Technisches Gebiet
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Bearbeitungssegmentes
gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Stand der Technik
[0002] Bearbeitungswerkzeuge, wie Kernbohrkronen, Sägeblätter und Abtragscheiben, umfassen
Bearbeitungssegmente, die an einem rohr-, scheiben- oder ringförmigen Grundkörper
befestigt werden, wobei die Bearbeitungssegmente durch Schweißen, Löten oder Kleben
mit dem Grundkörper verbunden werden. Abhängig vom Bearbeitungsverfahren des Bearbeitungswerkzeugs
werden Bearbeitungssegmente, die zum Kernbohren eingesetzt werden, als Bohrsegmente,
Bearbeitungssegmente, die zum Sägen eingesetzt werden, als Sägesegmente und Bearbeitungssegmente,
die zum Abtragen eingesetzt werden, als Abtragsegmente bezeichnet.
[0003] Bearbeitungssegmente für Kernbohrkronen, Sägeblätter und Abtragscheiben werden aus
einem Matrixwerkstoff und Hartstoffpartikeln hergestellt, wobei die Hartstoffpartikel
statistisch verteilt vorliegen können oder gemäß einem definierten Partikelmuster
im Matrixwerkstoff angeordnet sind. Bei Bearbeitungssegmenten mit statistisch verteilten
Hartstoffpartikeln werden der Matrixwerkstoff und die Hartstoffpartikel gemischt,
die Mischung wird in eine passende Werkzeugform eingefüllt und zum Bearbeitungssegment
weiterverarbeitet. Bei Bearbeitungssegmenten mit gesetzten Hartstoffpartikeln wird
ein Grünling schichtweise aus Matrixwerkstoff aufgebaut, in den die Hartstoffpartikel
gemäß dem definierten Partikelmuster platziert werden. Bei Bearbeitungssegmenten,
die mit dem Grundkörper des Bearbeitungswerkzeuges verschweißt werden, hat sich der
Aufbau aus einer Bearbeitungszone und einer Neutralzone bewährt. Die Bearbeitungszone
wird aus einem ersten Matrixwerkstoff und die Neutralzone aus einem zweiten Matrixwerkstoff,
der vom ersten Matrixwerkstoff verschieden ist, aufgebaut.
[0004] Bearbeitungswerkzeuge, die als Kernbohrkrone, Sägeblatt oder Abtragscheibe ausgebildet
sind und für die Nassbearbeitung von Betonwerkstoffen vorgesehen sind, sind für die
Trockenbearbeitung von Betonwerkstoffen nur bedingt geeignet. Bei der Nassbearbeitung
von Betonwerkstoffen entsteht ein abrasiver Betonschlamm, der den Bearbeitungsprozess
unterstützt und zu einem Selbstschärfen der Bearbeitungssegmente während der Bearbeitung
führt. Der Matrixwerkstoff wird durch den abrasiven Bohrschlamm abgetragen und neue
Hartstoffpartikel werden freigelegt. Bei der Trockenbearbeitung von Betonwerkstoffen
kann sich kein abrasiver Bohrschlamm bilden, der den Bearbeitungsprozess unterstützen
kann. Die Hartstoffpartikel werden schnell stumpf und die Bearbeitungsrate sinkt.
Durch den fehlenden Betonschlamm verschleißt der Matrixwerkstoff zu langsam und tiefer
liegende Hartstoffpartikel können nicht freigelegt werden. Bei bekannten Bearbeitungswerkzeugen
zur Nassbearbeitung weisen der Matrixwerkstoff und die Hartstoffpartikel ähnliche
Verschleißraten auf.
Darstellung der Erfindung
[0005] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein Verfahren zur Herstellung
eines Bearbeitungssegmentes zu entwickeln, mit dem Bearbeitungssegmente hergestellt
werden können, die für die Trockenbearbeitung von Betonwerkstoffen geeignet sind.
Dabei soll das Bearbeitungssegment bei der Trockenbearbeitung von Betonwerkstoffen
eine hohe Bearbeitungsrate und eine möglichst lange Lebensdauer aufweisen.
[0006] Diese Aufgabe wird bei dem eingangs genannten Verfahren erfindungsgemäß durch die
Merkmale des unabhängigen Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind in
den abhängigen Ansprüchen angegeben.
[0007] Das Verfahren zur Herstellung eines Bearbeitungssegmentes ist erfindungsgemäß dadurch
gekennzeichnet, dass beim Herstellen des Grünlings die ersten Hartstoffpartikel in
Vertiefungen eines Pressstempels platziert werden und der erste Matrixwerkstoff auf
die ersten Hartstoffpartikel aufgetragen wird. Die Idee der vorliegenden Erfindung
besteht darin, das Bearbeitungssegment von oben nach unten aufzubauen. Die ersten
Hartstoffpartikel, die beim fertigen Bearbeitungssegment an der Oberseite überstehen
und den Betonwerkstoff bearbeiten, werden in die Vertiefungen des Pressstempels platziert.
Auf die platzierten ersten Hartstoffpartikel wird der erste Matrixwerkstoff aufgetragen,
wobei der erste Matrixwerkstoff in einer Lage oder in mehreren Lagen aufgetragen werden
kann.
