[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Informieren zumindest eines Kraftfahrzeugs
über ein Falschfahrerfahrzeug. Das zumindest eine Kraftfahrzeug ist im Folgenden jeweils
als Empfängerfahrzeug bezeichnet, da es der jeweilige Empfänger der Informationen
über das Falschfahrerfahrzeug ist. Das zumindest eine Empfängerfahrzeug wird durch
eine stationäre Servervorrichtung über das Falschfahrerfahrzeug informiert. Zu der
Erfindung gehört auch ein Kraftfahrzeug, das als Empfängerfahrzeug mit einer Servervorrichtung
kommuniziert.
[0002] Heutzutage werden Warnmeldungen, wie zum Beispiel vor Falschfahrern, über den TMC-Kanal
(TMC - Traffic Message Channel) in Navigationsgeräten oder im Verkehrsfunk über Radiokanäle
verbreitet. Dies geschieht mit einer erheblichen Verzögerung im Vergleich zum Eintreten
des Verkehrsereignisses. Diese Meldungen werden auch nicht spezifisch auf die relevante
Region, sondern global, zumindest entsprechend der Senderreichweite, ausgesendet.
Das heißt, dass die Meldung keinen Bezug zum aktuellen Aufenthaltsort eines Empfängerfahrzeugs
oder seine Fahrtroute aufweist. Die Meldungen sind aber nur relevant für Empfängerfahrzeuge
in der Umgebung des Verkehrsereignisses und nur dann, wenn sich das Empfängerfahrzeug
auf das Verkehrsereignis zubewegt. Weiterhin müssen Meldungen über Falschfahrer auch
mit geringer Zeitverzögerung an ein Empfängerfahrzeug weitergeleitet werden, um den
maximalen Nutzen zu erzielen.
[0003] Aus der
DE 10 2014 106 445 B3 ist ein Kraftfahrzeug bekannt, das selbstständig erkennt, falls es sich auf einer
Falschfahrt oder Geisterfahrt befindet. Das Kraftfahrzeug kann dann aktuelle Ortskoordinaten
und die Fahrtrichtung an eine zentrale Stelle melden.
[0004] Aus der
DE 10 2013 007 866 A1 ist eine Servervorrichtung bekannt, die eine Warnung über einen Falschfahrer gezielt
nur an solche Kraftfahrzeuge aussendet, deren aktuelle Position und Fahrtroute einen
Bezug zur Position des Falschfahrerfahrzeugs aufweist. Es stellt ein Problem dar,
wie man solche Empfängerfahrzeuge identifizieren kann.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen jeweiligen Fahrer zumindest eines
Empfängerfahrzeugs gezielt über ein Falschfahrerfahrzeug, das für seine Fahrtroute
relevant ist, zu informieren und/oder ihn anderweitig davor zu schützen.
[0006] Die Aufgabe ist durch die Gegenstände der unabhängigen Patentansprüche gelöst. Vorteilhafte
Weiterbildungen der Erfindung sind durch die abhängigen Patentansprüche, die folgende
Beschreibung sowie die Figur beschrieben.
[0007] Durch die Erfindung ist ein Verfahren bereitgestellt, mittels welchem zumindest ein
Empfängerfahrzeug über ein Falschfahrerfahrzeug informiert wird. Hierzu empfängt eine
stationäre Servervorrichtung aus dem Falschfahrerfahrzeug oder aus einem anderen Kraftfahrzeug
oder aus einer fest installierten Überwachungseinrichtung Falschfahrerdaten, welche
zumindest eine Position des Falschfahrerfahrzeugs beschreiben. Optional können die
Falschfahrerdaten zum Beispiel auch eine aktuelle Fahrtrichtung und/oder eine geplante
und/oder geschätzte Fahrtroute und/oder eine Fahrgeschwindigkeit und/oder eine aktuell
befahrene Fahrbahn oder Fahrspur (Englisch Lane oder Track) angeben. Damit die Servervorrichtung
bedarfsadequat eine Schutzmaßnahme in dem zumindest eine Empfängerfahrzeug auf Grundlage
der Falschfahrerdaten auslösen kann, ist Folgendes vorgesehen. Die Servervorrichtung
stellt eine digitale Straßenkarte bereit, die in Teilareale vorbestimmter Größe eingeteilt
ist. Beispielsweise kann als jedes Teilareal eine Kachel verwendet werden, deren Kantenlänge
in einem Bereich von 0,01 Grad bis 0,1 Grad liegen kann. Die Gradangabe bezieht sich
hierbei auf den Längengrad und den Breitengrad. Ein solches Teilareal stellt ein Segment
der Straßenkarte dar und umfasst oder beschreibt ein Teilgebiet, in welchem sich ein
Kraftfahrzeug befinden kann. In der Straßenkarte wählt die Servervorrichtung anhand
der Falschfahrerdaten dasjenige Teilareal aus, in welchem sich das Falschfahrerfahrzeug
befindet. Die Kartendaten des ausgewählten Teilareals werden dann mittels der Falschfahrerdaten
aktualisiert. Es stehen nun also für das Teilareal Kartendaten bereit, welche auch
einen Eintrag oder eine Beschreibung des Falschfahrerfahrzeugs enthalten. Diese aktualisierten
Kartendaten des Teilareals werden an das zumindest eine Empfängerfahrzeug ausgesendet.
Das zumindest eine Empfängerfahrzeug trägt die empfangenen Kartendaten in eine bordeigene
digitale Straßenkarte ein. Nun muss noch entschieden werden, ob für den jeweiligen
Fahrer des zumindest einen Empfängerfahrzeugs eine Schutzmaßnahme nötig ist. Das zumindest
eine Empfängerfahrzeug überprüft hierzu an der bordeigenen Straßenkarte, ob das Falschfahrerfahrzeug
für das Empfängerfahrzeug ein vorbestimmtes Relevanzkriterium erfüllt. Bei erfülltem
Relevanzkriterium wird zumindest eine vorbestimmte Schutzmaßnahme in dem Empfängerfahrzeug
durchgeführt. Das Empfängerfahrzeug empfängt also die Kartendaten, führt aber nicht
unmittelbar die zumindest eine Schutzmaßnahme durch. Vielmehr wird zunächst anhand
der bordeigenen Straßenkarte überprüft, ob das Falschfahrerfahrzeug überhaupt für
das Empfängerfahrzeug relevant ist. Durch Verwenden der Straßenkarte ist hierbei auch
ein Abgleich einer vom Empfängerfahrzeug geplanten oder geschätzten Fahrtroute mit
der Position des Falschfahrerfahrzeugs oder dessen Falschfahrerdaten möglich. Dabei
muss nicht die vollständige Straßenkarte von der Servervorrichtung an das Empfängerfahrzeug
übertragen werden, sondern durch das Einteilen der Straßenkarte in Teilareale und
Erzeugen von aktualisierten Kartendaten für nur ein Teilareal ist nur das zum Anzeigen
des Falschfahrerfahrzeugs benötigte Teilareal der Straßenkarte, also das Teilareal
mit dem Falschfahrerfahrzeug, in dem Empfängerfahrzeug in dessen bordeigener Straßenkarte
einzutragen oder zu aktualisieren. Falls die Falschfahrerdaten auch die Fahrtroute
des Falschfahrerfahrzeugs angeben, kann auch überprüft werden, ob die Fahrtroute des
Empfängerfahrzeugs und die Fahrtroute des Falschfahrerfahrzeugs sich voraussichtlich
schneiden.
