[0001] Die Erfindung betrifft eine Zentrifuge, insbesondere Dekantierzentrifuge, zur Separation
einer Suspension in mehrere Bestandteile, mit einem Rotor und einer innerhalb des
Rotors angeordneten Schnecke, wobei der Rotor zumindest teilweise als Vollmantelrotor
mit zumindest einem zylindrischen Abschnitt und einem konischen Abschnitt ausgeführt
ist, wobei der Rotor eine erste den zylindrischen Abschnitt des Rotors abschließende
Stirnseite mit einem ersten Durchmesser und eine zweite den konischen Abschnitt abschließende
Stirnseite mit einem zweiten kleineren Durchmesser aufweist, wobei an der ersten Stirnseite
ein Flansch mit einer oder mehreren Öffnungen angeordnet ist, wobei an dem Flansch
eine oder mehrere Wehrplatten befestigt sind, welche die Öffnungen zumindest teilweise
abdecken und zur Einstellung eines Flüssigkeitsniveaus innerhalb des Rotors angeordnet
sind und eine erste radiale Auslasskante zum Auslass einer Flüssigkeit an der ersten
Stirnseite bilden.
[0002] Derartige Zentrifugen sind bekannt. Es hat sich als nachteilig gezeigt, dass sich
in dem Kontaktbereich zwischen der Wehrplatte und dem Rotor Brutplätze für Bakterien
bilden können. Daher kommen derartige Zentrifugen nach dem bekannten Stand der Technik
nicht in Anwendungen zum Einsatz, in denen hygienische Sauberkeit erforderlich ist.
[0003] Die Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Zentrifuge bereitzustellen, die in Hygieneanwendungen
einsetzbar ist.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Zentrifuge gemäß Anspruch 1 gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
[0005] Besonders vorteilhaft bei der Zentrifuge, insbesondere Dekantierzentrifuge, zur Separation
einer Suspension in mehrere Bestandteile, mit einem Rotor und einer innerhalb des
Rotors angeordneten Schnecke, wobei der Rotor zumindest teilweise als Vollmantelrotor
mit zumindest einem zylindrischen Abschnitt und einem konischen Abschnitt ausgeführt
ist, wobei der Rotor eine erste den zylindrischen Abschnitt des Rotors abschließende
Stirnseite mit einem ersten Durchmesser und eine zweite den konischen Abschnitt abschließende
Stirnseite mit einem zweiten kleineren Durchmesser aufweist, wobei an der ersten Stirnseite
ein Flansch mit einer oder mehreren Öffnungen angeordnet ist, wobei an dem Flansch
eine oder mehrere Wehrplatten befestigt sind, welche die Öffnungen zumindest teilweise
abdecken und zur Einstellung eines Flüssigkeitsniveaus innerhalb des Rotors angeordnet
sind und eine erste radiale Auslasskante zum Auslass einer Flüssigkeit an der ersten
Stirnseite bilden, ist es, dass die Wehrplatten zumindest teilweise auf ihrer zu dem
Flansch zugewandten Seite eine elastisch verformbare Beschichtung aufweisen.
[0006] Die Wehrplatten, die zumindest teilweise auf ihrer zu dem Flansch zugewandten Seite
eine elastisch verformbare Beschichtung aufweisen, dienen zur Vermeidung einer Spaltenbildung
und somit zur Abdichtung zwischen dem Rotor und den Wehrplatten. Bei der Befestigung
der Wehrplatten an dem Flansch wird die Beschichtung aufgrund ihrer elastischen Verformbarkeit
zwischen den Wehrplatten und dem Flansch gequetscht, sodass mögliche Spalten zwischen
den Wehrplatten und dem Flansch verschlossen werden. Auf diese Weise wird verhindert,
dass sich zwischen den Wehrplatten und dem Flansch etwaige Spalten bilden, die als
Brutstätten für Bakterien fungieren können, welche die über die erste Stirnseite auszuführende
Flüssigkeit verunreinigen können. Dadurch ist eine erfindungsgemäße Zentrifuge in
hygienischen Anwendungen, beispielsweise in der Lebensmittelindustrie einsetzbar,
ohne dabei ein Risiko einer Verunreinigung einzugehen.
