[0001] Die Erfindung betrifft eine Einhausung gemäß dem Oberbegriff des Schutzanspruchs
1.
[0002] Grundsätzlich gilt für den Bau von Schiffen, dass Brennstoffleitungen an Bord, vom
Tank bis zur Brennkammer, immer doppelwandig ausgeführt sein müssen.
[0003] Bei einem reinen Rohrleitungssegment ist dies einfach zu realisieren, indem man zwei
Rohre ineinander verlegt. Der Zwischenraum dieser konzentrisch angeordneten Rohre
wird entweder mit Frischluft durchspült oder mit einem Innert-Gas (N2) befüllt oder
gespült.
[0004] Im Brennstoffleitungsbereich, in dem Armaturen und Funktionskomponenten in die Rohrleitung
eingebaut werden müssen, stellt erfindungsgemäß die Einhausung das äußere Rohr dar.
[0005] Somit ist die, in die Einhausung eingebaute GVU, das "innere Rohr" und die Einhausung
das "äußere Rohr" dieser doppelwandigen Brennstoffleitung.
[0006] Der Innenraum der Einhausung wird also ebenfalls mit Frischluft gespült oder mit
Innert-Gas beaufschlagt.
[0007] Anwendungen auf dem Schiff wären z.B. die Gasleitung zum gasbetriebenen Antriebsmotor,
zum Stromgenerator, zur Kesselanlage (Erzeugung von Heizwärme, Heißwasser oder Dampf).
[0008] Der Begriff GVU beinhaltet eine Gas-Sicherheits- und Regelstrecke.
[0009] Bisher war es gängige Praxis, beim Neubau von mit Gas angetriebenen Schiffen entweder
einen eigenen Aufstellraum für die GVU zu bauen, der die Bedingungen des Explosionsschutzes
an Bord erfüllt, oder die GVU in einer eigenen Kapsel, der sogenannten Einhausung,
im Maschinenraum neben den Gasmotor oder den Marinekessel zu stellen. Die bekannten
Lösungen sind technisch sehr aufwändig konstruiert, indem man den erforderlichen Druckbehälter
der Länge nach aufgeschnitten hat und Dichtflansche fertigt, um den Behälter, insbesondere
Hochdruckbehälter, nach Einbau der GVU wieder druckdicht verschließen zu können.
[0010] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Hochdruckbehälter als Einhausung
zur Aufnahme einer Gas-Ventil-Einheit (GVU) zu schaffen und eine konstruktiv einfache
Lösung mit einem Mindestmaß an Inspektions- und Wartungsmöglichkeiten für den Betreiber
zu realisieren.
[0011] Zur Lösung dieser Aufgabe dienen die Merkmale des Kennzeichens des Anspruchs 1.
[0012] Ein besonderer Vorteil der erfindungsgemäßen Einhausung liegt in der Einfachheit
bei der Berechnung des Hochdruckbehälters für unterschiedliche Schiffsklassen.
[0013] Die erfindungsgemäße Einhausung ist durch entsprechende Abmessungen bei Bedarf an
unterschiedliche GVU-Größen und an unterschiedliche Funktionskomponenten bzw. Module
der GVU anpassbar.
[0014] Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind in den Unteransprüchen 2 bis 8 behandelt.
[0015] Die Erfindung wird im Folgenden anhand der Zeichnung näher beschrieben:
Die Figuren 1 und 2 zeigen zwei um 90° versetzte Seitenansichten des Hochdruckbehälters;
Figur 3 zeigt eine Seitenansicht gemäß Figur 3 bei abgenommenem Behälterdeckel und
offener, in der Seitenwand des Behälters angeordneter Inspektions- und Wartungsöffnung;
Figur 4 zeigt eine Draufsicht auf den Hochdruckbehälter.
[0016] Der in der Zeichnung dargestellte Hochdruckbehälter 1 hat als besonders vorteilhafte
Ausführungsform einen kreisrunden Querschnitt.
[0017] An die Seitenwand des Hochdruckbehälters 1 ist ein Stutzen, vorzugsweise Rohrstutzen
3, zur Bildung einer ersten Inspektions- und Wartungsöffnung 4 angesetzt, die mittels
einer Blindflanschanordnung 5 druckdicht verschließbar ist.
[0018] An die Seitenwandung ist ein zweiter Anschlussstutzen 3 angefügt, der mittels einer
Blindflanschanordnung 7 druckdicht verschließbar ist, durch deren Blindflansch nicht
dargestellte Elektro- und Sensorleitungen hindurchführbar sind.
