[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Ansteuerung von Induktionsheizspulen eines
Induktionskochfelds, insbesondere um sogenannte Konflikte von zwei über einer gemeinsamen
Induktionsheizspule aufgestellten Kochgefäßen, für die unterschiedliche Soll-Leistungen
zur Beheizung vorgegeben sind, auflösen zu können.
[0002] Bei Induktionskochfeldern mit einer Vielzahl von Induktionsheizspulen, die weitgehend
vollflächig einen Kochbereich des Induktionskochfelds bedecken, damit an beliebiger
Stelle ein Kochgefäß aufgesetzt und beheizt werden kann, tritt bekanntermaßen manchmal
der Fall auf, dass zwei Kochgefäße über einer sogenannten gemeinsamen Induktionsheizspule
aufgestellt sind. Wenn beide Kochgefäße mit einer Mindestbedeckung, beispielsweise
mindestens 5 % bis 15 % der Fläche der Induktionsheizspule, diese überdecken, so würden
beide Kochgefäße von der Induktionsheizspule beheizt werden. Wenn nun aber für die
Kochgefäße unterschiedliche Soll-Leistungen zur Beheizung vorgegeben sind, besteht
das Problem, dass die Induktionsheizspule nur mit einer einzigen Leistung arbeiten
kann, zumindest als Momentan-Leistung, und zwar entsprechend einer bestimmten Flächenleistungsdichte.
Dies bedeutet dann, dass mindestens eines der Kochgefäße nicht mit der vorgegebenen
Soll-Leistung beheizt werden kann. Das Kochgefäß mit der höheren vorgegebenen Soll-Leistung
wird dann gegebenenfalls in dem Bereich über der gemeinsamen Induktionsheizspule zu
gering beheizt. Das Kochgefäß mit der niedrigeren vorgegebenen Soll-Leistung wird
dann gegebenenfalls in dem Bereich über der gemeinsamen Induktionsheizspule zu stark
beheizt. Vor allem der zweite Fall ist sehr nachteilig, da es hierzu einem ungewünschten
Verhalten kommen kann, beispielsweise einem Anbrennen von Kochgut. Ein solches Induktionskochfeld
ist beispielsweise aus der
DE 10 2006 054 973 A1 bekannt.
[0003] Mögliche Verfahren zur Behandlung eines solchen entsprechenden Konfliktfalls sind
aus der
WO 2009/053279 A1 und der
EP 2 509 392 A1 bekannt. Dabei wird aber nur nach der zeitlichen Vornahme der Einstellung vorgegangen,
so dass es insbesondere möglich ist, dass das Kochgefäß mit der niedrigeren vorgegebenen
Soll-Leistung von der gemeinsamen Induktionsheizspule deutlich zu hoch beheizt wird.
Dies wäre sehr nachteilig und soll vermieden werden.
Aufgabe und Lösung
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein eingangs genanntes Verfahren zu schaffen,
mit dem Probleme des Standes der Technik gelöst werden können und es insbesondere
möglich ist, zwei über einer gemeinsamen Induktionsheizspule aufgestellte Kochgefäße
mit unterschiedlichen vorgegebenen Soll-Leistungen beheizen zu können, vorzugsweise
möglichst bedienerfreundlich, ohne gravierende Probleme für eines der Kochgefäße bzw.
deren Kochvorgang zu schaffen.
[0005] Gelöst wird diese Aufgabe durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
Vorteilhafte sowie bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der weiteren
Ansprüche und werden im Folgenden näher erläutert. Der Wortlaut der Ansprüche wird
durch ausdrückliche Bezugnahme zum Inhalt der Beschreibung gemacht.
[0006] Es ist vorgesehen, dass bei dem Verfahren zur Ansteuerung von Induktionsheizspulen
eines Induktionskochfelds in einem vorausgehenden Schritt festgestellt wird, ob zwei
Kochgefäße mit jeweils einer Mindestbedeckung über einer gemeinsamen Induktionsheizspule
auf das Induktionskochfeld aufgestellt sind. Für die beiden Kochgefäße sind dabei
unterschiedliche Soll-Leistungen vorgegeben, mit denen diese beheizt werden sollen.
Bei diesem Kochfeld gemäß der Erfindung ist es nämlich vorgesehen, dass nicht für
genau eine Induktionsheizspule gezielt eine Soll-Leistung vorgegeben wird, sondern
sozusagen für genau ein Kochgefäß. Diese Soll-Leistung gilt dann für dieses Kochgefäß,
und somit auch für alle Induktionsheizspulen, die das Kochgefäß mit der genannten
Mindestbedeckung überdeckt und von denen es beheizt wird. Falls für die beiden Kochgefäßen
dieselben Soll-Leistungen vorgegeben sind, tritt kein Konfliktfall auf, und auch die
gemeinsame Induktionsheizspule kann entsprechend dieser Soll-Leistung betrieben werden.
Üblicherweise werden für Induktionsheizspulen keine festen Leistungswerte, sondern
Flächenleistungsdichten vorgegeben, was aber im vorliegenden Fall für die hier angestellten
Betrachtungen keinen Unterschied machen soll. Es wird stets von Leistungen gesprochen.
[0007] Wird aber die Vorgabe von zwei unterschiedlichen Soll-Leistungen für die beiden Kochgefäße
festgestellt, so wird anschließend die gemeinsame Induktionsheizspule mit einer sogenannten
Reduzier-Leistung betrieben. Diese Reduzier-Leistung ist niedriger als die höhere
vorgegebene Soll-Leistung. Vorteilhaft beträgt sie mindestens die niedrigere vorgegebene
Soll-Leistung.
