[0001] Die vorliegende Offenbarung bezieht sich auf eine Schutzvorrichtung zum Verschließen
einer Öffnung, insbesondere einer Gebäudeöffnung. In beispielhaften Ausgestaltungen
bezieht sich die vorliegende Offenbarung auf sogenannte horizontal (seitlich) öffnende
Tore und Türen. Derartige Schutzvorrichtungen werden beispielsweise genutzt, um Zugänge
zu Gebäuden, Maschinen und Anlagen sicher zu verschließen und bei Bedarf freizugeben.
[0002] Insbesondere bezieht sich die vorliegende Offenbarung auf sogenannte schnelllaufende
Tore und Türen. Hierunter sind regelmäßig solche Tore und Türen zu verstehen, welche
eine Schließgeschwindigkeit von größer 0,5 m/s aufweisen. Dies ist jedoch nicht einschränkend
zu verstehen.
[0003] Ferner bezieht sich die vorliegende Offenbarung zumindest in beispielhaften Ausführungsformen
auf sogenannte Industrietore, also auf Tore für den industriellen Einsatz. Beispielhaft
kann ein solches Tor eine Breite von 2,50 m und eine Höhe von 3 m aufweisen. Auch
dies ist jedoch nicht einschränkend zu verstehen. Türen und Tore, auf die sich die
vorliegende Offenbarung bezieht, sind mit mindestens einem Antrieb zum Öffnen und
Schließen versehen.
[0004] Aus der
DE 198 04 632 C2 ist eine Vorrichtung zur Überwachung eines angetriebenen Flügels, insbesondere einer
Tür, bekannt, mit einer kameralosen Sensoreinrichtung zur Überwachung eines zumindest
einem Flügel zugeordneten Überwachungs- und Auslösebereiches, mit einer Steuerungsstufe,
über die die von der Sensoreinrichtung kommenden Daten ausgewertet werden, und mit
mindestens einer motorischen Antriebseinrichtung zur Bewegung des Flügels, wobei die
Sensoreinrichtung zumindest einen Distanzsensor umfasst, über den der Abstand zwischen
einem detektierten Objekt im Überwachungsbereich und der Sensoreinrichtung, dem Flügel
oder der Flügelebene ermittelbar ist, und wobei in Abhängigkeit davon die Öffnungsbewegung
des Flügels, eine Unterbrechung des Schließvorganges des Flügels und/oder eine Umsteuerung
steuerbar ist.
[0005] Aus der
DE 10 2008 044 990 A1 ist ein Verfahren zur Ansteuerung und/oder Überwachung eines antreibbaren Flügels
einer Tür bekannt, wobei am Flügel selbst Distanz-Sensoren verwendet werden, und wobei
ein Überwachungsbereich verringert wird, wenn sich der Flügel einer Wand oder einem
sonstigen Raumelement nähert. Es wird also auf feststehende Objekte geachtet, etwa
eine seitliche Wand, auf die der Flügel beim Öffnen der Tür zu bewegt wird. Solche
Objekte sollen nicht als potentielle Kollisionsobjekte erfasst werden.
[0006] Es gibt vertikal schließende Türen und Tore sowie horizontal schließende Türen und
Tore. Die Schließelemente (vergleichbar einem Türblatt) können eine Mehrzahl (in sich)
steifer Segmente/Glieder, eine aufwickelbare Bahn und/oder einen aufwickelbaren Panzer
aufweisen. Auch Kombinationen hieraus sind denkbar.
[0007] Türen und Tore im industriellen Umfeld unterliegen diversen Sicherheitsvorschriften,
etwa den sogenannten Unfallverhütungsvorschriften. Beim Betrieb eines Tores sind verschiedene
Szenarien denkbar, die unbedingt vermieden werden müssen. Ein Szenario ist die Kollision
eines Objekts mit dem geschlossenen Tor. Ein anderes Szenario ist ein Einklemmen eines
Objektes bei einem sich schließenden Tor. Beide Szenarien können zu Produktionsausfällen,
Beschädigungen und oder gar zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen.
[0008] Vor diesem Hintergrund sind im industriellen Umfeld Sicherheitsvorrichtungen vorgeschrieben,
die insbesondere ein sich schließendes Tor/eine sich schließende Tür überwachen, um
ein Einklemmen und/oder sonstige Kollisionen mit beweglichen Teilen des Tores zu verhindern.
So ist es zumindest für bestimmte Einsätze vorgeschrieben, eine sogenannte Schließkante
des sich schließenden Tores auf Kollisionen und/oder drohende Kollisionen zu überwachen.
Im Falle eines unerwünschten Zustands (eines Alarms) sollte das Tor so schnell wie
möglich wieder geöffnet werden. Diesen Vorgang nennt man Reversieren.
[0009] Zur Überwachung der Schließkanten, insbesondere bei horizontal öffnenden Schutzvorrichtungen,
sind verschiedene Ansätze bekannt. Beispielsweise ist es vorstellbar, bei den Schließkanten
sogenannte Schlagleisten vorzusehen, welche Kontaktschalter aufweisen, die im Falle
der Kollision auslösen. Ferner sind Lichtschranken, Lichtgitter o. ä. bekannt.
[0010] Es ist nicht unüblich, die Sicherheitsvorrichtungen funktional und gegebenenfalls
auch strukturell unabhängig von sonstigen Einrichtungen zum Betreiben des Tores auszuführen.
Auf diese Weise kann für eine gewisse Redundanz gesorgt werden.
[0011] Sicherheitsvorrichtungen (Überwachungseinrichtungen) für Türen und Tore können einerseits
die Überwachung des Vorfeldes betreffen, also eines Bereiches vor der Schließebene,
um potentielle Gefahren durch sich nähernde Fremdobjekte der bereits frühzeitig zu
erkennen, bevor es zu einer Kollision kommt. Auf diese Weise können viele Kollisionen
vermieden werden.
[0012] Ferner können Sicherheitsvorrichtungen auch die Überwachung der Schließkanten als
solches betreffen. Hierbei wird primär auf die eigentliche Schließebene geachtet,
in der sich die Schließkante beim Schließen des Tores/der Tür bewegt. Auf diese Weise
kann nicht unbedingt eine Annäherung eines Objektes erfasst werden. Gleichwohl gibt
es Anwendung, bei denen die Vorfeldüberwachung mit der Schließkantenüberwachung kombiniert
wird, um die Betriebssicherheit weiter zu erhöhen.
[0013] Durch Überwachungseinrichtungen können Kollisionen und entsprechende Folgeschäden
wirksam vermieden oder in ihrer Wirkung abgeschwächt werden. Es hat sich jedoch gezeigt,
dass eine Vielzahl von Alarmen, wozu regelmäßig auch eine nicht unerhebliche Anzahl
an Fehlalarmen gehören kann, zu einer Verringerung der Produktivität führen kann.
[0014] Insbesondere dann, wenn ein Alarmzustand erkannt wird und das Tor so schnell wie
möglich reversiert, werden häufig aktuelle Prozesse/Fertigungsschritte unterbrochen
und gegebenenfalls sogar Not-Aus-Routinen ausgeführt. Dies führt regelmäßig zu nicht
unerheblichen Verzögerungen und unproduktiven Zeiten. Dies kann dazu führen, dass
Zykluszeiten steigen.
[0015] Vor diesem Hintergrund liegt der vorliegenden Offenbarung die Aufgabe zugrunde, eine
Schutzvorrichtung in Form einer Schutztür oder eines Schutztores anzugeben, die eine
hohe Produktivität ermöglicht und insbesondere Stillstandszeiten und/oder Alarmzeiten
durch Fehlalarme verringert. Die Schutzvorrichtung soll gleichwohl geltenden Sicherheitsvorschriften
entsprechen. Die Schutzvorrichtung soll sicher betreibbar sein. Die Schutzvorrichtung
soll einen schnellen Betrieb, also hohe Schließgeschwindigkeiten, des Tores beziehungsweise
der Tür ermöglichen.
