[0001] Die Erfindung betrifft eine Arbeitsplatte für einen Arbeitstisch umfassend eine Deckplatte
aus Glas und/oder Glaskeramik mit einer Oberseite und einer Unterseite, wobei die
Deckplatte eine Dicke von weniger als 20 mm und eine Fläche größer als 0,5 m
2 aufweist. Des Weiteren betrifft die Erfindung einen Arbeitstisch umfassend eine Arbeitsplatte.
[0002] Die hier in Rede stehenden Arbeitstische, umfassend eine Arbeitsplatte mit einer
Deckplatte aus Glas und/oder Glaskeramik, können für unterschiedlichste Einsatzbereiche
dienen. Unter anderem werden entsprechende Arbeitsplatten als Oberflächen für Küchen
verwendet, nämlich aufgrund der besonders ansprechenden Optik und der einfachen Handhabung
und Reinigung. Des Weiteren bieten diese Werkstoffe den Vorteil einer hohen Durchlässigkeit
für Wärmestrahlung sowie eines äußerst geringen Wärmeausdehnungskoeffizienten und
einer geringen Wärmeleitfähigkeit.
[0003] Um eine optimale Funktionalität solcher Arbeitstische zu verwirklichen, weisen diese
oftmals unterschiedliche Funktionselemente unterhalb der Arbeitsplatte auf. Hierbei
handelt es sich insbesondere um Heizelemente zur Realisierung eines Kochfeldes und
um Leuchtmittel, die als Leuchtanzeige dienen sowie um Berührungs- bzw. IR-Sensoren
zur Steuerung des Kochfeldes.
[0004] Zur Gewährleistung einer guten Performance der Funktionselemente, insbesondere der
Heizeinrichtung besteht ein Bedürfnis, die Deckplatte möglichst dünn auszugestalten.
Beispielsweise beträgt die Ankochzeit für 2 Liter Wasser (H
2O) mittels eines Induktionsheizelements bei einer 6 mm dicken Glaskeramikplatte 5,53
Minuten, bei einer 3 mm dicken Glaskeramikplatte hingegen lediglich 5,03 Minuten.
Den voranstehenden Zeitangaben liegt das sog. 100-System zugrunde, in dem die Nachkommastelle
im Dezimalsystem angegeben wird, so dass 5,5 Minuten beispielsweise 5 Minuten und
30 Sekunden entsprechen.
[0005] Auch für die weiteren Funktionselemente wie zum Beispiel Leuchtmittel, Berührungssensoren
etc., sollte eine gewisse Dicke der Deckplatte nicht überschritten werden. Insbesondere
ist bei einem kapazitiven Sensor (Berührungssensor), bei dem die Kapazität C zwischen
der aktiven Elektrode und dem elektrischen Erdpotential gemessen wird, die Kapazität
abhängig von der Dicke der Deckplatte.
[0006] Einer solch dünnen Ausgestaltung der Deckplatte bzw. Arbeitsplatte steht entgegen,
dass diese eine ausreichende mechanische Stabilität aufweisen muss. Insbesondere ist
zu gewährleisten, dass sich die Deckplatte bei einer Gewichtsbelastung auf ihrer Oberfläche
möglichst wenig durchbiegt, um die meist nur wenige Millimeter unterhalb der Deckplatte
angeordneten Funktionselemente nicht zu beschädigen. Beispielsweise sollte in der
Praxis gewährleistet sein, dass die Funktionselemente aufgrund des Durchbiegens nicht
beschädigt werden, wenn eine durchschnittlich schwere Person auf der Deckplatte steht,
insbesondere bei einer Reinigung weiterer Küchenelemente. Beispielsweise wird eine
4 mm dicke Deckplatte aus Glaskeramik, die eine Länge von 3,2 m und eine Breite von
0,685 m aufweist, um 5 mm durchgebogen, wenn über eine elliptische Belastungsfläche
von 7.540 mm
2 (dies entspricht in etwa der Fläche einer durchschnittlichen Fußsohle) eine Belastung
von 100 kg ausgeübt wird. Sofern eine solche Deckplatte eine Dicke von 4 mm, eine
Länge von 1,48 m und eine Breite von 1,48 m aufweist, erfolgt eine Durchbiegung von
24 mm, wenn über eine elliptische Belastungsfläche von 7.540 mm
2 eine Belastung von 100 kg ausgeübt wird. Eine zu starke Durchbiegung der Deckplatte
kann auch zu einem Bruch derselben führen.
[0007] Des Weiteren besteht die Gefahr, dass die Deckplatte bricht, wenn sie aufgrund einer
plötzlichen mechanischen Belastung ihrer Oberfläche gegen die darunter angeordneten
Funktionselemente schlägt.
[0008] Aufgrund dieser notwendigen mechanischen Stabilität sind der Geometrie und Fläche
der Deckplatte unter Berücksichtigung der maximalen Dicke der Deckplatte daher äußerst
enge Grenzen gesetzt.
[0009] Das Dokument
EP 2 827 064 A1 beschreibt ein Kochgerät mit einer aus Glas- oder Glaskeramik bestehenden Kochfläche.
Unterhalb der Kochfläche sind wenigstens ein Heizelement und wenigstens ein Leuchtelement
angeordnet. Das Heizelement und das Leuchtelement sind auf einem gemeinsamen Stützabschnitt
angeordnet und werden über ein oder mehrere Federelemente an die Unterseite der Kochfläche
gedrückt. Die Konstruktion ist dabei derart ausgebildet, dass das Heizelement und
das Leuchtelement bei einem Durchbiegen der Kochfläche gemeinsam mit dieser ausgelenkt
werden. Dadurch wird die Bruchgefahr der Kochfläche aufgrund eines Anschlagens an
die Funktionselemente reduziert und damit auch die Funktionselemente von Beschädigungen
geschützt.
[0010] Die in dem Dokument
EP 2 827 064 A1 beschriebene Konstruktion verhindert bei einer Durchbiegung der Deckplatte, dass
diese an darunter angeordnete Funktionselemente schlägt, wodurch die Deckplatte und/oder
die Funktionselemente beschädigt werden können. Die mechanische Stabilität als solche,
d.h. die Verringerung der Durchbiegung der Deckplatte bei einer Gewichtsbelastung,
wird bei dieser Konstruktion jedoch nicht verbessert.