[0008] Diese Reduzierung der Leistung an der gemeinsamen Induktionsheizspule, welche dann
eben vor allem für das Kochgefäß mit der höheren vorgegebenen Soll-Leistung gilt,
wird an eine Bedienperson optisch und/oder akustisch signalisiert. Die gemeinsame
Induktionsheizspule wird also faktisch mit der Reduzier-Leistung betrieben und heizt
damit die beiden aufgestellten Kochgefäße. Allerdings heizt sie nur die überdeckenden
Bereiche der aufgestellten Kochgefäße. Die Reduzierung der Leistung wird der Bedienperson
deutlich angezeigt, damit diese den Vorgang der Reduzierung wahrnimmt und im Rahmen
der Erfindung gegebenenfalls einschreiten kann.
[0009] Mit der Reduzierung der Leistung und der Signalisierung beginnt das Abzählen einer
vorgegebenen Entscheidungszeit. Dies erfolgt vorteilhaft durch einen Zähler, insbesondere
in einer Steuerung des Induktionskochfelds, die das Verfahren durchführt. Das Abzählen
der Entscheidungszeit als eine Art Ablauf wird an die Bedienperson optisch und/oder
akustisch signalisiert. Diese Signalisierung kann auch der vorgenannten Signalisierung
der Reduzierung an sich entsprechen bzw. es kann sogar ein und dieselbe Signalisierung
sein. Dabei kann besonders vorteilhaft die ablaufende Zeit dargestellt werden. Die
vorgegebene Entscheidungszeit kann vorteilhaft 3 sek bis 20 sek betragen, besonders
vorteilhaft 5 sek bis 10 sek. Die ablaufende Zeit kann beispielsweise sekundenweise
angezeigt werden, also im Sekundentakt, was eine gute Verdeutlichung für die Bedienperson
darstellt.
[0010] Dann gibt es für die Bedienperson zwei Fälle. In einem ersten Fall reagiert die Bedienperson
während der Entscheidungszeit gar nicht. Dies kann daran liegen, dass sie mit der
Reduzierung der Leistung an der gemeinsamen Induktionsheizspule auf die Reduzier-Leistung
einverstanden ist. Dann kann man davon ausgehen, dass diese Reduzierung zwar nicht
dem ursprünglichen Wunsch entspricht, aber akzeptabel ist und somit beibehalten werden
kann. Es kann auch daran liegen, dass die Bedienperson den Raum verlassen hat oder
nicht mehr anwesend ist, dann muss sie diese Reduzierung eben hinnehmen.
[0011] In einem zweiten Fall reagiert die Bedienperson während der Entscheidungszeit, also
vor deren Ablauf. Dies ist vor allem dann der Fall, wenn die Bedienperson mit der
Reduzierung der Leistung an der gemeinsamen Induktionsheizspule nicht einverstanden
ist. In diesem zweiten Fall entfernt die Bedienperson entweder als erster Unterfall
eines der Kochgefäße von der gemeinsamen Induktionsheizspule derart, dass dieses Kochgefäß
diese Induktionsheizspule nicht mehr mit der Mindestbedeckung bedeckt, vorteilhaft
gar nicht mehr bedeckt. Damit wäre der Konfliktfall dann aufgelöst. Alternativ ändert
die Bedienperson als zweiter Unterfall in Reaktion während der Entscheidungszeit vor
deren Ablauf mindestens eine der vorgegebenen Soll-Leistungen für die aufgestellten
Kochgefäße derart, dass sich die beiden nun vorgegebenen Soll-Leistungen maximal um
eine vorgegebene Toleranz-Differenz unterscheiden. Einerseits kann diese Toleranz-Differenz
eine Null-Differenz sein, so dass sich die beiden vorgegebenen Soll-Leistungen nicht
mehr unterscheiden. Dann ist der Konfliktfall gelöst durch Aufheben des Unterschieds
der vorgegebenen Soll-Leistungen. Andererseits ist es möglich, dass sich die beiden
vorgegebenen Soll-Leistungen nur noch relativ gering unterscheiden, beispielsweise
um 5 % bis maximal 50 % der niedrigeren vorgegebenen Soll-Leistung. Dies wird dann
als akzeptabel angesehen, insbesondere für das Kochgefäß mit der niedrigeren vorgegebenen
Soll-Leistung. Auch dann ist der Konfliktfall durch Änderung der Leistungseinstellung
gelöst, weil nämlich nun der Unterschied der vorgegebenen Soll-Leistungen relativ
gering und akzeptabel ist.
[0012] Im ersten Fall, dass die Bedienperson nicht vor Ablauf der Entscheidungszeit reagiert,
wird die gemeinsame Induktionsheizspule dauerhaft mit einer reduzierten Ist-Leistung
betrieben, um die noch aufgestellt bleibenden Kochgefäße zu beheizen. Diese reduzierte
Ist-Leistung kann der vorgenannten Reduzier-Leistung entsprechen, vorteilhaft ist
sie aber nochmals etwas geringer. Dies wird nachfolgend noch näher erläutert.
[0013] Im zweiten Fall wird erfindungsgemäß dann, wenn die Bedienperson mindestens eines
der Kochgefäße von der gemeinsamen Induktionsheizspule weg bewegt, und zwar derart,
dass die Mindestbedeckung dafür nicht mehr gegeben ist oder das Kochgefäß vollständig
von der gemeinsamen Induktionsheizspule entfernt wird, also über mindestens eine andere
Induktionsheizspule aufgesetzt wird, das verbleibende Kochgefäß von der vormals gemeinsamen
Induktionsheizspule wieder mit der ursprünglich für dieses Kochgefäß vorgegebenen
Soll-Leistung beheizt. Das weg bewegte Kochgefäß kann dann an einer neuen Stelle entweder
automatisch mit seiner vorgegebenen Soll-Leistung beheizt werden, alternativ kann
hierfür eine Bedienereingabe notwendig sein und entsprechend angefordert werden.