[0008] Durch die Erfindung ergibt sich der Vorteil, dass die Servervorrichtung durch Bereitstellen
der Kartendaten es jedem Empfängerfahrzeug ermöglicht, für sich selbst anhand der
bordeigenen Straßenkarte zu ermitteln oder festzustellen, ob das Falschfahrerfahrzeug
relevant ist, also das Relevanzkriterium erfüllt, und dann nur bei erfülltem Relevanzkriterium
die zumindest eine vorbestimmte Sicherheitsmaßnahme in dem jeweiligen Empfängerfahrzeug
durchgeführt wird. Ein Fahrer des Empfängerfahrzeugs wird als durch die zumindest
eine vorbestimmte Schutzmaßnahme nur dann betroffen, falls das Falschfahrerfahrzeug
auch tatsächlich relevant oder gefährlich ist.
[0009] Unter einem Falschfahrerfahrzeug ist insbesondere ein Kraftfahrzeug zu verstehen,
welches auf einer Straße, die zwei baulich getrennte Straßenseiten mit jeweils vorgegebener
einheitlicher Fahrtrichtung aufweist, sich entgegen der vorgeschriebenen Fahrtrichtung
derjenigen Straßenseite bewegt, auf der es fährt.
[0010] Zu der Erfindung gehören auch Weiterbildungen, durch deren Merkmale sich zusätzliche
Vorteile ergeben.
[0011] Da jedes Empfängerfahrzeug für sich selbst entscheidet, ob das Falschfahrerfahrzeug
relevant ist, kann vorgesehen sein, dass die Servervorrichtung die Kartendaten an
eine Vielzahl von Empfängerfahrzeugen unabhängig von deren jeweiliger aktueller Eigenposition
und/oder Fahrtroute aussendet. Die Servervorrichtung sendet die Kartendaten also als
Broadcast-Signal aus. Die Relevanz wird mittels des Relevanzkriteriums dann ausschließlich
in den Empfängerfahrzeugen individuell überprüft. Alternativ dazu kann sich das zumindest
eine Empfängerfahrzeug für den Empfang von bestimmten Teilarealen registrieren. Hierzu
kann vorgesehen sein, dass die Servervorrichtung aus jedem der Empfängerfahrzeuge
Registrierdaten empfängt, durch welche sich das jeweilige Empfängerfahrzeug für zumindest
ein jeweiliges Teilareal registriert. In der Servervorrichtung ist somit bekannt,
über welches zumindest eine Teilareal das jeweilige Empfängerfahrzeug informiert werden
möchte, da sich das Empfängerfahrzeug für das jeweilige Teilareal registriert hat.
Die Servervorrichtung sendet die aktualisierten Kartendaten nur an dasjenige zumindest
eine Empfängerfahrzeug aus der Vielzahl Empfängerfahrzeugen aus, welches für das Teilareal,
in welchen sich das Falschfahrerfahrzeug befindet und/oder auf welches das Falschfahrerfahrzeug
zufährt, registriert ist. Ein Empfängerfahrzeug kann somit beispielsweise das Teilareal,
in welchem es sich gerade selbst befindet, und/oder zumindest ein angrenzendes Teilareal
jeweils bei der Servervorrichtung mittels Registrierdaten registrieren. Dann wird
das Empfängerfahrzeug mit Kartendaten nur versorgt, falls sich das Falschfahrerfahrzeug
in einem registrierten Teilareal befindet und/oder das Falschfahrerfahrzeug darauf
zufährt. Durch diese Registrierung wird also schon auf Seiten der Servervorrichtung
eine gezielte Vorauswahl des zumindest einen Empfängerfahrzeugs für die Übermittlung
oder Aussendung der aktualisierten Kartendaten durchgeführt.
[0012] Falls nun die Kartendaten in einem Empfängerfahrzeug vorliegen, muss dieses immer
noch entscheiden, ob das Falschfahrerfahrzeug für die aktuelle Fahrt des Empfängerfahrzeugs
relevant ist. Das hierzu verwendete Relevanzkriterium umfasst bevorzugt, dass eine
geplante oder geschätzte Fahrtroute des Empfängerfahrzeugs eine Fahrtroute des Falschfahrerfahrzeugs
schneidet. Eine geplante Fahrtroute kann aus einem jeweiligen Navigationsgerät ausgelesen
oder empfangen werden. Eine geschätzte Fahrtroute kann zum Beispiel auf der Grundlage
von historischen Fahrdaten des jeweiligen Empfängerfahrzeugs und/oder einer statistischen
Beschreibung einer möglichen Fahrtroute des jeweiligen Empfängerfahrzeugs ermittelt
werden. Zusätzlich oder alternativ dazu kann das Relevanzkriterium umfassen, dass
das Falschfahrerfahrzeug in Fahrtrichtung des Empfängerfahrzeugs vor diesem angeordnet
sein muss. Befindet sich das Falschfahrerfahrzeug bereits in Fahrtrichtung des Empfängerfahrzeugs
hinter diesem, so kann das Falschfahrerfahrzeug dem Empfängerfahrzeug nicht mehr gefährlich
werden und ist somit irrelevant. Zusätzlich oder alternativ dazu kann das Relevanzkriterium
umfassen, dass Fahrtroutendaten des Falschfahrerfahrzeugs dieselbe Straße angeben
wie Fahrtroutendaten des Empfängerfahrzeugs. Durch die Betrachtung der Fahrtroute
wird für den Fall, dass der Falschfahrer auf einer Autobahn und das Empfängerfahrzeug
auf einer parallel dazu verlaufenden Landstraße in unterschiedlicher Fahrtrichtung
unterwegs sind, das Relevanzkriterium nicht erfüllt. Für den Fall, dass Empfängerfahrzeug
und Falschfahrerfahrzeug auf derselben Straße unterwegs sind, umfasst das Relevanzkriterium
bevorzugt, dass das Falschfahrerfahrzeug auf derselben Straßenseite wie das Empfängerfahrzeug
fährt. Mit Straßenseite ist bei baulich getrennten Fahrbahnen jeweils eine Hälfte
der Straße gemeint, auf welcher eine einheitliche Fahrtrichtung vorgeschrieben ist.
[0013] Durch Zusammenstellen des Relevanzkriteriums mit den genannten Bedingungen kann also
sichergestellt werden, dass die zumindest eine Schutzmaßnahme nur dann durchgeführt
wird, falls das Falschfahrerfahrzeug bezogen auf das Empfängerfahrzeug auf der gleichen
Straße unterwegs ist und sich hierbei noch vor dem Empfängerfahrzeug befindet und
davon auszugehen ist, dass die Fahrtrouten der beiden Fahrzeuge sich schneiden oder
kreuzen.
[0014] Ist das Relevanzkriterium erfüllt, so muss die zumindest eine Schutzmaßnahme durchgeführt
werden. Die zumindest eine Schutzmaßnahme umfasst bevorzugt, dass ein Hinweis auf
das Falschfahrerfahrzeug in dem Empfängerfahrzeug ausgegeben wird. Hierdurch ist ein
Fahrer oder Fahrzeuginsasse des Empfängerfahrzeugs gewarnt. Zusätzlich oder alternativ
dazu umfasst die zumindest eine Schutzmaßnahme bevorzugt, dass eine Autopiloteinrichtung
zum Durchführen einer teilautomatischen oder vollautomatischen Fahrt in dem Empfängerfahrzeug
aktiviert wird und die Autopiloteinrichtung auf ein Ausweichmanöver zum Ausweichen
vor dem Falschfahrerfahrzeug programmiert oder eingestellt wird. Vollautomatischer
Fahrbetrieb sieht das Durchführen der Längsführung (Beschleunigen und Abbremsen) und
Querführung (Lenken) des Empfängerfahrzeugs durch die Autopiloteinrichtung vor. Ein
teilautomatischer Fahrbetrieb sieht lediglich die Längsführung oder die Querführung
vor. Ein teilautomatischer Fahrbetrieb kann zum Beispiel auf einen Nothalt begrenzt
sein. Durch Aktivieren der Autopiloteinrichtung kann das Empfängerfahrzeug schneller
reagieren, als es ein Fahrer des Empfängerfahrzeugs könnte.