[0019] Der Hochdruckbehälter 1 ist oben zur Bildung der zweiten Inspektions- und Wartungsöffnung
offen und mittels eines an den Hochdruckbehälter 1 anflanschbaren Deckels 2 druckdicht
verschließbar.
[0020] An den bzw. im Boden des Hochdruckbehälters 1 sind ein Gaseinlassstutzen 8 und ein
Gasauslassstutzen 9 für eine durch den Hochdruckbehälter 1 geführte Gasleitung 10
angeschlossen, an bzw. in die die nur schematisiert dargestellten Funktionskomponenten
bzw. Module der GVU anschließbar bzw. integrierbar sind.
[0021] Die GVU ist bei abgenommenem Deckel 2 von oben her durch die zweite Inspektions-
und Wartungsöffnung einsetzbar.
[0022] In Figur 3 ist bei abgenommenem Deckel 2 ein Gasleitungskrümmer 11 dargestellt, der
die zu den Gaseinlass- und Gasauslasstutzen 8 und 9 führenden Gasleitungszweige 10
miteinander verbindet.
[0023] In Figur 3 ist weiterhin die offene Inspektions- und Wartungsöffnung 4 dargestellt,
um einen Einblick in das Innere des Hochdruckbehälters 1 auf die nur schematisiert
dargestellten Funktionskomponenten bzw. Module der GVU zu schaffen.
[0024] Der besondere Vorteil der erfindungsgemäßen Einhausung besteht darin, das zu ihrer
Realisierung weitestgehend auf im Behälterbau übliche Einzelelemente zurück gegriffen
werden kann.
Bezugszeichenliste
[0025]
- 1
- Hochdruckbehälter
- 2
- Deckel
- 3
- Rohrstutzen
- 4
- Inspektions- und Wartungsöffnung
- 5
- Blindflanschanordnung
- 6
- Anschlussstutzen
- 7
- Blindflanschanordnung
- 8
- Gaseinlassstutzen
- 9
- Gasauslassstutzen
- 10
- Gasleitung
- 11
- Gasleitungskrümmer
- 12
- Stützfüße
1. Einhausung zur Aufnahme einer Gas-Ventil-Einheit (GVU) für Schiffe mit Gasantrieb,
enthaltend
- einen Hochdruckbehälter (1),
gekennzeichnet durch
- einen Gaseinlassstutzen (8) und einen Gasauslassstutzen (9) für eine durch den Hochdruckbehälter
(1) geführte Gasleitung (10), an bzw. in die die Funktionskomponenten bzw. Module
der GVU anschließbar bzw. integrierbar sind,
- mindestens zwei druckdicht verschließbare Inspektions- und Wartungsöffnung (4),
sowie
- einen druckdicht verschließbaren Anschlussstutzen (6), der mittels einer Blindflanschanordnung
(7) druckdicht verschließbar ist, durch deren Blindflansch Elektro- und Sensorleitungen
hindurchführbar sind
wobei
- die eine Inspektions- und Wartungsöffnung (4) in der Seitenwand des Hochdruckbehälters
(1) angebracht ist und mittels einer Blindflanschanordnung (7) verschließbar ist,
- der Hochdruckbehälter (1) zum Einsetzen und Herausnehmen der GVU in und aus dem
Hochdruckbehälter (1) oben unter Bildung einer der zwei Inspektions- und Wartungsöffnungen
(4) offen ist und mittels eines an den Hochdruckbehälter (1) anflanschbaren Deckels
(2) druckdicht verschließbar ist.
2. Einhausung nach einem der Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Gasein- und Gasauslassstutzen (8, 9) an den Behälterboden angeschlossen sind.
3. Einhausung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Hochdruckbehälter (1) einen an die die Einhausung angepasste Größe zum Einbau
der GVU hat.
4. Einhausung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Hochdruckbehälter (1) eine zum Einbau der GVU eine an die GVU angepasste Gesamthöhe
hat.
5. Einhausung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Wartungs- und Inspektionsöffnung (4) aus handelsüblichen Normbauteilen gefertigt
werden.
6. Einhausung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Wartungs- und Inspektionsöffnung (4) eine Kreisform hat.
7. Einhausung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Boden des Hochdruckbehälters (1) Stützfüße (12) angebracht sind
8. Einhausung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass an der Rückseite des Hochdruckbehälters (1) Wandhalterungselemente angebracht sind.