[0001] Die Erfindung betrifft eine Bohrvorrichtung zum Erd- oder Gesteinsbohren mit einem
Mast, einem Bohrantrieb mit einer Bohrantriebswelle zum drehenden Antreiben eines
Bohrgestänges, einem Bohrantriebsschlitten, welcher entlang des Mastes verfahrbar
gelagert ist und an welchem der Bohrantrieb angeordnet ist, und einem Schwingungsantrieb,
welcher zum Erzeugen einer Schwingung ausgebildet in einer Bohrrichtung hinter dem
Bohrantrieb angeordnet und mit dem Bohrgestänge zur Übertragung einer Vibration verbunden
ist, wobei ein hinteres Verbindungsende der Bohrantriebswelle des Bohrantriebs oder
des Bohrgestänges nach hinten aus dem Bohrantrieb herausragt, gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
[0002] Die Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zum Nachrüsten einer Bohrvorrichtung
zum Erd- oder Gesteinsbohren mit einem Mast, einem Bohrantrieb mit einer Bohrantriebswelle
zum drehenden Antreiben eines Bohrgestänges und einem Bohrantriebsschlitten, welcher
entlang des Mastes verfahrbar gelagert und an welchem der Bohrantrieb angeordnet ist,
gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 9.
[0003] Derartige Bohrvorrichtungen zum Erd- oder Gesteinsbohren mit einem Bohrantrieb und
einem Schwingungsantrieb sind zum Durchführen eines sogenannten Vibrationsbohrens
oder eines Schlagbohrens seit langem bekannt. Eine gattungsgemäße Bohrvorrichtung
geht aus der
JP-H05 311967 A hervor.
[0004] So offenbart die
DE 199 17 538 A1 eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Horizontalbohren mit einer Vibrationseinrichtung.
Die Vibrationseinrichtung ist über einen nicht näher beschriebenen Ansatz mit einer
Drehantriebswelle des Bohrantriebs verbunden.
[0005] Die
DE 100 06 973 C2 offenbart eine Rüttler-Verdrängerschnecke zur Herstellung von Bohrpfählen. Ein Bohrrohr
wird mit Hilfe eines Drehantriebes, der am Mast des Bohrgeräts befestigt ist, in den
Bohrgrund eingedreht. Das Bohrrohr weist einen Schwingungserzeuger mit einem rotierenden
Exzentergewicht auf. Hierbei ist der Schwingungserzeuger im Bohrrohr integriert, wobei
zudem keine Rüttelbewegung in axialer Richtung erzeugt wird.
[0006] Die
DE 697 20 480 T2 beschreibt ein Kupplungsstück zum Dreh-Schlagbohren für ein Dreh-Schlagbohrgerät.
An einem Bohrgestänge ist dabei ein Drehschlaggerät über eine nicht näher beschriebene
Verbindung, welche eine Keilnutverbindung umfasst, angebracht.
[0007] Aus der
EP 0 197 456 B1 geht eine Imlochbohrvorrichtung hervor, bei der ein Vibrationsantrieb in einem vorderen
Bereich des Imlochbohrers liegt, während sich ein Drehantrieb in einem hinteren Bereich
befindet. Eine Verbindung ist über ein Universalgelenk vorgesehen.
[0008] Aus der
DE 1 220 360 geht eine Gesteinsbohreinrichtung mit einer für Schlagbohren ausgebildeten Ringbohrkrone
hervor. Insbesondere ist eine Verbindung zwischen einem Hammerkolben und einem Drehumsetzer
gezeigt.
[0009] Ein Schwingungserreger für eine Bohrvorrichtung ist weiter aus der
EP 2 781 269 A1 bekannt.
[0010] Bei den bekannten Bohrgeräten mit einem Schwingungsantrieb, welcher auch ein Schlagen
umfassen kann, handelt es sich weitgehend um spezielle Entwicklungen. Aufgrund der
begrenzten Stückzahlen zu derartigen speziellen Bohrgeräten ergeben sich entsprechend
hohe Gerätekosten.
