[0001] Die Erfindung betrifft eine Ultraschallbehandlungsvorrichtung zum Behandeln von wenigstens
einem in ein flüssiges Behandlungsmedium eingetauchten Bauteil mittels durch Druckwellen
induzierter Kavitation nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1, mit mindestens
einer ein flüssiges Behandlungsmedium vorhaltender Aufnahmewanne, die wenigstens eine
das flüssige Behandlungsmedium begrenzende Innenseite sowie eine auf der abgewandten
Seite angeordnete Außenseite umfasst und in die das wenigstens eine Bauteil in das
flüssige Behandlungsmedium eintauchbar ist, mit Ultraschallerzeugungsmitteln, die
in Wirkverbindung zu wenigstens einer schallabstrahlenden Fläche angeordnet sind,
mit elektrischen Ansteuermitteln zum Versorgen und/oder Ansteuern der Ultraschallerzeugungsmittel
zum Erzeugen von sich in dem flüssigen Behandlungsmedium ausbreitenden Druckwellen,
um das wenigstens eine in das flüssige Behandlungsmedium eingetauchte Bauteil mittels
druckwelleninduzierter Kavitation zu behandeln und mit einem Sensorelement zum zumindest
mittelbaren Erfassen der in dem flüssigen Behandlungsmedium induzierten Kavitationen.
[0002] Ultraschallbehandlungsvorrichtungen, die auf Basis von ultraschallinduzierter Kavitation
eine mechanische Reinigung und/oder Oberflächenbehandlung eines in einem flüssigen
Behandlungsmedium eingetauchten Bauteils ermöglichen, sind hinlänglich bekannt. Die
bekannten Behandlungsvorrichtungen umfassen eine Aufnahmewanne, in der ein Flüssigkeitsbad
aus einem flüssigen Behandlungsmedium vorgelegt ist, wobei das wenigstens eine zu
behandelnde Bauteil händisch oder automatisiert mittels einer Handhabungsvorrichtung
in das Flüssigkeitsbad eingetaucht werden kann. Nach dem vollständigen Eintauchen
des wenigstens einen Bauteils in das flüssige Behandlungsmedium werden durch elektrische
Ansteuermittel Ultraschallerzeugungsmittel aktiviert und derart angesteuert, dass
sich in dem flüssigen Behandlungsmedium Ultraschallwellen ausbreiten. Die mittels
der Ultraschallerzeugungsmittel generierten Ultraschallwellen breiten sich in dem
flüssigen Behandlungsmedium als Druckwellen aus, was die frequenzabhängige Ausbildung
von Überdruck- und Unterdruckbereichen zur Folge hat. Dies führt zur Ausbildung von
als Kavitation bezeichneten Gasblasen und Hohlräumen im flüssigen Behandlungsmedium,
die für die Reinigung und/oder zur Oberflächenbehandlung des Bauteils genutzt werden
können. Für eine effiziente Behandlung eignen sich Ultraschallwellen mit einem Frequenzbereich
zwischen 20 kHz bis 1 MHz.
[0003] Kavitationen können transient oder stabil sein, wobei hierbei die Übergänge fließend
sind. Transiente oder auch harte Kavitation entsteht, wenn in den Unterdruckbereichen
der statische Druck unter den Verdampfungsdruck des flüssigen Behandlungsmediums fällt,
was die Entstehung der transienten Gasblasen mit hoher Erosionswirkung zur Folge hat,
die in der folgenden ansteigenden Druckphase schlagartig implodieren, wobei Druckstöße
in einer Größenordnung von bis zu 1000 bar entstehen können. Ferner entstehen auch
als Jets bezeichnete lokale Strömungen von solcher Energie, dass selbst metallische
Bauteile erodiert werden können.
[0004] Der Behandlungsvorgang des Bauteils kann durch die Zusammensetzung des flüssigen
Behandlungsmediums zusätzlich beeinflusst werden. Neben Wasser als Basisflüssigkeit
lassen sich auch weitere Wirkstoffe, wie etwa eine chemisch wirkende Reinigungs- und/oder
Wirksubstanz, beimischen.
[0005] Zudem ist die Entstehung der Kavitationen sowohl von der Temperatur als auch von
dem Gasgehalt des flüssigen Behandlungsmediums abhängig. Da es bei einer zu starken
Ausbildung der Kavitationen zu einer negativen Beeinflussung des zu behandelnden Bauteils
und/oder der Aufnahmewanne kommen kann, ist ein kontrollierter Ablauf des Behandlungsvorgangs
erforderlich.
[0006] Aus dem Stand der Technik sind auf einem Sekundäreffekt basierende Nachweisverfahren
zur Bestimmung der Intensität der Kavitation während eines Behandlungsvorgangs allgemein
bekannt. Hierbei wird, insbesondere in einem vorgelagerten Testlauf, die mechanische
Zerstörung durch eine zeitliche Summation einer in einem Rahmenelement eingespannten
Aluminiumfolie ermittelt. Allerdings ist dieses Nachweisverfahren, insbesondere aufgrund
des zusätzlichen Testlaufs, aufwändig, erlaubt lediglich eine grobe Charakterisierung
des Behandlungsvorgangs und führt ferner zu einer Verunreinigung des flüssigen Behandlungsmediums.
Zudem lassen sich solche Summationsmessverfahren nicht für eine unmittelbare Beeinflussung
des Behandlungsvorgangs nutzen.
[0007] Alternativ ist es aus dem Stand der Technik auch bekannt, die sich in dem flüssigen
Behandlungsmedium ausbreitenden Ultraschallwellen (Druckwellen) händisch durch eine
akustische Messung mittels eines tragbaren Hydrophons oder gleichwirkenden Sensorelements
zu erfassen, was die mittelbare Bestimmung der sich in dem flüssigen Behandlungsmedium
ausbreitenden Druckwellen ermöglicht. Das tragbare Hydrophon wird während dem Behandlungsvorgang
durch entsprechend geschultes Messpersonal in der Aufnahmewanne an unterschiedliche
Positionen geführt, um die erzeugten Druckwellen im flüssigen Behandlungsmedium zu
erfassen, was Rückschlüsse auf die Intensität der Kavitation ermöglicht. Nachteilig
bei diesem händischen, den Primäreffekt erfassenden Messverfahren sind Messungenauigkeiten,
die sich aus dem manuellen Positionieren des Hydrophons in dem Behandlungsbad resultieren.
