[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Befestigen von streifenförmigen Flächengebilden,
gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Ein solches Verfahren ist aus dem Dokument
EP2111956A2 bekannt.
[0002] Aus der
DE 10 2012 007 281 A1 ist ein Verfahren zur Herstellung eines Möbelpaneels mit Kunststoffkante vorbekannt.
[0003] Die Kunststoffkante wird durch teilweises Aufschmelzen an den Paneelkorpus gefügt.
Bei dem Verfahren zur Herstellung des Möbelpaneels wird die Kunststoffkante auf ihrer
dem Paneelkorpus zugewandten Seite mittels Laserlicht und/oder Plasmastrahlung aufgeschmolzen
und mit der aufgeschmolzenen Oberfläche gegen den Paneelkorpus gedrückt. Beim Aufschweißen
von thermoplastischen Kunststoffkanten ist die Verwendung von dünnen Kanten problematisch,
da ein vollständiges Aufschmelzen bzw. ein übermäßiges Erweichen droht. Insofern ist
dafür zu sorgen, dass nur ein Teil der Schicht der Kunststoffkante aufgeschmolzen
und die dem Paneelkorpus abgewandte Seite der Kante ausreichend fest bleibt, um beim
Ansetzen eines Presswerkzeugs ungewollte Verformungen der Kante auszuschließen.
[0004] Aus diesem Grunde wurden mehrschichtige Kunststoffkanten vorgeschlagen, die einerseits
eine ausreichende Härte der Außenseite besitzen und andererseits eine Funktionsschicht
aufweisen, die zum Fügen bezogen auf die jeweilige Möbelplatte optimiert werden kann.
In Weiterbildung dieses Grundgedankens schlägt die
DE 10 2012 007 281 A1 vor, dem thermoplastischen Basismaterial einer Kunststoffkante als Zusatzstoff einen
Viskositätsabsenker zur Verbesserung des Schmelzflusses zuzugeben und dabei die Kunststoffkante
einschichtig aufzubauen mit im Wesentlichen homogener Materialzusammensetzung über
den gesamten Kunststoffkantenquerschnitt. Durch die Zugabe des Viskositätsabsenkers
schmilzt beim Verschweißen der Kunststoffkante mittels Laser- oder Plasmabeaufschlagung
nur eine dünne Schicht des Kantenbandes auf und wird ausreichend flüssig, während
die abgewandte Oberfläche der Kunststoffkante im festen Aggregatzustand verbleibt.
[0005] Als Vorteil ergibt sich darüber hinaus, dass insgesamt mit geringeren, in das Kunststoffmaterial
eingebrachten Energiemengen gearbeitet werden kann und sich dementsprechend ein geringerer
Temperaturgradient über den Querschnitt der Kante einstellt. Es bleibt also die dem
Paneelkorpus gegenüberliegende Seite relativ kühl.
[0006] Die Zugabe eines Viskositätsabsenkers muss allerdings sehr exakt im Prozess der Herstellung
der entsprechenden Kantenbänder erfolgen, wobei auch bei unterschiedlichen Produktionschargen
und großen Produktionsmengen für eine reproduzierbare und gleichmäßige Verteilung
zu sorgen ist. Kommt es infolge des an sich gewünschten geringeren Energieeintrags
auf das Kantenband nur zu einem unzureichenden Aufschmelzvorgang, reduziert sich die
Haftfestigkeit der Kante bezogen auf das Möbelpaneel in unerwünschter Weise. Mit anderen
Worten wird das Problem bei der Befestigung von Kantenbändern auf Möbelpaneelen auf
den Hersteller der Kantenbänder mit der Folge dort entstehender höherer Kosten verlagert.
[0007] Bei der Vorrichtung und dem Verfahren zum Aufbringen eines Kantenbandes auf eine
Schmalseite eines Werkstücks gemäß
EP 2 952 307 A1 wird als Strahlungsquelle zur Aktivierung einer Haftschicht oder haftvermittelnden
Schicht ein Strahlungsmodul mit einer Mehrzahl Laserstrahlung emittierender einzelner
Strahlungselemente eingesetzt. Durch eine solche Ausbildung einer Laserquelle soll
die für die Aktivierung der Schicht notwendige Energie reduziert und insgesamt ein
besserer Wirkungsgrad erreicht werden. Die einzelnen, Laserstrahlung emittierenden
Elemente sind relativ dicht an der jeweils zu aktivierenden Kunststoffschicht bzw.
