[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer Tür oder eines Fensters,
insbesondere eines Tür- oder Fensterrahmens, bei dem an wenigstens ein Rahmenprofil
des Flügels oder des Rahmens ein Rahmenteil befestigt wird. Das Rahmenprofil kann
z.B. aus Kunststoff, Aluminium, Holz oder einem Verbund aus Kombinationen von Werkstoffen,
z.B. der zuvor genannten Werkstoffe sein. Ein Rahmenteil im Sinne der Erfindung kann
jegliches Bauteil sein, das vorgesehen ist, mit einem Rahmenprofil verbunden zu werden,
insbesondere um an dem Rahmen eine gewünschte Funktion zu erschließen, z.B. die Verriegelbarkeit
eines Flügels am Rahmen.
[0002] Fenster oder Türen weisen im Wesentlichen einen Rahmen auf, der sodann je nach Ausführung
als Fensterrahmen bzw. als Türrahmen bezeichnet wird, und einen Flügel auf. Die Flügel
sind üblicherweise am Rahmen verschieblich oder verschwenkbar befestigt und können
mit dem Rahmen verriegelt werden. Rahmen, insbesondere auch die Flügel können aus
Rahmenprofilen bzw. Flügelprofilen zusammengesetzt sein. Nachfolgend werden zur Vereinfachung
der Terminologie bei dieser Erfindungsbeschreibung sowohl die Profile des feststehenden
Rahmens als auch die Profile des beweglichen Flügels einheitlich als Rahmenprofile
bezeichnet.
[0003] In der Regel weisen die Rahmen an einem oder mehreren der Rahmenprofile, aus denen
der Rahmen gebildet ist wenigstens ein Rahmenteil auf, das fest mit dem Rahmenprofil
verbunden ist, bzw. bei der Herstellung des Rahmens mit dem Rahmenprofil zu verbinden
ist.
[0004] Ein Beispiel eines solchen Rahmenteils ist ein Verriegelungselement, worunter ein
Teil des Verriegelungssystems eines Tür- oder Fensterrahmens verstanden wird, z.B.
das sogenannte Schließblech, welches beim Schließen, die Verriegelungszapfen der Tür-
oder Fensterverriegelung aufnehmen, die am Flügel angeordnet sind.
[0005] Ein solches Schließblech kann z.B. vorgesehen sein um die rollenförmigen oder auch
pilzkopfförmigen Verriegelungszapfen des Flügels aufzunehmen und stellt somit die
funktionelle Bedienbarkeit von Türen oder Fenstern her.
[0006] Auch die Flügel können an einem oder mehreren der Rahmenprofile, aus denen der Flügel
gebildet ist, wenigstens ein Rahmenteil aufweisen, das fest mit einem Rahmenprofil
des Flügels verbunden ist, bzw. bei der Herstellung des Flügels mit dem Rahmenprofil
zu verbinden ist.
[0007] Ein Beispiel eines solchen Rahmenteils ist z.B. ein im Rahmenprofil ortsfestes Führungselement
zur Führung einer im Flügel und im Führungselement beweglichen Schubstange mittels
der beim Schließen, die Verriegelungselemente, z.B. Verriegelungszapfen der Tür- oder
Fensterverriegelung bewegt werden, insbesondere welche in Schließbleche eingreifen
können.
[0008] Andere Beispiele von Rahmenteilen können z.B. Flügelheber oder Flügelbremsen oder
sonstige Bauteile sein. Rahmenteile können beispielsweise als Druckgussteile oder
Spritzgussteile ausgebildet sein. Allgemein werden bisher Rahmenteile jeglicher Art,
beispielsweise die genannten Schließbleche so am Rahmenprofil platziert, dass sie
mit wenigstens einer Schraube mit dem Rahmenprofil verschraubt werden, insbesondere
wobei eine jeweilige Schraube durch das Material des Rahmenprofils hindurchgeschraubt
wird, z.B. durch dessen Glasaufnahmenut. Insbesondere ist es dabei vorgesehen, dass
das Rahmenteil mit einer oder mit mehreren Schrauben, mit einem im Inneren des Rahmenprofils
eingesetzten Verstärkungsstahlprofil fest verschraubt werden. Ein solches Verstärkungsstahlprofil
wird häufig bei nicht-metallischen Tür- oder Fensterrahmen im Inneren der Rahmenprofile
eingesetzt, insbesondere bei Kunststoffrahmenprofile, um eine genügende Maßhaltigkeit
und Stabilität zu gewährleisten.