[0008] Bearbeitungssegmente, die mit dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellt werden,
werden in einem dreistufigen Verfahren hergestellt: In einer ersten Stufe wird ein
Grünling aus dem ersten Matrixwerkstoff und den ersten Hartstoffpartikeln aufgebaut,
in einer zweiten Stufe wird der Grünling unter Druckeinwirkung zu einem Pressling
verdichtet und in einer dritten Stufe wird der Pressling unter Temperatureinwirkung
oder durch Infiltrieren zum Bearbeitungssegment weiterverarbeitet.
[0009] Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht die Herstellung von Bearbeitungssegmenten
mit einem Überstand der ersten Hartstoffpartikel gegenüber dem ersten Matrixwerkstoff,
wobei der Überstand mindestens eines ersten Hartstoffpartikels gegenüber dem ersten
Matrixwerkstoff grösser als 400 µm ist. Bearbeitungssegmente, bei denen mindestens
einer der ersten Hartstoffpartikel gegenüber dem ersten Matrixwerkstoff einen Überstand
von mehr als 400 µm aufweist, sind für die Trockenbearbeitung von Betonwerkstoffen
geeignet. Je grösser der Überstand der ersten Hartstoffpartikel ist, umso höher ist
die Bearbeitungsrate, die mit dem Bearbeitungswerkzeug erzielt werden kann.
[0010] Bevorzugt wird der Pressstempel mit den Vertiefungen beim Verdichten des Grünlings
verwendet. Das Verdichten des Grünlings zum Pressling erfolgt mithilfe des speziellen
Pressstempels, der bereits beim Aufbau des Grünlings eingesetzt wurde, wobei das Verdichten
des Grünlings in Pressrichtung senkrecht zur Querschnittsfläche des Grünlings erfolgt.
Die Vertiefungen in der Pressfläche des Presstempels weisen eine Anordnung auf, die
dem definierten Partikelmuster der ersten Hartstoffpartikel entspricht. Dadurch können
mithilfe des Pressstempels Bearbeitungssegmente erzeugt werden, bei denen die ersten
Hartstoffpartikel an der Oberseite einen Überstand gegenüber dem ersten Matrixwerkstoff
aufweisen.
[0011] In einer Weiterentwicklung des Verfahrens wird vor dem Platzieren der ersten Hartstoffpartikel
eine Schutzschicht des ersten Matrixwerkstoffes in die Vertiefungen des Pressstempels
aufgetragen. Um den Verschleiß des Pressstempels zu reduzieren, sollte ein direkter
Kontakt der ersten Hartstoffpartikel mit dem Pressstempel vermieden werden. Das Auftragen
des ersten Matrixwerkstoffes in die Vertiefungen als Schutzschicht verhindert einen
direkten Kontakt der ersten Hartstoffpartikel mit dem Pressstempel und reduziert so
den Verschleiß des Pressstempels.
[0012] In einer alternativen Weiterentwicklung des Verfahrens wird vor dem Platzieren der
ersten Hartstoffpartikel eine Schutzschicht eines zweiten Matrixwerkstoffes in die
Vertiefungen des Pressstempels aufgetragen, wobei der zweite Matrixwerkstoff vom ersten
Matrixwerkstoff verschieden ist. Das Auftragen des zweiten Matrixwerkstoffes in die
Vertiefungen als Schutzschicht verhindert einen direkten Kontakt der ersten Hartstoffpartikel
mit dem Pressstempel und reduziert so den Verschleiß des Pressstempels. Bei Verwendung
eines zweiten Matrixwerkstoffes, der vom ersten Matrixwerkstoff verschieden ist, können
Matrixwerkstoffe mit unterschiedlichen Verschleißeigenschaften eingesetzt werden.
Der zweite Matrixwerkstoff dient zum Schutz des Pressstempels beim Verdichten des
Grünlings und sollte beim fertigen Bearbeitungssegment möglichst schnell entfernt
werden können, um die ersten Hartstoffpartikel, die den Untergrund bearbeiten, freizustellen.
Ein zweiter Matrixwerkstoff mit einer höheren Verschleißrate als der erste Matrixwerkstoff
lässt sich schnell entfernen.
[0013] In einer Weiterentwicklung des Verfahrens werden erste Hartstoffpartikel verwendet,
die von einem Hüllwerkstoff umhüllt sind, wobei der Hüllwerkstoff dem ersten Matrixwerkstoff
entspricht. Die Verwendung von umhüllten ersten Hartstoffpartikeln hat den Vorteil,
dass die ersten Hartstoffpartikel nicht in direktem Kontakt mit dem Pressstempel kommen
und der Verschleiß des Pressstempels reduziert werden kann.
