[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Vakuumsystem, insbesondere Gasanalysesystem
und/oder Massenspektrometriesystem, umfassend eine Vakuumpumpe mit einem pumpaktiven
Bereich, in dem ein Gas mittels eines aktiven Pumpelements förderbar ist, und eine
Einrichtung zum Erzeugen eines Strahls von Teilchen.
[0002] Teilchenstrahlen werden häufig in Vakuumsystemen erzeugt und genutzt, beispielsweise
in Massenspektrometriesystemen. In bekannten Massenspektrometriesystemen werden häufig
beispielsweise Umlenkeinrichtungen eingesetzt, mittels denen der Strahl derart umlenkbar
ist, dass unterschiedliche Bestandteile des Strahls unterschiedlich abgelenkt werden,
sodass wenigstens ein erster und ein zweiter Teilstrahl ausbildbar sind. Diese haben
einerseits den Zweck, dass der Teilchenstrahl aufgeteilt wird, sodass nur bestimmte,
zu analysierende Bestandteile, die insbesondere den ersten Teilstrahl bilden, in eine
gewünschte Richtung, insbesondere zu einer Analysatoreinheit, geführt werden. Übrige
Bestandteile, die insbesondere den zweiten Teilstrahl bilden, weisen nach Passage
der Umlenkeinrichtung eine andere Richtung als die zu analysierenden Bestandteile
auf. Die Umlenkeinrichtung wirkt somit als Filter. Andererseits ermöglicht eine derartige
Umlenkung, häufig um etwa 90°, eine kompakte Bauform des Massenspektrometriesystems.
[0003] Es ist eine Aufgabe der Erfindung, bei einem Vakuumsystem der eingangs genannten
Art die Evakuierung im Bereich des Strahls zu verbessern.
[0004] Diese Aufgabe wird durch ein Vakuumsystem nach Anspruch 1 gelöst, und insbesondere
dadurch, dass der Strahl in den pumpaktiven Bereich der Vakuumpumpe geführt ist.
[0005] Hierdurch wird der Strahl bzw. werden dessen Moleküle direkt abgepumpt und die Evakuierung
wird verbessert. Bei dem in den pumpaktiven Bereich geführten Strahl kann es sich
z.B. um einen Teilstrahl nach Passage einer Filter- und/oder Separierungseinrichtung
handeln. Generell wird hier aber ausgenutzt, dass der Strahl einen Teilchenstrom mit
einer bestimmten Richtung aufweist und dass diese Richtung vorteilhaft ausgenutzt
wird, um die Teilchen direkt einzufangen. Insoweit kann es sich auch beispielsweise
um eine Art Hauptstrahl und/oder einen Gesamtstrahl handeln. Allgemein ist die Erfindung
darauf gerichtet, die Einfangwahrscheinlichkeit eines jeweiligen Teilchens des Strahls
zu erhöhen. Dies wird auf konstruktiv besonders einfache Weise durch die Erfindung
erreicht.
[0006] Bevorzugt kann das Vakuumsystem eine Umlenkeinrichtung umfassen, mittels derer der
Strahl derart umlenkbar ist, dass unterschiedliche Bestandteile des Strahls unterschiedlich
abgelenkt werden, sodass wenigstens ein erster und ein zweiter Teilstrahl ausbildbar
sind, wobei der zweite Teilstrahl in den pumpaktiven Bereich geführt ist. Allgemein
ist der Strahl also insbesondere zumindest teilweise in den pumpaktiven Bereich geführt.
Insoweit nachfolgend von dem Strahl die Rede ist, versteht es sich, dass auch ein,
insbesondere zweiter, Teilstrahl gemeint sein kann.
[0007] Die Möglichkeit der Kontamination des ersten Teilstrahls durch Moleküle des zweiten
Teilstrahls ist besonders gering. Die Erfindung ermöglich in diesem Zusammenhang also
insbesondere eine gute Separierung der Teilstrahlen und eine hohe Qualität des ersten
Teilstrahls, die sich beispielsweise positiv auf eine Analyse des ersten Teilstrahls
auswirken kann.
[0008] Die Gasbestandteile des zweiten Teilstrahls sind häufig solche Bestandteile, die
im Hinblick auf eine Analyseaufgabe unerwünscht sind, also unerwünschte Moleküle darstellen.
Diese können als Schmutzpartikel bezeichnet werden. Bei Umlenkeinrichtungen des Standes
der Technik landen zweite Teilstrahlen bzw. Schmutzpartikel typischerweise an statischen
Bauteilen im Bereich der oder benachbart zur Umlenkeinrichtung. Auch wird häufig der
Umlenkeinrichtung nachgeschaltet eine Blende angeordnet, durch die der erste Teilstrahl
passieren kann, auf deren Oberfläche abseits des ersten Teilstrahls bzw. eines Durchgangs
hierfür aber die Schmutzpartikel auftreffen. Alle Schmutzpartikel, die auf statischen
Oberflächen landen, desorbieren nach einer gewissen Zeit wieder von der betreffenden
Oberfläche mit einer statistischen Verteilung der Richtung. Dies bedeutet einerseits
eine erhöhte Wahrscheinlichkeit, dass Schmutzpartikel trotz aller Filtereinrichtungen
zur Analysatoreinheit gelangen. Andererseits können die Schmutzpartikel mit zu analysierenden
Gasmolekülen des ersten Teilstrahls kollidieren und so dessen Qualität verringern.
Denn die Moleküle des ersten Teilstrahl werden hierdurch abgelenkt und die Anzahl
derjenigen zu analysierenden Moleküle, die die Analysatoreinheit erreichen, wird reduziert.
[0009] Die Erfindung ermöglicht nun, dass Schmutzpartikel unmittelbar durch die Pumpwirkung
der Vakuumpumpe abgeführt werden. Dabei wird vorteilhaft die Richtung bzw. kinetische
Energie der Schmutzpartikel im Teilchenstrahl ausgenutzt, um diese aktiv dem pumpaktiven
Bereich der Vakuumpumpe zuzuführen. Durch den pumpaktiven Bereich wird den Schmutzpartikeln
bzw. dem zweiten Teilstrahl sodann aktiv eine Vorzugsrichtung in Pumprichtung verliehen,
sodass die Schmutzpartikel aktiv von dem ersten Teilstrahl und insbesondere von einer
Analysatoreinheit weggeführt werden. Im Stand der Technik ist eine wirksame Evakuierung
von Vakuumkammern eines Gasanalysesystems häufig schwierig, nämlich durch nachteilige
Geometrien und Leitwerte. Eine bessere Evakuierung ermöglicht jedoch eine bessere
Analysegenauigkeit. Die Erfindung ermöglicht durch die Ausnutzung der Strahlrichtung
bzw. der kinetischen Energie der Teilchen und durch die aktive Abführung eine bessere
Evakuierung und somit insbesondere eine verbesserte Analysegenauigkeit.
[0010] Als pumpaktiver Bereich ist allgemein ein Wirkbereich eines aktiven Pumpelements
der Vakuumpumpe, zum Beispiel eines Rotors oder Rotorelements, insbesondere einer
Turborotorscheibe, zu verstehen. Im Falle eines Rotors wird der Strahl, insbesondere
der zweite Teilstrahl, insbesondere in einen aktiven Rotorbereich geführt. Bei einer
Turbomolekularvakuumpumpe bzw. Turborotorscheibe ist dies insbesondere ein von den
Rotorschaufeln im Betrieb überstrichener Bereich. Insbesondere gehört ein Rotorkern,
der selbst keine pumpaktive Wirkung aufweist, sondern lediglich strukturelle Funktion
hat, nicht zum pumpaktiven Bereich. Allgemein vorteilhaft ist der Strahl nicht auf
einen Rotorkern geführt bzw. ist der Strahl an einem Rotorkern vorbeigeführt.
[0011] Die Umlenkeinrichtung lenkt unterschiedliche Bestandteile des Teilchenstrahls unterschiedlich
ab. Dabei werden typischerweise auch bestimmte Bestandteile gar nicht abgelenkt, nämlich
insbesondere ungeladene Bestandteile. Allgemein gilt also, dass wenigstens einer von
erstem und zweitem Teilstrahl durch die Umlenkeinrichtung umgelenkt werden muss, um
die Teilstrahlen in solche aufzuteilen. Zum Beispiel kann der zweite Teilstrahl nicht
durch die Umlenkeinrichtung umgelenkt sein bzw. in Fortführung des Teilchenstrahls
vor der Umlenkeinrichtung ausgerichtet sein. Ungeladene Teilchen bilden besonders
häufig unerwünschte Moleküle bzw. Schmutzpartikel im Hinblick auf die Analyseaufgabe.
Wenn der Teilstrahl ungeladener Bestandteile in den pumpaktiven Bereich geführt wird,
wird also insbesondere ein besonders großer Anteil an Schmutzpartikeln direkt abgeführt.
[0012] Die Moleküle des Strahls, der in den pumpaktiven Bereich geführt ist, werden insbesondere
unmittelbar von wenigstens einem pumpaktiven Element der Vakuumpumpe im pumpaktiven
Bereich eingefangen. Im Zusammenhang mit einem als Turborotor ausgebildeten pumpaktiven
Element bedeutet dies insbesondere, dass die Moleküle des Strahls den von den Rotorschaufeln
überstrichenen Bereich durchtreten und anschließend durch das allgemein bekannte Wirkprinzip
des Turborotors stromabwärts derselben "gehalten" werden, dass also - physikalisch
betrachtet - die Wahrscheinlichkeit verringert wird, dass ein jeweiliges Molekül zurück
in den Bereich stromaufwärts der Rotorschaufeln gelangt.
[0013] Verschiedene Teilstrahlen umfassen nach Passage einer Umlenkeinrichtung allgemein
unterschiedliche Bestandteile und weisen unterschiedliche Richtungen auf. Dabei weist
ein Teilstrahl nicht notwendigerweise nur einen Bestandteil bzw. eine Teilchenart
auf. Insbesondere der zweite Teilstrahl kann zum Beispiel eine Vielzahl von Bestandteilen
aufweisen, die allesamt Schmutzpartikel bilden können. Dies gilt insbesondere für
einen zweiten Teilstrahl, der in Bezug auf den gemeinsamen Strahl vor Passage der
Umlenkeinrichtung geradeaus gerichtet ist und/oder ungeladene Moleküle aufweist. Jedoch
kann auch der erste Teilstrahl grundsätzlich unterschiedliche Bestandteile aufweisen,
wobei die Unterschiede typischerweise klein sind.
[0014] Zudem versteht es sich, dass die Umlenkeinrichtung den gemeinsamen Teilchenstrahl
typischerweise nicht in lediglich zwei absolut diskrete Teilstrahlen aufteilt. Vielmehr
weisen Teilchenstrahlen in derartigen Systemen typischerweise eine Vielzahl von Bestandteilen
auf, wobei meist lediglich ein kleiner Teil der Bestandteile analysiert werden soll,
häufig eine bestimmte lonen- und/oder Molekülart. Folglich bilden sich nach Passage
der Umlenkeinrichtung typischerweise eine Vielzahl von, insbesondere zweiten, Teilstrahlen
fächerartig aus. Grundsätzlich kann insbesondere wenigstens ein zweiter Teilstrahl
in den pumpaktiven Bereich geführt sein, vorteilhaft werden aber mehrere zweite Teilstrahlen
bzw. Teilstrahlen mit Schmutzpartikeln in den pumpaktiven Bereich geführt, um möglichst
viele Schmutzpartikel direkt abzuführen. Wie viele zweite Teilstrahlen in den pumpaktiven
Bereich geführt werden können und welcher Winkelbereich des Fächers von Teilstrahlen
in den pumpaktiven Bereich geführt werden kann, ist insbesondere von den geometrischen
Gegebenheiten in der Vakuumpumpe abhängig. Grundsätzlich können also auch mehr als
zwei Teilstrahlen ausgebildet werden, z.B. mehrere erste, nicht in den pumpaktiven
Bereich hineingeführte und/oder mehrere zweite, in den pumpaktiven Bereich hineingeführte
Teilstrahlen.
