[0001] Die Erfindung betrifft einen Kraftfahrzeugscheinwerfer.
[0002] Bei der Entwicklung der gegenwärtigen Scheinwerfersysteme steht immer mehr der Wunsch
im Vordergrund, ein Lichtbild auf die Fahrbahn projizieren zu können, wobei die Effizienz
in der Lichterzeugung wesentlich für die Qualität und die Wirtschaftlichkeit eines
Kraftfahrzeugscheinwerfers ist. Dazu werden verschiedene Scheinwerfer, beispielsweise
Haupt- und Zusatzscheinwerfer, eingesetzt, die unterschiedliche Lichtbilder auf der
Fahrbahn erzeugen. Der Begriff "Fahrbahn" wird hier zur vereinfachten Darstellung
verwendet, denn selbstverständlich hängt es von den örtlichen Gegebenheiten ab, ob
sich ein Lichtbild tatsächlich auf der Fahrbahn befindet oder auch darüber hinaus
erstreckt. Prinzipiell entspricht das Lichtbild im verwendeten Sinn einer Projektion
auf eine vertikale Fläche entsprechend der einschlägigen Normen, die sich auf die
KFZ-Beleuchtungstechnik beziehen.
[0003] Ein Beispiel eines Kraftfahrzeugscheinwerfers der hier betrachteten Art ist in
AT 511760 B1 der Anmelderin offenbart; dessen optische Komponenten sind in schematischer Form
in Fig. 1 gezeigt. Der Scheinwerfer 10 herkömmlicher Art erzeugt beispielsweise eine
Lichtverteilung für eine Teilfernlichtfunktion. Hierzu umfasst der Scheinwerfer eine
Lichtquelle 11, die in einem (in Fig. 1 durch einen Kreis symbolisierten) Lichtmodul
12 gehalten und positioniert ist, eine Kollimatoroptik 40, eine Blende 50 und eine
Projektionsoptik, die hier z. B. als einzelne Linse 60 ausgeführt ist. Das von der
Lichtquelle 11 ausgehende Licht wird in die Kollimatoroptik 40 an einer Kollimator-Lichteintrittsfläche
41 eingekoppelt. Die Kollimatoroptik, z. B. als Kollimator in Form eines Lichtleitfingers
ausgebildet, dient dazu das Licht zu bündeln und durch eine Kollimator-Lichtaustrittsfläche
42 austreten zu lassen. Der Kollimator 40 ist so positioniert, dass die Lichtquelle
12 im Kollimator-Eintritts-Brennpunkt liegt; die Blende 50 ist in Bezug auf den Kollimator
40 so angeordnet, dass sie in der Kollimator-Austritts-Brennweite liegt. Dadurch wird
ein Lichtbild in der Ebene der Blende 50 geformt, und die Blende ist dazu eingerichtet,
einen Teil des Lichtbilds auszublenden. Im Strahlengang der Blende 50 nachgeordnet
ist eine Projektionsoptik 60 vorgesehen, die sich in einem Abstand zu dem Lichtbild
am Ort der Blende 50 befindet, wobei dieser Abstand der Brennweite (genauer: Eingangs-Brennweite)
der Projektionsoptik 60 entspricht. Die Projektionsoptik 60 ist dazu eingerichtet,
das Lichtbild in die Abstrahlrichtung des Kraftfahrzeugscheinwerfers 10 zu projizieren
und so eine Lichtverteilung der gewünschten Art auf einer Projektionsfläche (z. B.
Straße) zu erzeugen.
[0004] In Kraftfahrzeugscheinwerfern dieser Art soll das von Lichtquellen erzeugte Licht
möglichst effizient geformt, gebündelt und als Lichtbild auf die Fahrbahn projiziert
werden. Häufig sind dabei Linsen entweder zu kostspielig oder durch ihre Transmissionseigenschaften
limitierend. Es kann außerdem in bestimmten Anordnungen eine unerwünschte chromatische
Aberration auftreten. Ein weiteres bedeutendes Problem ist die Zugänglichkeit der
Lichtquelle für optische Komponenten, die durch den Aufbau der Lichtquelle und ihrer
Versorgungskomponenten (elektrische Zuleitungen, Kühlung) häufig schwierig ist. Damit
in Zusammenhang steht die Wärmeentwicklung in der Lichtquelle, insbesondere wenn diese
eine Laser-Lichtquelle ist, wodurch andere Komponenten des Scheinwerfers, insbesondere
eine lichtformende Komponente wie eine Kollimatoroptik, die infolge der benötigten
Geometrie der Optik nahe der Lichtquelle positioniert sein muss, durch Erhitzung Schaden
nehmen können.
[0005] Es ist Aufgabe der Erfindung, die genannten Nachteile zu überwinden.
[0006] Die Aufgabe wird durch einen Kraftfahrzeugscheinwerfer gelöst, welcher umfasst:
eine Lichtquelle, welche dazu eingerichtet ist, Licht zu emittieren, und
einen Ellipsoid-Reflektor mit einem ersten und einem zweiten Fokalpunkt, wobei der
Ellipsoid-Reflektor dazu eingerichtet ist, das von der Lichtquelle über den ersten
Fokalpunkt eingekoppelte Licht zu dem zweiten Fokalpunkt zu bündeln und durch eine
Reflektor-Lichtaustrittsöffnung austreten zu lassen, und
einen Kollimator, welcher eine Kollimator-Lichteintrittsfläche und eine Kollimator-Lichtaustrittsfläche
aufweist, wobei die Reflektor-Lichtaustrittsöffnung vor der Kollimator-Lichteintrittsfläche
in einer Eintritts-Brennweite des Kollimators angeordnet ist, wobei dem Kollimator
eine erste Bildebene in einer Austritts-Brennweite des Kollimators zugeordnet ist,
und wobei der Kollimator dazu eingerichtet ist, das aus dem Ellipsoid-Reflektor austretende
Licht in die Richtung der ersten Bildebene zu einem Lichtstrahlbündel zu bündeln und
dort, das heißt in der ersten Bildebene, ein Lichtbild zu formen, und
eine Projektionsoptik, welcher eine zweite Bildebene in einer Eingangs-Brennweite
zugeordnet ist, wobei die erste Bildebene und die zweite Bildebene einander schneiden
oder überlappen, wobei die Projektionsoptik dazu eingerichtet ist, ein (durch das
Lichtstrahlbündel erzeugtes und vorzugsweise im Bereich der zweiten Bildebene gelegenes)
Lichtbild in die Abstrahlrichtung des Kraftfahrzeugscheinwerfers zu projizieren,
wobei im Strahlengang zwischen dem Kollimator und der Projektionsoptik ein Optikelement
mit zumindest einer optisch wirksamen Kante positioniert ist, welches Optikelement
dazu eingerichtet ist, das Lichtstrahlbündel mithilfe der zumindest einen optisch
wirksamen Kante zu begrenzen, sodass es teilweise zur Projektionsoptik gelangt, und
das Optikelement so angeordnet ist, dass die erste und/oder die zweite Bildebene,
auf dem Optikelement liegt bzw. durch das Optikelement verläuft.