[0009] Da die Montage der Rahmenteile, z.B. der Schließbleche durch das Verschrauben zeitintensiv
ist, sind Verfahren zur Automatisierung entwickelt worden, bei denen die Befestigung
der Rahmenteile an einem Rahmenprofil maschinell erfolgt.
[0010] Sowohl die manuelle, als auch die automatisierte Schraubenmontage haben den großen
Nachteil, dass sich durch die Schrauben- oder Bohrlöcher im Rahmenprofil, z.B. solchen
aus Kunststoff die Wärmeisolierung, Dichtigkeit, Steifigkeit und Festigkeit des Rahmenprofils
und somit der gesamten Tür bzw. des Fensters, bzw. des gesamten Tür- oder Fensterrahmens
verschlechtert.
[0011] Auch ist die Festigkeit der Verbindung zwischen Rahmenteil und Rahmenprofil nicht
immer reproduzierbar. Es kann zu Spannungsspitzen im Werkstoff im Bereich um die kraftschlüssigen
Verbindungen herum kommen. Im Bereich solcher Spannungsspitzen kann ein Rahmenprofil
zu einem vorzeitigen Materialversagen neigen.
[0012] Darüber hinaus bergen insbesondere die Rahmenteile, die im/auf dem unteren horizontal
verlaufenden Rahmenprofil eines Tür- oder Fensterrahmes oder - flügels montiert sind,
den Nachteil in sich, dass Wasser - u.a. bedingt durch die Kapillarwirkung - über
die Schrauben ins Innere des Hohlprofils und in die Stahlverstärkungskammer eindringen
kann.
[0013] In der Folge kann sich Rost als Korrosionsprodukt bilden. Rost ist porös und schützt
nicht vor weiterer Zersetzung. Dieses Problem ist für wasserführende Profilbereiche
bekannt und bedarf einer Lösung. Eine weitere negative Auswirkung ist, dass das Wasser
möglicherweise den Weg aus der Fensterkonstruktion findet (z.B. über das Ecklager)
und ins Haus läuft.
[0014] Außerdem werden im Durchschnitt pro Schließblech als Beispiel eines Rahmenteils drei
Schrauben zur Befestigung mit dem Rahmenprofil des Blendrahmens benötigt. Je nach
Größe des Fensters/der Tür, werden eine Vielzahl von Rahmenteilen in unterschiedlichen
Formen an verschiedenen Positionen der einzelnen Rahmen oder Flügel umlaufend angebracht.
Selbst wenn ein motorbetriebener Schraubendreher und Bohrlehren eingesetzt werden,
ist die Montage zeit- und kostenaufwendig. Diese aufwändige Montage erfordert viel
Zeit. Ein weiterer Nachteil ist, dass bei einem nicht korrekten Setzen der Schrauben
diese nicht in das Verstärkungsstahlprofil treffen, sondern an diesem abrutschen und
somit nicht den vorgesehenen Zweck erfüllen.
[0015] Um ein bisheriges Rahmenteil versetzen zu können oder gegen ein anderes zu tauschen,
muss dieses abgeschraubt werden und die ursprünglichen Bohrlöcher oder Schraubenlöcher
müssen geschlossen werden.
[0016] Die Aufgabe der Erfindung besteht somit darin, die oben genannten Nachteile zu überwinden,
ohne die Funktionsfähigkeit, die die Rahmenteile erfüllen müssen, zu beeinträchtigen.
Insbesondere ist es eine Aufgabe Rahmenteile an einem Rahmenprofil zu befestigen,
ohne in dessen Material und Statik einzugreifen, insbesondere ohne die Dichtigkeit
zu beeinflussen.
