(19)
(11) EP 3 628 795 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
01.04.2020  Patentblatt  2020/14

(21) Anmeldenummer: 19173551.3

(22) Anmeldetag:  09.05.2019
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
E04G 19/00(2006.01)
E04G 9/05(2006.01)
E04G 9/04(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME
Benannte Validierungsstaaten:
KH MA MD TN

(30) Priorität: 27.09.2018 DE 102018123913

(71) Anmelder: Herud, Jan A.
8045 Zürich (CH)

(72) Erfinder:
  • Herud, Jan A.
    8045 Zürich (CH)

(74) Vertreter: Limbeck, Achim 
Rechtsanwaltskanzlei Dr. Limbeck Auf dem Schimmerich 11
53579 Erpel
53579 Erpel (DE)

   


(54) EINSATZTEIL ZUR REPARATUR VON BESCHÄDIGTER SCHALHAUT IN RAHMENSCHALUNGSECKEN


(57) Die vorliegende Erfindung betrifft ein betrifft ein Einsatzteil (1), insbesondere zur Ausbesserung schadhafter Schalhautecken (4) in Betonschalungselementen, das einlagig oder mehrlagig aus Holz oder Kunststoff ausgeführt ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Einsatzteil (1) hinsichtlich seiner Außenabmessungen für eine vorbehandelte Reparaturstelle (9) passgena u (4) a usg e führt ist.




Beschreibung

Technisches Gebiet



[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Einsatzteil zur Reparatur von beschädigter Schalhaut in Rahmenschalungsecken gemäß dem Obersatz des Patentanspruchs 1.

Stand der Technik



[0002] Betonschalungen bestehen beispielsweise aus einlagigen oder mehrlagigen Holz- oder Kunststoffplatten, welche in einem Metallrahmen fixiert sind und mehrfach verwendet werden können. Der Metallrahmen gibt der Schalungsplatte halt und erlaubt standardisierte, stabile Verbindungen zwischen mehreren Schalungselementen.

[0003] Die Holzplatten werden üblicherweise mit Schrauben oder Nieten am Metallrahmen befestigt. Um unterschiedliche Quell- und Dehnungseigenschaften zwischen Metallrahmen und Holzplatte auszugleichen, wird üblicherweise eine Dehnfuge aus Silikon eingebracht. Die Holzplatten sind meist mit einem Kunststoff- oder Harzfilm beschichtet, unter anderem, um die Anzahl der Einsätze zu erhöhen und die Holzoberfläche zu schützen.

[0004] Insbesondere in den Ecken von Rahmenschalung kommt es häufig zu Verletzungen der Schalhaut und der Silikonfuge. Dadurch kann Betonmilch und Feuchtigkeit seitlich in die Schalhaut eindringen und einen Verfallsprozess in Gang setzen bzw. beschleunigen. Dies kann einerseits dazu führen, dass die Ebenheit der Betonfläche nicht mehr gewährleistet ist, ferner kann sich die Beschädigung 1:1 im fertig gegossenen Betonteil widerspiegeln. Andererseits wird das Betonschalungselement dadurch in seiner strukturellen Integrität durch Zersetzungsprozesse negativ beeinflusst. Dadurch wird die Lebensdauer der Schalung verkürzt und die Wirtschaftlichkeit gefährdet.

[0005] Bisher gibt es keine kostengünstige und einfache, massenhaft anwendbare sowie systematische und dauerhaft wirkende Methode, um verletzte Schalhautecken zu reparieren, bzw. wiederherzustellen. Eine Reparaturmethode besteht nicht. Stattdessen wird in den meisten Fällen die komplette Schalhaut ausgetauscht, was mit hohem Aufwand und hohen Kosten verbunden ist. Dieser Umstand ist höchst unbefriedigend, so dass Abhilfe zu schaffen ist.

Darstellung der Erfindung



[0006] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, beschädigte Ecken in Rahmenschalungselementen vor allem kostengünstig, schnell und systematisch und auf standardisierte Weise wiederherzustellen. Dabei soll sowohl die dem Beton zuweisende Schalhautoberfläche als auch die Integrität der Holz- oder Kunststoffplatte insgesamt wieder in einen verwendungsfähigen Zustand versetzt werden.

[0007] Erfindungsgemäß wird die voranstehende Aufgabe gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 in Verbindung mit den kennzeichnenden Merkmalen gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Einsatzteils sind in den abhängigen Unteransprüchen angegeben.