[0014] In einer alternativen Weiterentwicklung des Verfahrens werden erste Hartstoffpartikel
verwendet, die von einem Hüllwerkstoff umhüllt sind, wobei der Hüllwerkstoff vom ersten
Matrixwerkstoff verschieden ist. Die Verwendung von umhüllten ersten Hartstoffpartikeln
hat den Vorteil, dass die ersten Hartstoffpartikel nicht in direktem Kontakt mit dem
Pressstempel kommen und der Verschleiß des Pressstempels reduziert werden kann. Bei
Verwendung eines Hüllwerkstoffs, der vom ersten Matrixwerkstoff verschieden ist, können
Matrixwerkstoffe mit unterschiedlichen Verschleißeigenschaften eingesetzt werden.
Der Hüllwerkstoff dient zum Schutz des Pressstempels beim Verdichten und sollte beim
fertigen Bearbeitungssegment möglichst schnell entfernt werden können, um die ersten
Hartstoffpartikel, die den Betonwerkstoff bearbeiten, freizustellen.
[0015] In einer Weiterentwicklung werden dem ersten Matrixwerkstoff zweite Hartstoffpartikel
beigemischt, wobei ein mittlerer Partikeldurchmesser der zweiten Hartstoffpartikel
kleiner als ein mittlerer Partikeldurchmesser der ersten Hartstoffpartikel ist. Abhängig
von den Verschleißeigenschaften des ersten Matrixwerkstoffes kann es während der Bearbeitung
eines Untergrundes mit dem Bearbeitungswerkzeug durch Reibung mit dem Untergrund zu
einem verstärkten Verschleiß des ersten Matrixwerkstoffes an den Seitenflächen des
Bearbeitungssegmentes kommen. Dieser Verschleiß kann durch die zweiten Hartstoffpartikel
reduziert werden. Die zweiten Hartstoffpartikel können als statistisch verteilte Partikel
dem ersten Matrixwerkstoff beigemischt werden oder die zweiten Hartstoffpartikel werden
gemäß einem definierten zweiten Partikelmuster im ersten Matrixwerkstoff platziert.
Die zweiten Hartstoffpartikel werden insbesondere im Bereich der Seitenflächen des
Bearbeitungssegmentes platziert.
Ausführungsbeispiele
[0016] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnung beschrieben.
Diese soll die Ausführungsbeispiele nicht notwendigerweise maßstäblich darstellen,
vielmehr ist die Zeichnung, wo zur Erläuterung dienlich, in schematischer und/oder
leicht verzerrter Form ausgeführt. Dabei ist zu berücksichtigen, dass vielfältige
Modifikationen und Änderungen betreffend die Form und das Detail einer Ausführungsform
vorgenommen werden können, ohne von der allgemeinen Idee der Erfindung abzuweichen.
Die allgemeine Idee der Erfindung ist nicht beschränkt auf die exakte Form oder das
Detail der im Folgenden gezeigten und beschriebenen bevorzugten Ausführungsform oder
beschränkt auf einen Gegenstand, der eingeschränkt wäre im Vergleich zu dem in den
Ansprüchen beanspruchten Gegenstand. Bei gegebenen Bemessungsbereichen sollen auch
innerhalb der genannten Grenzen liegende Werte als Grenzwerte offenbart und beliebig
einsetzbar und beanspruchbar sein. Der Einfachheit halber sind nachfolgend für identische
oder ähnliche Teile oder Teile mit identischer oder ähnlicher Funktion gleiche Bezugszeichen
verwendet.
[0017] Es zeigen:
- FIGN. 1A, B
- zwei Varianten eines als Kernbohrkrone ausgebildeten Bearbeitungswerkzeuges;
- FIGN. 2A, B
- zwei Varianten eines als Sägeblatt ausgebildeten Bearbeitungswerkzeuges;
- FIG. 3
- ein als Abtragscheibe ausgebildetes Bearbeitungswerkzeug;
- FIGN. 4A-C
- ein Bearbeitungssegment in einer dreidimensionalen Darstellung (FIG. 4A), in einer
Ansicht auf eine Oberseite (FIG. 4B) und in einer Ansicht auf einer Seitenfläche (FIG.
4C);
- FIG. 5
- die Herstellung des Bearbeitungssegmentes der FIGN. 4A-C gemäß dem erfindungsgemäßen
Verfahren, wobei in einer ersten Stufe ein Grünling hergestellt wird und in einer
zweiten Stufe der Grünling zu einem Pressling verdichtet wird; und
- FIGN. 6A-C
- einige Werkzeugkomponenten, die bei der Herstellung des Bearbeitungssegmentes der
FIGN. 4A-C eingesetzt werden.
[0018] FIGN. 1A,
B zeigen zwei Varianten eines als Kernbohrkrone
10A,
10B ausgebildeten Bearbeitungswerkzeuges. Die in FIG. 1A dargestellte Kernbohrkrone 10A
wird im Weiteren als erste Kernbohrkrone und die in FIG. 1B dargestellte Kernbohrkrone
10B als zweite Kernbohrkrone bezeichnet, ausserdem werden die erste und zweite Kernbohrkrone
10A, 10B unter dem Begriff "Kernbohrkrone" zusammengefasst.