[0015] Weitere Verkehrsteilnehmer in dem Teilareal, in welchem sich das Falschfahrerfahrzeug
befindet, zu warnen, kann die Servervorrichtung auch zumindest ein Steuersignal aussenden,
mittels welchem die Servervorrichtung zumindest ein Wechselverkehrszeichen und/oder
eine elektronische Schilderbrücke schaltet. Ein Wechselverkehrszeichen kann beispielsweise
auf der Grundlage von Leuchtdioden aufgebaut werden, durch deren Ansteuerung sich
eine pixelweise Darstellung einer Information über das Falschfahrerfahrzeug zum Beispiel
am Straßenrand anzeigen lässt. Eine elektronische Schilderbrücke kann die Straße überspannen
und auf der Grundlage zum Beispiel von Leuchtdioden oder anderen Lichtquellen eine
pixelweise Darstellung der Information anzeigen.
[0016] Bisher wurde beschrieben, dass die Servervorrichtung aus dem Falschfahrerfahrzeug
die benötigten Falschfahrerdaten empfängt. Wie diese Falschfahrerdaten ermittelt werden,
wurde bisher nicht beschrieben. Bevorzugt ist hierzu vorgesehen, dass in dem Falschfahrerfahrzeug
eine Überwachungseinrichtung die Falschfahrt oder Geisterfahrt erkennt, indem anhand
einer aktuellen Position und einer digitalen Straßenkarte eine aktuell befahrene Straßenklasse
mit Fahrtrichtungstrennung erkannt wird. Eine solche Straßenklasse kann zum Beispiel
eine Autobahn oder eine Schnellstraße sein. Mittels einer Sensoreinrichtung und einer
nachgeschalteten Objekterkennung kann durch die Überwachungseinrichtung ein Gegenverkehr
(entgegenkommende Kraftfahrzeuge) und/oder zumindest ein Hinweisschild erkannt werden.
Beispielsweise kann das Hinweisschild eine Warnung an einer Auffahrt oder Abfahrt
einer Autobahn betreffend eine falsche Fahrtrichtung sein. Es kann auch eine Rückseite
eines Hinweisschildes erkannt werden, worauf ebenfalls auf die Geisterfahrt oder Falschfahrt
geschlossen werden kann. Die Sensoreinrichtung kann zum Beispiel eine Kamera zum Erzeugen
von Bilddaten oder Videodaten umfassen. Eine Objekterkennung kann beispielsweise auf
der Grundlage eines Mikroprozessors oder Mikrocontrollers sowie auf der Grundlage
eines Algorithmus für Bilderkennung bereitgestellt sein. Die Überwachungseinrichtung
kann zusätzlich oder alternativ dazu anhand eines Lenkwinkelsignals des Falschfahrerfahrzeugs
das Befahren einer Ausfahrt einer Autobahn oder einer Schnellstraße (anstelle einer
Auffahrt oder Zufahrt) erkennen. Dies kann an der Lenkeinrichtung und auf der Grundlage
von der digitalen Straßenkarte unterschieden werden.
[0017] Um das erfindungsgemäße Verfahren durchzuführen, ist durch die Erfindung eine Servervorrichtung
zum Informieren zumindest eines Empfängerfahrzeugs über ein Falschfahrerfahrzeug bereitgestellt.
Die Servervorrichtung ist für einen stationären Serverbetrieb am Internet eingerichtet.
Hierzu kann die Servervorrichtung einen Computer oder einen Computerverbund aufweisen,
der an das Internet angeschlossen sein kann. Die Servervorrichtung weist eine Prozessoreinrichtung
auf, die dazu eingerichtet ist, aus dem Falschfahrerfahrzeug Falschfahrerdaten, welche
zumindest eine aktuelle Position des Falschfahrerfahrzeugs beschreiben, zu empfangen.
Die Prozessoreinrichtung kann zumindest einen Mikroprozessor und/oder zumindest einen
Mikrocontroller empfangen. Die Verfahrensschritte, die durch die Servervorrichtung
im Betrieb ausgeführt werden, können durch einen Programmcode bereitgestellt sein,
der durch die Prozessoreinrichtung ausgeführt werden kann. Die Servervorrichtung weist
eine digitale Straßenkarte auf, die in Teilareale vorbestimmter Größe eingeteilt ist.
Die Prozessoreinrichtung ist dazu eingerichtet, in der Straßenkarte anhand der Falschfahrerdaten
dasjenige Teilareal, in welchen sich das Falschfahrerfahrzeug befindet, zu erkennen
oder auszuwählen und Kartendaten des ausgewählten Teilareals mittels der Falschfahrerdaten
zu aktualisieren und die aktualisierten Kartendaten des Teilareals an das zumindest
eine Empfängerfahrzeug auszusenden.
[0018] Die aktualisierten Kartendaten müssen noch auf ihre Relevanz geprüft werden können.
Hierzu stellt die Erfindung ein Kraftfahrzeug bereit, das als Empfängerfahrzeug für
die Servervorrichtung eingerichtet ist. Hierzu ist in dem Kraftfahrzeug eine Steuervorrichtung
bereitgestellt, die eine Prozessoreinrichtung aufweist, die dazu eingerichtet ist,
aus der Servervorrichtung empfangene Kartendaten, die in einer bordeigenen digitalen
Straßenkarte ein Teilareal, in welchem sich ein Falschfahrerfahrzeug befindet, angeben,
zu empfangen und in die bordeigene Straßenkarte einzutragen und anhand der bordeigenen
Straßenkarte zu überprüfen, ob das Falschfahrerfahrzeug für das Empfängerfahrzeug
ein vorbestimmtes Relevanzkriterium erfüllt, und bei erfülltem Relevanzkriterium zumindest
eine vorbestimmte Schutzmaßnahme in dem Empfängerfahrzeug durchzuführen. Die Steuervorrichtung
des Kraftfahrzeugs kann zum Beispiel als Steuergerät ausgestaltet sein. Die Prozessoreinrichtung
kann zumindest einen Mikroprozessor und/oder einen Mikrocontroller aufweisen. Zum
Durchführen der beschriebenen Schritte kann die Prozessoreinrichtung einen Programmcode
aufweisen, der dazu eingerichtet ist, bei Ausführen durch die Prozessoreinrichtung
die Schritte durchzuführen.
[0019] Damit die Servervorrichtung Falschfahrerdaten empfangen kann, wird beispielsweise
ein Kraftfahrzeug mit einer Überwachungseinrichtung zum Erkennen einer Falschfahrt
bereitgestellt. Die Überwachungseinrichtung ist dazu eingerichtet, die Falschfahrt
zu erkennen, indem die Überwachungsvorrichtung anhand einer aktuellen Position des
Kraftfahrzeugs und einer digitalen Straßenkarte eine aktuell befahrene Straßenklasse
mit Fahrtrichtungstrennung erkennt und mittels einer Sensoreinrichtung und einer nachgeschalteten
Objekterkennung Gegenverkehr und/oder zumindest ein Hinweisschild erkennt und/oder
mittels eines Lenkwinkelsignals des Kraftfahrzeugs das Befahren einer Ausfahrt (anstelle
einer Auffahrt) an einer Autobahn oder Schnellstraße erkennt, wobei die Überwachungseinrichtung
dazu eingerichtet ist, bei Erkennen der Falschfahrt Falschfahrerdaten, welche zumindest
eine aktuelle Position des Falschfahrerfahrzeugs beschreiben, mittels einer Kommunikationseinrichtung
an eine fahrzeugexterne Servervorrichtung auszusenden. Durch die Falschfahrerdaten
wird das Kraftfahrzeug natürlich gegenüber der Servervorrichtung auch als Falschfahrerfahrzeug
kenntlich gemacht. Die Überwachungseinrichtung kann zum Beispiel ein Programmmodul
für eine Prozessoreinrichtung des Kraftfahrzeugs sein. Die Prozessoreinrichtung kann
in der beschriebenen Weise zumindest einen Mikrocontroller und/oder zumindest einen
Mikroprozessor aufweisen, und dazu eingerichtet sein, den Programmcode auszuführen.