[0011] Des Weiteren zeigt das Dokument
DE 20 2015 006 354 U1 einen Arbeitstisch umfassend eine monolithische Platte aus einem Glaskeramiksubstrat
und ein Heizelement zur Bildung einer Kochfläche. Weiterhin wird vorgeschlagen, dass
die Platte an ihrer Oberseite glatt ausgebildet ist und an der Unterseite mit Zähnchen
versehen ist, um die mechanische Festigkeit zu erhöhen. Die Platte kann dabei eine
Dicke von 4 mm und eine Fläche von 2,2 m
2 aufweisen. Aufgrund der besonderen Eigenschaften von Glaskeramik, wie z.B. eine Schlagsprödigkeit,
ist die Erzeugung der Zähnchen an der Unterseite der Platte nur mit größerem Aufwand
möglich, insbesondere wenn eine Deckplatte mit einer solch großen Fläche zu bearbeiten
ist. Dies führt dazu, dass die Deckplatte und somit der gesamte Arbeitstisch teuer
in der Herstellung ist.
[0012] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Arbeitsplatte und
einen Arbeitstisch derart auszugestalten und weiterzubilden, dass mit konstruktiv
einfachen Mitteln und somit kostengünstig eine erhöhte mechanische Stabilität auch
bei Deckplatten mit großen Flächen realisierbar ist. Eine weitere Aufgabe liegt darin,
eine alternative Arbeitsplatte und einen alternativen Arbeitstisch anzugeben.
[0013] Die voranstehenden Aufgaben werden in Bezug auf die Arbeitsplatte durch die Merkmale
des Anspruches 1 gelöst. Danach ist die in Rede stehende Arbeitsplatte für einen Arbeitstisch
umfassend eine Deckplatte aus Glas und/oder Glaskeramik mit einer Oberseite und einer
Unterseite, wobei die Deckplatte eine Dicke von weniger als 8 mm und eine Fläche größer
als 0,5 m
2 aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein von der Deckplatte separates
Versteifungselement an der Unterseite der Deckplatte angeordnet ist und sich zumindest
über einen Teil der Fläche der Unterseite hinweg erstreckt.
[0014] Dabei ist erkannt worden, dass die mechanische Stabilität einer aus Glas und/oder
Glaskeramik bestehenden Deckplatte auf besonders einfache Weise erhöht werden kann,
indem mindestens ein von der Deckplatte unabhängiges Versteifungselement an der Unterseite
der Deckplatte angeordnet wird. Somit ist es nicht notwendig, die Deckplatte als solche
zu bearbeiten, um eine erhöhte mechanische Stabilität zu erzielen. Vielmehr kann das
mindestens eine Versteifungselement als separates Bauteil erzeugt und an der Deckplatte
angeordnet werden. Dabei muss das Versteifungselement nicht zwangsweise unmittelbar
mit der Deckplatte verbunden sein, vielmehr kann mindestens ein Zwischenelement zwischen
der Deckplatte und dem mindestens einen Versteifungselement angeordnet sein. Wesentlich
ist, dass das Versteifungselement derart mit der Deckplatte zusammen wirkt, dass eine
ausreichende Erhöhung der mechanischen Stabilität gegeben ist. Die Deckplatte kann
bei der beanspruchten Arbeitsplatte eine nahezu beliebige Geometrie, Fläche und Dicke
aufweisen, da das Versteifungselement darauf entsprechend abgestimmt werden kann,
so dass die benötigte mechanische Stabilität gegeben ist. Insbesondere kann die Dicke
der Deckplatte derart gering gewählt werden, dass ein optimaler Betrieb von ggf. unter
der Deckplatte angeordneten Funktionselementen möglich ist.
[0015] In vorteilhafter Weise kann die Deckplatte eine Dicke von weniger als 10 mm, beispielsweise
von weniger als 8 mm, insbesondere von weniger als 4,5 mm, vorzugsweise von weniger
als 4 mm aufweisen. Insbesondere bei einer Dicke von weniger als 4,5 mm, vorzugsweise
von kleiner oder gleich 4 mm, kann ein besonders effektiver Betrieb eines Kochfeldes
erreicht werden, das durch ein unterhalb der Deckplatte angeordnetes Heizelement realisierbar
ist.
[0016] In weiter vorteilhafter Weise kann die Deckplatte eine Fläche größer als 0,5 m
2, vorzugsweise größer als 0,7 m
2, aufweisen. Entsprechend große Deckplatten, insbesondere mit einer Fläche größer
als 0,7 m
2, weisen eine besonders ansprechende Ästhetik auf und bieten die Möglichkeit, eine
Vielzahl von Funktionselementen unterhalb der Deckplatte anzuordnen. Dadurch kann
die Arbeitsplatte als Teil eines multifunktionalen Möbels, beispielsweise eines Kochtisches
bzw. Kochgeräts, verwendet werden.
[0017] Weiterhin ist denkbar, dass das Versteifungselement derart auf die Dicke und Gesamtfläche
der Deckplatte abgestimmt ist, dass die maximale Durchbiegung der Deckplatte bei einer
Belastung von 100 kg auf einer, vorzugsweise elliptischen Belastungsfläche von 7.000
mm
2 bis 8.000 mm
2, vorzugsweise von 7.450 mm
2 bis 7.550 mm
2, maximal 4,5 mm, vorzugsweise maximal 4,0 mm, beträgt. Die elliptische Belastungsfläche
kann dabei eine erste Halbachse rx von 40 mm und eine zweite Halbdachse ry von 60
mm aufweisen und vorzugsweise zentrisch auf der Deckplatte positioniert sein. Sofern
Funktionselemente unterhalb der Deckplatte angeordnet sind, können diese äußerst nah
an der Deckplatte angeordnet werden, so dass bei einem entsprechend abgestimmten Versteifungselement
gewährleistet ist, dass die Deckplatte bei üblicher Belastung nicht gegen die Funktionselemente
schlägt. Des Weiteren ist durch die räumliche Nähe des Funktionselements zu der Deckplatte
ein effektiver Betrieb des Funktionselements möglich.