[0019] Die erste Kernbohrkrone 10A umfasst mehrere Bearbeitungssegmente
11A, einen rohrförmig ausgebildeten Grundkörper
12A und eine Werkzeugaufnahme
13A. Die Bearbeitungssegmente 11A, die zum Kernbohren eingesetzt werden, werden auch
als Bohrsegmente bezeichnet und der rohrförmig ausgebildete Grundkörper 12A wird auch
als Bohrschaft bezeichnet. Die Bohrsegmente 11A sind fest mit dem Bohrschaft 12A verbunden,
beispielsweise durch Schrauben, Kleben, Löten oder Schweißen.
[0020] Die zweite Kernbohrkrone 10B umfasst ein ringförmiges Bearbeitungssegment
11B, einen rohrförmig ausgebildeten Grundkörper
12B und eine Werkzeugaufnahme
13B. Das ringförmige Bearbeitungssegment 11B, das zum Kernbohren eingesetzt wird, wird
auch als Bohrring bezeichnet und der rohrförmig ausgebildete Grundkörper 12B wird
auch als Bohrschaft bezeichnet. Der Bohrring 11B ist fest mit dem Bohrschaft 12B verbunden,
beispielsweise durch Schrauben, Kleben, Löten oder Schweißen.
[0021] Die Kernbohrkrone 10A, 10B wird über die Werkzeugaufnahme 13A, 13B mit einem Kernbohrgerät
verbunden und im Bohrbetrieb vom Kernbohrgerät in einer Drehrichtung
14 um eine Drehachse
15 angetrieben. Während der Drehung der Kernbohrkrone 10A, 10B um die Drehachse 15 wird
die Kernbohrkrone 10A, 10B entlang einer Vorschubrichtung
16 in ein zu bearbeitendes Werkstück bewegt, wobei die Vorschubrichtung 16 parallel
zur Drehachse 15 verläuft. Die Kernbohrkrone 10A, 10B erzeugt im zu bearbeitenden
Werkstück einen Bohrkern und ein Bohrloch.
[0022] Der Bohrschaft 12A, 12B ist im Ausführungsbeispiel der FIGN. 1A, B einteilig ausgebildet
und die Bohrsegmente 11A bzw. der Bohrring 11B sind fest mit dem Bohrschaft 12A, 12B
verbunden. Alternativ kann der Bohrschaft 12A, 12B zweiteilig aus einem ersten Bohrschaftabschnitt
und einem zweiten Bohrschaftabschnitt ausgebildet sein, wobei die Bohrsegmente 11A
bzw. der Bohrring 11B fest mit dem ersten Bohrschaftabschnitt und die Werkzeugaufnahme
13A, 13B fest mit dem zweiten Bohrschaftabschnitt verbunden ist. Der erste und zweite
Bohrschaftabschnitt werden über eine lösbare Verbindungseinrichtung miteinander verbunden.
Die lösbare Verbindungseinrichtung ist beispielsweise als Steck-DrehVerbindung, wie
in
EP 2 745 965 A1 oder
EP 2 745 966 A1 beschrieben, ausgebildet. Die Ausbildung des Bohrschaftes als einteiliger oder zweiteiliger
Bohrschaft hat keinen Einfluss auf den Aufbau der Bohrsegmente 11A bzw. des Bohrringes
11B.
[0023] FIGN. 2A,
B zeigen zwei Varianten eines als Sägeblatt
20A,
20B ausgebildeten Bearbeitungswerkzeuges. Das in FIG. 2A dargestellte Sägeblatt 20A wird
im Weiteren als erstes Sägeblatt und das in FIG. 2B dargestellte Sägeblatt 20B als
zweites Sägeblatt bezeichnet, ausserdem werden das erste und zweite Sägeblatt 20A,
20B unter dem Begriff "Sägeblatt" zusammengefasst.
[0024] Das erste Sägeblatt 20A umfasst mehrere Bearbeitungssegmente
21A, einen scheibenförmig ausgebildeten Grundkörper
22A und eine Werkzeugaufnahme. Die Bearbeitungssegmente 21A, die zum Sägen eingesetzt
werden, werden auch als Sägesegmente bezeichnet und der scheibenförmig ausgebildete
Grundkörper 22A wird auch als Stammblatt bezeichnet. Die Sägesegmente 21A sind fest
mit dem Stammblatt 22A verbunden, beispielsweise durch Schrauben, Kleben, Löten oder
Schweißen.
[0025] Das zweite Sägeblatt 20B umfasst mehrere Bearbeitungssegmente
21B, einen ringförmig ausgebildeten Grundkörper
22B und eine Werkzeugaufnahme. Die Bearbeitungssegmente 21B, die zum Sägen eingesetzt
werden, werden auch als Sägesegmente bezeichnet und der ringförmig ausgebildete Grundkörper
22B wird auch als Ring bezeichnet. Die Sägesegmente 21B sind fest mit dem Ring 22B
verbunden, beispielsweise durch Schrauben, Kleben, Löten oder Schweißen.