Ferner ist die Aufnahmewanne bei vielen aus dem Stand der Technik bekannten Ultraschallbehandlungsvorrichtungen
nicht frei zugänglich, was ein solches Vorgehen erschwert bzw. vollständig ausschließt.
[0008] Ausgehend von dem vorgenannten Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe
zugrunde, eine gattungsbildende Ultraschallbehandlungsvorrichtung im Hinblick auf
die Steuerung und Regelbarkeit zu verbessern, um den Behandlungsvorgang eines Bauteils
zu optimieren.
[0009] Hinsichtlich der Ultraschallbehandlungsvorrichtung wird die Aufgabe mit den Merkmalen
des Anspruchs 1 gelöst, d. h. bei einer gattungsgemäßen Ultraschallbehandlungsvorrichtung
dadurch, dass das Sensorelement ortsfest zu der Aufnahmewanne und/oder den Ultraschallerzeugungsmitteln
und/oder der schallabstrahlenden Fläche angeordnet ist.
[0010] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
In den Rahmen der Erfindung fallen sämtliche Kombinationen aus zumindest zwei von
in der Beschreibung, den Ansprüchen und/oder den Figuren offenbarten Merkmalen.
[0011] Der Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, ein zum zumindest mittelbaren Erfassen
von Kavitationen in einem flüssigen Behandlungsmedium ausgebildetes Sensorelement
ortsfest zu der das flüssige Behandlungsmedium vorhaltenden Aufnahmewanne und/oder
zu Ultraschallerzeugungsmitteln und/oder zu wenigstens einer mit den Ultraschallerzeugungsmitteln
in Wirkverbindung stehenden schallabstrahlenden Fläche anzuordnen, um zumindest mittelbar
die Kavitation während einem Behandlungsvorgang eines zu behandelnden Bauteils (Behandlungsgut)
zur Oberflächenbearbeitung und/oder Reinigung zu erfassen.
[0012] Bei einer bevorzugten Ausbildung ist das Sensorelement als Hydrophon ausgebildet,
um den sich in dem flüssigen Behandlungsmedium ausbildenden Wechseldruck (Druckwellen)
der sich im Behandlungsbad ausbreitenden Schallwellen an einer festen und/oder konstanten
Position in der Aufnahmewanne zu erfassen.
[0013] Weiterbildend wird in diesem Zusammenhang in dem Sensorelement ein piezo-elektrischer
Effekt ausgenutzt, um die Druckwellen des Schallfeldes innerhalb des flüssigen Behandlungsmediums
in eine äquivalente elektrische Spannung umzuwandeln, die anschließend messtechnisch
auswertbar ist. Alternativ ist auch eine Ausbildung des Sensorelements als faseroptisches
Hydrophon zweckmäßig, wobei der Brechungsindex der Faser druckabhängig ist, weshalb
mittels des Sensorelements der Druck innerhalb des flüssigen Behandlungsmediums messtechnisch
erfassbar wird.
[0014] Alternativ ist auch eine Ausführungsform des Sensorelements zweckmäßig, in der durch
das Sensorelement ein Kavitationsrauschen im flüssigen Behandlungsmedium erfasst wird.
Hierbei wird sich vorteilhaft zu Nutze gemacht, dass sich nach dem Ausbilden von Kavitation
in dem flüssigen Behandlungsmedium, also unmittelbar vor dem Kollaps (Implosion) der
Gasblasen, eine erhöhte Subharmonische ausbildet, die messtechnisch erfassbar ist.
Auch dieser Effekt ermöglicht die Bestimmung der Kavitation messtechnisch zu erfassen,
wenn hierbei auch keine detaillierte Aussage über die Intensität der Kavitationen
möglich ist.
[0015] Zusammenfassend ist es erfindungsgemäß vorgesehen, eine eine Aufnahmewanne mit einem
flüssigen Behandlungsmedium umfassende Ultraschallbehandlungsvorrichtung mit einem
ortsfesten Sensorelement auszustatten, wobei das Sensorelement in einer festen Position
in oder an der Aufnahmewanne angeordnet ist und/oder ortsfest zu den Ultraschallerzeugungsmitteln
und/der der schallabstrahlenden Fläche angeordnet ist, um zumindest mittelbar die
sich in dem flüssigen Behandlungsmedium durch die erzeugten Ultraschallwellen ausbildenden
Kavitationen zu erfassen. Dies hat den Vorteil, dass die sich in dem flüssigen Behandlungsmedium
ausbildenden Kavitationen während des Behandlungsvorgangs durch das Sensorelement
stets an der gleichen Position zumindest mittelbar erfassen lassen. Ferner kann der
Messvorgang kontinuierlich während des Behandlungsvorgangs durchgeführt werden, um
insbesondere unmittelbar Einfluss auf die erzeugten Kavitationen zu nehmen.
[0016] In einer ersten Ausführungsform der Erfindung wird das Sensorelement durch eine harte
und/oder dämpfungsarme Verbindung als integraler Bestandteil der Aufnahmewanne ausgebildet.
Hierbei kann die Verbindung als in der Aufnahmewanne vorgesehener Durchbruch oder
als Vertiefung ausgebildet sein, wobei das Sensorelement bevorzugt teilweise von der
Aufnahmewanne aufgenommen wird, also lediglich eine Stirnfläche des Sensorelements
in Kontakt zu dem flüssigen Behandlungsmedium kommt.
[0017] Bevorzugt ist in diesem Zusammenhang auch eine Ausführungsform zweckmäßig, in der
das Sensorelement eine Schallaufnahmefläche umfasst, die wenigstens bereichsweise
durch die Aufnahmewanne ausgebildet ist. Dies ermöglicht eine einfache, robuste und
zuverlässige Realisierung des ortsfesten Sensorelements. Ferner wird durch die Vertiefung
und/oder den Durchbruch die mechanische Belastung auf das Sensorelements durch induzierte
Kavitation und/oder die chemische Belastung durch das flüssige Behandlungsmedium verringert,
da lediglich eine Stirnfläche des Sensorelements in direkten Kontakt mit dem flüssigen
Behandlungsmedium tritt, was eine das Messergebnis negativ beeinflussende Beschädigung
oder ein Ausfall des Sensorelements zusätzlich verhindert und/oder zumindest verzögert.