[0008] Erfindungsgemäß ist ein Einsatzteil der eingangs genannten Art dadurch gekennzeichnet, dass es hinsichtlich seiner Außenabmessungen für eine vorbehandelte Reparaturstelle passgenau ausgeführt ist, wobei besonders vorteilhaft vorgesehen ist, dass es zumindest bereichsweise einen in eine an der Reparaturstelle zentral oder dezentral platziertes Ankerloch passgenau einbringbaren Einsatzprofilbereich umfasst, welcher dem jeweils ursprünglichen Ankerloch des zu reparierenden Betonschalungselements entspricht, wobei in einer weiteren Ausbildungsform der Erfindung auf die Vornahme einer Ankerlochbohrung verzichtet wird.

[0009] Erfindungsgemäß wird weiterhin vorgeschlagen, ein Einsatzteil zu verwenden, welches zur Ausbesserung verletzter Ecken in Betonschalungselementen verwendet wird, welche in ein- oder mehrlagigem Schichtaufbau aus Holz oder Kunststoff ausgeführt sind.

[0010] Das Einsatzteil besitzt dabei bevorzugt die gleiche Oberfläche wie die zu reparierende ursprüngliche Schalungsplatte und wird bevorzugt aus dem gleichen Material wie die ursprünglich zu reparierende Schalungsplatte hergestellt. Das Einsatzteil weist dabei vorteilhaft auf seiner Oberfläche eine Beschichtung auf, die der Beschichtung der zu reparierenden Betonschalungsplatte entspricht, wobei die Beschichtung vorteilhaft Phenol, Kunststoff oder Melamin ist.

[0011] Das Einsatzteil kann weiterhin aus einlagigem Nadelholz oder aus mehrschichtigem, Film- oder Kunststoffbeschichtetem Sperrholz mit unbehandelter oder behandelter Rückseite oder aus Kunststoffverbundmaterial hergestellt sein.

[0012] Die Rückseite des Einsatzteils ist vorteilhafterweise roh oder mit einem Gegenzug oder einer wasserundurchlässigen Lackierung versehen, um besser mit der zu reparierenden Schalungsplatte verklebt werden zu können.

[0013] Das Einsatzteil entspricht in seinen Außenabmessungen einer vorgefertigten Aussparung, mit welcher die zu reparierende Stelle des Betonschalungselementes versehen wird. Durch die passgenaue Fertigung des Einsatzteils wird ein bündiges, planebenes Abschliessen zwischen Betonschalungselement und Einsatzteil bewirkt. Dies hat den Vorteil, dass bei weiteren, folgenden Betoniervorgängen kein Wasser oder Beton in die Reparaturstelle eindringen kann und die Oberfläche sowohl des Betonschalungselementes als auch des Betonteils eben ist.

Kurzbeschreibung der Zeichnungen



[0014] Weitere Ziele, Merkmale, Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten des erfindungsgemäßen Einsatzteils ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels anhand der Zeichnungen. Dabei bilden alle beschriebenen und/oder bildlich dargestellten Merkmale für sich oder in beliebiger Kombination den Gegenstand der Erfindung, unabhängig von der Zusammenfassung in einzelnen Ansprüchen oder deren Rückbeziehung.

[0015] In den Zeichnungen zeigen

Fig. 1 eine unbeschädigtes Schalhautecke 4 ohne Ankerloch in Draufsicht auf ein Betonschalungselement mit Stahlrahmen 5 sowie die Silikonfuge 6;

Fig. 2 eine unbeschädigtes Schalhautecke 4 mit Ankerloch 2 in Draufsicht auf ein Betonschalungselement mit Stahlrahmen 5 sowie die Silikonfuge 6;

Fig. 3 ein Schalhautecke 4 ohne Ankerloch mit Verletzungen 7 in Draufsicht;

Fig. 4 ein Schalhautecke 4 mit Ankerloch 2 mit Verletzungen 7 in Draufsicht;

Fig. 5 eine Draufsicht auf ein tropfen- bzw. tränenförmiges Einsatzteil 1;

Fig. 6 eine Draufsicht auf ein tropfen- bzw. tränenförmiges Einsatzteil 1 mit Ankerloch 2;

Fig. 7 einen Querschnitt durch das Einsatzteil 1 hier ohne Ankerloch;

Fig. 8 eine Draufsicht auf eine mittels eines Fräsers, einer speziellen Frässchablone sowie eines Stemmeisens vorbehandelte Stelle 9 in der Schalungsplatte über der beschädigten Schalhautecke 4, um das erfindungsgemäß vorgeschlagene Einsatzteil 1 aufzunehmen; ebenfalls zeigt Fig. 8 eine Draufsicht auf ein eingesetztes Einsatzteil in die vorbehandelte Stelle.