[0007] Mit anderen Worten ist das Optikelement dazu eingerichtet, das Lichtstrahlbündel
teilweise zu reflektieren oder zu absorbieren, und teilweise vorbeizulassen.
[0008] Mit einem Ellipsoid-Reflektor kann eine hocheffiziente Lichtsammlung in einem Kraftfahrzeugscheinwerfer
konzipiert werden, da der Reflektor die Lichtquelle umgibt und so für den Brennpunkt
bzw. die Lichtsammlung ein sehr großer Raumwinkel zur Verfügung steht. Dies lässt
sich insbesondere mit der Lambert'schen Abstrahlcharakteristik einer Laserlichtquelle
vorteilhaft kombinieren. Zudem schafft der Ellipsoid-Reflektor eine virtuelle Lichtquelle,
nämlich im zweiten Fokalpunkt, welche virtuelle Lichtquelle für das an den Reflektor
anschießende optische System, insbesondere die Projektionsoptik, besser geometrisch
zugänglich ist als die eigentliche Lichtquelle. In der Folge ist es möglich, einen
Kollimator deutlich geringerer Größe zu verwenden. Durch den Einsatz reflektierender
Komponenten für den Reflektor und Kollimator wird zudem chromatische Aberration vermieden.
Des Weiteren ermöglicht der Ellipsoid-Reflektor, dass ein räumlicher Abstand zwischen
der Lichtquelle und der Kollimatoroptik geschaffen wird und so die Problematik der
Wärmeentwicklung bei der (Laser-)Lichtquelle entschärft wird, da eine bessere Ableitung
der Wärme ohne Beeinträchtigung der optischen Komponenten sichergestellt wird. Mit
diesem zusätzlichen Reflektor steigert man nebenbei auch noch den Kontrast des Systems.
[0009] Rotationssymmetrische Ellipsoid-Reflektoren besitzen zwei konjugierte Brennpunkte.
Das Licht aus einem Brennpunkt geht nach der Reflexion durch den anderen Brennpunkt.
Durch die ellipsoidische Gestaltung ist es möglich, einen wesentlich größeren Teil
des gesamten emittierten Lichts, verglichen mit sphärischen Spiegeln oder herkömmlichen
Linsensystemen zu sammeln, was unter anderem zu einer besseren Lichtausbeute und einem
gesteigerten Helligkeitswert am Maximum der Lichtverteilung führt. Zudem ergibt sich
eine platzsparende Geometrie, die gut für den kleinen Bauraum in einem Scheinwerfer
geeignet ist.
[0010] Der erfindungsgemäße Kraftfahrzeugscheinwerfer kann für Lichtfunktionen wie beispielsweise
ein Fernlicht, ein Teilfernlicht, ein Abblendlicht, aber auch für Zusatz-Lichtfunktionen
oder ähnliches konzipiert sein.
[0011] Die erfindungsgemäße Anordnung erlaubt eine effiziente Bündelung von Lichtstrahlen
zu einem Lichtstrahlbündel, wobei das Lichtstrahlbündel gemäß vorgegebener Normen
auf einfache Weise geformt werden kann, und in die Abstrahlrichtung des Kraftfahrzeugscheinwerfers
projiziert wird. Die Bündelung kann besonders gut auf spezifische Abstrahlcharakteristiken
von bestimmten Lichtquellen, wie beispielsweise Halbleiterlaserdioden, angepasst werden.
Somit kann beispielsweise für jede Bauart der verwendeten Lichtquelle eine jeweils
spezifisch angepasste und entsprechend geformte Reflektorvorrichtung mit unterschiedliche
Abmessungen oder Fokalpunkten des Ellipsoids eingesetzt werden.
[0012] Durch die erfindungsgemäße Anordnung liegt der Kollimator nicht direkt an der Lichtquelle
auf, wie im Stand der Technik üblich. Dadurch wird der Kollimator thermisch weniger
stark belastet und somit ist es beispielsweise möglich, Polymethylmethacrylat (PMMA)
als Material für den Kollimator anstelle des im Stand der Technik sonst üblichen Tarflon
(Polycarbonat, PC) zu verwenden. PMMA ist kostengünstiger und absorbiert weniger Licht,
da es im Gegensatz zu Tarflon (PC) hochglanz-polierbar ist. Ferner ist es durch die
erfindungsgemäße Anordnung möglich, einen kleineren Kollimator zu verwenden, wodurch
Material eingespart werden kann.
[0013] Das aus dem Reflektorsystem gespeiste Projektionssystem beinhaltet einen Kollimator,
ein effektiv als Blende wirkendes Optikelement und eine Projektionsoptik, beispielsweise
in Form einer Projektionslinse, wobei die Brennebenen des Kollimator und der Projektionslinse
mit dem Ort der Blende des Optikelements zusammenfallen. Dieser Aufbau ermöglicht,
das vom Kollimator in der Brennebene erzeugte Lichtbild mit Hilfe des Optikelements
in geeigneter Weise zu beschneiden, d. h. bestimmte Bereiche abzuschatten, um sodann
das so beschnittene Lichtbild mit der Projektionsoptik abzubilden.
[0014] Im Folgenden werden einige optionale vorteilhafte Weiterbildungen der oben dargestellten
Erfindung vorgestellt:
Es ist günstig, wenn die zumindest eine Kante gerade verläuft und in einer Einbaulage
des Scheinwerfers in einem Fahrzeug im Wesentlichen horizontal orientiert ist. Dadurch
kann auf einfache Weise eine Beschneidung der projizierten Lichtverteilung gemäß einschlägiger
Normen erreicht werden.
[0015] Es ist besonders günstig, wenn der Kraftfahrzeugscheinwerfer, insbesondere das Optikelement,
zumindest zwei Kanten aufweist, welche jeweils gerade verlaufen und im Strahlengang
des Lichtstrahlbündels so angeordnet sind, dass eine Hell-Dunkel-Grenze für eine Abblendlichtfunktion
des Kraftfahrzeugscheinwerfers erzeugbar ist. Dadurch kann auf einfache Weise eine
Beschneidung der projizierten Lichtverteilung gemäß einschlägiger Normen (z.B. SAE,
ECE) für eine Abblendlichtfunktion erreicht werden.
[0016] Es ist vorteilhaft, wenn die Lichtquelle zumindest eine Halbleiter-Lichtquelle, vorzugsweise
zumindest eine Laser-Diode, aufweist. Durch eine Kombination einer Laser-Lichtquelle
mit einem Ellipsoid-Reflektor kann eine besonders hohe Effizient des Kraftfahrzeugscheinwerfer
erreicht werden.