[0018] Es wird darauf hingewiesen, dass das Versteifungselement bzw. die Versteifungselemente
eine beliebige Geometrie aufweisen können und einen beliebigen Flächenanteil der Unterseite
der Deckplatte abdecken können. Wesentlich ist, dass das Versteifungselement bzw.
die Versteifungselemente die Deckplatte derart unterstützen, dass eine ausreichende
stabile Konstruktion geschaffen ist. Je nachdem, ob die Deckplatte dreieckig, quadratisch,
rechteckig etc. ausgebildet ist, wird sich die Ausgestaltung des Versteifungselements
bzw. der Versteifungselemente unterscheiden bzw. daran angepasst sein. Ein besonders
einfach herzustellendes Versteifungselement ist beispielsweise quaderförmig ausgebildet
und ist derart an der Unterseite der Deckplatte angeordnet, dass die benötigte mechanische
Stabilität gegeben ist. Je nach Dimensionierung der Deckplatte können mehrere, insbesondere
quaderförmige Versteifungselemente angeordnet sein. Es können auch an unterschiedlichen
Bereichen der Deckplatte unterschiedlich ausgebildete Versteifungselemente angeordnet
sein. Sind eine Vielzahl von Versteifungselementen angeordnet und alle gleich ausgebildet,
ist eine besonders kostengünstige Herstellung möglich.
[0019] In weiter vorteilhafter Weise kann das Versteifungselement aus einem biegesteifen
und/oder temperaturstabilen Material hergestellt sein. In weiter vorteilhafter Weise
kann das biegesteife Material ein Elastizitätsmodul E von 1 kN/mm
2 bis 10 kN/mm
2 aufweisen und/oder der Schwelpunkt des temperaturstabilen Materials bei über 80°C,
insbesondere bei über 100°C liegen. Ein biegesteifes Material hat den Vorteil, dass
es die mechanische Stabilität der gesamten Konstruktion erheblich verbessert, wobei
durch ein temperaturstabiles Material ein Versteifungselement realisierbar ist, das
beispielsweise auch im Bereich eines Heizelements bzw. Kochfeldes einsetzbar ist.
[0020] Im Konkreten kann das Versteifungselement aus einem Duroplast und/oder aus einem
Metall und/oder aus einem Glas und/oder aus einem Gestein und/oder aus einem Verbundstoff
und/oder aus einem Gewebe und/oder aus einer Keramik und/oder aus einem Holz bestehen.
Das Versteifungselement kann des Weiteren eine zwischen dem Versteifungselement und
der Deckplatte angeordnete Verbindungsschicht umfassen, wobei die Verbindungsschicht
beispielsweise als Klebeschicht und/oder Laminierfolie ausgebildet ist und/oder aus
Silikon besteht.
[0021] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung kann das Versteifungselement als Aufnahme für
mindestens ein Funktionselement ausgebildet sein. Das Versteifungselement kann somit
als Träger für ein Funktionselement dienen, wodurch sich die gesamte Konstruktion
erheblich vereinfacht. Alternativ oder zusätzlich kann das Versteifungselement eine
Aussparung für ein Funktionselement aufweisen. Somit ist es möglich, das Funktionselement
unabhängig von dem Versteifungselement anzuordnen.
[0022] In weiter vorteilhafter Weise kann sich das Versteifungselement über die gesamte
Fläche der Unterseite der Deckplatte hinweg erstrecken. Sofern notwendig, kann das
Versteifungselement Ausnehmungen bzw. Aussparungen für ggf. vorhandene Funktionselemente
aufweisen. Ein über die gesamte Fläche der Unterseite der Deckplatte verlaufendes
Versteifungselement ermöglicht eine besonders einfache und kostengünstige Herstellung
der Arbeitsplatte und eine gleichmäßige Stabilität über einen großen Bereich hinweg.
[0023] Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung kann zwischen der Deckplatte und dem Versteifungselement
mindestens ein Zwischenelement angeordnet sein. Das Zwischenelement kann beispielsweise
zum Schutz und/oder zur Abschirmung der Deckplatte gegenüber einer darunter angeordneten
Einrichtung, insbesondere einem Ofen oder einem Geschirrspülgerät, dienen. Sofern
das Zwischenelement aus einem zumindest geringfügig flexiblen Material besteht, kann
es Bewegungen der Deckplatte abfedern. Das Zwischenelement kann aus einem Metall,
insbesondere aus (Edel-)Stahl oder aus Aluminium, oder aus einem Holz oder aus einem
Gewebe hergestellt sein.
[0024] Weiterhin ist es denkbar, dass das Versteifungselement mit der Deckplatte adhäsiv
verbunden ist. Somit ist eine exakte Positionierung zwischen Deckplatte und Versteifungselement
möglich. Des Weiteren kann ein zwischen der Deckplatte und dem Versteifungselement
angeordneter Haftvermittler als Dämpfung dienen, so dass ein Schlag auf die Oberseite
der Deckplatte durch die Haftvermittlerschicht abgefedert wird. Der Haftvermittler
kann punktweise, beispielsweise in einem gitterförmigen Muster, aufgebracht sein.
Es wird nochmals darauf hingewiesen, dass das Versteifungselement nicht zwangsweise
mit der Deckplatte verbunden bzw. verklebt sein muss. Es ist auch möglich, dass zwischen
der Deckplatte und dem Versteifungselement ein Zwischenelement angeordnet ist, das
beispielsweise auf einer Seite einen Haftvermittler aufweist. Bei dem Haftvermittler
kann es sich insbesondere um Silikon oder Montagekleber handeln.
[0025] In weiter zweckmäßiger Weise kann das Versteifungselement auf die Deckplatte laminiert
sein oder über einen Fügeprozess mit der Deckplatte verbunden sein. Der Vorteil dieser
Verbindungsverfahren liegt in ihrer erreichbaren hohen Ausführungsgenauigkeit und
Einstellbarkeit der Schichtdicke, sowie der Lichtdurchlässigkeit und Anpassungsmöglichkeit
des Brechungsindexes. Beispielsweise kann eine Lamination mittels der Heißlamination
innerhalb eines Autoklaven erfolgen. Dabei kann der Aufbau aus einer Glaskeramikplatte
und einem oder mehreren Unterbauten bzw. Versteifungsmaßnahmen sowie einer dazwischen
liegenden Kunststoffschicht bestehen. Die Kunststoffschicht kann insbesondere als
Laminierfolie, beispielsweise aus thermoplastischen Polyurethan und/oder
Polyvinylbutyral (PVB), ausgebildet sein. Die eigentliche Lamination erfolgt innerhalb eines Autoklaven
unter Sauerstoffausschluss sowie unter Zufuhr von Druck und Wärme. Beispielsweise
können Temperaturen bis zu 150 °C und ein Arbeitsdruck von bis zu 15 bar Verwendung
finden. Gemäß einer alternativen Ausgestaltung kann eine Kaltlamination bzw. ein Klebeverfahren
durchgeführt werden. Dabei kann ein Aufbau bestehend aus einer Glaskeramikplatte und
einem oder mehreren Unterbauten bzw. Versteifungsmaßnahmen sowie einer dazwischen
liegenden Klebeschicht realisiert werden. Das Fügen kann mit Aufbringung von Druck
im quasi kalten Zustand (RT) erfolgen. Alternativ kann eine Rollenlamination mit leicht
erhöhten Temperaturen durchgeführt werden.
