(19)
(11) EP 3 636 984 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
15.04.2020  Patentblatt  2020/16

(21) Anmeldenummer: 19199791.5

(22) Anmeldetag:  26.09.2019
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
F17C 13/04(2006.01)
F17C 13/06(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME
Benannte Validierungsstaaten:
KH MA MD TN

(30) Priorität: 26.09.2018 DE 202018105532 U

(71) Anmelder: UNI-GERÄTE E. Mangelmann ELEKTROTECHNISCHE FABRIK GmbH
47652 Weeze (DE)

(72) Erfinder:
  • Schneider, Norbert
    40670 Meerbusch (DE)

(74) Vertreter: Sroka, Peter-Christian 
Patentanwalt Düsseldorfer Strasse 8
40545 Düsseldorf
40545 Düsseldorf (DE)

   


(54) EINHAUSUNG ZUR AUFNAHME EINER GAS-VENTIL-EINHEIT (GUV) FÜR SCHIFFE MIT GASANTRIEB


(57) Einhausung zur Aufnahme einer Gas-Ventil-Einheit (GVU) für Schiffe mit Gasantrieb, enthaltend
- einen Hochdruckbehälter (1),
gekennzeichnet durch
- einen Gaseinlassstutzen (8) und einen Gasauslassstutzen (9) für eine durch den Hochdruckbehälter (1) geführte Gasleitung (10), an bzw. in die die Funktionskomponenten bzw. Module der GVU anschließbar bzw. integrierbar sind,
- mindestens zwei druckdicht verschließbare Inspektions- und Wartungsöffnungen (4), sowie
- einen druckdicht verschließbaren Anschlussstutzen (6), der mittels einer Blindflanschanordnung (7) druckdicht verschließbar ist, durch deren Blindflansch Elektro- und Sensorleitungen hindurchführbar sind
wobei
- die eine Inspektions- und Wartungsöffnung (4) in der Seitenwand des Hochdruckbehälters (1) angebracht ist und mittels einer Blindflanschanordnung (7) verschließbar ist,
- der Hochdruckbehälter (1) zum Einsetzen und Herausnehmen der GVU in und aus dem Hochdruckbehälter (1) oben unter Bildung einer der zwei Inspektions- und Wartungsöffnungen (4) offen ist und mittels eines an den Hochdruckbehälter (1) anflanschbaren Deckels (2) druckdicht verschließbar ist.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Einhausung gemäß dem Oberbegriff des Schutzanspruchs 1.

[0002] Grundsätzlich gilt für den Bau von Schiffen, dass Brennstoffleitungen an Bord, vom Tank bis zur Brennkammer, immer doppelwandig ausgeführt sein müssen.

[0003] Bei einem reinen Rohrleitungssegment ist dies einfach zu realisieren, indem man zwei Rohre ineinander verlegt. Der Zwischenraum dieser konzentrisch angeordneten Rohre wird entweder mit Frischluft durchspült oder mit einem Innert-Gas (N2) befüllt oder gespült.

[0004] Im Brennstoffleitungsbereich, in dem Armaturen und Funktionskomponenten in die Rohrleitung eingebaut werden müssen, stellt erfindungsgemäß die Einhausung das äußere Rohr dar.

[0005] Somit ist die, in die Einhausung eingebaute GVU, das "innere Rohr" und die Einhausung das "äußere Rohr" dieser doppelwandigen Brennstoffleitung.

[0006] Der Innenraum der Einhausung wird also ebenfalls mit Frischluft gespült oder mit Innert-Gas beaufschlagt.

[0007] Anwendungen auf dem Schiff wären z.B. die Gasleitung zum gasbetriebenen Antriebsmotor, zum Stromgenerator, zur Kesselanlage (Erzeugung von Heizwärme, Heißwasser oder Dampf).

[0008] Der Begriff GVU beinhaltet eine Gas-Sicherheits- und Regelstrecke.

[0009] Bisher war es gängige Praxis, beim Neubau von mit Gas angetriebenen Schiffen entweder einen eigenen Aufstellraum für die GVU zu bauen, der die Bedingungen des Explosionsschutzes an Bord erfüllt, oder die GVU in einer eigenen Kapsel, der sogenannten Einhausung, im Maschinenraum neben den Gasmotor oder den Marinekessel zu stellen. Die bekannten Lösungen sind technisch sehr aufwändig konstruiert, indem man den erforderlichen Druckbehälter der Länge nach aufgeschnitten hat und Dichtflansche fertigt, um den Behälter, insbesondere Hochdruckbehälter, nach Einbau der GVU wieder druckdicht verschließen zu können.

[0010] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Hochdruckbehälter als Einhausung zur Aufnahme einer Gas-Ventil-Einheit (GVU) zu schaffen und eine konstruktiv einfache Lösung mit einem Mindestmaß an Inspektions- und Wartungsmöglichkeiten für den Betreiber zu realisieren.

[0011] Zur Lösung dieser Aufgabe dienen die Merkmale des Kennzeichens des Anspruchs 1.

[0012] Ein besonderer Vorteil der erfindungsgemäßen Einhausung liegt in der Einfachheit bei der Berechnung des Hochdruckbehälters für unterschiedliche Schiffsklassen.

[0013] Die erfindungsgemäße Einhausung ist durch entsprechende Abmessungen bei Bedarf an unterschiedliche GVU-Größen und an unterschiedliche Funktionskomponenten bzw. Module der GVU anpassbar.

[0014] Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind in den Unteransprüchen 2 bis 8 behandelt.