[0017] Es ist auch vorteilhaft, wenn der Kraftfahrzeugscheinwerfer ferner ein Lichtkonversionsmittel
aufweist, welches im Strahlengang des Lichtstrahlbündels angeordnet ist und dazu eingerichtet
ist, bei Anregung durch das Lichtstrahlbündel mit einem ersten Wellenlängenbereich
zusätzlich zumindest ein weiteres Lichtstrahlbündel mit einem, vom ersten abweichenden,
zweiten Wellenlängenbereich anzuregen. Durch eine Kombination beispielsweise einer
im nicht-sichtbaren UV-Bereich des Lichtspektrums emittierenden Laser-Lichtquelle
mit einem Ellipsoid-Reflektor kann in Kombination mit einem entsprechenden Lichtkonversionsmittel,
welches eine Konversion des nicht-sichtbaren in ein sichtbares Lichtspektrum durchführt,
eine besonders hohe Effizient und Leuchtintensität des Kraftfahrzeugscheinwerfers
erreicht werden.
[0018] Es ist günstig, wenn der Ellipsoid-Reflektor als eine gemäß einem Rotationsellipsoid
(genaugenommen einer Teilschale davon) gekrümmte Reflektorschale ausgebildet ist.
[0019] Dadurch kann das von der Lichtquelle emittierte Licht besonders effektiv in ein Lichtstrahlbündel
gewünschter Art geformt werden.
[0020] Eine besonders kostengünstige Ausführungsform ergibt sich, wenn der Kollimator eine
TIR-Optik ist.
[0021] Außerdem ist es günstig, wenn der Kollimator durch eine Sammellinse mit einer Abstandskontur
gebildet ist, wobei die Abstandskontur eine Ebene definiert, welche sich vor der Kollimator-Lichteintrittsfläche
in der Kollimator-Eintritts-Brennweite befindet. Dadurch kann auf einfache Weise eine
genaue Ausrichtung zwischen dem Kollimator und beispielsweise einer Halterung, an
welcher der Ellipsoid-Reflektor befestigt ist, erreicht werden.
[0022] In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung befindet sich der zweiten Fokalpunkt
des Ellipsoid-Reflektors in der Ebene der Abstandskontur, wodurch eine besonders einfache
Befestigung mit dem Ellipsoid-Reflektor möglich ist.
[0023] Es ist ferner vorteilhaft, wenn die Projektionsoptik zumindest eine Sammellinse aufweist,
wodurch auf einfache Weise eine kostengünstige Anordnung geschaffen wird.
[0024] In einer Weiterbildung der Erfindung ist das Optikelement eine Blende und die Blende
ist dazu eingerichtet, einen ersten Teil des Lichtstrahlbündels am Optikelement von
der Projektionsoptik weg zu reflektieren oder zu absorbieren, und einen zweiten Teil
des Lichtstrahlbündels an der zumindest einen Kante zur Projektionsoptik vorbeizulassen.
Dadurch kann das Lichtstrahlbündel auf einfache Weise gemäß den Anforderungen an das
gewünschte, projizierte Lichtbild geformt werden.
[0025] Dabei kann es zusätzlich vorteilhaft sein, wenn das Optikelement in einer Einbaulage
des Scheinwerfers in einem Fahrzeug im Wesentlichen vertikal orientiert angeordnet
ist.
[0026] In einer alternativen Weiterbildung der Erfindung ist das Optikelement so gestaltet,
dass es ein reflektierendes Bauteil beinhaltet oder überhaupt ein Reflektor ist, und
das Bauteil / der Reflektor ist dazu eingerichtet, einen ersten Teil des Lichtstrahlbündels
mittels einer Reflektion an einer Oberfläche des Optikelements zur Projektionsoptik
umzulenken, und einen zweiten Teil des Lichtstrahlbündels an der zumindest einen Kante
und an der Projektionsoptik vorbeizulassen. Dadurch kann auf einfache Weise das Lichtstrahlbündel
gemäß den Anforderungen an das gewünschte, projizierte Lichtbild geformt werden.
[0027] Dabei kann es zusätzlich vorteilhaft sein, wenn die Oberfläche des Optikelements
in einer Einbaulage des Scheinwerfers in einem Fahrzeug in einem Neigungswinkel gegenüber
der Horizontalen orientiert angeordnet ist, welcher im Wesentlichen in einem Bereich
von 10° bis 50°, bevorzugt von 20° bis 40° und besonders bevorzugt bei 30° liegt.
[0028] Dabei kann es auch vorteilhaft sein, wenn sich die erste Bildebene mit der zweiten
Bildebene in einer Geraden schneidet, in welcher Geraden auch die zumindest eine Kante
liegt.
[0029] Die genannten Ausführungsformen und Weiterbildungen der Erfindung sind untereinander
kombinierbar.
[0030] Es ist dem Fachmann klar, dass ein Scheinwerfer noch viele andere, nicht erwähnte
Teile enthält, die einen sinnvollen Einsatz in einem Kraftfahrzeug, wie insbesondere
einem PKW oder Motorrad, ermöglichen, welche der Übersichtlichkeit halber nicht weiter
ausgeführt sind.
[0031] Die Erfindung und weitere Vorteile werden im Folgenden anhand von nicht einschränkenden
Ausführungsbeispielen näher beschrieben, die in den beiliegenden Zeichnungen veranschaulicht
sind. Die Zeichnungen zeigen in
- Fig. 1
- eine perspektivische, schematische Ansicht einer Optik eines Kraftfahrzeugscheinwerfers
mit Kollimator und Blende, die dem Stand der Technik entspricht;
- Fig. 2
- eine perspektivische, schematische Ansicht einer ersten Ausführungsform der Erfindung,
- Fig. 3
- eine perspektivische, schematische Ansicht einer zweiten Ausführungsform der Erfindung,
- Fig. 4
- eine schematische Seitenansicht der ersten Ausführungsform gemäß Fig. 2,
- Fig. 5
- eine schematische Seitenansicht der zweiten Ausführungsform gemäß Fig. 3;
- Fig. 6
- illustriert ein simuliertes Lichtbild eines Laser-Teilfernlichts, das für eine Scheinwerfer-Optik
des Scheinwerfers der Fig. 1 (Stand der Technik) erzeugt worden ist;
- Fig. 7
- illustriert ein simuliertes Lichtbild eines Laser-Teilfernlichts, das für eine Scheinwerfer-Optik
des Scheinwerfers der Fig. 2 erzeugt worden ist;
- Fig. 8
- illustriert ein simuliertes Lichtbild eines Laser-Teilfernlichts, das für eine Scheinwerfer-Optik
des Scheinwerfers der Fig. 3 erzeugt worden ist.