[0016] Die Vorrichtung betreffend wird die Aufgabe der Offenbarung durch eine Schutzvorrichtung
zum Verschließen einer Öffnung, insbesondere einer Gebäudeöffnung, gelöst wobei die
Schutzvorrichtung Folgendes aufweist:
- zumindest ein horizontal verfahrbares Schließelement, insbesondere ein schnelllaufendes
Schließelement, mit einer Schließkante, wobei das Schließelement in einer Schließebene
horizontal zwischen einer geöffneten Stellung und einer geschlossenen Stellung verfahrbar
ist,
- eine Horizontalführung, an der zumindest ein horizontal verfahrbarer Schlitten aufgenommen
ist, der das Schließelement trägt,
- mindestens einen Antrieb zum Antreiben des Schließelements, und
- eine Überwachungseinrichtung mit zumindest einer Sensoreinheit zur Überwachung einer
Schließebene,
wobei die Sensoreinheit zumindest einen Sensor aufweist, der gemeinsam mit dem Schließelement
horizontal verfahrbar ist, und
wobei vorzugsweise der zumindest eine Sensor der Horizontalführung benachbart ist
und die Schließebene von oben überwacht.
[0017] Die Aufgabe der Erfindung wird auf diese Weise vollkommen gelöst.
[0018] Erfindungsgemäß erhöht nämlich diese Anordnung des Sensors die Robustheit der Überwachungseinrichtung.
Wenn nämlich der Sensor und die Schließkante gemeinsam horizontal verfahrbar sind,
so ist der Sensor in Bezug auf die Schließkante stets günstig positioniert. Dies hat
vor allem dann Vorteile, wenn das Schließelement (beispielsweise durch Windlasten
o. ä.) ausweicht. In einem solchen Fall steigt bei einem gestellfest angeordneten
Sensor die Wahrscheinlichkeit für Fehlalarme, beispielsweise wenn das Schließelement
aus dem Erfassungsbereich des Sensors bewegt wird.
[0019] Dies trifft insbesondere auf hängende Schutzvorrichtungen (Türen oder Tore) zu, deren
Schließelemente hauptsächlich an ihrer Oberseite an einer Längsführung horizontal
verfahrbar aufgenommen sind, wobei das Schließelement unten (Bodenseite) nicht oder
kaum geführt ist. Dies trifft häufig auf Schutzvorrichtungen mit horizontal verfahrbaren
Schließelementen zu, bei denen der eigentliche Übergang (die "Schwelle") möglichst
glatt und ohne störende Elemente gestaltet sein soll. Bei solchen Schutzvorrichtungen
wird regelmäßig auf bodenseitige Führungen für die Schließelemente verzichtet. Dies
kann jedoch etwa bei Lasten quer zur Schließebene (etwa Windlasten) häufig zu Auslenkungen
der Schließelemente führen. Dies kann beispielhaft zu Fehlalarmen führen, wenn Überwachungseinrichtung
fälschlicherweise annimmt, dass ein Fremdobjekt in dem Bereich unmittelbar vor der
Schließkante vorhanden ist, so dass eine Kollision droht.
[0020] Dies ist etwa dann der Fall, wenn die Sicherheitsvorrichtung auf Sensoren beruht,
die zwei einander gegenüberliegende Schließkanten relativ zueinander überwachen. Wenn
also beispielsweise die Überwachung darauf beruht, dass ein Sensor an (oder in der
Nähe) einer Schließkante angeordnet ist und die gegenüberliegende Schließkante überwacht,
so kann eine Auslenkung eines der beiden Schließelemente u.U. als Kollision interpretiert
werden. Dies kann etwa bei Lichtschranken oder Lichtgittern der Fall sein, wenn die
Relativbewegung (etwa quer zur Schließebene) zwischen Sender und Empfänger zu groß
ist.
[0021] Wenn jedoch der Sensor fix in Bezug auf die Schließkante angeordnet ist, so kann
die Schließkante insbesondere bei einem sich bewegenden Tor mit höherer Sicherheit
überwacht werden.
[0022] Im Rahmen der vorliegenden Offenbarung ist daher unter einer Überwachung "von oben"
eine Position und Blickrichtung des Sensors zu verstehen, die auch bei Auslenkungen
des Schließelements quer zur Schließebene eine sichere Überwachung der Schließebene
bzw. der Schließkante ermöglichen.
[0023] Es versteht sich, dass die Sicherheitsvorrichtung mit einer Sensoreinheit zur Überwachung
der Schließkante mit weiteren Sensoreinheiten kombinierbar ist, etwa mit Sensoren
zur Überwachung des Vorfeldes der Schutzvorrichtung. Solche Einrichtungen können grundsätzlich
zusätzlich vorgesehen sein. Gleichwohl bezieht sich die vorliegende Offenbarung primär
auf die Überwachung der Schließkante.
[0024] Der Schlitten kann grundsätzlich auch als Laufwagen gestaltet sein. Der Schlitten
kann über Rollen/Räder/Wälzkörper an der Horizontalführung aufgenommen und geführt
sein. Derartige Schlitten werden regelmäßig als Laufwagen bezeichnet. Es ist grundsätzlich
auch vorstellbar, eine Gleitbewegung für das Verfahren des Schlittens an der Horizontalführung
zu nutzen. Demgemäß ist in diesem Ausführungsbeispiel die Horizontalführung als Gleitführung
gestaltet. Der Begriff Schlitten umfasst folglich verschiedene Ausführungsformen,
und zwar solche mit Gleitkörpern/Gleitflächen und solche mit Rollkörpern/Wälzkörpern.
[0025] In einer beispielhaften Ausgestaltung ist der Sensor zur Überwachung der Schließkante
des Schließelements ausgebildet, dem der Sensor zugeordnet ist beziehungsweise mit
dem der Sensor bewegt wird. Gemäß einer beispielhaften Ausgestaltung sind bei einer
Schutzvorrichtung mit zwei Schließelementen (rechtes und linkes Schließelement) zwei
Sensoren vorgesehen, die jeweils die Schließkante des eigenen Schließelements überwachen.
Auf diese Weise können Fehlalarme durch Relativbewegungen der beiden Schließelemente
reduziert werden.
[0026] Es ist jedoch gemäß einer alternativen Ausgestaltung auch vorstellbar, bei einer
Schutzvorrichtung mit zwei Schließelementen zwei Sensoren vorzusehen, jeweils einer
an einem Schließelement, wobei die Sensoren die Schließkante des jeweils anderen (gegenüberliegenden)
Schließelements anpeilen und überwachen.
[0027] Es ist doch gemäß einer alternativen Ausgestaltung auch vorstellbar, bei einer Schutzvorrichtung
mit zwei Schließelementen zumindest einen Sensor vorzusehen, der einem Schließelement
zugeordnet ist, wobei der Sensor dazu ausgebildet ist, die Schließkante beider Schließelemente
zu überwachen.
[0028] Es ist jedoch gemäß einer alternativen Ausgestaltung auch vorstellbar, bei einer
Schutzvorrichtung mit zwei Schließelementen zwei Sensoren vorzusehen, jeweils einer
an einem Schließelement, wobei die beiden Sensor sowohl die Schließkante des jeweils
anderen (gegenüberliegenden) Schließelements als auch die Schließkante des eigenen
Schließelements anpeilen und überwachen.
[0029] Gemäß einer beispielhaften Ausgestaltung der Schutzvorrichtung ist der zumindest
eine Sensor fest am Schlitten angeordnet. Gemäß einer weiteren beispielhaften Ausgestaltung
ist der zumindest eine Sensor fest am Schließelement angeordnet und mit diesem verfahrbar.
[0030] Es ist vorstellbar, den zumindest einen Sensor in der Nähe des Schlittens und in
der Nähe der Schließkante anzuordnen. Dies hat den Vorteil, dass der Sensor bei unerwünschten
Auslenkungen der Schließelemente, welche üblicherweise im unteren Bereich der Schließelemente
in stärkerem Maße als im oberen Bereich auftreten, kaum oder nicht von diesen Auslenkungen
betroffen ist. Dies erhöht die Zuverlässigkeit der Überwachung.
[0031] Der zumindest eine Sensor kann die Schließkante "von oben" oder "im Wesentlichen
von oben" überwachen, also etwa einen Bereich von mindestens 80 % der vertikalen Erstreckung
der Schließkante abdecken. Dies sollte nach Möglichkeit einen bodennahen Bereich der
Schließkante mit abdecken. Ferner kann die Überwachungseinrichtung derart ausgelegt
sein, dass eine gewisse Toleranz für seitliche Auslenkungen gegeben ist. Das Hauptziel
der Überwachung ist die Kollisionserkennung beziehungsweise Kollisionsvermeidung,
also eines (drohenden) Kontakts zwischen der Schließkante und einem Fremdobjekt.