[0011] Der Erfindung liegt die
Aufgabe zugrunde, eine Bohrvorrichtung anzugeben, welche bei einem einfachen Aufbau auch
ein Bohren in Kombination mit einer Schwingungserzeugung durchführen kann. Weiterhin
ist es Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zum Nachrüsten einer solchen Bohrvorrichtung
anzugeben.
[0012] Die Aufgabe wird zum einen durch eine Bohrvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs
1 und zum anderen durch ein Verfahren zum Nachrüsten einer Bohrvorrichtung gemäß den
Merkmalen des Anspruchs 9 gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen sind in den abhängigen
Ansprüchen angegeben.
[0013] Die erfindungsgemäße Bohrvorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, dass an dem Verbindungsende
eine Drehkupplung mit einem ersten Kupplungsstück, welches axial fest und drehfest
mit dem Verbindungsende verbunden ist, und einem zweiten Kupplungsstück vorgesehen
ist, welches axial fest und drehbar relativ zum ersten Kupplungsstück ist, und dass
der Schwingungsantrieb eine Spanneinrichtung aufweist, welche zum lösbaren Spannen
des zweiten Kupplungsstücks ausgebildet ist, wobei im gespannten Zustand eine axial
feste Verbindung zwischen dem Schwingungsantrieb und dem zweiten Kupplungsstück gebildet
ist.
[0014] Ein Grundgedanke der Erfindung kann darin gesehen werden, bei einer Bohrvorrichtung
zum Erd- oder Gesteinsbohren zusätzlich einen separaten Schwingungsantrieb vorzusehen,
welcher lösbar mit dem Bohrantrieb gekoppelt werden kann. Die Begriffe Schwingungsantrieb
und Schwingung sind allgemein zu verstehen, wobei grundsätzlich diese nicht allein
ein Vibrieren und Rütteln, sondern auch ein Schlagen oder sonstiges Schwingen umfassen
können. Der Schwingungsantrieb kann bedarfsgerecht dem Bohrantrieb zugeschaltet werden.
[0015] Dabei ist gemäß der Erfindung der Bohrantrieb in spezieller Weise so ausgebildet,
dass ein Verbindungsende der Bohrantriebswelle des Bohrantriebes oder des Bohrgestänges
selbst nach hinten aus dem Gehäuse des Bohrantriebs herausragt. An dem Verbindungsende
ist axial fest und drehfest ein erstes Kupplungsstück einer Drehkupplung angebracht.
Die Drehkupplung umfasst weiterhin ein zweites Kupplungsstück, welches axial fest
und drehbar relativ zu dem ersten Kupplungsstück an diesem angeordnet ist. Das zweite
Kupplungsstück ist dabei so ausgebildet, dass dieses mittels einer Spanneinrichtung
an dem Schwingungsantieb erfasst werden kann, so dass eine die Schwingung des Schwingungsantriebs
übertragende Verbindung über die Drehkupplung zur Bohrantriebswelle geschaffen ist.
In einem gespannten Zustand kann so ein Bohren in Kombination mit gezielten Schwingungen
erfolgen, was bei bestimmten Bodenverhältnissen zu einem erhöhten Bohrfortschritt
führt. Dabei kann auch der gesamte Bohrantrieb mit in Schwingung versetzt werden.
Der Bohrantrieb kann auch ringförmig ausgebildet sein, wobei das Bohrgestänge nach
hinten aus dem Bohrantrieb herausragt. In entsprechender Weise kann an dem hinteren
Verbindungsende des Bohrgestänges die beschriebene Drehkupplung vorgesehen sein.
[0016] Falls keine Schwingung benötigt wird, kann die Spanneinrichtung gelöst und der Schwingungsantrieb
von dem Bohrantrieb entkoppelt werden. Hierdurch reduziert sich grundsätzlich eine
innere Reibung der gesamten Antriebsanordnung im Bohrbetrieb.
[0017] Dies schont auch die Antriebe, reduziert den Wartungsaufwand und führt insgesamt
zu einer erhöhten Lebensdauer der Antriebsanordnung.
