(19)
(11) EP 2 578 369 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
17.06.2020  Patentblatt  2020/25

(21) Anmeldenummer: 12006763.2

(22) Anmeldetag:  27.09.2012
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B26D 1/15(2006.01)
C22C 21/00(2006.01)
C22C 21/02(2006.01)
B26D 1/153(2006.01)
C09D 127/18(2006.01)

(54)

Verfahren zur Herstellung einer Lebensmittelschneidemaschine

Method for manufacturing a food cutting machine

Procédé de fabrication d'une machine de découpe d'aliments


(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR

(30) Priorität: 08.10.2011 DE 102011115429

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
10.04.2013  Patentblatt  2013/15

(73) Patentinhaber: Bizerba SE & Co. KG
72336 Balingen (DE)

(72) Erfinder:
  • Koch, Klaus
    72351 Geislingen (DE)
  • Capone, Timo
    72336 Balingen (DE)

(74) Vertreter: Huber, Meik et al
Bizerba SE & Co. KG PF 18/1 Wilhelm-Kraut-Straße 65
72336 Balingen
72336 Balingen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
DE-A1- 10 208 489
DE-A1-102007 015 051
DE-A1-102009 036 774
DE-T2-602004 004 028
DE-A1-102006 015 107
DE-A1-102009 021 925
DE-T2- 69 326 691
US-A1- 2010 224 289
   
  • Din E. V.: "EN 601:2004", , 31 July 2004 (2004-07-31), pages 1-3, XP055471387, Retrieved from the Internet: URL:https://ebookcentral.proquest.com/lib/ epo-ebooks/reader.action?docID=2032984&ppg =202# [retrieved on 2018-04-30]
  • Hans-Jürgen Bargel ET AL: "5.4.2 Legierungssysteme des Aluminiums - 5.4.5. Aluminium-Gußlegierungen" In: "Werkstoffkunde", 31 December 1983 (1983-12-31), VDI-Verlag, Düsseldorf, XP055471410, ISBN: 978-3-18-400595-5 pages 251-255,
   
Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer Lebensmittelschneidemaschine nach den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1.

[0002] An eine Lebensmittelschneidemaschine werden im industriellen Bereich erhöhte Anforderungen bezüglich Hygiene und Oberflächenbeschaffenheit gestellt. Die Oberfläche muss besonders abriebfest und hygienisch sein. Zudem muss die Oberfläche beständig gegen Reinigungsmittel sein, da die Lebensmittelschneidemaschinen im industriellen Umfeld, im Gegensatz zu dem deutlich weniger anspruchsvollen Einsatzbereich von Haushaltsmaschinen, sehr oft mit aggressiven Reinigungsmitteln gereinigt bzw. desinfiziert werden müssen.

[0003] In der Praxis wird zu der Herstellung von industriellen Lebensmittelschneidemaschinen daher eine Aluminiumlegierung im Kokillengussverfahren verarbeitet, wie in der DE 103 16 174 A1 beschrieben ist. Anschließend wird die Oberfläche der Gussteile dann mit einem Eloxalverfahren eloxiert. Die Eloxalschicht genügt den Anforderungen an Abriebfestigkeit und chemische Beständigkeit dabei besser, als beispielsweise eine Lackierung. Lackierungen sind für den industriellen Einsatz bei Lebensmittelschneidemaschinen entweder nicht lebensmitteltauglich oder nicht ausreichend abriebfest.

[0004] Die DE 10 2006 015 107 A1 zeigt eine Anstellplatte für einen Allesschneider aus einem stranggepressten Aluminium-GrundProfil.

[0005] Die DE 10 2009 036 774 A1 zeigt eine industrielle Schneidemaschine mit einem Gehäuse. Die Gehäuseoberfläche weist eine Beschichtung auf, die als Bestandteile wenigstens Oxidkeramik und Polytetrafluorethylen aufweist.

[0006] Die US 2010/224289 A1 zeigt ein Verfahren zur Herstellung von Werkstücken aus Aluminiumdruckguss. Dabei werden vorteilhafte Mischungsverhältnisse für die Aluminiumlegierung gelehrt, um die mechanische Festigkeit des Werkstückes zu erhöhen.