[0015] Der zweite Teilstrahl kann insbesondere ungeladene Teilchen und/oder Teilchen eines
Trägergases aufweisen oder im Wesentlichen aus solchen bestehen. Häufig macht ein
Trägergas einen Großteil des Drucks in einem Vakuumsystem, insbesondere Massenspektrometriesystem,
aus. Entsprechend kann durch die Erfindung vorteilhaft ein großer Anteil von Teilchen,
die nicht Teil des ersten Teilstrahls sein sollen, direkt abgepumpt werden. Bei einem
Trägergas handelt es sich beispielsweise um ein Inertgas und/oder Luft. Z.B. kann
als Trägergas Helium eingesetzt werden. Wenn Luft das Trägergas bildet, umfasst der
zweite Teilstrahl beispielsweise Sauerstoff und/oder Stickstoff, insbesondere ungeladene
Teilchen hiervon. Allgemein umfasst der zweite Teilstrahl insbesondere hauptsächlich
eine Molekülart und/oder weist einen vielfach höheren Teilchenstrom auf als der erste
Teilchenstrahl. Typischerweise macht eine zu analysierende Molekülart in einem Gasanalysesystem,
insbesondere Massenspektrometer, nur einen kleinen Teil des Gasstromes aus und/oder
ein Trägergas macht einen weit überwiegenden Teil aus.
[0016] Ein wichtiger Gedanke der Erfindung im Zusammenhang mit der Umlenkeinrichtung besteht
also darin, dass Gasbestandteile unterschiedlich abgelenkt werden und ein möglichst
großer Teil von, insbesondere im Hinblick auf eine Analyseaufgabe unerwünschten, Gasbestandteilen
unter Ausnutzung ihrer Richtung direkt in den pumpaktiven Bereich geführt wird. So
können diese, insbesondere unerwünschten, Bestandteile aktiv abgeführt werden, nämlich
insbesondere aus dem Bereich des ersten Teilstrahls heraus und beispielsweise weg
von einem Analysebereich bzw. einem Bereich einer Analysatoreinheit.
[0017] Die Umlenkeinrichtung teilt den Teilchenstrahl in Teilstrahlen auf. Dabei wird der
Strahl vor Passage der Umlenkeinrichtung hier auch als gemeinsamer (Teilchen-) Strahl
bezeichnet, dies in Abgrenzung zu den Teilstrahlen, die sich bei und/oder nach Passage
der Umlenkeinrichtung ausbilden.
[0018] Grundsätzlich kann das Vakuumsystem beispielsweise auch mehrere Umlenkeinrichtungen,
zum Beispiel jeweils mit vorteilhafter Führung eines Teilstrahls in einen pumpaktiven
Bereich einer Vakuumpumpe, aufweisen. Allgemein können, beispielsweise auch neben
einer Umlenkeinrichtung, auch verschiedenste andere Filterelemente zum Einsatz kommen,
wie zum Beispiel eine Blende und/oder ein Quadrupol.
[0019] Gemäß einer Ausführungsform ist vorgesehen, dass der Strahl zumindest mit einer Richtungskomponente
in Pumprichtung in den pumpaktiven Bereich geführt ist. Hierdurch wird die Pumpwirkung
des pumpaktiven Bereichs unterstützt und die Moleküle des Strahls werden besonders
wirksam abgeführt.
[0020] Insbesondere kann es vorgesehen sein, dass der erste Teilstrahl nicht in den pumpaktiven
Bereich geführt ist. Alternativ oder zusätzlich kann der erste Teilstrahl zu einem
Bereich außerhalb der Vakuumpumpe geführt sein. Insbesondere kann der erste Teilstrahl
zu einer Analysatoreinheit geführt sein, beispielsweise direkt oder durch wenigstens
ein weiteres Filterelement, insbesondere eine Blende, hindurch. Grundsätzlich kann
der erste Teilstrahl an einem Gehäuse der Vakuumpumpe vorbei oder durch ein solches
hindurchgeführt sein.
[0021] Allgemein kann die Vakuumpumpe einen Rotor umfassen, der zur Rotation um eine Rotorachse
antreibbar ist. Ein aktives Pumpelement der Vakuumpumpe bzw. des pumpaktiven Bereichs
kann mit dem Rotor gekoppelt sein, sodass der Rotor das Pumpelement antreibt. Der
Strahl kann insbesondere in einen aktiven Rotorbereich des Rotors bzw. des aktiven
Pumpelements geführt sein.
[0022] Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist vorgesehen, dass eine Pumprichtung und/oder
eine Rotorachse eines aktiven Pumpelements und/oder der Vakuumpumpe schräg in Bezug
auf eine Richtung des Strahls, insbesondere vor Passage einer oder der Umlenkeinrichtung,
ausgerichtet ist. Hierdurch kann der Strahl und insbesondere ein in Bezug auf einen
gemeinsamen Strahl geradeaus gerichteter, zweiter Teilstrahl besonders vorteilhaft
im Hinblick auf die Pumpwirkung in den pumpaktiven Bereich geführt werden. Zudem ist
eine derartige Anordnung im Hinblick auf den Bauraum besonders vorteilhaft. Insbesondere
kann ein Winkel zwischen einer Pumprichtung und/oder einer Rotorachse des aktiven
Pumpelements und/oder der Vakuumpumpe und einer Richtung des Strahls, insbesondere
vor Passage einer oder der Umlenkeinrichtung, im Bereich von 40° bis 60° liegen, bevorzugt
im Bereich von 50° bis 55°. Diese Werte werden durch die Teilchengeschwindigkeit,
die Rotorschaufelumlaufgeschwindigkeit im "Zielbereich" des Strahls und den dortigen
Rotorschaufelwinkel bzw. Anstellwinkel beeinflusst. Der Winkel kann fallbezogen dreidimensional
optimiert werden.
[0023] Bevorzugt kann eine Pumprichtung und/oder eine Rotorachse des aktiven Pumpelements
und/oder der Vakuumpumpe schräg in Bezug auf eine Richtung des ersten und/oder des
zweiten Teilstrahls nach Passage der Umlenkeinrichtung ausgerichtet sein. Auch dies
ist förderlich für eine kompakte Bauweise.
[0024] Allgemein kann die Vakuumpumpe beispielsweise ein- oder mehrstufig ausgebildet sein.
Mehrstufig bedeutet, dass die Vakuumpumpe wenigstens zwei Pumpstufen aufweist. Wenigstens
zwei Pumpstufen können bevorzugt in Reihe geschaltet sein. Die Pumpstufen können beispielsweise
durch einen gemeinsamen Rotor angetrieben sein.
[0025] Bei einer Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Vakuumpumpe wenigstens zwei, bevorzugt
in Reihe geschaltete, Pumpstufen aufweist, wobei, insbesondere in Pumprichtung, zwischen
den Pumpstufen ein Zwischenstufenbereich angeordnet ist. Über diesen Zwischenstufenbereich
können die Pumpstufen insbesondere beabstandet sein. Der Strahl ist bevorzugt durch
den Zwischenstufenbereich geführt. Grundsätzlich kann der Strahl, insbesondere ein
zweiter Teilstrahl, in eine Pumpstufe geführt sein, die insbesondere in Pumprichtung
stromabwärts des Zwischenstufenbereichs angeordnet ist. Somit werden einerseits eine
besonders kompakte Bauform und andererseits eine besonders gute Abführung der Teilchen,
insbesondere von Schmutzpartikeln, ermöglicht.
[0026] Eine Pumpstufe ist insbesondere durch ein aktives Pumpelement definiert, insbesondere
in Zusammenwirkung mit einem statischen und/oder passiven Element. Bei einer Turbomolekularpumpe
bildet somit eine umfängliche Reihe von Rotorschaufeln, insbesondere einer Turborotorscheibe,
insbesondere in Zusammenwirkung mit einer Statorscheibe, eine Pumpstufe. In diesem
Zusammenhang sei erwähnt, dass ein Turborotor grundsätzlich beispielsweise mit mehreren
einteilig verbundenen Schaufelreihen ausgeführt sein kann und/oder ein oder mehrere
Turborotorscheiben aufweisen kann.
[0027] Der Strahl kann allgemein bevorzugt in den Wirkbereich des aktiven Pumpelements und/oder
auf ein drehendes Element, beispielsweise eine Turborotorscheibe, gerichtet sein.
[0028] Der erste Teilstrahl kann bevorzugt nach Passage des Zwischenstufenbereichs und/oder
einer Umlenkeinrichtung aus der Vakuumpumpe herausgeführt sein, beispielsweise zu
einer Analysatoreinheit. Allgemein kann eine Analysatoreinheit zum Beispiel als Detektor
ausgebildet sein.
[0029] Gemäß einer Weiterbildung ist vorgesehen, dass die Vakuumpumpe am Zwischenstufenbereich
einen ersten Zwischenanschluss zum Eintritt des Strahls in den Zwischenstufenbereich
und/oder einen zweiten Zwischenanschluss zum Austritt des ersten Teilstrahls aus dem
Zwischenstufenbereich aufweist. Der erste und/oder der zweite Zwischenanschluss können
beispielsweise einen, insbesondere eigenen, Flansch aufweisen.
[0030] Die Zwischenanschlüsse können bevorzugt, insbesondere in Bezug auf eine Rotorachse
und/oder Pumprichtung, zumindest im Wesentlichen gegenüberliegend voneinander angeordnet
sein. Der, insbesondere gemeinsame, Strahl und/oder der erste Teilstrahl können somit
vorteilhaft in den Zwischenstufenbereich eintreten bzw. hieraus austreten. Die Zwischenanschlüsse
sind aber nicht notwendigerweise exakt radial gegenüberliegend, d. h. um 180° um die
Rotorachse versetzt, angeordnet. Bevorzugt ist hingegen eine außermittige Verbindungsachse
der Zwischenanschlüsse, die insbesondere an einem Rotorkern vorbeiführt. Hierdurch
wird eine besonders vorteilhafte Gasführung ermöglicht. Gleichwohl sind radial gegenüberliegende
Zwischenanschlüsse grundsätzlich möglich, insbesondere in Verbindung mit einer Umlenkeinrichtung,
die den Gasstrahl zumindest teilweise um einen Rotorkern herum umlenkt.
[0031] Bevorzugt können die Zwischenanschlüsse separat voneinander ausgebildet und/oder
in Umfangsrichtung beabstandet angeordnet sein. Dabei erstreckt sich vorzugsweise
eine Gehäusewand in Umfangsrichtung zwischen den Zwischenanschlüssen, insbesondere
über wenigstens 20°, bevorzugt wenigstens 35°. Durch die Trennung der Zwischenanschlüsse
wird die Güte des ersten Teilstrahls weiter verbessert.