in deren Nähe angebracht. Bei der Aktivierung der Haftschicht bzw. der haftvermittelnden
Schicht des Kunststoffmaterials entstehen Emissionen, die sich in Form von Partikeln
auf Oberflächen niederschlagen können. Dies führt zu dem Problem, dass optische Elemente
im Strahlengang der Lasererzeugungseinrichtung verschmutzt werden, mit der Folge einer
Reduzierung der Leistung und einer Beeinträchtigung der Funktionsweise. Es sind also
diesbezüglich Schutzvorrichtungen für die optischen Elemente erforderlich. Außerdem
muss aus Sicherheitsgründen die Temperatur des Kantenbandes laufend gemessen werden,
um eine punktuelle oder zeitlich auftretende unerwünschte Temperaturerhöhung und damit
eine Schädigung des Kantenbandes durch Abschalten der Laserstrahlungsquelle zu verhindern.
[0008] Die bekannte Vorrichtung und Werkstückzuführeinrichtung nach
DE 10 2013 002 920 A1 weist eine Wärmequelle mit Steuerung auf. Die Steuerung greift auf Signale einer
Temperaturüberwachungseinrichtung zurück, um bei Überschreiten eines vorgegebenen
Schwellwerts eine Laserquelle abzuschalten. Darüber hinaus ist die Temperaturüberwachungseinrichtung
mit einer Kühlvorrichtung versehen, wodurch erreicht wird, dass der die Abschaltung
der Wärmequelle durch die Steuerung auslösende Temperaturanstieg in der Temperaturerfassungseinrichtung
verzögert bzw. kompensiert wird.
[0009] Die Vorrichtung zum Bearbeiten einer Platte aus Holz oder einem Holzwerkstoff gemäß
DE 200 14 953 U1 geht ebenfalls von dem Gedanken aus, an eine Kante eines Werkstücks ein Kantenband,
das aus Kunststoff besteht, durch Kleben zu fixieren, wobei ein ein- oder beidseitig
über die Platte ragender Überstand des Kantenbandes mittels eines Kantenbandfräsers
entfernt wird.
[0010] Vor dem Kantenbandfräser ist eine Einrichtung vorgesehen, mit der auf das Kantenband
und/oder die Platte ein eine elektrostatische Aufladung der benetzten Bereiche und/oder
der Frässpäne verhinderndes fluides Mittel auftragbar ist. Gemäß der dortigen Ausführungsform
sind entsprechende Sprühdüsen sowohl vor der Bearbeitungsstation des Kantenbandfräsers
als auch vor denjenigen des Formatfräsers befindlich. Das eigentliche Kantenband,
das üblicherweise von einem Vorratsspeicher herangeführt wird, bleibt im Vorfeld unbehandelt.
[0011] Aus verschiedenen Untersuchungen hat sich gezeigt, dass im realen Betrieb einer Möbelfertigungs-
bzw. Möbelplattenherstellungsunternehmung zugeführte Kantenbänder mit Staub und Schmutzpartikeln
behaftet einer entsprechenden Kantenanleimmaschine zugeführt werden. Eine Reinigung
der Kantenbänder findet insofern mit all den hiermit verbundenen Nachteilen, insbesondere
einer schlechteren Optik, einer reduzierten Haftung und dem Aufwand späterer Nachbehandlung
nicht statt. Die Bearbeitungsgeschwindigkeiten bei modernen Kantenanleimmaschinen,
welche das Fixieren der Kantenbänder an der jeweiligen Möbelplatte auf thermische
Weise bewerkstelligen, führt dazu, dass noch keine ausreichende Kühlung der Klebe-
bzw. Haftverbindung erreicht wurde, bevor nachfolgende Bearbeitungsschritte, wie beispielsweise
ein Abfräsen oder Formfräsen, stattfinden. Trifft ein mechanischer Fräskopf auf ein
noch nicht ausgehärtetes, zu weiches Material, verschlechtert sich das Ergebnis des
Frässchrittes, so dass eine weitere Nachbearbeitung notwendig wird oder aber Qualitätsminderungen
eintreten.