[0014] Somit ist es mit der Erfindung möglich, in einem auftretenden Konfliktfall automatisch
und selbsttätig zu veranlassen, dass dieser Konfliktfall nicht sofort zu erheblichen
Problemen führt. Dafür ist die Entscheidungszeit entsprechend kurz zu wählen, wie
zuvor ausgeführt worden ist. Der Bedienperson wird die Möglichkeit gegeben, den Konfliktfall
auf unterschiedliche Art und Weise zu lösen, nachdem vor allem darauf aufmerksam gemacht
worden ist. Durch die Reduzierung der Leistung der Induktionsheizspule unter die höhere
vorgegebene Soll-Leistung wird ein Zustand geschaffen, der für diese Entscheidungszeit
andauern kann. Reagiert die Bedienperson nicht entsprechend bzw. löst sie den Konfliktfall
nicht auf, so wird für die gemeinsame Induktionsheizspule nach der Entscheidungszeit
eine Leistung eingestellt, mit der sie dauerhaft betrieben werden kann zum Beheizen
beider aufgestellter Kochgefäße, ohne dass es signifikante Nachteile für einen der
Kochvorgänge geben kann.
[0015] In Ausgestaltung der Erfindung ist es auch möglich, dass die Höhe der Reduzier-Leistung
davon abhängt, wie absolut gesehen gering die niedrigere vorgegebene Soll-Leistung
eines der Kochgefäße ist. Ebenso kann berücksichtigt werden, wie groß die Differenz
zwischen den beiden unterschiedlichen vorgegebenen Soll-Leistungen ist.
[0016] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann der Bedienperson das Abzählen als Ablauf
der Entscheidungszeit optisch angezeigt werden, insbesondere durch eine abnehmende
oder zunehmende Zahl. So ist mit einer üblicherweise in Kochfeldern verwendeten Sieben-Segment-Anzeige
immerhin eine Entscheidungszeit von 10 sek darstellbar. Durch eine zweistellige Sieben-Segment-Anzeige
kann eine deutlich verlängerte Entscheidungszeit dargestellt werden, wobei sie vorteilhaft
nicht über 20 sek betragen sollte. Ansonsten kann einer der Kochvorgänge durch die
verringerte Reduzier-Leistung zu negativ beeinträchtigt werden.
[0017] Alternativ zu einer Anzeige des Ablaufs der Entscheidungszeit mit einer Zahl kann
dies durch einen Fortschrittsbalken angezeigt werden, also durch eine Vielzahl von
in einer Reihe angeordneten Leuchtsegmenten. Dies eignet sich für eine noch besser
intuitiv erfassbare Darstellung. Ein derartiger Fortschrittsbalken kann vor allem
mit einem beleuchteten Slider als Bedienelemente dargestellt werden, wie er beispielsweise
aus der
EP 1787393 A1 bekannt sind.
[0018] Vorteilhaft kann das entfernte Kochgefäß über der mindestens einen anderen Induktionsheizspule
nicht nur allgemein mit seiner ursprünglich vorgegebenen Soll-Leistung weiterbeheizt
werden, sondern dies kann automatisch erfolgen. Somit ist keine weitere Eingabe oder
Handlung durch die Bedienperson notwendig, ein einfaches Verschieben dieses Kochgefäßes
weg von dem anderen Kochgefäß bzw. weg von der gemeinsamen Induktionsheizspule reicht
dann völlig aus. Alternativ kann für das weitere Beheizen mit der ursprünglich vorgegebenen
Soll-Leistung noch einmal eine Bestätigung als Bedienvorgang von der Bedienperson
angefordert werden.
[0019] In einer ersten möglichen Ausgestaltung der Erfindung kann die Reduzier-Leistung
für die gemeinsame Induktionsheizspule bzw. für das Kochgefäß mit der höheren vorgegebenen
Soll-Leistung so weit reduziert sein, so dass sie der niedrigeren vorgegebenen Soll-Leistung
entspricht. Dann wird also auch das Kochgefäß mit der höheren Leistung von dieser
Induktionsheizspule nur mit der niedrigeren vorgegebenen Soll-Leistung beheizt, allerdings
erst einmal nur für beschränkte Zeit. Dies stellt zwar eine signifikante Einschränkung
für den Kochvorgang in diesem Kochgefäß dar, selbstverständlich abhängig davon, ob
und zu welchem Anteil das Kochgefäß auch noch von mindestens einer weiteren Induktionsheizspule
beheizt wird. Gleichzeitig ist dies aber ein sehr sicheres Verfahren für den Kochvorgang
im Kochgefäß mit der niedrigeren vorgegebenen Soll-Leistung. Diese Reduzier-Leistung
entsprechend der niedrigeren vorgegebenen Soll-Leistung kann dann auch im eingangs
genannten ersten Fall dauerhaft verwendet werden für die gemeinsame Induktionsheizspule.
Falls die entsprechende Reduzierung am Kochgefäß mit der höheren vorgegebenen Soll-Leistung
störend ist für die Bedienperson, kann sie den Konfliktfall ja nachträglich immer
noch auflösen, insbesondere durch Verschieben eines der beiden Kochgefäße.
[0020] In einer zweiten möglichen Ausgestaltung der Erfindung kann die Reduzier-Leistung
für die gemeinsame Induktionsheizspule bzw. mit der dann das Kochgefäß mit der höheren
vorgegebenen Soll-Leistung von dieser Induktionsheizspule beheizt wird, auf 120 %
bis 150 % der niedrigeren vorgegebenen Soll-Leistung reduziert sein. Dies bedeutet
also, dass das Kochgefäß mit der niedrigeren vorgegebenen Soll-Leistung während der
Entscheidungszeit von der gemeinsamen Induktionsheizspule mit 20 % bis 50 % höherer
Leistung beheizt wird. Dies kann für die vorgenannte Entscheidungszeit von maximal
20 sek noch tolerierbar sein. Dadurch wird die Reduktion der Leistung für das andere
Kochgefäß etwas abgeschwächt.
[0021] In einer möglichen Ausgestaltung der Erfindung liegt die dauerhafte reduzierte Ist-Leistung
gemäß dem eingangs genannten ersten Fall höher als die niedrigere vorgegebene Soll-Leistung.