[0018] In einer alternativen Ausführungsform ist das Sensorelement an der Außenseite der
Aufnahmewanne stoffschlüssig angeordnet, wodurch eine dämpfungsfreie Kopplung des
Sensorelements mittels zumindest eines Teilbereichs der Aufnahmewanne ermöglicht wird.
Das stoffschlüssige Anordnen kann durch eine geklebte und/oder vulkanisierte Verbindung
realisiert sein. Alternativ ist auch eine gleichwirkende Verbindungsart zweckmäßig,
falls im ausgehärteten Zustand eine gewisse Härte und/oder Festigkeit realisiert wird,
um eine dämpfungsfreie oder zumindest dämpfungsarme Kopplung des Sensorelements mit
der Aufnahmewanne zu ermöglichen. Vorteilhaft ist in diesem Zusammenhang die Tatsache,
dass das Sensorelement nicht mit dem flüssigen Behandlungsmedium in Kontakt kommt,
weshalb auch eine Beschädigung und/oder negative Beeinflussung des Sensorelements
durch das flüssige Behandlungsmedium oder durch die im flüssigen Behandlungsmedium
erzeugte Kavitationen vollständig verhindert werden kann. Ein entsprechend ausgebildetes
Sensorelement ermöglicht eine zuverlässige sowie kostengünstige Realisierung, da bei
der Materialauswahl der Einfluss des flüssigen Behandlungsmediums und/oder der ultraschallinduzierten
Kavitationen nicht berücksichtigt werden muss. Ferner besteht auch nicht die Gefahr
einer Leckage in der Aufnahmewanne an einem für das Sensorelement vorgesehenen Durchbruch,
insbesondere durch ein poröses Dichtungselement, was einen Verlust des flüssigen Behandlungsmediums
zu Folge hätte.
[0019] Weiterbildend ist es vorgesehen, dass das Sensorelement piezo-elektronische Mittel
umfasst, wobei es weiter bevorzugt ist, wenn die piezo-elektrischen Mittel zum Erfassen
der sich in dem flüssigen Behandlungsmedium ausbreitenden Druckwellen schwingfähig
ausgebildet sind. Hierbei kann sich ein piezo-elektrischer Effekt zu Nutze gemacht
werden, um den sich im flüssigen Behandlungsmedium durch die erzeugten Druckwellen
ausbildenden Wechseldruck in eine äquivalente elektrische Wechselspannung umzuwandeln,
die dann geeignet messtechnisch erfassbar und auswertbar ist. Dies ermöglicht eine
kostengünstige Umsetzung des Sensorelements bei gleichzeitig geringem Wartungsaufwand.
In diesem Zusammenhang ist es weiter bevorzugt, wenn das Sensorelement einen Analog-Digital-Wandler
(AD-Wandler) umfasst, um das vom Sensorelement erzeugte analoge Ausgangssignal, insbesondere
ein Ausgangsspannungssignal, abzutasten und in einen digitalen Messwert umzuwandeln,
wodurch eine zuverlässig Übertragung des digitalen Messwertes zu einem endseitig vorgesehenen
Kommunikationspartner ermöglicht wird. Weiterbildend ist hierbei eine Realisierung
des AD-Wandlers aus einem standardisierten Bauteilgehäuse zweckmäßig, was die technische
Realisierung zu geringen Anschaffungskosten ermöglicht, da etablierte und zudem auch
erprobte Technik genutzt werden kann. Ferner sind Kommunikationsleitungen zum Übermitteln
von digitalisierten Signalen wesentlich robuster gegenüber sich einkoppelnden Störgrößen
(insbesondere elektromagnetischen Störfeldern), wodurch die Fehler- und Ausfallrate
reduziert werden kann.
[0020] In einer Weiterbildung der Erfindung sind die Ultraschallerzeugungsmittel sowie das
Sensorelement durch eine einzige Funktionseinheit ausgebildet. Eine solche Integralbauweise
wird durch einen zwei Betriebsmodi aufweisenden getakteten Betrieb der Funktionseinheit
ermöglicht, wobei in einem ersten Betriebsmodus Ultraschallwellen erzeugt werden,
die über eine vorgesehene (schallabstrahlende) Fläche an das flüssige Behandlungsmedium
übertragen werden und in einem zweiten Betriebsmodus Ultraschallwellen in dem flüssigen
Behandlungsmedium mittels der gleichen (schallaufnehmenden) Fläche erfasst werden,
die dann geeignet messtechnisch ausgewertet werden.
[0021] Beim Betrieb der Ultraschallbehandlungsvorrichtung lassen sich beide Betriebsmodi
alternierend aktivieren, wobei bedarfsabhängig auch eine entsprechende zeitliche Gewichtung
zwischen beiden Betriebsmodi vorteilhaft berücksichtigt werden kann. Hierdurch lassen
sich, insbesondere durch eine reduzierte Anzahl an Einzelbauteilen, Kostenvorteile
realisieren. Ferner führt dies zu einem reduzierten Montageaufwand. Besonders vorteilhaft
ist in diesem Zusammenhang, wenn die Funktionseinheit stoffschlüssig an der Außenseite
der Aufnahmewanne angeordnet ist, wodurch die schallabstrahlende bzw. schallaufnehmende
Fläche zumindest bereichsweise durch die Aufnahmewanne ausgebildet ist.
[0022] Weiterbildend ist es vorgesehen, dass die Ultraschallbehandlungsvorrichtung wenigstens
zwei Sensorelemente umfasst, um wenigstens mittelbar die in dem flüssigen Behandlungsmedium
schallinduzierten Kavitationen an zwei voneinander beabstandeten Positionen im Behandlungsbad
zu ermitteln. Durch eine geeignete Auswertung erlaubt dies eine höhere Messauflösung,
da durch die wenigstens zwei Sensorelemente auch eine Flächenmessung und/oder auch
eine Volumenmessung durchführbar ist. Weiterbildend ist es vorgesehen, dass das Sensorelement
oder dass die beiden Sensorelemente mittels Datenübertragungsmittel mit Auswertemitteln
verbunden sind, um die mittels der Sensorelemente ermittelten Daten auszuwerten, Rückschlüsse
auf die sich im flüssigen Behandlungsmedium ausbildenden Druckwellen zu gewinnen oder
die (ultraschall-)induzierten Kavitationen zu bestimmen.
