[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer Lebensmittelschneidemaschine
nach den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1.
[0002] An eine Lebensmittelschneidemaschine werden im industriellen Bereich erhöhte Anforderungen
bezüglich Hygiene und Oberflächenbeschaffenheit gestellt. Die Oberfläche muss besonders
abriebfest und hygienisch sein. Zudem muss die Oberfläche beständig gegen Reinigungsmittel
sein, da die Lebensmittelschneidemaschinen im industriellen Umfeld, im Gegensatz zu
dem deutlich weniger anspruchsvollen Einsatzbereich von Haushaltsmaschinen, sehr oft
mit aggressiven Reinigungsmitteln gereinigt bzw. desinfiziert werden müssen.
[0003] In der Praxis wird zu der Herstellung von industriellen Lebensmittelschneidemaschinen
daher eine Aluminiumlegierung im Kokillengussverfahren verarbeitet, wie in der
DE 103 16 174 A1 beschrieben ist. Anschließend wird die Oberfläche der Gussteile dann mit einem Eloxalverfahren
eloxiert. Die Eloxalschicht genügt den Anforderungen an Abriebfestigkeit und chemische
Beständigkeit dabei besser, als beispielsweise eine Lackierung. Lackierungen sind
für den industriellen Einsatz bei Lebensmittelschneidemaschinen entweder nicht lebensmitteltauglich
oder nicht ausreichend abriebfest.
[0004] Die
DE 10 2006 015 107 A1 zeigt eine Anstellplatte für einen Allesschneider aus einem stranggepressten Aluminium-GrundProfil.
[0005] Die
DE 10 2009 036 774 A1 zeigt eine industrielle Schneidemaschine mit einem Gehäuse. Die Gehäuseoberfläche
weist eine Beschichtung auf, die als Bestandteile wenigstens Oxidkeramik und Polytetrafluorethylen
aufweist.
[0006] Die
US 2010/224289 A1 zeigt ein Verfahren zur Herstellung von Werkstücken aus Aluminiumdruckguss. Dabei
werden vorteilhafte Mischungsverhältnisse für die Aluminiumlegierung gelehrt, um die
mechanische Festigkeit des Werkstückes zu erhöhen.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde ein Verfahren zur Herstellung einer industriellen
Lebensmittelschneidemaschine zu schaffen, bei dem die Herstellkosten reduziert und
zugleich die Eigenschaften hinsichtlich Abriebfestigkeit und chemische Beständigkeit
verbessert werden ohne die Lebensmitteltauglichkeit in Frage zu stellen.
[0008] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einem Verfahren nach den Merkmalen des Oberbegriffs
des Anspruchs 1 gelöst.
[0009] Eine industriellen Lebensmittelschneidemaschine, mit der vorzugsweise strangförmige
Lebensmittel wie beispielsweise Wurst, Fleisch oder Käse in Scheiben geschnitten werden,
wird hergestellt, indem eine Aluminiumlegierung mit einem Siliziumanteil von wenigstens
5% im Druckgussverfahren zu einem Maschinengehäuse verarbeitet wird. (Die prozentualen
Angaben beziehen sich vorzugsweise auf Gewichtsanteile) Anschließend erfolgt eine
Beschichtung der Oberfläche des Maschinengehäuses mit einer polymerhaltigen Beschichtung.
[0010] Aus dem Stand der Technik ist es dem Fachmann bekannt, dass bei der Herstellung von
industriellen Lebensmittelschneidemaschinen die Verwendung von Aluminiumlegierungen
mit einem hohen Siliziumanteil ausgeschlossen ist. Eine solche Legierung lässt sich
nicht eloxieren, da sich das enthaltene Silizium negativ auf das Eloxalverfahren auswirkt.
Für den Fachmann scheidet daher aufgrund der mangelnden Haltbarkeit der Oberfläche
eine solche A1-Legierung für die Herstellung einer industriellen Lebensmittelschneidemaschine
aus. Erst durch die Beschichtung der Oberfläche mit der polymerhaltigen Beschichtung
wird es erstmals möglich, eine solche siliziumhaltige Legierung bei der Herstellung
von industriellen Lebensmittelschneidemaschinen zu verwenden. Es ist insbesondere
vorgehen, dass die gesamte außenliegende, d. h. von Außen zugängliche, Oberfläche
oder zumindest die Teile der Oberfläche des Maschinengehäuses, die in direktem Kontakt
mit Lebensmitteln kommen können, mit der polymerhaltigen Beschichtung versehen werden.
[0011] Im Unterschied zu den Schneidemaschinen, die für den Privatbereich oder Haushaltsbedarf
erhältlich sind, sind die Anforderungen an eine Schneidemaschine im industriellen
Bereich an Hygiene, mechanische Haltbarkeit und chemische Resistenz gegen Reinigungsmittel
erheblich höher, da die Schneidemaschinen im rauen Dauereinsatz verwendet werden und
sehr oft mit aggressiven Reinigungsverfahren gereinigt bzw. desinfiziert werden müssen.
Auch sind die Abmessungen der Schneidemaschinen deutlich größer, was allein schon
andere Herstellungsprozesse bedingt. Es hat sich nun überraschenderweise gezeigt,
dass mit einer polymerhaltigen-Beschichtung auf einem Maschinengehäuse, gefertigt
aus einer Aluminiumlegierung mit mindestens 5% Silizium im Druckgussverfahren, die
Erfordernisse an Haltbarkeit, Lebensmitteltauglichkeit und chemische sowie mechanische
Resistenz erfüllt werden können. Dadurch wird auf überraschende Weise ein äußerst
effizientes und kostengünstiges Herstellungsverfahren geschaffen.
[0012] Als Aluminiumlegierung kann z.B. eine handelsübliche Legierung mit einem Siliziumanteil
von mindestens bzw. größer oder gleich 5% Gewichtsanteil verwendet werden, wobei neben
Silizium noch weitere Legierungsbestandteile wie z. B. Kupfer oder Magnesium enthalten
sein können. Handelsüblich erhältlich sind Legierungen, die einer internationalen
Norm entsprechen, wie beispielsweise eine der Legierungen AlSi5Mg, oder AlSi6Cu4 oder
ALSi7Mg, oder AlSi9Cu, oder AlSi9Mg, oder AlSi10Mg, oder AlSi11, oder AlSi12. Es kann
jedoch auch eine andere passende Legierung verwendet werden.
[0013] Beim Druckguss wird eine mehrmals verwendbare Form von dem zu gießenden Maschinengehäuses
erstellt. In diese Form wird die erhitzte und flüssige A1-Legierung, vorzugsweise
mit genau festgelegter Injektionsgeschwindigkeit, injiziert. Anschließend wird auf
die mit der Legierung gefüllte Form mittels eines Stempels Druck ausgeübt. Nach dem
Erstarren der Legierung wird das Maschinengehäuse aus der Form gelöst.
[0014] Um hohen hygienischen Anforderungen zu genügen wird die Form so gewählt, dass das
Maschinengehäuse in dem Gussverfahren einstückig ausgeformt wird. So wird der Motorturm,
in dem ein Schneidmotor zum Antrieb eines Schneidmessers vollständig aufgenommen ist,
einstückig an dem Maschinengehäuse angeformt. Dadurch werden die ansonsten durch das
Fügen einzelner Komponenten zwangsweise notwendigen zusätzlichen Fugen in der Oberfläche
des Maschinengehäuses vermieden.
[0015] Durch die im Druckgussverfahren erzielbare Oberflächengüte kann eine aufwendige Bearbeitung
der Oberfläche durch Fräsen oder Bandschleifen, wie sie beim herkömmlichen Kokillenguss
regelmäßig notwendig ist, entfallen. Zudem kann durch das erfindungsgemäße Verfahren
ein Maschinengehäuse ausgebildet werden, welches an seiner Außenseite Innenradien
von weniger als R20 bzw. 20mm aufweist, was bei im Kokillenguss hergestellten Maschinengehäusen
durch die zwangsläufig erforderliche Nachbearbeitung bislang nicht möglich war.
[0016] Vorteilhafterweise kann das Maschinengehäuse so geformt sein, dass es in seinem Inneren
einen Bauraum zur Aufnahme einer Schlittenführung umfasst. Die Schlittenführung kann
insbesondere eine Gleitachse umfassen, die sich parallel zu einer durch das Schneidmesser
definierten Schneidebene erstreckt, und einen Schlitten linear verschiebbar lagert.
[0017] Von Vorteil ist, wenn das Maschinengehäuse in seinem Inneren einen Bauraum zur Aufnahme
eines Schlittenantriebs aufweist, der den Schlitten motorisch angetrieben bewegt.
[0018] In einer Ausführung kann das Maschinengehäuse so geformt sein, dass es in seinem
Inneren einen Bauraum zur Aufnahme einer Steuerelektronik aufweist. Die Steuerelektronik
kann dabei mit dem Schneidmotor und/oder dem Schlittenantrieb zum steuern derselben
verbunden sein.
[0019] Damit sich das Maschinengehäuse gut aus der Form löst ist es notwendig, dass die
Wände des Maschinengehäuses keinen senkrechten Verlauf oder gar Hinterschneidungen,
sondern eine maximale Neigung in Größe eines bestimmten Ablösewinkels bzw. Entformungsschräge
aufweisen. Der Ablösewinkel sollte dennoch möglichst klein sein, damit auch bei langen
Wandflächen der Materialeinsatz möglichst gering sein kann, da entsprechend des Ablösewinkels
mit der Länge der Wand die Wanddicke zwangsläufig zunimmt. Es hat sich gezeigt, dass
mit dem erfindungsgemäßen Herstellungsverfahren ein vorteilhafter Ablösewinkel oder
eine Entformungsschräge im Bereich von 3° bis 0,5° realisierbar ist.
[0020] Es ist insbesondere vorgesehen, dass das Maschinengehäuse nach dem Druckgussvorgang
aus der Form gelöst wird und dann nach dem Abkühlen weiter bearbeitet wird. Insbesondere
kann die Oberfläche des Maschinengehäuses durch Gleitschleifen oder Trowalieren bearbeitet
werden. Dazu wird das Maschinengehäuse zusammen mit Schleifkörpern in einen zylinderförmigen
oder runden Behälter gegen, der oszillierend oder rotierend bewegt wird. Durch das
Gleitschleifen wird die Oberfläche des Maschinengehäuses schonend bearbeitet, insbesondere
geglättet, und/oder gereinigt und/oder mattiert.
[0021] Anschließend ist vorgesehen, dass das Maschinengehäuse getempert wird. Dabei wird
das Maschinengehäuse für eine gewisse Zeit auf eine bestimmte Temperatur erwärmt um
eventuell in dem Guss eingeschlossene Gase auszutreiben. Solche Gaseinschlüsse würden
ansonsten dazu führen, dass die Haftung der Beschichtung auf der Oberfläche des Maschinengehäuses
reduziert sein könnte. Beim Tempern wird insbesondere eine Temperatur verwendet, die
mindestens 20°C oberhalb der höchsten bei dem nachfolgenden Beschichtungsprozess notwendigen
Temperatur liegt. Damit wird sichergestellt, dass bei einem nachfolgenden Erhitzen
kein Gas mehr ausgetrieben wird.
[0022] Um die Haftung zu verbessern, ist vorgesehen, dass das Maschinengehäuse nach dem
Tempern entfettet und anschließend sandgestrahlt wird. Danach wird eine polymerhaltige
Beschichtung auf die Oberfläche des Gehäuses aufgebracht. Als Polymer wird dabei vorteilhafterweise
Polytetrafluorethylen, auch bekannt unter dem Markennamen Teflon® verwendet, um eine
Oberfläche mit vorteilhaften Gleiteigenschaften zu erhalten. Als weiteren Bestandteil
kann die Beschichtung Keramikteile enthalten, die in einem stabilen Bindemittel, vorzugsweise
einer Matrix aus einem Epoxidharz, eingebettet sind.
[0023] Mit dem erfindungsgemäßen Herstellungsverfahren können auch weitere Bestandteile
einer industriellen Lebensmittelschneidemaschine, wie z. B. ein Schlitten inklusive
Schlittenfuß und Schneidgutauflage, und/oder eine Anschlagplatte, und/oder eine Messerabdeckung
hergestellt werden.
[0024] Eine Verwendung einer mit dem erfindungsgemäßen Herstellungsverfahren hergestellten
Schneidemaschine kann beispielsweise beim Schneiden von strangförmigen Lebensmitteln
wie Fleisch und/oder Wurst und/oder Käseerzeugnissen erfolgen.
[0025] Weitere Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Figuren dargestellt und der
dazugehörenden Beschreibung beschrieben.
[0026] Es zeigen,
- Figur 1:
- Eine schematische Ansicht eines Vertikalschneiders;
- Figur 2:
- Eine schematische Ansicht eines Schrägschneiders;
- Figur 3:
- Einen Schnitt durch das Maschinengehäuses des Schrägschneiders.
[0027] In den
Figuren 1 und
2 ist jeweils eine Schneidemaschine 1 zum Schneiden von Lebensmittel dargestellt. Die
in der Figur 1 dargestellte Schneidemaschine ist als Vertikalschneider und die in
der Figur 2 dargestellte Schneidemaschine als Schrägschneider bzw. Gravity-slicer
dargestellt. Beide Maschinen unterscheiden sich in der Neigung der Schneidenebene,
sind aber vom konstruktiven Aufbau her ähnlich, so dass bei der Beschreibung auf beide
Figuren Bezug genommen wird.
[0028] Die Schneidemaschine 1 weist ein Maschinengehäuse 11 auf, an dem ein kreisförmiges
Schneidmesser 15 und ein motorisch hin- und her- beweglicher Schlitten 2 gelagert
ist. Der Schlitten bildet eine Auflage für das Schneidgut. Der untere Bereich des
Maschinengehäuses 11 ist als Sockel oder Basis 16 mit im Wesentlichen rechteckiger
Grundfläche ausgebildet, die eine stabile Standfläche für das Maschinengehäuse 11
definiert. Der Sockel bzw. die Basis 16 weist die größte Längserstreckung und/oder
die größte Quererstreckung des Maschinengehäuses 11 auf. Die Basis 16 bestimmt sozusagen
die Größe der Grundfläche des Maschinengehäuses 11. Über an der Basis 16 angebrachte
Füße 18 kann die Schneidemaschine 1 auf einem ebenen Untergrund aufgestellt werden.
Das Maschinengehäuse 11 umfasst wenigstens zwei Bauräume, ein erster Bauraum 21 für
eine Schlittenführung und einen Motorturm 14, der einen zweiten Bauraum für die Aufnahme
eines Schneidmotors 52 bildet. Die Bauräume für den Schneidmotor und die Schlittenführung
sind dabei vollständig im Inneren des Maschinengehäuses 11 angeordnet oder werden
zumindest von dem Maschinengehäuse 11 so abgedeckt oder überdeckt, dass sie im normalen
Betrieb gegen Schmutz geschützt sind. Das Maschinengehäuse 11 wird als gesamtes Werkstück
einstückig ausgebildet und in einer Form in einem Arbeitsgang durch ein Aluminium-Druckgussverfahren
gegossen.
[0029] Die Unterseite des Gehäuses 11 ist die Basis 16 nach unten über eine abnehmbare Bodenwanne
19 spritzwasserdicht abgedeckt. Die Bodenwanne ist beispielsweise ein Kunststoff-Spritzgussteil.
Hinter der abnehmbaren Bodenwanne 19 sind innerhalb des Gehäuses 11 verschiedene Bauräume
angeordnet. Ein erster Bauraum 21 dient zur Aufnahme einer Schlittenführung, ein weiterer
Bauraum 31 dient zur Aufnahme eines Schlittenantriebs, und noch ein Bauraum 41 dient
zur Aufnahme einer Steuerelektronik 32. In dem Bauraum 31 zur Aufnahme eines Schlittenantriebs
ist ein Schlittenmotor 42 zum Antrieb eines über den Schlittenfuß 23 gehalterten Schlittens
2 angeordnet. Der Schlitten weist eine Schlittenplatte 28 zur Auflage von Schneidgut
sowie einen Handschutz 29 als Unfallschutz auf. In dem Bauraum für die Schlittenführung
ist eine Schlittengleitachse angeordnet, die den Schlittenfuß 23 linear verschiebbar
lagert.
[0030] Ein von der Basis 16 des Maschinengehäuses nach oben aufragender Motorturm 14 haltert
in seinem Inneren einen Schneidmotor 52, der das Schneidmesser 15 antreibt und in
Rotation versetzt. Der Motorturm 14 ist einstückig mit dem Maschinengehäuse verbunden
bzw. als Teil des Maschinengehäuses vollständig integriert. Er umschließt einen im
wesentlichen geschlossenen Bauraum und weist eine glatte und insbesondere fugenfreie
Oberfläche auf und ist so besonders hygienisch ausgebildet. Über ein Bedienfeld 15
kann die Schneidemaschine 1 bedient werden. Das Schneidmesser 11 weist an seinem Umfang
eine Schneide auf, die von einem fest mit dem Gehäuse 13 verbundenen Messerschutzring
51 abgedeckt ist. Als Unfallschutz umfasst der Messerschutzring 51 die Schneide C-förmig
und lässt nur einen kleinen vorderen Bereich der Schneide zum Schneiden frei.
[0031] Das Maschinengehäuse 11 weist weiter eine Anschlagplatte 12 als Schnittstärkeneinstellung
für die zu schneidenden Lebensmittelscheiben auf. Die Anschlagplatte 12 verläuft parallel
zu dem Scheidmesser 15, bzw. einer durch das Schneidmesser 15 definierten Schneidebene
und bildet einen Anschlag für die auf den Schlitten 2 aufgelegten Lebensmittel. Über
einen am Maschinengehäuse 11 angeordneten Drehknopf 17 kann die Anschlagplatte 12
parallel zu der durch das Schneidmesser 11 definierten Schneidebene verstellt werden,
um die Schnittstärke und damit die Scheibendicke der abgetrennten Lebensmittelscheiben
einzustellen.
[0032] In der
Figur 3 ist das Maschinengehäuse 11 des Schrägschneiders aus Figur 2 in einer Schnittdarstellung
gezeigt. In der Schnittdarstellung sind die vollständig im Inneren des Maschinengehäuses
11 angeordneten unterschiedlichen Bauräume 21 zur Aufnahme einer Schlittenführung,
31 zur Aufnahme eines Schlittenantriebs, und 41 zur Aufnahme einer Steuerelektronik
gut zu erkennen. In dem Bauraum 21 zur Aufnahme einer Schlittenführung ist eine Führung
für die Schlitten-Gleitachse 25 angeordnet, welche die Schlitten-Gleitachse 25 mit
dem Maschinengehäuse verbindet und dadurch letztendlich den Schlitten 2 mechanisch
stabil lagert.
[0033] Ebenso ist aus der Darstellung in Figur 3 gut ersichtlich, dass das Maschinengehäuse
Entformungsschrägen A aufweist, um das Maschinengehäuse gut aus einer Gussform lösen
zu können. Die Entformungsschrägen weisen einen Winkel im Bereich von 0.5° bis 3°
auf.
[0034] Die Herstellung des Maschinengehäuses 11 erfolgt durch Aluminium-Druckguss in einer
entsprechenden Form. Als Legierung wird eine Aluminiumlegierung mit einem Siliziumanteil
von mindestens 5% eingesetzt. Neben Aluminium und Silizium kann die Legierung noch
weitere Metalle, insbesondere Kupfer, und/oder Eisen und/oder Magnesium und/oder Zinn
enthalten. Zum Gießen des Gehäuses wird die flüssige Legierung in die vorgeheizte
Form eingefüllt. Dann erfolgt über Stempel ein Druck auf die Legierung, der bis zum
Erstarren gehalten wird. Durch den Druckguss entsteht ein Maschinengehäuse mit einer
hohen Oberflächengüte. Die Oberfläche ist aber leider zu empfindlich, um den Anforderungen
in der industriellen Lebensmittelverarbeitung gerecht zu werden.
[0035] Anschließend wird das Maschinengehäuse aus der Gussform gelöst und nach dem Abkühlen
entgratet. Anschließend erfolgt ein Gleitschleifen (Trowalieren) des Maschinengehäuses,
indem das Maschinengehäuse zusammen mit Schleifkörpern in eine rotierende Trommel
gegeben wird. Dabei erfolgt eine schonende Oberflächenglättung des Maschinengehäuses.
Nach dem Trowalieren können Gewindebohrungen in dem Maschinengehäuse angebracht werden.
Anschließend wird das Maschinengehäuse entfettet und dann getempert. Bei dem Tempern
wird das Maschinengehäuse eine gewisse Zeit über erwärmt, um mechanische Spannungen
abzubauen und eventuell in dem Gussteil eingeschlossene Gase zu entfernen. Das Tempern
erfolgt mit einer Temperatur. Die um mindestens 20°C höher ist, als die höchste beim
anschließenden Beschichtungsprozess benötigte Temperatur.
[0036] Nach dem Tempern wird die Oberfläche des Maschinengehäuses eventuell sandgestrahlt
und dann mit einer Polymerbeschichtung versehen. Dazu wird eine flüssige Beschichtung
aufgetragen, die als Bestandteile eine Oxidkeramik, ein Bindemittel und als Polymer
ein Teflon aufweist, um die nötigen Eigenschaften hinsichtlich mechanischer und chemischer
Widerstandsfähigkeit, sowie Lebensmitteltauglichkeit zu erfüllen. Erst diese Oberflächenbehandlung
ermöglicht es, das Maschinengehäuse aus Aluminium-Druckguss in der industriellen Lebensmittel
Herstellung einzusetzen. Die Trocknung der Beschichtung erfolgt dann in einem temperaturgeführten
Prozess, wobei auf einem ersten niedrigeren Temperaturniveau über eine gewisse Zeit
ein Trocknungsvorgang erfolgt. Dann wird nachfolgend auf einem höheren Temperaturniveau
die Beschichtung eingebrannt, um dadurch die notwendige mechanische Stabilität der
Beschichtung zu erhalten.
[0037] Nach dem gleichen Herstellungsverfahren können selbstverständlich außer dem Maschinengehäuse
auch noch mehr Komponenten der Schneidemaschine hergestellt werden. Insbesondere kann
die Anschlagplatte und/oder der Schlitten und/oder der Schlittenfuß und/oder ein Handschutz
entsprechend hergestellt werden.
1. Verfahren zur Herstellung einer industriellen Lebensmittelschneidemaschine mit einem
einteiligen Maschinengehäuse mit einer Gehäusebasis und einem einteilig an die Basis
angeformten und von der Basis nach oben aufragenden Motorturm, der zum Haltern eines
Messerschutzrings ausgebildet ist, und in seinem inneren einen Bauraum zur Aufnahme
eines Schneidmotors definiert, wobei das Maschinengehäuse aus einer Aluminiumlegierung
im Gussverfahren hergestellt wird,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Gehäuse mit einem Druckgussverfahren aus einer Aluminiumlegierung mit mindestens
5% Siliziumanteil angefertigt wird, indem das Gehäuse in dem Druckgussverfahren einstückig
ausgeformt und anschließend eine Gehäuseoberfläche mit einer polymerhaltigen Oberflächenbeschichtung
versehen wird, wobei das Beschichten der Gehäuseoberfläche folgende Schritte umfasst:
- auftragen einer flüssigen Beschichtung, die als Bestandteile eine Oxidkeramik, ein
Bindemittel und als Polymer ein Teflon aufweist,
- trocknen und einbrennen der Beschichtung in einem temperaturgeführten Prozess, und
wobei
- vor dem Auftragen der flüssigen Beschichtung das Maschinengehäuse mit einer Temperatur
getempert wird, die um mindestens 20° C höher liegt als die Maximaltemperatur des
temperaturgeführten Prozesses.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Basis während des Druckgussverfahrens so ausgeformt wird, dass sie in ihrem Inneren
einen Bauraum zur Aufnahme einer Schlittenführung umfasst.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Basis während des Druckgussverfahrens so ausgeformt wird, dass sie in ihrem Inneren
einen Bauraum zur Aufnahme eines Schlittenantriebs umfasst.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Basis während des Druckgussverfahrens so ausgeformt wird, dass sie in ihrem Inneren
einen Bauraum zur Aufnahme einer Steuerelektronik umfasst.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass die Oberfläche des Maschinengehäuses nach dem Druckgussverfahren und vor dem Beschichten
durch Gleitschleifen oder Trowalieren bearbeitet wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass das Maschinengehäuse mit zumindest einer Entformungsschräge kleiner 3°, vorzugsweise
im Bereich zwischen 3° und 0,5°, im Druckgussverfahren hergestellt wird.
7. Industrielle Lebensmittelschneidemaschine, zum Schneiden von strangförmigen Lebensmitteln
in Scheiben, mit einem rotierend angetriebenen Schneidmesser, welches eine senkrecht
oder um einen Winkel von mindestens 10 Grad gegen die Senkrechte gekippt verlaufende
Schneidebene definiert, gekennzeichnet durch die Herstellung nach einem Verfahren der vorhergehenden Ansprüche.
8. Industrielle Lebensmittelschneidemaschine nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Maschinengehäuse (11) und eine Anschlagplatte (12) aus einer mit einer polymerhaltigen
Oberflächenbeschichtung versehenen Aluminiumlegierung mit mindestens 5% Siliziumanteil
ausgebildet sind.
9. Industrielle Lebensmittelschneidemaschine nach einem der Ansprüche 7 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Schlitten (2) oder Teile des Schlittens (2), insbesondere eine Schlittenplatte
(28) und/oder ein Handschutz (29) aus einer mit einer polymerhaltigen Oberflächenbeschichtung
versehenen Aluminiumlegierung mit mindestens 5% Siliziumanteil ausgebildet sind.
1. Method for manufacturing an industrial food cutting machine with a single-part machine
housing having a housing base and a motor tower which is formed in one piece on the
base and protrudes upwards from the base and is designed for holding a blade protective
ring and, in its interior, defines a construction space for accommodating a cutting
motor, wherein the machine housing is manufactured from an aluminium alloy by casting,
characterized in that the housing is produced from an aluminium alloy with a silicon content of at least
5% by diecasting by the housing being formed integrally by diecasting and a housing
surface subsequently being provided with a polymer-containing surface coating, wherein
the coating of the housing surface comprises the following steps:
- applying a liquid coating containing, as components, an oxide ceramic, a binder
and Teflon as the polymer,
- drying and baking the coating in a temperature-controlled process, and wherein
- prior to the application of the liquid coating the machine housing is tempered at
a temperature which is at least 20°C higher than the maximum temperature of the temperature-controlled
process.
2. Method according to Claim 1, characterized in that the base is formed during the diecasting in such a manner that its interior comprises
a construction space for receiving a slide guide.
3. Method according to Claim 1 or 2, characterized in that the base is formed during the diecasting in such a manner that its interior comprises
a construction space for accommodating a slide drive.
4. Method according to one of Claims 1 to 3, characterized in that the base is formed during the diecasting in such a manner that its interior comprises
a construction space for accommodating an electronic control unit.
5. Method according to one of the preceding claims, characterized in that the surface of the machine housing is processed by vibratory grinding or tumbling
after the diecasting and before the coating.
6. Method according to one of the preceding claims, characterized in that the machine housing is manufactured by diecasting with at least one demoulding slope
of smaller than 3°, preferably within the range of between 3° and 0.5°.
7. Industrial food cutting machine, for cutting elongate food into slices, with a rotatingly
driven cutting blade which defines a cutting plane running perpendicularly or tilted
by an angle of at least 10° in relation to the perpendicular, characterized by the manufacturing according to a method of the preceding claims.
8. Industrial food cutting machine according to Claim 7, characterized in that the machine housing (11) and a stop plate (12) are formed from an aluminium alloy
which is provided with a polymer-containing surface coating has a silicon content
of at least 5%.
9. Industrial food cutting machine according to either of Claims 7 and 8, characterized in that the slide (2) or parts of the slide (2), in particular a slide plate (28) and/or
a hand guard (29), is or are formed from an aluminium alloy which is provided with
a polymer-containing surface coating and has a silicon content of at least 5%.
1. Procédé de fabrication d'une machine de découpe d'aliments industrielle comprenant
un boîtier de machine monobloc pourvu d'une base de boîtier et une tour de moteur
formée d'une seule pièce sur la base et saillant vers le haut depuis la base, laquelle
tour de moteur est conçue pour supporter un anneau de protection de couteau et définit
à l'intérieur un espace destiné à recevoir un moteur de découpe, le boîtier de machine
étant fabriqué à partir d'un alliage d'aluminium dans le procédé de coulée,
caractérisé en ce que
le boîtier est fabriqué à l'aide d'un procédé de coulée sous pression à partir d'un
alliage d'aluminium contenant au moins 5 % de silicium, le boîtier étant formé d'une
seule pièce dans le procédé de coulée sous pression, puis une surface du boîtier est
pourvue d'un revêtement de surface contenant du polymère, le processus de revêtement
de la surface de boîtier comprenant les étapes suivantes :
- appliquer un revêtement liquide dont les constituants sont une céramique oxyde,
un liant et, comme polymère, un téflon,
- sécher et cuire le revêtement dans un processus commandé en température, et
- avant d'appliquer le revêtement liquide, le boîtier de machine étant recuit à une
température supérieure d'au moins 20 °C à la température maximale du processus commandé
en température.
2. Procédé selon la revendication 1,
caractérisé en ce que
la base est formée pendant le procédé de coulée sous pression de manière à contenir
à l'intérieur un espace destiné à recevoir une glissière de chariot.
3. Procédé selon la revendication 1 ou 2, caractérisé en ce que
la base est formée pendant le procédé de coulée sous pression de manière à contenir
à l'intérieur un espace destiné à recevoir un entraînement de chariot.
4. Procédé selon l'une des revendications 1 à 3, caractérisé en ce que
la base est formée pendant le procédé de coulée sous pression de manière à contenir
à l'intérieur un espace destiné à recevoir une électronique de commande.
5. Procédé selon l'une des revendications précédentes,
caractérisé en ce que
la surface du boîtier de machine est traitée par le procédé de coulée sous pression
et, avant le revêtement, par meulage de surface ou tribofinition.
6. Procédé selon l'une des revendications précédentes,
caractérisé en ce que
le boîtier de machine est fabriqué avec au moins un angle de démoulage inférieur à
3°, de préférence compris entre 3° et 0,5°, dans le processus de coulée sous pression.
7. Machine de découpe d'aliments industrielle destinée à couper des aliments en forme
de barre en tranches, à l'aide d'un couteau de découpe entraîné en rotation qui définit
un plan de coupe qui s'étend perpendiculairement ou selon un angle d'au moins 10 degrés
par rapport à la verticale, caractérisée en ce que la fabrication est réalisée par un procédé selon les revendications précédentes.
8. Machine de découpe d'aliments industrielle selon la revendication 7,
caractérisée en ce que
le boîtier de machine (11) et une plaque de buée (12) sont formés à partir d'un alliage
d'aluminium contenant au moins 5 % de silicium et pourvu d'un revêtement de surface
contenant un polymère.
9. Machine de découpe d'aliments industrielle selon l'une des revendications 7 et 8,
caractérisée en ce que
le chariot (2) ou des parties du chariot (2), en particulier une plaque de chariot
(28) et/ou un protège-main (29) sont formés à partir d'un alliage d'aluminium contenant
au moins 5 % de silicium et pourvu d'un revêtement de surface contenant un polymère.