[0032] Eine Umlenkeinrichtung kann beispielsweise ein magnetisches und/oder elektrisches
Feld aufweisen. Ein magnetisches Feld kann beispielsweise durch einen Dauermagneten
oder zum Beispiel auch durch einen Elektromagneten bereitgestellt werden. Ein magnetisches
und/oder elektrisches Feld bewirkt die unterschiedliche Ablenkung von geladenen Teilchen,
insbesondere in Abhängigkeit von ihrer Masse. Entsprechend kann die Umlenkeinrichtung
eine Felderzeugungseinrichtung aufweisen, wie z.B. einen Magneten oder eine Elektrode.
[0033] Die Umlenkeinrichtung kann bevorzugt im oder am Zwischenstufenbereich wirksam und/oder
angeordnet sein. Der Begriff "wirksam" bezieht sich insbesondere auf das elektrische
und/oder magnetische Feld der Umlenkeinrichtung, also allgemein auf ihren Wirkbereich.
Die Umlenkeinrichtung kann beispielsweise auch Komponenten, wie z.B. eine Felderzeugungseinrichtung,
außerhalb ihres Wirkbereichs aufweisen. Folglich bezieht sich der Begriff "angeordnet"
zumindest auch auf den Wirkbereich der Umlenkeinrichtung. Insbesondere kann ein elektrisches
und/oder magnetisches Feld der Umlenkeinrichtung im und oder am Zwischenstufenbereich
angeordnet sein. Alternativ oder zusätzlich kann eine Umlenkeinrichtung bzw. ein elektrisches
und/oder magnetisches Feld beispielsweise auch radial außerhalb des Zwischenstufenbereichs,
beispielsweise am oder im Bereich eines Zwischenanschlusses, insbesondere desjenigen
Zwischenanschlusses zum Eintritt des gemeinsamen Strahls, angeordnet sein.
[0034] Die Anordnung einer, insbesondere (elektro-)magnetischen, Umlenkeinrichtung im Bereich
wenigstens eines der Zwischenanschlüsse ist ebenfalls vorteilhaft möglich. Sowohl
eine Anordnung von passiven und/oder permanentmagnetischen als auch von aktiven Umlenkelementen
ist einerseits im Vakuumbereich oder andererseits auch außerhalb des Vakuumbereichs
bzw. in Atmosphäre möglich. So kann eine Umlenkeinrichtung bzw. ein Umlenkelement
z.B. im Bereich des Pumpengehäuses und/oder außen am Pumpengehäuse angeordnet werden.
Grundsätzlich kann auch die Umlenkeinrichtung selbst außerhalb des Vakuumbereichs
derart angeordnet sein, dass sie im Vakuumbereich wirksam ist, dass sich also insbesondere
ein elektrisches und/oder magnetisches Feld in den Vakuumbereich, insbesondere in
den Zwischenstufenbereich, erstreckt.
[0035] Es können beispielsweise auch mehrere Umlenkeinrichtungen vorgesehen sein, auch im
oder am Zwischenstufenbereich. So können zum Beispiel zwei Umlenkeinrichtungen bei,
in oder an den jeweiligen Zwischenanschlüssen vorgesehen sein. Die Verwendung von
mehreren Umlenkeinrichtungen ist insbesondere im Hinblick auf den Bauraum vorteilhaft.
So muss nicht eine große Umlenkeinrichtung vorgesehen sein, die die gewünschte Umlenkung
vollständig erfüllt, sondern die gewünschte Umlenkung kann auf mehrere Umlenkeinrichtungen
aufgeteilt werden, die in der Folge kleiner ausgeführt werden können. So lassen sich
diese günstiger im Hinblick auf den insgesamt nötigen Bauraum anordnen.
[0036] Allgemein vorteilhaft ist es, wenn ein magnetisches und/oder elektrisches Feld einer
Umlenkeinrichtung die rotierenden Teile eines Rotors möglichst wenig durchdringt.
In diesem Zusammenhang erweisen sich mehrere und/oder kleine Umlenkeinrichtungen,
die bevorzugt auch außerhalb des Zwischenstufenbereichs angeordnet sein können, als
vorteilhaft. So können Wirbelstromverluste im Rotor und eine hiermit einhergehende,
unerwünschte Erwärmung im Rotor verringert werden.
[0037] Der Strahl kann bevorzugt außermittig in Bezug auf eine Rotorachse der Vakuumpumpe
ausgerichtet sein und/oder an einem, insbesondere nicht pumpaktiven, Rotorkern vorbeigeführt
sein. Dies gilt insbesondere für den gemeinsamen Strahl, also vor Passage der Umlenkeinrichtung,
und/oder für den ersten und/oder zweiten Teilstrahl.
[0038] Vorteilhafterweise kann es vorgesehen sein, dass der Strahl, insbesondere der zweite
Teilstrahl, in einer die Pumpwirkung unterstützenden Richtung in den pumpaktiven Bereich
geführt ist. Somit kann unter Ausnutzung des zugrunde liegenden Pumpprinzips der Strahl
derart in den pumpaktiven Bereich geführt werden, dass die Teilchen des Strahls besonders
zuverlässig eingefangen werden. Im Fall einer Turbomolekularvakuumpumpe bzw. Turbopumpstufe
kann der Strahl bevorzugt eine Richtung aufweisen, die bei Eintritt in den pumpaktiven
Bereich zumindest mit einer Komponente entgegen der Drehrichtung des Turborotors verläuft.
Der Strahl läuft somit den Rotorschaufeln entgegen. Dabei hat der Strahl bevorzugt
außerdem eine Richtungskomponente in Pumprichtung bzw. parallel zur Rotorachse in
Richtung des Auslasses. Auch wenn eine gegenläufige Einleitung des Strahls vorteilhaft
ist, versteht es sich, dass es ebenso und in gewisser Hinsicht ebenfalls vorteilhaft
möglich ist, dass der Strahl mitläufig mit den Rotorschaufeln in den pumpaktiven Bereich
geführt ist, also mit einer Richtungskomponente in Drehrichtung der Rotorschaufeln.
Grundsätzlich ist auch eine Einleitung des Strahls parallel zur Rotorachse, also weder
gegen- noch mitläufig, möglich.
[0039] Besonders vorteilhaft ist insbesondere bei einer Turbomolekularpumpe eine Eintrittsrichtung
des Strahls entgegen dem lokalen Drehrichtungssinn des Rotors, so dass die Teilchen
bestenfalls die erste Rotorscheibe ohne Schaufelkontakt passieren können und erst
an der darunter liegenden Statorscheibe einen Erstkontakt mit anschließender Ablenkung
in der üblichen Kosinusverteilung im molekularen Druckbereich erhalten. Allgemein
bevorzugt kann der Strahl derart geführt sein, dass seine Teilchen möglichst ohne
Kollision mit als Rotorelementen ausgebildeten Pumpelementen, wie zum Beispiel Turborotorschaufeln,
von diesen eingefangen werden. Vorzugsweise sollen also möglichst viele Teilchen des
Strahls die Ebene der Turborotorschaufeln ohne Kollision durchtreten können. Hierzu
wird der Strahl insbesondere unter Berücksichtigung seiner Teilchengeschwindigkeit,
des Anstellwinkels der Rotorschaufeln und/oder der Drehgeschwindigkeit des Rotors
bzw. der Rotorschaufeln ausgerichtet.
[0040] Auch die Wahl des Eintrittspunkts des Strahls in den pumpaktiven Bereich in Relation
zum aktiven Rotorscheibendurchmesser bzw. zu den effektiven Außen- und Innendurchmessern
der Rotorschaufeln unterliegt der Optimierung, da damit der erste Ablenkpunkt an einer
dahinter liegenden Statorscheibe maßgeblich mitbestimmt wird. Dieser Ablenkpunkt sollte
vorteilhaft innerhalb eines gedachten Ringzylinders in axialer Fortführung des von
den Rotorschaufeln überstrichenen Bereichs liegen, so dass ein optimales Weiterpumpen
erfolgen kann. Zum Beispiel kann es vorgesehen sein, dass das aktive Pumpelement durch
eine Turborotorscheibe mit mehreren über den Umfang der Turborotorscheibe verteilt
angeordneten Rotorschaufeln gebildet ist, wobei die Rotorschaufeln eine radiale Erstreckung
von einem radial inneren Ende zu einem radial äußeren Ende der Rotorschaufeln aufweisen.
Dabei kann bevorzugt der Strahl auf einen radialen Bereich der Rotorschaufeln geführt
sein, der vom radial inneren Ende und/oder vom radial äußeren Ende der Rotorschaufeln
um wenigstens ein Viertel der radialen Erstreckung beabstandet ist. Insbesondere kann
der Strahl etwa radial mittig oder etwa bei einem Drittel der radialen Erstreckung
gemessen vom radial äußeren Ende der Rotorschaufeln auf diese geführt sein. Diese
Merkmale dienen dazu, möglichst viele Teilchen des Strahls, insbesondere des zweiten
Teilstrahls bzw. möglichst viele Schmutzpartikel, einfangen zu können.
[0041] In dieser Hinsicht ebenfalls vorteilhaft aber unabhängig hiervon kann es vorgesehen
sein, dass das pumpaktive Element ein Rotorelement ist, wobei der Strahl derart in
den pumpaktiven Bereich des Rotorelements geführt ist, dass an einem Eintrittspunkt
des Strahls in den pumpaktiven Bereich der Strahl eine Richtung, insbesondere in Bezug
auf einen Querschnitt senkrecht zur Rotorachse, aufweist, die nach außen, tangential
oder nach innen gerichtet ist.
[0042] Bei weiteren Ausführungsformen ist vorgesehen, dass das aktive Pumpelement durch
eine Turborotorscheibe mit mehreren über den Umfang der Turborotorscheibe verteilt
angeordneten Rotorschaufeln gebildet ist, wobei die Rotorschaufeln einen Anstellwinkel
in Bezug auf die Rotorachse aufweisen und wobei der Strahl beim Eintritt in den pumpaktiven
Bereich flacher angestellt ist als die Rotorschaufeln, entsprechend den Rotorschaufeln
angestellt ist oder steiler angestellt ist als die Rotorschaufeln. Ein vorteilhafter
Winkel unterliegt der Optimierung und ist abhängig von vielen Randbedingungen.
[0043] Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Vakuumpumpe mehrstufig
ausgebildet ist, der zweite Teilstrahl in eine Pumpstufe geführt ist und der erste
Teilstrahl in eine Kammer geführt ist, die an einer weiteren, insbesondere in Pumprichtung
vorgeschalteten, insbesondere in Pumprichtung ersten, Pumpstufe der Vakuumpumpe angeschlossen
ist. Diese Ausführungsform erlaubt eine besonders kompakte Bauweise bei gleichzeitig
hoher Güte des ersten Teilstrahls, indem dieselbe Vakuumpumpe einerseits den zweiten
Teilstrahl einfängt und andererseits die Kammer evakuiert. Die Pumpstufe, in die der
zweite Teilstrahl geführt ist, ist insbesondere in Pumprichtung der an die Kammer
angeschlossenen, insbesondere ersten, Pumpstufe nachgeordnet und schließt sich insbesondere
in Pumprichtung an einen Zwischenstufenbereich an, insbesondere durch den der Strahl
hindurchgeleitet ist.
[0044] Die Vakuumpumpe kann zum Beispiel allgemein als Molekularpumpe ausgebildet sein,
zum Beispiel als Turbomolekularpumpe und/oder Holweckpumpe. Grundsätzlich kann die
Vakuumpumpe auch als Kryopumpe ausgebildet sein. Schließlich sind Kombinationen verschiedener
Pumpentypen, beispielsweise in Form von unterschiedlichen Pumpstufen, vorteilhaft.