[0017] Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren zur Herstellung einer Tür oder eines
Fensters, insbesondere eines Tür- oder Fensterrahmens, bei dem an wenigstens ein Rahmenprofil
des Flügels oder des Rahmens ein Rahmenteil befestigt wird, wobei das Rahmenteil mit
einem Klebemittel, insbesondere ausschließlich nur mit einem Klebemittel, an dem Rahmenprofil
stoffschlüssig und/oder mittels einer Rastverbindung, insbesondere ausschließlich
nur mittels einer Rastverbindung an dem Rahmenprofil befestigt wird.
[0018] Das Rahmenprofil kann bei der Ausführung des Verfahrens bereits ein integraler Bestandteil
eines hergestellten Rahmens oder Flügels sein oder es ist vorgesehen, das Rahmenprofil
erst nach der Anbringung des Rahmenteils mit anderen Rahmenprofilen zum Rahmen oder
Flügel zusammenzufügen.
[0019] Durch die Befestigung mittels einer Rastverbindung und/oder einer Klebung wird erzielt,
dass zum Zweck der Befestigung kein invasiver Eingriff in das Rahmenprofil erfolgen
muss. Ein Rahmenprofil durchdringende Befestigungsmittel können vorzugsweise vollständig
entfallen.
[0020] Bei der Rastverbindung kann wenigstens ein erstes Rastelement, vorzugsweise mehrere
erste Rastelemente am Rahmenteil, z.B. an dessen zum Rahmenprofil weisenden Unterseite
mit wenigstens einem zweiten Rastelement, vorzugsweise mehrere zweite Rastelement
am Rahmenprofil in eine Zusammenwirkung gebracht werden.
[0021] In dieser Zusammenwirkung verrasten die Rastelemente vorzugsweise so, dass das Rahmenteil
am Rahmenprofil nach der Verrastung ortsfest befestigt ist. Für die Verrastung können
die ersten und zweiten Rastelemente korrespondierend ausgebildet sein. Z.B. kann ein
erstes Rastelement als Rastvorsprung ausgebildet sein, der in eine als zweites Rastelement
vorgesehene Rastausnehmung, insbesondere hinterschnittene Rastausnehmung eingreift.
Erstes und zweites Rastelement können z.B. auch als miteinander verhakende Hakenelemente
ausgebildet sein. Erstes und zweites Rastelement können allgemein z.B. formschlüssig
und/oder kraftschlüssig miteinander verbindbar und vorzugsweise auch wieder lösbar
sein.
[0022] Insbesondere kann unter einer Rastverbindung eine solche Verbindung zwischen Rahmenteil
und Rahmenprofil verstanden werden, die bei einer Kraftausübung auf das Rahmenteil
in Richtung zum Rahmenprofil bei Überschreiten einer Grenzkraft, mit der ein Rastwiderstand
überwunden wird, in der Zusammenwirkung der Rastelemente entsteht. Diese oder eine
andere, insbesondere ähnliche Grenzkraft müsste auch zur Lösung der Verbindung aufgewendet
werden, so dass das Rahmenteil an dem Rahmenprofil selbst unter Krafteinwirkung bis
zum Überschreiten der Grenzkraft ortsfest befestigt ist.
[0023] Die Erfindung kann auch vorsehen eine Rastverbindung mit einer Verklebung zu kombinieren.
[0024] Durch die Befestigung mit einem Klebemittel wird nicht nur erreicht, dass die gewünschte
Verbindung zwischen dem Profilelement und dem Rahmenteil erzielt wird, sondern auch,
dass das Klebemittel eine Dichtfunktion erfüllen kann. Z.B. kann das Klebemittel verhindern,
dass Feuchtigkeit in Bereich zwischen dem Rahmenprofil und dem Rahmenteil eindringen
kann, insbesondere, wenn die Verbindung so ausgeführt wird, dass das Klebemittel alle
Spaltbereiche zwischen Rahmenteil und Rahmenprofil ausfüllt, bevorzugt somit das Klebemittel
vollflächig zwischen Rahmenteil und Rahmenprofil angeordnet ist oder zumindest so,
dass es Durchdringungen im Rahmenprofil dichtend umgibt oder in diese eindringt.