[0032] Gemäß einer weiteren beispielhaften Ausgestaltung der Schutzvorrichtung ist das zumindest
eine Schließelement im Bereich seiner Schließkante an seinem oberen Ende durch den
Schlitten geführt. Auf diese Weise ergibt sich eine hängende Gestaltung, wenn das
Schließelement durch einen oder mehrere Schlitten an der Horizontalführung gehalten
ist. Somit wird das Schließelement durch sein Eigengewicht lotrecht gehalten. Gleichwohl
kann sich eine gewisse Auslenkung ergeben, wenn seitliche Lasten (quer zur Schließebene)
auf das Schließelement wirken. Die Anordnung des Sensors am Schlitten oder in der
Nähe des Schlittens verringert in einem solchen Fall die Fehleranfälligkeit der Überwachung.
[0033] Gemäß einer weiteren beispielhaften Ausgestaltung der Schutzvorrichtung wirkt die
Überwachungseinrichtung mit dem Antrieb zusammen, um im Falle einer drohenden Kollision
über den Antrieb auf das zumindest eine Schließelement einzuwirken. Dasselbe gilt
auch im Fall einer bereits eingetretenen Kollision. Ziel ist es sodann, das Schließelement
so schnell wie möglich in die gegenläufige Richtung zu verfahren, um die Schutzvorrichtung
zu reversieren.
[0034] Gemäß einer weiteren beispielhaften Ausgestaltung der Schutzvorrichtung wird das
zumindest eine Schließelement an seinem oberen Ende durch den Schlitten geführt und
gehalten. Die Lage der zur Schließebene wird folglich durch den Schlitten beziehungsweise
die Horizontalführung definiert. Das Schließelement kann am Schlitten hängen.
[0035] Gemäß einer weiteren beispielhaften Ausgestaltung der Schutzvorrichtung ist das zumindest
eine Schließelement an seinem unteren Ende zumindest im Bereich der Schließkante führungslos
gehalten. Mit anderen Worten sind Ausgestaltungen vorstellbar, bei denen das Schließelement
bodenseitig (unten) frei hängt. Es ist bodenseitig keine Horizontalführung für das
Schließelement vorgesehen.
[0036] Gemäß einer weiteren beispielhaften Ausgestaltung der Schutzvorrichtung ist der zumindest
eine Sensor als optischer Sensor, insbesondere als Laserscanner gestaltet. Der Sensor
kann zur Überwachung eines definierten Überwachungsbereiches ausgebildet sein. Dies
umfasst beispielsweise einen Bereich unmittelbar vor der Schließkante. Auf diese Weise
können Objekte erfasst werden, die in der Schließebene angeordnet sind, so dass eine
Kollision mit der Schließkante bei sich schließenden Schließelement droht.
[0037] Gemäß einer weiteren beispielhaften Ausgestaltung der Schutzvorrichtung überwacht
der zumindest eine Sensor zumindest die Schließkante des Schließelements und vorzugsweise
einen Bereich in Schließrichtung vor der Schließkante.
[0038] Es versteht sich, dass der Überwachungsbereich flächig oder gar räumlich definiert
sein kann. Gleichwohl ist es in beispielhaften Ausführungsformen vorgesehen, im Wesentlichen
einen Bereich in der Nähe der oder unmittelbar vor der Schließkante zu überwachen.
Der Überwachungsbereich sollte sich in der vertikalen Richtung über einen beträchtlichen
Teil der vertikalen Erstreckung der Schließkante erstrecken. Der Überwachungsbereich
sollte insbesondere auch ein bodennahes Ende der Schließkante abdecken, um drohende
Kollisionen bodennaher Objekte mit der Schließkante zu erfassen.
[0039] Gemäß einer weiteren beispielhaften Ausgestaltung der Schutzvorrichtung ist das zumindest
eine Schließelement als flexibles Schließelement gestaltet, wobei vorzugsweise ein
Wickelmechanismus für das zumindest eine Schließelement vorgesehen ist. Das Schließelement
ist demgemäß beispielsweise als Folienbahn gestaltet. Alternativ ist die Gestaltung
als Gliederkette oder Segmentkette vorstellbar. Auf diese Weise kann ein horizontal
öffnendes und schließendes Tor bereitgestellt werden, bei dem die Schließelemente
im geöffneten Zustand seitlich der freigegebenen Öffnung aufwickelbar sind. Der Bauraumbedarf
seitlich neben der Öffnung ist nur gering.
[0040] Gemäß einer alternativen beispielhaften Ausgestaltung der Schutzvorrichtung ist das
zumindest eine Schließelement als steifes (hinreichend festes) Türblatt oder Torblatt
gestaltet, wobei die Horizontalführung für das zumindest eine Schließelement eine
Längserstreckung aufweist, die eine Freigabe der Öffnung ermöglicht. Auch eine derartige
Lösung ("hängende Schiebetür") ist vorstellbar.
[0041] Allgemein können die Schließelemente als Bahn, Blatt, Gliederkette oder Segmentkette
gestaltet sein.
[0042] Gemäß einer weiteren beispielhaften Ausgestaltung weist die Schutzvorrichtung ein
erstes Schließelement und ein zweites Schließelement auf, wobei das erste Schließelement
und das zweite Schließelement aufeinander zu und voneinander weg bewegt werden können,
um die Öffnung zu verschließen oder freizugeben. Die Schließkanten der beiden Schließelemente
sind demgemäß einander zugewandt.
[0043] Gemäß einer weiteren beispielhaften Ausgestaltung der Schutzvorrichtung ist dem ersten
Schließelement ein erster Sensor und dem zweiten Schließelement ein zweiter Sensor
zur Überwachung von Schließkanten der Schließelemente zugeordnet.
[0044] Gemäß einer weiteren beispielhaften Ausgestaltung der Schutzvorrichtung ist das erste
Schließelement an einem ersten Schlitten und das zweite Schließelement an einem zweiten
Schlitten aufgenommen, wobei sowohl beim ersten Schlitten als auch beim zweiten Schlitten
jeweils ein Sensor der Sensoreinheit vorgesehen ist. Die Sensoren können jeweils am
Schlitten selbst, aber auch in der Nähe des Schlittens am Schließelement angebracht
sein. Generell sind die Sensoren in einem Bereich der vertikalen Erstreckung des Schließelements
angeordnet, in dem dieses aufgrund der Führung über den Schlitten an der (oberen)
Horizontalführung nur wenig quer zur Schließebene ausgelenkt werden kann.
[0045] Jeder der beiden Sensoren ist einer Schließkante zugeordnet. Gemäß einer beispielhaften
Ausgestaltung überwacht der erste Sensor die Schließkante des ersten Schließelements,
wobei der zweite Sensor die Schließkante des zweiten Schließelements überwacht. Auf
diese Weise überwacht jeder der beiden Sensoren die Schließkante des jeweils zugeordneten
Schließelements. Etwaige Auslenkungen des anderen Schließelements haben folglich kaum
einen Einfluss auf das aktuelle Schließelement. Beispielsweise ist die Überwachungseinrichtung
derart gestaltet, dass Auslenkungen des anderen Schließelements nicht oder nur mit
geringer Wahrscheinlichkeit zu Fehlalarmen führen, die durch den Sensor des gegenüberliegenden
Schließelements erfasst werden.
[0046] Gemäß einer weiteren beispielhaften Ausgestaltung der Schutzvorrichtung sind der
erste Sensor und der zweite Sensor einander zugewandt, wobei der erste Sensor einen
ersten Überwachungsbereich überwacht, und wobei der zweite Sensor einen zweiten Überwachungsbereich
überwacht. Beispielhaft blicken beide Sensoren schräg nach unten, um jeweils die eigene
Schließkante zu überwachen. Es ist jedoch auch vorstellbar, dass jeder der beiden
Sensoren beide Schließkanten überwacht.