[0012] Ein weiteres Problem beim Einsatz verschiedenartiger Kühl- und Reinigungsmittel oder
aber sogenannter antistatischer Mittel, die bei Kantenanleimmaschinen zum Einsatz
kommen, ist die Vielzahl dieser Produkte mit gänzlich unterschiedlichen Eigenschaften.
Die Folge ist, dass an den Kantenanleimmaschinen unterschiedliche Vorratsbehälter
nebst Auftragsvorrichtungen für derartige fluide Mittel vorzusehen sind. Dies führt
neben dem erhöhten technischen Aufwand zu einer unnötigen Lagerhaltung und insgesamt
sehr hohen Aufwendungen.
[0013] Aus dem Vorgenannten ist es daher Aufgabe der Erfindung, ein weiterentwickeltes Verfahren
zum Befestigen von streifenförmigen Flächengebilden, insbesondere Kantenbändern auf
Schmalseiten von Werkstücken, insbesondere Möbelplatten, anzugeben, mit dessen Hilfe
hohe Bearbeitungsgeschwindigkeiten beim Fixieren von Kantenbändern als bevorzugten
Flächengebilden bei hoher Qualität der realisierten Verbindung realisierbar sind.
Eine weitere Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein universelles fluides Medium
sowohl zur Reinigung der Kantenbänder bzw. prozessrelevanter Oberflächen als auch
zu deren Kühlung zu schaffen. Das entsprechende Mittel soll sicherstellen, dass maximale
Arbeitsplatzkonzentrationen nicht überschritten werden und insgesamt nur ein geringes,
zu vernachlässigendes Gesundheitsrisiko bei Anwendung derartiger fluider Medien besteht.
Letztendlich soll durch das anzugebende fluide Mittel eine Reduzierung der Kosten
bei der diesbezüglich relevanten Bearbeitung von Möbelplatten erreicht werden.
[0014] Die Lösung der Aufgabe der Erfindung erfolgt durch ein Verfahren mit der Verwendung
fluider Mittel sowie unter Nutzung einer sprühfähigen, nicht korrosiven Oberflächenfunktionsbeschichtung
auf der Basis einer alkoholischen Azetatlösung, wobei die Unteransprüche mindestens
zweckmäßige Ausgestaltungen und Weiterbildungen darstellen.
[0015] Das vorgeschlagene Verfahren greift auf eine an sich bekannte Methode des Befestigens
von streifenförmigen Flächengebilden, insbesondere Kantenbändern an Schmalseiten von
Werkstücken, insbesondere Möbelplatten, zurück.
[0016] Diesbezüglich kommt eine Bandzuführeinrichtung zum Einsatz, welche das jeweilige
Flächengebilde von einem Vorratsspeicher, insbesondere einer Vorratsrolle, entlang
eines Zuführweges zum Werkstück transportiert. Darüber hinaus wird eine Wärmequelle,
insbesondere Laserlicht, Heißluft, Infrarot- oder Plasmaenergie genutzt, welche eine
haftvermittelnde Funktionsschicht des Flächengebildes auf eine Aktivierungstemperatur
bringt. Die Funktionsschicht kann dabei ein Teil des eigentlichen Flächengebildes
sein, aber auch eine aufgebrachte Kleberschicht darstellen. Letztendlich kommt eine
Vorrichtung zum Andrücken oder Anpressen des Flächengebildes auf die jeweilige Werkstückschmalseite
zum Einsatz.
[0017] Erfindungsgemäß ist im Zuführweg des Flächengebildes vor Einwirkung der Wärmequelle
mindestens eine erste Auftragsvorrichtung für ein fluides Medium ausgebildet. Diese
erste Auftragsvorrichtung bringt das fluide Medium auf die der Funktionsschicht gegenüberliegende
Seite des Flächengebildes dosiert auf, und zwar derart, dass für den erforderlichen
Prozess der schnellen Abkühlung nach Erreichen der Aktivierungstemperatur und Anpressen
des Flächengebildes eine definierte Wärmesenke gebildet wird.
[0018] Eine erfindungsgemäße weitere, zweite Auftragsvorrichtung für ein fluides Medium
ist orientiert auf die Funktionsschichtseite vorgesehen, um vor der Einwirkung der
Energie der Wärmequelle eine Reinigung der Oberfläche des Flächengebildes zu bewerkstelligen.