Gemäß einer weiteren Ausgestaltung ist es denkbar, dass das Versteifungselement lösbar
mit der Deckplatte verbunden ist. Insbesondere kann das Versteifungselement mit der
Deckplatte form- und/oder kraftschlüssig verbunden sein, beispielsweise mit der Deckplatte
verschraubt oder verklemmt werden. Eine solche Ausgestaltung hat den Vorteil, dass
das Versteifungselement bei einer Reparatur von dieser abgenommen werden kann. Auch
bei dieser Ausführungsform kann zwischen der Deckplatte und dem Versteifungselement
ein Zwischenelement angeordnet sein.
[0026] In weiter zweckmäßiger Weise kann eine an die Oberseite und/oder die Unterseite der
Deckplatte angrenzende Kante zumindest bereichsweise abgerundet sein und/oder zumindest
einfach gebrochen ausgebildet sein. Durch eine entsprechende Ausgestaltung der Kante
kann ein Gegenstand, beispielsweise ein Kochtopf, über die Kante hinwegrutschen, wenn
er an diese geschlagen wird. Somit wird auf einfache Weise eine Beschädigung der Deckplatte
im Kantenbereich vermieden. Dabei ist unter einer einfach gebrochenen Kante eine angefaste
Kante zu verstehen.
[0027] Alternativ oder zusätzlich kann an einer an die Oberseite und/oder die Unterseite
angrenzenden Kante der Deckplatte zumindest bereichsweise ein Schutzmittel ausgebildet
sein. Dieses Schutzmittel dient ebenfalls als Schutz gegen Schläge. Das Schutzmittel
kann aus einem dämpfenden, biegesteifen schlag- und/oder temperaturstabilen Material
hergestellt sein. Beispielsweise kann das Schutzmittel aus Silikon hergestellt sein
und/oder aus einem Kunststoff, beispielsweise einem Thermoplast, und/oder aus einem
Holz, beispielsweise einem Hartholz, und/oder aus einem Duroplast und/oder aus einem
Metall, beispielsweise Edelstahl oder Aluminium, und/oder aus einem Glas, beispielsweise
Kalk-Natron-Glas, Einscheiben-Sicherheitsglas (ESG), Borosilikatglas oder Glaskeramik,
und/oder aus einem Verbundstoff und/oder aus einem Gewebe, beispielsweise Glasfasergewebe
oder Kohlefasergewebe, und/oder aus einer Keramik und/oder aus einem Gestein, beispielsweise
Granit oder Marmor, hergestellt sein.
[0028] Im Konkreten ist es möglich, dass das Schutzmittel mit der Deckplatte form- und/oder
kraftschlüssig und/oder adhäsiv verbunden ist. Eine form- und/oder kraftschlüssige
Verbindung, beispielsweise eine Schraubverbindung oder eine Klemmverbindung, hat den
Vorteil, dass sich das Schutzmittel bei Bedarf abnehmen lässt. Eine adhäsive Verbindung
weist den Vorteil auf, dass der Haftvermittlung als Dämpfungsschicht wirken kann,
so dass die Kante noch effektiver geschützt ist.
[0029] In weiter vorteilhafter Weise kann die Deckplatte zumindest im Bereich einer an die
Oberseite und/oder die Unterseite angrenzenden Kante mittels lonenaustausch und/oder
mittels eines Oberflächenpoliturverfahrens und/oder mittels chemischen Ätzen und/oder
mittels Schmelzen und/oder mittels einer Feuerpoliturverfahrens verfestigt ausgebildet
sein, um das Schutzmittel zu realisieren. Dabei ist denkbar, dass der derart ausgebildete
Bereich einen Rand der Deckplatte definiert, wobei sich der Rand weniger als 200 mm,
insbesondere weniger als 100 mm, vorzugsweise weniger als 10 mm in Richtung der Mitte
der Deckplatte erstreckt.
[0030] Eine Verfestigung mittels lonenaustausch kann nur im Bereich der Kante oder für die
gesamte Deckplatte erfolgen. Dieses Verfahren zur Festigkeitserhöhung ist auch unter
dem Begriff "chemisches Vorspannen" bekannt. Dabei wird eine Druckspannungszone an
der Oberfläche des Glases erzeugt. Diese wird durch einen lonenaustausch erreicht,
der beispielsweise in einem Bad aus geschmolzenem Salz zwischen der Glasoberfläche
und dem Salzbad stattfinden kann. Hierbei werden bspw. Natriumionen gegen Kaliumionen
ausgetauscht. Da die Kaliumionen ca. 30% größer sind als die Natriumionen, entsteht
in der Glasoberfläche eine Druckspannungszone. Die Ausprägung dieser Druckspannungszone
ist von der verwendeten Glasart und den Vorspannparametern abhängig. Das Verfahren
zum lonenaustausch kann in vorteilhafter Weise derart ausgeführt sein, dass die Tiefe
der lonenaustauschzone (von der Materialoberseite in das Material hinein gesehen),
größer als 20 µm, insbesondere größer als 50 µm, vorzugsweise größer als 70 µm ist.
Durch eine Oberflächenpolitur können unterschiedliche Güten der Kantenschliffstrukturen
angeglichen werden, so dass eine Verfestigung der Deckplatte in dem behandelten Bereich
erfolgt. Durch chemisches Ätzen können V-förmige Kerbgründe von an der Oberfläche
der Deckplatte befindlichen Miniaturkratzern abgerundet werden. Nach dem chemischen
Ätzen weisen die Miniaturkratzer somit im Wesentlichen U-förmige Kerbgründe auf, so
dass die Wahrscheinlichkeit einer Rissbildung bei einer Krafteinwirkung von außen
reduziert wird. Das chemische Ätzen kann beispielsweise durch den Auftrag von Flusssäure
und/oder Salzsäure und/oder Schwefelsäure erfolgen. Die Verfestigung durch Schmelzen
hat beim Erstarren des flüssigen Glasbades eine sich natürlich ausbildende Kantengeometrie
und Güte zur Folge, wobei die Kante während dieses Prozesses idealer Weise keinen
mechanischen Kontakt erfährt, so dass sich eine "ungestörte" Oberfläche ausbildet.
