[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vakuumpumpe, insbesondere Turbomolekularvakuumpumpe,
mit einem Einlass, einem Auslass, und wenigstens zwei bezüglich einer gemeinsamen
Rotationsachse konzentrischen, in Pumprichtung zwischen dem Einlass und dem Auslass
aufeinanderfolgenden Holweckstufen.
[0002] Vakuumpumpen werden in verschiedenen Gebieten der Technik eingesetzt. Je nach Anforderung
weisen die Vakuumpumpen eine oder mehrere Pumpstufen auf. Eine Holweck-Pumpstufe (hier
auch einfach als Holweckstufe bezeichnet) gehört zur Gattung der Molekularvakuumpumpen
und erzeugt durch die Drehung des Holweckrotors relativ zu dem Holweckstator eine
molekulare Strömung. Eine Vakuumpumpe kann eine oder mehrere Holweckstufen umfassen,
wobei mehrere Holweckstufen sowohl seriell als auch parallel zueinander pumpen können.
Holweckstufen werden typischerweise in Turbomolekularvakuumpumpen eingesetzt und einer
oder mehreren Turbomolekularpumpstufen nachgeschaltet.
[0003] Eine Holweckstufe umfasst einen Holweckrotor und einen Holweckstator, wobei der Holweckrotor
eine Rotorwelle aufweist, an welcher mittels einer z.B. scheibenförmigen Holwecknabe
eine oder mehrere Holweckhülsen (im Folgenden auch als Rotorhülsen bezeichnet) konzentrisch
angebracht sind. Der Holweckstator ist mit einem ein- oder mehrgängigen Holweckgewinde
versehen. Die zu fördernden Gasmoleküle werden durch die rotierende Bewegung des Holweckrotors
relativ zum Holweckstator entlang der Gewindegänge von einem Einlass zu einem Auslass
gefördert. Ein Gewindegang umfasst einen durch Wände eines Steges begrenzten umlaufenden
Holweckkanal, in welchem die Gasmoleküle gefördert werden, wenn sich die Rotorhülse
relativ zum Stator dreht. Um Rückströmungsverluste zu minimieren, muss die Weite des
radialen Spaltes (Holweckspalt) zwischen der Oberseite des Steges und der Rotorhülse
klein gehalten werden.
[0004] Es sind sogenannte "gefaltete" Holweck-Anordnungen bekannt, bei denen mehrere Holweckstufen
konzentrisch ineinander angeordnet sind, so dass die Pumprichtungen von radial unmittelbar
aufeinanderfolgenden Holweckstufen einander entgegengesetzt sind. Zwei aufeinanderfolgende
Holweckstufen, eine (radial) äußere Holweckstufe und eine (radial) innere Holweckstufe,
können einen gemeinsamen, beidseitig mit einem Holweckgewinde versehenen, im Folgenden
auch als "doppelseitig" bezeichneten Holweckstator umfassen, der sich zwischen zwei
Rotorhülsen befindet.
[0005] Ferner ist es grundsätzlich bekannt, sogenannte "konische" Holweckstufen vorzusehen,
bei denen der Holweckstator derart ausgebildet ist, dass die Steghöhe in Pumprichtung
abnimmt. Dies wird bei über die axiale Länge des Holweckstators auf einem konstanten
Durchmesser liegenden Stegoberseiten dadurch erreicht, dass der sogenannte Nutgrunddurchmesser
in Pumprichtung zunimmt. Es hat sich gezeigt, dass derartige konische Holweckstufen
verbesserte Pumpeigenschaften aufweisen.
[0006] Unter der Steghöhe an einer bestimmten Stelle in axialer Richtung soll im Rahmen
der vorliegenden Offenbarung die halbe Differenz zwischen dem Nenndurchmesser des
Holweckgewindes und dessen Nutgrunddurchmesser an dieser Stelle zu verstehen sein.
Folglich ist die Steghöhe gleich der Gewindetiefe an der betreffenden Stelle.
[0007] Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die Pumpeigenschaften einer Vakuumpumpe
der eingangs genannten Art zu optimieren, ohne andere Eigenschaften der Vakuumpumpe
wie insbesondere die mechanische Stabilität, insbesondere die Stabilität der Holweckstufen,
negativ zu beeinflussen.
[0008] Diese Aufgabe wird durch eine Vakuumpumpe mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
[0009] Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass die Holweckstufen jeweils ein Holweckgewinde
und eine um die Rotationsachse rotierende Holweckhülse umfassen, und dass bei den
Holweckstufen die Steghöhe des Holweckgewindes jeweils in Pumprichtung abnimmt.
[0010] Der Erfindung liegt der allgemeine Gedanke zugrunde, in wenigstens zwei aufeinander
folgenden Holweckstufen die Steghöhe nicht konstant zu belassen. Beispielsweise können
zumindest zwei entweder jeweils einen eigenen Holweckstator oder einen gemeinsamen
Holweckstator aufweisende Holweckstufen aufeinander folgen, die jeweils konisch ausgebildet
sind.
[0011] Es hat sich überraschend gezeigt, dass diese Maßnahme verbesserte Pumpeigenschaften
mit sich bringt, ohne zu einer inakzeptablen Beeinträchtigung der Stabilität der Holweckanordnung
zu führen.
[0012] Durch die Erfindung kann folglich die Pumpleistung einer Holweckanordnung bei weiterhin
ausreichender mechanischer Stabilität verbessert werden.
[0013] Wenn die Vakuumpumpe keine der Holweckanordnung vorgeschaltete weitere Pumpstufe
aufweist, handelt es sich bei dem Einlass der Holweckanordnung um den eigentlichen
Einlass der Vakuumpumpe. Anderenfalls, wenn z.B. gemäß einer bevorzugten Ausführungsform
eine Turbomolekularpumpstufe (im Folgenden auch einfach Turbostufe) vorgeschaltet
ist, dann befindet sich der Einlass der Holweckanordnung stromabwärts des Auslasses
der Turbostufe. Unabhängig davon können den konzentrischen Holweckstufen eine oder
mehrere weitere Holweckstufen vorgeschaltet und/oder nachgeschaltet sein.
[0014] Bei einer möglichen Ausgestaltung der Erfindung können drei oder mehr konzentrisch
angeordnete Holweckstufen mit jeweils in Pumprichtung abnehmender Steghöhe vorgesehen
sein. Zwei aufeinander folgende Holweckstufen können einen gemeinsamen Holweckstator
aufweisen. Auf eine derartige spezielle Ausgestaltung wird nachstehend näher eingegangen.
[0015] Die Holweckstufen können sich an eine Turbostufe anschließen.
[0016] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass zwei aufeinander
folgende Holweckstufen einen gemeinsamen, beidseitig mit einem Holweckgewinde versehenen
Holweckstator und jeweils eine um die Rotationsachse rotierende Holweckhülse umfassen,
wobei sowohl auf der Außenseite des Holweckstators als auch auf der Innenseite des
Holweckstators die Steghöhe des Holweckgewindes jeweils in Pumprichtung abnimmt.
[0017] Es hat sich überraschend gezeigt, dass diese Maßnahme zum einen verbesserte Pumpeigenschaften
mit sich bringt und zum anderen selbst bei unveränderter Breite des von den beiden
Rotorhülsen begrenzten Ringraumes nicht zu einer inakzeptablen Beeinträchtigung der
Stabilität des gemeinsamen Holweckstators führt.
[0018] Bei einer bevorzugten Ausgestaltung schließen sich an eine Turbostufe drei konzentrisch
angeordnete Holweckstufen mit jeweils in Pumprichtung abnehmender Steghöhe an, wobei
die in Pumprichtung letzten beiden Holweckstufen den gemeinsamen Holweckstator aufweisen.
Zwischen der äußeren Holweckstufe dieser beiden Holweckstufen und der in Pumprichtung
ersten Holweckstufe kann die Vakuumpumpe einen Zwischeneinlass aufweisen, der direkt
dem Einlass der äußeren Holweckstufe zugeordnet ist. Eine derartige Anordnung kann
insbesondere bei sogenannten Split-Flow-Vakuumpumpen zum Einsatz kommen, die dem Fachmann
grundsätzlich bekannt sind und hier nicht näher erläutert zu werden brauchen.
[0019] Generell ist der Vollständigkeit halber zu erwähnen, dass sich während des Betriebs
der Pumpe die Größe des Holweckspaltes aufgrund der auf die sich drehende Rotorhülse
auswirkenden Zentrifugalkraft geringfügig ändern kann. Das Ausmaß der Änderung kann
von der axialen Position abhängig sein, d.h. eine bei stehender Rotorhülse in axialer
Richtung konstante Breite des Holweckspaltes kann während des Betriebs in axialer
Richtung variieren.
[0020] Weitere Ausführungsformen der Erfindung sind auch in den abhängigen Ansprüchen, der
folgenden Beschreibung und den Figuren angegeben.
[0021] Gemäß einer Ausführungsform weist die Außenseite des Holweckstators einen äußeren
Nutgrunddurchmesser auf, welcher in Pumprichtung zunimmt.
[0022] Gemäß einer weiteren Ausführungsform weist die Innenseite des Holweckstators einen
inneren Nutgrunddurchmesser auf, welcher in Pumprichtung abnimmt.
[0023] Bevorzugt nimmt der äußere Nutgrunddurchmesser in Pumprichtung zu und der innere
Nutgrunddurchmesser in Pumprichtung ab.
[0024] Auf diese Weise lassen sich jeweils in Pumprichtung abnehmende Steghöhen der Holweckgewinde
in Verbindung mit zylindrischen Holweckhülsen erzielen.
[0025] Unter dem Nutgrunddurchmesser ist hierbei der auf den Grund des jeweiligen Holweckkanals
bezogene Durchmesser des Holweckstators an der jeweiligen axialen Stelle (nachfolgend
auch "lokal") zu verstehen. Mit anderen Worten ist der Nutgrunddurchmesser an der
Außenseite des Holweckstators der lokal kleinste Durchmesser und auf der Innenseite
des Holweckstators der lokal größte Durchmesser.
[0026] Gemäß einer Weiterbildung ist der einlassseitige Nutgrunddurchmesser an der Außenseite
des Holweckstators kleiner als der einlassseitige Nutgrunddurchmesser an der Innenseite
des Holweckstators.
[0027] Mit anderen Worten ist der Nutgrund der äußeren Holweckstufe an deren Einlass näher
an der Rotationsachse gelegen als der einlassseitige Nutgrund der inneren Holweckstufe.
Mit einer derartigen Formgebung des Holweckstators lässt sich eine besonders hohe
Pumpleistung erzielen. Insbesondere lassen sich hierdurch jeweils einlassseitig vergleichsweise
große Steghöhen erreichen.
[0028] Gemäß einer weiteren Ausführungsform sind ein durch den Nutgrund des äußeren Holweckgewindes
definierter (äußerer) Konizitätswinkel und ein durch den Nutgrund des inneren Holweckgewindes
definierter (innerer) Konizitätswinkel voneinander verschieden. Bevorzugt ist der
äußere Konizitätswinkel größer als der innere Konizitätswinkel.
[0029] Die nachfolgenden konkreten Werte und Verhältnisse beziehen sich auf einen Holweckstator
mit einer axialen Baulänge von 50mm, können aber bei einer anderen axialen Baulänge
ebenfalls innerhalb der jeweils angegebenen Wertebereiche liegen. Ein bevorzugter
Wert für die Größe des Holweckspaltes ist 0,3mm.
[0030] Der äußere Konizitätswinkel kann zwischen 5 und 15°, bevorzugt zwischen 8° und 10°
und insbesondere bei etwa 9,1° liegen.
[0031] Der innere Konizitätswinkel kann zwischen 1° und 5°, bevorzugt zwischen 2° und 4°
und insbesondere bei etwa 3,1° liegen.
[0032] Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist am äußeren Holweckgewinde einlassseitig
das Verhältnis von doppelter Steghöhe zu Nutgrunddurchmesser größer als 0,1, bevorzugt
größer als 0,15, und insbesondere etwa 0,19.
[0033] Ferner kann vorgesehen sein, dass am inneren Holweckgewinde einlassseitig das Verhältnis
von doppelter Steghöhe zu Nutgrunddurchmesser größer als 0,4, bevorzugt größer als
0,6, und insbesondere etwa 0,8 ist.
[0034] Relativ große einlassseitige Steghöhen können eine ausreichende Stabilität des Holweckstators
bei gleichzeitig relativ geringer Wandstärke des Holweckstators sicherstellen.
[0035] Bei der (lokalen) Wandstärke des Holweckstators handelt es sich um die Hälfte der
Differenz zwischen dem äußeren Nutgrunddurchmesser und dem inneren Nutgrunddurchmesser
an der betreffenden axialen Stelle.
[0036] Gemäß einer Weiterbildung ist am äußeren Holweckgewinde das Verhältnis von einlassseitiger
Steghöhe zu auslassseitiger Steghöhe kleiner als 0,1, bevorzugt kleiner als 0,25,
und insbesondere etwa 0,23.
[0037] Des Weiteren kann vorgesehen sein, dass am inneren Holweckgewinde das Verhältnis
von einlassseitiger Steghöhe zu auslassseitiger Steghöhe kleiner als 0,5, bevorzugt
kleiner als 0,4 und insbesondere etwa 0,36 ist.
[0038] Es hat sich gezeigt, dass die vorstehend genannten Ausgestaltungen jeweils für sich
genommen und auch in beliebiger Kombination zu besonders guten Pumpleistungen der
Holweckanordnung führen, ohne die Stabilität des doppelseitigen Holweckstators zu
beeinträchtigen.
[0039] Gemäß einer Ausführungsform weist der Holweckstator entlang seiner axialen Erstreckung
eine konstante Wandstärke auf.
[0040] Bei konstanter Wandstärke ist der äußere Konizitätswinkel gleich dem inneren Konizitätswinkel.
[0041] Gemäß einer weiteren Ausführungsform weist der Holweckstator entlang seiner axialen
Erstreckung, insbesondere in Pumprichtung der äußeren Holweckstufe, eine zunehmende
Wandstärke auf, wobei bevorzugt die Wandstärke stetig zunimmt.
[0042] Die zunehmende Wandstärke geht mit unterschiedlichen Konizitätswinkeln der beiden
Holweckstufen einher. An die beiden Holweckstufen können unterschiedliche Anforderungen
gestellt werden. Hierfür können außen und innen unterschiedliche Holweckgewinde ausgebildet
werden. Dass die Wandstärke in Pumprichtung der äußeren Holweckstufe zunimmt, bedeutet,
dass der Konizitätswinkel des äußeren Holweckgewindes größer ist als der Konizitätswinkel
des inneren Holweckgewindes.
[0043] Bei einer Weiterbildung ist die Wandstärke des Holweckstators im Bereich maximaler
Steghöhe minimal.
[0044] Es wurde erkannt, dass die Steghöhe zur Stabilität des Holweckstators beitragen kann,
so dass im Bereich relativ großer Steghöhen vergleichsweise geringe Wandstärken vorhanden
sein können.
[0045] Bevorzugt beträgt die minimale Wandstärke des Holweckstators weniger als 2 mm, bevorzugt
weniger als 1,5 mm und insbesondere bevorzugt etwa 1 mm.
[0046] Gemäß einer Ausführungsform ist der Holweckstator aus Aluminium gefertigt.
[0047] Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist der Holweckstator integral gefertigt, insbesondere
aus einem Stück gefräst.
[0048] Nachfolgend wird die Erfindung beispielhaft unter Bezugnahme auf die beigefügten
Figuren beschrieben. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht einer nicht erfindungsgemäßen Turbomolekularpumpe,
- Fig. 2
- eine Ansicht der Unterseite der Turbomolekularpumpe von Fig. 1,
- Fig. 3
- einen Querschnitt der Turbomolekularpumpe längs der in Fig. 2 gezeigten Schnittlinie
A-A,
- Fig. 4
- eine Querschnittsansicht der Turbomolekularpumpe längs der in Fig. 2 gezeigten Schnittlinie
B-B,
- Fig. 5
- eine Querschnittsansicht der Turbomolekularpumpe längs der in Fig. 2 gezeigten Schnittlinie
C-C,
- Fig. 6
- schematisch einen Längsschnitt durch eine Holweckanordung mit drei Holweckstufen und
einem doppelseitigen Holweckstator,
- Fig. 7
- eine Detailansicht von Fig. 6,
- Fig. 8
- in einem Längsschnitt eine Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Holweckstators.
[0049] Die in Fig. 1 gezeigte Turbomolekularpumpe 111 umfasst einen von einem Einlassflansch
113 umgebenen Pumpeneinlass 115, an welchen in an sich bekannter Weise ein nicht dargestellter
Rezipient angeschlossen werden kann. Das Gas aus dem Rezipienten kann über den Pumpeneinlass
115 aus dem Rezipienten gesaugt und durch die Pumpe hindurch zu einem Pumpenauslass
117 gefördert werden, an den eine Vorvakuumpumpe, wie etwa eine Drehschieberpumpe,
angeschlossen sein kann.
[0050] Der Einlassflansch 113 bildet bei der Ausrichtung der Vakuumpumpe gemäß Fig. 1 das
obere Ende des Gehäuses 119 der Vakuumpumpe 111. Das Gehäuse 119 umfasst ein Unterteil
121, an welchem seitlich ein Elektronikgehäuse 123 angeordnet ist. In dem Elektronikgehäuse
123 sind elektrische und/oder elektronische Komponenten der Vakuumpumpe 111 untergebracht,
z.B. zum Betreiben eines in der Vakuumpumpe angeordneten Elektromotors 125. Am Elektronikgehäuse
123 sind mehrere Anschlüsse 127 für Zubehör vorgesehen. Außerdem sind eine Datenschnittstelle
129, z.B. gemäß dem RS485-Standard, und ein Stromversorgungsanschluss 131 am Elektronikgehäuse
123 angeordnet.
[0051] Am Gehäuse 119 der Turbomolekularpumpe 111 ist ein Fluteinlass 133, insbesondere
in Form eines Flutventils, vorgesehen, über den die Vakuumpumpe 111 geflutet werden
kann. Im Bereich des Unterteils 121 ist ferner noch ein Sperrgasanschluss 135, der
auch als Spülgasanschluss bezeichnet wird, angeordnet, über welchen Spülgas zum Schutz
des Elektromotors 125 vor dem von der Pumpe geförderten Gas in den Motorraum 137,
in welchem der Elektromotor 125 in der Vakuumpumpe 111 untergebracht ist, gebracht
werden kann. Im Unterteil 121 sind ferner noch zwei Kühlmittelanschlüsse 139 angeordnet,
wobei einer der Kühlmittelanschlüsse als Einlass und der andere Kühlmittelanschluss
als Auslass für Kühlmittel vorgesehen ist, das zu Kühlzwecken in die Vakuumpumpe geleitet
werden kann.
[0052] Die untere Seite 141 der Vakuumpumpe kann als Standfläche dienen, sodass die Vakuumpumpe
111 auf der Unterseite 141 stehend betrieben werden kann. Die Vakuumpumpe 111 kann
aber auch über den Einlassflansch 113 an einem Rezipienten befestigt werden und somit
gewissermaßen hängend betrieben werden. Außerdem kann die Vakuumpumpe 111 so gestaltet
sein, dass sie auch in Betrieb genommen werden kann, wenn sie auf andere Weise ausgerichtet
ist als in Fig. 1 gezeigt ist. Es lassen sich auch Ausführungsformen der Vakuumpumpe
realisieren, bei der die Unterseite 141 nicht nach unten, sondern zur Seite gewandt
oder nach oben gerichtet angeordnet werden kann.
[0053] An der Unterseite 141, die in Fig. 2 dargestellt ist, sind noch diverse Schrauben
143 angeordnet, mittels denen hier nicht weiter spezifizierte Bauteile der Vakuumpumpe
aneinander befestigt sind. Beispielsweise ist ein Lagerdeckel 145 an der Unterseite
141 befestigt.
[0054] An der Unterseite 141 sind außerdem Befestigungsbohrungen 147 angeordnet, über welche
die Pumpe 111 beispielsweise an einer Auflagefläche befestigt werden kann.
[0055] In den Figuren 2 bis 5 ist eine Kühlmittelleitung 148 dargestellt, in welcher das
über die Kühlmittelanschlüsse 139 ein- und ausgeleitete Kühlmittel zirkulieren kann.
[0056] Wie die Schnittdarstellungen der Figuren 3 bis 5 zeigen, umfasst die Vakuumpumpe
mehrere Prozessgaspumpstufen zur Förderung des an dem Pumpeneinlass 115 anstehenden
Prozessgases zu dem Pumpenauslass 117.
[0057] In dem Gehäuse 119 ist ein Rotor 149 angeordnet, der eine um eine Rotationsachse
151 drehbare Rotorwelle 153 aufweist.
[0058] Die Turbomolekularpumpe 111 umfasst mehrere pumpwirksam miteinander in Serie geschaltete
turbomolekulare Pumpstufen mit mehreren an der Rotorwelle 153 befestigten radialen
Rotorscheiben 155 und zwischen den Rotorscheiben 155 angeordneten und in dem Gehäuse
119 festgelegten Statorscheiben 157. Dabei bilden eine Rotorscheibe 155 und eine benachbarte
Statorscheibe 157 jeweils eine turbomolekulare Pumpstufe. Die Statorscheiben 157 sind
durch Abstandsringe 159 in einem gewünschten axialen Abstand zueinander gehalten.
[0059] Die Vakuumpumpe umfasst außerdem in radialer Richtung ineinander angeordnete und
pumpwirksam miteinander in Serie geschaltete Holweck-Pumpstufen. Der Rotor der Holweck-Pumpstufen
umfasst eine an der Rotorwelle 153 angeordnete Rotornabe 161 und zwei an der Rotornabe
161 befestigte und von dieser getragene zylindermantelförmige Holweck-Rotorhülsen
163, 165, die koaxial zur Rotationsachse 151 orientiert und in radialer Richtung ineinander
geschachtelt sind. Ferner sind zwei zylindermantelförmige Holweck-Statorhülsen 167,
169 vorgesehen, die ebenfalls koaxial zu der Rotationsachse 151 orientiert und in
radialer Richtung gesehen ineinander geschachtelt sind.
[0060] Die pumpaktiven Oberflächen der Holweck-Pumpstufen sind durch die Mantelflächen,
also durch die radialen Innen- und/oder Außenflächen, der Holweck-Rotorhülsen 163,
165 und der Holweck-Statorhülsen 167, 169 gebildet. Die radiale Innenfläche der äußeren
Holweck-Statorhülse 167 liegt der radialen Außenfläche der äußeren Holweck-Rotorhülse
163 unter Ausbildung eines radialen Holweck-Spalts 171 gegenüber und bildet mit dieser
die der Turbomolekularpumpen nachfolgende erste Holweck-Pumpstufe. Die radiale Innenfläche
der äußeren Holweck-Rotorhülse 163 steht der radialen Außenfläche der inneren Holweck-Statorhülse
169 unter Ausbildung eines radialen Holweck-Spalts 173 gegenüber und bildet mit dieser
eine zweite Holweck-Pumpstufe. Die radiale Innenfläche der inneren Holweck-Statorhülse
169 liegt der radialen Außenfläche der inneren Holweck-Rotorhülse 165 unter Ausbildung
eines radialen Holweck-Spalts 175 gegenüber und bildet mit dieser die innere Holweck-Pumpstufe.
[0061] Am unteren Ende der Holweck-Rotorhülse 163 kann ein radial verlaufender Kanal vorgesehen
sein, über den der radial außenliegende Holweck-Spalt 171 mit dem mittleren Holweck-Spalt
173 verbunden ist. Außerdem kann am oberen Ende der inneren Holweck-Statorhülse 169
ein radial verlaufender Kanal vorgesehen sein, über den der mittlere Holweck-Spalt
173 mit dem radial innenliegenden Holweck-Spalt 175 verbunden ist. Dadurch werden
die ineinander geschachtelten Holweck-Pumpstufen in Serie miteinander geschaltet.
Am unteren Ende der radial innenliegenden Holweck-Rotorhülse 165 kann ferner ein Verbindungskanal
179 zum Auslass 117 vorgesehen sein.
[0062] Die vorstehend genannten pumpaktiven Oberflächen der Holweck-Statorhülsen 163, 165
weisen jeweils mehrere spiralförmig um die Rotationsachse 151 herum in axialer Richtung
verlaufende Holweck-Nuten auf, während die gegenüberliegenden Mantelflächen der Holweck-Rotorhülsen
163, 165 glatt ausgebildet sind und das Gas zum Betrieb der Vakuumpumpe 111 in den
Holweck-Nuten vorantreiben.
[0063] Zur drehbaren Lagerung der Rotorwelle 153 sind ein Wälzlager 181 im Bereich des Pumpenauslasses
117 und ein Permanentmagnetlager 183 im Bereich des Pumpeneinlasses 115 vorgesehen.
[0064] Im Bereich des Wälzlagers 181 ist an der Rotorwelle 153 eine konische Spritzmutter
185 mit einem zu dem Wälzlager 181 hin zunehmenden Außendurchmesser vorgesehen. Die
Spritzmutter 185 steht mit mindestens einem Abstreifer eines Betriebsmittelspeichers
in gleitendem Kontakt. Der Betriebsmittelspeicher umfasst mehrere aufeinander gestapelte
saugfähige Scheiben 187, die mit einem Betriebsmittel für das Wälzlager 181, z.B.
mit einem Schmiermittel, getränkt sind.
[0065] Im Betrieb der Vakuumpumpe 111 wird das Betriebsmittel durch kapillare Wirkung von
dem Betriebsmittelspeicher über den Abstreifer auf die rotierende Spritzmutter 185
übertragen und in Folge der Zentrifugalkraft entlang der Spritzmutter 185 in Richtung
des größer werdenden Außendurchmessers der Spritzmutter 92 zu dem Wälzlager 181 hin
gefördert, wo es z.B. eine schmierende Funktion erfüllt. Das Wälzlager 181 und der
Betriebsmittelspeicher sind durch einen wannenförmigen Einsatz 189 und den Lagerdeckel
145 in der Vakuumpumpe eingefasst.
[0066] Das Permanentmagnetlager 183 umfasst eine rotorseitige Lagerhälfte 191 und eine statorseitige
Lagerhälfte 193, welche jeweils einen Ringstapel aus mehreren in axialer Richtung
aufeinander gestapelten permanentmagnetischen Ringen 195, 197 umfassen. Die Ringmagnete
195, 197 liegen einander unter Ausbildung eines radialen Lagerspalts 199 gegenüber,
wobei die rotorseitigen Ringmagnete 195 radial außen und die statorseitigen Ringmagnete
197 radial innen angeordnet sind. Das in dem Lagerspalt 199 vorhandene magnetische
Feld ruft magnetische Abstoßungskräfte zwischen den Ringmagneten 195, 197 hervor,
welche eine radiale Lagerung der Rotorwelle 153 bewirken. Die rotorseitigen Ringmagnete
195 sind von einem Trägerabschnitt 201 der Rotorwelle 153 getragen, welcher die Ringmagnete
195 radial außenseitig umgibt. Die statorseitigen Ringmagnete 197 sind von einem statorseitigen
Trägerabschnitt 203 getragen, welcher sich durch die Ringmagnete 197 hindurch erstreckt
und an radialen Streben 205 des Gehäuses 119 aufgehängt ist. Parallel zu der Rotationsachse
151 sind die rotorseitigen Ringmagnete 195 durch ein mit dem Trägerabschnitt 203 gekoppeltes
Deckelelement 207 festgelegt. Die statorseitigen Ringmagnete 197 sind parallel zu
der Rotationsachse 151 in der einen Richtung durch einen mit dem Trägerabschnitt 203
verbundenen Befestigungsring 209 sowie einen mit dem Trägerabschnitt 203 verbundenen
Befestigungsring 211 festgelegt. Zwischen dem Befestigungsring 211 und den Ringmagneten
197 kann außerdem eine Tellerfeder 213 vorgesehen sein.
[0067] Innerhalb des Magnetlagers ist ein Not- bzw. Fanglager 215 vorgesehen, welches im
normalen Betrieb der Vakuumpumpe 111 ohne Berührung leer läuft und erst bei einer
übermäßigen radialen Auslenkung des Rotors 149 relativ zu dem Stator in Eingriff gelangt,
um einen radialen Anschlag für den Rotor 149 zu bilden, da eine Kollision der rotorseitigen
Strukturen mit den statorseitigen Strukturen verhindert wird. Das Fanglager 215 ist
als ungeschmiertes Wälzlager ausgebildet und bildet mit dem Rotor 149 und/oder dem
Stator einen radialen Spalt, welcher bewirkt, dass das Fanglager 215 im normalen Pumpbetrieb
außer Eingriff ist. Die radiale Auslenkung, bei der das Fanglager 215 in Eingriff
gelangt, ist groß genug bemessen, sodass das Fanglager 215 im normalen Betrieb der
Vakuumpumpe nicht in Eingriff gelangt, und gleichzeitig klein genug, sodass eine Kollision
der rotorseitigen Strukturen mit den statorseitigen Strukturen unter allen Umständen
verhindert wird.
[0068] Die Vakuumpumpe 111 umfasst den Elektromotor 125 zum drehenden Antreiben des Rotors
149. Der Anker des Elektromotors 125 ist durch den Rotor 149 gebildet, dessen Rotorwelle
153 sich durch den Motorstator 217 hindurch erstreckt. Auf den sich durch den Motorstator
217 hindurch erstreckenden Abschnitt der Rotorwelle 153 kann radial außenseitig oder
eingebettet eine Permanentmagnetanordnung angeordnet sein. Zwischen dem Motorstator
217 und dem sich durch den Motorstator 217 hindurch erstreckenden Abschnitt des Rotors
149 ist ein Zwischenraum 219 angeordnet, welcher einen radialen Motorspalt umfasst,
über den sich der Motorstator 217 und die Permanentmagnetanordnung zur Übertragung
des Antriebsmoments magnetisch beeinflussen können.
[0069] Der Motorstator 217 ist in dem Gehäuse innerhalb des für den Elektromotor 125 vorgesehenen
Motorraums 137 festgelegt. Über den Sperrgasanschluss 135 kann ein Sperrgas, das auch
als Spülgas bezeichnet wird, und bei dem es sich beispielsweise um Luft oder um Stickstoff
handeln kann, in den Motorraum 137 gelangen. Über das Sperrgas kann der Elektromotor
125 vor Prozessgas, z.B. vor korrosiv wirkenden Anteilen des Prozessgases, geschützt
werden. Der Motorraum 137 kann auch über den Pumpenauslass 117 evakuiert werden, d.h.
im Motorraum 137 herrscht zumindest annäherungsweise der von der am Pumpenauslass
117 angeschlossenen Vorvakuumpumpe bewirkte Vakuumdruck.
[0070] Zwischen der Rotornabe 161 und einer den Motorraum 137 begrenzenden Wandung 221 kann
außerdem eine sog. und an sich bekannte Labyrinthdichtung 223 vorgesehen sein, insbesondere
um eine bessere Abdichtung des Motorraums 217 gegenüber den radial außerhalb liegenden
Holweck-Pumpstufen zu erreichen.
[0071] Eine erfindungsgemäße Holweckanordnung, wie sie nachfolgend anhand der Fig. 6 bis
8 beschrieben wird, kann insbesondere in einer Vakuumpumpe gemäß den Fig. 1 bis 5
eingesetzt werden.
[0072] Die Fig. 6 und 7 zeigen nur die Holweckanordnung einer Vakuumpumpe 11, beispielsweise
einer Turbomolekularpumpe, mit drei nachstehend jeweils auch einfach als Pumpstufe
bezeichneten Holweckstufen. Die Vakuumpumpe umfasst eine um eine Rotationsachse 13
drehbar gelagerte Rotorwelle 15. An der Rotorwelle 15 ist eine Rotornabe 17 angeordnet,
welche zwei zylindrische Rotorhülsen 19 trägt.
[0073] Des Weiteren sind zwei Holweckstatoren 21, 23 vorgesehen. Der innenliegende, zwischen
den beiden Rotorhülsen 19 positionierte Holweckstator 21 ist in erfindungsgemäßer
Weise doppelseitig ausgebildet, d.h. beidseitig mit einem Holweckgewinde 37, 39 versehen
(Fig. 7). Radial außerhalb der äußeren Rotorhülse 19 ist der äußere Holweckstator
23 angeordnet, der z.B. von dem Pumpengehäuse gebildet werden kann. Der äußere Holweckstator
23 und die äußere Rotorhülse 19 bilden eine erste Holweckstufe 25. Die äußere Rotorhülse
19 bildet zusätzlich mit dem inneren Holweckstator 21, genauer gesagt mit dessen Außenseite,
eine zweite Pumpstufe 27, die hier auch als äußere Pump- oder Holweckstufe bezeichnet
wird. Die innere Rotorhülse 19 und die Innenseite des Holweckstators 21 bilden eine
dritte Pumpstufe 29, die hier auch als innere Pump- oder Holweckstufe bezeichnet wird.
Pfeile zeigen die Pumprichtung und damit die Förderrichtung der in den Holweckstufen
25, 27, 29 geförderten Gasmoleküle an.
[0074] Die Pumprichtung verläuft dabei von einem Einlass 33 der Holweckanordnung 25, 27,
29 zu einem Auslass 35 der Pumpstufe 25, 27, 29. Wie im Einleitungsteil erwähnt, kann
die Vakuumpumpe einen nicht dargestellten Zwischeneinlass aufweisen, der direkt dem
Einlass der äußeren Holweckstufe zugeordnet ist. Dieser Zwischeneinlass kann beispielsweise
ein "Splitflow"-Einlass sein, von dem zu fördernde Gasmoleküle - wie in Fig. 6 durch
eine gestrichelte Linie angedeutet - zum Einlass der äußeren Holweckstufe 27 strömen
können.
[0075] Der erfindungsgemäße Holweckstator 21 wird anhand der Fig. 7 genauer beschrieben.
[0076] Fig. 7 ist eine Detailansicht der Fig. 6. Dargestellt ist ein Schnitt entlang der
Rotationsachse 13 durch eine Hälfte der Holweckanordnung.
[0077] Die durch Pfeile veranschaulichte Pumprichtung verläuft bei der äußeren Holweckstufe
27 von deren Einlass zu deren Auslass. Der Auslass der äußeren Holweckstufe 27 befindet
sich folglich an der Außenseite des Holweckstators 21. An deren Auslass schließt sich
der Einlass der inneren Holweckstufe 29 an. Der Einlass befindet sich demnach an der
Innenseite des Holweckstators 21. Die Pumprichtung verläuft von diesem Einlass zu
dem Auslass der inneren Holweckstufe 29.
[0078] Der Holweckstator 21 weist ein äußeres Gewinde 37 und ein inneres Gewinde 39 auf.
Die Stege 41 der Gewinde 37, 39 besitzen jeweils eine in Pumprichtung abnehmende Steghöhe
43, d.h. die Gewindetiefe nimmt ab, wobei die Stegoberseite sowohl außen als auch
innen auf einem Kreiszylinder um die Rotationsachse 13 liegt, um einen konstanten
Holweckspalt 47 mit der jeweiligen Rotorhülse 19 zu bilden. Dies wird durch eine konische
Form des Holweckstators 21 sowohl auf der Innenseite als auch auf der Außenseite erreicht,
wobei der Konizitätswinkel auf der Außenseite größer ist als auf der Innenseite.
[0079] Wie eingangs bereits erwähnt, kann sich während des Betriebs der Pumpe die Größe
der Holweckspaltes 47 aufgrund der wirksamen Zentrifugalkraft geringfügig ändern.
[0080] Die Konizitätswinkel sind in Fig. 6 und 7 lediglich zur Veranschaulichung übertrieben
groß dargestellt und betragen in konkreten Ausführungsformen (vgl. auch Fig. 8) vorzugsweise
nicht mehr als 10°.
[0081] Aufgrund der unterschiedlich großen Konizitätswinkel ist die Wandstärke des Holweckstators
21 nicht konstant. Hier nimmt die Wandstärke des Holweckstators 21 in Pumprichtung
der äußeren Pumpstufe 27 zu. Mit anderen Worten ist die Wandstärke am Einlass der
äußeren Pumpstufe 27 und somit am Auslass der inneren Pumpstufe 29 minimal und kleiner
als am Auslass der äußeren Pumpstufe 27 und somit am Einlass der inneren Pumpstufe
29.
[0082] Fig. 8 zeigt in einem Längsschnitt entlang der Rotationsachse 13 eine mögliche konkrete
Ausführungsform eines Holweckstators 21. Der Holweckstator 21 weist eine Innenseite
mit einem inneren Holweckgewinde und eine Außenseite mit einem äußeren Holweckgewinde
auf. Pfeile veranschaulichen wiederum die Pumprichtung der jeweiligen Pumpstufe.
[0083] Die Geometrie des Holweckstators 21 gemäß Fig. 8 entspricht qualitativ jener des
in Fig. 7 schematisch, nicht maßstabsgerecht dargestellten Holweckstators 21. Die
Wandstärke des Holweckstators 21 nimmt folglich wiederum in Pumprichtung der äußeren
Pumpstufe zu und in Pumprichtung der inneren Pumpstufe ab, während die Höhe der jeweils
mit ihrer Oberseite auf einem Kreiszylinder um die Rotationsachse 13 liegenden Stege
41 sowohl in Pumprichtung der äußeren Pumpstufe 27 als auch in Pumprichtung der inneren
Pumpstufe 29 abnimmt.
[0084] Die Konizität der beiden Pumpstufen ist jeweils durch den Nutgrund 53, 55 definiert,
d.h. durch den jeweiligen Nutgrund 53, 55 ist - wie in Fig. 8 gezeigt - ein Konus
mit einem Konizitätswinkel festgelegt, wobei sich der Konizitätswinkel α
a auf den äußeren Nutgrund 53 und der Konizitätswinkel α
i auf den inneren Nutgrund 55 bezieht. Der Konizitätswinkel α
a ist größer als der Konizitätswinkel α
i., woraus die sich verändernde Wandstärke resultiert. Wären die beiden Konizitätswinkel
α
a, α
i gleich groß, ergäbe sich eine konstante Wandstärke. Ein solcher Holweckstator 21
wäre ebenfalls in erfindungsgemäßer Weise beidseitig konisch ausgebildet.
[0085] Der äußere Nutgrunddurchmesser am Einlass der äußeren Pumpstufe ist in Fig. 8 mit
NGDAE, der äußere Nutgrunddurchmesser am Auslass der äußeren Pumpstufe mit NGDAA,
der innere Nutgrunddurchmesser am Einlass der inneren Pumpstufe mit NGDIE und der
innere Nutgrunddurchmesser am Auslass der inneren Pumpstufe mit NGDIA bezeichnet.
Die axialen Lagen der Einlässe und Auslässe sind hier durch das jeweilige axiale Ende
des Holweckstators definiert. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist NGDAE geringfügig
kleiner als NGDIE. Es sind aber auch Ausführungsformen mit NGDAE > NGDIE oder mit
NGDAE = NGDIE möglich.
Bezugszeichenliste
[0086]
- 11
- Vakuumpumpe
- 13
- Rotationsachse
- 15
- Rotorwelle
- 17
- Holwecknabe
- 19
- Holweckhülse
- 21
- doppelseitiger Holweckstator
- 23
- äußerer Holweckstator
- 25
- erste Holweckstufe
- 27
- zweite, äußere Holweckstufe
- 29
- dritte, innere Holweckstufe
- 33
- Einlass
- 35
- Auslass
- 37
- äußeres Holweckgewinde
- 39
- inneres Holweckgewinde
- 41
- Steg
- 43
- Steghöhe
- 47
- Holweckspalt
- 53
- äußerer Nutgrund
- 55
- innerer Nutgrund
- 111
- Turbomolekularpumpe
- 113
- Einlassflansch
- 115
- Pumpeneinlass
- 117
- Pumpenauslass
- 119
- Gehäuse
- 121
- Unterteil
- 123
- Elektronikgehäuse
- 125
- Elektromotor
- 127
- Zubehöranschluss
- 129
- Datenschnittstelle
- 131
- Stromversorgungsanschluss
- 133
- Fluteinlass
- 135
- Sperrgasanschluss
- 137
- Motorraum
- 139
- Kühlmittelanschluss
- 141
- Unterseite
- 143
- Schraube
- 145
- Lagerdeckel
- 147
- Befestigungsbohrung
- 148
- Kühlmittelleitung
- 149
- Rotor
- 151
- Rotationsachse
- 153
- Rotorwelle
- 155
- Rotorscheibe
- 157
- Statorscheibe
- 159
- Abstandsring
- 161
- Rotornabe
- 163
- Holweck-Rotorhülse
- 165
- Holweck-Rotorhülse
- 167
- Holweck-Statorhülse
- 169
- Holweck-Statorhülse
- 171
- Holweck-Spalt
- 173
- Holweck-Spalt
- 175
- Holweck-Spalt
- 179
- Verbindungskanal
- 181
- Wälzlager
- 183
- Permanentmagnetlager
- 185
- Spritzmutter
- 187
- Scheibe
- 189
- Einsatz
- 191
- rotorseitige Lagerhälfte
- 193
- statorseitige Lagerhälfte
- 195
- Ringmagnet
- 197
- Ringmagnet
- 199
- Lagerspalt
- 201
- Trägerabschnitt
- 203
- Trägerabschnitt
- 205
- radiale Strebe
- 207
- Deckelelement
- 209
- Stützring
- 211
- Befestigungsring
- 213
- Tellerfeder
- 215
- Not- bzw. Fanglager
- 217
- Motorstator
- 219
- Zwischenraum
- 221
- Wandung
- 223
- Labyrinthdichtung
- αi
- innerer Konizitätswinkel
- αa
- äußerer Konizitätswinkel
- NGDAE
- äußerer Nutgrunddurchmesser am Einlass
- NGDAA
- äußerer Nutgrunddurchmesser am Auslass
- NGDIE
- innerer Nutgrunddurchmesser am Einlass
- NGDIA
- innerer Nutgrunddurchmesser am Auslass
1. Vakuumpumpe (11), insbesondere Turbomolekularvakuumpumpe, mit einem Einlass (33),
einem Auslass (35), und
wenigstens zwei bezüglich einer gemeinsamen Rotationsachse (13) konzentrischen, in
Pumprichtung zwischen dem Einlass (33) und dem Auslass (35) aufeinander folgenden
Holweckstufen (25, 27, 29), die jeweils ein Holweckgewinde (37, 39) und eine um die
Rotationsachse (13) rotierende Holweckhülse (19) umfassen und bei denen die Steghöhe
(43) des Holweckgewindes (37, 39) jeweils in Pumprichtung abnimmt.
2. Vakuumpumpe (11) nach Anspruch 1,
wobei zwei aufeinander folgende Holweckstufen (27, 29) einen gemeinsamen, beidseitig
mit einem Holweckgewinde (37, 39) versehenen Holweckstator (21) umfassen, und wobei
sowohl auf der Außenseite des Holweckstators (21) als auch auf der Innenseite des
Holweckstators (21) die Steghöhe (43) des Holweckgewindes (37, 39) jeweils in Pumprichtung
abnimmt.
3. Vakuumpumpe (11) nach Anspruch 2,
wobei die Außenseite des gemeinsamen Holweckstators (21) einen äußeren Nutgrunddurchmesser
aufweist, welcher in Pumprichtung zunimmt.
4. Vakuumpumpe (11) nach Anspruch 2 oder 3,
wobei die Innenseite des gemeinsamen Holweckstators (21) einen inneren Nutgrunddurchmesser
aufweist, welcher in Pumprichtung abnimmt.
5. Vakuumpumpe (11) nach einem der Ansprüche 2 bis 4,
wobei der äußere Nutgrunddurchmesser in Pumprichtung zunimmt und der innere Nutgrunddurchmesser
in Pumprichtung abnimmt.
6. Vakuumpumpe (11) nach einem der Ansprüche 2 bis 5,
wobei der einlassseitige Nutgrunddurchmesser (NGDAE) an der Außenseite des Holweckstators
(21) kleiner ist als der einlassseitige Nutgrunddurchmesser (NGDIE) an der Innenseite
des Holweckstators (21).
7. Vakuumpumpe (11) nach einem der Ansprüche 2 bis 6,
wobei ein durch den Nutgrund (53) des äußeren Holweckgewindes (37) definierter Konizitätswinkel
(αa) und ein durch den Nutgrund (55) des inneren Holweckgewindes (39) definierter Konizitätswinkel
(αi) voneinander verschieden sind.
8. Vakuumpumpe (11) nach einem der Ansprüche 2 bis 7,
wobei ein durch den Nutgrund (53) des äußeren Holweckgewindes (37) definierter Konizitätswinkel
(αa) zwischen 5° und 15° liegt, bevorzugt zwischen 8° und 10° liegt, und insbesondere
etwa 9,1° beträgt und/oder wobei ein durch den Nutgrund (55) des inneren Holweckgewindes
(39) definierter Konizitätswinkel (αi) zwischen 1° und 5° liegt, bevorzugt zwischen 2° und 4° liegt, und insbesondere etwa
3,1° beträgt.
9. Vakuumpumpe (11) nach einem der Ansprüche 2 bis 8,
wobei am äußeren Holweckgewinde (37) einlassseitig das Verhältnis von doppelter Steghöhe
(43) zu Nutgrunddurchmesser größer als 0,10 ist, bevorzugt größer als 0,15 ist, und
insbesondere etwa 0,19 beträgt und/oder wobei am inneren Holweckgewinde (39) einlassseitig
das Verhältnis von doppelter Steghöhe (43) zu Nutgrunddurchmesser größer als 0,4 ist,
bevorzugt größer als 0,6 ist, und insbesondere etwa 0,8 beträgt.
10. Vakuumpumpe (11) nach einem der Ansprüche 2 bis 9,
wobei am äußeren Holweckgewinde (37) das Verhältnis von einlassseitiger Steghöhe (43)
zu auslassseitiger Steghöhe (43) kleiner als 0,3 ist, bevorzugt kleiner als 0,25 ist,
und insbesondere etwa 0,23 beträgt und/oder wobei am inneren Holweckgewinde (39) das
Verhältnis von einlassseitiger Steghöhe (43) zu auslassseitiger Steghöhe (43) kleiner
als 0,5 ist, bevorzugt kleiner als 0,4 ist, und insbesondere etwa 0,36 beträgt.
11. Vakuumpumpe (11) nach einem der Ansprüche 2 bis 10,
wobei der Holweckstator (21) entlang seiner axialen Erstreckung eine konstante Wandstärke
(45) aufweist.
12. Vakuumpumpe (11) nach einem der Ansprüche 2 bis 11,
wobei der Holweckstator (21) entlang seiner axialen Erstreckung, insbesondere in Pumprichtung
der äußeren Holweckstufe (27), eine zunehmende Wandstärke (45) aufweist, wobei bevorzugt
die Wandstärke (45) stetig zunimmt.
13. Vakuumpumpe (11) nach einem der Ansprüche 2 bis 12,
wobei die Wandstärke (45) des Holweckstators (21) im Bereich maximaler Steghöhe (43)
der äußeren Holweckstufe (27) minimal ist.
14. Vakuumpumpe (11) nach einem der Ansprüche 2 bis 13,
wobei die minimale Wandstärke (45) des Holweckstators (21) weniger als 2mm, bevorzugt
weniger als 1,5mm und insbesondere bevorzugt etwa 1mm beträgt.
15. Vakuumpumpe (11) nach einem der Ansprüche 2 bis 14,
wobei der Holweckstator (21) aus Aluminium gefertigt ist und/oder wobei der Holweckstator
(21) integral gefertigt, insbesondere aus einem Stück gefräst, ist.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
1. Vakuumpumpe (11), insbesondere Turbomolekularvakuumpumpe, mit
einem Einlass (33),
einem Auslass (35), und
wenigstens zwei bezüglich einer gemeinsamen Rotationsachse (13) konzentrischen, in
Pumprichtung zwischen dem Einlass (33) und dem Auslass (35) aufeinander folgenden
Holweckstufen (25, 27, 29), die jeweils ein Holweckgewinde (37, 39) und eine um die
Rotationsachse (13) rotierende Holweckhülse (19) umfassen und bei denen die Steghöhe
(43) des Holweckgewindes (37, 39) jeweils in Pumprichtung abnimmt,
wobei zwei aufeinander folgende Holweckstufen (27, 29) einen gemeinsamen, beidseitig
mit einem Holweckgewinde (37, 39) versehenen Holweckstator (21) umfassen, und wobei
sowohl auf der Außenseite des Holweckstators (21) als auch auf der Innenseite des
Holweckstators (21) die Steghöhe (43) des Holweckgewindes (37, 39) jeweils in Pumprichtung
abnimmt, dadurch gekennzeichnet,
dass ein durch den Nutgrund (53) des äußeren Holweckgewindes (37) definierter Konizitätswinkel
(αa) und ein durch den Nutgrund (55) des inneren Holweckgewindes (39) definierter Konizitätswinkel
(αi) voneinander verschieden sind.
2. Vakuumpumpe (11) nach Anspruch 1,
wobei die Außenseite des gemeinsamen Holweckstators (21) einen äußeren Nutgrunddurchmesser
aufweist, welcher in Pumprichtung zunimmt.
3. Vakuumpumpe (11) nach Anspruch 1 oder 2,
wobei die Innenseite des gemeinsamen Holweckstators (21) einen inneren Nutgrunddurchmesser
aufweist, welcher in Pumprichtung abnimmt.
4. Vakuumpumpe (11) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei der äußere Nutgrunddurchmesser in Pumprichtung zunimmt und der innere Nutgrunddurchmesser
in Pumprichtung abnimmt.
5. Vakuumpumpe (11) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei der einlassseitige Nutgrunddurchmesser (NGDAE) an der Außenseite des Holweckstators
(21) kleiner ist als der einlassseitige Nutgrunddurchmesser (NGDIE) an der Innenseite
des Holweckstators (21).
6. Vakuumpumpe (11) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei ein durch den Nutgrund (53) des äußeren Holweckgewindes (37) definierter Konizitätswinkel
(αa) zwischen 5° und 15° liegt, bevorzugt zwischen 8° und 10° liegt, und insbesondere
etwa 9,1° beträgt und/oder
wobei ein durch den Nutgrund (55) des inneren Holweckgewindes (39) definierter Konizitätswinkel
(αi) zwischen 1° und 5° liegt, bevorzugt zwischen 2° und 4° liegt, und insbesondere etwa
3,1° beträgt.
7. Vakuumpumpe (11) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei am äußeren Holweckgewinde (37) einlassseitig das Verhältnis von doppelter Steghöhe
(43) zu Nutgrunddurchmesser größer als 0,10 ist, bevorzugt größer als 0,15 ist, und
insbesondere etwa 0,19 beträgt und/oder
wobei am inneren Holweckgewinde (39) einlassseitig das Verhältnis von doppelter Steghöhe
(43) zu Nutgrunddurchmesser größer als 0,4 ist, bevorzugt größer als 0,6 ist, und
insbesondere etwa 0,8 beträgt.
8. Vakuumpumpe (11) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei am äußeren Holweckgewinde (37) das Verhältnis von einlassseitiger Steghöhe (43)
zu auslassseitiger Steghöhe (43) kleiner als 0,3 ist, bevorzugt kleiner als 0,25 ist,
und insbesondere etwa 0,23 beträgt und/oder
wobei am inneren Holweckgewinde (39) das Verhältnis von einlassseitiger Steghöhe (43)
zu auslassseitiger Steghöhe (43) kleiner als 0,5 ist, bevorzugt kleiner als 0,4 ist,
und insbesondere etwa 0,36 beträgt.
9. Vakuumpumpe (11) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei der Holweckstator (21) entlang seiner axialen Erstreckung eine konstante Wandstärke
(45) aufweist.
10. Vakuumpumpe (11) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei der Holweckstator (21) entlang seiner axialen Erstreckung, insbesondere in Pumprichtung
der äußeren Holweckstufe (27), eine zunehmende Wandstärke (45) aufweist, wobei bevorzugt
die Wandstärke (45) stetig zunimmt.
11. Vakuumpumpe (11) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei die Wandstärke (45) des Holweckstators (21) im Bereich maximaler Steghöhe (43)
der äußeren Holweckstufe (27) minimal ist.
12. Vakuumpumpe (11) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei die minimale Wandstärke (45) des Holweckstators (21) weniger als 2mm, bevorzugt
weniger als 1,5mm und insbesondere bevorzugt etwa 1mm beträgt.
13. Vakuumpumpe (11) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei der Holweckstator (21) aus Aluminium gefertigt ist und/oder wobei der Holweckstator
(21) integral gefertigt, insbesondere aus einem Stück gefräst, ist.