[0018] Aufgrund der lösbaren Verbindung und Anordnung des Schwingungsantriebs zum Bohrantrieb
kann der Schwingungsantrieb zusätzlich als Option für normale Bohrvorrichtungen vorgesehen
und angeboten werden. Auch ein Nachrüsten bestehender Bohrvorrichtungen ist grundsätzlich
möglich.
[0019] Grundsätzlich kann die Spanneinrichtung in beliebiger Weise ausgestaltet sein, um
eine geeignete schwingungsübertragende Verbindung zwischen dem Schwingungsantrieb
und der Bohrantriebswelle zu schaffen.
[0020] Besonders bevorzugt ist es nach einer Ausführungsform der Erfindung, dass die Spanneinrichtung,
insbesondere eine Spannzange mit radial verstellbaren Spannklauen zum kraft- und formschlüssigen
Verbinden aufweist. Mit den Spanneinrichtungen kann allgemein eine kraft- und/oder
formschlüssige Verbindung zu dem zweiten Kupplungsstück der Drehkupplung geschaffen
werden. Das Spannen erfolgt über eine aktive Spannbetätigung.
[0021] Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung besteht darin, dass der Schwingungsantrieb
auf einem Schwingungsantriebsschlitten angebracht ist, welcher relativ zum Bohrantriebsschlitten
verfahrbar ist. Der Schwingungsantriebsschlitten ist vorzugsweise entlang eines Mastes
verschiebbar angeordnet. Zum Verschieben kann ein separater Verschiebeantrieb vorgesehen
sein, welcher einen Stellzylinder oder eine Seilwinde umfassen kann. Mittels einer
Steuerung kann der Schwingungsantrieb so zwischen einer Betriebsstellung, in welcher
diese über die Spanneinrichtung mit dem Bohrantrieb gekoppelt werden kann, und einer
Rückzugsposition verfahren werden, in welcher der Schwingungsantrieb mit dem Schwingungsantriebsschlitten
von dem Bohrantrieb beabstandet ist.
[0022] Nach einer Weiterbildung der erfindungsgemäßen Bohrvorrichtung ist es vorteilhaft,
dass nach einem Lösen der Spanneinrichtung der Schwingungsantriebsschlitten mit dem
Schwingungsantrieb von dem Bohrantrieb trennbar und entfernbar ist. Somit kann der
Schwingungsantriebsschlitten mit dem Schwingungsantrieb aus dem unmittelbaren Arbeitsbereich
des Bohrantriebs entfernt werden. Dies schont den Schwingungsantrieb.
[0023] Grundsätzlich kann der Schwingungsantrieb in einer beliebigen und bekannten Weise
ausgebildet sein, um gezielte Schwingungen zu erzeugen, welche auf ein rotierendes
Bohrwerkzeug übertragen werden können. Dies kann insbesondere auch eine schlagende
Schwingungserzeugung sein. Besonders bevorzugt ist es nach einer Ausführungsform der
Erfindung, dass der Schwingungsantrieb als ein Rüttler ausgebildet ist.
[0024] Besonders vorteilhaft ist es dabei, dass der Rüttler mindestens ein Paar rotierend
angetriebene Unwuchteinheiten aufweist. Insbesondere können mehrere rotierend angetriebene
Unwuchteinheiten angeordnet sein, welche zueinander verstellbar sind. Hierdurch lässt
sich eine nahezu stufenlose Einstellung und eine gezielte Ausrichtung der Vibrationen,
insbesondere in Bohrrichtung, einstellen. Der Rüttler kann auch mit einem oszillierend
angetriebenen Axialkolben zur Schwingungserzeugung ausgebildet sein.
[0025] Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsvariante der Erfindung ist es vorgesehen,
dass der Mast im Wesentlichen vertikal angeordnet ist. Der Mast kann dabei ein starrer
Mast mit einer Linearführung oder ein sogenannter Mäkler sein. Der Mast kann insbesondere
in einem gewissen Umfang schwenkbar um eine Vertikalachse oder kippbar hierzu gelagert
sein.