[0019] Es kommt also nur eine gereinigte Oberfläche mit dem eigentlichen Werkstück in Kontakt,
was sowohl die Hafteigenschaften des Flächengebildes, insbesondere des Kantenbandes
bezogen auf das Werkstück verbessert als auch für eine vorteilhafte Optik gesorgt
ist.
[0020] In Weiterbildung der Erfindung ist eine dritte Auftragsvorrichtung für ein fluides
Medium vorhanden, welche sowohl auf die Funktionsschicht als auch die dieser gegenüberliegenden
Rückseite des Flächengebildes orientiert ist. Die dritte Auftragsvorrichtung ist an
oder in der Nähe des Vorratsspeichers für das Kantenband ausgebildet, um eine intensive
Oberflächenreinigung des Flächengebildes und gegebenenfalls eine Sensibilisierung
für die nachfolgenden Prozessschritte zu bewirken. Unter diesem Aspekt kann dem zum
Einsatz kommenden fluiden Medium ein Aktivator, insbesondere ein Aktivator für einen
bereits aufgebrachten oder noch aufzutragenden Kleber beigegeben sein.
[0021] Die Auftragsvorrichtungen umfassen erfindungsgemäß eine Druckerzeugungseinrichtung
und mindestens eine, auf das Flächengebilde abgestimmte Auftragsdüse.
[0022] Die Menge des mit der ersten Auftragsvorrichtung aufgebrachten Fluids wird unter
Beachtung der Vorschubgeschwindigkeit des zugeführten Flächengebildes und der gewünschten
Verdunstungskälte, d.h. der gewünschten Wirkung der entstehenden Wärmesenke, bestimmt.
[0023] Erfindungsgemäß ist weiterhin die Verwendung eines ein und desselben fluiden Mittels
sowohl zum Reinigen als auch zum Kühlen des Kantenbandes für die erste bis dritte
Auftragsvorrichtung. Bei Anwendung des erfindungsgemäßen Prinzips hat sich in überraschender
Weise herausgestellt, dass weitere Kühl- und Reinigungsvorrichtungen unmittelbar vor
mechanischen Nachbehandlungen, insbesondere dem Einsatz von Kantenbandfräsern, entfallen
können. Insbesondere kann das aufwendige Auftragen sogenannter antistatischer Fluide
vollständig entfallen.
[0024] Bei dem erfindungsgemäßen fluiden Mittel handelt es sich um eine temporär wirkende,
sprühfähige, nicht korrosive Oberflächenfunktionsbeschichtung auf der Basis einer
wasserfreien alkoholischen Azetatlösung.
[0025] Insbesondere handelt es sich hier um eine Oberflächenfunktionsbeschichtung, wobei
mindestens ein, in Pulverform vorliegender funktionsbestimmender Stoff einer Schmelze
zugegeben ist, um die Pulverpartikel einzubetten und anschließend die derart angereicherte
Schmelze durch Zugabe eines Glykols in eine Lösung überführt wird. Hieran entstehen
durch Einbringen, insbesondere Einträufeln der Lösung in demineralisiertes Wasser
als Trägermittel Assoziationskolloide, welche die eingebetteten Pulverpartikel umhüllen,
wobei der so vorbehandelte funktionsbestimmende Stoff der alkoholischen Azetatlösung
zugegeben ist.
[0026] Als funktionsbestimmender Stoff kommen z.B. Polytetrafluoräthylen-Nanopartikel, metallische
Pulver, anorganische Pigmente und/oder keimreduzierende Mittel zu Anwendung.
[0027] Die vorerwähnte Schmelze ist auf der Basis nichtionischer, schaumarmer Tenside, insbesondere
auf der Basis von Blockkopolymeren bereitgestellt.
[0028] Der angereicherten Schmelze wird gemäß einer Ausführungsform der Erfindung Hexylenglykol
zugegeben. Der Gesamtmischung kann dann noch Salz zur Ionenbildung beigemengt werden.
[0029] Der verfahrensseitige Ansatz der Erfindung geht also darauf zurück, eine Auftragsvorrichtung,
insbesondere eine Düse unmittelbar an oder in der Nähe der Einwirkung der Wärmequelle
so anzubringen, dass mindestens die der Wärmequelle abgewandte Seite des Kantenbands,
d.h. die Rückseite benetzt wird. Durch das fluide Mittel, welches Bestandteile enthält,
die leicht verdunsten, ergibt sich eine Wärmesenke, die der gewünschten schnellen
Abkühlung nach dem Aufheizen und Inkontaktbringen des Kantenbandes mit dem Werkstück
dient.