Sie kann der vorstehend beschriebenen Reduzier-Leistung entsprechen, muss dies aber
nicht. Besonders vorteilhaft liegt sie zwischen der Reduzier-Leistung und der niedrigeren
vorgegebenen Soll-Leistung, da nun der Kochvorgang ja für unbestimmte bzw. unabsehbare
Zeit andauert und er beim Kochgefäß mit der niedrigeren vorgegebenen Soll-Leistung
weniger stark beeinträchtigt werden sollte als derjenige beim anderen Kochgefäß. Die
dauerhafte reduzierte Ist-Leistung kann beispielsweise genau in der Mitte liegen,
vorteilhaft sollte sie aber maximal 10 % bis 15 % über der niedrigeren vorgegebenen
Soll-Leistung liegen.
[0022] Alternativ ist die dauerhafte reduzierte Ist-Leistung eben die niedrigere vorgegebene
Soll-Leistung. Somit wird der Kochvorgang mit der niedrigeren gewünschten Leistung
gar nicht beeinträchtigt. Eine Beeinträchtigung des anderen Kochvorgangs wird dann
in der Regel dazu führen, dass die Bedienperson den Konfliktfall durch Entfernen eines
der Kochgefäße auflöst.
[0023] In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung beträgt die eingangs genannte Mindestbedeckung
mindestens 5 % der Fläche der Induktionsheizspule. Geringere Bedeckungen durch ein
Kochgefäß können zwar möglicherweise erfasst werden, werden aber nicht als solche
gewertet. Dies bedeutet, dass ein Kochgefäß mit dieser geringen Bedeckung unter dieser
Mindestbedeckung oder geringer als diese zwar möglicherweise von der Induktionsheizspule
etwas beheizt wird im überdeckenden Bereich. Dies wird beim Betrieb der Induktionsheizspule
aber nicht berücksichtigt, und wegen des voraussichtlich geringen Anteils an der Beheizung
des Kochgefäßes wird dies noch als akzeptabel angesehen. Die Mindestbedeckung kann
auch höher liegen, beispielsweise 10 % bis maximal 15 % betragen.
[0024] In möglicher Ausgestaltung der Erfindung kann für den Fall, dass eines der zwei Kochgefäße
die gemeinsame Induktionsheizspule mit weniger als der genannten Mindestbedeckung
bedeckt, keine Änderung einer der vorgegebenen Soll-Leistungen vorgenommen wird. Dies
entspricht dann dem vorgenannten Umstand, dass ein Kochgefäß mit einer Bedeckung unter
der Mindestbedeckung bzw. geringer als diese eben einfach nicht berücksichtigt wird.
Dennoch kann in Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen sein, dass an die Bedienperson
optisch und/oder akustisch signalisiert wird, dass ein gewisser Konflikt vorliegt.
Soll das Kochgefäß mit der Bedeckung geringer als die Mindestbedeckung nämlich gar
nicht oder nur mit sehr niedriger Soll-Leistung betrieben werden, wird die Induktionsheizspule
für das andere Kochgefäß aber mit einer sehr hohen Soll-Leistung betrieben, so könnte
selbst an diesem gering bedeckenden Kochgefäß ein ungewünschter Zustand eintreten.
Deswegen nimmt das Induktionskochfeld zwar keine selbsttätige Handlung vor, informiert
die Bedienperson aber zumindest über diesen gewissen Konflikt. Bei dieser Information
kann vorteilhaft auch angezeigt werden, für welches Kochgefäß und/oder für welche
Induktionsheizspule dieser Konfliktfall gilt.
[0025] In möglicher Ausgestaltung der Erfindung kann in dem eingangs genannten zweiten Fall
dann, wenn die Bedienperson mindestens eine der vorgegebenen Soll-Leistungen derart
ändert, dass sich die vorgegebenen Soll-Leistungen maximal um die vorgegebene Toleranz-Differenz
unterscheiden, die gemeinsame Induktionsheizspule mit der niedrigeren vorgegebenen
Soll-Leistung betrieben wird. Dann kann nämlich davon ausgegangen werden, dass auch
die reduzierte Leistung für das Kochgefäß mit der höheren vorgegebenen Soll-Leistung
akzeptabel ist.
[0026] Wie zuvor erläutert worden ist, kann die vorgegebene Toleranz-Differenz 5 % bis 50
% der niedrigeren vorgegebenen Soll-Leistung betragen. Vorteilhaft beträgt sie maximal
10 % oder 20 % der niedrigeren vorgegebenen Soll-Leistung.
[0027] Eine eingangs genannte Signalisierung an die Bedienperson kann auf unterschiedliche
Art und Weise erfolgen, wie dies grundsätzlich aus dem Stand der Technik bekannt ist.
Eine vorteilhafte optische Signalisierung ist ein Blinken, was besonders geeignet
ist, um die Aufmerksamkeit einer Bedienperson zu erregen. Dabei kann eine eingangs
genannte Zahl oder ein eingangs genannter Fortschrittsbalken blinkend dargestellt
werden. Das Blinken kann auch im Sekundentakt erfolgen, indem beispielsweise Zahl-
bzw. Fortschrittsbalken verändert werden. Es kann aber auch schneller erfolgen.
[0028] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung erfolgt eine Konfliktanzeige an einer Leistungsanzeige
für das Kochgefäß mit der höheren vorgegebenen Soll-Leistung, so dass einer Bedienperson
angezeigt wird, dass der Konflikt aufgelöst werden soll durch Entfernen bzw. Versetzen
dieses Kochgefäßes. Auch hier kann eine Konfliktanzeige mit veränderter Leuchtstärke
und/oder mit Blinken der Leistungsanzeige erfolgen. In diesem Fall wird das Kochgefäß
mit der höheren vorgegebenen Soll-Leistung als stärker störend angesehen und sollte
deswegen entfernt werden.