[0026] Eine weitere schonende Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Bohrvorrichtung kann darin
gesehen werden, dass der Schwingungsantrieb am Schwingungsantriebsschlitten schwingungsdämpfend
gelagert ist. Insbesondere kann eine weitgehende Entkopplung des Schwingungsantriebs
von einem Grundschlitten erzielt werden, etwa indem Gummilager dazwischen angeordnet
sind. Hierdurch kann eine übermäßige Übertragung von Schwingungen von dem Schwingungsantrieb
auf den Mast und das Bohrgerät insgesamt vermieden werden.
[0027] Das erfindungsgemäße Verfahren zum Nachrüsten einer Bohrvorrichtung zum Erd- oder
Gesteinsbohren ist dadurch gekennzeichnet, dass an einem hinteren Verbindungsende
der Bohrantriebswelle des Bohrantriebes oder des Bohrgestänges eine Drehkupplung mit
einem ersten Kupplungsstück, welches axial fest und drehfest mit dem Verbindungsende
verbunden wird, und einem zweiten Kupplungsstück vorgesehen wird, welches axial fest
und drehbar relativ zum ersten Kupplungsstück ist, und dass hinter dem Bohrantrieb
ein Schwingungsantrieb mit einer Spanneinrichtung angeordnet wird, welche zum lösbaren
Spannen des zweiten Kupplungsstücks ausgebildet ist, wobei im gespannten Zustand eine
axial feste Verbindung zwischen dem Schwingungsantrieb und dem zweiten Kupplungsstück
gebildet ist.
[0028] Mit diesem Verfahren können grundsätzlich herkömmliche Bohrvorrichtungen, welche
bisher ohne einen Schwingungsantrieb ausgebildet sind, nachgerüstet werden. Dabei
kann insbesondere der Schwingungsantrieb auf einem Schwingungsantriebsschlitten angeordnet
werden, welcher entlang einer Führung an dem Mast verfahrbar ist, an welchem auch
der Bohrantrieb mit einem Bohrantriebsschlitten verfahren wird. Somit kann in effizienter
Weise eine bestehende Bohrvorrichtung bedarfsgerecht mit einer zusätzlichen Vibrations-
oder Schwingungseinrichtung versehen werden.
[0029] Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren kann insbesondere die zuvor beschriebene Bohrvorrichtung
hergestellt werden. Dabei können die zuvor beschriebenen Vorteile erzielt werden.
[0030] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels weiter
beschrieben, welches schematisch in der beigefügten Zeichnung dargestellt ist.
[0031] Eine erfindungsgemäße Bohrvorrichtung 10 ist in der Zeichnung schematisch in Seitenansicht
dargestellt. Die Bohrvorrichtung 10 weist einen Bohrantrieb 20 und einen Schwingungsantrieb
30 auf, welcher in Bohrrichtung hinter dem Bohrantrieb 20 angeordnet ist. Der Bohrantrieb
20 ist auf einem Bohrantriebsschlitten 24 gelagert und entlang einer nicht näher dargestellten
Linearführung an einem nur verkürzt dargestellten Mast 12 verschiebbar gelagert. In
entsprechender Weise ist der Schwingungsantrieb 30 über einen Schwingungsantriebsschlitten
34 entlang der Linearführung am Mast 12 gelagert. Der Mast 12 ist vorzugsweise an
einem nicht dargestellten Trägerfahrzeug angeordnet.