[0025] So können mit der Erfindung problemlos bisherige im Bestand verschraubte Rahmenteile
gegen neue Rahmenteile ersetzt werden, wobei mit dem Klebemittel neben der Befestigung
des neuen Rahmenteils gleichzeitig auch eine Abdichtung der bisherigen Schraubenlöcher
erfolgen kann. Rastverbindungen werden hingegen vorzugsweise in Neuanlagen von Fenstern
oder Türen eingesetzt.
[0026] Auch beim Befestigen von Rahmenteilen durch Verschrauben hat die Erfindung Vorteile,
weil mit dem Klebemittel auch hier erreicht werden kann, dass die bei der Befestigung
erzeugten Durchdringungen im Material des Rahmenprofils direkt bei der Befestigung
durch das Klebemittel abgedichtet werden.
[0027] Besonders bevorzugt ist hingegen eine Ausführung des Verfahrens, bei der ein Rahmenteil
ausschließlich nur mit einem Klebemittel am Rahmenprofil befestigt wird, insbesondere
stoffschlüssig befestigt wird, oder ausschließlich nur mittels einer Rastverbindung,
insbesondere also ohne Verletzung des Materials des Rahmenprofils.
[0028] Diese Lösung, bei der Rahmenteile vorgeschlagen werden, die mit dem Rahmenprofil
adhäsiv stoffschlüssig oder rastend verbunden werden, anstatt die Rahmenteile mit
dem Rahmenprofil zu verschrauben, bieten wesentliche Vorteile. Auf Bohrlöcher sowie
Schrauben kann verzichtet werden, was das Eindringen von Wasser ins Profilinnere verhindert
und eine Gewichtsersparnis mit sich bringt.
[0029] Die Teilevielfalt in der Fertigung und bei der Lagerung nimmt ab. Es sind weniger
Prozessschritte nötig. Des Weiteren kann das Klebemittel am Rahmenprofil und Rahmenteil
bzw. zwischen diesen als Dichtmasse dienen, somit sammeln sich Wasser, Salz und anderen
Medien nicht unter dem Rahmenteil und können nicht in das Innere des Rahmens bzw.
dessen Rahmenprofil eindringen.
[0030] Als zusätzlichen Nutzen werden die zur Verstärkung dienenden Armierungsstähle im
Inneren des Rahmenprofils nicht beansprucht (z. B. kein Wirken von Torsionskräften)
und in der Folge wird eine mögliche Korrosion verhindert. Spannungsspitzen im Werkstoff
werden verhindert. Das Nachrüsten von Rahmenteilen (auch auf der Baustelle) ist deutlich
einfacher, da nicht in Stahl geschraubt werden muss, sondern lediglich geklebt werden
muss. Darüber hinaus kann durch eine Klebetechnik die Montagegeschwindigkeit gesteigert
und rationalisiert werden. Der Verzicht auf Schrauben bringt einen weiteren Vorteil
mit sich gegenüber der herkömmlichen Montage. Bei der herkömmlichen Montage ist es
bislang erforderlich, dass das Rahmenteil, z.B. ein Schließblech, so auf dem Rahmen
angeordnet sein muss, dass zumindest eine Befestigungsschraube in einen Verstärkungsstahl
im Rahmenprofil eingreift.
[0031] Bei dem erfindungsgemäßen Befestigen durch Kleben oder Verrasten ist das Durchbohren
der zu verbindenden Elemente mit Schrauben nicht mehr nötig. Das Kleben / Verrasten
ist somit eine zerstörungsfreie Technologie, die neue konstruktive Freiheiten in der
Gestaltung der Rahmen an sich ermöglicht, denn die Rahmenteile können nun frei positioniert
werden, da ein metallischer "Unterbau" nicht mehr erforderlich ist, der bislang im
Stand der Technik durch das Verstärkungsprofil gebildet wurde.