[0007] Insbesondere kann die Separation in zwei Bestandteile erfolgen, insbesondere in einen
Feststoffteil, welcher an der zweiten Stirnseite des Rotors abtransportiert wird,
und einen Flüssigkeitsteil, welcher an der ersten Stirnseite des Rotors abtransportiert
wird.
[0008] Es kann sich dabei um eine Vollmantelzentrifuge, eine Dekantierzentrifuge oder eine
Siebschneckenzentrifuge mit Voreindickung handeln.
[0009] Dekantierzentrifugen arbeiten nach dem sogenannten Gegenstromprinzip. Die zu trennende
Suspension wird etwa in der Mitte des Rotors aufgegeben. Der sedimentierte Feststoff
wird durch die mit einer Differenzdrehzahl zum Rotor umlaufende Schnecke in Richtung
zum kleinen Durchmesser und somit zur zweiten Stirnseite gefördert, während die geklärte
Flüssigkeit an der ersten Stirnseite des Rotors über den Flansch überläuft.
[0010] Das Flüssigkeitsniveau bestimmt das Verhältnis zwischen dem Klärteil und dem Trockenteil
des Rotors, Das Flüssigkeitsniveau definiert dabei den Flüssigkeitsspiegel, der bei
der Aufbereitung der Suspension mittels einer Rotation des Rotors entsteht. Das Flüssigkeitsniveau
kann auch als Sumpfhöhe, der Klärteil als Sumpf und der Trockenteil als Trockenstrand
bezeichnet werden. Dabei beginnt der Trockenteil abhängig von der Position der Wehrplatten
in dem konischen Abschnitt des Rotors und endet mit der zweiten Stirnseite des Rotors
an dem kleineren Durchmesser des Rotors. Der Klärteil ist somit der Teil des Rotors,
in welchem ein Flüssigkeitsspiegel vorhanden ist. Der Trocknteil des Rotors beginnt
somit an der ersten Stirnseite des Rotors und endet an dem Trockenteil des Rotors.
Die Differenzdrehzahl zwischen der Schnecke und dem Rotor wird üblicherweise durch
einen Hochleistungsantrieb realisiert, insbesondere über Keilriemen.
[0011] Bei der Siebschneckenzentrifuge mit Voreindickung handelt es sich grundsätzlich um
eine zuvor beschriebene Dekantierzentrifuge, bei der im Anschluss an der zweiten Stirnseite
des Rotors ein Abschnitt des Rotors oder ein weiterer Rotor angeschlossen ist, welcher
als Siebrotor ausgeführt ist, sodass über seinen Siebmantel Flüssigkeit, insbesondere
mit kleinen Feststoffteilchen, austreten kann. Größere Feststoffteilchen werden dabei
mittels der Schnecke weiter zu der freien Stirnseite des Siebrotors transportiert
und an der freien Kante des Siebrotors abtransportiert. Die freie Stirnseite des Siebrotors
bezeichnet dabei die dem konischen Abschnitt des Rotors abgewandte Stirnseite des
Siebrotors. Bei einer derartigen Zentrifuge kann somit eine Separation der Suspension
in drei Bestandteile erfolgen: Flüssigkeit über die erste Stirnseite, kleinerer Feststoff
mit Flüssigkeit über den Siebmantel des Siebrotors und größerer Feststoff über die
freie Stirnseite des Siebrotors. Insbesondere sind somit weitere Rotoren im Anschluss
an die zweite Stirnseite des Rotors möglich.
[0012] Bei der Vollmantelzentrifuge ist der Rotor zumindest teilweise als Vollmantelrotor
ausgeführt.