[0032] Der Bohrantrieb 20 weist eine Bohrantriebswelle 22 auf, welche an ihrem vorderen
Ende mit einem nicht dargestellten Bohrgestänge verbunden werden kann. Der Bohrantrieb
20, welcher insbesondere einen Hydraulikmotor umfasst, erzeugt ein Drehmoment, welches
über die Bohrantriebswelle 22 auf das Bohrgestänge übertragen wird. Die Bohrantriebswelle
22 ist axial verschiebbar in einem Gehäuse des Bohrantriebs 20 gelagert, wobei nach
hinten ein hinteres Verbindungsende 26 herausragt. Das hintere Verbindungsende 26
ist mit der Bohrantriebswelle 22 verbunden und stellt insbesondere das hintere Ende
der Bohrantriebswelle 22 dar. An dem hinteren Verbindungsende 26 ist eine Drehkupplung
40 angebracht, welche ein nicht näher dargestelltes erstes Kupplungsstück und ein
zweites Kupplungsstück aufweist. Das erste Kupplungsstück der Drehkupplung 40 ist
axial fest und drehfest mit dem hinteren Verbindungsende 26 der Bohrantriebswelle
22 verbunden. Das zweite Kupplungsstück der Drehkupplung 40 ist axial fest mit dem
ersten Kupplungsstück und relativ drehbar zu dem ersten Kupplungsstück gelagert.
[0033] Der Schwingungsantrieb 30, welche insbesondere einen Rüttler mit mehreren rotierend
angetriebenen Unwuchtelementen aufweist, umfasst eine vordere, zum Bohrantrieb 20
gerichtete Spanneinrichtung 32. Die Spanneinrichtung 32 ist insbesondere eine Spannzange
mit radial verstellbaren Spannklauen 36. Mit den Spannklauen 36 der Spanneinrichtung
32 kann das zweite Kupplungsstück kraftschlüssig und/oder formschlüssig erfasst werden.
Auf diese Weise kann eine in Bohrrichtung gerichtete Vibrations- oder Schwingungsbewegung,
welche von dem Schwingungsantrieb 30 erzeugt wird, auf das zweite Kupplungsstück und
hiervon auf das erste Kupplungsstück der Drehkupplung 40 übertragen werden. Vom ersten
Kupplungsstück wird diese Vibrations- oder Schwingungsbewegung aufgrund der axial
festen Verbindung des ersten Kupplungsstücks zum hinteren Verbindungsende 26 der Bohrantriebswelle
22 auf diese übertragen. Somit kann in dem dargestellten Betriebszustand eine vom
Bohrantrieb 20 erzeugte Drehbewegung der Bohrantriebswelle 22 mit einer axial gerichteten
Vibrations- oder Schwingungsbewegung kombiniert oder überlagert werden, wie durch
die dargestellten Pfeile angezeigt ist.
[0034] Über nicht dargestellte Dämpfungselemente, welche zwischen dem Gehäuse des Schwingungsantriebs
30 und dem Schwingungsantriebsschlitten 34 angeordnet sind, kann eine unmittelbare
Übertragung von Schwingungen von dem Schwingungsantrieb 30 auf den Mast 12 verhindert
oder zumindest weitgehend reduziert werden. Eine entsprechende Dämpfung kann auch
zwischen dem Gehäuse des Bohrantriebs 20 und dem Bohrantriebsschlitten 24 angeordnet
sein.
[0035] Wird für den Bohrbetrieb keine Überlagerung einer Vibrations- oder Schwingungsbewegung
benötigt, kann die Spanneinrichtung 32 gelöst werden. Hierbei werden die Spannklauen
36 radial nach außen verfahren, wobei die Verbindung zur Drehkupplung 40 gelöst wird.
In dieser gelösten Position kann nunmehr der Schwingungsantrieb 30 über einen nicht
dargestellten Verstellantrieb entlang des Mastes 12 nach hinten verfahren und so vom
Bohrantrieb 20 beabstandet werden. In umgekehrter Weise können dann auch wieder durch
ein Zueinanderfahren von Bohrantrieb 20 und Schwingungsantrieb 30 die beiden Antriebe
kombiniert werden. Die so gebildete Einheit aus Bohrantrieb 20 und Schwingungsantrieb
30 kann dann einheitlich entlang des Mastes 12 verfahren werden.
[0036] Die lösbare Anordnung des Schwingungsantriebs 30 erlaubt es gemäß der Erfindung,
dass auch bestehende Bohrvorrichtungen 10 nachträglich mit einem Schwingungsantrieb
(30) versehen werden können.
1. Bohrvorrichtung zum Erd- oder Gesteinsbohren mit
- einem Mast (12),
- einem Bohrantrieb (20) mit einer Bohrantriebswelle (22) zum drehenden Antreiben
eines Bohrgestänges,
- einem Bohrantriebsschlitten (24), welcher entlang des Mastes (12) verfahrbar gelagert
ist und an welchem der Bohrantrieb (20) angeordnet ist, und
- einem Schwingungsantrieb (30), welcher zum Erzeugen einer Schwingung ausgebildet,
in einer Bohrrichtung hinter dem Bohrantrieb (20) angeordnet und mit dem Bohrgestänge
zur Übertragung einer Schwingung verbunden ist, wobei ein hinteres Verbindungsende
(26) der Bohrantriebswelle (22) des Bohrantriebs (20) oder des Bohrgestänges nach
hinten aus dem Bohrantrieb (20) herausragt,
- wobei an dem Verbindungsende (26) eine Drehkupplung (40) mit einem ersten Kupplungsstück,
welches axial fest und drehfest mit dem Verbindungsende (26) verbunden ist, und einem
zweiten Kupplungsstück vorgesehen ist, welches axial fest und drehbar relativ zum
ersten Kupplungsstück ist,
dadurch gekennzeichnet,
- dass der Schwingungsantrieb (30) eine Spanneinrichtung (32) aufweist, welche zum lösbaren
Spannen des zweiten Kupplungsstücks ausgebildet ist, wobei im gespannten Zustand eine
axial feste Verbindung zwischen dem Schwingungsantrieb (30) und dem zweiten Kupplungsstück
gebildet ist.
2. Bohrvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Spanneinrichtung (32) eine Spannzange mit radial verstellbaren Spannklauen (36)
zum kraft- und/oder formschlüssigen Verbinden aufweist.
3. Bohrvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Schwingungsantrieb (30) auf einem Schwingungsantriebsschlitten (34) angebracht
ist, welcher relativ zum Bohrantriebsschlitten (24) verfahrbar ist.
4. Bohrvorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass nach einem Lösen der Spanneinrichtung (32) der Schwingungsantriebsschlitten (34)
mit dem Schwingungsantrieb (30) von dem Bohrantrieb (20) trennbar und entfernbar ist.
5. Bohrvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Schwingungsantrieb (30) als ein Rüttler ausgebildet ist.
6. Bohrvorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Rüttler mindestens ein paar rotierend angetriebener Unwuchteinheiten und/oder
mindestens einen oszillierenden Kolben aufweist.
7. Bohrvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Mast (12) im Wesentlichen vertikal angeordnet ist.
8. Bohrvorrichtung nach einem der Ansprüche 3 oder 4, oder einem der Ansprüche 5 bis
7, falls diese auf Anspruch 3 rückbezogen sind, dadurch gekennzeichnet,
dass der Schwingungsantrieb (30) am Schwingungsantriebsschlitten (34) schwingungsdämpfend
gelagert ist.
9. Verfahren zum Nachrüsten einer Bohrvorrichtung (10) zum Erd- oder Gesteinsbohren,
insbesondere nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
mit einem Mast (12), einem Bohrantrieb (20) mit einer Bohrantriebswelle (22) zum drehenden
Antreiben eines Bohrgestänges und einem Bohrantriebsschlitten (24), welcher entlang
des Mastes (12) verfahrbar gelagert ist und an welchem der Bohrantrieb (20) angeordnet
ist,
dadurch gekennzeichnet,
- dass an einem hinteren Verbindungsende (26) der Bohrantriebswelle (22) des Bohrantriebes
(20) oder des Bohrgestänges eine Drehkupplung (40) mit einem ersten Kupplungsstück,
welches axial fest und drehfest mit dem Verbindungsende (26) verbunden wird, und einem
zweiten Kupplungsstück vorgesehen wird, welches axial fest und drehbar relativ zum
ersten Kupplungsstück ist, und
- dass hinter dem Bohrantrieb (20) ein Schwingungsantrieb (30) mit einer Spanneinrichtung
(32) angeordnet wird, welche zum lösbaren Spannen des zweiten Kupplungsstücks ausgebildet
ist, wobei im gespannten Zustand eine axial feste Verbindung zwischen dem Schwingungsantrieb
(30) und dem zweiten Kupplungsstück gebildet ist.