[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde ein Verfahren zur Herstellung einer industriellen Lebensmittelschneidemaschine zu schaffen, bei dem die Herstellkosten reduziert und zugleich die Eigenschaften hinsichtlich Abriebfestigkeit und chemische Beständigkeit verbessert werden ohne die Lebensmitteltauglichkeit in Frage zu stellen.

[0008] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einem Verfahren nach den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1 gelöst.

[0009] Eine industriellen Lebensmittelschneidemaschine, mit der vorzugsweise strangförmige Lebensmittel wie beispielsweise Wurst, Fleisch oder Käse in Scheiben geschnitten werden, wird hergestellt, indem eine Aluminiumlegierung mit einem Siliziumanteil von wenigstens 5% im Druckgussverfahren zu einem Maschinengehäuse verarbeitet wird. (Die prozentualen Angaben beziehen sich vorzugsweise auf Gewichtsanteile) Anschließend erfolgt eine Beschichtung der Oberfläche des Maschinengehäuses mit einer polymerhaltigen Beschichtung.

[0010] Aus dem Stand der Technik ist es dem Fachmann bekannt, dass bei der Herstellung von industriellen Lebensmittelschneidemaschinen die Verwendung von Aluminiumlegierungen mit einem hohen Siliziumanteil ausgeschlossen ist. Eine solche Legierung lässt sich nicht eloxieren, da sich das enthaltene Silizium negativ auf das Eloxalverfahren auswirkt. Für den Fachmann scheidet daher aufgrund der mangelnden Haltbarkeit der Oberfläche eine solche A1-Legierung für die Herstellung einer industriellen Lebensmittelschneidemaschine aus. Erst durch die Beschichtung der Oberfläche mit der polymerhaltigen Beschichtung wird es erstmals möglich, eine solche siliziumhaltige Legierung bei der Herstellung von industriellen Lebensmittelschneidemaschinen zu verwenden. Es ist insbesondere vorgehen, dass die gesamte außenliegende, d. h. von Außen zugängliche, Oberfläche oder zumindest die Teile der Oberfläche des Maschinengehäuses, die in direktem Kontakt mit Lebensmitteln kommen können, mit der polymerhaltigen Beschichtung versehen werden.

[0011] Im Unterschied zu den Schneidemaschinen, die für den Privatbereich oder Haushaltsbedarf erhältlich sind, sind die Anforderungen an eine Schneidemaschine im industriellen Bereich an Hygiene, mechanische Haltbarkeit und chemische Resistenz gegen Reinigungsmittel erheblich höher, da die Schneidemaschinen im rauen Dauereinsatz verwendet werden und sehr oft mit aggressiven Reinigungsverfahren gereinigt bzw. desinfiziert werden müssen. Auch sind die Abmessungen der Schneidemaschinen deutlich größer, was allein schon andere Herstellungsprozesse bedingt. Es hat sich nun überraschenderweise gezeigt, dass mit einer polymerhaltigen-Beschichtung auf einem Maschinengehäuse, gefertigt aus einer Aluminiumlegierung mit mindestens 5% Silizium im Druckgussverfahren, die Erfordernisse an Haltbarkeit, Lebensmitteltauglichkeit und chemische sowie mechanische Resistenz erfüllt werden können. Dadurch wird auf überraschende Weise ein äußerst effizientes und kostengünstiges Herstellungsverfahren geschaffen.

[0012] Als Aluminiumlegierung kann z.B. eine handelsübliche Legierung mit einem Siliziumanteil von mindestens bzw. größer oder gleich 5% Gewichtsanteil verwendet werden, wobei neben Silizium noch weitere Legierungsbestandteile wie z. B. Kupfer oder Magnesium enthalten sein können. Handelsüblich erhältlich sind Legierungen, die einer internationalen Norm entsprechen, wie beispielsweise eine der Legierungen AlSi5Mg, oder AlSi6Cu4 oder ALSi7Mg, oder AlSi9Cu, oder AlSi9Mg, oder AlSi10Mg, oder AlSi11, oder AlSi12. Es kann jedoch auch eine andere passende Legierung verwendet werden.