[0047] Gemäß einer weiteren beispielhaften Ausgestaltung der Schutzvorrichtung sind der
erste Sensor und der zweite Sensor parallel zueinander versetzt, wobei der erste Überwachungsbereich
und der zweite Überwachungsbereich auf gegenüberliegenden Seiten der Schließebene
definiert sind. Auf diese Weise kann einerseits eine Überwachung des Bereichs vor
der jeweiligen Schließkante erfolgen. Jedoch kann der (leichte) Parallelversatz dazu
genutzt werden, mit dem Überwachungsbereich auch einen Bereich vor oder hinter der
Schließebene abzudecken. Gleichwohl erstreckt sich der Überwachungsbereich weiterhin
in der Nähe der Schließebene beziehungsweise deckt diese mit ab. Diese Anordnung führt
dazu, dass weiterhin eine Überwachung der unmittelbaren Umgebung der Schließkante
erfolgt, dass jedoch im Idealfall Objekte erfasst werden, bevor es zu einer tatsächlichen
Kollision kommt.
[0048] Grundsätzlich kann der Sensor des jeweiligen Schließelements die eigene Schließkante
überwachen. Es ist jedoch auch vorstellbar, dass der Sensor des Schließelements die
Schließkante des gegenüberliegenden Schließelements überwacht. Insbesondere dann,
wenn die beiden Sensoren auf gegenüberliegenden Seiten der Schließebene an den gegenüberliegenden
Schließelementen beziehungsweise deren Schlitten angeordnet sind, kann eine Überwachung
beider Schließkanten erfolgen, wenn der Überwachungsbereich eine entsprechende Erstreckung
aufweist. Demgemäß ist es vorstellbar, dass der Sensor des ersten Schließelements
einen Überwachungsbereich in Form einer ersten Ebene abdeckt, dass der Sensor des
zweiten Schließelements ein Überwachungsbereich in Form einer zweiten Ebene abdeckt,
wobei sich die erste Ebene und die zweite Ebene auf gegenüberliegenden Seiten der
Schließebene erstrecken. Idealerweise ist die Erstreckung der Ebenen der Überwachungsbereiche
derart gewählt, dass beide Schließkanten überwacht werden.
[0049] Gemäß einer weiteren beispielhaften Ausgestaltung der Schutzvorrichtung erlaubt der
erste Überwachungsbereich eine Überwachung beider Schließkanten auf einer ersten Seite
der Schließebene, wobei der zweite Überwachungsbereich eine Überwachung beider Schließkanten
auf einer zweiten Seite der Schließebene erlaubt. Auf diese Weise kann die Schließebene
ausgehend von beiden Seiten überwacht werden.
[0050] Gemäß einer weiteren beispielhaften Ausgestaltung der Schutzvorrichtung ist die Überwachungseinrichtung
ferner mit einer (zusätzlichen) Sensoreinheit zur Überwachung zumindest eines Vorfeldes
der Schließebene versehen ist. Mit anderen Worten kann zusätzlich zur Überwachung
der Schließkante eine Überwachung des Vorfeldes erfolgen. Auf diese Weise können sich
nähernde Fremdobjekte erfasst werden. Gleichwohl ist die Überwachung der Schließkante(n)
eine zusätzliche Sicherheitsmaßnahme.
[0051] Beispielhaft kann die Überwachung der Schließkante(n) primär als Sicherheitsfunktion
ausgestaltet sein. Hingegen kann die Überwachung des Vorfeldes auch produktiv nutzbar
sein, etwa um die Schutzvorrichtung fallweise zu öffnen und zu schließen. Hingegen
dient die Überwachung der Schließkante(n) vorrangig dazu, unerwünschte Zustände zu
detektieren. Vorzugsweise sind die Funktionen zur Überwachung der Schließkante(n)
beziehungsweise zur Überwachung des Vorfeldes als voneinander unabhängige, redundante
und sich ergänzende Funktionen ausgeführt.
[0052] Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden
Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen
Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden
Offenbarung zu verlassen.
[0053] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
und Erläuterung mehrerer beispielhafter Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme auf
die Zeichnungen. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht einer beispielhaften Ausführungsform einer Schutzvorrichtung
in Form eines Schutztores;
- Fig. 2
- eine weitere perspektivische Ansicht der Anordnung gemäß Fig. 1 in abweichender Orientierung;
- Fig. 3
- eine frontale Ansicht einer Schutzvorrichtung, die den Anordnungen gemäß Fig. 1 und
Fig. 2 zumindest ähnlich gestaltet ist;
- Fig. 4
- eine weitere Ansicht der Anordnung gemäß Fig. 3, von unten her;
- Fig. 5
- eine perspektivische, schematische frontale Ansicht einer weiteren Ausgestaltung einer
Schutzvorrichtung in Form eines Schutztores;
- Fig. 6
- eine vereinfachte Ansicht der Anordnung gemäß Fig. 5, in Form einer Draufsicht;
- Fig. 7
- eine weitere schematische Ansicht einer beispielhaften Ausführungsform einer Schutzvorrichtung
in Form eines Rolltores, von unten her;
- Fig. 8
- eine weitere schematische Ansicht einer beispielhaften Ausführungsform einer Schutzvorrichtung
in Form eines Falttores, von unten her, in einer geschlossenen Stellung ; und
- Fig. 9
- eine weitere Ansicht der Anordnung gemäß Fig. 8, in einer teilweise geöffneten Stellung.
[0054] Fig. 1 veranschaulicht anhand einer perspektivischen frontalen Ansicht eine beispielhafte
Ausführungsform einer insgesamt mit 10 bezeichneten Schutzvorrichtung. Die Schutzvorrichtung
10 ist beispielhaft als Tor oder Schutztor 12 ausgestaltet. Beispielsweise dient das
Schutztor 12 dazu, einen kontrollierten Zugang durch eine Öffnung 14 hindurch zu ermöglichen.
Im geschlossenen Zustand des Schutztores 12 ist die Anlage 14 nicht passierbar.
[0055] Die Öffnung 14 kann einen Zugang zu einem Gebäude, etwa zu einer Betriebsanlage oder
Fertigungsstätte bereitstellen. Andere Ausführungsformen sind vorstellbar. Generell
kann das Schutztor 12 auch als Industrietor bezeichnet und ausgeführt sein. Zumindest
in beispielhaften Ausführungsformen handelt es sich bei dem Schutztor 12 um ein sogenanntes
schnelllaufendes Schutztor beziehungsweise ein schnelllaufendes Industrietor. Schnelllaufende
Schutztore sind im Rahmen der vorliegenden Offenbarung Schutztore mit Schließgeschwindigkeiten
größer 0,5 m/s. Auch dies soll nicht einschränkend verstanden werden.
[0056] Die Schutzvorrichtung 10 definiert eine Schließebene 18. In der in Fig. 1 gezeigten
beispielhaften Ausführungsform wird die Öffnung 14 beziehungsweise die Schließebene
18 durch (seitliche) Pfosten 20, 22 sowie durch eine (obere) Quertraverse 24 begrenzt.
[0057] Die Schutzvorrichtung 10 umfasst zumindest ein erstes Schließelement 26, welches
in der in Fig. 1 gezeigten Ausführungsform als flexibles Schließelement (Bahn) gestaltet
ist. Solche Bahnen sind regelmäßig flexibel und können aufgewickelt werden. Das Schließelement
26 umfasst eine Schließkante 28, die ein Ende des Schließelements 26 definiert. Ferner
ist ein zweites Schließelement 30 vorgesehen, welches in dem gezeigten Ausführungsbeispiel
ebenso als flexibles Schließelement gestaltet und mit einer Schließkante 32 versehen
ist. Die Schließkanten 28, 32 sind einander zugewandt. Im geschlossenen Zustand der
Schutzvorrichtung sind die Schließkanten 28, 32 einander benachbart. Dies kann auch
einen Zustand umfassen, in dem sich die Schließkanten 28, 32 kontaktieren.
[0058] Die Bewegungsebene der Schließelemente 28, 32 definiert die Schließebene 18. Die
Schließebene 18 weist eine vertikale Erstreckung (Höhenrichtung) und eine seitliche
Erstreckung (Seitenerstreckung beziehungsweise Längserstreckung) auf. Bewegungen durch
die Schließebene 18 hindurch erfolgen demgemäß quer zur Schließebene 18 (Tiefenerstreckung
beziehungsweise Querrichtung).