[0029] Alternativ kann angenommen werden, dass, insbesondere wenn das Kochgefäß mit der
höheren vorgegebenen Soll-Leistung bereits länger als 1 min oder als 2 min beheizt
wird, hier eine Kochfeldplatte bereits erhitzt ist. Ein Versetzen des Kochgefäßes
mit der höheren vorgegebenen Soll-Leistung würde zwar gerade bei Induktionsheizspulen
durch deren sehr schnelle Aufheizzeit weitgehend ausgeglichen werden können. Die für
dieses Kochgefäß optimale Lösung ist es jedoch, wenn die Bedienperson dazu aufgefordert
wird, das Kochgefäß mit der niedrigeren vorgegebenen Soll-Leistung wegzubewegen.
[0030] Diese und weitere Merkmale gehen außer aus den Ansprüchen auch aus der Beschreibung
und den Zeichnungen hervor, wobei die einzelnen Merkmale jeweils für sich allein oder
zu mehreren in Form von Unterkombinationen bei einer Ausführungsform der Erfindung
und auf anderen Gebieten verwirklicht sein und vorteilhafte sowie für sich schutzfähige
Ausführungen darstellen können, für die hier Schutz beansprucht wird. Die Unterteilung
der Anmeldung in einzelnen Abschnitte sowie Zwischen-Überschriften beschränken die
unter diesen gemachten Aussagen nicht in ihrer Allgemeingültigkeit.
Kurzbeschreibung der Zeichnungen
[0031] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen schematisch dargestellt
und werden im Folgenden näher erläutert. In den Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1
- eine Draufsicht auf ein Induktionskochfeld mit mehreren Induktionsheizspulen, drei
darüber aufgesetzten Töpfen und einer Bedieneinrichtung mit Slidern und Anzeigen,
- Fig. 2
- eine vergrößerte Darstellung des linken Bereichs der Bedieneinrichtung mit jeweiliger
Leistungseinstellung als Soll-Leistung für zwei Töpfe,
- Fig. 3
- im nächsten Schritt des erfindungsgemäßen Verfahrens den Betrieb der von den beiden
Töpfen gemeinsam überdeckten Induktionsheizspule und der anderen zur Beheizung vorgesehenen
Induktionsheizspulen mit einer Reduzier-Leistung, was an den Anzeigen angezeigt wird,
- Fig. 4
- das Darstellen des Abzählens der Entscheidungszeit an einem Slider mit einzelnen Leuchtsegmenten
und an einer Sieben-Segment-Anzeige,
- Fig. 5
- die Situation auf dem Induktionskochfeld gemäß Fig. 1 mit einem Topf, der von der
Bedienperson von der gemeinsamen Induktionsheizspule entfernt worden ist und
- Fig. 6
- eine Darstellung der für die beiden Töpfe zuständigen Slider und Anzeigen mit der
jeweiligen ursprünglichen Soll-Leistung für das weitere Beheizen.
Detaillierte Beschreibung der Ausführungsbeispiele
[0032] In der Fig. 1 ist eine Draufsicht auf ein eingangs beschriebenes Induktionskochfeld
11 zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens dargestellt, welches eine Kochfeldplatte
12 aufweist. Der hintere und weitaus größte Teil der Kochfeldplatte 12 bildet einen
Heizbereich 13, um damit aufgestellte Kochgefäße bzw. Töpfe beheizen zu können. Unter
dem Heizbereich 13 sind acht Induktionsheizspulen 15 angeordnet, hier bezeichnet mit
HE10 bis HE23. Die linke Hälfte des Heizbereichs 13 weist vier Induktionsheizspulen
15 auf und die rechte Hälfte auch. Diese Aufteilung ist jedoch nicht zwingend notwendig,
es könnten auch weniger und vor allem aber noch mehr Induktionsheizspulen für den
gesamten Heizbereich 13 vorgesehen sein.
[0033] Ein sehr großer Topf T1 ist links vorne auf das Induktionskochfeld 11 aufgestellt.
Er überdeckt die beiden vorderen Induktionsheizspulen HE10 und HE13 weitgehend und
die beiden hinteren Induktionsheizspulen HE11 und HE12 zu jeweils etwa 30 %. Hinten
in der Mitte ist ein deutlich kleinerer Topf T2 aufgestellt, und zwar in etwa mittig
zwischen den beiden Induktionsheizspulen HE12 und HE21. Auf den ersten Blick ist zu
ersehen, dass auf der Induktionsheizspule HE12 der eingangs genannte Konfliktfall
vorliegt, da etwa 30 % ihrer Fläche von dem Topf T1 bedeckt sind und etwa 35 % ihrer
Fläche von dem Topf T2. Eine eingangs genannte Mindestbedeckung kann bei 10 % festgesetzt
sein, und da sie an der Induktionsheizspule HE12 von den beiden Töpfen T1 und T2 deutlich
überschritten ist, sollen beide Töpfe beheizt werden und müssen berücksichtigt werden.
[0034] Rechts vorne im Heizbereich 13 ist gestrichelt ein weiterer Topf T3 dargestellt.
Dieser überdeckt die rechte hintere Induktionsheizspule HE22 nur mit etwa 10 %, könnte
hier also möglicherweise gerade noch relevant sein. Die Induktionsheizspule HE21,
die von dem Topf T2 mit deutlich mehr als der Mindestbedeckung überdeckt wird, überdeckt
der Topf T3 mit nur etwa 2 % bis 4 %. Damit liegt er hier deutlich unter der Mindestbedeckung
bzw. ist geringer als diese, so dass hier in einer eingangs beschriebenen vorteilhaften
Variante der Erfindung vorgesehen ist, dass für den Betrieb der Induktionsheizspule
HE21 der Topf T3 als gar nicht überdeckend angesehen wird.
[0035] Vor dem Heizbereich 13 weist das Induktionskochfeld 11 eine Bedieneinrichtung 17
auf, vorteilhaft unter derselben Kochfeldplatte 12 angeordnet und mit Berührschaltern,
vorteilhaft mit kapazitiven Sensorelementen und Leuchtanzeigen bzw. LED realisiert.