[0045] Die Aufgabe der Erfindung wird auch gelöst durch eine Vakuumpumpe nach dem hierauf
gerichteten, unabhängigen Anspruch. Die Vakuumpumpe umfasst wenigstens zwei, insbesondere
in Reihe geschaltete, Pumpstufen, wobei, insbesondere in Pumprichtung, zwischen den
Pumpstufen ein Zwischenstufenbereich angeordnet ist. Die Vakuumpumpe weist am Zwischenstufenbereich
einen ersten Zwischenanschluss zum Eintritt eines Teilchenstrahls in den Zwischenstufenbereich
und einen zweiten Zwischenanschluss zum Austritt eines Teilchenstrahls aus dem Zwischenstufenbereich
auf. Die Zwischenanschlüsse sind in Umfangsrichtung voneinander getrennt und beabstandet.
Die Trennung und beabstandete Anordnung der Zwischenanschlüsse verbessert die Qualität
des austretenden, ersten Teilstrahls und somit das Analyseergebnis.
[0046] Insbesondere können am Zwischenstufenbereich genau zwei Zwischenanschlüsse vorgesehen
sein. Grundsätzlich sind aber auch mehr als zwei Zwischenanschlüsse am Zwischenstufenbereich
möglich. Wenigstens einer der Zwischenanschlüsse, bevorzugt beide Zwischenanschlüsse,
kann beispielsweise einen eigenen Flansch aufweisen.
[0047] Außerdem können grundsätzlich auch mehrere Zwischenstufenbereiche mit Durchleitung
des Teilchenstrahls vorgesehen sein.
[0048] Die Zwischenanschlüsse sind in Umfangsrichtung voneinander getrennt und beabstandet,
insbesondere wobei sich eine Gehäusewand in Umfangsrichtung zwischen den Zwischenanschlüssen
erstreckt. Die Gehäusewand erstreckt sich bevorzugt in Umfangsrichtung über einen
Winkelbereich von wenigstens 20°, insbesondere wenigstens 40°, in Bezug auf eine Zentral-
und/oder Rotorachse.
[0049] Gemäß einer Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Zwischenanschlüsse derart angeordnet
sind, dass sich keine gerade Linie durch die Zwischenanschlüsse legen lässt. Die Zwischenanschlüsse
sind demnach nicht "optisch durchsichtig" und man kann durch die Zwischenanschlüsse
nicht "geradeaus durchgucken".
[0050] Allgemein können die Zwischenanschlüsse bevorzugt pfeilförmig angeordnet bzw. ausgerichtet
sein, wobei die Pfeilrichtung bevorzugt im Wesentlichen in Pumprichtung der Vakuumpumpe
zeigt.
[0051] Beispielsweise kann wenigstens einer der Zwischenanschlüsse eine Flanschebene aufweisen,
die schräg in Bezug auf eine Rotorachse angeordnet ist. Ein Winkel zwischen der Flanschebene
und der Rotorachse kann dabei bevorzugt im Bereich von 40° bis 60° liegen. Insbesondere
können beide Zwischenanschlüsse schräg und insbesondere mit dem angegebenen Winkelbereich
zur Rotorachse angeordnet sein.
[0052] Insbesondere ist ein Teilchenstrahl durch den Zwischenstufenbereich derart hindurchführbar,
dass ein Teil des Strahls, nämlich ein erster Teilstrahl, wieder aus dem Zwischenstufenbereich
austritt und dass ein anderer Teil des Strahls, nämlich ein zweiter Teilstrahl, in
einen pumpaktiven Bereich der Vakuumpumpe geführt ist.
[0053] Die Vakuumpumpe umfasst gemäß einer Ausführungsform eine Umlenkeinrichtung für einen
Teilchenstrahl im Zwischenstufenbereich, mittels derer der Strahl in wenigstens zwei
Teilstrahlen aufteilbar ist und die dazu eingerichtet ist, dass ein erster Teilstrahl
zum zweiten Zwischenanschluss, und insbesondere durch diesen hindurch zu einer Analysatoreinheit,
geführt ist und ein zweiter Teilstrahl in eine dem Zwischenstufenbereich nachgeordnete
Pumpstufe geführt ist.
[0054] Die Zwischenanschlüsse können mit Vorteil zumindest im Wesentlichen gegenüberliegend
angeordnet sein, dabei bevorzugt nicht radial gegenüberliegend, sondern mit einer
in Bezug auf einen Pumpenquerschnitt außermittig verlaufenden Verbindungslinie.
[0055] Die Aufgabe wird auch gelöst durch ein Gasanalyseverfahren, insbesondere Massenspektrometrieverfahren,
nach dem hierauf gerichteten Anspruch. Insbesondere wird dieses Verfahren mit einem
Vakuumsystem wie hierin offenbart und/oder mit einer Vakuumpumpe wie hierin offenbart
durchgeführt. Dabei wird eine bzw. die Vakuumpumpe mit einem pumpaktiven Bereich,
in dem ein Gas mittels eines aktiven Pumpelements förderbar ist, bereitgestellt, ein
Strahl von zu analysierenden Teilchen erzeugt und der Strahl mittels einer Umlenkeinrichtung
derart umgelenkt, dass unterschiedliche Bestandteile des Strahls unterschiedlich abgelenkt
werden, sodass wenigstens ein erster und ein zweiter Teilstrahl ausgebildet werden,
wobei der zweite Teilstrahl in den pumpaktiven Bereich der Vakuumpumpe geführt wird,
und wobei der erste Teilstrahl nicht in den pumpaktiven Bereich der Vakuumpumpe geführt,
sondern analysiert wird.
[0056] Es versteht sich, dass das erfindungsgemäße Vakuumsystem und seine Ausführungsformen
durch die Merkmale der erfindungsgemäßen Vakuumpumpe und des Gasanalyseverfahrens
sowie ihrer Ausführungsformen einzeln und in Kombination zumindest sinngemäß vorteilhaft
weitergebildet werden können, und umgekehrt.
[0057] Nachfolgend wird die Erfindung beispielhaft anhand vorteilhafter Ausführungsformen
unter Bezugnahme auf die beigefügten Figuren beschrieben. Es zeigen, jeweils schematisch:
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht einer Turbomolekularpumpe,
- Fig. 2
- eine Ansicht der Unterseite der Turbomolekularpumpe von Fig. 1,
- Fig. 3
- einen Querschnitt der Turbomolekularpumpe längs der in Fig. 2 gezeigten Schnittlinie
A-A,
- Fig. 4
- eine Querschnittsansicht der Turbomolekularpumpe längs der in Fig. 2 gezeigten Schnittlinie
B-B,
- Fig. 5
- eine Querschnittsansicht der Turbomolekularpumpe längs der in Fig. 2 gezeigten Schnittlinie
C-C,
- Fig. 6 bis 9
- schematisch verschiedene Ausführungsformen eines erfindungsgemäßen Vakuumsystems,
- Fig. 10
- eine Vakuumpumpe im Querschnitt mit einer Umlenkeinrichtung,
- Fig. 11
- eine mehrstufige Vakuumpumpe mit Zwischenanschlüssen,
- Fig. 12 bis 14
- verschiedene Ausrichtungsmöglichkeiten für den Strahl in Bezug auf einen Rotor einer
Turbomolekularpumpe.
[0058] Die in Fig. 1 gezeigte Turbomolekularpumpe 111 umfasst einen von einem Einlassflansch
113 umgebenen Pumpeneinlass 115, an welchen in an sich bekannter Weise ein nicht dargestellter
Rezipient angeschlossen werden kann. Das Gas aus dem Rezipienten kann über den Pumpeneinlass
115 aus dem Rezipienten gesaugt und durch die Pumpe hindurch zu einem Pumpenauslass
117 gefördert werden, an den eine Vorvakuumpumpe, wie etwa eine Drehschieberpumpe,
angeschlossen sein kann.
[0059] Der Einlassflansch 113 bildet bei der Ausrichtung der Vakuumpumpe gemäß Fig. 1 das
obere Ende des Gehäuses 119 der Vakuumpumpe 111. Das Gehäuse 119 umfasst ein Unterteil
121, an welchem seitlich ein Elektronikgehäuse 123 angeordnet ist. In dem Elektronikgehäuse
123 sind elektrische und/oder elektronische Komponenten der Vakuumpumpe 111 untergebracht,
z.B. zum Betreiben eines in der Vakuumpumpe angeordneten Elektromotors 125. Am Elektronikgehäuse
123 sind mehrere Anschlüsse 127 für Zubehör vorgesehen. Außerdem sind eine Datenschnittstelle
129, z.B. gemäß dem RS485-Standard, und ein Stromversorgungsanschluss 131 am Elektronikgehäuse
123 angeordnet.
[0060] Am Gehäuse 119 der Turbomolekularpumpe 111 ist ein Fluteinlass 133, insbesondere
in Form eines Flutventils, vorgesehen, über den die Vakuumpumpe 111 geflutet werden
kann. Im Bereich des Unterteils 121 ist ferner noch ein Sperrgasanschluss 135, der
auch als Spülgasanschluss bezeichnet wird, angeordnet, über welchen Spülgas zum Schutz
des Elektromotors 125 (siehe z.B. Fig. 3) vor dem von der Pumpe geförderten Gas in
den Motorraum 137, in welchem der Elektromotor 125 in der Vakuumpumpe 111 untergebracht
ist, gebracht werden kann. Im Unterteil 121 sind ferner noch zwei Kühlmittelanschlüsse
139 angeordnet, wobei einer der Kühlmittelanschlüsse als Einlass und der andere Kühlmittelanschluss
als Auslass für Kühlmittel vorgesehen ist, das zu Kühlzwecken in die Vakuumpumpe geleitet
werden kann.
[0061] Die untere Seite 141 der Vakuumpumpe kann als Standfläche dienen, sodass die Vakuumpumpe
111 auf der Unterseite 141 stehend betrieben werden kann. Die Vakuumpumpe 111 kann
aber auch über den Einlassflansch 113 an einem Rezipienten befestigt werden und somit
gewissermaßen hängend betrieben werden. Außerdem kann die Vakuumpumpe 111 so gestaltet
sein, dass sie auch in Betrieb genommen werden kann, wenn sie auf andere Weise ausgerichtet
ist als in Fig. 1 gezeigt ist. Es lassen sich auch Ausführungsformen der Vakuumpumpe
realisieren, bei der die Unterseite 141 nicht nach unten, sondern zur Seite gewandt
oder nach oben gerichtet angeordnet werden kann.
[0062] An der Unterseite 141, die in Fig. 2 dargestellt ist, sind noch diverse Schrauben
143 angeordnet, mittels denen hier nicht weiter spezifizierte Bauteile der Vakuumpumpe
aneinander befestigt sind. Beispielsweise ist ein Lagerdeckel 145 an der Unterseite
141 befestigt.
[0063] An der Unterseite 141 sind außerdem Befestigungsbohrungen 147 angeordnet, über welche
die Pumpe 111 beispielsweise an einer Auflagefläche befestigt werden kann.
[0064] In den Figuren 2 bis 5 ist eine Kühlmittelleitung 148 dargestellt, in welcher das
über die Kühlmittelanschlüsse 139 ein- und ausgeleitete Kühlmittel zirkulieren kann.