[0013] Beim Druckguss wird eine mehrmals verwendbare Form von dem zu gießenden Maschinengehäuses erstellt. In diese Form wird die erhitzte und flüssige A1-Legierung, vorzugsweise mit genau festgelegter Injektionsgeschwindigkeit, injiziert. Anschließend wird auf die mit der Legierung gefüllte Form mittels eines Stempels Druck ausgeübt. Nach dem Erstarren der Legierung wird das Maschinengehäuse aus der Form gelöst.

[0014] Um hohen hygienischen Anforderungen zu genügen wird die Form so gewählt, dass das Maschinengehäuse in dem Gussverfahren einstückig ausgeformt wird. So wird der Motorturm, in dem ein Schneidmotor zum Antrieb eines Schneidmessers vollständig aufgenommen ist, einstückig an dem Maschinengehäuse angeformt. Dadurch werden die ansonsten durch das Fügen einzelner Komponenten zwangsweise notwendigen zusätzlichen Fugen in der Oberfläche des Maschinengehäuses vermieden.

[0015] Durch die im Druckgussverfahren erzielbare Oberflächengüte kann eine aufwendige Bearbeitung der Oberfläche durch Fräsen oder Bandschleifen, wie sie beim herkömmlichen Kokillenguss regelmäßig notwendig ist, entfallen. Zudem kann durch das erfindungsgemäße Verfahren ein Maschinengehäuse ausgebildet werden, welches an seiner Außenseite Innenradien von weniger als R20 bzw. 20mm aufweist, was bei im Kokillenguss hergestellten Maschinengehäusen durch die zwangsläufig erforderliche Nachbearbeitung bislang nicht möglich war.

[0016] Vorteilhafterweise kann das Maschinengehäuse so geformt sein, dass es in seinem Inneren einen Bauraum zur Aufnahme einer Schlittenführung umfasst. Die Schlittenführung kann insbesondere eine Gleitachse umfassen, die sich parallel zu einer durch das Schneidmesser definierten Schneidebene erstreckt, und einen Schlitten linear verschiebbar lagert.

[0017] Von Vorteil ist, wenn das Maschinengehäuse in seinem Inneren einen Bauraum zur Aufnahme eines Schlittenantriebs aufweist, der den Schlitten motorisch angetrieben bewegt.

[0018] In einer Ausführung kann das Maschinengehäuse so geformt sein, dass es in seinem Inneren einen Bauraum zur Aufnahme einer Steuerelektronik aufweist. Die Steuerelektronik kann dabei mit dem Schneidmotor und/oder dem Schlittenantrieb zum steuern derselben verbunden sein.

[0019] Damit sich das Maschinengehäuse gut aus der Form löst ist es notwendig, dass die Wände des Maschinengehäuses keinen senkrechten Verlauf oder gar Hinterschneidungen, sondern eine maximale Neigung in Größe eines bestimmten Ablösewinkels bzw. Entformungsschräge aufweisen. Der Ablösewinkel sollte dennoch möglichst klein sein, damit auch bei langen Wandflächen der Materialeinsatz möglichst gering sein kann, da entsprechend des Ablösewinkels mit der Länge der Wand die Wanddicke zwangsläufig zunimmt. Es hat sich gezeigt, dass mit dem erfindungsgemäßen Herstellungsverfahren ein vorteilhafter Ablösewinkel oder eine Entformungsschräge im Bereich von 3° bis 0,5° realisierbar ist.

[0020] Es ist insbesondere vorgesehen, dass das Maschinengehäuse nach dem Druckgussvorgang aus der Form gelöst wird und dann nach dem Abkühlen weiter bearbeitet wird. Insbesondere kann die Oberfläche des Maschinengehäuses durch Gleitschleifen oder Trowalieren bearbeitet werden. Dazu wird das Maschinengehäuse zusammen mit Schleifkörpern in einen zylinderförmigen oder runden Behälter gegen, der oszillierend oder rotierend bewegt wird. Durch das Gleitschleifen wird die Oberfläche des Maschinengehäuses schonend bearbeitet, insbesondere geglättet, und/oder gereinigt und/oder mattiert.