[0020] Im Folgenden ist sind Ausführungsbeispiele der Erfindung beschrieben. Hierzu zeigt
die einzige Figur (Fig.) eine schematische Darstellung einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Systems.
[0021] Bei den im Folgenden erläuterten Ausführungsbeispielen handelt es sich um bevorzugte
Ausführungsformen der Erfindung.
[0022] Die Figur zeigt eine Straße 10, die baulich getrennte Straßenseiten 11, 12 aufweisen
kann, für die jeweils eine Fahrtrichtung 13 vorgeschrieben ist. Jede Straßenseite
11, 12 kann jeweils Fahrbahnen 14 aufweisen, also einzelne Fahrspuren, auf welchen
jeweils Fahrzeuge fahren können. Auf der Straßenseite 11 kann ein Kraftfahrzeug entgegen
der vorgeschriebenen Fahrtrichtung 13 als Falschfahrerfahrzeug 15 entlangfahren. Des
Weiteren können auf der Straße 10 Empfängerfahrzeuge 16 entlangfahren.
[0023] Das Falschfahrerfahrzeug 15 kann durch eine eigene Überwachungseinrichtung 17 die
Falschfahrt erkennen und über eine Funkverbindung 18 an eine Servervorrichtung 19
Falschfahrerdaten 20 aussenden. Mittels der Funkverbindung können die Falschfahrerdaten
15 beispielsweise an ein Mobilfunknetzwerk 21 (GSM, UMTS, LTE) und/oder an einen WLAN-Router
ausgesendet werden. Hierdurch kann eine Kommunikationsverbindung über das Internet
22 mit einer Servervorrichtung 19 zum Übertragen der Falschfahrerdaten 20 bereitgestellt
werden.
[0024] Die Servervorrichtung 19 kann eine Straßenkarte 23 aufweisen, durch welche die Straße
10 und deren Umgebung in Teilareale 24 eingeteilt ist, die in der Figur beispielhaft
dargestellt sind, wobei der Übersichtlichkeit halber nur einige der Teilareale 24
mit einem Bezugszeichen versehen sind. Die Teilareale 24 können die Form von Kacheln
aufweisen, das heißt ein Kachelmuster oder Kachelraster dient zum Einteilen der Umgebung,
die in der Straßenkarte 23 abgebildet ist. Auch die Empfängerfahrzeuge 16 können jeweils
eine Straßenkarte 25 aufweisen, in welcher Verkehrsereignisse oder Warnungen und deren
jeweils zugeordnete Geoposition kartographiert oder eingetragen sein können.
[0025] Die Servervorrichtung 19 kann über eine jeweilige Funkverbindung 26 an die Empfängerfahrzeuge
16 aktualisierte Kartendaten 27 aussenden, mittels welchen die Straßenkarten 25 dahingehend
aktualisiert werden, dass für das Teilareal 24, in welchem das Falschfahrerfahrzeug
15 fährt, ein entsprechender Eintrag oder eine Information über das Falschfahrerfahrzeug
15 auf Grundlage der Falschfahrerdaten 20 eingetragen oder ergänzt oder aktualisiert
wird. Jedes Empfängerfahrzeug 16 kann dann anhand eines Relevanzkriteriums selbst
überprüfen, ob das Falschfahrerfahrzeug 15 für die eigene Fahrtroute relevant ist.
Die Funkverbindungen 26 können in an sich bekannter Weise z.B. auf der Grundlage eines
jeweiligen in dem jeweiligen Empfängerfahrzeug 16 bereitgestellten Mobilfunkmoduls
und/oder WLAN-Funkmoduls bereitgestellt werden.
[0026] Bei erfülltem Relevanzkriterium 28 zumindest eine vorbestimmte Schutzmaßnahme 29
in dem jeweiligen Empfängerfahrzeug 16 durchgeführt werden.
[0027] Die Servervorrichtung 19 stellt für das Falschfahrerfahrzeug 15 und die Empfängerfahrzeuge
16 somit ein Backendsystem dar.
[0028] Durch Anwendung des hier im Folgenden beschriebenen Verfahrens wird es möglich, den
relevanten Teilnehmern (Empfängerfahrzeuge) Warnmeldungen mit aktuellem Orts-Zeit-Bezug
und/oder mit erhöhtem Detailgrad der Information zur Verfügung zu stellen.
[0029] Wesentliche Bestandteile für das Verfahren sind insbesondere:
- Erkennung des Falschfahrers und Warnhinweise an diesen
- Kommunikation zwischen Fahrzeug (Falschfahrer) und Backend (Servervorrichtung)
- Aggregation der Daten im Backendsystem und Aufprägen der Information auf das Kartenmaterial
(bevorzugt unter Verwendung von Schwarmdaten)
- Kommunikation in Fahrzeuge (anderer Verkehrsteilnehmer, d.h. Empfängerfahrzeuge)
- Bewertung der Relevanz der Information lokal im Empfängerfahrzeug
- Dynamische HMI-Interaktion (HMI - Human Machine Interaction) mit dem Teilnehmer über
visuelle, akustische oder haptische Anteile
[0030] Im Folgenden ist eine bevorzugte technische Umsetzung zum Durchführen des Verfahrens
beschrieben. Zur Realisierung der Funktion können folgende Komponenten bereitgestellt
sein, deren Funktionsweise beschrieben werden:
Um einen Falschfahrer erkennen zu können, werden Falschfahrerdaten oder Umgebungsinformationen
benötigt. Zu den Falschfahrerdaten können beispielsweise prädiktive Streckendaten
(PSD) oder Straßendaten einer digitalen Straßenkarte gehören, die für die Navigation
sowie für Fahrerassistenzsysteme das Straßennetz, in dem sich das Fahrzeug bewegt,
abbildet. Zu den Straßendaten zählt unter anderem auch die Straßenklasse (beispielsweise
Autobahn). Unterstützt wird die Verortung mit Hilfe der ermittelten GPS-Position (GPS
- Global Positioning System) oder einer anderen GNSS-Position (GNSS - Global Navigation
Satellite System). Wird hier erkannt, dass sich das Fahrzeug in falscher Richtung
auf dem Straßennetz befindet, so kann dieses als Falschfahrer deklariert werden (Falschfahrt).
[0031] Als Plausibilisierungsquelle kann unter Umständen auch eine Fahrzeugkamera hinzugezogen
werden. Erkennt eine der Fahrzeugkamera nachgeschaltete Objekterkennung, dass ein
"Durchfahrt Verboten - Schild" durchfahren wird, so kann das Fahrzeug als Falschfahrer
deklariert werden. Unter Umständen können auch andere Schildertypen oder von hinten
erkannte Verkehrszeichen als Grundlage für die Deklaration eines Falschfahrers herangezogen
werden.
[0032] Weiterhin kann neben der Schildererkennung auch oder alternativ anderweitig die Objekterkennung
der Kamera herangezogen werden. Wird beispielsweise Gegenverkehr auf einer Straßenklasse
"Autobahn" ermittelt, so kann das Fahrzeug als Falschfahrer deklariert werden.
[0033] Der Lenkwinkelsensor gibt an, in welcher Stellung sich das Lenkrad befindet. In Verbindung
mit PSD kann ermittelt werden, ob das Fahrzeug richtig auf die Autobahn auffährt.