[0023] Weiterbildend ist es vorgesehen, dass die Ultraschallbehandlungsvorrichtung Steuermittel
umfasst, die mit den Auswertemitteln datentechnisch in Wirkverbindung stehen. Da die
Steuermittel zum Ansteuern und/oder Beeinflussen der elektrischen Ansteuermittel ausgebildet
sind, können die sich in dem flüssigen Behandlungsmedium ausbildenden Druckwellen
oder die in dem flüssigen Behandlungsmedium schallinduzierten Kavitationen unmittelbar
beeinflusst werden. Mit anderen Worten wird hierdurch ein geschlossener Regelkreis
realisiert, in dem der mittels der induzierten Kavitationen durchgeführte (mechanische)
Behandlungsvorgang kontinuierlich überwacht und unmittelbar beeinflusst werden kann.
Hierbei ist es möglich den Behandlungsvorgang durch bestimmte Stellgrößen, wie etwa
die Frequenz der mittels der Ultraschallerzeugungsmittel erzeugten Ultraschallwellen,
deren Amplituden- und/oder Frequenzmodulation, oder auch mittels der Temperatur des
flüssigen Behandlungsmediums, der chemischen Zusammensetzung des flüssigen Behandlungsmediums
und/oder mittels des Gasgehalts im flüssigen Behandlungsmedium zu beeinflussen.
[0024] Weiterbildend sind die Steuermittel so ausgebildet, dass in Abhängigkeit der mittels
der Sensorelemente erfassten Messwerte und/oder der daraus bestimmten Messdaten und/oder
einer Benutzerinteraktion wenigstens ein Prozess auslösbar und/oder beeinflussbar
und/oder beendbar ist. Im Rahmen der Erfindung wird unter einem Prozess insbesondere
das Erzeugen der Kavitation mit einer bestimmten Intensität verstanden. Alternativ
kann ein Prozess auch durch das Einführen und/oder Entfernen des zu behandelnden Bauteils
aus dem flüssigen Behandlungsmedium durch eine automatisierte Handhabungsvorrichtung
(Roboterarm) verwirklicht sein. Ferner kann als Prozess auch ein Behandlungsphase
verstanden werden, in der die Frequenz der erzeugten Ultraschallwellen über einen
festgelegten Bereich variiert wird.
[0025] In einer Weiterbildung ist es erfindungsgemäß vorgesehen, dass die Steuermittel zum
Ansteuern von Peripheriemitteln ausgebildet sind. Die Peripheriemittel sind bevorzugt
durch eine drehzahlregelbare Förderpumpe zur Förderung des flüssigen Behandlungsmediums
ausgebildet, weiter bevorzugt durch ein Kühl- und/oder Heizgerät zum Temperieren des
flüssigen Behandlungsmediums ausgebildet. Ferner können die Peripheriemittel auch
durch eine Handhabungsvorrichtung realisiert sein, die zum Eintauchen und zur Entnahme
des wenigstens einen Bauteils aus dem Behandlungsbad ausgebildet ist. Weiterbildend
können die Peripheriemittel auch durch automatisiert bedienbare Abdeckmittel der Aufnahmewanne
realisiert sein, um vor dem Start eines Behandlungsvorgangs die Aufnahmewanne zu verschließen.
[0026] In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung umfasst die Ultraschallbehandlungsvorrichtung
zum Erfassen und Abspeichern von Betriebsparametern eine Speichermittel aufweisende
Protokollierungseinheit, die datentechnisch mit sämtlichen Sensorelementen und/oder
mit den Ultraschallerzeugungsmitteln und/oder mit den Peripheriemitteln in Wirkverbindung
steht. Dies ermöglicht einen umfangreichen und beliebig gestaltbaren Auswertprozess
des Behandlungsvorgangs, um zusätzliche Optimierungen vorzusehen. Ferner ermöglichen
die Speichermittel eine umfangreiche Dokumentation eines Behandlungsvorgangs, was
bei der industriellen Reinigung als Qualitätsnachweis dient oder eine nachträgliche
Analyse des Behandlungsvorgangs ermöglicht, insbesondere um die Ursache von bestimmten
Problemen und/oder Effekten zu identifizieren.
[0027] Besonders bevorzugt ist auch eine Ausgestaltung der Erfindung, bei der das Sensorelement
ein Gehäuseelement aus Edelstahl und/oder Keramik umfasst. Eine solche Materielauswahl
bietet den Vorteil, dass nicht nur eine dämpfungsarme Kopplung aufgrund der hohen
Materialhärte des Gehäuseelements realisierbar ist, sondern auch dass das Gehäuseelement
robust gegenüber dem gegebenenfalls chemisch wirkenden flüssigen Behandlungsmedium
und/oder gegenüber einer mechanischen Belastung der in dem flüssigen Behandlungsmedium
induzierten Kavitationen ist. Ferner ist es zweckmäßig, wenn das Gehäuseelement zum
Messen des Füllstandes des flüssigen Behandlungsmedium in der Aufnahmewanne Füllstanderfassungsmittel
und/oder zum Messen der Temperatur und/oder des elektrischen Leitwerts des flüssigen
Behandlungsmediums Zustandserfassungsmittel umfasst. Durch diese vorteilhafte Ausgestaltung
des ortsfesten Sensorelements kann durch die zusätzlich erfassten Messwerte die Behandlung
des Bauteils weiter optimiert werden.