[0021] Anschließend ist vorgesehen, dass das Maschinengehäuse getempert wird. Dabei wird das Maschinengehäuse für eine gewisse Zeit auf eine bestimmte Temperatur erwärmt um eventuell in dem Guss eingeschlossene Gase auszutreiben. Solche Gaseinschlüsse würden ansonsten dazu führen, dass die Haftung der Beschichtung auf der Oberfläche des Maschinengehäuses reduziert sein könnte. Beim Tempern wird insbesondere eine Temperatur verwendet, die mindestens 20°C oberhalb der höchsten bei dem nachfolgenden Beschichtungsprozess notwendigen Temperatur liegt. Damit wird sichergestellt, dass bei einem nachfolgenden Erhitzen kein Gas mehr ausgetrieben wird.

[0022] Um die Haftung zu verbessern, ist vorgesehen, dass das Maschinengehäuse nach dem Tempern entfettet und anschließend sandgestrahlt wird. Danach wird eine polymerhaltige Beschichtung auf die Oberfläche des Gehäuses aufgebracht. Als Polymer wird dabei vorteilhafterweise Polytetrafluorethylen, auch bekannt unter dem Markennamen Teflon® verwendet, um eine Oberfläche mit vorteilhaften Gleiteigenschaften zu erhalten. Als weiteren Bestandteil kann die Beschichtung Keramikteile enthalten, die in einem stabilen Bindemittel, vorzugsweise einer Matrix aus einem Epoxidharz, eingebettet sind.

[0023] Mit dem erfindungsgemäßen Herstellungsverfahren können auch weitere Bestandteile einer industriellen Lebensmittelschneidemaschine, wie z. B. ein Schlitten inklusive Schlittenfuß und Schneidgutauflage, und/oder eine Anschlagplatte, und/oder eine Messerabdeckung hergestellt werden.

[0024] Eine Verwendung einer mit dem erfindungsgemäßen Herstellungsverfahren hergestellten Schneidemaschine kann beispielsweise beim Schneiden von strangförmigen Lebensmitteln wie Fleisch und/oder Wurst und/oder Käseerzeugnissen erfolgen.

[0025] Weitere Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Figuren dargestellt und der dazugehörenden Beschreibung beschrieben.

[0026] Es zeigen,
Figur 1:
Eine schematische Ansicht eines Vertikalschneiders;
Figur 2:
Eine schematische Ansicht eines Schrägschneiders;
Figur 3:
Einen Schnitt durch das Maschinengehäuses des Schrägschneiders.


[0027] In den Figuren 1 und 2 ist jeweils eine Schneidemaschine 1 zum Schneiden von Lebensmittel dargestellt. Die in der Figur 1 dargestellte Schneidemaschine ist als Vertikalschneider und die in der Figur 2 dargestellte Schneidemaschine als Schrägschneider bzw. Gravity-slicer dargestellt. Beide Maschinen unterscheiden sich in der Neigung der Schneidenebene, sind aber vom konstruktiven Aufbau her ähnlich, so dass bei der Beschreibung auf beide Figuren Bezug genommen wird.

[0028] Die Schneidemaschine 1 weist ein Maschinengehäuse 11 auf, an dem ein kreisförmiges Schneidmesser 15 und ein motorisch hin- und her- beweglicher Schlitten 2 gelagert ist. Der Schlitten bildet eine Auflage für das Schneidgut. Der untere Bereich des Maschinengehäuses 11 ist als Sockel oder Basis 16 mit im Wesentlichen rechteckiger Grundfläche ausgebildet, die eine stabile Standfläche für das Maschinengehäuse 11 definiert. Der Sockel bzw. die Basis 16 weist die größte Längserstreckung und/oder die größte Quererstreckung des Maschinengehäuses 11 auf. Die Basis 16 bestimmt sozusagen die Größe der Grundfläche des Maschinengehäuses 11. Über an der Basis 16 angebrachte Füße 18 kann die Schneidemaschine 1 auf einem ebenen Untergrund aufgestellt werden. Das Maschinengehäuse 11 umfasst wenigstens zwei Bauräume, ein erster Bauraum 21 für eine Schlittenführung und einen Motorturm 14, der einen zweiten Bauraum für die Aufnahme eines Schneidmotors 52 bildet. Die Bauräume für den Schneidmotor und die Schlittenführung sind dabei vollständig im Inneren des Maschinengehäuses 11 angeordnet oder werden zumindest von dem Maschinengehäuse 11 so abgedeckt oder überdeckt, dass sie im normalen Betrieb gegen Schmutz geschützt sind. Das Maschinengehäuse 11 wird als gesamtes Werkstück einstückig ausgebildet und in einer Form in einem Arbeitsgang durch ein Aluminium-Druckgussverfahren gegossen.