[0013] Die elastisch verformbare Beschichtung, die zumindest an der zu dem Flansch zugewandten
Seite der Wehrplatten angeordnet ist, dient zur Vermeidung einer Spaltenbildung und
somit zur Abdichtung zwischen dem Rotor und den Wehrplatten. Bei der Befestigung der
Wehrplatten an dem Flansch wird die Beschichtung aufgrund ihrer elastischen Verformbarkeit
zwischen den Wehrplatten und dem Flansch gequetscht, sodass mögliche Spalten zwischen
den Wehrplatten und dem Flansch verschlossen werden. Auf diese Weise wird verhindert,
dass sich zwischen den Wehrplatten und dem Flansch etwaige Spalten bilden, die als
Brutstätten für Bakterien fungieren können, welche die über die erste Stirnseite auszuführende
Flüssigkeit verunreinigen können. Dadurch ist eine erfindungsgemäße Zentrifuge in
hygienischen Anwendungen, beispielsweise in der Lebensmittelindustrie einsetzbar,
ohne dabei ein Risiko einer Verunreinigung einzugehen.
[0014] Mit der elastischen Verformbarkeit ist eine reversible Verformbarkeit der Beschichtung
gemeint. Mit dem zweiten kleineren Durchmesser an der zweiten Stirnseite des Rotors
ist gemeint, dass der zweite Durchmesser im Vergleich zu dem ersten Durchmesser an
der ersten Stirnseite des Rotors entsprechend dem konischen sich zur zweiten Stirnseite
hin verjüngenden Verlauf des konischen Abschnitts kleiner ist.
[0015] Insbesondere kann der Rotor derart positioniert sein, dass seine Drehachse horizontal
oder in einem beliebigen Winkel zur Horizontalen ausgerichtet ist.
[0016] Insbesondere kann der Flansch dabei lediglich eine Öffnung aufweisen. In diesem Falle
würde nur eine Wehrplatte angeordnet. Bevorzugt weist der Flansch jedoch n über seinen
Umfang insbesondere gleichmäßig verteilte Öffnungen, wobei n eine ganze Zahl größer
1 ist.
[0017] Insbesondere können die Wehrplatten jeweils eine Beschichtung aufweisen, welche die
Wehrplatten jeweils vollständig ummantelt.
[0018] Insbesondere können der zylindrische Abschnitt und der konische Abschnitt des Rotors
als Vollmantelrotor ausgeführt sein.
[0019] Insbesondere kann eine derartige Zentrifuge femer eine Antriebeinheit zur rotierenden
und/oder oszillierenden Bewegung des Rotors und/oder der innerhalb des Rotors laufenden
Schnecke aufweisen. Insbesondere kann eine derartige Zentrifuge ferner zumindest ein
Gehäuse und/oder zumindest eine Leitung zum Transport der Suspension in den Rotor
und/oder zumindest eine Waschleitung zur Einleitung einer Waschlösung, insbesondere
einer Säure und/oder einer Lauge, in den Rotor und/oder zumindest jeweils einen Behälter
zum Auffangen des durch die Zentrifuge separierten Stoffes aufweisen.
[0020] Vorzugsweise weisen die Wehrplatten die elastisch verformbare Beschichtung zumindest
in einem Kontaktbereich mit dem Flansch auf. Der Kontaktbereich beschreibt dabei die
Flächen der Wehrplatten und des Flansches, die nach Fixierung der Wehrplatten aufeinander
liegen oder anders ausgedrückt in Kontakt liegen würden. Hierdurch ist eine wirksame
Verhinderung der Spaltenbildung möglich, ohne die Wehrplatte, insbesondere die dem
Flansch zugewandte Seite der Wehrplatten, gänzlich zu beschichten.