Bei der Feuerpolitur erfolgt ein lokales, oberflächennahes Aufschmelzen der Kantengeometrie
mittels Wärmeeinbringung, beispielsweise mittels einer Gasflamme oder eines Lasers,
wodurch Oberflächendefekte der Deckplatte geschlossen werden.
[0031] In weiter vorteilhafter Weise kann durch das Oberflächenpoliturverfahren und/oder
durch das chemische Ätzen und/oder durch das Schmelzen und/oder durch das Feuerpoliturverfahren
ein Glätten der Oberflächenrauigkeit erreicht werden, so dass ein Mittenrauwert Ra
kleiner als 0,2 µm, insbesondere kleiner als 0,1 µm, vorzugsweise von kleiner als
0,09 µm erreicht wird. Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung kann durch
das chemische Ätzen ein Glätten der Oberflächenrauigkeit erreicht werden, so dass
ein Mittenrauwert Ra von kleiner als 0,9 µm, insbesondere von kleiner 0,5 µm, vorzugsweise
von kleiner als 0,3 µm, erreicht wird.
[0032] Das Schutzmittel kann ausdrücklich als Kombination aus einem auf die Kante aufgebrachten
Material und einer Verfestigung der Deckplatte durch lonenaustausch, Oberflächenpolitur,
chemischen Ätzen, Schmelzen oder einem Feuerpoliturverfahren realisiert sein.
[0033] Die beanspruchte Arbeitsplatte kann als Küchenarbeitsplatte, Laborarbeitsplatte,
Tischarbeitsplatte oder Werkbankarbeitsplatte ausgebildet sein. Sofern die Arbeitsplatte
als Küchenarbeitsplatte, beispielsweise für einen Kochtisch dient, kann die Deckplatte
mindestens einen Ausschnitt aufweisen, insbesondere für ein Display, ein Spülbecken,
einen Bedienknopf, ein Meßsystem oder einen Luftabzug. Alternativ oder zusätzlich
kann an bzw. in der Deckplatte eine Ablagemulde und/oder eine Ausbuchtung für ein
Kochgerät, beispielsweise einen Wok, ausgebildet sein.
[0034] Die zugrundeliegenden Aufgaben werden in Bezug auf den Arbeitstisch durch den nebengeordneten
Anspruch 17 gelöst. Danach ist ein Arbeitstisch umfassend eine Arbeitsplatte nach
einem der Ansprüche 1 bis 16 und einen Unterbau beansprucht.
[0035] Dabei ist erkannt worden, dass sich die beanspruchte Arbeitsplatte in Kombination
mit einem Unterbau zur Realisierung eines Arbeitstisches eignet. Durch das mindestens
eine Versteifungselement kann ein Arbeitstisch mit nahezu beliebiger Größe und Geometrie
realisiert werden, der sich aufgrund der ansprechenden Ästhetik und besonderen Eigenschaften
von Glas und Glaskeramik für die unterschiedlichsten Einsatzbereiche eignet, insbesondere
als Labortisch, Kochtisch oder Werktisch.
[0036] In vorteilhafter Weise kann an der Unterseite der Arbeitsplatte mindestens ein Funktionselement
angeordnet sein. Somit ist ein funktionaler Arbeitstisch realisierbar, beispielsweise
ein Kochtisch bzw. ein Kochgerät. Das mindestens eine Funktionselement kann als eine
Leuchtanzeige und/oder als ein Heizelement, beispielsweise als eine Induktionsspule,
Strahlungsheizkörper oder Gasbrenner, ausgebildet sein. Des Weiteren kann das Funktionselement
als Energieübertragungselement, insbesondere als induktive Ladestelle, und/oder als
Sensorelement, insbesondere als kapazitiver Bediensensor oder IR-Bediensensor, ausgebildet
sein. Alternativ oder zusätzlich kann das Funktionselement als Lüftungseinrichtung,
insbesondere Entlüftungs- oder Belüftungseinrichtung, und/oder als Informationsübertragungselement
realisiert sein. Weiterhin ist denkbar, dass das Funktionselement als Sensor, insbesondere
Kommunikationssensor, beispielsweise IR-Sensor zur Interaktion mit Abzugshauben, oder
als Temperatursensor, beispielsweise IR-Halbleitersensor zur Temperaturmessung von
Topfböden, oder als Helligkeitssensor zur Ermittlung der Raumhelligkeit ausgebildet
sein. Entsprechende Sensoren können als Teil einer elektronischen Steuerung ausgebildet
sein. Die voranstehend genannten Funktionselemente ermöglichen insbesondere die Realisierung
eines multifunktionalen Arbeitstisches.
[0037] Weitere wichtige Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen,
aus den Figuren, und aus dazugehöriger Figurenbeschreibung anhand der Zeichnungen.
[0038] Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden
Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen
Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden
Erfindung zu verlassen.
[0039] Bevorzugte Ausführungen und Ausführungsformen der Erfindung sind in den Figuren dargestellt
und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert, wobei sich gleiche Bezugszeichen
auf gleiche oder ähnliche oder funktional gleiche Bauteile oder Elemente beziehen.
In der Zeichnung zeigen
- Fig. 1
- in einer schematischen Explosionsdarstellung ein Ausführungsbeispiel eines Arbeitstisches,
- Fig. 2
- in einer schematischen, perspektivischen Darstellung den Arbeitstisch aus Fig. 1,
- Fig. 3
- in einer schematischen Darstellung eine Aufsicht auf eine Deckplatte einer beanspruchten
Arbeitsplatte,
- Fig. 4
- in einer schematischen, perspektivischen Darstellung ein Ausführungsbeispiel einer
beanspruchten Arbeitsplatte,
- Fig. 5
- in einer schematischen, perspektivischen Darstellung ein weiteres Ausführungsbeispiel
einer beanspruchten Arbeitsplatte,
- Fig. 6
- in einer schematischen, perspektivischen Darstellung ein weiteres Ausführungsbeispiel
einer beanspruchten Arbeitsplatte,
- Fig. 7
- in einer schematischen, perspektivischen Darstellung ein weiteres Ausführungsbeispiel
einer beanspruchten Arbeitsplatte,
- Fig. 8
- in einer schematischen, perspektivischen Darstellung ein weiteres Ausführungsbeispiel
einer beanspruchten Arbeitsplatte,
- Fig. 9
- in einer schematischen Darstellung ein Ausführungsbeispiel der Kantengestaltung der
Deckplatte einer beanspruchten Arbeitsplatte,
- Fig. 10
- in einer schematischen Darstellung ein weiteres Ausführungsbeispiel der Kantengestaltung
der Deckplatte einer beanspruchten Arbeitsplatte,
- Fig. 11
- in einer schematischen Darstellung ein weiteres Ausführungsbeispiel der Kantengestaltung
der Deckplatte einer beanspruchten Arbeitsplatte, und
- Fig. 12
- in einer schematischen Darstellung ein weiteres Ausführungsbeispiel der Kantengestaltung
der Deckplatte einer beanspruchten Arbeitsplatte.