[0026] Das Sägeblatt 20A, 20B wird über die Werkzeugaufnahme mit einer Säge verbunden und
im Sägebetrieb von der Säge in einer Drehrichtung
24 um eine Drehachse
25 angetrieben. Während der Drehung des Sägeblattes 20A, 20B um die Drehachse 25 wird
das Sägeblatt 20A, 20B entlang einer Vorschubrichtung bewegt, wobei die Vorschubrichtung
parallel zur Längsebene des Sägeblattes 20A, 20B verläuft. Das Sägeblatt 20A, 20B
erzeugt im zu bearbeitenden Werkstück einen Sägeschlitz.
[0027] FIG. 3 zeigt eines als Abtragscheibe
30 ausgebildetes Bearbeitungswerkzeug. Die Abtragscheibe 30 umfasst mehrere Bearbeitungssegmente
31, einen Grundkörper
32 und eine Werkzeugaufnahme.
[0028] Die Bearbeitungssegmente 31, die zum Abtragen eingesetzt werden, werden auch als
Abtragsegmente bezeichnet und der scheibenförmig ausgebildete Grundkörper 32 wird
auch als Topf bezeichnet. Die Abtragsegmente 31 sind fest mit dem Topf 32 verbunden,
beispielsweise durch Schrauben, Kleben, Löten oder Schweißen.
[0029] Die Abtragscheibe 30 wird über die Werkzeugaufnahme mit einem Werkzeuggerät verbunden
und im Abtragbetrieb vom Werkzeuggerät in einer Drehrichtung
34 um eine Drehachse
35 angetrieben. Während der Drehung der Abtragscheibe 30 um die Drehachse 35 wird die
Abtragscheibe 30 über ein zu bearbeitendes Werkstück bewegt, wobei die Bewegung der
senkrecht zur Drehachse 35 verläuft. Die Abtragscheibe 30 entfernt die Oberfläche
des zu bearbeitenden Werkstücks.
[0030] FIGN. 4A-C zeigen ein Bearbeitungssegment
41 in einer dreidimensionalen Darstellung (FIG. 4A), in einer Ansicht auf eine Oberseite
des Bearbeitungssegmentes 41 (FIG. 4B) und in einer Ansicht auf eine Seitenfläche
des Bearbeitungssegmentes 41 (FIG. 4C).
[0031] Das Bearbeitungssegment 41 entspricht vom Aufbau und der Zusammensetzung den Bearbeitungssegmenten
11A, 21A, 21B, 31; das als Bohrring ausgebildete Bearbeitungssegment 11B unterscheidet
sich durch seinen ringförmigen Aufbau vom Bearbeitungssegment 41. Die Bearbeitungssegmente
können sich in den Abmessungen und in den Krümmungen der Oberflächen voneinander unterscheiden.
Der grundsätzliche Aufbau der erfindungsgemäßen Bearbeitungssegmente wird anhand des
Bearbeitungssegmentes 41 erklärt und gilt für die Bearbeitungssegmente 11A, 11B der
FIGN. 1A, B, für die Bearbeitungssegmente 21A, 21B der FIGN. 2A, B und für das Bearbeitungssegment
31 der FIG. 3.
[0032] Das Bearbeitungssegment 41 ist aus einer Bearbeitungszone
42 und einer Neutralzone
43 aufgebaut. Die Neutralzone 43 ist erforderlich, wenn das Bearbeitungssegment 41 mit
dem Grundkörper eines Bearbeitungswerkzeuges verbunden werden soll; bei Bearbeitungssegmenten,
die beispielsweise durch Löten oder Kleben mit dem Grundkörper verbunden werden, kann
die Neutralzone 43 entfallen. Die Bearbeitungszone 42 ist aus einem ersten Matrixwerkstoff
44 und ersten Hartstoffpartikeln
45 aufgebaut und die Neutralzone 43 ist aus einem zweiten Matrixwerkstoff
46 ohne Hartstoffpartikel aufgebaut.
[0033] Unter dem Begriff "Hartstoffpartikel" werden sämtliche Schneidmittel für Bearbeitungssegmente
zusammengefasst; dazu gehören vor allem einzelne Hartstoffpartikel, Verbundteile aus
mehreren Hartstoffpartikeln und beschichtete oder gekapselte Hartstoffpartikel. Unter
dem Begriff "Matrixwerkstoff" werden sämtliche Werkstoffe zum Aufbau von Bearbeitungssegmenten
zusammengefasst, in die Hartstoffpartikel eingebettet werden können. Matrixwerkstoffe
können aus einem Werkstoff bestehen oder als Gemisch aus verschiedenen Werkstoffen
zusammengesetzt sein.
[0034] Bearbeitungssegmente, die mit dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Herstellung eines
Bearbeitungssegmentes hergestellt werden, weisen eine Schicht mit ersten Hartstoffpartikeln
45 auf, weitere Schichten mit ersten Hartstoffpartikeln 45 sind nicht vorgesehen.
Als "erste Hartstoffpartikel" werden die Hartstoffpartikel des Bearbeitungssegmentes
41 bezeichnet, die nach der Herstellung des Bearbeitungssegmentes an der Oberseite
einen Überstand gegenüber dem ersten Matrixwerkstoff 44 aufweisen. Hartstoffpartikel,
die beim Bearbeitungssegment 41 vollständig in den ersten Matrixwerkstoff 44 eingebettet
sind, fallen nicht unter die Definition der ersten Hartstoffpartikel.