[0059] In den in Fig. 1 bis Fig. 6 gezeigten Ausführungsformen sind die Tore/Türen als horizontal
schließende/horizontal laufende Schutzvorrichtungen gestaltet. Demgemäß sind etwa
die Schließelemente 26, 30 des anhand der Figuren 1 bis 4 veranschaulichten Ausführungsbeispiels
seitlich aufeinander zu und voneinander weg bewegbar, um die Öffnung 14 freizugeben
oder zu sperren. Die Schließelement 26, 30 bewegen sich horizontal in der Schließebene
18. Es versteht sich, dass grundsätzlich auch Ausführungsformen mit lediglich einem
Schließelement vorstellbar sind. Daher sind die Ausführungsbeispiele mit zwei Schließelementen
nicht einschränkend zu verstehen.
[0060] Die Schließelemente 26, 30 bewegen sich demgemäß parallel zu einem Boden 34, der
gemeinsam mit den Pfosten 20, 22 und der Quertraverse 24 die Öffnung 14 beziehungsweise
die Schließebene 18 begrenzt.
[0061] Die Schutzvorrichtung 10 weist eine Steuereinrichtung 36 auf. Bei der Steuereinrichtung
36 kann es sich um eine zentrale oder eine verteilte Steuereinrichtung handeln. Die
Steuereinrichtung 36 dient im vorliegenden Ausgangsbeispiel auch dazu, Sicherheitsfunktionen
und Überwachungsfunktionen der Schutzvorrichtung 10 zu steuern.
[0062] Über die Steuereinrichtung 36 kann mindestens ein Antrieb 38 zur Bewegung der Schließelemente
26, 30 angesteuert werden. Der Antrieb 38 umfasst beispielhaft ein Motor, wobei ferner
Elemente zur Kraftübertragung vorgesehen sind. Der Antrieb 38 kann auch ein Getriebe
umfassen. Der Antrieb 38 ist mit der Steuereinrichtung 36 gekoppelt.
[0063] Fig. 2 zeigt eine perspektivische Ansicht auf die Schutzvorrichtung 10 von unten
her. Der Antrieb 38 ist mit einer Wickelwelle 40 für das Schließelement 26 und mit
einer Wickelwelle 42 für das Schließelement 30 gekoppelt. Im gezeigten Ausführungsbeispiel
ist die Wickelwelle 40 im Pfosten 20 und die Wickelwelle 42 im Pfosten 22 angeordnet.
Die (flexiblen) Schließelemente 26, 30 können auf die/den Wickelwelle(n) 40, 42 aufgewickelt
werden. Doppelpfeile 44, 46 in Fig. 1, Fig. 2 und Fig. 3 veranschaulichen die Bewegungsrichtung
der Schließelemente 26, 30.
[0064] Aus Fig. 2 und der in Fig. 3 gezeigten frontalen Ansicht ist ersichtlich, dass die
Schutzvorrichtung 10 eine Horizontalführung 48 aufweist, an der die Schließelemente
26, 30 geführt sind. Beispielhaft ist die Horizontalführung 48 an der oder in der
Quertraverse 24 angeordnet. Die Horizontalführung 48 ist beispielhaft als Schlittenführung
gestaltet.
[0065] In beispielhaften Ausgestaltungen weisen die Schließelemente 26, 30 bodenseitig freie
Enden 50, 52 auf. Die freien Enden 50, 52 können auch als untere Enden bezeichnet
werden. Jedenfalls in dem Ausführungsbeispiel gemäß den Figuren 1 bis 4 sind die Schließelemente
26, 30 an ihren freien Enden 50, 52 nicht geführt. Mit anderen Worten ist im Bereich
des Bodens 34 keine Horizontalführung vorgesehen. Dies ist nicht einschränkend zu
verstehen.
[0066] Die gegenüberliegenden Enden der Schließelemente 26, 30 sind als geführte Enden 54,
56 gestaltet. Die geführten Enden 54, 56 können auch als obere Enden bezeichnet werden.
An den geführten Enden 54, 56 sind die Schließelement des 26, 30 an der Horizontalführung
48 aufgenommen. Zu diesem Zweck ist für das Schließelement 26 ein Schlitten 58 vorgesehen.
Gleichermaßen ist für das Schließelement 30 ein Schlitten 60 vorgesehen. Die Schlitten
58, 60 sind an der Horizontalführung 48 horizontal (seitlich) verfahrbar aufgenommen.
Die Schlitten 58, 60 können auch als Laufwagen gestaltet bzw. bezeichnet sein. Demgemäß
kann die Horizontalführung 48 auch als Laufwagenführung bezeichnet sein.
[0067] Für einen sicheren Betrieb der Schutzvorrichtung 10 und insbesondere zur Vermeidung
von Ausfällen oder gar Schäden ist es notwendig, Fremdobjekte 62 zu erfassen und gegebenenfalls
Maßnahmen einzuleiten, wenn ein Fremdobjekt 62 sich der Schutzvorrichtung 10 nähert,
vergleiche den Pfeil 64 in Fig. 1. Sodann können Maßnahmen ergriffen werden, um Schäden,
Ausfallzeiten und Ähnliches zu vermeiden, zumindest zu minimieren.
[0068] Im Rahmen der vorliegenden Offenbarung werden Ansätze vorgestellt, die vorrangig
darauf ausgerichtet sind, die Schließkanten 28, 32 der Schließelemente 26, 30 zu überwachen.
Dies kann, lediglich aus Gründen der Veranschaulichung, mit einem Einklemmschutz für
einen Fensterheber verglichen werden.
[0069] Insbesondere bei Industrietoren geht es häufig darum, die notwendige Sicherheit zu
gewährleisten, aber gleichzeitig Sicherheitsvorrichtungen hinreichend robust zu gestalten,
um Fehlalarme und damit verknüpfte Ausfallzeiten zu verringern.
[0070] Insbesondere bei Schutzvorrichtungen 10 mit flexiblen, bahnförmigen Schließelementen
26, 30 sind zuweilen Fehlalarme zu beobachten, wenn die Schließelemente aufgrund von
Lasten quer zur Schließebene ausgelenkt werden. Hierzu bedarf es oft nur recht geringer
Kräfte, da die Schließelemente 26, 30 häufig an ihren freien Enden nicht separat geführt
sind. Dies trifft häufig zumindest auf einen Randbereich nahe der Schließkanten 28,
32 zu. Wenn die Schließelemente 26, 30 im Wesentlichen aufgrund ihres Eigengewichts
lotrecht gehalten sind, so reichen beispielsweise bereits relativ leichte Windlasten
aus, um eine Pendelbewegung o. ä. zu provozieren. Dies kann nachteilige Auswirkungen
auf die Sicherheits- und Überwachungsfunktionen mit sich bringen. Auslenkungen können
sich auf aufgrund der Eigendynamik der Schließelemente 26, 30 während der Bewegung
ergeben.
[0071] Im Rahmen der vorliegenden Offenbarung werden Gestaltungen von Überwachungseinrichtungen
68 zur Überwachung der Schließkante(n) 28, 32 vorgeschlagen. Die Überwachungseinrichtung
68 umfasst zumindest eine Sensoreinheit 70 mit zumindest einem Sensor 72, 74. Bei
der anhand der Figuren 1 bis 4 veranschaulichten Ausführungsform sind ein erster Sensor
72 und ein zweiter Sensor 74 vorgesehen. Der erste Sensor 72 ist dem Schließelement
26 zugeordnet. Der zweite Sensor 74 ist dem Schließelement 30 zugeordnet.
[0072] Beispielhaft ist die Überwachungseinrichtung 68 mit der Steuereinrichtung 36 gekoppelt.
Auf diese Weise kann die Steuereinrichtung 36 in Abhängigkeit von Signalen, die die
Überwachungseinrichtung 68 bereitstellt, auf den Betrieb der Schutzvorrichtung 10
einwirken.
[0073] Die Sensoren 72, 74 sind bei den oder nahe der oberen (geführten) Enden 54, 56 der
Schließelemente 26, 30 angeordnet. Es ist auch vorstellbar, die Sensoren 72, 74 direkt
bei den Schlitten 58, 60 anzuordnen. Die Sensoren 72, 74 sind nahe der Horizontalführung
48 angeordnet, um die Schließkanten 28, 32 "von oben" überwachen zu können. Ferner
werden die Sensoren 72, 74 bei der Bewegung der Schließelemente 26, 30 gemeinsam mit
den Schließkanten 28, 32 verfahren, vergleiche die Doppelpfeile 44, 46 in den Figuren
1-3. Die Sensoren 72, 74 sind derart angeordnet und ausgerichtet, dass eine Überwachung
der Schließkanten 28, 32 ermöglicht ist, wobei dies vorzugsweise auch einen bodennahen
Bereich der Schließkanten 28, 32 umfasst. Ziel einer Überwachung ist beispielsweise
die Erfassung von Fremdobjekten 72, welche am Boden 34 entlang verfahrbar sind.