[0032] Unter Bezugnahme auf Fig. 2 bis 8 werden nun Ausführungsbeispiele der Erfindung näher
erläutert. Insbesondere sind für die Erfindung in einem Scheinwerfer wichtige Teile
dargestellt, wobei klar ist, dass ein Scheinwerfer noch viele andere, nicht gezeigte
Teile enthält, die einen sinnvollen Einsatz in einem Kraftfahrzeug, wie insbesondere
einem PKW oder Motorrad, ermöglichen. Der Übersichtlichkeit halber sind daher beispielsweise
Kühlvorrichtungen für Bauteile, Ansteuerungselektronik, weitere optische Elemente,
mechanische Verstelleinrichtungen beziehungsweise Halterungen nicht gezeigt.
[0033] Die im Weiteren genannten Orientierungen von Bauteilen beziehen sich auf eine Einbaulage
des Scheinwerfers in einem Kraftfahrzeug. Natürlich sind andere Anordnungen mit anderen
Einbaulagen auch möglich.
[0034] Fig. 2 und
Fig. 4 zeigen ein erstes Ausführungsbeispiel eines Kraftfahrzeugscheinwerfers 100, umfassend
eine Lichtquelle 110, welche dazu eingerichtet ist, Licht zu emittieren. Die Lichtquelle
110 ist in einem Lichtmodul 120 in einer definierten, gegebenenfalls einstellbaren
Position gehalten.
[0035] Die erzeugbare Lichtverteilung ist insbesondere für eine Teilfernlichtfunktion geeignet.
[0036] Ferner ist ein Ellipsoid-Reflektor 130 mit einem Reflektor-Lichteintrittspunkt 131
gezeigt, in welchem das emittierte Licht eingekoppelt ist, sowie eine Reflektor-Lichtaustrittsöffnung
132, deren Kontur im vorteilhafterweise in einer Ebene liegt, die im gezeigten Ausführungsbeispiel
beispielsweise im Wesentlichen vertikal orientiert ist. Der Ellipsoid-Reflektor 130
ist dazu eingerichtet, das von der Lichtquelle 110 eingekoppelte Licht in Richtung
der Reflektor-Lichtaustrittsöffnung 132 umzulenken. Zugleich wird das Licht durch
den zweiten Brennpunkt des Reflektors 130 gebündelt, wodurch erreicht wird, es in
ein Lichtstrahlbündel zu formen. Durch die Bündelung des Lichts in einen Brennpunkt
oder einen kleinen Bereich um den Brennpunkt ist es möglich, einen Kollimator (wie
nachstehend beschrieben) zu verwenden, der auf Punktlichtquellen ausgelegt ist, ohne
dass die eigentliche Lichtquelle 110 im Eingangsbrennpunkt des Kollimators angeordnet
sein muss; stattdessen befindet sich im Eingangsbrennpunkt eine virtuelle Lichtquelle,
die in dem zweiten Brennpunkt 133 des Reflektors 130 liegt. Anstelle des gesamten
Lichtstrahlbündels ist in den Figuren nur die Bahn eines einzelnen Lichtstrahls des
emittierten Lichts 111 gezeigt. Dieser Lichtstrahl repräsentiert den Strahlengang
in dem gezeigten Scheinwerfer.
[0037] Der Reflektor-Lichteintrittspunkt wird günstiger Weise so gewählt, dass er mit dem
ersten Brennpunkt (Fokalpunkt) des Ellipsoids im Wesentlichen zusammenfällt. Falls
die Lichtquelle nicht als punktartig angesehen werden kann, z. B. wenn ein flächiger
Phosphor einer Laserlichtquelle verwendet wird, ist es in der Regel günstig, einen
hellsten Punkt der flächigen Lichtquelle in den Brennpunkt zu positionieren.
[0038] Durch die Reflektor-Lichtaustrittsöffnung 132 tritt das durch den zweiten Fokalpunkt
133 des Ellipsoid-Reflektors 130 gebündelte Licht aus. Es ergibt sich so ein gut definiertes
Lichtstrahlbündel. Das Lichtstrahlbündel, das ausgehend von dem zweiten Fokalpunkt
133 den Reflektor 130 verlässt, hat eine große Divergenz, weshalb günstiger Weise
zusätzliche Optikelemente wie z. B. ein Kollimator 140 verwendet werden, um das Licht
weiter zu bündeln.
[0039] Vorzugsweise ist ein Kollimator 140 vorgesehen, welcher eine Kollimator-Lichteintrittsfläche
141 und eine Kollimator-Lichtaustrittsfläche 142 aufweist, sowie eine Kollimator-Eintritts-Brennweite
145 und eine Kollimator-Austritts-Brennweite 146 hat. Ein Kollimator-Eintritts-Brennpunkt
liegt im Abstand der Kollimator-Eintritts-Brennweite 145 von dem Mittelpunkt der Kollimator-Lichteintrittsfläche
141, und ein Kollimator-Austritts-Brennpunkt liegt im Abstand der Kollimator-Austritts-Brennweite
146 zu (dem Mittelpunkt) der Kollimator-Lichtaustrittsfläche 142.
[0040] In der Kollimator-Austritts-Brennweite 146 liegt eine erste Bildebene 170. Der Kollimator
140 kann, wie in dem gezeigten Ausführungsbeispiel dargestellt, ferner dazu eingerichtet
sein, das von dem Ellipsoid-Reflektor 130 einfallende Lichtstrahlbündel zu fokussieren
und in die Richtung der ersten Bildebene 170 zu lenken. Mithilfe des Kollimators wird
dort, das heißt in der ersten Bildebene 170, ein Lichtbild geformt. Hierzu ist es
günstig, wenn der zweite Fokalpunkt des Reflektors 130 im Kollimator-Eintritts-Brennpunkt
(Eintritts-Brennweite 145) liegt.
[0041] Eine Projektionsoptik 160 befindet sich in einem Abstand zu dem Lichtbild, der der
Brennweite (genauer: Eingangs-Brennweite) 161 der Projektionsoptik 160 entspricht.
Der zugehörende Brennpunkt der Eingangs-Brennweite 161 liegt somit in einer zweiten
Bildebene 180, die in diesem Ausführungsbeispiel mit der ersten Bildebene 170 zusammenfällt.
Die Projektionsoptik 160 ist dazu eingerichtet, ein durch das Lichtstrahlbündel erzeugtes,
und in der zweiten Bildebene 180 gelegenes Lichtbild in die Abstrahlrichtung des Kraftfahrzeugscheinwerfers
100 zu projizieren.
[0042] Im Allgemeinen schneiden oder überlappen die erste und die zweite Bildebene 170,180
einander.
[0043] Im Strahlengang des Lichtstrahlbündels ist zwischen dem Kollimator 140 und der Projektionsoptik
160 ein Optikelement 150 mit zwei optisch wirksamen Kanten 151, 152 angeordnet. Im
ersten Ausführungsbeispiel ist das Optikelement 150 eine Blende. Weiter unten ist
die Blende 150 genauer beschrieben.