[0028] Ganz besonders bevorzugt ist es zudem auch, wenn die Aufnahmewanne der Ultraschallbehandlungsvorrichtung
Abdeckmittel aufweist, wobei es weiter bevorzugt ist, wenn mittels einer Sensoreinheit
der geschlossene und/oder der geöffnete Zustand der Abdeckmittel erfassbar ist. Dies
verhindert zum einen eine ungewollte Entnahme und/oder Zugabe des zu behandelnden
Bauteils in das Behandlungsbad. Ferner stellen die Abdeckmittel auch eine Schutzvorkehrung
dar, da verhindert wird, dass das Bauteil vor dem Abschluss eines vollständigen Behandlungsvorgangs
unberechtigt aus dem flüssigen Behandlungsmedium entfernt wird.
[0029] Weiterbildend ist es erfindungsgemäß vorgesehen, dass das ortsfest angeordnete Sensorelement
und/oder die Auswertemittel zum Erfassen und Verarbeiten von Kalibrierungsdaten Kalibrierungsmittel
umfassen. In diesem Zusammenhang ist es weiterbildend vorgesehen, dass die Kalibrierungsdaten
durch eine in dem flüssigen Behandlungsmedium durchgeführte Messung mittels eines
mobilen Hydrophons od. gleichwirkenden Sensorelement ermittelt werden, wobei durch,
insbesondere kabelgebundene, Kommunikationsmittel die Übertragung der erfassten Messwerte
an die Kalibrierungsmittel ermöglicht wird. Alternativ ist es auch zweckmäßig, wenn
die erfassten Messwerte und/oder die daraus abgeleiteten Kalibrierungsdaten für die
Kalibrierung des ortsfesten Sensorelements manuell von Messpersonal, insbesondere
durch vorgesehene Eingabe- und/oder Anschlussmittel an die Kalibrierungsmittel übermittelt
werden.
[0030] Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnungen.
[0031] Die zeigen in:
- Fig. 1
- eine Ausführungsvariante der erfindungsgemäßen Ultraschallbehandlungsvorrichtung in
perspektivischer Ansicht,
- Fig. 2
- eine schematische Darstellung einer weiteren erfindungsgemäßen Ultraschallbehandlungsvorrichtung
aufweisend Ultraschallerzeugungsmittel sowie ein eigens ausgebildetes und ortsfest
zur Aufnahmewanne angeordnetes Sensorelement zum mittelbaren Erfassen der schallinduzierten
Kavitationen und in
- Fig. 3
- eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Weiterbildung der Ultraschallbehandlungsvorrichtung,
wobei das Sensorelement sowie die Ultraschallerzeugungsmittel als integrale Funktionseinheit
in einem monolithischen Bauteilkörper realisiert sind.
[0032] Gleiche Elemente sowie Elemente mit gleicher Funktion sind in den Figuren mit den
gleichen Bezugsziffern versehen.
[0033] Die Fig. 1 zeigt eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäß ausgebildeten
Ultraschallbehandlungsvorrichtung 1 zum Behandeln von wenigstens einem in ein flüssiges
Behandlungsmedium 2 eingetauchten Bauteil 3, das nicht in der Fig. 1 abgebildet ist.
Die dargestellte Ultraschallbehandlungsvorrichtung 1 umfasst eine Aufnahmewanne 4,
die ein Behandlungsbad aus einem flüssigen Behandlungsmedium 2 aufnimmt. Die Aufnahmewanne
4 weist eine das flüssige Behandlungsmedium 2 begrenzende Innenseite 5 sowie eine
auf der zur Innenseite abgewandten Seite angeordnete Außenseite 6 auf. Ferner umfasst
die Ultraschallbehandlungsvorrichtung 1 zweiteilig ausgebildete Ultraschallerzeugungsmittel
7, die im Bodenbereich der Aufnahmewanne 4 sowie an einer Seitenfläche der Aufnahmewanne
4 angeordnet sind, weshalb sie in der perspektivischen Ansicht in der Fig. 1 von den
Verkleidungselementen verdeckt werden und daher lediglich schematisch mittels gestrichelten
Linien in der Fig. 1 dargestellt sind. Die Ultraschallerzeugungsmittel 7 stehen jeweils
mit einer schallabstrahlenden Fläche 8 in Wirkverbindung und können mittels elektrischen
Ansteuermitteln 9 derart versorgt und angesteuert werden, dass sich in dem flüssigen
Behandlungsmedium 2 Ultraschallwellen als Druckwellen ausbreiten. Durch die Druckwellen
entstehen Bereiche in denen der statische Druck des flüssigen Behandlungsmediums 2
unterschritten wird, weshalb es zur Ausbildung der Kavitation kommt, die unter Einwirkung
des wieder ansteigenden Drucks implodieren, wodurch das mechanische Reinigen und/oder
Oberflächenbehandeln des wenigstens einen in das flüssige Behandlungsmedium 2 eingetauchten
Bauteils 3 ermöglicht wird.
[0034] Zudem umfasst die Ultraschallbehandlungsvorrichtung 1 ein Sensorelement 10 zum zumindest
mittelbaren Erfassen der in dem flüssigen Behandlungsmedium 2 mittels der zweiteiligen
Schallerzeugungsmittel 7 induzierten Kavitationen, wobei erfindungsgemäß das ein Gehäuseelement
17 aus Stahl und/oder Keramik umfassende Sensorelement 10 ortsfest zur Aufnahmewanne
4 mittels einer dämpfungsarmen Verbindung 11 angeordnet ist. In der dargestellten
Ausführungsform der Erfindung sind die Ultraschallerzeugungsmittel 7 und somit auch
das Sensorelement 10 auch ortsfest zu den beiden schallabstrahlenden Fläche 8 und
der Aufnahmewanne 4 angeordnet. Ferner umfasst das Sensorelement 10 Speichermittel
umfassende Kalibrierungsmittel 25 zum Beeinflussen der mittels des Sensorelements
10 erfassten Messwerte anhand von in den Speichermitteln von Messpersonal hinterlegten
Kalibrierungsdaten, was eine Verbesserung der Messung ermöglicht.
[0035] Im Betrieb wird zunächst wenigstens ein zu behandelndes Bauteil 3 in das Behandlungsbad
eingetaucht, bis es vollständig von dem flüssigen Behandlungsmedium 2 umschlossen
wird. Dies kann manuell (händisch) oder mittels eines nicht grafisch dargestellten
Handhabevorrichtung erfolgen.
