Lamellenbehanges oder -daches (erster
Freiheitsgrad) und der zweite Antrieb (20) die Lamellenneigung des Lamellenbehanges
(zweiter Freiheitsgrad) steuert.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Lamellendach Teil einer freitragenden Konstruktion zur Aufstellung in einem Außenbereich
ist.
11. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kommunikationsverbindung (36) zwischen den beiden Antrieben (18, 20) redundant
und/oder mit einer Plausibilisierungsfunktion ausgebildet ist, die die Funktionsfähigkeit
der Positionsüberwachung überprüft.
12. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kommunikationsverbindung (36) als Funkverbindung oder als über das Stromnetz
(12) kommunizierende Datenverbindung aufgebaut ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebe (18, 20) neben der Auswert- und Steuereinheit (10, 11) über jeweils
eine Funkschnittstelle (22) verfügen, die neben den Funksignalen des jeweils anderen
Antriebes auch über Funkfernbedienungen (40) gesendete Bediensignale eines Nutzers
für die Antriebssteuerung auswerten.
14. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Auswert- und Steuereinheit (10, 11) jeweils in ein Gehäuse des zugeordneten Antriebes
(18, 20) integriert ist.