[0065] Wie die Schnittdarstellungen der Figuren 3 bis 5 zeigen, umfasst die Vakuumpumpe
mehrere Prozessgaspumpstufen zur Förderung des an dem Pumpeneinlass 115 anstehenden
Prozessgases zu dem Pumpenauslass 117.
[0066] In dem Gehäuse 119 ist ein Rotor 149 angeordnet, der eine um eine Rotationsachse
151 drehbare Rotorwelle 153 aufweist.
[0067] Die Turbomolekularpumpe 111 umfasst mehrere pumpwirksam miteinander in Serie geschaltete
turbomolekulare Pumpstufen mit mehreren an der Rotorwelle 153 befestigten radialen
Rotorscheiben 155 und zwischen den Rotorscheiben 155 angeordneten und in dem Gehäuse
119 festgelegten Statorscheiben 157. Dabei bilden eine Rotorscheibe 155 und eine benachbarte
Statorscheibe 157 jeweils eine turbomolekulare Pumpstufe. Die Statorscheiben 157 sind
durch Abstandsringe 159 in einem gewünschten axialen Abstand zueinander gehalten.
[0068] Die Vakuumpumpe umfasst außerdem in radialer Richtung ineinander angeordnete und
pumpwirksam miteinander in Serie geschaltete Holweck-Pumpstufen. Der Rotor der Holweck-Pumpstufen
umfasst eine an der Rotorwelle 153 angeordnete Rotornabe 161 und zwei an der Rotornabe
161 befestigte und von dieser getragene zylindermantelförmige Holweck-Rotorhülsen
163, 165, die koaxial zur Rotationsachse 151 orientiert und in radialer Richtung ineinander
geschachtelt sind. Ferner sind zwei zylindermantelförmige Holweck-Statorhülsen 167,
169 vorgesehen, die ebenfalls koaxial zu der Rotationsachse 151 orientiert und in
radialer Richtung gesehen ineinander geschachtelt sind.
[0069] Die pumpaktiven Oberflächen der Holweck-Pumpstufen sind durch die Mantelflächen,
also durch die radialen Innen- und/oder Außenflächen, der Holweck-Rotorhülsen 163,
165 und der Holweck-Statorhülsen 167, 169 gebildet. Die radiale Innenfläche der äußeren
Holweck-Statorhülse 167 liegt der radialen Außenfläche der äußeren Holweck-Rotorhülse
163 unter Ausbildung eines radialen Holweck-Spalts 171 gegenüber und bildet mit dieser
die der Turbomolekularpumpen nachfolgende erste Holweck-Pumpstufe. Die radiale Innenfläche
der äußeren Holweck-Rotorhülse 163 steht der radialen Außenfläche der inneren Holweck-Statorhülse
169 unter Ausbildung eines radialen Holweck-Spalts 173 gegenüber und bildet mit dieser
eine zweite Holweck-Pumpstufe. Die radiale Innenfläche der inneren Holweck-Statorhülse
169 liegt der radialen Außenfläche der inneren Holweck-Rotorhülse 165 unter Ausbildung
eines radialen Holweck-Spalts 175 gegenüber und bildet mit dieser die dritte Holweck-Pumpstufe.
[0070] Am unteren Ende der Holweck-Rotorhülse 163 kann ein radial verlaufender Kanal vorgesehen
sein, über den der radial außenliegende Holweck-Spalt 171 mit dem mittleren Holweck-Spalt
173 verbunden ist. Außerdem kann am oberen Ende der inneren Holweck-Statorhülse 169
ein radial verlaufender Kanal vorgesehen sein, über den der mittlere Holweck-Spalt
173 mit dem radial innenliegenden Holweck-Spalt 175 verbunden ist. Dadurch werden
die ineinander geschachtelten Holweck-Pumpstufen in Serie miteinander geschaltet.
Am unteren Ende der radial innenliegenden Holweck-Rotorhülse 165 kann ferner ein Verbindungskanal
179 zum Auslass 117 vorgesehen sein.
[0071] Die vorstehend genannten pumpaktiven Oberflächen der Holweck-Statorhülsen 163, 165
weisen jeweils mehrere spiralförmig um die Rotationsachse 151 herum in axialer Richtung
verlaufende Holweck-Nuten auf, während die gegenüberliegenden Mantelflächen der Holweck-Rotorhülsen
163, 165 glatt ausgebildet sind und das Gas zum Betrieb der Vakuumpumpe 111 in den
Holweck-Nuten vorantreiben.
[0072] Zur drehbaren Lagerung der Rotorwelle 153 sind ein Wälzlager 181 im Bereich des Pumpenauslasses
117 und ein Permanentmagnetlager 183 im Bereich des Pumpeneinlasses 115 vorgesehen.
[0073] Im Bereich des Wälzlagers 181 ist an der Rotorwelle 153 eine konische Spritzmutter
185 mit einem zu dem Wälzlager 181 hin zunehmenden Außendurchmesser vorgesehen. Die
Spritzmutter 185 steht mit mindestens einem Abstreifer eines Betriebsmittelspeichers
in gleitendem Kontakt. Der Betriebsmittelspeicher umfasst mehrere aufeinander gestapelte
saugfähige Scheiben 187, die mit einem Betriebsmittel für das Wälzlager 181, z.B.
mit einem Schmiermittel, getränkt sind.
[0074] Im Betrieb der Vakuumpumpe 111 wird das Betriebsmittel durch kapillare Wirkung von
dem Betriebsmittelspeicher über den Abstreifer auf die rotierende Spritzmutter 185
übertragen und in Folge der Zentrifugalkraft entlang der Spritzmutter 185 in Richtung
des größer werdenden Außendurchmessers der Spritzmutter 185 zu dem Wälzlager 181 hin
gefördert, wo es z.B. eine schmierende Funktion erfüllt. Das Wälzlager 181 und der
Betriebsmittelspeicher sind durch einen wannenförmigen Einsatz 189 und den Lagerdeckel
145 in der Vakuumpumpe eingefasst.
[0075] Das Permanentmagnetlager 183 umfasst eine rotorseitige Lagerhälfte 191 und eine statorseitige
Lagerhälfte 193, welche jeweils einen Ringstapel aus mehreren in axialer Richtung
aufeinander gestapelten permanentmagnetischen Ringen 195, 197 umfassen. Die Ringmagnete
195, 197 liegen einander unter Ausbildung eines radialen Lagerspalts 199 gegenüber,
wobei die rotorseitigen Ringmagnete 195 radial außen und die statorseitigen Ringmagnete
197 radial innen angeordnet sind. Das in dem Lagerspalt 199 vorhandene magnetische
Feld ruft magnetische Abstoßungskräfte zwischen den Ringmagneten 195, 197 hervor,
welche eine radiale Lagerung der Rotorwelle 153 bewirken. Die rotorseitigen Ringmagnete
195 sind von einem Trägerabschnitt 201 der Rotorwelle 153 getragen, welcher die Ringmagnete
195 radial außenseitig umgibt. Die statorseitigen Ringmagnete 197 sind von einem statorseitigen
Trägerabschnitt 203 getragen, welcher sich durch die Ringmagnete 197 hindurch erstreckt
und an radialen Streben 205 des Gehäuses 119 aufgehängt ist. Parallel zu der Rotationsachse
151 sind die rotorseitigen Ringmagnete 195 durch ein mit dem Trägerabschnitt 203 gekoppeltes
Deckelelement 207 festgelegt. Die statorseitigen Ringmagnete 197 sind parallel zu
der Rotationsachse 151 in der einen Richtung durch einen mit dem Trägerabschnitt 203
verbundenen Befestigungsring 209 sowie einen mit dem Trägerabschnitt 203 verbundenen
Befestigungsring 211 festgelegt. Zwischen dem Befestigungsring 211 und den Ringmagneten
197 kann außerdem eine Tellerfeder 213 vorgesehen sein.
[0076] Innerhalb des Magnetlagers ist ein Not- bzw. Fanglager 215 vorgesehen, welches im
normalen Betrieb der Vakuumpumpe 111 ohne Berührung leer läuft und erst bei einer
übermäßigen radialen Auslenkung des Rotors 149 relativ zu dem Stator in Eingriff gelangt,
um einen radialen Anschlag für den Rotor 149 zu bilden, da eine Kollision der rotorseitigen
Strukturen mit den statorseitigen Strukturen verhindert wird. Das Fanglager 215 ist
als ungeschmiertes Wälzlager ausgebildet und bildet mit dem Rotor 149 und/oder dem
Stator einen radialen Spalt, welcher bewirkt, dass das Fanglager 215 im normalen Pumpbetrieb
außer Eingriff ist. Die radiale Auslenkung, bei der das Fanglager 215 in Eingriff
gelangt, ist groß genug bemessen, sodass das Fanglager 215 im normalen Betrieb der
Vakuumpumpe nicht in Eingriff gelangt, und gleichzeitig klein genug, sodass eine Kollision
der rotorseitigen Strukturen mit den statorseitigen Strukturen unter allen Umständen
verhindert wird.
[0077] Die Vakuumpumpe 111 umfasst den Elektromotor 125 zum drehenden Antreiben des Rotors
149. Der Anker des Elektromotors 125 ist durch den Rotor 149 gebildet, dessen Rotorwelle
153 sich durch den Motorstator 217 hindurch erstreckt. Auf den sich durch den Motorstator
217 hindurch erstreckenden Abschnitt der Rotorwelle 153 kann radial außenseitig oder
eingebettet eine Permanentmagnetanordnung angeordnet sein. Zwischen dem Motorstator
217 und dem sich durch den Motorstator 217 hindurch erstreckenden Abschnitt des Rotors
149 ist ein Zwischenraum 219 angeordnet, welcher einen radialen Motorspalt umfasst,
über den sich der Motorstator 217 und die Permanentmagnetanordnung zur Übertragung
des Antriebsmoments magnetisch beeinflussen können.
[0078] Der Motorstator 217 ist in dem Gehäuse innerhalb des für den Elektromotor 125 vorgesehenen
Motorraums 137 festgelegt. Über den Sperrgasanschluss 135 kann ein Sperrgas, das auch
als Spülgas bezeichnet wird, und bei dem es sich beispielsweise um Luft oder um Stickstoff
handeln kann, in den Motorraum 137 gelangen. Über das Sperrgas kann der Elektromotor
125 vor Prozessgas, z.B. vor korrosiv wirkenden Anteilen des Prozessgases, geschützt
werden. Der Motorraum 137 kann auch über den Pumpenauslass 117 evakuiert werden, d.h.
im Motorraum 137 herrscht zumindest annäherungsweise der von der am Pumpenauslass
117 angeschlossenen Vorvakuumpumpe bewirkte Vakuumdruck.
[0079] Zwischen der Rotornabe 161 und einer den Motorraum 137 begrenzenden Wandung 221 kann
außerdem eine sog. und an sich bekannte Labyrinthdichtung 223 vorgesehen sein, insbesondere
um eine bessere Abdichtung des Motorraums 217 gegenüber den radial außerhalb liegenden
Holweck-Pumpstufen zu erreichen.
[0080] Die nachfolgend beschriebenen Pumpen und Systeme sind stark schematisiert und vereinfach
dargestellt. Sie sind zwecks praktischer Umsetzung vorteilhaft mit einzelnen oder
mehreren Merkmalen der vorstehend insbesondere anhand der Fig. 1 bis 5 beschriebenen
Pumpe ausführbar.
[0081] In Fig. 6 ist ein Gasanalysesystem 20 gezeigt, welches eine Vakuumpumpe 22, eine
Umlenkeinrichtung 24 für einen Teilchenstrahl 26 sowie eine Analysatoreinheit 28 umfasst.