[0036] Nach dem vollständigen Eintauchen des wenigstens einen Bauteils 3 wird die Aufnahmewanne
4 durch vorgesehene Abdeckmittel 23 verschlossen, wodurch eine unberechtigte Entnahme
des wenigstens einen Bauteils 3 während eines aktiven Behandlungsvorgangs verhindert
werden kann.
[0037] Zum Starten des Behandlungsvorgangs werden die elektrischen Ansteuermittel 9 bestromt
und somit aktiviert, um mittels der Ultraschallerzeugungsmittel 7 Ultraschallwellen
zu erzeugen, die über die schallabstrahlende Fläche 8 in das flüssige Behandlungsmedium
2 einkoppelbar sind. Die erzeugten Ultraschallwellen durchdringen das flüssige Behandlungsmedium
2 in Form von Druckwellen, was die Entstehung von Bereichen mit unterschiedlichen
Druckverhältnissen zur Folge hat. In den Bereichen mit einem tiefen Druck kann es
somit zur Ausbildung von als Kavitation bezeichneten Gasblasen kommen, die in Folge
des wieder ansteigenden Drucks unter der Entstehung von großen Kräften implodieren.
Durch diesen Effekt wird das mechanische Behandeln des wenigstens einen Bauteils 3
ermöglicht, da sich hierdurch von der Oberfläche des wenigstens einen Bauteils 3 Schmutzpartikel
und/oder Filmreste lösen lassen.
[0038] Durch das erfindungsgemäß ortsfest zur Aufnahmewanne 4 vorgesehene Sensorelement
10 können die sich im flüssigen Behandlungsmedium 2 ausbreitenden Druckwellen kontinuierlich
erfasst werden, wodurch sich Rückschlüsse auf die sich ausbildenden Kavitationen in
Bezug auf die Anzahl sowie die Intensität ziehen lassen. Dies ermöglicht es, während
dem Behandlungsvorgang die erzeugten Kavitationen zu überwachen. Ferner hat dies den
Vorteil, dass die Beschädigung des wenigstens einen Bauteils 3 aufgrund von einer
zu starken Intensität der Kavitationen verhindert werden kann.
[0039] In der Fig. 2 ist eine schematische Darstellung einer weiteren Ultraschallbehandlungsvorrichtung
1 dargestellt. Die das flüssige Behandlungsmedium 2 beinhaltende Aufnahmewanne 4 begrenzt
mit ihrer Innenseite 5 das Behandlungsbad. In das Behandlungsbad wird das zu behandelnde
Bauteil 3 vollständig eingetaucht, wodurch es von dem flüssigen Behandlungsmedium
2 vollständig umschlossen wird. An der Unterseite der Aufnahmewanne 4 sind die Ultraschallerzeugungsmittel
7 angeordnet, die in Wirkverbindung zu einer schallabstrahlenden Fläche 8 angeordnet
sind und durch die die mittels der elektrischen Ansteuermittel 9 mit den Ultraschallerzeugungsmitteln
7 erzeugten Ultraschallwellen in das flüssige Behandlungsmedium 2 eingekoppelt werden.
[0040] Ferner zeigt die Fig. 2 die Abdeckmittel 23 zum vollständigen oder teilweisen Verschließen
der Aufnahmewanne 4. An einer Seitenfläche der Aufnahmewanne 4 ist an der Außenseite
6 der Aufnahmewanne 4 das Sensorelement 10 stoffschlüssig angeordnet. Das Sensorelement
10 umfasst piezo-elektronische Mittel 12, die dazu ausgebildet sind, die sich im flüssigen
Behandlungsmedium 2 ausbreitenden Druckwellen zu erfassen und in ein entsprechend
auswertbares Spannungssignal umzuwandeln. Das Spannungssignal kann an einem vorgesehnen
Abgriff 13 durch Datenübertragungsmittel 14 ausgelesen werden. In diesem Zusammenhang
ist es vorteilhaft, wenn das Sensorelement 10 einen AD-Wandler 15 umfasst, wodurch
eine digitale Datenübertragung mittels der Datenübertragungsmittel 14 ermöglicht wird.
Dies bietet den Vorteil, dass mittels des Sensorelements 10 erfasste Messwerte digitalisiert
an die Auswertemittel 18 übertragbar sind, um dort die sich in dem flüssigen Behandlungsmedium
2 ausbildenden Druckwellen und somit auch die induzierten Kavitationen zu erfassen
und/oder zu bestimmen. Den Auswertemitteln 18 ist eine Protokollierungseinheit 22
datentechnisch zugeordnet, die Speichermittel 21 umfasst und es somit ermöglicht,
die erfassten Messwerte für Dokumentations- und Auswertezwecke sicher abzuspeichern.
Ferner ist es auch möglich, Daten, die mittels der Auswertemittel 18 erfasst und bestimmt
wurden, auch in der Protokollierungseinheit 22 mittels der Speichermittel 21 für Nachweiszwecke
anzulegen und/oder diese über eine geeignete Schnittstelle zur Verfügung zu stellen.
[0041] In der Fig. 3 ist eine schematische Darstellung einer weiteren bevorzugten Ultraschallbehandlungsvorrichtung
1 abgebildet. Die in der Fig. 3 dargestellte Ultraschallbehandlungsvorrichtung 1 umfasst
eine Aufnahmewanne 4 zur Aufnahme eines Behandlungsbad aus dem flüssigen Behandlungsmedium
2, in das wenigstens ein Bauteil 3 eintauchbar ist.
[0042] Ferner weist die in der Fig. 3 gezeigte Ausführungsform der Ultraschallbehandlungsvorrichtung
1 Ultraschallerzeugungsmittel 7 auf , die im Bodenbereich der Aufnahmewanne 4 angeordnet
sind und die in Wirkverbindung zu einer schallabstrahlenden Fläche 8 stehen, die über
eine stoffschlüssige Verbindung dämpfungsarm mit der Aufnahmewanne 4 verbunden sind.
Ferner sind den Ultraschallerzeugungsmitteln 7 jeweils elektrische Ansteuermittel
9 so zugeordnet, dass sich in dem flüssigen Behandlungsmedium 2 die erzeugten Ultraschallwellen
in Form von Druckwellen ausbreiten.