[0015] Die Erfindung wird im Folgenden anhand der Zeichnung näher beschrieben:
Die Figuren 1 und 2 zeigen zwei um 90° versetzte Seitenansichten des Hochdruckbehälters; Figur 3 zeigt eine Seitenansicht gemäß Figur 3 bei abgenommenem Behälterdeckel und offener, in der Seitenwand des Behälters angeordneter Inspektions- und Wartungsöffnung; Figur 4 zeigt eine Draufsicht auf den Hochdruckbehälter.

[0016] Der in der Zeichnung dargestellte Hochdruckbehälter 1 hat als besonders vorteilhafte Ausführungsform einen kreisrunden Querschnitt.

[0017] An die Seitenwand des Hochdruckbehälters 1 ist ein Stutzen, vorzugsweise Rohrstutzen 3, zur Bildung einer ersten Inspektions- und Wartungsöffnung 4 angesetzt, die mittels einer Blindflanschanordnung 5 druckdicht verschließbar ist.

[0018] An die Seitenwandung ist ein zweiter Anschlussstutzen 3 angefügt, der mittels einer Blindflanschanordnung 7 druckdicht verschließbar ist, durch deren Blindflansch nicht dargestellte Elektro- und Sensorleitungen hindurchführbar sind.

[0019] Der Hochdruckbehälter 1 ist oben zur Bildung der zweiten Inspektions- und Wartungsöffnung offen und mittels eines an den Hochdruckbehälter 1 anflanschbaren Deckels 2 druckdicht verschließbar.

[0020] An den bzw. im Boden des Hochdruckbehälters 1 sind ein Gaseinlassstutzen 8 und ein Gasauslassstutzen 9 für eine durch den Hochdruckbehälter 1 geführte Gasleitung 10 angeschlossen, an bzw. in die die nur schematisiert dargestellten Funktionskomponenten bzw. Module der GVU anschließbar bzw. integrierbar sind.

[0021] Die GVU ist bei abgenommenem Deckel 2 von oben her durch die zweite Inspektions- und Wartungsöffnung einsetzbar.

[0022] In Figur 3 ist bei abgenommenem Deckel 2 ein Gasleitungskrümmer 11 dargestellt, der die zu den Gaseinlass- und Gasauslasstutzen 8 und 9 führenden Gasleitungszweige 10 miteinander verbindet.

[0023] In Figur 3 ist weiterhin die offene Inspektions- und Wartungsöffnung 4 dargestellt, um einen Einblick in das Innere des Hochdruckbehälters 1 auf die nur schematisiert dargestellten Funktionskomponenten bzw. Module der GVU zu schaffen.

[0024] Der besondere Vorteil der erfindungsgemäßen Einhausung besteht darin, das zu ihrer Realisierung weitestgehend auf im Behälterbau übliche Einzelelemente zurück gegriffen werden kann.

Bezugszeichenliste



[0025] 
1
Hochdruckbehälter
2
Deckel
3
Rohrstutzen
4
Inspektions- und Wartungsöffnung
5
Blindflanschanordnung
6
Anschlussstutzen
7
Blindflanschanordnung
8
Gaseinlassstutzen
9
Gasauslassstutzen
10
Gasleitung
11
Gasleitungskrümmer
12
Stützfüße



Ansprüche

1. Einhausung zur Aufnahme einer Gas-Ventil-Einheit (GVU) für Schiffe mit Gasantrieb, enthaltend

- einen Hochdruckbehälter (1),

gekennzeichnet durch

- einen Gaseinlassstutzen (8) und einen Gasauslassstutzen (9) für eine durch den Hochdruckbehälter (1) geführte Gasleitung (10), an bzw. in die die Funktionskomponenten bzw. Module der GVU anschließbar bzw. integrierbar sind,

- mindestens zwei druckdicht verschließbare Inspektions- und Wartungsöffnung (4), sowie

- einen druckdicht verschließbaren Anschlussstutzen (6), der mittels einer Blindflanschanordnung (7) druckdicht verschließbar ist, durch deren Blindflansch Elektro- und Sensorleitungen hindurchführbar sind

wobei

- die eine Inspektions- und Wartungsöffnung (4) in der Seitenwand des Hochdruckbehälters (1) angebracht ist und mittels einer Blindflanschanordnung (7) verschließbar ist,

- der Hochdruckbehälter (1) zum Einsetzen und Herausnehmen der GVU in und aus dem Hochdruckbehälter (1) oben unter Bildung einer der zwei Inspektions- und Wartungsöffnungen (4) offen ist und mittels eines an den Hochdruckbehälter (1) anflanschbaren Deckels (2) druckdicht verschließbar ist.


 
2. Einhausung nach einem der Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Gasein- und Gasauslassstutzen (8, 9) an den Behälterboden angeschlossen sind.
 
3. Einhausung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Hochdruckbehälter (1) einen an die die Einhausung angepasste Größe zum Einbau der GVU hat.
 
4. Einhausung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Hochdruckbehälter (1) eine zum Einbau der GVU eine an die GVU angepasste Gesamthöhe hat.
 
5. Einhausung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Wartungs- und Inspektionsöffnung (4) aus handelsüblichen Normbauteilen gefertigt werden.
 
6. Einhausung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Wartungs- und Inspektionsöffnung (4) eine Kreisform hat.
 
7. Einhausung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Boden des Hochdruckbehälters (1) Stützfüße (12) angebracht sind
 
8. Einhausung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass an der Rückseite des Hochdruckbehälters (1) Wandhalterungselemente angebracht sind.
 




Zeichnung







Recherchenbericht









Recherchenbericht