Da, zumindest in Deutschland, die Auffahrten immer in einer Rechtskurve auf die Autobahn
führen, kann dies als Grundlage zur Ermittlung eines Falschfahrers erfolgen. Sollte
also ein Fahrzeug in einer Linkskurve auf die Autobahn auffahren, so kann das Fahrzeug
als Falschfahrer deklariert werden.
[0034] Das falschfahrende Fahrzeug erkennt sich somit selbst vollautomatisch als einen Falschfahrer.
Bei positiver Erkennung wird der Fahrer gewarnt und eine Nachricht mit Falschfahrerdaten
in ein Backendsystem (Servervorrichtung) versendet.
[0035] Die Warnhinweise für den Falschfahrer sowie Manöverhinweise können wie folgt ausgestaltet
sein. Der Falschfahrer kann neben akustischen Signalen auch haptische und visuelle
Signale erhalten, um darauf hingewiesen zu werden, dass dieser in der falschen Richtung
fährt.
- Akustische Warnung:
- Der Fahrer kann durch ein akustisches Warnsignal gewarnt werden.
- Visuelle Warnung:
- Neben einer akustischen Warnung kann der Fahrer auch durch einen Text oder einem Richtungspfeil
entgegen der Fahrtrichtung im Mitteldisplay oder Kombidisplay informiert werden.
- Haptische Warnung:
- Der Fahrer kann neben einer akustischen Warnung und visuellen Warnungen auch ein haptisches
Feedback erhalten. Dies kann zum einen ein Gegendruck auf das Gaspedal oder über einen
durch das Fahrzeug gegebenes Lenkmoment (analog zu einem Spurhalteassistent) in Richtung
Standstreifen oder durch Vibrieren des Lenkrads erfolgen.
[0036] Dem Fahrer kann ein Fahrmanöver empfohlen werden, wie beispielsweise "Geschwindigkeit
reduzieren", "Bitte auf den Standstreifen fahren", "Warnblinkanlage aktivieren", um
die gefährliche Situation aufzulösen oder zu entschärfen.
[0037] Einige dieser Punkte können auch situationsgerecht automatisch erfolgen. Denkbar
ist auch, dass das Fahrzeug in Zukunft in einen pilotierten Modus übergeht und vollautomatisch
mittels einer Autopiloteinrichtung die Situation klärt.
[0038] Die Kommunikation zwischen Falschfahrerfahrzeug (Falschfahrer) und Backend (Servervorrichtung):
Wird zumindest eines der beschriebenen Kriterien erfüllt, um einen Falschfahrer zu
detektieren, so wird die Information über ein falschfahrendes Fahrzeug in das Backendsystem
geschickt. Diese Information kann auch als Notrufsignal an andere Fahrzeug im Umkreis,
der Polizei oder anderen Einsatzkräften gesendet werden.
[0039] Eine Kommunikationseinheit mit Onlineverbindung kann wie folgt bereitgestellt werden:
Um eine Kommunikation zwischen Fahrzeug und Backendsystem zu ermöglichen, muss eine
Funkverbindung existieren. Diese Funkverbindung kann durch eine festverbaute Kommunikationseinrichtung
im Fahrzeug mit Onlineanbindung erfolgen. Darunter zählen beispielsweise ein Modulare
Infotainment Baukasten (MIB - Infotainmentsystem) oder ein connected Gateway (cGW)
mit Mobilfunkmodul und/oder WLAN-Funkmodul (WLAN - Wireless Local Area Network). Weiterhin
können auch gekoppelte Geräte (Kopplung mittels Bluetooth, WLAN oder Kabel möglich,
im Allgemeinen also drahtlose oder drahtgebundene Technologien), wie beispielsweise
ein Smartphone oder ein Tablet-PC genutzt werden, um eine Verbindung zwischen Fahrzeug
und Backendsystem etablieren zu können.
[0040] Verarbeitung der Daten im Backendsystem (Servervorrichtung), d.h. Aggregation der
Daten im Backendsystem und Aufprägen der Information auf das Kartenmaterial
[0041] Um wissen zu können, welche Fahrzeuge potentiell durch einen Falschfahrer gefährdet
werden, sind folgende Informationen über den Falschfahrer zur Kommunikation in das
Backendsystem als Falschfahrerdaten vorzusehen:
- GPS Position
- Fahrspur
- Heading (Fahrtrichtung)
- Geplante/geschätzte Route
- Geschwindigkeit
[0042] Diese Falschfahrerdaten kann im Backend auf unterschiedliche Art und Weise genutzt
und verarbeitet werden. Beispielsweise können diverse Informationen des falsch fahrenden
Fahrzeugs in einer virtuellen, d.h. digitalen Navigationskarte oder Straßenkarte im
Backendsystem hinterlegt werden. Hierbei wird der Falschfahrer als Verkehrsereignis
mit verschiedenen Attributen (z.B. Heading/Fahrtrichtung des Fahrzeugs, GPS-Position,
Zeitstempel, Fahrspur, Geschwindigkeit, Straßenklasse) auf das hinterlegte Straßennetz
abgebildet bzw. aufgeprägt.
[0043] Wenn es sich um eine segmentbasierte Karte handelt, so wird neben den genannten Attributen
auch noch die SegmentlD und optional ein Offset gespeichert, um das Mapping des Verkehrsereignisses
auf die Karte im Backendsystem und später im Fahrzeug der anderen Verkehrsteilnehmer
zu vereinfachen. Anschließend werden diese Informationen als aktualisierte Kartendaten
an andere Fahrzeuge versendet.
[0044] Die Kommunikation in Fahrzeuge anderer Verkehrsteilnehmer kann wie folgt ausgestaltet
sein. Die Fahrzeuge bewegen sich auf einer Navigationskarte, also einer bordeigenen,
digitalen Straßenkarte. Diese Straßenkarte kann in Teilareale z.B. in Form von "Kacheln"
mit festgelegter Größe (z.B. einer Größe von 0,05 x 0,05 Grad) organisiert oder eingeteilt
werden. Ein Fahrzeug befindet sich immer genau in einer Kachel und kennt seine z.B.
8 direkten Nachbarkacheln.
[0045] In einer Variante wird ein Broadcast-Mechanismus verwendet. Das Backendsystem versendet
die Kartendaten der Kachel mit aktualisierter Information an alle Fahrzeuge aus. Dies
geschieht unabhängig davon, ob sich diese in oder außerhalb der betroffenen Kachel
befinden.
[0046] In einer Alternative ist ein Registrierungs-/Benachrichtigung-Mechanismus vorgesehen.
Fahrzeuge kennen ihre aktuelle Kachel inklusiver ihrer Nachbarkacheln und registrieren
mittels Registrierdaten sich im Backendsystem auf diese Untermenge an präferierten
Kacheln. Hiermit kann das Backendsystem effizienter und gezielt Kacheln mit aktualisierten
Kartendaten nur an diejenigen Fahrzeuge aussenden, die einen konkreten Nutzen aus
der Information ableiten können. Die relevanten Fahrzeuge, werden somit durch das
Backendsystem über eine Aktualisierung benachrichtigt.
[0047] In jedem Empfängerfahrzeug erfolgt eine Bewertung der Relevanz der Information lokal
im Fahrzeug, d.h. eine Ermittlung der Verkehrsteilnehmer, für die die Falschfahrermeldung
relevant ist. Sobald bekannt ist, wo sich ein Falschfahrer befindet, kann z.B. geschwindigkeitsabhängig
ein virtueller sicherer Bereich um das Empfängerfahrzeug herum aufgespannt oder definiert
werden. Dieser "Radius" kann 100 Meter oder bis 50 Kilometer betragen. Beispielsweise
ist dieser Bereich eine Kachel mit gegebenenfalls ihren benachbarten Kacheln. Anhand
der für das relevante geografische Gebiet (z.B. eine Kachel oder allgemein das vom
Radius abgedeckte Gebiet) bereitgestellten Falschfahrerinformation kann jedes Empfängerfahrzeug
aus lokalen Informationen, wie z.B. Heading, GPS-Position/GNSS-Position und geplante/geschätzte
Fahrtroute entscheiden, ob die Falschfahrerinformation relevant ist.