[0043] Zudem sind bei der in der Fig. 3 dargestellten Ausführungsform der Ultraschallbehandlungsvorrichtung
1 das Sensorelement 10 sowie die Ultraschallerzeugungsmittel 7 als Funktionseinheit
16 ausgebildet. Somit verfügt die Ultraschallbehandlungsvorrichtung 1 über zwei Sensorelemente
10, was zu einer wesentlichen Verbesserung bei der Erfassung und Auswertung der mittels
der Sensorelemente 10 erfassten Messwerte zur Bestimmung der Kavitationen führt.
[0044] Durch die beiden Funktionseinheiten 16 kann die Anzahl der Bauteilkomponenten der
erfindungsgemäßen Ultraschallbehandlungsvorrichtung 1 deutlich reduziert werden. Ermöglicht
wird dies, da die Funktionseinheit 16 über zwei Betriebsmodi verfügt. In dem ersten
Betriebsmodus arbeitet die Funktionseinheit 16 im Sinne der Ultraschallerzeugungsmittel
7, weshalb durch die in der Funktionseinheit 16 angeordneten piezo-elektronischen
Mittel 12 Ultraschallwellen erzeugbar sind, die in das flüssige Behandlungsmedium
2 einkoppelbar sind und sich dort als Druckwellen ausbreiten, um die Entstehung der
Kavitationen für den durchzuführenden Behandlungsvorgang zu bewirken. In dem zweiten
Betriebsmodus der Funktionseinheit 16 wird die schallabstrahlende Fläche 8 nicht aktiv
zur Ultraschallerzeugung angeregt, sondern es wird vielmehr die schallabstrahlende
Fläche 8 als schallaufnehmende Fläche umfunktioniert, um mittels den piezo-elektrischen
Mitteln 12 die sich im flüssigen Behandlungsmedium 2 ausbreitenden Druckwellen wieder
zu erfassen und messtechnisch auszuwerten. Hierfür sind Auswertemittel 18 vorgesehen,
die datentechnisch mit den beiden Funktionseinheiten 16 über jeweils eigenständig
ausgebildete Datenübertragungsmittel 14 verbunden sind.
[0045] Ferner umfasst die in der Fig. 3 dargestellte Ultraschallbehandlungsvorrichtung 1
Steuermittel 19, die mit den Auswertemitteln 18 datentechnisch in Wirkverbindung stehen,
wobei es möglich ist, mittels den Steuermitteln 19 die elektrischen Ansteuermittel
9 derart zu beeinflussen, dass die mittels den Ultraschallerzeugungsmitteln 7 erzeugten
Ultraschallwellen beeinflusst werden können.
[0046] Dies ermöglicht es bei der, in der Fig. 3 dargestellten Ausführungsform den Behandlungsprozess
zu überwachen und zu optimieren, wobei die Entstehung der Ultraschallwellen so beeinflusst
werden kann, dass ein optimaler Behandlungsvorgang ermöglicht wird. Ferner sind die
Steuermittel 19 dazu ausgebildet, insbesondere in Abhängigkeit der von den Sensorelementen
10 erfassten Messwerte und/oder einer Benutzerinteraktion weitere Prozesse zu starten
und/oder zu überwachen, wodurch der Behandlungsvorgang weiter verbessert werden kann
und ferner auch eine möglichst gute Überwachung gegeben ist.
[0047] Schließlich sind die Steuermittel 19 dazu ausgebildet, zusätzliche Peripheriemittel
20 anzusteuern, um beispielsweise eine drehzahlregelbare Pumpe und/oder eine Heiz-
und/oder Kühleinheit für das flüssige Behandlungsmedium anzusteuern. Alternativ ist
es auch möglich, dass die Abdeckmittel 23 durch eine mittels der Steuermittel 19 bedienbare
Sicherungseinheit gegen eine unberechtigte Bedienung gesichert werden. Ferner ist
es weiterbildend vorgesehen, dass die Abdeckmittel 23 eine Sensoreinheit 24 umfassen,
die den geöffneten und/oder geschlossenen Zustand der Aufnahmewanne 4 messtechnisch
erfassbar und überwachbar machen. Dies ermöglicht eine umfassende Dokumentation des
Behandlungsvorgangs mittels der Protokollierungsmittel 22, die ein sicheres Abspeichern
der erfassten Messwerte und der ermittelten Daten in den Speichermitteln 19 ermöglichen.
[0048] Zusammenfassend ermöglicht die erfindungsgemäße Ultraschallbehandlungsvorrichtung
auf überraschend einfache Weise einen Behandlungsvorgang zu optimieren, da dieser
durch ortsfest vorgesehene Messtechnik nicht nur kontinuierlich überwacht werden kann,
sondern auch unmittelbar beeinflusst und insbesondere optimiert werden kann. Ferner
ermöglicht dies insbesondere eine lückenlose Überwachung mit entsprechender Dokumentation
des Behandlungsvorgangs, was durch entsprechend nachgelagerte Auswertearbeiten zu
einer wesentlichen Verbesserung des Behandlungsvorgangs mittels der erfindungsgemäß
ausgebildeten Ultraschallbehandlungsvorrichtung führt.