[0035] Das Bearbeitungssegment 41 wird mit einer Unterseite
47 mit dem Grundkörper des Bearbeitungswerkzeuges verbunden. Bei Bearbeitungssegmenten
zum Kernbohren und Bearbeitungssegmenten zum Abtragen ist die Unterseite der Bearbeitungssegmente
in der Regel eben ausgebildet, wohingegen die Unterseite bei Bearbeitungssegmenten
zum Sägen eine Krümmung aufweist, um die Bearbeitungssegmente an der gekrümmten Stirnfläche
der ring- oder scheibenförmigen Grundkörper befestigen zu können.
[0036] Das Bearbeitungssegment 41 wird mit einer Unterseite
47 mit dem Grundkörper des Bearbeitungswerkzeuges verbunden. Bei Bearbeitungssegmenten
zum Kernbohren und Bearbeitungssegmenten zum Abtragen ist die Unterseite der Bearbeitungssegmente
in der Regel eben ausgebildet, wohingegen die Unterseite bei Bearbeitungssegmenten
zum Sägen eine Krümmung aufweist, um die Bearbeitungssegmente an der gekrümmten Stirnfläche
der ring- oder scheibenförmigen Grundkörper befestigen zu können.
[0037] Die ersten Hartstoffpartikel 45 sind gemäß einem definierten Partikelmuster im ersten
Matrixwerkstoff 44 angeordnet (FIG. 4B) und weisen an einer der Unterseite 47 gegenüberliegenden
Oberseite
48 des Bearbeitungssegmentes 41 einen Überstand
T1 gegenüber dem ersten Matrixwerkstoff 44 auf. Im Ausführungsbeispiel der FIGN. 4A-C
umfasst das Bearbeitungssegment 41 eine Anzahl von 9 ersten Hartstoffpartikeln 45,
die an der Oberseite 48 überstehen. Die Anzahl der ersten Hartstoffpartikel 45 und
das definierte Partikelmuster, in dem die ersten Hartstoffpartikel 45 im ersten Matrixwerkstoff
44 angeordnet sind, sind an die Anforderungen des Bearbeitungssegmentes 41 angepasst.
Die ersten Hartstoffpartikel 45 entstammen in der Regel einer Partikelverteilung,
die durch einen minimalen Durchmesser, einen maximalen Durchmesser und einen mittleren
Durchmesser charakterisiert ist.
[0038] Aufgrund der Partikelverteilung der ersten Hartstoffpartikeln 45 zwischen dem minimalen
und maximalen Durchmesser können die Überstände der ersten Hartstoffpartikel 45 entsprechend
variieren. Im Ausführungsbeispiel weisen sämtliche ersten Hartstoffpartikel 45 einen
Überstand von mehr als 400 µm gegenüber dem umgebenden ersten Matrixwerkstoff 44 auf.
[0039] Die in den FIGN. 1A, B, FIGN. 2A, B und FIG. 3 gezeigten erfindungsgemäßen Bearbeitungswerkzeuge,
die für die Bearbeitung von Betonwerkstoffen vorgesehen sind, weisen eine definierte
Drehrichtung auf. In Drehrichtung des Bearbeitungswerkzeuges betrachtet kann zwischen
einem vorderseitigen Bereich und einem rückseitigen Bereich eines Hartstoffpartikels
45 unterschieden werden. Das Bearbeitungssegment 41 eignet sich aufgrund seiner Geometrie
mit einer ebenen Unterseite als Bohrsegment für die Kernbohrkrone 10A.
[0040] Die Drehrichtung 14 der Kernbohrkrone 10A definiert einen vorderseitigen Bereich
51 und einen rückseitigen Bereich
52. Die Bearbeitung von Betonwerkstoffen erfolgt in den vorderseitigen Bereichen 51
der ersten Hartstoffpartikel 45 und die Bearbeitungsrate hängt wesentlich von der
Größe des Überstandes der ersten Hartstoffpartikel in den vorderseitigen Bereichen
51 ab. Die ersten Hartstoffpartikel 45 weisen im vorderseitigen Bereich 51 einen vorderseitigen
Überstand
Tfront und im rückseitigen Bereich einen rückseitigen Überstand
Tback auf, die im Ausführungsbeispiel übereinstimmen. Alternativ können die ersten Hartstoffpartikel
45 unterschiedliche vorderseitige Überstände T
front und rückseitige Überstände T
back aufweisen.
[0041] Die Herstellung des Bearbeitungssegmentes 41 erfolgt mithilfe des erfindungsgemäßen
Verfahrens in drei Stufen: In einer ersten Stufe wird ein Grünling
53 hergestellt, in einer zweiten Stufe wird der Grünling 53 zu einem Pressling
54 verdichtet und in einer dritten Stufe wird der Pressling 54 zum Bearbeitungssegment
41 weiterverarbeitet.