[0040] Die Fig. 1 und 2 zeigen in unterschiedlichen Darstellungen ein Ausführungsbeispiel
eines beanspruchten Arbeitstisches. Der Arbeitstisch ist in diesem Ausführungsbeispiel
als Küchenzeile realisiert und weist eine Arbeitsplatte auf. Die Arbeitsplatte umfasst
eine Deckplatte 1, die an der Unterseite 2 der Deckplatte 1 angeordnete Versteifungselemente
3 aufweist. Zwischen der Deckplatte 1 und den Versteifungselementen 3 sind Zwischenelemente
4 vorgesehen, die zum Schutz der Unterseite 2 der Deckplatte 1 angeordnet sind. Die
Zwischenelemente 4 können beispielsweise aus Aluminium, (Edel-)Stahl, Holz oder einem
Gewebe bestehen. Die Deckplatte 1 ist über einen Haftvermittler 5 mit den Zwischenelementen
4 adhäsiv verbunden. Der Haftvermittler 5 ist dabei punktförmig als gitterartiges
Muster ausgebildet.
[0041] In der Deckplatte 1 ist ein Ausschnitt 6 zur Aufnahme eines Spülbeckens 7 ausgebildet.
Um die Deckplatte 1 im Bereich ihrer oberen Kante 8 und unteren Kante 8' vor seitlichen
Schlägen zu schützen, ist ein Schutzmittel 9 vorgesehen. Das Schutzmittel 9 ist in
dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel als Umrandung, beispielsweise aus einem
biegesteifen sowie schlag- und temperaturstabilen Material ausgebildet. Des Weiteren
ist ein Verbindungsmittel 10, beispielsweise eine Silikonfuge vorgesehen, um bestehende
Spalte zwischen der Deckplatte 1, dem Spülbecken 7 sowie dem Schutzmittel 9 auszufüllen.
Die derart gebildete Arbeitsplatte 1 liegt auf einem Unterbau 11 auf, so dass insgesamt
ein als Küchenzeile dienender Arbeitstisch realisiert ist.
[0042] Aufgrund der Versteifungselemente 3 kann die Deckplatte 1 eine Dicke von weniger
als 20 mm und eine Fläche 18 größer als 0,5 m
2 aufweisen, so dass eine sehr große, ästhetisch ansprechende Arbeitsfläche realisiert
ist. Die Versteifungselemente 3 können dabei insbesondere derart ausgebildet sein,
dass die maximale Durchbiegung der Deckplatte 1 bei einer Belastung von 100 kg auf
einer elliptischen Belastungsfläche von 7.000 mm
2 bis 8.000 mm
2 maximal 4,5 mm beträgt.
[0043] Fig. 3 zeigt in einer Aufsicht ein weiteres Ausführungsbeispiel der Deckplatte 1
aus Glas und/oder Glaskeramik einer beanspruchten Arbeitsplatte. Die Deckplatte 1
weist auf ihrer Unterseite 2 ein Heizelement 12 zur Realisierung eines Kochfeldes
13 auf. Des Weiteren ist ein Ausschnitt 6, beispielsweise als Lüftungseinlass für
einen Unterbau-Dunstabzug, ausgebildet. Zusätzlich ist unterhalb der Deckplatte 1
ein Display 14 angeordnet.
[0044] Zur Steuerung des Kochfeldes 13 sowie etwaiger weiterer Funktionselemente sind mehrere
Bedienelemente 15 angeordnet, die beispielsweise durch unterhalb der Deckplatte 1
angeordnete IR-Sensoren 16 realisiert sind.
[0045] Fig. 4 zeigt schematisch in einer perspektivischen Darstellung ein Ausführungsbeispiel
einer beanspruchten Arbeitsplatte mit einer Deckplatte 1 aus Glas und/oder Glaskeramik
und an der Unterseite 2 der Deckplatte 1 als separate Bauteile ausgebildete Versteifungselemente
3, 3'.
[0046] Die Deckplatte 1 kann dabei eine Dicke 17 von weniger als 4,5 mm, vorzugsweise von
kleiner oder gleich 4 mm, und eine Fläche 18 größer als 0,7 m
2 aufweisen. In diesem Ausführungsbeispiel sind zwei Versteifungselemente 3, 3' angeordnet,
die quaderförmig ausgebildet sind und direktem Kontakt mit der Deckplatte 1 stehen.
Im einfachsten Fall ist die Deckplatte 1 auf die Versteifungselemente 3, 3' aufgelegt.
Die Versteifungselemente 3, 3' schließen in diesem Ausführungsbeispiel bündig mit
den Kanten 8, 8' der Deckplatte 1 ab. Dadurch wird die untere Kante 8' durch die Versteifungselemente
3, 3' vor einer Krafteinwirkung von schräg unten geschützt, beispielsweise wenn ein
Topf aus einem Unterschrank genommen und versehentlich gegen die Deckplatte 1 geschlagen
wird.
[0047] Fig. 5 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel einer beanspruchten Arbeitsplatte.
Diese umfasst ebenfalls eine Deckplatte 1 aus Glas und/oder Glaskeramik und zwei Versteifungselemente
3, 3', die an der Unterseite 2 der Deckplatte 1 angeordnet sind. Die Versteifungselemente
3, 3' sind als separate Bauteile ausgebildet und über einen Haftvermittler 5 mit der
Deckplatte 1 verbunden. Bei dem Haftvermittler 5 kann es sich beispielsweise um einen
Montagekleber oder um Silikon handeln. Die Deckplatte 1 kann eine Dicke 17 von weniger
als 20 mm, insbesondere weniger als 4,5 mm, vorzugsweise von kleiner oder gleich 4
mm, und eine Fläche 18 größer als 0,7 m
2 aufweisen.
[0048] Diese Ausführungsform hat den Vorteil, dass der Haftvermittler 5 bei einer mechanischen
Belastung der Deckplatte 1 dämpfend wirkt, so dass die Gefahr des Bruchs der Deckplatte
1 verringert wird. Die quaderförmig ausgebildeten Versteifungselemente 3, 3' schließen
ebenfalls bündig mit den Kanten 8, 8' der Deckplatte 1 ab.