Die Umlenkeinrichtung 24 ist dazu eingerichtet, den Strahl 26 in wenigstens einen
ersten Teilstrahl 30 und einen zweiten Teilstrahl 32 aufzuteilen, indem die Bestandteile
der betreffenden Teilstrahlen durch die Umlenkeinrichtung 24 unterschiedlich stark
abgelenkt werden.
[0082] Die Umlenkeinrichtung 24 ist hier lediglich durch einen Kreis angedeutet, der ein
durch die Umlenkeinrichtung 24 erzeugtes Magnetfeld oder elektrisches Feld symbolisiert.
[0083] Die Moleküle des Strahls 26 vor Passage der Umlenkeinrichtung 24, also des gemeinsamen
Strahls, haben eine bestimmte Geschwindigkeit und sind teilweise geladen. Im Feld
der Umlenkeinrichtung 24 werden die Moleküle insbesondere in Abhängigkeit von ihrer
Masse und ihrer Ladung (bei unterschiedlicher Geschwindigkeit auch abhängig von dieser)
unterschiedlich stark abgelenkt. Ungeladene Moleküle werden nicht abgelenkt und fliegen
geradeaus. Diese Moleküle bilden hier den zweiten Teilstrahl 32, der hier und im Folgenden
gepunktet dargestellt ist.
[0084] Geladene Teilchen einer bestimmten Art werden entsprechend der gestrichelten Linie
des ersten Teilstrahls 30 abgelenkt und sind zu der Analysatoreinheit 28 geführt.
Diese Teilchen sind es, die durch die Analysatoreinheit 28 zu detektieren sind. Die
Teilchen des zweiten Teilstrahls 32 bilden in diesem Zusammenhang Schmutzpartikel
und sind im Bereich der Analysatoreinheit 28 nicht erwünscht.
[0085] Es versteht sich, dass typische Teilchenstrahlen 26 von Gasanalysesystemen meist
mehr als zwei Bestandteile, also mehr als zwei verschiedene Molekülarten aufweisen.
Folglich werden typischerweise nicht lediglich zwei diskrete Teilstrahlen 30, 32 ausgebildet,
sondern tatsächlich bildet sich ein ganzer Fächer von Teilstrahlen aus. Dieser Fächer
enthält zum großen Teil Schmutzpartikel, also Teilstrahlen, die nicht zur Analysatoreinheit
28 geführt werden sollen. Das Ziel ist es, möglichst viele Schmutzpartikel und möglichst
viele zweite Teilstrahlen, die Schmutzpartikel umfassen, in einen pumpaktiven Bereich
34 der Vakuumpumpe 22 zu führen. Hierdurch werden die Schmutzpartikel aktiv abgeführt
und eine Kontamination des ersten Teilstrahls 30 sowie des Bereichs der Analysatoreinheit
28 wird reduziert.
[0086] Der pumpaktive Bereich 34 ist hier zumindest durch eine in Pumprichtung der Vakuumpumpe
22 erste Turborotorscheibe 36 gebildet und konkret durch deren über den Umfang verteilt
angeordnete Rotorschaufeln. Die Vakuumpumpe 22 umfasst beispielhaft mehrere Turborotorscheiben
36, allgemein Turbostufen, sowie eine Holweckstufe 38.
[0087] Bei der Ausführungsform der Fig. 6 ist der zweite Teilstrahl 32 parallel zur Rotorachse
40 der Vakuumpumpe 22 und parallel zu deren Pumprichtung in den pumpaktiven Bereich
34 geführt. Bei der Ausführungsform der Fig. 7 ist der zweite Teilstrahl 32 hingegen
schräg zur Rotorachse 40 in den pumpaktiven Bereich 34 geführt. In Fig. 7 ist zudem
eine Blende 42 für den ersten Teilstrahl 30 angedeutet, die der Umlenkeinrichtung
24 nachgeschaltet ist und die Selektion der Teilstrahlen weiter verbessert.
[0088] Insbesondere mit Blick auf die Fig. 6 und 7 lässt sich außerdem eine nicht separat
dargestellte, gleichwohl hiermit offenbarte erfindungsgemäße Ausführungsform eines
Vakuumsystems beschreiben, bei der keine Umlenkeinrichtung vorgesehen ist und bei
der keine Teilstrahlen ausgebildet werden. Dabei wird insbesondere der Strahl 26 in
den pumpaktiven Bereich der Pumpstufe 36 geführt, wobei der Weg des Strahls 26 insbesondere
demjenigen des zweiten Teilstrahls 32 bzw. dem gepunkteten Pfeil entspricht. Die Teilchen
des in die Pumpstufe 36 geführten Strahls 26 bzw. 32 werden direkt von der Pumpstufe
36 eingefangen und vorteilhaft abgeführt, unabhängig davon, ob zuvor Teile des Strahls
26 umgelenkt wurden.
[0089] In Fig. 8 ist ein Gasanalysesystem 20 mit einer mehrstufigen Vakuumpumpe 22 dargestellt,
wobei der Strahl 26 bzw. die Teilstrahlen 30 und 32 durch einen Zwischenstufenbereich
44 geführt sind. Dabei ist der zweite Teilstrahl 32 in einen pumpaktiven Bereich einer
dem Zwischenstufenbereich 44 in Pumprichtung nachgeordneten Turborotorscheibe 36 geführt.
[0090] Der gemeinsame Strahl 26 ist in den Zwischenstufenbereich 44 durch einen ersten Zwischenanschluss
46 geführt. Der erste Teilstrahl 30 tritt aus dem Zwischenstufenbereich 44 durch einen
zweiten Zwischenanschluss 48 aus.
[0091] Die Umlenkeinrichtung 24 ist im Zwischenstufenbereich 44 angeordnet bzw. wirksam
und bewirkt dort die Aufteilung des gemeinsamen Strahls 26 in die Teilstrahlen 30,
32.
[0092] Bei der Ausführungsform der Fig. 8 ist der Zwischenanschluss 48 an eine Kammer 50
angeschlossen. In dieser Kammer 50 befindet sich die Analysatoreinheit 28 und der
erste Teilstrahl 30 ist durch den Zwischenanschluss 48 zu der Analysatoreinheit 28
geführt. Die Kammer 50 ist zudem an einen Einlass 52 der Vakuumpumpe 22 angeschlossen,
wobei in dieser Ausführungsform ein weiterer Satz von Turborotorscheiben 54 am Einlass
52 angeordnet ist und die Kammer 50 evakuiert.
[0093] Die Turborotorscheiben 36 und 54 sind auf einer gemeinsamen Rotorwelle 56 angeordnet,
auf der sich in diesem Beispiel auch ein Holweckrotor der Holweck-pumpstufe 38 befindet.
[0094] Die Vakuumpumpe 22 wird in dieser Ausführungsform einerseits zur verbesserten Auftrennung
der Teilstrahlen 30 und 32 eingesetzt, indem die Moleküle des zweiten Teilstrahls
32 aktiv abgeführt werden und somit der erste Teilstrahl 30 gewissermaßen gereinigt
wird. Andererseits dient die Vakuumpumpe 22 gleichzeitig der Evakuierung der Kammer
50, in der sich die Analysatoreinheit 28 befindet. Hieraus ergibt sich eine äußerst
kompakte Bauweise bei vorteilhafter Analysegenauigkeit.
[0095] Bei der gezeigten Ausführungsform sind zudem der gemeinsame Strahl 26 und der erste
Teilstrahl 30 schräg in Bezug auf die Rotorachse bzw. die Rotorwelle 56 ausgerichtet.
Aus Fig. 8 ergibt sich, dass dies ebenfalls der kompakten Bauweise zuträglich ist.
[0096] Allgemein und am Beispiel der Fig. 8 anschaulich nachvollziehbar gilt, dass der gemeinsame
Teilchenstrahl 26 auch Moleküle umfassen kann, die stärker geladen sind und/oder leichter
sind als diejenigen des ersten Teilstrahls 30. Allgemein kann der gemeinsame Strahl
26 also Moleküle umfassen, die noch stärker abgelenkt werden als der erste Teilstrahl
30. Ein hieraus resultierender, der Übersichtlichkeit halber in den Figuren nicht
gezeigter, dritter Teilstrahl wird durch die Umlenkeinrichtung 24 also entgegen der
Pumprichtung auf die in Pumprichtung letzte der Turborotorscheiben 54 geführt. Auch
dieser dritte Teilstrahl ist damit auf einen pumpaktiven Bereich geführt, anders als
der zweite Teilstrahl 32 allerdings nicht in Pumprichtung, sondern entgegen der Pumprichtung.
Gleichwohl verleiht die betreffende Turborotorscheibe 54 bzw. deren Rotorschaufeln
den Molekülen des dritten Teilstrahls eine Vorzugsrichtung in Pumprichtung, sodass
auch diese Moleküle aktiv abgeführt werden. Bei diesen Molekülen ist zwar dann eine
Kollision mit den Molekülen des ersten Teilstrahls 30 möglich. Gleichwohl wird insgesamt
die Wahrscheinlichkeit verringert, dass die Moleküle des dritten Teilstrahls durch
den Zwischenanschluss 48 austreten bzw. zur Analysatoreinheit 28 gelangen. Auch in
Bezug auf den dritten Teilstrahl wird somit das Analyseergebnis verbessert.
[0097] Grundsätzlich kann der dritte Teilstrahl auch auf eine Statorscheibe geführt sein,
die der letzten der Turborotorscheiben 54 nachgeordnet ist. In diesem Zusammenhang
sei erwähnt, dass in den Figuren 6 bis 14 keine Statorscheiben gezeigt sind, dass
jedoch allgemein vorteilhaft eine solche einer jeweiligen Turborotorscheibe zugeordnet,
insbesondere nachgeordnet, ist. Auch eine Statorscheibe als Scheibe, auf weiche der
dritte Teilstrahl trifft, ist grundsätzlich vorteilhaft in diesem Zusammenhang, wenngleich
sie auch nicht aktiv wirkt. Denn ihre dem Zwischenstufenbereich 44 zugewandte Oberfläche
gibt eine vorteilhafte Desorptionsrichtungsverteilung für ein daran haftendes Teilchen
vor, wobei die Wahrscheinlichkeit für eine Desorption mit Bewegungskomponente in Pumprichtung
hoch ist.
[0098] Wie bereits angedeutet, bilden sich zwischen dem ersten Teilstrahl 30 und dem zweiten
Teilstrahl 32 einerseits sowie zwischen dem ersten Teilstrahl 30 und dem vorstehend
beschriebenen dritten Teilstrahl in der Praxis zahlreiche weitere Teilstrahlen aus,
die im Wesentlichen fächerartig ausgerichtet sind. Einige dieser Teilstrahlen landen
auf passiven Bauteilen, insbesondere auf einer Gehäuseinnenwand. Diese Moleküle desorbieren
von der Gehäuseinnenwand mit statistischer Richtungsverteilung, was allgemein ungünstig
im Hinblick auf das Ziel ist, möglichst wenige Schmutzpartikel zu der Analysatoreinheit
28 gelangen zu lassen. Folglich gilt es, möglichst viele Teilstrahlen und möglichst
viele Moleküle, die vom ersten Teilstrahl 30 verschieden sind, also möglichst viele
Schmutzpartikel, zu einem pumpaktiven Bereich der Vakuumpumpe 22, insbesondere zu
den Turborotorschaufeln, zu führen.