FIG. 5 zeigt den Grünling 53 und den Pressling 54. Der Grünling 53 wird aus dem ersten Matrixwerkstoff
44 und den ersten Hartstoffpartikeln 45 aufgebaut. Der Grünling 53 wird unter Druckeinwirkung
verdichtet, bis der Pressling 54 im Wesentlichen die Endgeometrie des Bearbeitungssegmentes
41 aufweist. Als Verfahren, die eine Druckeinwirkung auf den Grünling 53 erzielen,
eignen sich beispielsweise Kaltpressverfahren oder Warmpressverfahren. Bei Kaltpressverfahren
wird der Grünling 53 ausschließlich einer Druckeinwirkung ausgesetzt, während der
Grünling 53 bei Warmpressverfahren neben der Druckeinwirkung einer Temperatureinwirkung
bis zu Temperaturen von ca. 200 °C ausgesetzt wird. Der Pressling 54 wird unter Temperatureinwirkung
beispielsweise beim Sintern oder durch Infiltrieren zum Bearbeitungssegment 41 weiterverarbeitet.
[0042] FIGN. 6A-C zeigen einige Werkzeugkomponenten, die bei der Herstellung des Bearbeitungssegmentes
41 mithilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens eingesetzt werden. Die Werkzeugkomponenten
umfassen einen Unterstempel
61, eine Matrize
62 und einen Oberstempel
63, wobei der Unterstempel 61 auch als erster Pressstempel und der Oberstempel 63 als
zweiter Pressstempel bezeichnet wird. FIGN. 6B und 6C zeigen den Unterstempel 61 im
Detail.
[0043] Der Aufbau des Grünlings 53 erfolgt in der Matrize 62 mit einer Querschnittsfläche,
die der gewünschten Geometrie des Grünlings 53 entspricht. Die Matrize 62 weist an
der Unterseite eine erste Öffnung auf, in die der Unterstempel 61 verschiebbar ist,
und an der Oberseite eine zweite Öffnung, in die der Oberstempel 63 verschiebbar ist.
Der Unterstempel 61 weist in der Pressfläche Vertiefungen
64 auf, deren Anordnung dem definierten Partikelmuster der ersten Hartstoffpartikel
45 entspricht.
[0044] Der Grünling 53 wird von oben nach unten aufgebaut. Die ersten Hartstoffpartikel
45, die beim Bearbeitungssegment 41 an der Oberseite 48 überstehen und den Betonwerkstoff
bearbeiten, werden in die Vertiefungen 64 des Unterstempels 61 platziert. Auf die
platzierten ersten Hartstoffpartikel 45 wird der erste Matrixwerkstoff 44 aufgetragen,
wobei der erste Matrixwerkstoff 44 in einer Lage oder in mehreren Lagen aufgetragen
werden kann. Der erste Matrixwerkstoff 44 wird mithilfe eines Füllschuhs in die Matrize
62 eingefüllt, bis die gewünschte Füllhöhe erreicht ist. Der fertige Grünling 53 wird
unter Druckeinwirkung mithilfe des Unterstempels 61 und des Oberstempels 63 zum Pressling
54 verdichtet.
[0045] Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren werden Bearbeitungssegmente 41 hergestellt, bei
denen bereits die Grünlinge 53 einen Überstand der ersten Hartstoffpartikel 45 gegenüber
dem ersten Matrixwerkstoff 44 aufweisen. Das Verdichten des Grünlings 53 zum Pressling
54 erfolgt mithilfe des speziellen Unterstempels 61, der bereits beim Aufbau des Grünlings
53 eingesetzt wurde. Das Verdichten des Grünlings 53 erfolgt in einer Pressrichtung
senkrecht zur Querschnittsfläche des Grünlings 53. Die Vertiefungen 64 in der Pressfläche
des Unterstempels 61 weisen eine Anordnung auf, die dem definierten Partikelmuster
der ersten Hartstoffpartikel 45 entspricht. Mithilfe des speziellen Unterstempels
61 können die Bearbeitungssegmente 41 erzeugt werden, die für die Trockenbearbeitung
von Betonwerkstoffen geeignet sind.
[0046] Bei direktem Kontakt zwischen den ersten Hartstoffpartikeln 45 und den Vertiefungen
64 des Unterstempels 61 kann es zu einem erhöhten Verschleiß des Unterstempels 61
kommen. Um den Verschleiß des Unterstempels 61 zu reduzieren, sollte ein direkter
Kontakt der ersten Hartstoffpartikel 45 mit dem Unterstempel 61 vermieden werden.
Als Maßnahmen eignen sich das Auftragen einer Schutzschicht in die Vertiefungen 64
vor dem Platzieren der ersten Hartstoffpartikel 45 und/oder die Verwendung von umhüllten
ersten Hartstoffpartikeln.
[0047] Vor dem Platzieren der ersten Hartstoffpartikel 45 kann eine Schutzschicht des ersten
Matrixwerkstoffes 44 in die Vertiefungen des Unterstempels 61 aufgetragen werden.