Die Bedieneinrichtung 17 weist vier horizontal verlaufende sogenannte Slider 19a bis
19d auf in spezieller Verteilung, die hier aber keine signifikante Rolle spielt. Jeder
Slider weist zehn Leuchtsegmente 20 auf, wobei an jedem Leuchtsegment 20 auch ein
separates Sensorelement vorgesehen ist. Somit ist ein solcher Slider 19 eine Art beleuchteter
Berührstreifen. Rechts neben jedem Slider 19 ist eine Anzeige 21 angeordnet, somit
sind ebenfalls vier Anzeigen 21a bis 21d vorgesehen. Die Anzeigen 21 weisen jeweils
zwei Sieben-Segment-Anzeigen zur Darstellung entsprechender Ziffern und Buchstaben
oder Symbole auf, wie aus den nachfolgenden Fig. 2 bis 4 gut zu ersehen ist.
[0036] In der Fig. 2 ist dargestellt, wie beispielhaft an der Bedieneinrichtung 17 die eingestellten
Soll-Leistungen dargestellt werden. Für den Topf T1 ist am linken unteren Slider 19a
die Soll-Leistung mit der Leistungsstufe 9 eingestellt. Für Kochfelder ist die Leistungsvorgabe
bzw. Leistungseinstellung in Stufen üblich. Dies kann durch Wischen mit einem Finger
oberhalb des Sliders 19a erfolgen, alternativ über direkte Bedienung. Wird beim Slider
19a ein Finger über das zweite Leuchtsegment 20a von rechts aufgelegt, welches von
links gesehen das neunte Leuchtsegment ist, so kann auch direkt die Leistungsstufe
9 eingestellt werden. Jedenfalls zeigt die Anzeige 21a mit der rechten Ziffer die
Leistungsstufe 9 durch Leuchten an, vorteilhaft durch konstantes Leuchten. Am Slider
19a selbst leuchten die neun linken Leuchtsegmente 20a und verdeutlichen somit ebenfalls
die eingestellte hohe Leistungsstufe als Soll-Leistung für den Topf T1.
[0037] In entsprechender Weise ist für den hinteren kleineren Topf T2 eine Soll-Leistung
eingestellt, hier allerdings als deutlich niedrigere Leistungsstufe 3. Am Slider 19b
leuchten die drei linken Leuchtsegmente 20b. An der Anzeige 21b zeigt die rechte Sieben-Segment-Anzeige
die Ziffer 3.
[0038] Wie eingangs erläutert worden ist, erkennt eine Steuerung des Induktionskochfelds
11 sofort, dass diese beiden vorgegebenen Soll-Leistungen für die Töpfe T1 und T2
wegen des Konfliktfalls an der gemeinsam bedeckten Induktionsheizspule HE12 nicht
direkt und vollständig umgesetzt werden können. Vor allem unterscheiden sich die Soll-Leistungen
deutlich. Auf eine Flächenleistung bezogen beträgt dieser Unterschied in der Regel
den Faktor 6 bis 8.
[0039] Somit setzt das erfindungsgemäße Verfahren ein, und die gemeinsame Induktionsheizspule
HE12 wird jedenfalls nicht mit der höheren Soll-Leistung betrieben. Hier ist vielmehr
eine Variante in der Fig. 3 dargestellt, bei der die gemeinsame Induktionsheizspule
HE12 mit der erfindungsgemäßen Reduzier-Leistung betrieben wird. Die Reduzier-Leistung
liegt allerdings hier mit der an den beiden Anzeigen 21a und 21b rechts dargestellten
Leistungsstufe 4 über der niedrigeren vorgegebenen Soll-Leistung entsprechend der
Leistungsstufe 3 des Topfes T2. Wie eingangs erläutert worden ist, könnte das Verfahren
aber alternativ auch vorsehen, die niedrigere vorgegebene Soll-Leistung entsprechend
der Leistungsstufe 3 zu verwenden.
[0040] Auch wenn jeder der beiden Töpfe T1 und T2 auf mindestens einer weiteren Induktionsheizspule
aufgestellt ist, wie die Fig. 1 deutlich zeigt, und dort der Betrieb mit der ursprünglich
vorgegebenen Soll-Leistung oder einer entsprechenden Flächenleistungsdichte erfolgen
könnte, wird vorteilhaft der jeweilige gesamte Topf mit der in Fig. 3 dargestellten
Reduzier-Leistung entsprechend der Leistungsstufe 4 beheizt. Diese Reduzier-Leistung
entsprechend der Leistungsstufe 4 gilt somit auch für die Induktionsheizspulen HE10,
HE11, HE13 für den Topf T1 und HE21 für den Topf T2, wobei die letztere also höher
betrieben wird.
[0041] Gleichzeitig wird an den beiden Anzeigen 21a und 21b mit der linken Sieben-Segment-Anzeige
der Buchstabe "C" stellvertretend für "Conflict" angezeigt. Vorteilhaft erfolgt dies
auch noch blinkend, so dass die Bedienperson auf alle Fälle darauf aufmerksam gemacht
wird, dass hier nicht das ursprünglich gewünschte Kochen mit den vorgegebenen Soll-Leistungen
stattfindet oder stattfinden kann. Vorteilhaft erfolgt auch noch eine akustische Signalisierung,
insbesondere dann, wenn die gemeinsame Induktionsheizspule HE12 mit der Reduzier-Leistung
tatsächlich betrieben wird, die anderen überdeckten Induktionsheizspulen der Töpfe
T1 und T2 ebenfalls.
[0042] Gleichzeitig beginnt eben an einem Zähler in der genannten Steuerung des Induktionskochfelds
11 eine vorgegebene Entscheidungszeit abzulaufen bzw. wird abgezählt. Sie ist hier
vorteilhaft zu 10 sek gewählt. Der Ablauf dieser Entscheidungszeit soll ja einer Bedienperson
optisch angezeigt werden, dies ist in der Fig. 4 verdeutlicht. Jeweils links ist dargestellt,
wie an einem Slider 19 mit den zehn Leuchtsegmenten 20 erst zehn dieser Leuchtsegmente
leuchten, wie ganz oben dargestellt ist. Dann leuchten nur noch neun Leuchtsegmente,
dann acht Leuchtsegmente 20 usw.. Vorteilhaft wird pro Sekunde ein weiteres Leuchtsegment
gelöscht, so dass eben die Entscheidungszeit optisch heruntergezählt wird.