[0029] Die Unterseite des Gehäuses 11 ist die Basis 16 nach unten über eine abnehmbare Bodenwanne 19 spritzwasserdicht abgedeckt. Die Bodenwanne ist beispielsweise ein Kunststoff-Spritzgussteil. Hinter der abnehmbaren Bodenwanne 19 sind innerhalb des Gehäuses 11 verschiedene Bauräume angeordnet. Ein erster Bauraum 21 dient zur Aufnahme einer Schlittenführung, ein weiterer Bauraum 31 dient zur Aufnahme eines Schlittenantriebs, und noch ein Bauraum 41 dient zur Aufnahme einer Steuerelektronik 32. In dem Bauraum 31 zur Aufnahme eines Schlittenantriebs ist ein Schlittenmotor 42 zum Antrieb eines über den Schlittenfuß 23 gehalterten Schlittens 2 angeordnet. Der Schlitten weist eine Schlittenplatte 28 zur Auflage von Schneidgut sowie einen Handschutz 29 als Unfallschutz auf. In dem Bauraum für die Schlittenführung ist eine Schlittengleitachse angeordnet, die den Schlittenfuß 23 linear verschiebbar lagert.

[0030] Ein von der Basis 16 des Maschinengehäuses nach oben aufragender Motorturm 14 haltert in seinem Inneren einen Schneidmotor 52, der das Schneidmesser 15 antreibt und in Rotation versetzt. Der Motorturm 14 ist einstückig mit dem Maschinengehäuse verbunden bzw. als Teil des Maschinengehäuses vollständig integriert. Er umschließt einen im wesentlichen geschlossenen Bauraum und weist eine glatte und insbesondere fugenfreie Oberfläche auf und ist so besonders hygienisch ausgebildet. Über ein Bedienfeld 15 kann die Schneidemaschine 1 bedient werden. Das Schneidmesser 11 weist an seinem Umfang eine Schneide auf, die von einem fest mit dem Gehäuse 13 verbundenen Messerschutzring 51 abgedeckt ist. Als Unfallschutz umfasst der Messerschutzring 51 die Schneide C-förmig und lässt nur einen kleinen vorderen Bereich der Schneide zum Schneiden frei.

[0031] Das Maschinengehäuse 11 weist weiter eine Anschlagplatte 12 als Schnittstärkeneinstellung für die zu schneidenden Lebensmittelscheiben auf. Die Anschlagplatte 12 verläuft parallel zu dem Scheidmesser 15, bzw. einer durch das Schneidmesser 15 definierten Schneidebene und bildet einen Anschlag für die auf den Schlitten 2 aufgelegten Lebensmittel. Über einen am Maschinengehäuse 11 angeordneten Drehknopf 17 kann die Anschlagplatte 12 parallel zu der durch das Schneidmesser 11 definierten Schneidebene verstellt werden, um die Schnittstärke und damit die Scheibendicke der abgetrennten Lebensmittelscheiben einzustellen.

[0032] In der Figur 3 ist das Maschinengehäuse 11 des Schrägschneiders aus Figur 2 in einer Schnittdarstellung gezeigt. In der Schnittdarstellung sind die vollständig im Inneren des Maschinengehäuses 11 angeordneten unterschiedlichen Bauräume 21 zur Aufnahme einer Schlittenführung, 31 zur Aufnahme eines Schlittenantriebs, und 41 zur Aufnahme einer Steuerelektronik gut zu erkennen. In dem Bauraum 21 zur Aufnahme einer Schlittenführung ist eine Führung für die Schlitten-Gleitachse 25 angeordnet, welche die Schlitten-Gleitachse 25 mit dem Maschinengehäuse verbindet und dadurch letztendlich den Schlitten 2 mechanisch stabil lagert.

[0033] Ebenso ist aus der Darstellung in Figur 3 gut ersichtlich, dass das Maschinengehäuse Entformungsschrägen A aufweist, um das Maschinengehäuse gut aus einer Gussform lösen zu können. Die Entformungsschrägen weisen einen Winkel im Bereich von 0.5° bis 3° auf.