[0030] Die ergänzend vorgesehene intensive Reinigung mit Hilfe der Auftragsvorrichtungen,
welche sich primär auf das Kantenband vor dessen Wärmebehandlung und Inkontaktbringen
mit dem Werkstück erstreckt, sichert ein optimales Arbeitsergebnis.
[0031] Die bevorzugt erfindungsgemäß zur Anwendung kommende Oberflächenfunktionsbeschichtung,
welche auf einer alkoholischen Azetatlösung basiert, verfügt über solche Eigenschaften,
dass neben einer Reinigungswirkung sichergestellt ist, dass die jeweils behandelten
Oberflächen einen erhöhten Glanzgrad, eine verbesserte Haptik, aber auch über einen
temporären Schutzfilm verfügen.
[0032] Das eingesetzte nicht korrosive Oberftächenfunktionsbeschichtungsmedium auf der Basis
einer alkoholischen Azetatlösung greift zunächst auf einen in Pulverform vorliegenden,
funktionsbestimmenden Stoff zurück, der einer Schmelze zugegeben ist, um die Pulverpartikel
des funktionsbestimmenden Stoffes einzubetten.
[0033] Anschließend wird die derart angereicherte Schmelze durch Zugabe eines Glykols in
eine Lösung überführt. Durch Einbringen, insbesondere Einträufeln der Lösung in eine
geringe Menge demineralisiertes Wasser als Trägermittel entstehen Assoziationskolloide,
welche die eingebetteten Pulverpartikel umhüllen.
[0034] Der so vorbehandelte funktionsbestimmende Stoff, der ansonsten nicht löslich ist,
wird der Ausgangslösung, d.h. der alkoholischen Azetatlösung zugegeben.
[0035] Als funktionsbestimmende Stoffe können z.B. Polytetrafiuoräthylen-Nanopartikel, metallische
Pulver, anorganische Pigmente und/oder Stoffe zum Einsatz kommen, die für eine Verbesserung
der Eigenschaften der Oberfläche der zu behandelnden Materialien besonders geeignet
sind.
[0036] Es muss bei dem eingesetzten fluiden Mittel keine Rücksicht auf eine Lösbarkeit der
funktionsbestimmenden Stoffe genommen werden, da ein Einbetten und Umhüllen der Partikel
möglich ist, so dass diese im enthaltenen sprühfähigen Oberflächenbeschichtungsmaterial
gleichmäßig verteilt sind. Die Oberflächenbeschichtung behält ihre klare, durchscheinende,
transparente Struktur. Die gewünschten Partikel sind in der sprühfähigen Funktionsbeschichtung
mit bloßem Auge nicht erkennbar.
[0037] Die Schmelze ist auf der Basis nichtionischer, schaumarmer Tenside, insbesondere
auf der Basis von Blockkopolymeren bereitgestellt.
[0038] Der angereicherten Schmelze wird insbesondere Hexylengylkol zugegeben. Ergänzend
kann der Gesamtmischung Salz zur Ionenbildung beigegeben werden.
[0039] Ein Ausführungsbeispiel zur Bereitstellung des fluiden Mittels gestaltet sich wie
folgt.
[0040] Es wird zunächst eine Schmelze aus Poloxamer gebildet, wobei diesbezüglich die Schmelztemperatur
bei ca. 120°C liegt. Dieser Schmelze wird dann als beispielhafter funktionsbestimmender
Stoff ein PTFE-Nanopartikelpulver zugegeben. Im Ergebnis findet eine Schmelzeinbettung
dieser Nanopartikel statt. Die Zugabe der Nanopartikel erfolgt sukzessive und unter
Rühren der Schmelze.
[0041] Der so geschaffene Ausgangsstoff wird mit Hexylenglykol vernetzt und geht in Lösung.
Die erhaltene Lösung wird in demineralisiertes Wasser gegeben. Hiernach bilden sich
Mizellen. Ein Aufkonzentrieren wäre selbstverständlich möglich. Die gegebenenfalls
aufkonzentrierte Mischung wird dann der alkoholischen Azetatlösung zugegeben und steht
als sprühfähige, nicht korrosive Funktionsbeschichtung für die hier relevante Anwendung
zur Verfügung.