[0044] Das Optikelement 150 ist dazu eingerichtet, das Lichtstrahlbündel mithilfe der zumindest
einen optisch wirksamen Kante 151, 152 zu begrenzen, sodass es teilweise zur Projektionsoptik
160 gelangt, d.h. teilweise zu reflektieren oder zu absorbieren, und teilweise vorbeizulassen,
und das Optikelement 150 ist so angeordnet, dass die erste und die zweite Bildebene
170, 180 auf dem Optikelement 150 liegt.
[0045] Die beiden Kanten 151 und 152 (Fig. 2) verlaufen gerade und die Kante 151 ist in
einer Einbaulage des Kraftfahrzeugscheinwerfers in einem Fahrzeug im Wesentlichen
horizontal orientiert, wie es die Zulassungsbestimmungen und Normen vorschreiben.
Die Kanten 151, 152 verlaufen in einem gemäß den einschlägigen Normen (z.B. SAE oder
ECE) vorgeschriebenen Winkel zueinander. Je nach Norm können beispielsweise auch drei
Kanten oder noch mehr Kanten notwendig sein, um eine gewünschte Kontur in einem projizierten
Lichtbild zu erzeugen. Es kann auch zweckmäßig sein, wenn die Kanten freigeformt sind,
das heißt nicht gerade verlaufen.
[0046] Der Kraftfahrzeugscheinwerfer kann zwei Kanten aufweisen, welche jeweils gerade verlaufen
und im Strahlengang des Lichtstrahlbündels so angeordnet sind, dass eine Hell-Dunkel-Grenze
für eine Abblendlichtfunktion des Kraftfahrzeugscheinwerfers erzeugbar ist.
[0047] Die Lichtquelle 110 weist eine Halbleiter-Lichtquelle auf, welche vorzugsweise eine
Laser-Diode ist.
[0048] Optional weist der Kraftfahrzeugscheinwerfer 100 ferner ein Lichtkonversionsmittel
(nicht gezeigt) auf, welches im Strahlengang des Lichtstrahlbündels angeordnet ist
und dazu eingerichtet ist, bei Anregung durch das Lichtstrahlbündel mit einem ersten
Wellenlängenbereich zusätzlich zumindest ein weiteres Lichtstrahlbündel mit einem,
vom ersten abweichenden, zweiten Wellenlängenbereich anzuregen. Dieses Lichtkonversionsmittel
kann zur Konversion eines nicht-sichtbaren Lichtbereichs in einen sichtbaren Lichtbereich
verwendet werden, oder auch zur reinen Farbänderung des Lichtstrahls beispielsweise
durch Hinzufügen von roten und grünen Spektralanteilen mittels entsprechender zusätzlicher
Lichtstrahlbündel zu einem blauen, ursprünglich anregenden Lichtstrahlbündel eines
Laser-Lichtstrahls, um additiv einen weißen Lichtstrahlbündel zu erzeugen. Dieser
Aspekt ist in den Figuren nicht dargestellt.
[0049] Das Lichtkonversionsmittel kann beispielsweise direkt auf der emittierenden Fläche
einer Laser-Lichtquelle, oder auf einer Fläche einer optischen Linse angeordnet sein.
[0050] Der Ellipsoid-Reflektor 130 ist ein Reflektor in Form eines dreiachsig gekrümmten
Ellipsoids. Die Form des Ellipsoid-Reflektors 130 kann punktuell jedoch von dem Ellipsoid
abweichen, um beispielsweise eine Anpassung von Abstrahlmusterm spezieller Lichtquellen
zu berücksichtigen, was zu einer Verbesserung der Lichtausbeute führen kann.
[0051] In der gezeigten Ausführungsform ist der Kollimator 140 durch eine TIR-Optik (TIR-Linse)
gebildet. Dadurch kann die Lichtausbeute, ausgehend vom Ellipsoid-Reflektor 130 weiter
erhöht werden. Selbstverständlich sind in Ausführungsvarianten andere Ausgestaltungen
des Kollimators möglich und können je nach Anwendungsfall sinnvoll sein.
[0052] Der Kollimator 140 ist beispielsweise eine Sammellinse mit einer Abstandskontur 143
gebildet, wobei die Abstandskontur 143 eine Ebene definiert, in der sich der Kollimator-Eintrittsbrennpunkt
(Eintritts-Brennweite 141) befindet.
[0053] Die Abstandskontur 143 wird vorzugsweise in Bezug auf die Reflektor-Lichtaustrittsöffnung
132 ausgerichtet, beispielsweise derart, dass ihre Ebene mit der der Reflektor-Lichtaustrittsöffnung
132 zusammenfällt. Dies dient z. B. dazu, während der Montage der Scheinwerfers 100
auf eine einfache Weise den Eingangs-Brennpunkt des Kollimators mit anderen Teilen
des Scheinwerfers 100 auszurichten. So kann die Abstandskontur 143 auf einem Halter,
welcher beispielsweise den Ellipsoid-Reflektor 130 trägt, aufliegen, wodurch die Justierung
der beiden Optiken 130 und 140 zueinander erfolgt.
[0054] Die Abstandskontur 143 ist vorzugsweise ringförmig und konzentrisch zur optischen
Achse des Kollimators angeordnet. Andere, an spezifische Halterungen angepasste Formgebungen
der Abstandskontur 143 sind ebenso möglich, wie beispielsweise eine Dreipunkt-Auflage,
durch welche eine gedachte Abstandskontur verläuft, die eine Ebene definiert, durch
welche in montiertem Zustand auch die Reflektor-Lichtaustrittsöffnung 132 verläuft.
[0055] Die Projektionsoptik 160 ist in diesem Beispiel durch eine Sammellinse verwirklicht,
kann beispielsweise aber auch Lichtleitelemente umfassen.
[0056] Das Optikelement 150 ist in diesem ersten Ausführungsbeispiel eine Blende, und ist
dazu eingerichtet, einen ersten Teil des Lichtstrahlbündels am Optikelement 150 von
der Projektionsoptik 160 weg zu reflektieren oder zu absorbieren, und einen zweiten
Teil des Lichtstrahlbündels an den Kanten 151,152 zur Projektionsoptik 160 vorbeizulassen.
[0057] Die Blende 150 kann reflektierend oder absorbierend ausgeführt sein. Beispielsweise
kann eine absorbierende Beschichtung auf der Oberfläche der Blende angebracht sein.
Um unerwünschte Reflexionen durch Einfach- oder Mehrfachreflexionen im Scheinwerfer
100 in Richtung der Projektionsoptik 160 zu vermeiden, können weitere Flächen innerhalb
des Scheinwerfergehäuses des Kraftfahrzeugscheinwerfers 100 ebenfalls absorbierend
ausgeführt sein. Es kann auch sinnvoll sein, die Blende 150 reflektierend auszuführen,
beispielsweise durch eine verspiegelte Oberfläche der Blende 150. Die reflektierten
Lichtstrahlen können beispielsweise gezielt an eine absorbierende Stelle im Scheinwerfer
100 gerichtet werden, um unerwünschte durch Einfach- oder Mehrfachreflexionen im Scheinwerfer
100 in Richtung der Projektionsoptik 160 gezielt zu unterdrücken; jedoch können auch
Lichtanteile so umgelenkt werden, dass sie zum Lichtbild in den beleuchteten Bereichen
beitragen, wodurch sich eine Effizienzsteigerung ergibt.