Ausführung der Erfindung



[0016] Wie aus den Figuren 1 bis 8 ersichtlich, ist das erfindungsgemäße Einsatzteil 1 in einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung zumindest bereichsweise als ein vorzugsweise in die Reparaturstelle 8 oder in ein an der Reparaturstelle 8 zentral oder dezentral platziertes Ankerloch 2 passgenau einbringbares Einsatzprofilteil 10 ausgebildet, wobei in der Ausführung mit Ankerloch das Einsatzteil 1 dem jeweils ursprünglichen Ankerloch 2 des zu reparierenden Betonschalungselements entspricht.

[0017] Das Einsatzteil 1 ist dabei vorzugsweise tränenförmig ausgebildet, wobei sich das tränenförmig gezogene Einsatzteil 1 konisch in Richtung der Schalhautecke 4 verjüngt und die beiden Seiten des sich konisch verjüngende Abschnitts des Einsatzteils 1 einen 90° Winkel beschreiben.

[0018] Der Radius des Einsatzteils 1 misst vorteilhafterweise mindestens 20 mm, jedoch höchstens 50 mm.

[0019] Das erfindungsgemäße Einsatzteil 1 beschränkt sich in seiner Ausführung nicht auf die vorstehend angegebenen bevorzugten Ausführungsformen. Vielmehr sind eine Vielzahl von Ausgestaltungsvariationen denkbar, welche von der dargestellten Lösung auch bei grundsätzlich anders gearteter Ausführung Gebrauch machen.

Liste der Bezugsziffern



[0020] 
1
Einsatzteil
2
Ankerloch
3
Radius des Einsatzteils
4
Schalhautecke
5
Stahlrahmen
6
Silikonfuge
7
Verletzungen der Schalhautecke
8
Oberfläche (dem Beton zugewandte Seite) der Schalungsplatte
9
vorbehandelte Stelle zur Aufnahme des Einsatzteils
10
Rückseite des Einsatzteils
11
Einsatzprofilbereich



Ansprüche

1. Einsatzteil (1), insbesondere zur Ausbesserung schadhafter Schalhautecken (4) in Betonschalungselementen, das einlagig oder mehrlagig aus Holz oder Kunststoff ausgeführt ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Einsatzteil (1) hinsichtlich seiner Außenabmessungen für eine vorbehandelte Reparaturstelle (9) passgenau (4) ausgeführt ist.
 
2. Einsatzteil (1) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass

a) es als ein zumindest bereichsweise in die Reparaturstelle (8) oder in ein an der Reparaturstelle (8) zentral oder dezentral platziertes Ankerloch (2) passgenau einbringbares Einsatzprofilteil (10) ausgebildet ist oder

b) es einen zumindest bereichsweise in die Reparaturstelle (8) oder in ein an der Reparaturstelle (8) zentral oder dezentral platziertes Ankerloch (2) passgenau einbringbaren Einsatzprofilbereich (10) umfasst,

wobei das Einsatzprofilteil (10) oder der Einsatzprofilbereich (10) dem jeweils ursprünglichen Ankerloch (2) des zu reparierenden Betonschalungselements entspricht.
 
3. Einsatzteil (1) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
es tränenförmig ausgebildet ist, wobei sich das tränenförmig gezogene Einsatzteil (1) konisch in Richtung der Schalhautecke (4) verjüngt.
 
4. Einsatzteil (1) nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
die beiden Seiten des sich konisch verjüngende Abschnitts des Einsatzteils (1) einen 90° Winkel beschreiben.
 
5. Einsatzteil (1) nach einem der Ansprüche 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Radius mindestens 20 mm, jedoch höchstens 50 mm ist.
 
6. Einsatzteil (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Einsatzteil auf seiner Oberfläche (8) eine Beschichtung aufweist, die der Beschichtung der zu reparierenden Betonschalungsplatte entspricht.
 
7. Einsatzteil (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Beschichtung Phenol, Kunststoff oder Melamin ist.
 
8. Einsatzteil (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Einsatzteil aus einlagigem Nadelholz ausgeführt ist.
 
9. Einsatzteil (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Einsatzteil aus mehrschichtigem, Film- oder Kunststoffbeschichtetem Sperrholz mit unbehandelter oder behandelter Rückseite (10) ausgeführt ist.
 
10. Einsatzteil (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Einsatzteil aus Kunststoffverbundmaterial hergestellt ist.
 
11. Einsatzteil (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Rückseite des Einsatzteils roh oder mit einem Gegenzug oder einer wasserundurchlässigen Lackierung versehen ist, um besser mit der zu reparierenden Schalungsplatte verklebt werden zu können.
 




Zeichnung




























Recherchenbericht









Recherchenbericht