[0042] Beim Auftrag der Oberflächenfunktionsbeschichtung z.B. auf ein Kantenbandmaterial,
schließen die PTFE-Nanopartikel Poren in der Kunststoffoberfläche mit der Folge einer
deutlich spürbaren Oberflächenglättung und verbesserter Haptik. Ein nachträgliches
Polieren unter Einsatz von Poliermitteln, insbesondere Wachsen derartig behandelter
Oberflächen kann entfallen. Es sei erwähnt, dass das demineralisierte Wasser nur als
Trägermittel eingesetzt wird. Der Gesamtwassergehalt der Mischung geht nahezu in Richtung
Null, so dass das fluide Medium nicht korrosiv ist. Auf die Verwendung von Korrosionsinhibitoren
kann verzichtet werden.
[0043] Das erfindungsgemäße fluide Mittel ist frei von Benzinen, was die Problematik des
Einsatzes der Beschichtung und der zulässigen maximalen Arbeitsplatzkonzentration
von Schadstoffen entspannt. Der Funktionsbeschichtung kann ein mehrwertiger Alkohol,
z.B. Isopropanol zugegeben werden, welches als Trennmittel wirkt. Damit kann Isopropanol
üblicherweise eingesetzte Silikone als Trennmittel vorteilhaft ersetzen. Silikone
müssen nämlich für nachfolgende Verarbeitungsschritte in aufwendigen Reinigungsschritten
wieder entfernt werden.
1. Verfahren zum Befestigen von streifenförmigen Flächengebilden, insbesondere Kantenbändern
an Schmalseiten von Werkstücken, insbesondere Möbelplatten, mittels einer Bandzuführeinrichtung,
welche das jeweilige Flächengebilde von einem Vorratsspeicher, insbesondere einer
Vorratsrolle entlang eines Zuführweges zum Werkstück transportiert, weiterhin unter
Nutzung einer Wärmequelle , insbesondere Laserlicht, Heißluft oder auf Infrarot- oder
Plasmabasis, welche eine haftvermittelnde Funktionsschicht des Flächengebildes auf
eine Aktivierungstemperatur bringt, sowie mit einer Vorrichtung zum Andrücken oder
Anpressen des Flächengebildes auf die jeweilige Werkstückschmalseite,
dadurch gekennzeichnet, dass
im Zuführweg des Flächengebildes vor Einwirkung der Wärmequelle mindestens eine erste
Auftragsvorrichtung für ein fluides Medium ausgebildet ist, welche das fluide Medium
auf die der Funktionsschicht gegenüberliegenden Seite des Flächengebildes dosiert
aufbringt derart, dass für den erforderlichen Prozess der schnellen Abkühlung eine
Wärmesenke gebildet wird, wobei das fluide Mittel eine temporär wirkende, sprühfähige,
nicht korrosive Oberflächenfunktionsbeschichtung auf der Basis einer wasserfreien
alkoholischen Azetatlösung ist, und eine weitere, zweite Auftragsvorrichtung für ein
fluides Medium, orientiert auf die Funktionsschichtseite, vorgesehen ist, um vor der
Einwirkung der Wärmequelle eine Reinigung der Oberfläche des Flächengebildes zu erreichen.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
eine dritte Auftragsvorrichtung für ein fluides Medium, orientiert auf sowohl die
Funktionsschicht als auch die dieser gegenüberliegenden Rückseite des Flächengebildes,
vorgesehen ist, wobei die dritte Auftragsvorrichtung an oder in der Nähe des Vorratsspeichers
ausgebildet wird, um eine intensive Oberflächenreinigung des Flächengebildes und eine
Sensibilisierung für die nachfolgenden Prozessschritte zu bewirken.
3. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Auftragsvorrichtungen eine Druckerzeugungseinrichtung und mindestens eine auf
das Flächengebilde abgestimmte Auftragsdüse aufweisen.
4. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Menge des mit der ersten Auftragsvorrichtung aufgebrachten Fluids unter Beachtung
der Vorschubgeschwindigkeit des zugeführten Flächengebildes und der gewünschten Verdunstungskälte
bestimmt wird.
5. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
gekennzeichnet durch
die Verwendung ein und desselben fluiden Mittels sowohl zum Reinigen als auch zum
Kühlen.