[0034] Die Herstellung des Maschinengehäuses 11 erfolgt durch Aluminium-Druckguss in einer entsprechenden Form. Als Legierung wird eine Aluminiumlegierung mit einem Siliziumanteil von mindestens 5% eingesetzt. Neben Aluminium und Silizium kann die Legierung noch weitere Metalle, insbesondere Kupfer, und/oder Eisen und/oder Magnesium und/oder Zinn enthalten. Zum Gießen des Gehäuses wird die flüssige Legierung in die vorgeheizte Form eingefüllt. Dann erfolgt über Stempel ein Druck auf die Legierung, der bis zum Erstarren gehalten wird. Durch den Druckguss entsteht ein Maschinengehäuse mit einer hohen Oberflächengüte. Die Oberfläche ist aber leider zu empfindlich, um den Anforderungen in der industriellen Lebensmittelverarbeitung gerecht zu werden.

[0035] Anschließend wird das Maschinengehäuse aus der Gussform gelöst und nach dem Abkühlen entgratet. Anschließend erfolgt ein Gleitschleifen (Trowalieren) des Maschinengehäuses, indem das Maschinengehäuse zusammen mit Schleifkörpern in eine rotierende Trommel gegeben wird. Dabei erfolgt eine schonende Oberflächenglättung des Maschinengehäuses. Nach dem Trowalieren können Gewindebohrungen in dem Maschinengehäuse angebracht werden. Anschließend wird das Maschinengehäuse entfettet und dann getempert. Bei dem Tempern wird das Maschinengehäuse eine gewisse Zeit über erwärmt, um mechanische Spannungen abzubauen und eventuell in dem Gussteil eingeschlossene Gase zu entfernen. Das Tempern erfolgt mit einer Temperatur. Die um mindestens 20°C höher ist, als die höchste beim anschließenden Beschichtungsprozess benötigte Temperatur.

[0036] Nach dem Tempern wird die Oberfläche des Maschinengehäuses eventuell sandgestrahlt und dann mit einer Polymerbeschichtung versehen. Dazu wird eine flüssige Beschichtung aufgetragen, die als Bestandteile eine Oxidkeramik, ein Bindemittel und als Polymer ein Teflon aufweist, um die nötigen Eigenschaften hinsichtlich mechanischer und chemischer Widerstandsfähigkeit, sowie Lebensmitteltauglichkeit zu erfüllen. Erst diese Oberflächenbehandlung ermöglicht es, das Maschinengehäuse aus Aluminium-Druckguss in der industriellen Lebensmittel Herstellung einzusetzen. Die Trocknung der Beschichtung erfolgt dann in einem temperaturgeführten Prozess, wobei auf einem ersten niedrigeren Temperaturniveau über eine gewisse Zeit ein Trocknungsvorgang erfolgt. Dann wird nachfolgend auf einem höheren Temperaturniveau die Beschichtung eingebrannt, um dadurch die notwendige mechanische Stabilität der Beschichtung zu erhalten.

[0037] Nach dem gleichen Herstellungsverfahren können selbstverständlich außer dem Maschinengehäuse auch noch mehr Komponenten der Schneidemaschine hergestellt werden. Insbesondere kann die Anschlagplatte und/oder der Schlitten und/oder der Schlittenfuß und/oder ein Handschutz entsprechend hergestellt werden.


Ansprüche

1. Verfahren zur Herstellung einer industriellen Lebensmittelschneidemaschine mit einem einteiligen Maschinengehäuse mit einer Gehäusebasis und einem einteilig an die Basis angeformten und von der Basis nach oben aufragenden Motorturm, der zum Haltern eines Messerschutzrings ausgebildet ist, und in seinem inneren einen Bauraum zur Aufnahme eines Schneidmotors definiert, wobei das Maschinengehäuse aus einer Aluminiumlegierung im Gussverfahren hergestellt wird, dadurch gekennzeichnet,
dass das Gehäuse mit einem Druckgussverfahren aus einer Aluminiumlegierung mit mindestens 5% Siliziumanteil angefertigt wird, indem das Gehäuse in dem Druckgussverfahren einstückig ausgeformt und anschließend eine Gehäuseoberfläche mit einer polymerhaltigen Oberflächenbeschichtung versehen wird, wobei das Beschichten der Gehäuseoberfläche folgende Schritte umfasst:

- auftragen einer flüssigen Beschichtung, die als Bestandteile eine Oxidkeramik, ein Bindemittel und als Polymer ein Teflon aufweist,

- trocknen und einbrennen der Beschichtung in einem temperaturgeführten Prozess, und wobei

- vor dem Auftragen der flüssigen Beschichtung das Maschinengehäuse mit einer Temperatur getempert wird, die um mindestens 20° C höher liegt als die Maximaltemperatur des temperaturgeführten Prozesses.