[0058] Das Optikelement 150 in Form der Blende ist in Einbaulage des Scheinwerfers in einem
Fahrzeug im Wesentlichen vertikal orientiert angeordnet.
[0059] In dieser Offenbarung ist mit "im Wesentlichen vertikal orientiert" eine Winkellage
(der jeweiligen Ebene bzw. Blende 150) gemeint, welche von der Vertikalen bis zu ±10°,
bevorzugt bis zu ±5° abweichen kann. Die genaue Winkellage ist besonders bei der Umsetzung
von Lichtfunktionen relevant, bei welchen die Kanten 151,152 scharf abgebildet werden
müssen, beispielsweise bei einer Abblendlicht-Lichtfunktion mit einer Hell-Dunkel-Grenze.
Bei anderen Lichtfunktionen kann eine Winkellage gewählt werden, welche durchaus bis
zu ±25° von der Vertikalen abweichen kann.
[0060] Das Optikelement 150 kann auch mehrere Blenden umfassen, welche in Form einer Blendenwelle
drehbar angeordnet sind, wobei jeweils nur eine Blende der Blendenwelle im Strahlengang
des Lichtstrahlbündels optisch aktiv bzw. wirksam ist. Die Blendenwelle kann mehrere
Lichtfunktionen, beispielsweise eine Abblendlicht- oder eine Fernlicht-Lichtfunktion
des Scheinwerfers 100 verwirklichen.
[0061] Eine drehbare Blendenwelle weist bevorzugt eine Drehachse auf, welche in der ersten
bzw. zweiten Bildebene 170, 180 liegt, auf.
[0062] In
Fig. 4 ist exemplarisch ein Lichtstrahl 111 gezeigt, welcher von der Lichtquelle 110 emittiert
wird. Natürlich emittiert die Lichtquelle 110 weitere ungebündelte Lichtstrahlen,
beispielsweise diffuses Licht, in einem für die Lichtquelle spezifischen Abstrahlmuster.
Der Lichtstrahl 111 wird in den Ellipsoid-Reflektor 130 am Reflektor-Lichteintrittspunkt
131 (im ersten Brennpunkt) eingekoppelt und wird an der reflektierenden Oberfläche
reflektiert, wobei er durch den zweiten Brennpunkt des Ellipsoid-Reflektors 130 verläuft
und an der Reflektor-Lichtaustrittsöffnung 132 wieder ausgekoppelt wird. Der Reflektor-Lichteintrittspunkt
131 entspricht dem ersten Brennpunkt, in den die punktförmige Lichtquelle 110 (bzw.
ein Ort der Lichtquelle mit höchster Intensität wie bereits erwähnt) positioniert
ist. Durch den Ellipsoid-Reflektor 130 erfolgt eine erste Bündelung der einzelnen
Lichtstrahlen des emittierten Lichts zu einem Lichtstrahlbündel.
[0063] Der Kollimator 140 bündelt das Lichtstrahlbündel weiter und fokussiert es in der
ersten, virtuellen Bildebene 170, in welcher auch die Blende 150 liegt.
[0064] Das Lichtstrahlbündel wird von der Projektionsoptik 160 aus deren Brennebene, welche
die zweite, imaginäre Bildebene 180 bildet, in die Abstrahlrichtung des Scheinwerfers
100 projiziert. Durch die Anordnung der Blende 150 und der beiden Kanten 151, 152
in der Brennebene der Projektionsoptik 160 wird die Kontur, welche durch die beiden
Kanten 151, 152 gebildet ist, scharf abgebildet.
[0065] Fig. 3 und
Fig. 5 zeigen ein zweites Ausführungsbeispiel eines Kraftfahrzeugscheinwerfers 200 gemäß
der Erfindung, wobei der Unterschied zum ersten Ausführungsbeispiel primär darin liegt,
dass das Optikelement 250 ein als Reflektor ausgeführtes Bauteil beinhaltet. Für das
zweite Ausführungsbeispiel der Fig. 3 und 5 gelten die Erläuterungen des Ausführungsbeispiels
der Fig. 2 und 4, sofern aus dem Folgenden nichts Abweichendes hervorgeht, sinngemäß
in gleicher Weise, wobei für Bezugszeichen jeweils entsprechende Zahlen mit einer
führenden Ziffer 2 (anstelle einer 1 bei den Bezugszeichen des ersten Ausführungsbeispiels)
verwendet werden.
[0066] Der Reflektor 250 weist zwei Kanten 251 und 252 (Fig. 3) auf und ist dazu eingerichtet,
den ersten Teil des Lichtstrahlbündels mittels einer Reflektion an einer Oberfläche
des Optikelements 250 zur Projektionsoptik 260 umzulenken, und einen zweiten Teil
des Lichtstrahlbündels an den beiden Kanten 251, 252 und an der Projektionsoptik 160
vorbeizulassen. Mit anderen Worten kann der Reflektor 250 das Lichtstrahlbündel so
beeinflussen, dass es (nur) teilweise zur Projektionsoptik 260 geleitet wird.
[0067] Der Reflektor 250 kann beispielsweise durch eine verspiegelte Oberfläche des Reflektors
250 ausgeführt sein. Jene Stellen im Scheinwerfer 200, zu welchen die am Reflektor
250 vorbeigelassenen Lichtstrahlen des Lichtstrahlbündels gelangen, können vorteilhafterweise
absorbierend ausgeführt sein, beispielsweise in Form eines gesonderten Absorber-Bauteils
255, um unerwünschte durch Einfach- oder Mehrfachreflexionen im Scheinwerfer 200 in
Richtung der Projektionsoptik 260 gezielt zu unterdrücken. Ebenso kann auf der im
Scheinwerfer 200 innenliegenden Oberfläche der Projektionsoptik 260 eine zusätzliche
Blende angeordnet sein (nicht gezeigt), um beispielsweise unerwünschte Spiegelungen
in Richtung der Projektionsachse zu unterdrücken. Alternativ könnte beispielsweise
an Stelle des Absorber-Bauteils 255 ein weiteres Spiegel-Bauteil angeordnet sein,
um die Lichtstrahlen an eine Stelle innerhalb des Scheinwerfers umzulenken, an welcher
eine Absorption erfolgt.
[0068] Zusätzlich ist die Oberfläche des Optikelements 250 in Form des Reflektors in einem
Neigungswinkel 253 gegenüber der Horizontalen orientiert angeordnet, welcher im Wesentlichen
in einem Bereich von 10° bis 50°, bevorzugt von 20° bis 40° und besonders bevorzugt
bei 30° liegt.