Bezugszeichenliste
[0049]
- 1
- Ultraschallbehandlungsvorrichtung
- 2
- flüssiges Behandlungsmedium
- 3
- Bauteil
- 4
- Aufnahmewanne
- 5
- Innenseite
- 6
- Außenseite
- 7
- Ultraschallerzeugungsmittel
- 8
- schallabstrahlende Fläche
- 9
- elektrische Ansteuermittel
- 10
- Sensorelement
- 11
- dämpfungsarme Verbindung
- 12
- piezo-elektronische Mittel
- 13
- Abgriff
- 14
- Datenübertragungsmittel
- 15
- AD-Wandler
- 16
- Funktionseinheit
- 17
- Gehäuseelement
- 18
- Auswertemittel
- 19
- Steuermittel
- 20
- Peripheriemittel
- 21
- Speichermittel
- 22
- Protokollierungseinheit
- 23
- Abdeckmittel
- 24
- Sensoreinheit
- 25
- Kalibrierungsmittel
1. Ultraschallbehandlungsvorrichtung (1) zum Behandeln von wenigstens einem in ein flüssiges
Behandlungsmedium (2) eingetauchten Bauteil (3) mittels durch Druckwellen induzierter
Kavitation, mit mindestens einer ein flüssiges Behandlungsmedium (2) vorhaltender
Aufnahmewanne (4), die eine das flüssige Behandlungsmedium (2) begrenzende Innenseite
(5) sowie eine auf der abgewandten Seite angeordnete Außenseite (6) umfasst und in
die das wenigstens eine Bauteil (3) in das flüssige Behandlungsmedium (2) eintauchbar
ist, mit Ultraschallerzeugungsmitteln (7), die in Wirkverbindung zu wenigstens einer
schallabstrahlenden Fläche (8) stehen, mit elektrischen Ansteuermitteln (9) zum Versorgen
und/oder Ansteuern der Ultraschallerzeugungsmittel (7) zum Erzeugen von sich in dem
flüssigen Behandlungsmedium (2) ausbreitenden Druckwellen, um das wenigstens eine
in das flüssige Behandlungsmedium (2) eingetauchte Bauteils (3) durch mittels der
Druckwellen induzierter Kavitation zu behandeln, und mit einem Sensorelement (10)
zum zumindest mittelbaren Erfassen der in dem flüssigen Behandlungsmedium (2) schallinduzierten
Kavitationen,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Sensorelement (10) ortsfest zu der Aufnahmewanne (4) und/oder den Ultraschallerzeugungsmitteln
(7) und/oder der schallabstrahlenden Fläche (8) angeordnet ist.
2. Ultraschallbehandlungsvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Sensorelement (10) durch eine harte und/oder dämpfungsarme Verbindung (11) als
integraler Bestandteil der Aufnahmewanne (4) ausgebildet ist.
3. Ultraschallbehandlungsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Sensorelement (10) an der Außenseite (6) der Aufnahmewanne (4) stoffschlüssig
angeordnet ist.
4. Ultraschallbehandlungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Sensorelement (10) piezo-elektronische Mittel (12) umfasst, wobei die piezo-elektronischen
Mittel (12) zum Erfassen der sich in dem flüssigen Behandlungsmedium (2) ausbreitenden
Druckwellen bevorzugt schwingfähig ausgebildet sind.
5. Ultraschallbehandlungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Sensorelement (10) an einem vorgesehenen Abgriff (13) ein, insbesondere mittels
Datenübertragungsmittel (14) datentechnisch auslesbares Sensorausgangssignal bereitstellt
und/oder dass das Sensorelement (10) zur Digitalisierung eines analogen Messsignals
einen AD-Wandler (15) umfasst.
6. Ultraschallbehandlungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Ultraschallerzeugungsmittel (7) und das Sensorelement (10) als eine Funktionseinheit
(16) ausgebildet sind.
7. Ultraschallbehandlungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Ultraschallbehandlungsvorrichtung (1) wenigstens zwei Sensorelemente (10A) zum
zumindest mittelbaren Erfassen der in dem flüssigen Behandlungsmedium (2) schallinduzierten
Kavitationen umfasst, wobei die wenigstens zwei Sensorelemente (10A) bevorzugt an
zwei zueinander beabstandeten Positionen angeordnet sind.
8. Ultraschallbehandlungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Sensorelement (10) oder die wenigstens zwei Sensorelemente (10) über Datenübertragungsmittel
(14) mit Auswertemitteln (18) zum Erfassen und Auswerten von sich in dem flüssigen
Behandlungsmedium (2) ausbildenden Druckwellen und/oder von schallinduzierten Kavitationen
in Wirkverbindung stehen.
9. Ultraschallbehandlungsvorrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Ultraschallbehandlungsvorrichtung (1) Steuermittel (19) umfasst, die mit den
Auswertemitteln (18) datentechnisch in Wirkverbindung stehen, wobei die Steuermittel
(19) zum Ansteuern und/oder Beeinflussen der elektrischen Ansteuermittel (9) ausgebildet
sind, derartig, dass die mittels der Ultraschallerzeugungsmittel (7) in dem flüssigen
Behandlungsmedium (2) ausbildbaren Druckwellen und/oder die schallinduzierbaren Kavitationen
beeinflussbar sind.
10. Ultraschallbehandlungsvorrichtung nach 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Steuermittel (19) derart ausgebildet sind, dass in Abhängigkeit von erfassten
Messwerten oder einer Benutzerinteraktion wenigstens ein Prozess auslösbar und/oder
beeinflussbar und/oder beendbar ist.
11. Ultraschallbehandlungsvorrichtung nach Anspruch 9 oder 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Steuermittel (19) zum Ansteuern von Peripheriemitteln (20) ausgebildet sind.
12. Ultraschallbehandlungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Ultraschallbehandlungsvorrichtung (1) zum Erfassen und Abspeichern von Daten
eines Speichermittels (21) umfassende Protokollierungseinheit (22) umfasst.
13. Ultraschallbehandlungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Sensorelement (10) ein Gehäuseelement (17) aus Edelstahl und/oder Keramik umfasst,
wobei in dem Gehäuseelement (17) neben dem Sensorelement (10) insbesondere auch Füllstanderfassungsmittel
zur Erfassung des Füllstandes des flüssigen Behandlungsmediums in der Aufnahmewanne
und/oder Zustandserfassungsmittel zum Erfassen von Parametern, insbesondere der Temperatur
und/oder des elektrischen Leitwerts des flüssigen Behandlungsmediums angeordnet sind.
14. Ultraschallbehandlungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Aufnahmewanne (4) Abdeckmittel (23) zum vollständigen oder teilweisen Verschließen
der Aufnahmewanne (4) umfasst, wobei mittels einer Sensoreinheit (24) der geschlossene
Zustand datentechnisch erfassbar ist.
15. Ultraschallbehandlungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet,
dass das Sensorelement (10) und/oder die Auswertemittel (18) Kalibrierungsmittel (25)
umfassen, zum Erfassen und Verarbeiten von, insbesondere mittels einem tragbaren Hydrophon
erfassten Kalibrierungsdaten des flüssigen Behandlungsmediums (2).