[0043] Alternativ oder zusätzlich, vorteilhaft aber nur alternativ, kann an der Anzeige
21 mit den Sieben-Segment-Anzeigen das numerische Abzählen der Entscheidungszeit als
eine Art Countdown angezeigt werden. Ganz unten, wenn beim links dargestellten Slider
19 kein Leuchtsegment 20 mehr leuchtet, würde dann rechts entsprechend eine "0" leuchten.
Da aber vorteilhaft entsprechend Fig. 3 an der Anzeige 21 die Konflikt-Anzeige dargestellt
wird sowie die tatsächlich gerade verwendete Leistung entsprechend der Reduzier-Leistung,
wird die Entscheidungszeit vorteilhaft optisch am Slider 19 abgezählt. Das Ablaufen
der Entscheidungszeit kann gemäß der Fig. 4 auch durch Blinken am Slider 19 bzw. an
dessen Leuchtsegmenten 20 und/oder an der Anzeige 21 dargestellt werden.
[0044] Innerhalb der ablaufenden Entscheidungszeit kann die Bedienperson nun reagieren,
wie es zuvor beschrieben worden ist. Reagiert sie jedoch gar nicht innerhalb der Entscheidungszeit,
so wird die gemeinsame Induktionsheizspule HE12 dauerhaft mit einer reduzierten Ist-Leistung
betrieben. In diesem Beispiel wäre dies die niedrigere vorgegebene Soll-Leistung entsprechend
der Leistungsstufe 3. Die andere vom Topf T2 überdeckte Induktionsheizspule HE21 würde
dann ohnehin auch mit dieser reduzierten Ist-Leistung entsprechend der niedrigeren
vorgegebenen Soll-Leistung betrieben werden.
[0045] Beim Topf T1 könnte dann für die anderen überdeckten Induktionsheizspulen HE10, HE11
und HE13 vorgesehen sein, dass sie mit der ursprünglichen vorgegebenen Soll-Leistung
entsprechend der Leistungsstufe 9 betrieben werden. Dann wird am Topf T1 rechts oben
eben eine deutlich geringere Beheizung erfolgen mit der reduzierten Ist-Leistung entsprechend
der niedrigeren vorgegebenen Soll-Leistung. Dies könnte die Bedienperson akzeptieren
oder müsste dann eben doch noch einschreiten. Der fortbestehende Konfliktfall könnte
dann auch noch weiterhin angezeigt werden, beispielsweise weiterhin durch den Buchstaben
"C" gemäß Fig. 3. Alternativ werden diese drei Induktionsheizspulen auch mit verringerter
Leistung betrieben, um innerhalb des Topfes T1 keine derart großen unterschiedlichen
Wärmeeinträge zu bewirken.
[0046] Reagiert die Bedienperson aber während des Abzählens der Entscheidungszeit von 10
sek, so kann sie in einem ersten Unterfall einen Topf von der gemeinsamen Induktionsheizspule
HE12 entfernen. Dies ist in Fig. 5 dargestellt, da der Topf T2 deutlich nach rechts
bewegt worden ist und die gemeinsame Induktionsheizspule HE12 nicht mehr bedeckt.
Er steht nun mittig zwischen den beiden rechten hinteren Induktionsheizspulen HE21
und HE22. Diese können dann, wie in der zugehörigen Fig. 6 dargestellt ist, mit der
ursprünglichen vorgegebenen Soll-Leistung entsprechend der Leistungsstufe 3 betrieben
werden zum Beheizen des Topfes T2, wie von der Bedienperson ursprünglich gewünscht.
[0047] Der Topf T1 wurde nicht bewegt, und da der Konfliktfall an der gemeinsamen Induktionsheizspule
HE12 ja beseitigt worden ist, kann er auf alle Fälle von allen vier Induktionsheizspulen
HE10 bis HE13 mit der ursprünglich vorgegebenen Soll-Leistung entsprechend der Leistungsstufe
9 beheizt werden. Dies ist in Fig. 6 am unteren Slider 19a und der unteren Anzeige
21a auch entsprechend dargestellt. Hier hat die Bedienperson also durch Verschieben
eines der Töpfe reagiert, und der verschobene Topf T2 wird auch automatisch ohne weitere
notwendige Bedienereingabe von den beiden nun bedeckten Induktionsheizspulen HE21
und HE22 mit der ursprünglich vorgegebenen Soll-Leistung beheizt. Nach dem Auflösen
des Konfliktfalls entsprechend Fig. 5 durch Versetzen des Topfes T2 springt auch die
Leistung für den Topf T1 wieder von der Reduzier-Leistung gemäß Fig. 3 auf die ursprünglich
vorgegebene Soll-Leistung entsprechend Fig. 2. Auch hierfür ist vorteilhaft keine
Bedienereingabe notwendig.
[0048] In einem zweiten Unterfall könnte die Bedienperson ausgehend von der Situation entsprechend
Fig. 1 eine der vorgegebenen Soll-Leistungen für den Topf T1 oder den Topf T2 so ändern,
dass maximal eine vorgegebene Toleranz-Differenz als Unterschied vorliegt. Dies wäre
vorstellbar, wenn die Bedienperson unabhängig von den ursprünglich vorgegebenen Soll-Leistungen
für einen der Töpfe eine Leistungsstufe 3 und für den anderen Topf eine Leistungsstufe
4 als jeweilige Soll-Leistung vorgibt. Dann könnte die gemeinsame Induktionsheizspule
entweder mit einer dazwischenliegenden Ist-Leistung betrieben werden, alternativ mit
der niedrigeren vorgegebenen Soll-Leistung. Dies würde sich dann an dem Topf mit der
höheren vorgegebenen Soll-Leistung weniger deutlich auswirken, vor allem weil bei
diesen relativ geringen Leistungsdifferenzen die anderen Induktionsheizspulen, die
von dem Topf überdeckt werden, mit der ursprünglich vorgegebenen Soll-Leistung betrieben
werden können. Dieser Fall ist hier zeichnerisch nicht dargestellt, ist aber leicht
vorstellbar.