[0099] Die Ausführungsform der Fig. 9 ist derjenigen der Fig. 8 insgesamt ähnlich, zeichnet
sich aber dadurch aus, dass hier zwei Umlenkeinrichtungen 24 im Zwischenstufenbereich
44 vorgesehen sind, dies im Gegensatz zu der beispielhaft einzigen Umlenkeinrichtung
24 der Ausführungsform der Fig. 8.
[0100] Eine in Richtung des Strahls 26 erste Umlenkeinrichtung 24 trennt die Teilstrahlen
30 und 32 auf. Die nachgeordnete Umlenkeinrichtung 24 dient hingegen lediglich der
weiteren Umlenkung bzw. weiteren Reinigung des ersten Teilstrahls 30. Grundsätzlich
sind verschiedene Anordnungen von Umlenkeinrichtungen möglich.
[0101] Die Felder der zwei Umlenkeinrichtungen 24 der Ausführungsform der Fig. 9 durchdringen
den Rotor der Vakuumpumpe 22 und dessen rotierende Teile in deutlich geringerem Maße,
als das Feld der Umlenkeinrichtung 24 der Ausführungsform der Fig. 8. Es ergeben sich
somit bei dieser Ausführungsform deutlich geringere Wirbelstromverluste und somit
eine geringere Erwärmung des Rotors.
[0102] In Fig. 10 ist eine Vakuumpumpe 22, zum Beispiel diejenige der Ausführungsform der
Fig. 8, im Querschnitt dargestellt, wobei die Schnittebene senkrecht zu einer Rotorwelle
56 ausgerichtet und insbesondere auf axialer Höhe eines Zwischenstufenbereichs 44
angeordnet ist. An dem Zwischenstufenbereich 44 sind ein erster Zwischenanschluss
46 und ein zweiter Zwischenanschluss 48 vorgesehen. Diese sind separat voneinander
ausgeführt und in Umfangsrichtung in Bezug auf die Rotorwelle 56 beabstandet. In Umfangsrichtung
zwischen den Zwischenanschlüssen 46 und 48 erstreckt sich eine Gehäusewand 58 der
Vakuumpumpe 22. Zwischen der Gehäusewand 58 und der Rotorwelle ist ein Umlenkeinrichtung
24 wirksam.
[0103] Die Zwischenanschlüsse 46 und 48 sind gegenüberliegend voneinander angeordnet, nämlich
derart, dass eine Verbindungslinie außermittig an der Rotorwelle 56 vorbei verläuft.
[0104] Ein Strahl 26 ist durch eine hier durchgehend dargestellte Linie angedeutet. Denn
aufgrund der gewählten Perspektive sind hier der erste Teilstrahl 30 und der zweite
Teilstrahl 32 nicht separat sichtbar, sondern liegen übereinander. Es versteht sich
aber, dass die hier gewählte Strahlausrichtung, mit Strahlebene parallel zur Rotorachse
bzw. zur Rotorwelle 56, beispielhaft ist.
[0105] Der gemeinsame Strahl 26 tritt durch den ersten Zwischenanschluss in den Zwischenstufenbereich
44 ein und gelangt in den Wirkbereich der Umlenkeinrichtung 24. Dort wird der Strahl
26 in die Teilstrahlen 30, 32 aufgeteilt, wobei der erste Teilstrahl 30 durch den
zweiten Zwischenanschluss 48 aus dem Zwischenstufenbereich 44 herausgeführt ist.
[0106] Der zweite Teilstrahl 32 ist auf den pumpaktiven Bereich der sichtbaren Turborotorscheibe
36, konkret auf den von den mehreren Rotorschaufeln 60 überstrichenen Bereich geführt.
Bevorzugt verläuft die Rotationsrichtung der Rotorwelle 56 bzw. der Turborotorscheibe
36 hier mit dem Uhrzeigersinn.
[0107] Fig. 11 zeigt eine Vakuumpumpe 22 mit Zwischenanschlüssen 46 und 48 an einem Zwischenstufenbereich
44. Ein jeweiliger Zwischenanschluss 46 umfasst einen Flansch 62 bzw. 64 zum dichten
Anschluss der Zwischenanschlüsse 46, 48 an weitere Komponenten. Der Flansch 62 weist
eine Flanschebene 66 auf, die schräg zur Rotorachse 40 verläuft. Auch der Flansch
64 weist eine Flanschebene 68 auf, die schräg zur Rotorachse 40 ausgerichtet ist.
[0108] Die Zwischenanschlüsse 46 und 48 sind derart angeordnet, dass sich keine gerade Linie
durch die Zwischenanschlüsse legen lässt, dass die Zwischenanschlüsse also nicht optisch
durchsichtig sind.
[0109] Die Zwischenanschlüsse 46 und 48 sind in dieser Ausführungsform pfeilförmig angeordnet.
Typischerweise werden mögliche Winkel der Zwischenanschlüsse und/oder Flanschebenen
in Bezug auf die Rotorachse mit denjenigen der Strahlen 26 und 30 korrelieren. Die
Winkel der Zwischenanschlüsse und/oder Flanschebenen können aber auch in einem deutlich
weiteren Winkelbereich liegen, da gegebenenfalls die eigentliche Umlenkung in der
Umgebung der Anschlussebene erfolgen kann und damit eine weitgehend freie Winkelwahl
möglich wird.
[0110] Die Vakuumpumpe 22 weist einen Einlass 52 auf. Dieser kann zum Beispiel an eine Kammer
angeschlossen sein, zum Beispiel ebenfalls über einen Flansch. Dabei kann die Flanschebene
zum Beispiel senkrecht zur Rotorachse 40 verlaufen oder ebenfalls schräg verlaufen.
Zum Beispiel kann die Flanschebene des Einlasses 52 auch parallel zu derjenigen des
Flansches 64 ausgerichtet sein, sodass die Pumpe 22 mit den Anschlüssen 48 und 52
vorteilhaft an ein Kammergehäuse angeschlossen werden kann.
[0111] In Fig. 12 ist eine Rotorwelle 56 mit Rotorschaufeln 60 einer Turborotorscheibe im
Querschnitt dargestellt. Eine Drehrichtung ist entgegen dem Uhrzeigersinn angedeutet.
Unterschiedlich ausgerichtete zweite Teilstrahlen 32 sind durch Pfeile angedeutet.
Der Bezug auf zweite Teilstrahlen 32 ist hier und im Folgenden beispielhaft und zur
erleichterten Anknüpfung an die vorstehend beschriebenen Beispiele mit Umlenkeinrichtung
gewählt. Es versteht sich, dass die mit Bezug auf die Fig. 12 bis 14 veranschaulichten
Möglichkeiten der Strahlausrichtung auch für einen Strahl im Allgemeinen Gültigkeit
besitzen, unabhängig davon, ob dieser zuvor separiert und/oder umgelenkt wurde.
[0112] Ein Eintrittspunkt in den pumpaktiven Bereich ist in Fig. 12 jeweils durch das Pfeilende
der gepunkteten Pfeile angedeutet. Dabei ist eine Rotorschaufel 60 zwecks Illustration
genau bei einer den Eintrittspunkten entsprechenden Drehstellung gezeigt. Der zweite
Teilstrahl 32.1 ist derart in den pumpaktiven Bereich geführt, dass an dem Eintrittspunkt
der Teilstrahl 32.1 eine Richtung aufweist, die nach innen gerichtet ist. Der zweite
Teilstrahl 32.2 ist am Eintrittspunkt tangential in Bezug auf die Rotorwelle 56 ausgerichtet.
Der Teilstrahl 32.3 ist am Eintrittspunkt nach außen gerichtet. Mit anderen Worten
tritt der Teilstrahl 32.1 in den pumpaktiven Bereich ein, bevor er die Rotorwelle
56 bzw. einen zur Rotorachse nächsten Punkt passiert. Der Teilstrahl 32.3 hat hingegen
vor Eintritt in den pumpaktiven Bereich die Rotorwelle 56 passiert. Der Teilstrahl
32.2 tritt in den pumpaktiven Bereich an dem Punkt ein, an dem er die Rotorwelle 56
passiert.
[0113] Fig. 13 illustriert weitere Ausrichtungsmöglichkeiten eines Strahls, insbesondere
zweiten Teilstrahls, die eine andere Perspektive veranschaulichen und insofern unabhängig
oder in Kombination mit den Ausrichtungen gemäß Fig. 12 anwendbar sind.
[0114] In Fig. 13 sind mehrere Rotorschaufeln 60 vereinfacht in einer Reihe dargestellt,
wobei eine Rotationsrichtung durch einen Pfeil angedeutet ist und in der Bildebene
nach rechts verläuft. Die Rotorschaufeln 60 weisen einen Anstellwinkel 69 in Bezug
auf die Rotorachse 40 auf.
[0115] Die zweiten Teilstrahlen 32 können unterschiedlich in Bezug auf die Rotorachse angeordnet
sein. So ist beispielsweise der Teilstrahl 32.4 parallel zur Rotorachse ausgerichtet
und allgemein steiler als der Anstellwinkel der Rotorschaufeln ausgerichtet. Der zweite
Teilstrahl 32.5 entspricht in seiner Richtung den Rotorschaufeln 60, ist also entsprechend
angestellt. Der zweite Teilstrahl 32.6 ist hingegen flacher als die Rotorschaufeln
46 angestellt. Nicht dargestellt, aber ebenfalls möglich ist eine mitläufige Strahlausrichtung,
also eine Strahlausrichtung mit einer Richtungskomponente in Drehrichtung.
[0116] In Fig. 14, die einen Querschnitt des Rotors bzw. der Rotorwelle 56 andeutet, ist
eine radiale Erstreckung 70 einer Rotorschaufel 60 gezeigt, welche sich im Betrieb
um die Rotorachse dreht, die in Fig. 14 senkrecht zur Bildebene verläuft. Die Rotorschaufel
60 erstreckt sich von einem radial inneren Ende, welches durch einen Rotorkern, eine
Rotorwelle 56 und/oder einen Schaufelgrund definiert ist, zu einem radial äußeren
Ende. Die radiale Erstreckung 70 bildet einen pumpaktiven Bereich der Rotorschaufel
60 bzw. eines Turborotors. Vorteilhafterweise kann der zweite Teilstrahl 32 auf einen
radialen Bereich 72 der Rotorschaufeln 60 geführt sein, der vom radial inneren Ende
und/oder vom radial äußeren Ende der Rotorschaufeln um wenigstens ein Viertel der
radialen Erstreckung beabstandet ist. Insbesondere kann der zweite Teilstrahl 32 etwa
radial mittig oder etwa bei einem Drittel der radialen Erstreckung gemessen vom radial
äußeren Ende der Rotorschaufeln 60 auf diese geführt sein.