[0069] Die erste Bildebene 270 schneidet sich mit der zweiten Bildebene 280 in einer Geraden,
in welcher auch die Kante 251 liegt.
[0070] Die Anordnung der Lichtquelle 210, des Licht-Moduls 220, des Ellipsoid-Reflektors
230 (einschließlich zugehörendem Reflektor-Lichteintrittspunkt 231 und Reflektor-Lichtaustrittsöffnung
232 sowie zweitem Fokalpunkt 233) und des Kollimators 240 im zweiten Ausführungsbeispiel
entspricht jener des ersten Ausführungsbeispiels, jedoch sind diese Komponenten im
Vergleich zu dem ersten Ausführungsbeispiel bezüglich der Projektionsoptik 260 leicht
geneigt, um die Reflexion des Lichtstrahlbündels durch die Projektionsoptik 260 in
einer für einen Kraftfahrzeugscheinwerfer 200 günstigen Einbaulage zu ermöglichen.
[0071] Die Erläuterungen bezüglich des Strahlengangs des Lichtstrahls 211 einerseits von
der Lichtquelle 110 durch den Reflektor 230 zum Kollimator 240 sowie andererseits
ab der Projektionsoptik 260 nach außen des Scheinwerfers 200, auch hinsichtlich der
Brennweiten 245, 246, 261 von Kollimator und Projektionsoptik, entsprechen im Übrigen
jenen der Fig. 4.
[0072] Nachdem der Reflektor 250 nur in einer Gerade in der Brennebene der Projektionsoptik
260 liegt, nämlich in der Schnittgerade der ersten und zweiten Bildebene 270, 280,
kann es vorteilhaft sein, wenn die Kante 251 in der Gerade gelegenen ist, wodurch
die Kontur, welche durch die Kante 251 gebildet ist, scharf abgebildet wird.
[0073] Die anderen Stellen des Reflektors 250, wie auch die Kante 252 können dann nicht
scharf abgebildet werde, weshalb diese zweite Ausführungsform der Erfindung nicht
für alle genannten Lichtfunktionen eingesetzt werden kann.
[0074] Eine erfindungsgemäße Anordnung gemäß der zweiten Ausführungsform dient der Erhöhung
der Lichtausbeute für andere Lichtfunktionen.
[0075] Der Reflektor 250 kann drehbar gelagert angeordnet sein, um beispielsweise eine Leuchtweitenregelung
des Kraftfahrzeugscheinwerfers 200 zu realisieren. Dabei kann der Neigungswinkel 253
beispielsweise manuell oder durch ein Fahrzeugsystem elektronisch gesteuert oder geregelt
werden. Der Neigungswinkel 253 ist vorzugsweise um die Gerade, welche in der Schnittgerade
der ersten und zweiten Bildebene 270, 280 liegt, drehbar.
[0076] Der besondere Nutzen der Erfindung kann auch anhand der Fig. 6 bis 8 illustriert
werden, die jeweils ein beispielhaftes Lichtbild gemäß einer Simulation einer Lichtverteilung
für ein Teilfernlicht zeigen. Die Simulation wurde seitens der Anmelderin computergestützt
für jede der in den Fig. 6-8 gezeigten Scheinwerferoptiken durchgeführt, um als Resultat
ein simuliertes Lichtbild des jeweiligen Scheinwerfers zu erhalten. Jedes Lichtbild
beschreibt die vom jeweiligen Scheinwerfer erzeugte Raumwinkel-bezogene Lichtverteilung
aus der Sicht des Fahrers, wobei die Rechts- und Hochachse jeweils in Grad gemäß der
Auslenkung vom Zentrum des Bildes beschriftet. Die Skala am rechten Rand jedes Lichtbildes
illustriert die in der Intensitätsverteilung verwendeten Graustufen, angegeben in
cd [Candela].
Der Deutlichkeit halber sind jeweils Isolinien der Helligkeit eingezeichnet, wobei
bei einigen Isolinien zusätzlich der zugeordnete Helligkeitswert in cd angegeben ist.
[0077] Fig. 6 zeigt ein Lichtbild, das für einen Scheinwerfer-Aufbau gemäß der Fig. 1 erzeugt
wurde, der dem Stand der Technik entspricht, d.h., mit einem unmittelbar nach der
Lichtquelle angeordnetem Kollimator.
[0078] Fig. 7 zeigt ein Lichtbild, das für den erfindungsgemäßen Scheinwerfer der Fig. 2
und 4, mit erfindungsgemäßem Ellipsoid-Reflektor und Kollimator mit einer vertikalen
Blende, erzeugt wurde.
[0079] Fig. 8 zeigt ein Lichtbild, das für den erfindungsgemäßen Scheinwerfer der Fig. 3
und 5, mit erfindungsgemäßem Ellipsoid-Reflektor und mit einem als Reflektor wirkendem
Blendenbauteil, erzeugt wurde.
[0080] Anhand eines Vergleichs zwischen der Lichtverteilung der Fig. 7 bzw. 8 mit jener
der Fig. 6 wird ersichtlich, dass das erfindungsgemäße System mit einem Ellipsoid-Reflektor
eine Lichtverteilung (Fig. 7 bzw. 8) erzeugt, die ein Helligkeitsmaximum mit einem
etwa doppelt so hohen Wert als jene gemäß dem Stand der Technik (Fig. 6) aufweist
und die zudem deutlich besser um das Maximum konzentriert ist.