1. Drilling device for earth or rock drilling having
- a mast (12),
- a drill drive (20) with a drill drive shaft (22) for driving a drill rod in a rotating
manner,
- a drill drive carriage (24), which is supported in a movable manner along the mast
(12) and on which the drill drive (20) is arranged, and
- an oscillation drive (30) which is designed for generating an oscillation, arranged
behind the drill drive (20) in a drilling direction and connected to the drill rod
for transmitting an oscillation, wherein a rear connecting end (26) of the drill drive
shaft (22) of the drill drive (20) or the drill rod projects rearwards from the drill
drive,
- wherein on the connecting end (26) a rotary coupling (40) with a first coupling
piece, which is connected in an axially fixed and torque-proof manner to the connecting
end (26), and a second coupling piece, which is axially fixed and rotatable relative
to the first coupling piece, is provided,
characterized in that
- the oscillation drive (30) has a clamping means (32) which is designed for releasably
clamping the second coupling piece, wherein in the clamped state an axially fixed
connection is formed between the oscillation drive (30) and the second coupling piece.
2. Drilling device according to claim 1,
characterized in that
the clamping means (32) has a clamping collet with radially adjustable clamping claws
(36) for the force- and/or form-locking connection.
3. Drilling device according to claim 1 or 2,
characterized in that
the oscillation drive (30) is mounted on an oscillation drive carriage (34) which
is movable relative to the drill drive carriage (24).
4. Drilling device according to claim 3,
characterized in that
after release of the clamping means (32) the oscillation drive carriage (34) with
the oscillation drive (30) can be separated and removed from the drill drive (20).
5. Drilling device according to any one of claims 1 to 4,
characterized in that
the oscillation drive (30) is designed as a vibrator.
6. Drilling device according to claim 5,
characterized in that
the vibrator has at least a pair of rotationally driven unbalanced units and/or at
least one oscillating piston.
7. Drilling device according to any one of claims 1 to 6,
characterized in that
the mast (12) is arranged in a substantially vertical manner.
8. Drilling device according to any one of claims 3 or 4,
or any one of claims 5 to 7, if these are referred back to claim 3,
characterized in that
the oscillation drive (30) is supported in an oscillation-damping manner on the oscillation
drive carriage (34).
9. Method for retrofitting a drilling device (10) for earth or rock drilling, in particular
according to any one of claims 1 to 8,
having a mast (12), a drill drive (20) with a drill drive shaft (22) for driving a
drill rod in a rotating manner and a drill drive carriage (24) which is supported
in a movable manner along the mast (12) and on which the drill drive (20) is arranged,
characterized in that
- on a rear connecting end (26) of the drill drive shaft (22) of the drill drive (20)
or the drill rod a rotary coupling (40) with a first coupling piece, which is connected
in an axially fixed and torque-proof manner to the connecting end (26), and a second
coupling piece, which is axially fixed and rotatable relative to the first coupling
piece, is provided and
- in that behind the drill drive (20) an oscillation drive (30) with a clamping means (32)
is arranged which is designed for releasably clamping the second coupling piece, wherein
in the clamped state an axially fixed connection is formed between the oscillation
drive (30) and the second coupling piece.