[0074] In Fig. 3 und Fig. 4 sind beispielhafte Überwachungsbereiche 76, 78 der Sensoren
72, 74 durch gestrichelte Linien angedeutet. Die Sensoren 72, 74 können beispielhaft
als Laserscanner gestaltet sein. Demgemäß kann ein Blickfeld der Sensoren 72, 74 genau
definiert werden. Die Überwachungsbereiche 76, 78 können grundsätzlich eindimensional
(Linie), zweidimensional (Fläche), oder dreidimensional (räumlich) definiert werden.
Andere Sensortypen sind denkbar. So kann die Sensoreinheit 70 beispielsweise auch
als Radar-Sensor, Lidar-Sensor, oder als Bildsensor gestaltet sein. Kombinationen
aus verschiedenen Sensortypen sind denkbar.
[0075] In dem Ausführungsbeispiel gemäß den Figuren 3 und 4 sind die Überwachungsbereiche
76, 78 jeweils als Ebenen (ohne oder mit geringer Tiefenerstreckung) gestaltet (vergleiche
die gestrichelte Darstellung), wobei beide Bereiche auf entgegengesetzten Seiten der
Schließebene 18 angeordnet sind. Zwischen den Überwachungsbereichen 76, 78 erstreckt
sich die Schließebene 18. Demgemäß sind die Überwachungsbereiche 76, 78 von den Schließelementen
26, 28 etwas versetzt. Ein Versatz zwischen den Sensoren 72, 74 quer zur Schließebene
18 ist in Fig. 4 mit 80 angedeutet.
[0076] Diese Gestaltung ermöglicht es, beide Schließkanten 28, 32 mit den beiden Sensoren
72, 74 zu überwachen, und zwar beiderseits der Schließebene 18. Dies erhöht die Sicherheit.
Ferner erlaubt die etwas versetzte Anordnung der Überwachungsbereiche 76, 78 eine
robuste Erfassung auch dann, wenn die Schließelemente 26, 28 quer zur Schließebene
etwas ausgelenkt sind. Auch dann, wenn beide Schließkanten 26, 28 nicht ideal parallel
ausgerichtet sind, können diese noch überwacht werden, ohne dass es zu einer übermäßigen
Häufung von Fehlalarmen kommt.
[0077] Da die Sensoren 72, 74 gemeinsam mit den Schließelementen 26, 30 beziehungsweise
mit deren Schließkanten 28, 32 verfahren werden, können die Schließkanten 28, 32 trotzdem
genau überwacht werden. Eigenbewegungen der Schließelemente 26, 30 quer zur Schließebene
18 werden bei der Überwachung zumindest teilweise kompensiert.
[0078] In den Darstellungen gemäß Fig. 3 und Fig. 4 ist ferner eine weitere Sensoreinheit
82 angedeutet, welche ebenso einen Teil der Überwachungseinrichtung 68 bilden kann.
Die Sensoreinheit 82 umfasst beispielhaft zwei Sensoren 84, 86 welche in Bezug auf
die Schließebene 18 voneinander abgewandt orientiert sind. Beispielhaft sind die Sensoren
84, 86 an oder bei der Quertraverse 24 angeordnet. Die Sensoren 84, 86 sind fix angeordnet.
Der Sensor 84 überwacht einen Überwachungsbereich 88, welcher als erstes Vorfeld bezeichnet
werden kann. Der Sensor 86 überwacht einen Überwachungsbereich 90, welcher als zweites
Vorfeld bezeichnet werden kann.
[0079] Mit anderen Worten dienen die Sensoren 86, 88 primär der Überwachung des Vorfeldes,
also der Erfassung sich nähernder Fremdobjekte 62 (Fig. 1), bevor diese unmittelbar
vor die Schließebene 18 oder gar in die Schließebene 18 hinein gelangen. Hingegen
dient die Sensoreinheit 70 mit den Sensoren 72, 74 vorrangig zur Sicherheitsüberwachung
im Sinne einer Kollisionserfassung (vergleiche das oben genannte Beispiel "Einklemmschutz").
Diese Sicherheitsfunktion greift auch dann, wenn trotz Vorfeldüberwachung mit der
Sensoreinheit 82 ein Fremdobjekt 62 bei sich schließenden Schließelementen 26, 30
in die Schließebene 18 gelangt.
[0080] Mit Bezugnahme die Figuren 5 und 6 wird eine weitere beispielhafte Ausführungsform
einer Schutzvorrichtung 110 in Form eines Schutztores 112 veranschaulicht. Die Schutzvorrichtung
10 gemäß den Figuren 1 bis 4 und die Schutzvorrichtung 110 gemäß den Figuren 5 und
6 sind grundsätzlich ähnlich gestaltet. Die folgenden Detailbeschreibungen gelten
daher auch für die zuvor schon veranschaulichte Ausgestaltung der Schutzvorrichtung
10 gemäß den Figuren 1 bis 4, und umgekehrt.
[0081] Die Schutzvorrichtung 110 ist als Schutztor 112 gestaltet, um eine Öffnung 114 wahlweise
freizugeben oder zu schließen. In der Öffnung 114 befindet sich eine Schließebene
118, die durch Wände (oder Pfosten) 120, 122 sowie eine (obere) Quertraverse 124 begrenzt
ist. Vergleiche hierzu auch Fig. 6. Ferner ist ein Boden 134 vorgesehen, welcher die
Öffnung 114 beziehungsweise die Schließebene 118 bodenseitig begrenzt.
[0082] Die Schutzvorrichtung 110 weist ein erstes Schließelement 126 und ein zweites Schließelement
130 auf. Das erste Schließelement 126 weist eine Schließkante 128 auf. Das zweite
Schließelement 130 weist eine Schließkante 132 auf. Die Schließelemente 126, 130 sind
jeweils als Torblatt oder Türblatt gestaltet. Im Ausführungsbeispiel gemäß den Figuren
5 und 6 sind die Schließelemente 126, 130 hinreichend steif gestaltet. Die Schließelemente
126, 130 sind beispielsweise plattenförmig gestaltet.
[0083] Die Schließkanten 128, 132 der Schließelemente 126, 130 sind einander zugewandt.
Im geschlossenen Zustand der Schutzvorrichtung 110 können die Schließkanten 128, 132
einander kontaktieren. Zumindest ist ein verbleibender Abstand zwischen den Schließkanten
128, 132 im geschlossenen Zustand sehr gering. In Fig. 5 veranschaulichen Doppelpfeile
144, 146 eine Schließrichtung beziehungsweise Bewegungsrichtung der Schließelemente
126, 130.
[0084] Die Schließelemente 126, 130 sind an einer (oberen) Horizontalführung 148 aufgenommen.
Mit anderen Worten weisen die Schließelemente 126, 130 in dem Ausführungsbeispiel
gemäß den Figuren 5 und 6 an ihren unteren, freien Enden 150, 152 keine Führung oder
Horizontalführung auf. An ihren oberen, geführten Enden 154, 156 sind die Schließelemente
126, 130 über Schlitten 158, 160 an der Horizontalführung 148 aufgenommen und beweglich
geführt.
[0085] Die Schutzvorrichtung 110 weist eine Überwachungseinrichtung 168 mit einer Sensoreinheit
170 zur Überwachung der Schließkanten 128, 132 der Schließelemente 126, 130 auf. Die
Sensoreinheit 170 weist einen Sensor 172 auf, der dem Schließelement 126 beziehungsweise
dessen Schließkante 128 zugeordnet ist. Ferner ist ein Sensor 174 vorgesehen, der
dem Schließelement 130 beziehungsweise dessen Schließkante 132 zugeordnet ist.
[0086] In Fig. 5 sind Überwachungsbereiche 176, 178 der beiden Sensoren 172, 174 durch gestrichelte
Linien angedeutet. Für die Kollisionsüberwachung ist es ratsam, einen Bereich nahe
der Schließkanten 128, 132 beziehungsweise vor den Schließkanten 128, 132 zu erfassen.