 
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Basis während des Druckgussverfahrens so ausgeformt wird, dass sie in ihrem Inneren einen Bauraum zur Aufnahme einer Schlittenführung umfasst.
 
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Basis während des Druckgussverfahrens so ausgeformt wird, dass sie in ihrem Inneren einen Bauraum zur Aufnahme eines Schlittenantriebs umfasst.
 
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Basis während des Druckgussverfahrens so ausgeformt wird, dass sie in ihrem Inneren einen Bauraum zur Aufnahme einer Steuerelektronik umfasst.
 
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass die Oberfläche des Maschinengehäuses nach dem Druckgussverfahren und vor dem Beschichten durch Gleitschleifen oder Trowalieren bearbeitet wird.
 
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass das Maschinengehäuse mit zumindest einer Entformungsschräge kleiner 3°, vorzugsweise im Bereich zwischen 3° und 0,5°, im Druckgussverfahren hergestellt wird.
 
7. Industrielle Lebensmittelschneidemaschine, zum Schneiden von strangförmigen Lebensmitteln in Scheiben, mit einem rotierend angetriebenen Schneidmesser, welches eine senkrecht oder um einen Winkel von mindestens 10 Grad gegen die Senkrechte gekippt verlaufende Schneidebene definiert, gekennzeichnet durch die Herstellung nach einem Verfahren der vorhergehenden Ansprüche.
 
8. Industrielle Lebensmittelschneidemaschine nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Maschinengehäuse (11) und eine Anschlagplatte (12) aus einer mit einer polymerhaltigen Oberflächenbeschichtung versehenen Aluminiumlegierung mit mindestens 5% Siliziumanteil ausgebildet sind.
 
9. Industrielle Lebensmittelschneidemaschine nach einem der Ansprüche 7 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Schlitten (2) oder Teile des Schlittens (2), insbesondere eine Schlittenplatte (28) und/oder ein Handschutz (29) aus einer mit einer polymerhaltigen Oberflächenbeschichtung versehenen Aluminiumlegierung mit mindestens 5% Siliziumanteil ausgebildet sind.
 


Claims

1. Method for manufacturing an industrial food cutting machine with a single-part machine housing having a housing base and a motor tower which is formed in one piece on the base and protrudes upwards from the base and is designed for holding a blade protective ring and, in its interior, defines a construction space for accommodating a cutting motor, wherein the machine housing is manufactured from an aluminium alloy by casting, characterized in that the housing is produced from an aluminium alloy with a silicon content of at least 5% by diecasting by the housing being formed integrally by diecasting and a housing surface subsequently being provided with a polymer-containing surface coating, wherein the coating of the housing surface comprises the following steps:

- applying a liquid coating containing, as components, an oxide ceramic, a binder and Teflon as the polymer,

- drying and baking the coating in a temperature-controlled process, and wherein

- prior to the application of the liquid coating the machine housing is tempered at a temperature which is at least 20°C higher than the maximum temperature of the temperature-controlled process.


 
2. Method according to Claim 1, characterized in that the base is formed during the diecasting in such a manner that its interior comprises a construction space for receiving a slide guide.
 
3. Method according to Claim 1 or 2, characterized in that the base is formed during the diecasting in such a manner that its interior comprises a construction space for accommodating a slide drive.
 
4. Method according to one of Claims 1 to 3, characterized in that the base is formed during the diecasting in such a manner that its interior comprises a construction space for accommodating an electronic control unit.
 
5. Method according to one of the preceding claims, characterized in that the surface of the machine housing is processed by vibratory grinding or tumbling after the diecasting and before the coating.
 
6. Method according to one of the preceding claims, characterized in that the machine housing is manufactured by diecasting with at least one demoulding slope of smaller than 3°, preferably within the range of between 3° and 0.5°.
 