[0021] Bevorzugt besteht die Beschichtung zumindest teilweise aus einem Kunststoff. Es kann
sich somit bei der Beschichtung um eine Kunststoffbeschichtung handeln. Insbesondere
kann die Beschichtung aus einem Hybridwerkstoff hergestellt sein, wobei zumindest
ein Teil des Werkstoffs aus einem Kunststoff besteht. Kunststoffe zeichnen sich grundsätzlich
durch eine gewisse elastische Verformbarkeit aus.
[0022] Vorzugsweise besteht die Beschichtung aus einem Elastomer, insbesondere aus Synthesekautschuk,
insbesondere aus Nitrilkautschuk und/oder aus Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuk. Also
besteht die Beschichtung bevorzugt aus Elastomer, insbesondere aus Synthesekautschuk,
insbesondere aus Achrylnitril-Butadien-Kautschuk, auch bezeichnet als Nitrilkautschuk
und/oder aus Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuk, auch bezeichnet als EPDM: Ethylen-Propylen-Dien;
M-Gruppe. Derartige Elastomere zeichnen sich durch eine hohe elastische Verformbarkeit
bei gleichzeitig vorhandener Festigkeit aus.
[0023] Bevorzugt ist die Beschichtung antibakteriell und/oder antimikrobiell. Hierzu kann
die Beschichtung insbesondere teilweise aus Silber bestehen und/oder Silber-Ionen
aufweisen. Insbesondere kann Silber und/oder es können Silber-Ionen in die Materialmatrix
der Beschichtung integriert sein. Eine Vermeidung von Bakterien wird dadurch verbessert.
[0024] Vorzugsweise ist der Flansch einstückig mit dem Rotor ausgebildet. Dies kann insbesondere
durch Gießen und/oder Umbördeln des Rotors und/oder Anschweißen des Flansches an den
Rotor erfolgen.
[0025] Alternativ können der Flansch und der Rotor mehrteilig ausgebildet sein, insbesondere
können der Flansch und der Rotor kraftschlüssig und/oder stoffschlüssig und/oder formschlüssig
miteinander verbunden sein, insbesondere mittels einer Schraubverbindung und/oder
einer Vernietung.
[0026] Bevorzugt sind die Wehrplatten an dem Flansch in mehreren verschiedenen Positionen
fixierbar, insbesondere verstellbar und an dem Flansch fixierbar. Je nach gewünschtem
Flüssigkeitsniveau innerhalb des Rotors können die Wehrplatten somit in radialer Richtung
des Flansches in verschiedenen Positionen fixiert werden. Auf diese Weise lässt sich
die Position der ersten radialen Auslasskante an dem radialen Verlauf des Flansches
verstellen. Dadurch ist das Flüssigkeitsniveau flexibel einstellbar und kann je nach
Trennaufgabe und/oder den Eigenschaften der aufzubereitenden Suspension optimal angepasst
werden.
[0027] Vorzugsweise sind die Wehrplatten stufenlos oder stufenweise verstellbar und an dem
Flansch fixierbar. Je nach gewünschtem Flüssigkeitsniveau innerhalb des Rotors können
die Wehrplatten somit in radialer Richtung des Flansches in verschiedene Positionen
verstellt und an dem Flansch fixiert werden. Auf diese Weise lässt sich die Position
der ersten radialen Auslasskante an dem radialen Verlauf des Flansches verstellen.
Dadurch sind die Parameter der Zentrifuge flexibel und können je nach Trennaufgabe
optimal angepasst werden.
[0028] Hierzu kann der Flansch insbesondere mehrere Gewindebohrungen in unterschiedlicher
Höhe bezüglich des radialen Verlaufs des Flansches aufweisen, wobei in die Gewindebohrungen
Befestigungsschrauben einschraubbar sind, mittels derer die Wehrplatten fixierbar
sind. Je nach gewünschtem Flüssigkeitsniveau innerhalb des Rotors können die Wehrplatten
somit mittels der Befestigungsschrauben in höher positionierten oder niedriger positionierten
Gewindebohrungen stufenweise fixiert werden. Mit dem Begriff einer höher positionierten
Gewindebohrung ist eine entlang des Durchmessers in Richtung auf den Kreismittelpunkt
des Flansches gegenüber einer niedriger positionierten Gewindebohrung verlagerte Gewindebohrung
bezeichnet.