Es versteht sich, dass die Überwachungsbereiche 176, 178 in der Bewegungsrichtung
der Schließelemente 126, 130 auch überlappend gestaltet sein können. Demgemäß dient
die Darstellung der Überwachungsbereiche 176, 178 in Fig. 5 primär zu Veranschaulichungszwecken.
[0087] Fig. 6 veranschaulicht eine weitere denkbare Gestaltung der Überwachungsbereiche
176, 178. In der Ausgestaltung gemäß Fig. 6 sind die Sensoren 172, 174 auf voneinander
abgewandten Seiten der Schließebene 118 gebildet. Ein Versatz zwischen den Sensoren
172, 174 quer zur Schließebene 118 ist mit 180 angedeutet.
[0088] Fig. 6 zeigt ferner, dass die Überwachungsbereiche 176, 178 nicht unbedingt flach/eben
gestaltet sein müssen. Die Überwachungsbereich 176, 178 sind beispielhaft ausgehend
von den Sensoren 172, 174 in Richtung auf die jeweils gegenüberliegende Schließkante
128, 132 leicht aufgefächert. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass auch bei möglichen
Auslenkungen der Schließelemente 126, 130 quer zur Schließebene 118 die Schließkanten
128, 132 sicher überwacht werden können, ohne dass es zu übermäßig vielen Fehlalarmen
kommt.
[0089] In der beispielhaften Ausgestaltung gemäß Fig. 6, in Zusammenschau mit der Darstellung
in Fig. 5, überwacht der Sensor 172 auf einer Seite der Schließebene 118 sowohl die
(eigene) Schließkante 128 als auch die (gegenüberliegende) Schließkante 132. Hingegen
überwacht der Sensor 174 auf der gegenüberliegenden Seite der Schließebene sowohl
die (eigene) Schließkante 132 als auch die (aus dessen Sicht gegenüberliegende) Schließkante
128. Mit anderen Worten bilden die beiden Sensoren 172, 174 aufgrund ihrer gegenüberliegenden
Anordnung in Bezug auf die Schließebene 118 zwei Überwachungsbereiche/Überwachungsebenen,
die die Schließebene 118 zwischen sich einschließen. Auf diese Weise kann die Betriebssicherheit
der Schutzvorrichtung 110 weiter erhöht werden.
[0090] Mit Bezugnahme die Figuren 7, 8 und 9 werden weitere beispielhafte Ausführungsformen
von Schutzvorrichtungen 210, 310 veranschaulicht. Die Schutzvorrichtungen 10, 110
gemäß den Figuren 1 bis 6 und die Schutzvorrichtungen 210, 310 gemäß den Figuren 7
bis 9 sind grundsätzlich ähnlich gestaltet. Die folgenden Detailbeschreibungen gelten
daher auch für die zuvor schon veranschaulichten Ausgestaltungen, und umgekehrt.
[0091] Fig. 7 veranschaulicht in einer vereinfachten Ansicht von unten her eine Gestaltung
einer Schutzvorrichtung 210 in Form eines als Rolltor gestalteten Schutztores 212.
Die Schutzvorrichtung 210 ist beispielhaft als horizontal schließendes Schutztor 212
gestaltet. Das Schutztor 212 weist Pfosten 220, 222 auf, welche über eine Quertraverse
224 miteinander verbunden sind. Zwischen den Pfosten 220, 222 und der Quertraverse
224 ist eine Schließebene 218 definiert.
[0092] Das Schutztor 212 weist ein erstes Schließelement 226 mit einer Schließkante 228
und ein gegenüberliegendes zweites Schließelement 230 mit einer Schließkante 232 auf.
Zum Antrieb der Schließelemente 226, 230 ist ein Antrieb 238 vorgesehen. Bewegungen
der Schließelemente 226, 230 zum Öffnen und Schließen des Schutztores 212 werden in
Fig. 7 durch Doppelpfeile 244,246 veranschaulicht. An der Quertraverse 224 ist eine
Horizontalführung 248 ausgebildet, an der die Schließelemente 226, 230 über Schlitten/Laufwagen
aufgenommen sind.
[0093] Wie vorstehend bereits veranschaulicht, weist auch die Schutzvorrichtung 210 eine
Überwachungseinrichtung 268 auf, die zumindest eine Sensoreinheit 270 umfasst. Die
Sensoreinheit 270 umfasst einen ersten Sensor 272, der bei der ersten Schließkante
228 des ersten Schließelements 226 zugeordnet ist. Ferner umfasst die Sensoreinheit
270 in dem in Fig. 7 veranschaulichten Ausführungsbeispiel einen zweiten Sensor 274,
der der zweiten Schließkante 232 des zweiten Schließelements 230 zugeordnet ist. Die
beiden Sensoren 272, 274 sind in der Schließebene 218 angeordnet.
[0094] Die beiden Sensoren 272, 274 weisen Überwachungsbereiche 276, 278 auf, die einander
zugewandt sind und die Schließebene 218 abdecken, zumindest im Bereich der Schließkanten
228, 232. Auf diese Weise können die Schließkanten 228, 232 der Schließelemente 226,
230 unmittelbar überwacht werden.
[0095] Fig. 8 und Fig. 9 veranschaulichen in einer vereinfachten Ansicht von unten her eine
Gestaltung einer Schutzvorrichtung 310 in Form eines als Falttor gestalteten Schutztores
312. Die Schutzvorrichtung 310 ist beispielhaft als horizontal schließendes Schutztor
312 gestaltet. Das Schutztor 312 weist Pfosten 320, 322 auf, welche über eine Quertraverse
324 miteinander verbunden sind. Zwischen den Pfosten 320, 322 und der Quertraverse
324 ist eine Schließebene 318 definiert. Fig. 8 veranschaulicht einen geschlossenen
Zustand. Fig. 9 veranschaulicht einen teilweise geöffneten Zustand der Schutzvorrichtung
310.
[0096] Die Schutzvorrichtung 310 weist ein erstes Schließelement 326 mit einer ersten Schließkante
328 und ein zweites Schließelement 330 mit einer zweiten Schließkante 332 auf. In
der geschlossenen Darstellung gemäß Fig. 8 kontaktieren sich die Schließkanten 328,
332. Die Bewegung der Schließelemente 326, 330 beim Öffnen und Schließen der Schutzvorrichtung
310 wird durch Doppelpfeile 344,346 in Fig. 9 veranschaulicht. An der Quertraverse
324 ist eine Horizontalführung 348 ausgebildet, an der die Schließelemente 326, 330
über Schlitten/Rollwagen aufgenommen sind. Beim Öffnen und Schließen der Schließelemente
326, 330 werden diese entfaltet bzw. gefaltet.
[0097] Die Schutzvorrichtung 310 weist eine Überwachungseinrichtung 368 mit einer Sensoreinheit
370 auf. Die Sensoreinheit 370 umfasst einen ersten Sensor 372 und einen zweiten Sensor
374. Der erste Sensor 372 umfasst ein Überwachungsbereich 376. Der zweite Sensor 374
umfasst einen Überwachungsbereich 378. Die Sensoren 372, 374 sind in unmittelbarer
Nähe der Schließkanten 328, 332 an dem jeweiligen Schließelement 326, 330 aufgenommen.
In der in den Figuren 8 und 9 anschaulichen Ausführungsform sind die Sensoren 372,
374 fest mit den Schließelementen 326, 330 gekoppelt, sodass sich eine "Sichtachse"
der jeweiligen Überwachungsbereiche 376, 378 gemeinsam mit der Faltbewegung der Schließelemente
326, 330 verändert.
[0098] Mit anderen Worten werden die Sensoren 372, 374 bei der Faltbewegung der Schließelemente
326, 330 aufgrund ihrer Zuordnung zur Schließkante 328, 332 gegenüber der (idealen)
Schließebene 318 verschwenkt. Auch diese Gestaltung erlaubt jedoch eine unmittelbare
Überwachung der Schließkanten 328, 332 beim Öffnen und Schließen der Schließelemente
326, 330. Ein "Öffnungswinkel" der Überwachungsbereiche 376, 378, bezogen auf die
Darstellung in Fig. 9, kann derart gewählt werden, dass die Schließebene 318 beim
Öffnen und Schließen der Schutzvorrichtung 310 auch durch die Sensoren 372, 374 hinreichend
gut überwacht wird.