[0048] Um sicher zu gehen, der Falschfahrer nicht bereits hinter dem Empfängerfahrzeug des
Verkehrsteilnehmers ist, wird auch das Heading benötigt, um unnötige Warnungen zu
vermeiden. Um sicher zu gehen, dass das Empfängerfahrzeug sich wirklich auf der gleichen
Straße und in entgegengesetzter Fahrtrichtung wie der Falschfahrer befindet, muss
auch die Fahrtroute des Empfängerfahrzeugs einbezogen werden. Beispielsweise könnte
ein Falschfahrer auf der Autobahn und ein Empfängerfahrzeug auf einer Landstraße in
unterschiedlicher Richtung unterwegs sein. Wenn gleichzeitig der Abstand dieser zwei
Straßen kleiner als die Varianz der ermittelten GPS-/GNSS-Position ist, würde fälschlicherweise
eine Warnmeldung propagiert werden. Durch die Betrachtung der Fahrtroute wird dann
einer Fehlmeldung entgegengewirkt. Die Fahrtroute des Empfängerfahrzeugs kann aus
dem eingestellten Navigationsziel oder aus einer geschätzten Route entnommen werden.
Die entsprechenden Bedingungen kann der Fachmann zu einem Relevanzkriterium zusammenfassen.
[0049] Es können somit Warnhinweise sowie Manöverhinweise bei Falschfahrern für andere Verkehrsteilnehmer
in den Empfängerfahrzeugen erzeugt werden, und zwar wenn die Relevanz gegeben, ist
können akustische, visuelle und haptische Warnungen analog zum Punkt "Warnhinweise
für den Falschfahrer sowie Manöverhinweise" erfolgen.
[0050] Dem Fahrer kann ein Fahrmanöver empfohlen werden, wie beispielsweise "Geschwindigkeit
reduzieren", "Bitte auf den Standstreifen fahren", "Warnblinkanlage aktivieren".
[0051] Im Gegensatz zum heutigen Vorgehen liefert das beschriebene Verfahren insgesamt aktuelle
Warnmeldungen, die gleichzeitig insbesondere eine höhere Genauigkeit und zusätzliche
Details mitbringen. Details können z.B. die vom Falschfahrer genutzte Fahrspur und
dessen Geschwindigkeit sein. Hiermit kann ein gefährliche Situation besser aufgelöst
oder entschärft werden. Durch die zusätzlichen Details können insbesondere auch Empfehlungen
wie z.B. "Wechseln Sie auf die linke/rechte Seite" (d.h. für diese Situation "sichere"
Fahrspur) gegeben werden. Einige dieser Punkte können auch situationsgerecht automatisch
erfolgen.
[0052] Denkbar ist auch, dass das Fahrzeug in Zukunft in einen pilotierten Modus übergeht
und vollautomatisch die Situation mittels einer Autopiloteinrichtung klärt. Zusätzlich
kann das Fahrzeug auch auf die im Display oder Bildschirm angezeigte Navigationskarte
am Ort der Falschfahrers ein Symbol "Falschfahrericon" lokal und dynamisch einzeichnen.
Andere Fahrzeuge, die sich nicht im relevanten Bereich befinden und nicht in relevanter
Fahrtrichtung fahren, würden dies unterlassen.
[0053] Bisherige Verfahren sind durch eine erhebliche Verzögerung gekennzeichnet und verteilen
die Warnung geografisch großflächig und nicht zielgerichtet an die relevanten Verkehrsteilnehmer
in der Umgebung des Verkehrsereignisses. Das hier beschriebene Verfahren ermöglicht
eine Anzeige von Warnungen mit aktuellem Orts-Zeit-Bezug und/oder Genauigkeit sowie
optional zusätzlichen Details. Details können z.B. die vom Falschfahrer genutzte Fahrspur
und/oder dessen Geschwindigkeit sein. Die automatische Erkennung eines Falschfahrers
und die umgehende Mitteilung an andere Verkehrsteilnehmern über ein Backendsystem
passiert in Echtzeit. Eine zeitaufwendige manuelle Meldung durch Augenzeugen und Versendung
mittels TMC kann entfallen.
[0054] Zusätzlich kann die Warnmeldung auch an Einsatzkräfte weitergegeben werden oder zur
Schaltung von Wechselverkehrszeichen und/oder Signalen an elektronischen Schilderbrücken
genutzt werden.
[0055] Weiterhin kann bei einer anonymisierten Aggregation der Verkehrsereignisse über eine
längere Zeit ermittelt werden, ob an spezifischen Stellen bereits häufiger Falschfahrer
gemeldet wurden. Diese Information kann z.B. Kommunen und Städten zur Verfügung gestellt
werden, um Maßnahmen zur verbesserten Kennzeichnung der betreffenden Auffahrten in
falscher Richtung durchführen zu können.
[0056] Insgesamt zeigen die Beispiele, wie durch die Erfindung ein Verfahren zur Anzeige
von lokalen Gefahrenwarnungen mit aktuellem Orts-Zeit-Bezug und eine Einbindung von
situationsgerechten Informationen bereitgestellt werden kann.
1. Verfahren zum Informieren zumindest eines Empfängerfahrzeugs (16) über ein Falschfahrerfahrzeug
(15), wobei eine stationäre Servervorrichtung (19) aus dem Falschfahrerfahrzeug (15)
oder aus einem anderen Kraftfahrzeug oder aus einer fest installierten Überwachungseinrichtung
Falschfahrerdaten (20), welche zumindest eine aktuelle Position des Falschfahrerfahrzeugs
(15) beschreiben, empfängt,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Servervorrichtung (19) eine digitale Straßenkarte (23), die in Teilareale (24)
vorbestimmter Größe eingeteilt ist, bereitstellt und in der Straßenkarte (23) anhand
der Falschfahrerdaten (20) dasjenige Teilareal (24), in welchem sich das Falschfahrerfahrzeug
(15) befindet, auswählt und Kartendaten (27) des ausgewählten Teilareals (24) mittels
der Falschfahrerdaten (20) aktualisiert und die aktualisierten Kartendaten (27) des
Teilareals (24) an das zumindest eine Empfängerfahrzeug (16) aussendet und
das zumindest eine Empfängerfahrzeug (16) die empfangenen Kartendaten (27) in eine
bordeigene digitale Straßenkarte (25) einträgt und anhand der bordeigenen Straßenkarte
(25) überprüft, ob das Falschfahrerfahrzeug (15) für das Empfängerfahrzeug (16) ein
vorbestimmtes Relevanzkriterium (28) erfüllt, wobei bei erfülltem Relevanzkriterium
(28) zumindest eine vorbestimmte Schutzmaßnahme (29) in dem Empfängerfahrzeug (16)
durchgeführt wird, wobei das Relevanzkriterium (28) umfasst, dass eine geplante oder
geschätzte Fahrtroute des Empfängerfahrzeugs (16) eine Fahrtroute des Falschfahrerfahrzeugs
(15) schneidet und/oder dass das Falschfahrerfahrzeug (15) in Fahrtrichtung des Empfängerfahrzeugs
(16) vor diesem angeordnet ist und/oder dass Fahrtroutendaten des Empfängerfahrzeugs
(16) und Fahrtroutendaten des Falschfahrerfahrzeugs (15) dieselbe Straße (10) angeben
und/oder dass das Falschfahrerfahrzeug (15) auf derselben Straßenseite (11) wie das
Empfängerfahrzeug (16) fährt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei als jeweiliges Teilareal (24) eine Kachel mit einer
Kantenlänge in einem Bereich von 0,01 Grad bis 0,1 Grad verwendet wird.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Servervorrichtung (19)
die Kartendaten (27) an eine Vielzahl von Empfängerfahrzeugen (16) unabhängig von
deren jeweiliger aktueller Eigenposition und/oder Fahrtroute aussendet oder wobei
die Servervorrichtung (19) aus jedem der Empfängerfahrzeuge (16) Registrierdaten,
durch welche sich das jeweilige Empfängerfahrzeug (16) für zumindest ein jeweiliges
Teilareal (24) registriert, empfängt und die Servervorrichtung (19) die Kartendaten
(27) nur an das zumindest eine Empfängerfahrzeug (16) aus den Empfängerfahrzeugen
(16) aussendet, das für das Teilareal (24), in welchem sich das Falschfahrerfahrzeug
(15) befindet und/oder auf welches das Falschfahrerfahrzeug (15) zufährt, registriert