[0029] Alternativ können die Wehrplatten auch stufenlos verstellbar sein. Beispielsweise
können die Wehrplatten hierzu Langlöcher aufweisen, durch welche Befestigungsschrauben
durchgreifen und die Wehrplatten in gewünschter Höhe fixieren können. Alternativ können
die Wehrplatten zur stufenlosen Verstellung selbst eine oder mehrere Öffnungen aufweisen,
die je nach Positionierung der Wehrplatten, insbesondere deren Verdrehung, eine höhere
oder eine niedrigere Auslasskante bilden und somit ein höheres oder niedrigeres Flüssigkeitsniveau
innerhalb des Rotors ermöglichen.
[0030] Bevorzugt bestehen der Rotor und/oder Wehrplatten aus einem Metall, insbesondere
aus einer Metall-Legierung. Dadurch kann eine feste Fixierung mit hoher Tragfähigkeit
gewährleistet werden.
[0031] Vorzugsweise ist die Beschichtung formschlüssig und/oder kraftschlüssig und/oder
stoffschlüssig mit der/den Wehrplatte/n verbunden. Gemeint ist, dass jeweils eine
Beschichtung pro jeweilige Wehrplatte erfolgt. Eine feste Verbindung zwischen Beschichtung
und Wehrplatte ist wichtig, da große Kräfte darauf beim Betrieb der Zentrifuge ausgeübt
werden. Insbesondere können eine Presspassung/Übermaßpassung und/oder eine Klebung
zwischen der Beschichtung und der Wehrplatte erfolgen.
[0032] Bevorzugt ist die Beschichtung mittels einer Kunststoffumspritzung der jeweiligen
Wehrplatten hergestellt. Dadurch werden eine besonders feste Verbindung mit den Wehrplatten
und hohe Reproduzierbarkeit ermöglicht.
[0033] Vorzugsweise weisen die Wehrplatten jeweils zumindest ein negatives Profil auf, welches
mit einem korrespondierenden positiven Profil der Beschichtung zusammenwirkt, insbesondere
dass zwischen den Profilen eine Presspassung besteht. Insbesondere können die jeweilige
Wehrplatte und die Beschichtung jeweils mehrere derartige Profile aufweisen.
[0034] Bevorzugt weisen die Wehrplatten jeweils zumindest ein positives Profil auf, welches
mit einem korrespondierenden negativen Profil der Beschichtung zusammenwirkt, insbesondere
dass zwischen den Profilen eine Presspassung besteht. Insbesondere können die jeweilige
Wehrplatte und die Beschichtung jeweils mehrere derartige Profile aufweisen.
[0035] Vorzugsweise sind die Wehrplatten jeweils mittels Befestigungsmitteln, welche zumindest
ein Durchgangsloch der Wehrplatte durchgreifen, an dem Flansch befestigt, wobei die
Beschichtung in einem um das Durchgangsloch umliegenden Bereich eine Durchbrechung
aufweist, sodass in diesem um das Durchgangsloch umliegenden Bereich ein unmittelbarer
Kontakt zwischen den Wehrplatten und dem Flansch besteht. Mittels einer derartigen
Durchbrechung der Beschichtung wird gewährleistet, dass eine tragfähige Verbindung,
insbesondere Schraubverbindung, zwischen den Wehrplatten und dem Flansch möglich ist.
Die Tragfähigkeit wird dadurch möglich ist, dass in diesem Bereich eben keine Beschichtung
vorhanden ist, sodass in diesem Bereich die Wehrplatte und/oder die Wehrplatten unmittelbar
an dem Flansch anliegt/anliegen, sodass gerade keine elastisch verformbare Beschichtung
dazwischen liegt.
[0036] Alternativ oder kumulativ kann die Beschichtung derartige Durchbrechungen auf der
dem Flansch abgewandten Seite der Wehrplatte aufweisen, sodass in dem um das Durchgangsloch
umliegenden Bereich ein unmittelbarer Kontakt zwischen den Befestigungsmitteln und
der Wehrplatte besteht.
[0037] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Figuren dargestellt. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Teilansicht eines Querschnitts durch eine erfindungsgemäße Zentrifuge mit Wehrplatten
in einer ersten radialen Position;
- Fig. 2
- eine Teilansicht eines Querschnitts durch eine erfindungsgemäße Zentrifuge mit Wehrplatten
in einer zweiten radialen Position;
- Fig. 3
- eine perspektivische Ansicht einer Wehrplatte an einem Flansch;
- Fig. 4
- eine perspektivische Ansicht der Wehrplatte nach Fig. 3.
[0038] Identische Bauteile und Baugruppen sind in den Figuren mit denselben Bezugszeichen
gekennzeichnet.
[0039] Figur 1 zeigt eine Teilansicht eines Querschnitts durch eine erfindungsgemäße Zentrifuge.
Dabei ist ein Rotor mit einem zylindrischen Abschnitt 2 und einem konischen Abschnitt
3 erkennbar, wobei der Rotor in einem Gehäuse 10 drehbar gelagert ist. Innerhalb des
Rotors ist ferner eine Schnecke 4 mit einer Vielzahl von Schneckengängen 40 drehbar
gelagert. Der Rotor weist dabei eine erste Stirnseite 6 auf, welche sich in der Zeichenebene
links befindet. Rechts in der Zeichenebene weist der Rotor ferner eine zweite Stirnseite
5 auf, welche einen gegenüber der ersten Stirnseite 6 kleineren Durchmesser aufweist.
Die in der Figur 1 nicht sichtbare Drehachse des Rotors ist horizontal ausgerichtet.
[0040] An der ersten Stirnseite 6 des Rotors ist ein Flansch 8 angeordnet und mittels mehreren
Schrauben 80 befestigt. Der Flansch 8 weist mehrere über seinen Umfang gleichmäßig
verteilte Öffnungen 83 auf. An dem Flansch 8 sind ferner mehrere über seinen Umfang
verteilte Wehrplatten 7, welche die Öffnungen 83 teilweise abdecken, mittels Schrauben
71 befestigt. Dadurch, dass die Wehplatten 7 die Öffnungen 83 des Flansches 8 teilweise
abdecken, definieren die Wehrplatten 7 eine erste radiale Auslasskante 85 zum Auslass
einer Flüssigkeit an der ersten Stirnseite 6.
[0041] Dadurch entsteht bei der Aufbereitung einer Suspension mittels der Zentrifuge ein
Flüssigkeitsspiegel 9 innerhalb des Rotors. Die Aufbereitung erfolgt dadurch, dass
der Rotor und die Schnecke 4 mit einer Differenzdrehzahl rotiert werden. Ferner erkennbar
ist ein Klärteil 90 des Rotors, in welchem sich die Flüssigkeit staut, und der Feststoffteil
91 des Rotors, in welchem sich der separierte Feststoff innerhalb des Rotors befindet
und mittels der Schneckengänge 40 kontinuierlich über die zweite Stirnseite 5 abtransportiert
wird. Der Klärteil 90 kann ferner als Sumpf und der Feststoffteil 91 als Trockenstrand
bezeichnet werden. Dementsprechend wird die Flüssigkeit über die in der Bildebene
an der linken Stirnseite 6 durch die entsprechend positionierten Wehrplatten 7 definierte
Auslasskante 85 aus dem Rotor abgeführt.
[0042] Die Wehrplatten 7 sind bezüglich ihrer radialen Höhe in Bezug auf den radialen Verlauf
des Flansches 8 verstellbar und an dem Flansch 8 mittels der Schrauben 71 fixierbar.
Hierzu weist der Flansch 8 mehrere zu den Schrauben 71 korrespondierende Gewindebohrungen
auf, welche in seinem radialen Verlauf verteilt angeordnet sind. Über die Verstellung
der Wehrplatten 7 kann die radiale Position der Auslasskante 85 und damit das Flüssigkeitsniveau
9 innerhalb des Rotors eingestellt werden. Ferner weisen die Wehrplatten 7 auf ihrer
zu dem Flansch 8 zugewandten Seite eine elastisch verformbare Beschichtung aus einem
Elastomer auf, welche in Fig. 1 nicht sichtbar ist. Die Beschichtung verhindert eine
Spaltenbildung zwischen dem Flansch 8 und den Wehrplatten 7, sodass sich darin keine
Bakterien einnisten können. Dadurch kann eine derartige Zentrifuge auch in hygienischen
Anwendungen, insbesondere in der Lebensmittelindustrie eingesetzt werden.
[0043] Figur 2 zeigt eine Anordnung nach Fig. 1, wobei zu erkennen ist, dass die Wehrplatten
7 auf ein radial höheres Niveau verstellt wurden, sodass der Flüssigkeitsspiegel 9
höher liegt als bei der Darstellung nach Fig. 1. Auf diese Weise ist der Klärteil
90 gegenüber der Darstellung aus Fig. 1 größer, wohingegen der Trockenteil 91 kleiner
ist.
[0044] Durch die Möglichkeit der radial variablen Positionierung der Wehrplatten 7 an dem
Flansch 8 kann die Zentrifuge den Betriebsanforderungen angepasst werden, da hierdurch
das Verhältnis von Klärteil 90 und Trockenteil 91 ebenfalls variabel anpassbar ist.
[0045] Figur 3 zeigt eine perspektivische Ansicht einer Wehrplatte 7, welche an dem Flansch
8 angeordnet ist. Die Wehrplatte 7 verdeckt dabei teilweise die Öffnung 83 des Flansches
8. Die Wehrplatte 7 ist dabei mittels vier Schrauben 71 an dem Flansch befestigt.
Hierzu sind die Schrauben 71 in Gewindebohrungen 82 des Flansches 8 angeschraubt.
Ferner ist eine Beschichtung 70 der Wehrplatte 7 sichtbar, welche nach dem Befestigen
der Wehrplatte 7 mittels der Schrauben 71 zwischen der Wehrplatte 7 und dem Flansch
8 gequetscht wurde. Auf diese Weise wird durch die zwischen der Wehrplatte 7 und dem
Flansch 8 gequetschte Beschichtung 70 verhindert, dass sich zwischen diesen Elementen
Spalten bilden, in denen Brutstätten für Bakterien entstehen könnten.
[0046] Figur 4 zeigt eine perspektivische Ansicht der Wehrplatte 7 nach Fig. 3, wobei die
zu dem Flansch zugewandte Seite der Wehrplatte 7 dargestellt ist. Erkennbar ist, dass
die Beschichtung 70 um den Bereich der Durchgangslöcher 72 der Wehrplatte 7 Durchbrechungen
73 aufweist. Diese Durchbrechungen 73 dienen dazu, eine tragfähige Verbindung zwischen
der Wehrplatte 7 und dem Flansch 8 zu erreichen, indem die Bereiche um die Durchgangslöcher
72 frei von einer Beschichtung 70 sind. Auf diese Weise liegt die Wehrplatte 7 und
der Flansch 8 in den Bereichen um die Durchgangslöcher 72 unmittelbar aufeinander
auf, sodass eine tragfähige Verbindung zwischen den beiden Bauteilen ermöglicht wird.
1. Zentrifuge, insbesondere Dekantierzentrifuge, zur Separation einer Suspension in mehrere
Bestandteile, mit einem Rotor und einer innerhalb des Rotors angeordneten Schnecke
(4), wobei der Rotor zumindest teilweise als Vollmantelrotor mit zumindest einem zylindrischen
Abschnitt (2) und einem konischen Abschnitt (3) ausgeführt ist, wobei der Rotor eine
erste den zylindrischen Abschnitt (2) des Rotors abschließende Stirnseite (6) mit
einem ersten Durchmesser und eine zweite den konischen Abschnitt (3) abschließende
Stirnseite (5) mit einem zweiten kleineren Durchmesser aufweist, wobei an der ersten
Stirnseite (6) ein Flansch (8) mit einer oder mehreren Öffnungen (83) angeordnet ist,
wobei an dem Flansch (8) eine oder mehrere Wehrplatten (7) befestigt sind, welche
die Öffnungen (83) zumindest teilweise abdecken und zur Einstellung eines Flüssigkeitsniveaus
(9) innerhalb des Rotors angeordnet sind und eine erste radiale Auslasskante (85)
zum Auslass einer Flüssigkeit an der ersten Stirnseite (6) bilden, dadurch gekennzeichnet, dass die Wehrplatten (7) zumindest teilweise auf ihrer zu dem Flansch (8) zugewandten
Seite eine elastisch verformbare Beschichtung (70) aufweisen.
2. Zentrifuge nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Wehrplatten (7) die elastisch verformbare Beschichtung (70) zumindest in einem
Kontaktbereich mit dem Flansch (8) aufweisen.
3. Zentrifuge nach einem der vorherigen Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschichtung (70) zumindest teilweise aus einem Kunststoff besteht.
4. Zentrifuge nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschichtung (70) aus einem Elastomer, insbesondere aus Synthesekautschuk, insbesondere
aus Nitrilkautschuk und/oder aus Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuk besteht.
5. Zentrifuge nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschichtung (70) antibakteriell und/oder antimikrobiell ist.
6. Zentrifuge nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Flansch (8) einstückig mit dem Rotor ausgebildet ist.
7. Zentrifuge nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Wehrplatten (7) an dem Flansch (8) in mehreren verschiedenen Positionen fixierbar
sind.
8. Zentrifuge nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Wehrplatten (7) stufenlos oder stufenweise verstellbar und an dem Flansch (8)
fixierbar sind.
9. Zentrifuge nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Rotor und/oder Wehrplatten (7) aus einem Metall, insbesondere aus einer Metall-Legierung
bestehen.
10. Zentrifuge nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschichtung (70) formschlüssig und/oder kraftschlüssig und/oder stoffschlüssig
mit den Wehrplatten (7) verbunden ist.
11. Zentrifuge nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschichtung (70) mittels einer Kunststoffumspritzung der jeweiligen Wehrplatten
(7) hergestellt ist.
12. Zentrifuge nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Wehrplatten (7) jeweils zumindest ein negatives Profil aufweisen, welches mit
einem korrespondierenden positiven Profil der Beschichtung (70) zusammenwirkt, insbesondere
dass zwischen den Profilen eine Presspassung besteht.
13. Zentrifuge nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Wehrplatten (7) jeweils zumindest ein positives Profil aufweisen, welches mit
einem korrespondierenden negativen Profil der Beschichtung (70) zusammenwirkt, insbesondere
dass zwischen den Profilen eine Presspassung besteht.
14. Zentrifuge nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Wehrplatten (7) jeweils mittels Befestigungsmitteln (71), welche zumindest ein
Durchgangsloch (72) der Wehrplatte (7) durchgreifen, an dem Flansch (8) befestigt
sind, wobei die Beschichtung (70) in einem um das Durchgangsloch (72) umliegenden
Bereich eine Durchbrechung (73) aufweist, sodass in diesem um das Durchgangsloch (72)
umliegenden Bereich ein unmittelbarer Kontakt zwischen den Wehrplatten (7) und dem
Flansch (9) besteht.