1. Dispositif de forage destiné au forage de terre ou de roche comportant :
- un mât (12),
- un entraînement de forage (20) avec un arbre d'entraînement de forage (22) pour
l'entraînement en rotation d'une tige de forage,
- un chariot d'entraînement de forage (24), lequel est logé de manière mobile le long
du mât (12), et au niveau duquel l'entraînement de forage (20) est agencé, et
- un entraînement d'oscillation (30), lequel est réalisé pour la génération d'une
oscillation, agencé dans une direction de forage derrière l'entraînement de forage
(20) et relié à la tige de forage pour la transmission d'une oscillation, dans lequel
une extrémité de liaison (26) arrière de l'arbre d'entraînement de forage (22) de
l'entraînement de forage (20) ou de la tige de forage dépasse vers l'arrière de l'entraînement
de forage (20),
- dans lequel est prévu au niveau de l'extrémité de liaison (26) un couplage rotatif
(40) avec une première pièce de couplage, laquelle est reliée fixement axialement
et sans pouvoir tourner à l'extrémité de liaison (26), et une seconde pièce de couplage,
laquelle est axialement fixe et rotative par rapport à la première pièce de couplage,
caractérisé en ce que
- l'entraînement d'oscillation (30) présente un dispositif de serrage (32), lequel
est réalisé pour le serrage libérable de la seconde pièce de couplage, dans lequel
dans l'état serré une liaison axialement fixe entre l'entraînement d'oscillation (30)
et la seconde pièce de couplage est formée.
2. Dispositif de forage selon la revendication 1,
caractérisé en ce que
le dispositif de serrage (32) présente une pince de serrage avec des griffes de serrage
(36) réglables radialement pour la liaison à force et/ou à complémentarité de formes.
3. Dispositif de forage selon la revendication 1 ou 2,
caractérisé en ce que
l'entraînement d'oscillation (30) est monté sur un chariot d'entraînement d'oscillation
(34), lequel est déplaçable par rapport au chariot d'entraînement de forage (24).
4. Dispositif de forage selon la revendication 3,
caractérisé en ce que
le chariot d'entraînement d'oscillation (34) avec l'entraînement d'oscillation (30)
peut être séparé et retiré de l'entraînement de forage (20) après une libération du
dispositif de serrage (32).
5. Dispositif de forage selon l'une des revendications 1 à 4,
caractérisé en ce que
l'entraînement d'oscillation (30) est réalisé comme un vibreur.
6. Dispositif de forage selon la revendication 5,
caractérisé en ce que
le vibreur présente au moins quelques unités de balourd entraînées en rotation et/ou
au moins un piston oscillant.
7. Dispositif de forage selon l'une des revendications 1 à 6,
caractérisé en ce que
le mât (12) est agencé sensiblement verticalement.
8. Dispositif de forage selon l'une des revendications 3 ou 4, ou l'une des revendications
5 à 7, si celles-ci sont rattachées à la revendication 3,
caractérisé en ce que
l'entraînement d'oscillation (30) est logé de manière à amortir l'oscillation au niveau
du chariot d'entraînement d'oscillation (34).
9. Procédé pour équiper d'un dispositif de forage (10) pour le forage de terre ou de
roche, en particulier selon l'une des revendications 1 à 8,
avec un mât (12), un entraînement de forage (20) avec un arbre d'entraînement de forage
(22) pour l'entraînement rotatif d'une tige de forage et un chariot d'entraînement
de forage (24), lequel est logé de manière mobile le long du mât (12) et au niveau
duquel l'entraînement de forage (20) est agencé,
caractérisé en ce que
- au niveau d'une extrémité de liaison (26) arrière de l'arbre d'entraînement de forage
(22) de l'entraînement de forage (20) ou de la tige de forage est prévu un couplage
rotatif (40) avec une première pièce de couplage, laquelle est reliée fixement axialement
et sans pouvoir tourner à l'extrémité de liaison (26), et une seconde pièce de couplage,
laquelle est axialement fixe et rotative par rapport à la première pièce de couplage,
et
- en ce que derrière l'entraînement de forage (20) un entraînement d'oscillation (30) est agencé
avec un dispositif de serrage (32), lequel est réalisé pour le serrage amovible de
la seconde pièce de couplage, dans lequel dans l'état serré une liaison axialement
fixe entre l'entraînement d'oscillation (30) et la seconde pièce de couplage est formée.