1. Schutzvorrichtung (10, 110, 210, 310) zum Verschließen einer Öffnung (14, 114), insbesondere
einer Gebäudeöffnung, wobei die Schutzvorrichtung (10, 110, 210, 310) Folgendes aufweist:
- zumindest ein horizontal verfahrbares Schließelement (26, 30; 126, 130; 226, 230;
326, 330), insbesondere ein schnelllaufendes Schließelement (26, 30; 126, 130; 226,
230; 326, 330), mit einer Schließkante (28, 32; 128, 132; 228, 232; 328, 332), wobei
das Schließelement (26, 30; 126, 130; 226, 230; 326, 330) in einer Schließebene (18,
118, 218, 318) horizontal zwischen einer geöffneten Stellung und einer geschlossenen
Stellung verfahrbar ist,
- eine Horizontalführung (48, 148, 248, 348), an der zumindest ein horizontal verfahrbarer
Schlitten (58, 60, 158, 160) aufgenommen ist, der das Schließelement (26, 30; 126,
130; 226, 230; 326, 330) trägt,
- einen Antrieb (38, 238) zum Antreiben des Schließelements (26, 30; 126, 130; 226,
230; 326, 330), und
- eine Überwachungseinrichtung (68, 168, 268, 368) mit zumindest einer Sensoreinheit
(70, 170, 270, 370) zur Überwachung einer Schließebene (18, 118, 218, 318),
dadurch gekennzeichnet, dass die Sensoreinheit (70, 170, 270, 370) zumindest einen Sensor (72, 74; 172, 174; 272,
274; 372, 374) aufweist, der gemeinsam mit dem Schließelement (26, 30; 126, 130; 226,
230; 326, 330) horizontal verfahrbar ist, und
dass der zumindest eine Sensor (72, 74; 172, 174; 272, 274; 372, 374) vorzugsweise
der Horizontalführung (48, 148, 248, 348) benachbart ist und die Schließebene (18,
118, 218, 318) von oben überwacht.
2. Schutzvorrichtung (10, 110, 210, 310) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der zumindest eine Sensor (72, 74; 172, 174; 272, 274; 372, 374) fest am Schlitten
(58, 60, 158, 160) angeordnet und mit diesem verfahrbar ist, und/oder dass der zumindest
eine Sensor (72, 74; 172, 174; 272, 274; 372, 374) fest am Schließelement (26, 30;
126, 130; 226, 230; 326, 330) angeordnet und mit diesem verfahrbar ist
3. Schutzvorrichtung (10, 110, 210, 310) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das zumindest eine Schließelement (26, 30; 126, 130; 226, 230; 326, 330) im Bereich
seiner Schließkante (28, 32; 128, 132; 228, 232; 328, 332) an seinem oberen Ende (54,
56, 154, 156) durch den Schlitten (58, 60, 158, 160) geführt ist.
4. Schutzvorrichtung (10, 110, 210, 310) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Überwachungseinrichtung (68, 168, 268, 368) mit dem Antrieb (38, 238) zusammenwirkt,
um im Falle einer drohenden Kollision über den Antrieb (38, 238) auf das zumindest
eine Schließelement (26, 30; 126, 130; 226, 230; 326, 330) einzuwirken.
5. Schutzvorrichtung (10, 110, 210, 310) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das zumindest eine Schließelement (26, 30; 126, 130; 226, 230; 326, 330) an seinem
unteren Ende (50, 52, 150, 152) zumindest im Bereich der Schließkante (28, 32; 128,
132; 228, 232; 328, 332) führungslos gehalten ist.
6. Schutzvorrichtung (10, 110, 210, 310) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der zumindest eine Sensor (72, 74; 172, 174; 272, 274; 372, 374) als optischer Sensor,
insbesondere als Laserscanner gestaltet ist.
7. Schutzvorrichtung (10, 110, 210, 310) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der zumindest eine Sensor (72, 74; 172, 174; 272, 274; 372, 374) zumindest die Schließkante
(28, 32; 128, 132; 228, 232; 328, 332) des Schließelements (26, 30; 126, 130; 226,
230; 326, 330) und vorzugsweise einen Bereich in Schließrichtung vor der Schließkante
(28, 32; 128, 132; 228, 232; 328, 332) überwacht.
8. Schutzvorrichtung (10, 110, 210, 310) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das zumindest eine Schließelement (26, 30; 126, 130; 226, 230; 326, 330) als flexibles
Schließelement (26, 30; 126, 130; 226, 230; 326, 330) gestaltet ist, und dass vorzugsweise
ein Wickelmechanismus (40, 42) für das zumindest eine Schließelement (26, 30; 126,
130; 226, 230; 326, 330) vorgesehen ist.
9. Schutzvorrichtung (10, 110, 210, 310) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das zumindest eine Schließelement (26, 30; 126, 130; 226, 230; 326, 330) als steifes
Türblatt oder Torblatt gestaltet ist, und dass die Horizontalführung (48, 148, 248,
348) für das zumindest eine Schließelement (26, 30; 126, 130; 226, 230; 326, 330)
eine Längserstreckung aufweist, die eine Freigabe der Öffnung (14, 114) ermöglicht.
10. Schutzvorrichtung (10, 110, 210, 310) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, gekennzeichnet durch ein erstes Schließelement (26, 126, 226, 326) und ein zweites Schließelement (30,
130, 230, 330), wobei das erste Schließelement (26, 126, 226, 326) und das zweite
Schließelement (30, 130, 230, 330) aufeinander zu und voneinander weg bewegt werden
können, um die Öffnung (14, 114) zu verschließen oder freizugeben, und wobei vorzugsweise
dem ersten Schließelement (26, 126, 226, 326) ein erster Sensor (72, 172, 272, 372)
und dem zweiten Schließelement (30, 130, 230, 330) ein zweiter Sensor (74, 174, 274,
374) zur Überwachung von Schließkanten (28, 32; 128, 132; 228, 232; 328, 332) der
Schließelemente (26, 30; 126, 130; 226, 230; 326, 330) zugeordnet ist.
11. Schutzvorrichtung (10, 110, 210, 310) nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Schließelement (26, 126, 226, 326) an einem ersten Schlitten (58, 60, 158,
160) und das zweite Schließelement (30, 130, 230, 330) an einem zweiten Schlitten
(58, 60, 158, 160) aufgenommen ist, und dass sowohl beim ersten Schlitten (58, 60,
158, 160) als auch beim zweiten Schlitten (58, 60, 158, 160) jeweils ein Sensor (72,
74; 172, 174; 272, 274; 372, 374) der Sensoreinheit (70, 170, 270, 370) vorgesehen
ist.
12. Schutzvorrichtung (10, 110, 210, 310) nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Sensor (72, 172, 272, 372) und der zweite Sensor (74, 174, 274, 374) einander
zugewandt sind, dass der erste Sensor (72, 172, 272, 372) einen ersten Überwachungsbereich
(76, 176, 276, 376) überwacht, und dass der zweite Sensor (74, 174, 274, 374) einen
zweiten Überwachungsbereich (78, 178, 278, 378) überwacht.
13. Schutzvorrichtung (10, 110, 210, 310) nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Sensor (72, 172, 272, 372) und der zweite Sensor (74, 174, 274, 374) parallel
zueinander versetzt sind, und dass der erste Überwachungsbereich (76, 176, 276, 376)
und der zweite Überwachungsbereich (78, 178, 278, 378) auf gegenüberliegenden Seiten
der Schließebene (18, 118, 218, 318) angeordnet sind.
14. Schutzvorrichtung (10, 110, 210, 310) nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Überwachungsbereich (76, 176, 276, 376) eine Überwachung beider Schließkanten
auf einer ersten Seite der Schließebene (18, 118, 218, 318) erlaubt, und dass der
zweite Überwachungsbereich (78, 178, 278, 378) eine Überwachung beider Schließkanten
auf einer zweiten Seite der Schließebene (18, 118, 218, 318) erlaubt.
15. Schutzvorrichtung (10, 110, 210, 310) nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Überwachungseinrichtung (68, 168, 268, 368) ferner mit einer Sensoreinheit (70,
170, 270, 370) zur Überwachung zumindest eines Vorfeldes (88, 90) der Schließebene
(18, 118, 218, 318) versehen ist.