1. Verfahren zur Ansteuerung von Induktionsheizspulen eines Induktionskochfelds, mit
den Schritten
- es wird festgestellt, ob zwei Kochgefäße mit jeweils einer Mindestbedeckung über
einer gemeinsamen Induktionsheizspule auf das Induktionskochfeld aufgestellt sind,
wobei für die beiden Kochgefäße unterschiedliche Soll-Leistungen zu deren Beheizung
vorgegeben sind,
- die gemeinsame Induktionsheizspule wird mit einer Reduzier-Leistung betrieben, wobei
die Reduzier-Leistung niedriger als die höhere vorgegebene Soll-Leistung ist,
- diese Reduzierung der Leistung an der gemeinsamen Induktionsheizspule wird an eine
Bedienperson optisch und/oder akustisch signalisiert,
- ein Zähler beginnt eine vorgegebene Entscheidungszeit abzuzählen und dieses Abzählen
als Ablauf wird an eine Bedienperson optisch und/oder akustisch signalisiert,
∘ wobei in einem ersten Fall die Bedienperson während der Entscheidungszeit nicht
reagiert, und
∘ wobei in einem zweiten Fall die Bedienperson während der Entscheidungszeit reagiert
und
▪ entweder eines der Kochgefäße von der gemeinsamen Induktionsheizspule derart entfernt,
dass dieses Kochgefäß diese Induktionsheizspule nicht mehr mit der Mindestbedeckung
bedeckt,
▪ oder mindestens eine der vorgegebenen Soll-Leistungen derart ändert, dass sich die
beiden vorgegebenen Soll-Leistungen maximal um eine vorgegebene Toleranz-Differenz
unterscheiden,
- wobei im ersten Fall die gemeinsame Induktionsheizspule dauerhaft mit einer reduzierten
Ist-Leistung betrieben wird,
- wobei im zweiten Fall dann, wenn die Bedienperson mindestens eines der Kochgefäße
von der gemeinsamen Induktionsheizspule entfernt unter die Mindestbedeckung bzw. geringer
als diese oder mindestens eines der Kochgefäße über mindestens eine andere Induktionsheizspule
aufsetzt, die vormals gemeinsame Induktionsheizspule wieder mit der ursprünglich dafür
vorgegebenen Soll-Leistung betrieben wird, um das verbleibende Kochgefäß zu beheizen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Bedienperson das Abzählen als Ablauf der Entscheidungszeit optisch während des
Ablaufs angezeigt wird, vorzugsweise im Sekundentakt, insbesondere durch eine abnehmende
oder zunehmende Zahl oder durch einen abnehmenden oder zunehmenden Fortschrittsbalken.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Entscheidungszeit 3 sek bis 20 sek beträgt, vorzugsweise 5 sek bis 10 sek beträgt.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das entfernte Kochgefäß über der mindestens einen anderen Induktionsheizspule mit
seiner ursprünglich vorgegebenen Soll-Leistung beheizt wird, vorzugsweise automatisch
ohne weitere Eingabe oder Handlung durch die Bedienperson.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Reduzier-Leistung für die gemeinsame Induktionsheizspule reduziert ist auf die
niedrigere vorgegebene Soll-Leistung.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Reduzier-Leistung für die gemeinsame Induktionsheizspule reduziert ist auf 120%
bis 150% der niedrigeren vorgegebenen Soll-Leistung.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die dauerhafte reduzierte Ist-Leistung höher liegt als die niedrigere vorgegebene
Soll-Leistung, wobei vorzugsweise die dauerhafte reduzierte Ist-Leistung der Reduzier-Leistung
entspricht.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die dauerhafte reduzierte Ist-Leistung der niedrigeren vorgegebenen Soll-Leistung
entspricht.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Mindestbedeckung mindestens 5% der Fläche der Induktionsheizspule beträgt, vorzugsweise
10% bis 15%.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass für den Fall, dass eines der zwei Kochgefäße die gemeinsame Induktionsheizspule mit
weniger als der Mindestbedeckung bedeckt, keine Änderung einer der vorgegebenen Soll-Leistungen
vorgenommen wird, wobei vorzugsweise an eine Bedienperson optisch und/oder akustisch
signalisiert, dass ein Konflikt vorliegt, insbesondere zusammen mit der Information,
für welches Kochgefäß der Konflikt vorliegt.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass im zweiten Fall dann, wenn die Bedienperson mindestens eine der vorgegebenen Soll-Leistungen
derart ändert, dass sie sich maximal um die vorgegebene Toleranz-Differenz unterscheiden,
die gemeinsame Induktionsheizspule mit der niedrigeren vorgegebenen Soll-Leistung
betrieben wird.
12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die vorgegebene Toleranz-Differenz 20% bis 50% der niedrigeren vorgegebenen Soll-Leistung
beträgt.
13. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine optische Signalisierung mit Blinken erfolgt, vorzugsweise mit blinkender Darstellung
der Zahl oder des Fortschrittbalkens nach Anspruch 2.
14. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Konfliktanzeige an einer Leistungsanzeige für das Kochgefäß mit der höheren
vorgegebenen Soll-Leistung, vorzugsweise als Aufforderung zur Auflösung des Konflikts
durch Entfernen bzw. Versetzen dieses Kochgefäßes weg von der gemeinsamen Induktionsheizspule,
insbesondere als Konfliktanzeige mit veränderter Leuchtstärke und/oder mit Blinken
der Leistungsanzeige.