7. Industrial food cutting machine, for cutting elongate food into slices, with a rotatingly driven cutting blade which defines a cutting plane running perpendicularly or tilted by an angle of at least 10° in relation to the perpendicular, characterized by the manufacturing according to a method of the preceding claims.
 
8. Industrial food cutting machine according to Claim 7, characterized in that the machine housing (11) and a stop plate (12) are formed from an aluminium alloy which is provided with a polymer-containing surface coating has a silicon content of at least 5%.
 
9. Industrial food cutting machine according to either of Claims 7 and 8, characterized in that the slide (2) or parts of the slide (2), in particular a slide plate (28) and/or a hand guard (29), is or are formed from an aluminium alloy which is provided with a polymer-containing surface coating and has a silicon content of at least 5%.
 


Revendications

1. Procédé de fabrication d'une machine de découpe d'aliments industrielle comprenant un boîtier de machine monobloc pourvu d'une base de boîtier et une tour de moteur formée d'une seule pièce sur la base et saillant vers le haut depuis la base, laquelle tour de moteur est conçue pour supporter un anneau de protection de couteau et définit à l'intérieur un espace destiné à recevoir un moteur de découpe, le boîtier de machine étant fabriqué à partir d'un alliage d'aluminium dans le procédé de coulée,
caractérisé en ce que
le boîtier est fabriqué à l'aide d'un procédé de coulée sous pression à partir d'un alliage d'aluminium contenant au moins 5 % de silicium, le boîtier étant formé d'une seule pièce dans le procédé de coulée sous pression, puis une surface du boîtier est pourvue d'un revêtement de surface contenant du polymère, le processus de revêtement de la surface de boîtier comprenant les étapes suivantes :

- appliquer un revêtement liquide dont les constituants sont une céramique oxyde, un liant et, comme polymère, un téflon,

- sécher et cuire le revêtement dans un processus commandé en température, et

- avant d'appliquer le revêtement liquide, le boîtier de machine étant recuit à une température supérieure d'au moins 20 °C à la température maximale du processus commandé en température.


 
2. Procédé selon la revendication 1,
caractérisé en ce que
la base est formée pendant le procédé de coulée sous pression de manière à contenir à l'intérieur un espace destiné à recevoir une glissière de chariot.
 
3. Procédé selon la revendication 1 ou 2, caractérisé en ce que
la base est formée pendant le procédé de coulée sous pression de manière à contenir à l'intérieur un espace destiné à recevoir un entraînement de chariot.
 
4. Procédé selon l'une des revendications 1 à 3, caractérisé en ce que
la base est formée pendant le procédé de coulée sous pression de manière à contenir à l'intérieur un espace destiné à recevoir une électronique de commande.
 
5. Procédé selon l'une des revendications précédentes,
caractérisé en ce que
la surface du boîtier de machine est traitée par le procédé de coulée sous pression et, avant le revêtement, par meulage de surface ou tribofinition.
 
6. Procédé selon l'une des revendications précédentes,
caractérisé en ce que
le boîtier de machine est fabriqué avec au moins un angle de démoulage inférieur à 3°, de préférence compris entre 3° et 0,5°, dans le processus de coulée sous pression.
 
7. Machine de découpe d'aliments industrielle destinée à couper des aliments en forme de barre en tranches, à l'aide d'un couteau de découpe entraîné en rotation qui définit un plan de coupe qui s'étend perpendiculairement ou selon un angle d'au moins 10 degrés par rapport à la verticale, caractérisée en ce que la fabrication est réalisée par un procédé selon les revendications précédentes.
 
8. Machine de découpe d'aliments industrielle selon la revendication 7,
caractérisée en ce que
le boîtier de machine (11) et une plaque de buée (12) sont formés à partir d'un alliage d'aluminium contenant au moins 5 % de silicium et pourvu d'un revêtement de surface contenant un polymère.
 
9. Machine de découpe d'aliments industrielle selon l'une des revendications 7 et 8,
caractérisée en ce que
le chariot (2) ou des parties du chariot (2), en particulier une plaque de chariot (28) et/ou un protège-main (29) sont formés à partir d'un alliage d'aluminium contenant au moins 5 % de silicium et pourvu d'un revêtement de surface contenant un polymère.
 




Zeichnung














Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente