[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Bauelement zur Wärmedämmung nach dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1.
[0002] Im Stand der Technik sind verschiedene Ausführungsformen von Bauelementen zur Wärmedämmung
bekannt, die vor allem dazu dienen, gegenüber Gebäuden vorkragende Gebäudeteile wie
beispielsweise Balkonplatten durch eine wärmegedämmte Bauteilfuge hindurch aufzulagern.
Dabei sorgen die integrierten Bewehrungselemente für die notwendige Kraft- bzw. Momentübertragung,
während der Isolierkörper dafür verantwortlich ist, die beiden Bauteile unter Belassung
einer Fuge wärmegedämmt voneinander zu beanstanden.
[0003] In der Regel werden im einschlägigen Stand der Technik Zugbewehrungselemente vorgesehen,
die meist aus einem Stabmaterial aus Metall hergestellt sind, welches insbesondere
im Bereich des Isolierkörpers aus Edelstahl besteht und im Bereich außerhalb des Isolierkörpers
aus Betonstahl. Edelstahl wird im Bereich des Isolierkörpers bzw. der Bauteilfuge
zum einen wegen seiner Korrosionsfestigkeit und zum anderen wegen seiner schlechten
Wärmeleitfähigkeit verwendet und ist somit im Bereich des Isolierkörpers dem Betonstahlmaterial
vorzuziehen. Das Betonstahlmaterial hingegen wird meist im Bereich außerhalb des Isolierkörpers
verwendet, wo es weder auf die Korrosionsfestigkeit noch auf die Wärmedämmeigenschaften
ankommt, da sich der Betonstahl vollständig im Bereich eines der beiden Bauteile erstreckt.
[0004] In jüngerer Zeit wurden Anstrengungen unternommen, die Bauelemente zur Wärmedämmung
weiter zu optimieren, wobei man versuchte, die bis dahin fast ausschließlich aus Metall
bestehenden Zugbewehrungselemente aus Kunststoffmaterial herzustellen, da dieses deutlich
kostengünstiger als Edelstahl ist und außerdem eine gegenüber Edelstahl noch schlechtere
Wärmeleitfähigkeit aufweist. Ein Beispiel für ein solches Bauelement zur Wärmedämmung
mit Zugbewehrungselementen aus Kunststoffmaterial ist der
DE-U 20 2012 101 574 zu entnehmen. Die in dieser Schrift als Zugentlastungsstangen bezeichneten Zugbewehrungselemente
bestehen aus glasfaserverstärktem Kunststoff, wobei zwei zueinander benachbarte Stangen
jeweils über eine Querplatte an ihren Enden miteinander verbunden sein kann, um eine
höhere und stabilere Zugkraftübernahme zu erzielen. Dieser umständlichen und Einbauprobleme
beim Anschluss der Bauteilbewehrung hervorrufenden Verankerungsart zweier Zugentlastungsstangen
mittels einer Querplatte kann man unschwer entnehmen, dass Zugbewehrungselemente aus
Kunststoff vor allem dann schlecht in den angrenzenden Bauteilen zu verankern sind,
wenn sie wie im geschilderten Stand der Technik glattwandig ausgeführt sind und deshalb
eine Endverankerung in Form einer Querplatte benötigen.
[0005] Eine alternative Lösung zur Verwendung von Zugbewehrungselementen aus Glasfaser-
oder Carbonfaser-verstärktem Kunststoffmaterial kann man der
WO-A 2012/071596 entnehmen, bei der eine Einrichtung zum Anschließen von Stahlbetonplatten an eine
Wand- oder Deckenkonstruktion aus Stahlbeton Zugbewehrungselemente aufweist, die aus
geschlossenen Schlaufen bestehen, die aufgrund ihrer Schlaufenform eine formschlüssige
Verbindung mit dem angrenzenden Bauteil eingehen und so für die erforderliche Verankerung
sorgen. Schlaufenförmige Zugbewehrungselemente wurden im Stand der Technik zwar immer
wieder vorgeschlagen; sie wiesen jedoch wegen ihrer geringen Einbindelänge in das
angrenzende Bauteil und ihrer daraus resultierenden geringeren Fähigkeit, größere
Zugkräfte zu übertragen, wesentliche Nachteile auf, wobei die Schlaufenform selbst
regelmäßig für eine Kollision mit der Anschlussbewehrung und somit ähnlich wie die
zuvor beschriebenen Querplatten für Einbauprobleme sorgte.
[0006] Die in der
WO-A 2012/071596 offenbarte Einrichtung versucht, diese Nachteile dadurch zu reduzieren, dass die
Enden der geschlossenen Schlaufen mit U-förmigen Bügeln der Anschlussbewehrung in
Eingriff stehen und so die Anschlussbewehrung einen Teil der Aufgabe der Zugbewehrung
übernehmen soll. Es ist jedoch offensichtlich, dass in solches Ineinanderverhaken
der geschlossenen Schlaufe mit der U-förmigen Anschlussbewehrung dazu führt, dass
die beschriebene Einbauproblematik sogar noch erheblich vergrößert wird. Denn die
Zugbewehrungsschlaufen müssen ja auf beiden Seiten mit ihren jeweiligen Enden um die
U-förmige Anschlussbewehrung herumlaufen, was voraussetzt, dass die Einrichtung mit
den Zugbewehrungsschlaufen auf der Baustelle zuerst eingebaut wird, nachfolgend die
mehrere Meter langen U-förmigen Anschlussbewehrungsstäbe in die Zugbewehrungsschlaufe
eingefädelt und anschließend an der restlichen Bauteilbewehrung festgelegt werden.
[0007] Folglich konnten sich die Bauelemente zur Wärmedämmung mit Zugbewehrungselementen
aus Kunststoffmaterial bisher nicht durchsetzen, da ihre Verankerung in den angrenzenden
Bauteilen zu bisher nicht gelösten Problemen führten: Denn entweder müssen die Zugbewehrungselemente
durch besondere Geometrien (z.B. durch Schlaufenform, Querplatten und dergleichen)
einen belastbaren Formschluss mit dem angrenzenden Bauteil eingehen, was wiederum
für Einbauprobleme aufgrund der in diesem Bereich anzuordnenden Anschlussbewehrung
sorgt; oder aber man muss versuchen, die aus faserverstärktem Kunststoff bestehenden
Zugbewehrungselemente aus Rohr- bzw. Stabmaterial mit an ihrer Außenseite vorgesehener
Profilierung bzw. Rippung vorzusehen, wobei jedoch die Verankerung dieser gerippten
Kunststoff-Zugbewehrungselemente im angrenzenden Bauteil darunter leidet, dass der
faserverstärkte Kunststoff einerseits und das Betonmaterial des angrenzenden Bauteils
andererseits in der Regel so deutlich unterschiedliche Temperaturdehnzahlen aufweisen,
dass zwangsläufig unterschiedliche temperaturbedingte Relativbewegungen entstehen,
die Spannungen bzw. Dehnungen im gegenseitigen Anlagebereich hervorrufen. Dies führt
zu Zerstörungen, indem entweder die Rippen oder die sogenannten Betonkonsolen zwischen
den Rippen abscheren. Hieraus folgt, dass die Zugbewehrungselemente meist ihre Funktion
nicht mehr erfüllen können.
[0008] Ein weiterer Nachteil der Zugbewehrungselemente aus Kunststoffmaterial ist die im
Vergleich zu Stahl fehlende nachträgliche Biegbarkeit, die es erforderlich macht,
dass die gewünschte Form und Länge der Zugbewehrungselemente bereits bei der Stabherstellung
berücksichtigt wird. Hierdurch steigt die Anzahl der auf Lager zu haltenden Zugbewehrungselemente
aufgrund entsprechend hoher Variantenzahl beträchtlich, was erhebliche Nachteile in
logistischer Hinsicht bedeutet.
[0009] Von diesem Stand der Technik ausgehend ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung,
ein Bauelement zur Wärmedämmung mit den Merkmale des Oberbegriffs von Patentanspruch
1 dadurch weiterzubilden, dass es die beschriebenen Nachteile von Bewehrungselementen
aus Kunststoffmaterial vermeidet und insbesondere eine verbesserte Verankerung der
Bewehrungselemente in den angrenzenden Betonbauteilen ermöglicht.
[0010] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Bauelement der Wärmedämmung mit
den Merkmalen des Patentanspruchs 1.
[0011] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind jeweils Gegenstand der Unteransprüche,
deren Wortlaut hiermit durch ausdrückliche Bezugnahme in die Beschreibung aufgenommen
wird, um unnötige Textwiederholungen zu vermeiden.
[0012] Erfindungsgemäß sind die Bewehrungselemente dadurch als mehrteilige Kompositelemente
ausgebildet, dass sie zusätzlich zu dem Mittelabschnitt in einem Bereich außerhalb
des Isolierkörpers zumindest einen Verankerungsabschnitt mit zumindest teilweise vom
Mittelabschnitt abweichenden geometrischen und/oder Materialeigenschaften aufweisen,
der in einem vom Isolierkörper beabstandeten Anschlussbereich über ein Wickelformelement
an den Mittelabschnitt angeschlossen ist, und dass das Wickelformelement an dem Mittelabschnitt
anliegt.
[0013] Dieser Materialkombination liegt die Erkenntnis zugrunde, dass man auf die besonderen
Vorteile des Kunststoffmaterials im Bereich des Isolierkörpers nicht verzichten muss,
nur weil man im Bereich des angrenzenden Bauteils das Kunststoffmaterial wegen der
Verankerungsproblematik ggf. lieber durch andere Materialien bzw. Geometrien, insbesondere
gerippten Stahl ersetzen möchte. Das Ergebnis ist somit das genannte mehrteilige Kompositelement
mit einem ungewöhnlichen Materialmix, indem es zumindest im Bereich des Isolierkörpers
aus einem korrosionsbeständigen und sehr schlecht wärmeleitenden faserverstärkten
Kunststoffmaterial in Form eines gegenüber dem Isolierkörper vorstehenden schlaufenförmig
ausgebildeten Mittelabschnitts besteht und indem es in einem Bereich außerhalb des
Isolierkörpers im angrenzenden Bauteil einen Verankerungsabschnitt aufweist, der andere
Materialien und/oder Geometrien als der Mittelabschnitt aufweist und so an die Einbauverhältnisse
in den angrenzenden Bauteilen angepasst werden kann, wie sich dies im Fall der herkömmlichen
Metall-Bewehrungsstäbe bewährt hat, welche jedoch üblicherweise im Bereich des Isolierkörpers
einen Mittelabschnitt aus Edelstahl aufweisen.
[0014] Dieses Kompositelement übertrifft überraschenderweise die bisher bekannten Zugbewehrungselemente
in jeglicher Hinsicht, ermöglicht es doch, für die unterschiedlichen Anforderungen
im Isolierkörper bzw. in den angrenzenden Bauteilen die verwendeten Materialien hinsichtlich
ihrer individuellen Vorteile auszuwählen und nachteilige Materialien bzw. Geometrien
unberücksichtigt lassen zu können. So kann man im Bereich des Isolierkörpers einen
Mittelabschnitt aus faserverstärktem Kunststoff verwenden, der kostengünstiger und
deutlich schlechter wärmeleitend ist als der bisher dort verwendete Edelstahl, während
man im Bereich der angrenzenden Betonbauteile keinen besonderen Anforderungen unterworfen
ist und deshalb mit den kostengünstigen, leicht handhabbaren und nachträglich biegbaren
Betonstahl-Stäben arbeiten kann, die mit entsprechender Außenprofilierung auch einfach
und kostengünstig an eine optimale Verankerung in den angrenzenden Betonbauteilen
angepasst werden können.
[0015] Dabei kann man das erfinderische Konzept sowohl für Zugbewehrungselemente als auch
für Querkraftbewehrungselemente verwenden, welche ja im Wesentlichen so etwas wie
schräg in den Isolierkörper eingebaute Zugstäbe sind, ansonsten aber überwiegende
auf Zug beansprucht werden, so dass man die bei Zugbewehrungselementen erworbenen
Erkenntnisse auch auf Querkraftbewehrungselemente übertragen kann.
[0016] Damit das Zug- oder Querkraftbewehrungselement trotz Gestaltung als mehrteiliges
Kompositelement die Zugkräfte sicher über die einzelnen Bestandteile des Kompositelements
übertragen kann, ist es erfindungswesentlich und besonders wichtig, dass der Anschluss
des Verankerungsabschnitts an den Mittelabschnitt über das Wickelformelement erfolgt
und dass das Wickelformelement an dem Mittelabschnitt zumindest mittelbar anliegt.
Besonders vorteilhaft ist es in diesem Zusammenhang, dass das Wickelformelement an
dem Mittelabschnitt spielfrei und/oder in formschlüssiger Weise und/oder flächig anliegt,
wobei auch eine stoffschlüssige Verbindung beispielsweise durch ein Anschweißen des
Wickelformelements an den Verankerungsabschnitt in Frage kommen kann. Wesentlich ist
die unmittelbare Wirkverbindung von Wickelformelement und Mittelabschnitt, durch die
die Zugkräfte unmittelbar und ohne Relativbewegung zwischen beiden Elementen übertragen
werden. Je größer dabei die Anlagefläche zwischen Wickelformelement und Mittelabschnitt
ist, umso besser lassen sich die Zugkräfte übertragen, die sich dann auf einen größeren
Querschnitt verteilen.
[0017] In diesem Zusammenhang ist es vorteilhaft, wenn das Wickelformelement den schlaufenförmigen
Mittelabschnitt zumindest teilweise im Scheitel- bzw. Umlenkbereich der Schlaufenform
beaufschlagt, nämlich dort, wo der Verankerungsabschnitt am schlaufenförmigen Mittelabschnitt
bei ungehinderter Zugbelastung angreifen würde. Denn dabei kann das Wickelformelement
dafür sorgen, dass der Verankerungsabschnitt im passenden Bereich, nämlich dem Scheitel-
bzw. Umlenkbereich des Mittelabschnittes an diesen angeschlossen wird und die auftretenden
Kräfte sicher überträgt. Wenn das Wickelformelement aus einem bei der Herstellung
des Mittelabschnitts ohnehin verwendeten Wickelformelement besteht, lässt sich in
einfacher Weise die geforderte spielfreie und insbesondere flächige Anlage sicherstellen.
Denn beim Wickeln der Fasern im nassem Zustand dient das Wickelformelement als ein
Umlenkelement bzw. als Wickelkern, um - insbesondere zusammen mit einem weiteren Umlenkelement
bzw. Wickelkern - die gewünschte Schlaufenform herzustellen. Verbleibt das Wickelformelement
an den Fasern, so liegen die Fasern mit dem sie umgebenden Kunststoffmaterial des
Mittelabschnitts flächig an dem Wickelformelement an, wobei der Mittelabschnitt beim
nassen Umwickeln des Wickelformelements einen Haftverbund mit dem Wickelformelement
eingeht, was zur Transportsicherung und als Verliersicherung ausreicht, um bei Transport,
Einbau und Betonieren ein Entfernen bzw. Lösen des Mittelabschnitts von dem Wickelformelement
zu verhindern.
[0018] In diesem Zusammenhang ist es besonders vorteilhaft, wenn das Wickelformelement nicht
nur bis zum Ende des Trocknungsvorgangs, sondern erfindungsgemäß auch bis zum Einbau
und anschließenden Betonieren als Teil des Bauelements zur Wärmedämmung am Mittelabschnitt
anliegt, wo es anschließend vom Material des zugehörigen Bauteils, also insbesondere
vom Beton umschlossen wird.
[0019] Für eine Vergleichmäßigung der Kraftübertragung ist es von besonderem Vorteil, wenn
die Oberfläche des Wickelformelements im Anlagebereich an den Mittelabschnitt gleichmäßig
und eben ausgebildet ist, wobei die Oberflächenebene an den gekrümmten Verlauf der
Mittelabschnitt-Schlaufe im Scheitelbereich angepasst, also selbst ebenso gekrümmt
ist. Die Oberflächenebene kann somit zum Beispiel die Form eines Segments einer Zylindermantelfläche
aufweisen. Ebenso kann die Oberflächenebene aber auch bauchig ausgebildet sein, wodurch
sie eher der Form eines Segments einer Torusmantelfläche entspricht.
[0020] Sofern vorliegend von Wickelformelement die Rede ist, so soll hierunter aber nicht
nur ein Element verstanden werden, das an der tatsächlichen Herstellung des Mittelabschnitts
beteiligt ist, sondern es sind natürlich auch solche Elemente möglich, die unabhängig
vom Mittelabschnitt hergestellt sind und auch zu dessen Herstellung keinen Beitrag
leisten. Wickelformelement meint in diesem Zusammenhang vor allem ein solches Element,
das an den schlaufenförmigen Mittelabschnitt insbesondere hinsichtlich der Form im
Anschluss- und Anlagebereich angepasst ist, um so eine besonders gute und zuverlässige
Kraftübertragung sicherzustellen, ohne die das Kompositelement seine sonstigen Vorteile
wie z.B. den modularen Aufbau aus unterschiedlichen Materialien und Formen nicht bieten
könnte. Und ein Wickelformelement im Sinne der Erfindung ist außerdem ein solches
Element, das unabhängig von seiner Form zum kraftübertragenden Anschluss eines Verankerungsabschnitts
am Mittelabschnitt dient, wobei für den Verankerungsabschnitt die vorliegend beschriebenen
und in den Zeichnungen dargestellten sehr unterschiedlichen Ausführungsformen möglich
sind.
[0021] Eine besonders vorteilhafte Wirkverbindung ergibt sich dann, wenn das zwischen Verankerungsabschnitt
und Mittelabschnitt angeordnete Wickelformelement nicht nur an dem Mittelabschnitt,
sondern auch an dem Verankerungsabschnitt flächig anliegt.
[0022] Für das Wickelformelement sind neben dem beschriebenen flächigen Anlagebereich für
den Mittelabschnitt verschiedene Geometrien denkbar, die sich vor allem an den zusätzlichen
Aufgaben orientieren: Wird das Wickelformelement auch vom Verankerungselement flächig
beaufschlagt, so sollte das Wickelformelement im Anlagebereich an die Oberflächenform
des Verankerungselements angepasst sein. Da Mittelabschnitt und Verankerungselement
unter Zwischenfügung des Wickelformelements ineinandergreifen, ist beim Wickelformelement
der Anlagebereich für das Verankerungselement auf der gegenüberliegenden Seite des
Anlagebereichs für den Mittelabschnitt angeordnet.
[0023] Besteht das Verankerungselement zum Beispiel aus einem U-förmig gebogenen Bewehrungsstab
mit kreisförmigem Querschnitt, so sollte der Anlagebereich ebenso gleichmäßig und
eben ausgebildet und gekrümmt sein. Die Oberflächenebene weist dann die Form eines
Segments einer Torusmantelfläche auf. Ist hingegen das Verankerungselement U-förmig
gebogen, besteht aber aus einem Bewehrungsstab mit rechteckigem Querschnitt, so weist
die Oberflächenebene die Form eines Segments einer Zylindermantelfläche auf.
[0024] Dadurch dass die Verankerungsabschnitte vorzugsweise aus Stahl, insbesondere Betonstahl
bestehen, lassen sie sich in herkömmlicher Weise in den angrenzenden Bauteilen verankern,
ohne dass dies - wie im Falle von faserverstärkten Kunststoffstäben - durch exotische
Umformungen (in Form der erwähnten Querplatten, Schlaufen etc.) und hierdurch verursachte
Einbauprobleme mit der Anschlussbewehrung erkauft werden müsste oder bei Verwendung
profilierter Kunststoffstäbe durch Schäden im gegenseitigen Anlagebereich, welche
durch die unterschiedlichen Temperaturdehnzahlen von Beton einerseits und Kunststoffstab
andererseits hervorgerufen werden.
[0025] Auch lassen sich durch das erfindungsgemäße Bauelement mit den als Kompositelement
ausgebildeten Zugbewehrungselementen die Einbauprobleme des Standes der Technik vermeiden,
indem die Zugbewehrungselemente aus dem nur geringfügig gegenüber dem Isolierkörper
vorstehenden schlaufenförmigen Mittelabschnitt und dem hieran angeschlossenen Verankerungsabschnitt
bestehen. Dabei überlappt nur der Verankerungsabschnitt die Anschlussbewehrung, welcher
dann so ausgebildet werden kann, dass einerseits Einbauprobleme wie z.B. Kollisionen
mit der Anschlussbewehrung vermieden werden und dass andererseits die Verankerung
im angrenzenden Bauteil optimiert wird.
[0026] Im Falle von Bewehrungsstäben aus Stahl erfolgt dabei die Verankerung in der Regel
durch eine Rippung der Mantelfläche der Bewehrungsstäbe, wobei diese Rippung ganz
einfach während des Herstellungsprozesses dieser Bewehrungselemente eingebracht werden
kann. Hierbei empfiehlt es sich, dass der Verankerungsabschnitt der Zug- bzw. Querkraftbewehrungselemente
aus einem insbesondere U-förmig gebogenen stabförmigen Verankerungselement besteht,
dass das Verankerungselement in die Schlaufenform des Mittelabschnitts eingehakt ist
und dass das Wickelformelement das U-förmig gebogene stabförmige Verankerungselement
zumindest teilweise in dessen U-Scheitelbereich beaufschlagt, das heißt in dem Bereich
der U-förmigen Biegung.
[0027] Die erfindungsgemäße Schlaufenform ist auch dahingehend vorteilhaft, dass jedes Bewehrungselement
einen Mittelabschnitt mit zwei parallel zueinander verlaufenden Abschnitten aufweist,
die für die Kraftübertragung mit herangezogen werden können. Denn der Mittelabschnitt
weist zwei sich in Horizontalrichtung (bzw. im Falle des Querkraftbewehrungselements
im Wesentlichen geneigt zur Horizontalen) im Wesentlichen parallel zueinander vorzugsweise
nebeneinander und/oder übereinander erstreckende und über den Scheitelbereich miteinander
verbundene Schlaufenteilabschnitte auf, die jeweils einen Teil der zu übertragenden
Kraft aufnehmen. Dadurch lässt sich verglichen mit einem üblichen Bewehrungsstab die
Kraftübertragung erhöhen - und bei gleichen Querschnitt von Bewehrungsstab einerseits
und einzelnem Schlaufenabschnitt andererseits sogar verdoppeln. In einem Ausführungsbeispiel
besteht eine Schlaufe aus etwa 50 Faserwicklungen. Nachdem jeder Schlaufenteilabschnitt
diese 50 Faserwicklungen aufweist, erstrecken sich insgesamt 100 Faserabschnitte zwischen
den beiden angrenzenden Bauteilen, wodurch ein solches Zugbewehrungselement natürlich
entsprechend doppelt so viele Kräfte übertragen kann als ein einzelner Zugbewehrungsstab
mit 50 Fasern.
[0028] Die Schlaufenform der Mittelabschnitte lässt sich aber nicht nur vorteilhaft zum
Anschluss an U-förmig gebogene Verankerungselemente verwenden, sondern auch zur Festlegung
eines relativ zum Mittelabschnitt seitlich, das heißt quer zur Längserstreckung des
Mittelabschnitts vorstehenden Endverankerungselements, das ebenfalls als Verankerungsabschnitt
fungieren kann. Dieses Endverankerungselement ist insbesondere einstückig an das Wickelformelement
angeschlossen und dient im Wesentlichen dazu, die Oberfläche des Mittelabschnitts
im Scheitelbereich durch seitlich vorstehende Teilbereiche zu vergrößern und auch
ohne zusätzliche stabförmige Bewehrungselemente eine Verankerung des Zug- oder Querkraftbewehrungselements
im zugehörigen Bauteil zu ermöglichen, wie dies durch die Verankerungsplatten des
Standes der Technik an sich bekannt ist. Wichtig ist hierbei, dass dieses Endverankerungselement
eine Struktur bildet, die auftretende Zugbelastungen aufgrund ihrer Geometrie formschlüssig
abfängt und sich hierbei im Beton des angrenzenden Bauteils abstützt.
[0029] Dabei weist das Endverankerungselement zweckmäßigerweise zur besseren Verankerung
und Zugkraftübertragung auf das Bauteil einen parallel zum Isolierkörper orientierten
Querschnitt auf, der größer ist als der Querschnitt des Mittelabschnitts und hierbei
seitlich vorstehende Endverankerungsabschnitte bildet, um so wie bei den bekannten
Verankerungsplatten die Verankerung des Zug- oder Querkraftbewehrungselements im Bauteil
zu verbessern, indem zum einen die Oberfläche des Bewehrungselements und somit die
Kraftübertragungsfläche vergrößert wird und indem zum anderen Teilbereiche des Bewehrungselements
gebildet werden, die vom Bauteil hintergriffen werden und mit diesem einen Formschluss
eingehen.
[0030] Dabei kann sich in Abweichung von einer ebenen Plattenform die seitlich vorstehende
Außenform der Endverankerungsabschnitte mit größer werdendem Abstand vom Isolierkörper
gegenüber dem Mittelabschnitt vergrößern und beispielsweise tannenbaumähnlich ausgebildet
sein. Hierdurch lässt sich die Verankerung der Zugstäbe bzw. Zugbewehrungselemente
im zugehörigen Betonbauteil verbessern und damit deren Einbindelänge deutlich reduzieren.
[0031] Vor allem die Endverankerungselemente, aber auch die stabförmigen Verankerungselemente
können ebenso wie der Mittelabschnitt aus glasfaserverstärktem Kunststoffmaterial
bestehen. Bezüglich der Endverankerungselemente ist es darüber hinaus auch möglich,
diese aus Beton herzustellen, wobei in diesem Zusammenhang unter Beton jegliche Form
eines aushärtenden und/oder abbindfähigen Baustoffs verstanden werden soll, insbesondere
ein zementhaltiger, faserbewehrter Baustoff wie Beton, wie hochfester oder ultra-hochfester
Beton oder wie hochfester oder ultra-hochfester Mörtel, ein Kunstharzgemisch oder
ein Reaktionsharzgemisch.
[0032] Zweckmäßigerweise ist der Verankerungsabschnitt der Bewehrungselemente an einem freien
Ende des zugehörigen Mittelabschnitts festgelegt. Ist in diesem Fall der Verankerungsabschnitt
der Bewehrungselemente fluchtend zu diesem sich im eingebauten Zustand des Bauelementes
im Wesentlichen horizontal erstreckenden Mittelabschnitt angeordnet, so ergibt sich
hierdurch eine Hintereinanderanordnung bzw. Reihenschaltung der unterschiedlichen
Teile der Bewehrungselemente, wobei jeder Teil dort angeordnet wird, wofür er die
günstigsten Materialeigenschaften aufweist.
[0033] Was die Materialien des mehrteiligen Kompositelements, also des Zug- oder Querkraftbewehrungselementes
betrifft, so ist es bevorzugt, dass der Verankerungsabschnitt aus Betonstahl besteht,
der eine Temperaturdehnzahl, also eine Wärmedehnung in der Größenordnung der Temperaturdehnzahl
bzw. Wärmedehnung von Beton aufweist und somit zerstörungsfrei entsprechenden temperaturbedingten
Verformungen bzw. Dehnungen des Betons folgen kann. Des Weiteren ist es bevorzugt,
dass der Mittelabschnitt des Zug- oder Querkraftbewehrungselements aus faserverstärktem
und insbesondere glasfaserverstärktem Kunststoffmaterial besteht, das zum einen in
Zugkraftrichtung ausreichend belastbar ist und zum anderen eine schlechte Wärmeleitfähigkeit
aufweist, die im Bereich des Isolierkörpers angestrebt ist. Es sei darauf hingewiesen,
dass die Formulierung "faserverstärktes Kunststoffmaterial" auch solche Faserbewehrungen,
insbesondere Glasfaserbewehrungen umfasst, deren Faseranteil, insbesondere Glasfaseranteil
höher als 85 Gew.-% ist, so dass das Gewicht des zusätzlich zu den Fasern verwendeten
Matrixmaterials, wie Kunstharz weniger als 15 % verglichen mit dem Gewicht dieses
Bewehrungselements beträgt.
[0034] Da der Betonstahl der endständigen Verankerungsabschnitte aus Korrosionsschutzgründen
eine Mindestbetonüberdeckung einhalten muss, dürfen sich die Verankerungsabschnitte
nicht bis an den Isolierkörper heran erstrecken, um eine Korrosion der Verankerungsabschnitte
zu vermeiden. Aus diesem Grunde ist es zweckmäßigerweise vorgesehen, dass der Anschlussbereich
im eingebauten Zustand einen horizontalen Abstand vom Isolierkörper aufweist, der
zumindest einmal und höchstens fünfmal so groß ist wie der Durchmesser d
M des Mittelabschnitts. Dadurch kann die Festlegung des Verankerungsabschnitts am Mittelabschnitt
außerhalb des Isolierkörpers in einem Bereich erfolgen, der durch die erforderliche
Mindestbetonüberdeckung vor Korrosion geschützt ist.
[0035] Die Beabstandung des Anschlussbereiches vom Isolierkörper hat jedoch noch einen weiteren
wesentlichen Effekt und Vorteil: Zweckmäßigerweise ist der Mittelabschnitt auf seiner
radialen Außenseite zumindest im Bereich zwischen Isolierkörper und Anschlussbereich
im Wesentlichen glattwandig ausgebildet. Dadurch wird ein übermäßiger Verbund zwischen
dem Mittelabschnitt und dem den Mittelabschnitt umgebenden Material des angrenzenden
Bauteils vermieden und eine Pufferzone gebildet, die dafür sorgt, dass sich die Biegesteifigkeit
der Bewehrungselemente beim Verlassen des Isolierkörpers und beim Eintritt in das
angrenzende Bauteil nicht abrupt, sondern nur allmählich ändert. Denn ein abrupter
Steifigkeitssprung würde zu hohen Belastungen im Bewehrungselement sowie an der Vorderkante
des angrenzenden Bauteils führen: Einerseits können die zu hohen Belastungen eine
Delamination des aus faserverstärktem Kunststoffmaterial bestehenden Bewehrungselements
hervorrufen; andererseits kann das Baumaterial an der Vorderkante des angrenzenden
Bauteils abplatzen, was wiederum die erforderliche Mindestbetonüberdeckung zerstört
bzw. reduziert und somit den Korrosionsschutz für das Bewehrungselement aufheben würde.
[0036] Der im Wesentlichen glattwandige Mittelabschnitt dient somit dazu, eine fugennahe
Verankerung des Bewehrungselements im angrenzenden Bauteil zu verhindern, so dass
die Verankerung erst im Anschlussbereich sowie dem in Axialrichtung nachfolgenden
Bereich des Bewehrungselements, nämlich des Verankerungsabschnittes erfolgt. Indem
man den Anschlussbereich vom fugennahen Randbereich bzw. vom Isolierkörper weg in
das angrenzende Bauteil verlegt, vergrößert man die Länge der Abschnitte des Bewehrungselements
mit reduzierter Biegesteifigkeit. Dadurch sind die so eingespannten Bewehrungselemente
insgesamt biegeweicher und deutlich besser in der Lage, temperaturbedingten Relativbewegungen
zwischen den angrenzenden Bauteilen in Quer- bzw. Schubrichtung zu folgen. Diese Erhöhung
der Biege- bzw. Schubweichheit vermeidet eine zu schnelle bzw. starke Ermüdung der
Bewehrungselemente.
[0037] Während im Stand der Technik Anweisungen dahingehend zu finden sind, dass die freie,
d.h. nicht radial abgestützte Länge eines aus faserverstärktem Kunststoffmaterial
bestehenden Zugbewehrungselementes zwischen den beiden Einspannstellen möglichst kurz
bemessen sein muss, um die Gesamtdehnung des Zugbewehrungselementes in Axialrichtung
möglichst klein zu halten, nimmt der Gegenstand der vorliegenden Erfindung eine solche
Erhöhung der axialen Dehnung absichtlich in Kauf, indem die Einspannstellen vom Isolierkörper
weg in die angrenzenden Bauteile verschoben sind, um dadurch die Zugbewehrungselemente
biegeweicher zu gestalten, was in vorteilhafter Weise die gewünschte Reduzierung der
Materialermüdung zur Folge hat.
[0038] Mit anderen Worten: Wäre - wie im Stand der Technik üblich - ein aus einem Kunststoffmaterial
bestehendes Zugbewehrungselement mit einer gerippten Mantelfläche versehen und unmittelbar
in ein angrenzendes Betonbauteil eingesetzt und dort verankert, so würde sich der
Bereich mit reduzierter Biegesteifigkeit auf die Abmessungen des Isolierkörpers beschränken.
Es ist offensichtlich, dass ein solches zu biegesteifes Zugbewehrungselement nicht
in der Lage sein wird, den üblichen temperaturbedingten Relativbewegungen der beiden
angrenzenden Bauteile in ausreichendem Maße zu folgen. Gleichzeitig würde das Zugbewehrungselement
im Übergangsbereich zwischen Isolierkörper und angrenzendem Bauteil durch den abrupten
Übergang zwischen den unterschiedlichen umgebenden Materialien einen Steifigkeitssprung
aufweisen, der zu übermäßigen und ggf. mit Zerstörungen einhergehenden Belastungen
des Zugbewehrungselements wie auch des Materials des angrenzenden Bauteils führen
würde.
[0039] Das erfindungsgemäße Bauelement zur Wärmedämmung weist zweckmäßigerweise zusätzlich
zu den Zugbewehrungselementen zur Druckkraft- und/oder Querkraftübertragung zwischen
den angrenzenden Bauteilen - wie es auch aus dem einschlägigen Stand der Technik bekannt
und wie es bei derartigen Bauelementen zur Wärmedämmung üblich ist - Druckelemente
und/oder Querkraftelemente auf.
[0040] Soweit vorliegend bezüglich des Materials der angrenzenden Bauteile, also insbesondere
des Gebäudes und des vorkragenden Außenteils von Beton die Rede ist, so soll hierunter
jegliche Form eines aushärtenden und/oder abbindfähigen Baustoffs verstanden werden,
insbesondere ein zementhaltiger, faserbewehrter Baustoff wie Beton, wie hochfester
oder ultra-hochfester Beton oder wie hochfester oder ultra-hochfester Mörtel, ein
Kunstharzgemisch oder ein Reaktionsharzgemisch.
[0041] Weitere Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnungen; hierbei zeigen
- Figur 1
- ein erfindungsgemäßes Bauelement zur Wärmedämmung in schematischer und teilweise geschnittener
Seitenansicht
- Figur 2
- das Bauelement aus Figur 1 in perspektivischer Seitenansicht;
- Figur 3
- das Bauelement aus Figur 1 in schematischer und teilweise geschnittener Draufsicht;
- Figur 3a
- ein Detail von Figur 3;
- Figur 4
- ein alternatives erfindungsgemäßes Bauelement zur Wärmedämmung in schematischer und
teilweise geschnittener Seitenansicht;
- Figur 5
- das Bauelement aus Figur 4 in perspektivischer Seitenansicht;
- Figur 6
- das Bauelement aus Figur 4 in schematischer und teilweise geschnittener Draufsicht;
- Figur 7
- ein weiteres alternatives erfindungsgemäßes Bauelement zur Wärmedämmung in schematischer
und teilweise geschnittener Seitenansicht;
- Figur 8
- das Bauelement aus Figur 7 in perspektivischer Seitenansicht;
- Figur 9
- das Bauelement aus Figur 7 in schematischer und teilweise geschnittener Draufsicht.
- Figur 10
- ein weiteres alternatives erfindungsgemäßes Bauelement zur Wärmedämmung in schematischer
und teilweise geschnittener Seitenansicht;
- Figur 11
- das Bauelement aus Figur 10 in perspektivischer Seitenansicht;
- Figur 12
- das Bauelement aus Figur 10 in schematischer und teilweise geschnittener Draufsicht.
[0042] Die Figuren 1, 2 und 3 zeigen in Seitenansicht, perspektivischer Seitenansicht und
Draufsicht ein Bauelement zur Wärmedämmung 1 mit einem quaderförmigen Isolierkörper
2, der dazu vorgesehen ist, in einer zwischen zwei Betonbauteilen, nämlich einem Balkon
A und einer Gebäudedecke B belassenen Bauteilfuge angeordnet zu werden und diese beiden
Betonbauteile A, B voneinander in wärmegedämmter Art zu beabstanden. Der Isolierkörper
2 ist aus mehreren Teilen (nicht dargestellt) zusammengesetzt, um den Einbau von Bewehrungselementen
in Form von Zugstäben 3, in Form von Querkraftstäben 4 und in Form von Druckelementen
5 zu ermöglichen. Die Anordnung der Bewehrungselemente erfolgt in der im Stand der
Technik bekannten und üblichen Art und Weise, nämlich indem im oberen Bereich des
Isolierkörpers 2 die Zugbewehrungselemente 3 angeordnet sind, die sich im eingebauten
Zustand in horizontaler Richtung erstrecken und zur Zugkraftübertragung zwischen den
beiden an das Bauelement zur Wärmedämmung angeschlossenen Bauteilen A, B dienen und
hierzu in diesen Bauteilen verankert werden.
[0043] Im unteren Bereich, der sogenannten Druckzone des Isolierkörpers 2 werden die Druckelemente
5 angeordnet und zwar ebenso mit im Wesentlichen horizontaler Erstreckungsrichtung,
wobei sie jedoch im gezeigten Ausführungsbeispiel im Wesentlichen nicht gegenüber
dem Isolierkörper 2 vorstehen. Schließlich sind noch in der üblichen Art und Weise
Querkraftstäbe 4 vorgehen, die im Bereich des Isolierkörpers 2 geneigt zur Horizontalen
verlaufen und den von den Bewehrungselementen des Bauelements zur Wärmedämmung aufzunehmenden
Belastungen entsprechend von der Zugzone auf der einen Seite des Isolierkörpers schräg
nach unten in die Druckzone auf der anderen Seite des Isolierkörpers verlaufen, um
dort vertikal in Richtung der Zugzonen nach oben abgewinkelt und anschließend nach
einer weiteren Abwinklung parallel zu den Zugbewehrungselementen zu verlaufen.
[0044] Wesentlich für die vorliegende Erfindung sind nun die Zugbewehrungselemente 3, die
als mehrteiliges Kompositelement aufgebaut sind und einen schlaufenförmigen Mittelabschnitt
3a aus faserverstärktem Kunststoff sowie an dessen einem Ende einen Verankerungsabschnitt
3b in Form eines U-förmig gebogenen Stabmaterials sowie an dessen anderem Ende einen
Verankerungsabschnitt in Form eines Endverankerungselements 3c aufweisen. Der Mittelabschnitt
3a erstreckt sich im Bereich des Isolierkörpers 2 in horizontaler Richtung und steht
beidseits des Isolierkörpers 2 etwas in horizontaler Richtung vor und wird mit diesem
vorstehenden Bereich im eingebauten Zustand im Bereich der angrenzenden Bauteile A,
B angeordnet.
[0045] Mittelabschnitt 3a und Verankerungsabschnitt 3b überlappen sich jeweils in einem
Anschlussbereich 3h unter Zwischenfügung eines Wickelformelements 3i. Dieses Wickelformelement
dient dazu, beim Herstellen des aus faserverstärktem Kunststoff bestehenden schlaufenförmigen
Mittelabschnitts 3a eine Richtungsänderung der Fasern zu ermöglichen und einen Scheitelbereich
3k auszubilden, indem es die Form darstellt, um die die nassen Fasern herumgewickelt
werden. Verwendet man zwei solcher Wickelformelemente 3i, so kann man insgesamt die
Schlaufenform erhalten, bestehend aus zwei sich im Wesentlichen parallel zueinander
erstreckenden und an ihren Enden über jeweils einen Scheitelbereich 3k miteinander
verbundenen Schlaufenteilabschnitten 3g. Indem das Wickelformelement auch noch nach
dem Herstellen und dem Trocknen des schlaufenförmigen Mittelabschnitts in den Scheitelbereichen
verbleibt, liegt es auch im eingebauten Zustand flächig an dem zugeordneten Scheitelbereich
des Mittelabschnitts an und gewährleistet hierbei eine spielfreie Zugkraftübertragung
zwischen Verankerungsabschnitt 3b und Mittelabschnitt 3a.
[0046] Diese spielfreie Verbindung zwischen Verankerungsabschnitt und Mittelabschnitt unter
Zwischenfügung eines Wickelformelements besteht sich nicht nur im Anschlussbereich
3h, in welchem sich der Mittelabschnitt 3a und der aus U-förmig gebogenem Stabmaterial
bestehende Verankerungsabschnitt 3b überlappen, sondern auch im gegenüberliegenden
Anschlussbereich 3h, wo sich Mittelabschnitt 3a und ein als Verankerungsabschnitt
fungierendes Endverankerungselement 3c überlappen.
[0047] Was das Endverankerungselement 3c betrifft, so weist dieses einen inneren Bereich
auf, der als Wickelformelement 3i fungiert, während er seitlich vorstehende Endverankerungsabschnitte
3m aufweist. Hierdurch lässt sich die Verankerung der Zugstäbe bzw. Zugbewehrungselemente
3 im zugehörigen Betonbauteil und damit deren Einbindelänge deutlich reduzieren.
[0048] Das aus U-förmig gebogenem Stabmaterial bestehende Verankerungselement 3b ist ebenso
wie der Mittelabschnitt 3a in Horizontalrichtung orientiert angeordnet, jedoch mit
zueinander um 90° versetzter Scheitelachse des Scheitelbereichs 3k einerseits und
der U-Basis des U-förmig gebogenen Stabmaterials andererseits. Dadurch können beide
Elemente zueinander verschränkt fluchtend zueinander ineinander gesteckt werden.
[0049] Wie man aus Figur 1 ersehen kann, erstreckt sich der Mittelabschnitt 3a mit seinem
Kunststoffmaterial etwas über den Isolierkörper hinaus und ermöglicht es somit dem
aus Betonstahl bestehenden Verankerungsabschnitt 3b, an diesen Mittelabschnitt 3a
in einem Bereich angeschlossen zu werden, der noch nicht korrosionsgefährdet ist.
Dadurch lassen sich wesentliche Vorteile erzielen: Im Bereich des Isolierkörpers kann
das besonders vorteilhafte Kunststoffmaterial des Mittelabschnitts verwendet werden,
das sich vor allem durch im Vergleich zu Edelstahl günstigere Kosten und eine besonders
schlechte Wärmeleitfähigkeit auszeichnet. Und im Bereich außerhalb des Isolierkörpers
können schließlich im Bereich der Bauteile die Verankerungsabschnitte aus Betonstahl
bestehen, welcher ähnliche Temperaturdehnzahlen wie der ihn umgebende Bauteil-Beton
aufweist und somit eine optimale Verbindung mit dem Beton eingehen kann, durch den
die Zugkraft vom Beton in das Zugbewehrungselement und umgekehrt übertragen werden
kann, ohne dass es zu den ansonsten auftretenden Zerstörungen aufgrund zu großer Relativbewegungen
kommt.
[0050] Eine alternative Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist in den Figuren 4,
5 und 6 dargestellt, in welchen dieselben Gegenstände bzw. Bauteile wie in den Figuren
1 - 3 mit denselben Bezugszeichen versehen sind. In den Figuren 4 - 6 ist ein Bauelement
11 zur Wärmedämmung zu erkennen, das bis auf ein Detail baugleich mit dem Bauelement
zur Wärmedämmung aus den Figuren 1 - 3 ist: Lediglich anstelle des Endverankerungselements
3c ist nun ein alternatives Endverankerungselement 3c' dargestellt, das zur besseren
Verankerung und Zugkraftübertragung auf das Bauteil B eine sich mit größer werdendem
Abstand vom Isolierkörper vergrößernde seitlich vorstehende Außenform aufweist, die
letztlich tannenbaumähnlich ausgebildet ist und seitlich vorstehende Endverankerungsabschnitte
3m' aufweist. Hierdurch lässt sich die Verankerung der Zugstäbe bzw. Zugbewehrungselemente
3 im zugehörigen Betonbauteil und damit deren Einbindelänge deutlich reduzieren. Auch
das Endverankerungselement 3c' weist in seinem inneren bzw. mittleren vom schlaufenförmigen
Mittelabschnitt 3a beaufschlagten Bereich jeweils ein Wickelformelement 3i auf.
[0051] In den Figuren 7, 8 und 9 ist ein weiteres alternatives Bauelement 21 zur Wärmedämmung
dargestellt, bei dem wiederum dieselben Gegenstände und Bauteile wie in den vor genannten
Zeichnungen mit denselben Bezugszeichen aufgeführt sind. Der einzige Unterschied des
Bauelements 21 gegenüber dem Bauelement 11 besteht darin, dass beide Endverankerungselemente
3c' gleich ausgebildet sind, also das Zugbewehrungselement 3 gar keine U-förmig gebogenen
Stahlstäbe besitzt.
[0052] Die Figuren 10, 11 und 12 zeigen schließlich noch ein alternatives Bauelement 31
zur Wärmedämmung, bei dem dieselben Gegenstände und Bauteile wie in den vor genannten
Zeichnungen mit denselben Bezugszeichen wie insbesondere in den Figuren 1 bis 3 aufgeführt
sind. Der einzige Unterschied des Bauelements 31 gegenüber dem Bauelement 1 aus den
Figuren 1 bis 3 besteht darin, dass hier nicht nur die Zugbewehrungselemente 3 als
Kompositelement ausgebildet sind, sondern auch ein Querkraftelement 14. Dieses besteht
aus einem Mittelabschnitt 14a aus einem schlaufenförmigen faserverstärkten Kunststoffelement
und einem Verankerungsabschnitt in Form eines Endverankerungselements 14c.
[0053] Wie man insbesondere aus Figur 10 erkennt, ist der Querkraftelement-Mittelabschnitt
14a wie der Zugbewehrungselement-Mittelabschnitt 3a aus Endlosfasern gewickelt unter
Zuhilfenahme eines Wickelformelements 14i, das dazu dient, beim Herstellen des schlaufenförmigen
Mittelabschnitts 14a eine Richtungsänderung der Fasern zu ermöglichen und einen Scheitelbereich
14k auszubilden, indem es die Form darstellt, um die die nassen Fasern herumgewickelt
werden. Verwendet man zwei solcher Wickelformelemente 14i, so kann man insgesamt die
Schlaufenform erhalten, bestehend aus zwei sich im Wesentlichen parallel zueinander
erstreckenden und an ihren Enden über jeweils einen Scheitelbereich 14k miteinander
verbundenen Schlaufenteilabschnitten 14g. Zusammengefasst bietet die vorliegende Erfindung
den Vorteil, ein Bauelement zur Wärmedämmung zur Verfügung zu stellen, das Zug- und/oder
Querkraftbewehrungselemente in Form von mehrteiligen Kompositelementen aufweist, die
aus einem Mittelabschnitt aus schlaufenförmigem faserverstärkten Kunststoffmaterial
einerseits und zumindest einem zusätzlichen Verankerungsabschnitt besteht. Hierdurch
lassen sich die verschiedenen Materialien genau entsprechend ihrer Eigenschaften und
Vorteile einsetzen, was im Stand der Technik bisher so nicht möglich war. Dies wird
erfindungsgemäß dadurch ermöglicht, dass der Verankerungsabschnitt über ein Wickelformelement
an den Mittelabschnitt angeschlossen ist und das Wickelformelement an dem Mittelabschnitt
insbesondere flächig anliegt, um so die erforderliche Zugkraftübertragung zur Verfügung
stellen zu können.
Bezugszeichenliste
[0054]
1 - Bauelement zur Wärmedämmung
2 - Isolierkörper
3 - Zugbewehrungselement
3a - Mittelabschnitt
3b - Verankerungsabschnitt
3c - Endverankerungselement (ebenso 3c')
3d - Verankerungselement
3g - Schlaufenteilabschnitte
3h - Anschlussbereich
3i - Wickelformelement
3k - Scheitelbereich
3m - Endverankerungsabschnitte (ebenso 3m')
4 -Querkraftstab
5 - Druckelement
11 - Bauelement zur Wärmedämmung
14 - Querkraftbewehrungselement
14a - Mittelabschnitt
14c - Endverankerungselement
14g - Schlaufenteilabschnitte
14h - Anschlussbereich
14i - Wickelformelement
14k - Scheitelbereich
21 - Bauelement zur Wärmedämmung
31 - Bauelement zur Wärmedämmung
A - Betonbauteil
B - Betonbauteil
1. Bauelement zur Wärmedämmung zwischen zwei Bauteilen, insbesondere zwischen einem Gebäude
(A) und einem vorkragendem Außenteil (B), bestehend aus einem zwischen den beiden
Bauteilen anzuordnenden Isolierkörper (2) und aus Bewehrungselementen (3, 14), die
im eingebauten Zustand des Bauelementes (10) im Wesentlichen horizontal und quer zur
im wesentlichen horizontalen Längserstreckung des Isolierkörpers durch diesen hindurchverlaufen
und jeweils in horizontaler Richtung gegenüber dem Isolierkörpers vorstehen und hierbei
an eines der beiden vorzugsweise aus Beton bestehenden Bauteile anschließbar sind,
wobei die Bewehrungselemente (3, 14) zumindest im Bereich des Isolierkörpers (2) einen
schlaufenförmigen Mittelabschnitt (3a, 14a) aufweisen, der gegenüber dem Isolierkörper
(2) vorsteht und zumindest teilweise aus mit schlaufenförmig gewickelten Endlosfasern
verstärktem Kunststoffmaterial besteht,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Bewehrungselemente (3, 14) dadurch als mehrteilige Kompositelemente ausgebildet
sind, dass sie zusätzlich zu dem Mittelabschnitt (3a, 14a) in einem Bereich außerhalb
des Isolierkörpers (2) zumindest einen Verankerungsabschnitt (3b, 3c, 3c', 14c) mit
zumindest teilweise vom Mittelabschnitt (3a, 14a) abweichenden geometrischen und/oder
Materialeigenschaften aufweisen, der in einem vom Isolierkörper beabstandeten Anschlussbereich
über ein Wickelformelement (3i, 14i) an den Mittelabschnitt angeschlossen ist und
dass das Wickelformelement (3i, 14i) an dem Mittelabschnitt anliegt.
2. Bauelement zur Wärmedämmung nach zumindest Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Wickelformelementelement (3i, 14i) spielfrei und/oder in formschlüssiger Weise
und/oder flächig an dem Mittelabschnitt anliegt.
3. Bauelement zur Wärmedämmung nach zumindest Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Wickelformelement (3i, 14i) ein bei der Herstellung des Mittelabschnitts (3a,
14a) verwendetes verlorenes Wickelformelement ist.
4. Bauelement zur Wärmedämmung nach zumindest Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Wickelformelement (3i, 14i) zwischen Verankerungsabschnitt (3b) und Mittelabschnitt
(3a, 14a) angeordnet ist und dass das Wickelformelement sowohl an dem Mittelabschnitt
als auch an dem Verankerungsabschnitt flächig anliegt.
5. Bauelement zur Wärmedämmung nach zumindest Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Wickelformelement (3i, 14i) den schlaufenförmigen Mittelabschnitt (3a, 14a) zumindest
teilweise im Scheitelbereich (3k, 14k) der Schlaufenform beaufschlagt.
6. Bauelement zur Wärmedämmung nach zumindest Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Mittelabschnitt (3a, 14a) zwei sich in Horizontalrichtung im Wesentlichen parallel
zueinander vorzugsweise nebeneinander und/oder übereinander erstreckende und über
den Scheitelbereich (3k, 14k) miteinander verbundene Schlaufenteilabschnitte (3g,
14g) aufweist.
7. Bauelement zur Wärmedämmung nach zumindest Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Verankerungsabschnitt (3b) der Bewehrungselemente (3) aus einem insbesondere
U-förmig gebogenen stabförmigen Verankerungselement (3d) besteht und dass das Verankerungselement
(3d) in die Schlaufenform des Mittelabschnitts (3a) eingreift.
8. Bauelement zur Wärmedämmung nach zumindest Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Wickelformelement (3i, 14i) das U-förmig gebogene stabförmige Verankerungselement
(3d) zumindest teilweise in dessen U-Scheitelbereich beaufschlagt.
9. Bauelement zur Wärmedämmung nach zumindest Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der über das Wickelformelement (3i, 14i) an den Mittelabschnitt angeschlossene Verankerungsabschnitt
aus einem relativ zum Mittelabschnitt (3a, 14a) seitlich vorstehenden Endverankerungselement
(3c, 3c', 14c) besteht.
10. Bauelement zur Wärmedämmung nach zumindest Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Endverankerungselement (3c, 3c', 14c) insbesondere einstückig mit dem Wickelformelement
(3i) verbunden ist.
11. Bauelement zur Wärmedämmung nach zumindest Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Bewehrungselemente aus Zugbewehrungselementen (3) und/oder aus Querkraftelementen
(14) bestehen.
12. Bauelement zur Wärmedämmung nach zumindest Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Verankerungsabschnitt (3b, 14b) der Bewehrungselemente (3, 14) an einem oder
an beiden freien Enden des sich im eingebauten Zustand des Bauelementes (1, 11, 21,
31) im Wesentlichen horizontal erstreckenden Mittelabschnittes (3a, 14a) angeschlossen
und fluchtend zu diesem angeordnet ist.
13. Bauelement zur Wärmedämmung nach zumindest Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Verankerungsabschnitt (3b) der Zugbewehrungselemente (3) aus Stahl, insbesondere
Betonstahl, aus glasfaserverstärktem Kunststoffmaterial oder aus Beton besteht.
14. Bauelement zur Wärmedämmung nach zumindest Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Bauelement zur Wärmedämmung (1, 11, 21, 31) zusätzlich zu den Zugbewehrungselementen
(3) Druckelemente (5) und/oder Querkraftelemente (4, 14) aufweist.