1. A method for fixing strip-shaped fabrics, in particular edge tapes, on the narrow
side of work pieces, in particular furniture boards, by means of a tape supply means
which transports the respective fabric from a supply storage, in particular a supply
roll, along a supply path to the workpiece, furthermore using a heat source, in particular
laser light, hot air or on infrared or plasma basis, which brings an adhesion promoting
functional layer of the fabric to an activating temperature, as well as with a device
for pushing or pressing the fabric against the respective narrow side of the workpiece,
characterized in that,
in the supply path of the fabric before of the action of the heat source, at least
one first application device for a fluid medium is formed, which application device
applies the fluid medium to the side of the fabric opposite the functional layer in
a dosed manner such that a heat sink is formed for the required process of rapid cooling,
with the fluid medium being a sprayable non-corrosive functional surface coating of
temporary action on the basis of a non-aqueous alcoholic acetate solution, and a further,
second application device for a fluid medium being provided oriented toward the side
of the functional layer in order to achieve a cleaning of the surface of the fabric
prior to the action of the heat source.
2. The method according to claim 1,
characterized in that
a third application device for a fluid medium, oriented toward both the functional
layer and the rear side of the fabric opposite said functional layer, is provided,
with the third application device being formed on or in the proximity of the supply
storage so as to cause an intense surface cleaning of the fabric and a sensibilization
for the subsequent process steps.
3. The method according to any one of the preceding claims,
characterized in that
the application devices have a pressure generation means and at least one application
nozzle adjusted to the fabric.
4. The method according to claim 1,
characterized in that
the amount of the fluid applied by the first application device is determined while
considering the feed speed of the supplied fabric and the desired cooling by evaporation.
5. The method according to any one of the preceding claims,
characterized by
the use of one and the same fluid medium both for cleaning and for cooling.
1. Procédé de fixation de structures plates en forme de bandes, en particulier de bandes
de bordure, sur les petits côtés de pièces à œuvrer, en particulier de panneaux de
meubles, au moyen d'un dispositif d'alimentation en bandes qui transporte la structure
plate respective depuis un réservoir, en particulier un rouleau de réserve, le long
d'un chemin d'alimentation jusqu'à la pièce à œuvrer,en utilisant en outre une source
de chaleur, en particulier une lumière laser, de l'air chaud ou à base d'infrarouge
ou de plasma, qui amène une couche fonctionnelle adhésive de la structure plate à
une température d'activation, et au moyen d'un dispositif pour pousser ou presser
la structure plate sur le petit côté respectif de la pièce à œuvrer,
caractérisé en ce que
au moins un premier dispositif d'application d'un milieu fluide est réalisé dans le
trajet d'alimentation de la structure plate avant l'action de la source de chaleur,
lequel dispositif applique le milieu fluide de manière dosée sur le côté de la structure
plate opposé à la couche fonctionnelle de telle sorte qu'un puits de chaleur est formé
pour le processus requis de refroidissement rapide, le milieu fluide étant un revêtement
fonctionnel de surface non corrosif, pulvérisable, à action temporaire, à base d'une
solution alcoolique anhydre d'acétate, et un second dispositif d'application d'un
milieu fluide, orienté vers le côté revêtement fonctionnel, est prévu pour réaliser
un nettoyage de la surface de la structure plate avant l'action de la source de chaleur.
2. Procédé selon la revendication 1,
caractérisé en ce que
il est prévu un troisième dispositif d'application pour un milieu fluide, orienté
à la fois vers la couche fonctionnelle et vers la face arrière de la structure plate
opposée à ladite couche, le troisième dispositif d'application étant réalisé sur ou
à proximité du réservoir afin de provoquer un nettoyage intense de la surface de la
structure plate et une sensibilisation pour les étapes suivantes du processus.
3. Procédé selon l'une des revendications précédentes,
caractérisé en ce que
les dispositifs d'application comprennent un moyen de génération de pression et au
moins une buse d'application adaptée à la structure plate.
4. Procédé selon la revendication 1,
caractérisé en ce que
la quantité du fluide appliqué par le premier dispositif d'application est déterminée
en tenant compte de la vitesse d'avance de la structure plate alimentée et du refroidissement
souhaité par l'évaporation.
5. Procédé selon l'une des revendications précédentes,
caractérisé par
l'utilisation d'un seul et même milieu fluide aussi bien pour le nettoyage que pour
le refroidissement.