Alternativ kann eine Schutzschicht eines zweiten Matrixwerkstoffes in die Vertiefungen
64 des Unterstempels 61 aufgetragen werden, wobei der zweite Matrixwerkstoff vom ersten
Matrixwerkstoff 44 verschieden ist. Bei Verwendung eines zweiten Matrixwerkstoffes,
der vom ersten Matrixwerkstoff 44 verschieden ist, können Matrixwerkstoffe mit unterschiedlichen
Verschleißeigenschaften eingesetzt werden. Der zweite Matrixwerkstoff dient zum Schutz
des Unterstempels 61 beim Verdichten des Grünlings 53 und sollte beim fertigen Bearbeitungssegment
möglichst schnell entfernt werden können, um die ersten Hartstoffpartikel 45, die
den Untergrund bearbeiten, freizustellen. Ein zweiter Matrixwerkstoff mit einer höheren
Verschleißrate als der erste Matrixwerkstoff 44 lässt sich schnell entfernen.
[0048] Die Verwendung von umhüllten ersten Hartstoffpartikeln hat den Vorteil, dass die
ersten Hartstoffpartikel 45 nicht in direktem Kontakt mit dem Unterstempel 61 kommen
und der Verschleiß des Unterstempels 61 reduziert werden kann. Als Hüllwerkstoff für
die ersten Hartstoffpartikel 45 kann der erste Matrixwerkstoff 44 verwendet werden.
Alternativ kann ein zweiter Matrixwerkstoff als Hüllwerkstoff für die ersten Hartstoffpartikel
45 verwendet werden, wobei der zweite Matrixwerkstoff vom ersten Matrixwerkstoff 44
verschieden ist. Bei Verwendung eines Hüllwerkstoffs, der vom ersten Matrixwerkstoff
44 verschieden ist, können Matrixwerkstoffe mit unterschiedlichen Verschleißeigenschaften
eingesetzt werden. Der Hüllwerkstoff dient zum Schutz des Unterstempels 61 beim Verdichten
und sollte beim fertigen Bearbeitungssegment möglichst schnell entfernt werden können,
um die ersten Hartstoffpartikel 45, die den Betonwerkstoff bearbeiten, freizustellen.
[0049] Abhängig von den Verschleißeigenschaften des ersten Matrixwerkstoffes 44 kann es
während der Bearbeitung eines Untergrundes mit dem Bearbeitungssegment 41 durch Reibung
mit dem Untergrund zu einem verstärkten Verschleiß des ersten Matrixwerkstoffes 44
an den Seitenflächen des Bearbeitungssegmentes kommen. Dieser Verschleiß kann durch
zweite Hartstoffpartikel reduziert werden. Die zweiten Hartstoffpartikel können als
statistisch verteilte Partikel dem ersten Matrixwerkstoff 44 beigemischt werden oder
die zweiten Hartstoffpartikel werden gemäß einem definierten zweiten Partikelmuster
im ersten Matrixwerkstoff 44 platziert. Die zweiten Hartstoffpartikel werden insbesondere
im Bereich der Seitenflächen des Bearbeitungssegmentes 41 platziert.
1. Verfahren zur Herstellung eines Bearbeitungssegmentes (11A, 11B; 21A, 21B; 31; 41),
mit den Schritten:
▪ ein Grünling (53) wird aus einem ersten Matrixwerkstoff (44) und ersten Hartstoffpartikeln
(45) aufgebaut,
▪ der Grünling (53) wird unter Druckeinwirkung zu einem Pressling (54) verdichtet
und
▪ der Pressling (54) wird unter Temperatureinwirkung oder durch Infiltrieren zum Bearbeitungssegment
(41) weiterverarbeitet,
dadurch gekennzeichnet, dass beim Herstellen des Grünlings (53) die ersten Hartstoffpartikel (45) in Vertiefungen
(64) eines Pressstempels (61) platziert werden und der erste Matrixwerkstoff (44)
auf die ersten Hartstoffpartikel (45) aufgetragen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Pressstempel (61) mit den Vertiefungen (64) beim Verdichten des Grünlings (53)
verwendet wird.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, dass vor dem Platzieren der ersten Hartstoffpartikel (45) eine Schutzschicht des ersten
Matrixwerkstoffes (44) in die Vertiefungen (64) des Pressstempels (61) aufgetragen
wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, dass vor dem Platzieren der ersten Hartstoffpartikel (45) eine Schutzschicht eines zweiten
Matrixwerkstoffes in die Vertiefungen (64) des Pressstempels (61) aufgetragen wird,
wobei der zweite Matrixwerkstoff vom ersten Matrixwerkstoff (44) verschieden ist.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass erste Hartstoffpartikel (45) verwendet werden, die von einem Hüllwerkstoff umhüllt
sind, wobei der Hüllwerkstoff dem ersten Matrixwerkstoff (44) entspricht.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass erste Hartstoffpartikel (45) verwendet werden, die von einem Hüllwerkstoff umhüllt
sind, wobei der Hüllwerkstoff vom ersten Matrixwerkstoff (44) verschieden ist.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass dem ersten Matrixwerkstoff (44) zweite Hartstoffpartikel beigemischt werden, wobei
ein mittlerer Partikeldurchmesser der zweiten Hartstoffpartikel kleiner als ein mittlerer
Partikeldurchmesser der ersten Hartstoffpartikel (45) ist.