ist.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die zumindest eine Schutzmaßnahme
(28) umfasst, dass ein Hinweis auf das Falschfahrerfahrzeug (15) in dem Empfängerfahrzeug
(16) ausgegeben wird und/oder dass eine Autopiloteinrichtung zum Durchführen eines
teilautomatischen oder vollautomatischen Fahrbetriebs in dem Empfängerfahrzeug (16)
aktiviert wird und die Autopiloteinrichtung auf ein Ausweichmanöver zum Ausweichen
vor dem Falschfahrerfahrzeug (15) eingestellt wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Servervorrichtung (19)
zumindest ein Steuersignal aussendet, mittels welchem die Servervorrichtung (19) zumindest
ein Wechselverkehrszeichen und/oder eine elektronischen Schilderbrücken schaltet.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei in dem Falschfahrerfahrzeug
(15) eine Überwachungseinrichtung (17) die Falschfahrt erkennt, indem anhand seiner
aktuellen Position und einer digitalen Straßenkarte eine aktuell befahrene Straßenklasse
mit Fahrtrichtungstrennung erkennt und mittels einer Sensoreinrichtung und einer nachgeschalteten
Objekterkennung Gegenverkehr und/oder zumindest ein Hinweisschild erkennt und/oder
anhand eines Lenkwinkelsignals des Falschfahrerfahrzeugs (17) das Befahren einer Ausfahrt
einer Autobahn oder einer Schnellstraße erkennt, und wobei bei Erkennen der Falschfahrt
die Falschfahrerdaten (20) an die Servervorrichtung (19) ausgesendet werden.
7. Kraftfahrzeug, das als Empfängerfahrzeug (16) für eine Servervorrichtung (19), die
für einen stationären Serverbetrieb am Internet (22) betrieben ist, um zumindest ein
Empfängerfahrzeug (16) über ein Falschfahrerfahrzeug (15) zu informieren, eingerichtet
ist, indem eine Steuervorrichtung bereitgestellt ist, die eine Prozessoreinrichtung
aufweist, die dazu eingerichtet ist, aus der Servervorrichtung (19) empfangene Kartendaten
(27), die in einer bordeigenen digitalen Straßenkarte (25) ein Teilareal (24), in
welchem sich ein Falschfahrerfahrzeug (15) befindet, angeben, zu empfangen und in
die bordeigene Straßenkarte (25) einzutragen und anhand der bordeigenen Straßenkarte
(25) zu überprüfen, ob das Falschfahrerfahrzeug (15) für das Kraftfahrzeug ein vorbestimmtes
Relevanzkriterium (28) erfüllt, und bei erfülltem Relevanzkriterium (28) zumindest
eine vorbestimmte Schutzmaßnahme (29) in dem Kraftfahrzeug durchzuführen, wobei das
Relevanzkriterium (28) umfasst, dass eine geplante oder geschätzte Fahrtroute des
Empfängerfahrzeugs (16) eine Fahrtroute des Falschfahrerfahrzeugs (15) schneidet und/oder
dass das Falschfahrerfahrzeug (15) in Fahrtrichtung des Empfängerfahrzeugs (16) vor
diesem angeordnet ist und/oder dass Fahrtroutendaten des Empfängerfahrzeugs (16) und
Fahrtroutendaten des Falschfahrerfahrzeugs (15) dieselbe Straße (10) angeben und/oder
dass das Falschfahrerfahrzeug (15) auf derselben Straßenseite (11) wie das Empfängerfahrzeug
(16) fährt.
1. Method for informing at least one receiver vehicle (16) about a wrong-way driver vehicle
(15), wherein a stationary server device (19) receives wrong-way driver data (20)
from the wrong-way driver vehicle (15) or from another motor vehicle or from a fixedly
installed monitoring device, said wrong-way driver data describing at least one current
position of the wrong-way driver vehicle (15),
characterised in that
the server device (19) provides a digital road map (23) which is divided into partial
areas (24) of a predetermined size and selects the partial area (24) in which the
wrong-way driver vehicle (15) is located in the road map (23) by means of the wrong-way
driver data (20) and updates map data (27) of the selected partial area (24) by means
of the wrong-way driver data (20) and sends the updated map data (27) of the partial
area (24) to the at least one receiver vehicle (16), and
the at least one receiver vehicle (16) enters the received map data (27) in an on-board
digital road map (25) and checks by means of the on-board road map (25) whether the
wrong-way driver vehicle (15) fulfils a predetermined relevance criterion (28) for
the receiver vehicle (16), wherein in the case of a fulfilled relevance criterion
(28), at least one predetermined protective measure (29) is implemented in the receiver
vehicle (16), wherein the relevance criterion (28) comprises that a planned or estimated
driving route of the receiver vehicle (16) intersects a driving route of the wrong-way
driver vehicle (15) and/or that the wrong-way driver vehicle (15) is arranged in front
of the receiver vehicle (16) in the driving direction thereof and/or that driving
route data of the receiver vehicle (16) and driving route data of the wrong-way driver
vehicle (15) specify the same road (10) and/or that the wrong-way driver vehicle (15)
is driving on the same side of the road (11) as the receiver vehicle (16).
2. Method according to claim 1, wherein a tile having an edge length ranging from 0.01
degrees to 0.1 degrees is used as a respective partial area (24).
3. Method according to any one of the preceding claims, wherein the server device (19)
sends the map data (27) to a plurality of receiver vehicles (16) independently of
the respective current position and/or driving route thereof or wherein the server
device (19) receives registry data from each of the receiver vehicles (16), using
which registry data the respective receiver vehicle (16) is registered for at least
one respective partial area (24), and the server device (19) sends the map data (27)
only to the at least one receiver vehicle (16) of the receiver vehicles (16) which
is registered for the partial area (24) in which the wrong-way driver vehicle (15)
is located and/or into which the wrong-way driver vehicle (15) is driving.
4. Method according to any one of the preceding claims, wherein the at least one protective
measure (28) comprises that an indication of the wrong-way driver vehicle (15) is
emitted in the receiver vehicle (16) and/or that an autopilot device for implementing
a partially automatic or fully automatic driving operation is activated in the receiver
vehicle (16) and the autopilot device is adjusted to an avoidance manoeuvre to avoid
the wrong-way driver vehicle (15).
5. Method according to any one of the preceding claims, wherein the server device (19)
sends at least one control signal by means of which the server device (19) switches
at least one variable traffic signal and/or one electronic sign gantry.
6. Method according to any one of the preceding claims, wherein a monitoring device (17)
recognises the wrong-way driving in the wrong-way driver vehicle (15) in that a currently
driven road class with driving direction separation is recognised by means of its
current position and a digital road map and on-coming traffic and/or at least one
indicating sign is recognised by means of a sensor device and a connected object recognition
and/or the driving on an exit of a motorway or of a fast road is recognised by means
of a driving angle signal of the wrong-way driver vehicle (17), and wherein on recognising
the wrong-way driving, the wrong-way driver data (20) is sent to the server device
(19).