[0117] Es ist somit anschaulich nachvollziehbar, dass durch die Erfindung insbesondere die
Schmutzpartikel bzw. solche Moleküle, die nicht der Analysatoreinheit zugeführt werden
sollen, vorteilhaft abgeführt werden. Allgemein ermöglicht die erfindungsgemäße Strahlausrichtung
eine besonders hohe Einfangwahrscheinlichkeit für die Teilchen des Strahls, der in
den pumpaktiven Bereich geführt ist, insbesondere des zweiten Teilstrahls, und insbesondere
für solche Teilchen, die nicht zum ersten Teilstrahl gehören. Dabei kommt insbesondere
das zumindest im Wesentlichen ganze Saugvermögen der Pumpstufe, insbesondere Turborotorscheibe,
zum Tragen, in deren pumpaktiven Bereich der Strahl geführt ist. Der pumpaktive Bereich
ist vorteilhaft nah an der Umlenkeinrichtung und somit an dem Ort angeordnet, an dem
die Teilstrahlen separiert werden. Somit sind Leitwertverluste zwischen diesem Ort
und dem pumpaktiven Bereich klein. Im Stand der Technik mussten teilweise zusätzliche
Ablenkungen der Schmutzpartikel auf dem Weg in die Vakuumpumpe in Kauf genommen werden,
womit allgemein Leitwertverluste einhergehen. Im Ergebnis ist es also durch die Erfindung
möglich, einen besonders großen Teil von Schmutzpartikeln besonders wirksam abzuführen
und so insbesondere die Analysegenauigkeit zu verbessern.
Bezugszeichenliste
[0118]
- 111
- Turbomolekularpumpe
- 113
- Einlassflansch
- 115
- Pumpeneinlass
- 117
- Pumpenauslass
- 119
- Gehäuse
- 121
- Unterteil
- 123
- Elektronikgehäuse
- 125
- Elektromotor
- 127
- Zubehöranschluss
- 129
- Datenschnittstelle
- 131
- Stromversorgungsanschluss
- 133
- Fluteinlass
- 135
- Sperrgasanschluss
- 137
- Motorraum
- 139
- Kühlmittelanschluss
- 141
- Unterseite
- 143
- Schraube
- 145
- Lagerdeckel
- 147
- Befestigungsbohrung
- 148
- Kühlmittelleitung
- 149
- Rotor
- 151
- Rotationsachse
- 153
- Rotorwelle
- 155
- Rotorscheibe
- 157
- Statorscheibe
- 159
- Abstandsring
- 161
- Rotornabe
- 163
- Holweck-Rotorhülse
- 165
- Holweck-Rotorhülse
- 167
- Holweck-Statorhülse
- 169
- Holweck-Statorhülse
- 171
- Holweck-Spalt
- 173
- Holweck-Spalt
- 175
- Holweck-Spalt
- 179
- Verbindungskanal
- 181
- Wälzlager
- 183
- Permanentmagnetlager
- 185
- Spritzmutter
- 187
- Scheibe
- 189
- Einsatz
- 191
- rotorseitige Lagerhälfte
- 193
- statorseitige Lagerhälfte
- 195
- Ringmagnet
- 197
- Ringmagnet
- 199
- Lagerspalt
- 201
- Trägerabschnitt
- 203
- Trägerabschnitt
- 205
- radiale Strebe
- 207
- Deckelelement
- 209
- Stützring
- 211
- Befestigungsring
- 213
- Tellerfeder
- 215
- Not- bzw. Fanglager
- 217
- Motorstator
- 219
- Zwischenraum
- 221
- Wandung
- 223
- Labyrinthdichtung
- 20
- Gasanalysesystem
- 22
- Vakuumpumpe
- 24
- Umlenkeinrichtung
- 26
- Teilchenstrahl
- 28
- Analysatoreinheit
- 30
- erster Teilstrahl
- 32
- zweiter Teilstrahl
- 34
- pumpaktiver Bereich
- 36
- Turborotorscheiben
- 38
- Holweckstufe
- 40
- Rotorachse
- 42
- Blende
- 44
- Zwischenstufenbereich
- 46
- erster Zwischenanschluss
- 48
- zweiter Zwischenanschluss
- 50
- Kammer
- 52
- Einlass
- 54
- Turborotorscheiben
- 56
- Rotorwelle
- 58
- Gehäusewand
- 60
- Rotorschaufel
- 62
- Flansch
- 64
- Flansch
- 66
- Flanschebene
- 68
- Flanschebene
- 69
- Anstellwinkel
- 70
- radiale Erstreckung
- 72
- Radialbereich
1. Vakuumsystem (20), insbesondere Massenspektrometriesystem, umfassend:
eine Vakuumpumpe (22) mit einem pumpaktiven Bereich (34), in dem ein Gas mittels eines
aktiven Pumpelements (36) förderbar ist,
eine Einrichtung zum Erzeugen eines Strahls (26, 32) von Teilchen, wobei der Strahl
(26, 32) in den pumpaktiven Bereich (34) geführt ist.
2. Vakuumsystem (20) nach Anspruch 1,
umfassend eine Umlenkeinrichtung (24), mittels derer der Strahl (26) derart umlenkbar
ist, dass unterschiedliche Bestandteile des Strahls (26) unterschiedlich abgelenkt
werden, sodass wenigstens ein erster und ein zweiter Teilstrahl (30, 32) ausbildbar
sind,
wobei der zweite Teilstrahl (32) in den pumpaktiven Bereich (34) geführt ist, und/oder
wobei der Strahl, insbesondere der zweite Teilstrahl (32), zumindest mit einer Richtungskomponente
in Pumprichtung in den pumpaktiven Bereich (34) geführt ist.
3. Vakuumsystem (20) nach Anspruch 2,
wobei der erste Teilstrahl (30) nicht in den pumpaktiven Bereich (34) und/oder wobei
der erste Teilstrahl (30) zu einem Bereich außerhalb der Vakuumpumpe (22) geführt
ist.
4. Vakuumsystem (20) nach wenigstens einem der vorstehenden Ansprüche,
wobei eine Pumprichtung und/oder eine Rotorachse (40) des aktiven Pumpelements (36)
und/oder der Vakuumpumpe (22) schräg in Bezug auf eine Richtung des Strahls (26),
insbesondere vor Passage einer Umlenkeinrichtung (24), ausgerichtet ist,
insbesondere wobei ein Winkel zwischen einer Pumprichtung und/oder einer Rotorachse
des aktiven Pumpelements und/oder der Vakuumpumpe und einer Richtung des Strahls (26)
im Bereich von 40° bis 60° liegt.
5. Vakuumsystem (20) nach wenigstens einem der Ansprüche 2 bis 4,
wobei eine Pumprichtung und/oder eine Rotorachse (40) des aktiven Pumpelements (36)
und/oder der Vakuumpumpe (22) schräg in Bezug auf eine Richtung des ersten und/oder
des zweiten Teilstrahls (30, 32) nach Passage der Umlenkeinrichtung (24) ausgerichtet
ist.
6. Vakuumsystem (20) nach wenigstens einem der vorstehenden Ansprüche,
wobei die Vakuumpumpe (22) wenigstens zwei Pumpstufen (36, 54) aufweist, wobei zwischen
den Pumpstufen (36, 54) ein Zwischenstufenbereich (44) angeordnet ist,
wobei der Strahl durch den Zwischenstufenbereich (44) geführt ist und/oder in eine
Pumpstufe (36) geführt ist, die in Pumprichtung stromabwärts des Zwischenstufenbereichs
(44) angeordnet ist,
insbesondere wobei ein erster Teilstrahl (32) nach Passage des Zwischenstufenbereichs
(44) aus der Vakuumpumpe (22) herausgeführt ist.
7. Vakuumsystem (20) nach Anspruch 6,
wobei die Vakuumpumpe (22) am Zwischenstufenbereich (44) einen ersten Zwischenanschluss
(46) zum Eintritt des Strahls (26) in den Zwischenstufenbereich (44) und/oder einen
zweiten Zwischenanschluss (48) zum Austritt eines ersten Teilstrahls (30) aus dem
Zwischenstufenbereich (44) aufweist.
8. Vakuumsystem (20) nach Anspruch 7,
wobei die Zwischenanschlüsse (46, 48) zumindest im Wesentlichen gegenüberliegend voneinander
angeordnet sind
und/oder wobei die Zwischenanschlüsse (46, 48) separat voneinander ausgebildet und/oder
in Umfangsrichtung beabstandet angeordnet sind.
9. Vakuumsystem (20) nach Anspruch 2 und wenigstens einem der Ansprüche 6 bis 8,
wobei die Umlenkeinrichtung (24) im oder am Zwischenstufenbereich (44) wirksam und/oder
angeordnet ist.
10. Vakuumsystem (20) nach wenigstens einem der vorstehenden Ansprüche,
wobei der Strahl (26, 32) außermittig in Bezug auf eine Rotorachse (40) der Vakuumpumpe
(22) ausgerichtet ist und/oder an einem, insbesondere nicht pumpaktiven, Rotorkern
vorbeigeführt ist.
11. Vakuumsystem (20) nach wenigstens einem der vorstehenden Ansprüche,
wobei der Strahl (26, 32) in einer die Pumpwirkung unterstützenden Richtung in den
pumpaktiven Bereich (34) geführt ist, insbesondere gegenläufig zu einer Drehrichtung
einer Turborotorscheibe (36).
12. Vakuumsystem (20) nach wenigstens einem der Ansprüche 2 bis 11,
wobei die Vakuumpumpe (22) mehrstufig ausgebildet ist, der zweite Teilstrahl (32)
in eine Pumpstufe (36) geführt ist und der erste Teilstrahl (30) in eine Kammer (50)
geführt ist, die an einer weiteren Pumpstufe (54) der Vakuumpumpe (22) angeschlossen
ist.
13. Vakuumpumpe (22), insbesondere Turbomolekularvakuumpumpe, umfassend wenigstens zwei
Pumpstufen (36, 54), wobei zwischen den Pumpstufen (36, 54) ein Zwischenstufenbereich
(44) angeordnet ist,
wobei die Vakuumpumpe (22) am Zwischenstufenbereich (44) einen ersten Zwischenanschluss
(46) zum Eintritt eines Teilchenstrahls (26) in den Zwischenstufenbereich (44) und
einen zweiten Zwischenanschluss (48) zum Austritt eines Teilchenstrahls (30) aus dem
Zwischenstufenbereich (44) aufweist,
wobei die Zwischenanschlüsse (46, 48) in Umfangsrichtung voneinander getrennt und
beabstandet sind,
insbesondere wobei am Zwischenstufenbereich (44) genau zwei Zwischenanschlüsse (46,
48) vorgesehen sind.
14. Vakuumpumpe (22) nach Anspruch 13,
wobei die Zwischenanschlüsse (46, 48) derart angeordnet sind, dass sich keine gerade
Linie durch die Zwischenanschlüsse legen lässt.
15. Gasanalyseverfahren, insbesondere Massenspektrometrieverfahren, insbesondere durchgeführt
mit einem Vakuumsystem (20) nach einem der Ansprüche 1 bis 12 und/oder mit einer Vakuumpumpe
(22) nach Anspruch 13 oder 14, bei dem
eine Vakuumpumpe (22), insbesondere die Vakuumpumpe nach Anspruch 13 oder 14, mit
einem pumpaktiven Bereich (34), in dem ein Gas mittels eines aktiven Pumpelements
(36) förderbar ist, bereitgestellt wird,
ein Strahl (26) von zu analysierenden Teilchen erzeugt wird und
der Strahl (26) mittels einer Umlenkeinrichtung (24) derart umgelenkt wird, dass unterschiedliche
Bestandteile des Strahls (26) unterschiedlich abgelenkt werden, sodass wenigstens
ein erster und ein zweiter Teilstrahl (32) ausgebildet werden, wobei der zweite Teilstrahl
(32) in den pumpaktiven Bereich (34) der Vakuumpumpe (22) geführt wird, und wobei
der erste Teilstrahl (30) nicht in den pumpaktiven Bereich (34) der Vakuumpumpe (22)
geführt, sondern analysiert wird.