[0049] Fig. 6 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel einer beanspruchten Arbeitsplatte umfassend
eine Deckplatte 1 aus Glas und/oder Glaskeramik und zwei Versteifungselemente 3, 3'.
Die an der Unterseite 2 der Deckplatte 1 angeordneten Versteifungselemente 3, 3' sind
quaderförmig ausgebildet, wobei das in Fig. 6 linke Versteifungselement 3 bündig mit
der unteren Kante 8' der Deckplatte 1 abschließt. Das andere in Fig. 6 gezeigte Versteifungselement
3' ist hingegen nach innen versetzt zu der unteren Kante 8' angeordnet. Die Anordnung
des Versteifungselements 3' kann beispielsweise dazu dienen, eine besonders ansprechende
Optik der Arbeitsplatte zu erhalten und/oder kann notwendig sein, damit die gewünschte
mechanische Stabilität erreicht wird. Die Deckplatte 1 kann dabei eine Dicke 17 von
weniger als 20 mm, insbesondere weniger als 4,5 mm, vorzugsweise von kleiner oder
gleich 4 mm, und eine Fläche 18 größer als 0,7 m
2 aufweisen.
[0050] Des Weiteren weist die obere Kante 8 der Deckplatte 1 eine Fase 19 auf, sie ist somit
einfach gebrochen ausgebildet. Wenn beispielsweise ein Topf gegen die Kante 8 geschlagen
wird, kann dieser über die Fase 19 gleiten, so dass die Gefahr eines Abschlagens der
Kante 8 im Gegensatz zu einen im Wesentlichen rechtwinkligen Verlauf der Kante 8 minimiert
ist.
[0051] Fig. 7 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel einer beanspruchten Arbeitsplatte.
Dieses Ausführungsbeispiel entspricht der in Fig. 6 gezeigten Arbeitsplatte, mit dem
Unterschied, dass auch die untere Kante 8' der Deckplatte 1 eine Fase 19' aufweist,
mithin einfach gebrochen ausgebildet ist. Dadurch ist auch hier an Abgleiten eines
von unten gegen die Kante 8' geschlagenen Gegenstands möglich und wird eine besondere
"Schwebeoptik" der Deckplatte 1 erzeugt.
[0052] In Fig. 8 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel einer beanspruchten Arbeitsplatte
gezeigt. Diese umfasst eine Deckplatte 1 aus Glas und/oder Glaskeramik mit zwei separat
davon ausgebildeten Versteifungselementen 3, 3' an der Unterseite 2 der Deckplatte
1. Das in Fig. 8 linke Versteifungselement 3 ist versetzt zu der unteren Kante 8'
angeordnet, wobei die untere Kante 8' eine Fase 19' aufweist. Somit kann ein gegen
die Kante 8' geschlagener Gegenstand über die Fase 19' abgleiten. Des Weiteren schließt
das rechte Versteifungselement 3' bündig mit der Kante 8' bzw. der Fase 19' ab. Die
Deckplatte 1 kann dabei eine Dicke 17 von weniger als 20 mm, insbesondere weniger
als 4,5 mm, vorzugsweise von kleiner oder gleich 4 mm, und eine Fläche 18 größer als
0,7 m
2 aufweisen.
[0053] Es wird darauf hingewiesen, dass die in den Fig. 6 bis 8 dargestellten Arbeitsplatten
entsprechend dem Ausführungsbeispiel aus Fig. 2 einen Haftvermittler zwischen der
Deckplatte 1 und den Versteifungselementen 3, 3' aufweisen können.
[0054] Weiterhin kann die Position der Versteifungselemente 3, 3' in Relation zu der unteren
Kante 8' beliebig gewählt werden, sofern die Versteifungselemente 3, 3' die Deckplatte
1 derart stützen, dass die benötigte mechanische Stabilität erreicht wird. Des Weiteren
können die Versteifungselemente 3, 3' eine beliebige, von einer Quaderform abweichende
Geometrie aufweisen, beispielweise im Querschnitt dreieckig, U-förmig oder trapezförmig,
und auch die Anzahl der Versteifungselemente 3, 3' kann variiert werden. Wesentlich
ist auch hier der Erhalt der mechanischen Stabilität. Des Weiteren kann alternativ
oder zusätzlich zu einer gebrochenen Ausgestaltung der Kanten 8, 8' ein Schutzmittel
vorgesehen sein, wie es in dem allgemeinen Teil der Beschreibung sowie den abhängigen
Ansprüchen beschrieben ist.
[0055] Fig. 9 zeigt in einer schematischen Darstellung ein Ausführungsbeispiel einer einfach
gebrochenen Kante 8 einer Deckplatte 1 aus Glas und/oder Glaskeramik, wodurch eine
Fase 19 realisiert ist. Des Weiteren ist in Fig. 9 der Rand 20 dargestellt, der den
Bereich definiert, in dem die Deckplatte 1 mittels lonenaustausch und/oder mittels
eines Oberflächenpoliturverfahrens und/oder mittels chemischen Ätzen und/oder mittels
Schmelzen und/oder mittels einem Feuerpoliturverfahren verfestigt ausgebildet sein
kann, um das Schutzmittel 9 zu realisieren.
[0056] Fig. 10 zeigt in einer schematischen Darstellung ein Ausführungsbeispiel einer abgerundeten
Kante 8 einer Deckplatte 1 aus Glas und/oder Glaskeramik, die einen Rand 20 aufweist,
der einen verfestigten Bereich definiert. Eine solche Ausgestaltung ermöglicht ebenfalls,
dass ein gegen die Kante 8 geschlagener Gegenstand, beispielsweise ein Topf, leichter
über die Kante 8 hinweggleiten kann und die Wahrscheinlichkeit einer Beschädigung
reduziert wird.
[0057] Fig. 11 zeigt in einer schematischen Darstellung ein Ausführungsbeispiel einer doppelt
gebrochenen Kante 8 einer Deckplatte 1 aus Glas und/oder Glaskeramik, die einen Rand
20 aufweist, der einen verfestigten Bereich definiert. Durch diese konstruktive Maßnahme
wird im Gegensatz zu einer einfach gebrochenen Kante 8 (vgl. Fig. 9) noch effektiver
bewirkt, dass ein Gegenstand über die Kante 8 hinwegrutschen kann.