Bezugszeichenliste
[0081]
- 10, 100, 200
- Kraftfahrzeugscheinwerfer
- 11, 110, 210
- Lichtquelle
- 111, 211
- Lichtstrahl
- 12, 120, 220
- Lichtmodul, Lichtquellenhalter
- 130, 230
- Ellipsoid-Reflektor
- 131, 231
- Reflektor-Lichteintrittspunkt (erster Fokalpunkt)
- 132, 232
- Reflektor-Lichtaustrittsöffnung
- 133, 233
- zweiter Fokalpunkt
- 40, 140, 240
- Kollimator
- 41, 141, 241
- Lichteintrittsfläche
- 42, 142, 242
- Lichtaustrittsfläche
- 143, 243
- Abstandskontur
- 50, 150
- Optikelement, Blende
- 151, 152, 251, 252
- Kante
- 250
- Optikelement, Reflektor
- 253
- Neigungswinkel
- 255
- Absorber
- 60, 160, 260
- Projektionsoptik
- 145, 245
- Eintritts-Brennweite des Kollimators
- 146, 246
- Austritts-Brennweite des Kollimators
- 161, 261
- Eingangs-Brennweite der Projektionsoptik
- 170, 180, 270, 280
- Bildebene
1. Kraftfahrzeugscheinwerfer (100, 200), umfassend
eine Lichtquelle (110, 210), welche dazu eingerichtet ist, Licht zu emittieren, und
einen Ellipsoid-Reflektor (130, 230) mit einem ersten und einem zweiten Fokalpunkt,
wobei der Ellipsoid-Reflektor (130, 230) dazu eingerichtet ist, das von der Lichtquelle
(110, 210) über den ersten Fokalpunkt (131, 231) eingekoppelte Licht zu dem zweiten
Fokalpunkt zu bündeln und durch eine Reflektor-Lichtaustrittsöffnung (132, 232) austreten
zu lassen, und
einen Kollimator (140, 240), welcher eine Kollimator-Lichteintrittsfläche (141, 241)
und eine Kollimator-Lichtaustrittsfläche (142, 242) aufweist, wobei die Reflektor-Lichtaustrittsöffnung
(132, 232) vor der Kollimator-Lichteintrittsfläche (141, 241) in einer Eintritts-Brennweite
(145, 245) des Kollimators angeordnet ist, wobei dem Kollimator eine erste Bildebene
(170, 270) in einer Austritts-Brennweite (146, 246) des Kollimators zugeordnet ist,
und wobei der Kollimator (140, 240) dazu eingerichtet ist, das aus dem Ellipsoid-Reflektor
(130, 230) austretende Licht in die Richtung der ersten Bildebene (170, 270) zu einem
Lichtstrahlbündel zu bündeln und dort ein Lichtbild zu formen, und
eine Projektionsoptik (160, 260), welcher eine zweite Bildebene (180, 280) in einer
Eingangs-Brennweite (161, 261) zugeordnet ist, wobei die erste Bildebene (170, 270)
und die zweite Bildebene (180, 280) einander schneiden oder überlappen, wobei die
Projektionsoptik (160, 260) dazu eingerichtet ist, das Lichtbild in die Abstrahlrichtung
des Kraftfahrzeugscheinwerfers (100, 200) zu projizieren,
wobei im Strahlengang des Lichtstrahlbündels zwischen dem Kollimator (140, 240) und
der Projektionsoptik (160, 260) ein Optikelement (150, 250) mit zumindest einer optisch
wirksamen Kante (151, 152, 251, 252) positioniert ist, welches Optikelement (150,
250) dazu eingerichtet ist, das Lichtstrahlbündel mithilfe der zumindest einen optisch
wirksamen Kante zu begrenzen, sodass es teilweise zur Projektionsoptik (160, 260)
gelangt, und das Optikelement (150, 250) so angeordnet ist, dass die erste und/oder
die zweite Bildebene (170, 270, 180, 280) durch das Optikelement (150, 250) verläuft.
2. Kraftfahrzeugscheinwerfer (100, 200) nach Anspruch 1, wobei die zumindest eine Kante
(151, 251) gerade verläuft und im Wesentlichen horizontal orientiert ist.
3. Kraftfahrzeugscheinwerfer (100, 200) nach Anspruch 1 oder 2, wobei der Kraftfahrzeugscheinwerfer
(100, 200) bzw. Optikelement (150, 250) zumindest zwei Kanten umfasst, welche jeweils
gerade verlaufen und im Strahlengang des Lichtstrahlbündels so angeordnet sind, dass
eine Hell-Dunkel-Grenze für eine Abblendlichtfunktion des Kraftfahrzeugscheinwerfers
(100, 200) erzeugbar ist.
4. Kraftfahrzeugscheinwerfer (100, 200) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei die Lichtquelle
(110, 210) zumindest eine Halbleiter-Lichtquelle, vorzugsweise zumindest eine Laser-Diode,
aufweist.
5. Kraftfahrzeugscheinwerfer (100, 200) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei der Kraftfahrzeugscheinwerfer
(100, 200) ferner ein Lichtkonversionsmittel aufweist, welches im Strahlengang des
Lichtstrahlbündels angeordnet ist und dazu eingerichtet ist, bei Anregung durch das
Lichtstrahlbündel mit einem ersten Wellenlängenbereich zusätzlich zumindest ein weiteres
Lichtstrahlbündel mit einem, vom ersten abweichenden, zweiten Wellenlängenbereich
anzuregen.
6. Kraftfahrzeugscheinwerfer (100, 200) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei der Ellipsoid-Reflektor
(130, 230) als eine gemäß einem Rotationsellipsoid gekrümmte Reflektorschale ausgebildet
ist.
7. Kraftfahrzeugscheinwerfer (100, 200) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei der Kollimator
(140, 240) eine TIR-Optik ist.
8. Kraftfahrzeugscheinwerfer (100, 200) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei der Kollimator
(140, 240) durch eine Sammellinse mit einer Abstandskontur (143, 243) gebildet ist,
wobei die Abstandskontur (143, 243) eine Ebene definiert, welche sich in der Kollimator-Eintritts-Brennweite
(141, 241) vor der Kollimator-Lichteintrittsfläche befindet.
9. Kraftfahrzeugscheinwerfer (100, 200) nach Anspruch 8, wobei der zweiten Fokalpunkt
des Ellipsoid-Reflektors in der Ebene der Abstandskontur (143, 243) liegt.
10. Kraftfahrzeugscheinwerfer (100, 200) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, wobei die Projektionsoptik
(160, 260) zumindest eine Sammellinse aufweist.
11. Kraftfahrzeugscheinwerfer (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 10, wobei das Optikelement
(150) eine Blende ist und dazu eingerichtet ist, einen ersten Teil des Lichtstrahlbündels
am Optikelement (150) von der Projektionsoptik (160) weg zu reflektieren oder zu absorbieren,
und einen zweiten Teil des Lichtstrahlbündels an der zumindest einen Kante (151, 152)
zur Projektionsoptik (160) vorbeizulassen.
12. Kraftfahrzeugscheinwerfer (100) nach Anspruch 11, wobei das Optikelement (150) im
Wesentlichen vertikal orientiert angeordnet ist.
13. Kraftfahrzeugscheinwerfer (200) nach einem der Ansprüche 1 bis 10, wobei das Optikelement
(250) ein reflektierendes Bauteil aufweist und dazu eingerichtet ist, den ersten Teil
des Lichtstrahlbündels mittels einer Reflektion an einer Oberfläche des Optikelements
(250) zur Projektionsoptik (260) umzulenken, und einen zweiten Teil des Lichtstrahlbündels
an der zumindest einen Kante (251, 252) und an der Projektionsoptik (160) vorbeizulassen.
14. Kraftfahrzeugscheinwerfer (200) nach Anspruch 13, wobei die Oberfläche des Optikelements
(250) in einem Neigungswinkel (253) gegenüber der Horizontalen orientiert angeordnet
ist, welcher im Wesentlichen in einem Bereich von 10° bis 50°, bevorzugt von 20° bis
40° und besonders bevorzugt bei 30° liegt.
15. Kraftfahrzeugscheinwerfer (200) nach Anspruch 13 oder 14, wobei sich die erste Bildebene
(270) mit der zweiten Bildebene (280) in einer Geraden schneidet, in welcher auch
die zumindest eine Kante (251) liegt.