7. Motor vehicle which is set up as a receiver vehicle (16) for a server device (19)
which is operated for a stationary server operation on the internet (22) in order
to inform at least one receiver vehicle (16) about a wrong-way driver vehicle (15),
in that a control device is provided which has a processor device which is set up
to receive map data (27) received from the server device (19), said map data specifying
a partial area (24) in an on-board digital road map (25), in which partial area a
wrong-way driver vehicle (15) is located, and to enter it in the on-board road map
(25) and to check by means of the on-board road map (25) whether the wrong-way driver
vehicle (15) fulfils a predetermined relevance criterion (28) for the receiver vehicle
(16), and in the case of a fulfilled relevance criterion (28), to implement at least
one predetermined protective measure (29) in the motor vehicle, wherein the relevance
criterion (28) comprises that a planned or estimated driving route of the receiver
vehicle (16) intersects a driving route of the wrong-way driver vehicle (15) and/or
that the wrong-way driver vehicle (15) is arranged in front of the receiver vehicle
(16) in the driving direction thereof and/or that driving route data of the receiver
vehicle (16) and driving route data of the wrong-way driver vehicle (15) specify the
same road (10) and/or that the wrong-way driver vehicle (15) is driving on the same
side of the road (11) as the receiver vehicle (16).
1. Procédé servant à informer au moins un véhicule récepteur (16) à propos d'un véhicule
roulant à contresens (15), dans lequel un dispositif de serveur (19) stationnaire
reçoit en provenance du véhicule roulant à contresens (15) ou en provenance d'un autre
véhicule automobile ou en provenance d'un système de surveillance installée de manière
fixe, des données relatives au véhicule roulant à contresens (20), lesquelles décrivent
au moins une position instantanée du véhicule roulant à contresens (15),
caractérisé en ce que
le dispositif de serveur (19) fournit une carte routière (23) numérique, qui est divisée
en zones partielles (24) de taille prédéfinie, et sélectionne sur la carte routière
(23) à l'aide des données relatives au véhicule roulant à contresens (20) la zone
partielle (24), dans laquelle précisément se trouve le véhicule roulant à contresens
(15), et met à jour des données cartographiques (27) de la zone partielle (24) sélectionnée
au moyen des données relatives au véhicule roulant à contresens (20) et envoie les
données cartographiques (27) mises à jour de la zone partielle (24) à l'au moins un
véhicule récepteur (16), et
l'au moins un véhicule récepteur (16) enregistre les données cartographiques (27)
reçues sur une carte routière numérique embarquée (25) et vérifie à l'aide de la carte
routière embarquée (25) si le véhicule roulant à contresens (15) remplit pour le véhicule
récepteur (16) un critère de pertinence (28) prédéfini, dans lequel lorsque le critère
de pertinence (28) est rempli, au moins une mesure de protection (29) prédéfinie est
mise en œuvre dans le véhicule récepteur (16), dans lequel le critère de pertinence
(28) comprend qu'un itinéraire planifié ou estimé du véhicule récepteur (16) croise
un itinéraire du véhicule roulant à contresens (15) et/ou que le véhicule roulant
à contresens (15) est disposé dans le sens de marche du véhicule récepteur (16) devant
celui-ci et/ou que des données relatives à l'itinéraire du véhicule récepteur (16)
et des données relatives à l'itinéraire du véhicule roulant à contresens (15) indiquent
la même route (10) et/ou que le véhicule roulant à contresens (15) roule du même côté
de la route (11) que le véhicule récepteur (16).
2. Procédé selon la revendication 1, dans lequel un carreau avec une longueur d'arête
dans une plage de 0,01 degré à 0,1 degré est utilisé en tant que zone partielle (24)
respective.
3. Procédé selon l'une quelconque des revendications précédentes, dans lequel le dispositif
de serveur (19) envoie les données cartographiques (27) à une pluralité de véhicules
récepteurs (16) indépendamment de leur position propre instantanée respective et/ou
de leur itinéraire propre respectif ou dans lequel le dispositif de serveur (19) reçoit
en provenance de chacun des véhicules récepteurs (16) des données d'enregistrement,
par lesquelles le véhicule récepteur (16) s'enregistre pour au moins une zone partielle
(24) respective et le dispositif de serveur (19) envoie les données cartographiques
(27) seulement à l'au moins un véhicule récepteur (16) parmi les véhicules récepteurs
(16), qui est enregistré pour la zone partielle (24), dans laquelle le véhicule roulant
à contresens (15) se trouve et/ou à laquelle le véhicule roulant à contresens (15)
accède.
4. Procédé selon l'une quelconque des revendications précédentes, dans lequel l'au moins
une mesure de protection (28) comprend qu'une indication du véhicule roulant à contresens
(15) est émise dans le véhicule récepteur (16), et/ou qu'un système de pilotage automatique
servant à mettre en œuvre un mode de déplacement partiellement automatiquement ou
totalement automatique est activé dans le véhicule récepteur (16) et le système de
pilotage automatique est réglé sur une manœuvre d'évitement visant à s'esquiver avant
le véhicule roulant à contresens (15).
5. Procédé selon l'une quelconque des revendications précédentes, dans lequel le dispositif
de serveur (19) envoie au moins un signal de commande, au moyen duquel le dispositif
de serveur (19) active au moins un panneau de signalisation routière à messages variables
et/ou un portique à panneaux électronique.
6. Procédé selon l'une quelconque des revendications précédentes, dans lequel un système
de surveillance (17) identifie la conduite en contresens dans le véhicule roulant
à contresens (15) en ce qu'il identifie à l'aide de sa position instantanée et d'une
carte routière numérique une classe de route empruntée instantanément avec une séparation
de sens de circulation et identifie au moyen d'un système de capteur et d'une identification
d'objet installée en aval le trafic en sens inverse et/ou au moins un panneau de signalisation
et/ou identifie à l'aide d'un signal d'angle de braquage du véhicule roulant à contresens
(17) le déplacement pour emprunter une sortie d'une autoroute ou d'une voie express,
et dans lequel lors de l'identification de la circulation en contresens, les données
relatives au véhicule roulant à contresens (20) sont envoyées au dispositif de serveur
(19).
7. Véhicule automobile, qui est mis au point en tant que véhicule récepteur (16) pour
un dispositif de serveur (19), qui fonctionne pour un mode de serveur stationnaire
sur Internet (22) pour informer au moins un véhicule récepteur (16) d'un véhicule
roulant à contresens (15) en ce qu'un dispositif de commande est fourni, qui présente
un système de processeur, qui est mis au point pour recevoir des données cartographiques
(27) reçues du dispositif de serveur (19), qui indiquent sur une carte routière numérique
embarquée (25) une zone partielle (24), dans laquelle se trouve un véhicule roulant
à contresens (15) et les enregistrer sur la carte routière embarquée (25) et pour
vérifier à l'aide de la carte routière embarquée (25) si le véhicule roulant à contresens
(15) remplit pour le véhicule automobile un critère de pertinence (28) prédéfini et
pour mettre en œuvre, si le critère de pertinence (28) est rempli, au moins une mesure
de protection (29) prédéfinie dans le véhicule automobile, dans lequel le critère
de pertinence (28) comprend qu'un itinéraire planifié ou estimé du véhicule récepteur
(16) coupe un itinéraire du véhicule roulant à contresens (15) et/ou que le véhicule
roulant à contresens (15) est disposé dans le sens de circulation du véhicule récepteur
(16) devant celui-ci et/ou que des données d'itinéraire du véhicule récepteur (16)
et des données d'itinéraire du véhicule roulant à contresens (15) indiquent la même
route (10) et/ou que le véhicule roulant à contresens (15) roule du même côté de la
route (11) que le véhicule récepteur (16).