[0058] Fig. 12 zeigt in einer schematischen Darstellung ein Ausführungsbeispiel einer Kombination
aus einer abgerundeten und einer einfach gebrochen Kante 8 einer Deckplatte 1 aus
Glas und/oder Glaskeramik, die einen Rand 20 aufweist, der einen verfestigten Bereich
definiert. Diese Ausgestaltung reduziert das Risiko wieder, dass die Kante 8 versehentlich
abgeschlagen wird.
[0059] Es wird darauf hingewiesen, dass die in den Fig. 9 bis 12 gezeigten Ausführungsbeispiele
nicht zwangsweise einen Rand 20 aufweisen müssen, der einen verfestigt ausgebildeten
Bereich definiert.
[0060] Hinsichtlich weiterer vorteilhafter Ausgestaltungen der beanspruchten Gegenstände
wird zur Vermeidung von Wiederholungen auf den allgemeinen Teil der Beschreibung sowie
auf die beigefügten Ansprüche verwiesen.
[0061] Schließlich sei ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die voranstehend beschriebenen
Ausführungsbeispiele der beanspruchten Gegenstände lediglich zur Erörterung der beanspruchten
Lehre dienen, diese jedoch nicht auf die Ausführungsbeispiele einschränken.
Bezugszeichenliste
[0062]
- 1
- Deckplatte
- 2
- Unterseite
- 3, 3'
- Versteifungselement
- 4
- Zwischenelement
- 5
- Haftvermittler
- 6
- Ausschnitt
- 7
- Spülbecken
- 8, 8'
- Kante
- 9
- Schutzmittel
- 10
- Verbindungsmittel
- 11
- Unterbau
- 12
- Heizelement
- 13
- Kochfeld
- 14
- Display
- 15
- Bedienelement
- 16
- IR-Sensor
- 17
- Dicke
- 18
- Fläche
- 19, 19'
- Fase
- 20
- Rand
1. Arbeitsplatte für einen Arbeitstisch umfassend eine Deckplatte (1) aus Glas und/oder
Glaskeramik mit einer Oberseite und einer Unterseite (2), wobei die Deckplatte (1)
eine Dicke (17) von weniger als 20 mm und eine Fläche (18) größer als 0,5 m2 aufweist,
dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein von der Deckplatte (1) separates Versteifungselement (3, 3') an der
Unterseite (2) der Deckplatte (1) angeordnet ist und sich zumindest über einen Teil
der Fläche (18) der Unterseite (2) hinweg erstreckt.
2. Arbeitsplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Deckplatte (1) eine Dicke (17) von weniger als 10 mm, beispielsweise von weniger
als 8 mm, insbesondere von weniger als 4,5 mm, vorzugsweise von weniger als 4 mm aufweist.
3. Arbeitsplatte nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Deckplatte (1) eine Fläche (18) größer als 0,6 m2, vorzugsweis größer als 0,7 m2 aufweist.
4. Arbeitsplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Versteifungselement (3, 3') derart auf die Dicke (17) und Fläche (18) der Deckplatte
(1) abgestimmt ist, dass die maximale Durchbiegung der Deckplatte (1) bei einer Belastung
von 100 kg auf einer Belastungsfläche von 7.000 mm2 bis 8.000 mm2, vorzugsweise von 7.450 mm2 bis 7.550 mm2, maximal 4,5 mm, vorzugsweise maximal 4 mm beträgt.
5. Arbeitsplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Versteifungselement (3, 3') aus einem biegesteifen und/oder temperaturstabilen
Material hergestellt ist.
6. Arbeitsplatte nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Versteifungselement (3, 3') aus einem Duroplast und/oder aus einem Metall und/oder
aus einem Glas und/oder aus einem Gestein und/oder aus einem Verbundstoff und/oder
aus einem Gewebe und/oder aus einer Keramik und/oder aus einem Holz besteht.
7. Arbeitsplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Versteifungselement (3, 3') als Aufnahme für mindestens ein Funktionselement
ausgebildet ist und/oder eine Aussparung für ein Funktionselement (12, 14, 16) aufweist.
8. Arbeitsplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass sich das Versteifungselement (3, 3') über die gesamte Fläche (18) der Unterseite
(2) der Deckplatte (1) hinweg erstreckt.
9. Arbeitsplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der Deckplatte (1) und dem Versteifungselement (3, 3') mindestens ein Zwischenelement
(4) angeordnet ist.
10. Arbeitsplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Versteifungselement (3, 3') mit der Deckplatte (1) adhäsiv und/oder form- und/oder
kraftschlüssig verbunden ist.
11. Arbeitsplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Versteifungselement (3, 3') lösbar mit der Deckplatte (1) verbunden ist.
12. Arbeitsplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass eine an die Oberseite und/oder die Unterseite (2) angrenzende Kante (8, 8') der Deckplatte
(1) zumindest bereichsweise abgerundet ist und/oder zumindest einfach gebrochen ausgebildet
ist.
13. Arbeitsplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass an einer an die Oberseite und/oder die Unterseite (2) angrenzenden Kante (8, 8')
der Deckplatte (1) zumindest bereichsweise ein Schutzmittel (9) ausgebildet ist.
14. Arbeitsplatte nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Schutzmittel (9) aus Silikon und/oder aus einem Kunststoff und/oder aus einem
Holz und/oder aus einem Duroplast und/oder aus einem Metall und/oder aus einem Glas
und/oder aus einem Verbundstoff und/oder aus einem Gewebe und/oder aus einer Keramik
und/oder aus einem Gestein hergestellt ist.
15. Arbeitsplatte nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, dass das Schutzmittel (9 mit der Deckplatte (1) form- und/oder kraftschlüssig und/oder
adhäsiv verbunden ist.
16. Arbeitsplatte nach einem der Ansprüche 13 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Deckplatte (1) zumindest im Bereich einer an die Oberseite und/oder die Unterseite
(2) angrenzenden Kante (8, 8') mittels lonenaustausch und/oder mittels eines Oberflächenpoliturverfahrens
und/oder mittels chemischen Ätzen und/oder mittels Schmelzen und/oder mittels einem
Feuerpoliturverfahren verfestigt ausgebildet ist, um das Schutzmittel (9) zu realisieren.
17. Arbeitstisch umfassend eine Arbeitsplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 16 und einen
Unterbau (11).
18. Arbeitstisch nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass an der Unterseite (2) der Arbeitsplatte mindestens ein Funktionselement (12, 14,
16) angeordnet ist.