[0032] Darüber hinaus können insbesondere beim Verkleben Rahmenteile umgerüstet oder nachgerüstet
werden ohne Rückstände am Rahmen. Das Ankleben / Verrasten von Rahmenteilen bringt
auch neue konstruktive Freiheiten in der Gestaltung der Rahmenprofile bzw. der daraus
gebildeten Blendrahmen mit sich. Schraubkanäle im Blendrahmenprofil und Raum für Schrauben
innerhalb des Rahmens sind nicht mehr erforderlich. Diese Räume sind frei verfügbar
und können anderweitig genutzt werden. Darüber hinaus gestalten sich die Rahmenprofile
übersichtlicher, wodurch sich der Fertigungsprozess der Rahmenprofile vereinfacht,
insbesondere wenn diese als Kunststoffprofile ausgebildet sind.
[0033] Bei der Gestaltung der Klebeverbindung sind viele Varianten denkbar.
[0034] Klebeverbindungen sind stoffschlüssige Verbindungen gleichartiger oder verschiedener
Werkstoffe durch nichtmetallische Zusatzwerkstoffe (Klebstoffe). Geklebt wird mit
oder ohne Druck- bzw. Wärmeeinwirkung. Die Haftfestigkeit (Adhäsionskraft) des Klebstoffes
an der Bauteil-Oberfläche und die innere Festigkeit des Klebstoffes (Kohäsionskraft)
bestimmen die Haltbarkeit der Klebeverbindung.
[0035] Klebeverbindungen sind kostengünstig herzustellen. Die Verbindungen können zwischen
den Flächen von Rahmenprofil und Rahmenteil auch Dichtfunktion haben.
[0036] Adhäsiv stoffschlüssige Klebeverbindungen können reversibel, also lösbar, oder irreversibel,
also nicht lösbar, ausgestaltet sein. Bei der Erfindung kann beides alternativ vorgesehen
sein, wobei die reversible Ausgestaltung bevorzugt ist.
[0037] Beim Kleben unterscheidet man zwischen physikalisch abbindenden Klebstoffen (ohne
stoffliche Veränderung) und Kleben mit chemisch reagierenden Klebstoffen ohne stoffliche
Veränderung. Diese Klebeverbindungen sind nicht lösbar.
[0038] Beim Kleben mit chemisch reagierenden Klebstoffen mit Makromolekularbildung (Polymerisation)
entstehen nicht lösbare Verbindungen. Weitere Differenzierungen sind mit Klebstoff
vorbeschichtete Materialien und Klebstoffe mit kombiniertem Verfestigungsmechanismus.
[0039] In einer bevorzugten Ausführung, die schon mehrfach exemplarisch genannt wurde, kann
es die Erfindung vorsehen, dass als Rahmenteil ein Teil der Schließvorrichtung, insbesondere
ein ortsfestes Teil der Schließvorrichtung, bevorzugt ein Schließblech zur Aufnahme
von Riegelzapfen, an dem Rahmenprofil klebend oder durch Verrrastung befestigt wird.
[0040] Ebenso kann es eine Ausführung vorsehen, ein Führungselement zur Führung einer beweglichen
Schubstange durch Kleben oder Verrasten mit dem Rahmenprofil eines Flügels zu verbinden.
Durch ein solches Führungselement kann eine Schubstange verschiebbar hindurchreichen.
[0041] Sollen Rahmenteile im Nachhinein versetzt werden, ist ein Ablösen der Rahmenteile,
z.B. der Schließbleche ohne Beschädigung des Rahmenprofils möglich, wenn eine reversible
Verbindung mit dem Klebemittel oder eine wieder lösbare Rastverbindung erstellt wurde.
[0042] Bisher bestand im Reparaturfall keine Möglichkeit, vorhandene Löcher im Rahmen zu
schließen. Durch die Klebeverbindung können Rahmenteile, z.B. Schließbleche nachträglich
nachgerüstet werden oder vorhandene Rahmenteile können entfernt oder versetzt werden.
[0043] Bevorzugt wird das Rahmenteil, wie z.B. ein Schließblech, mit seiner Unterseite auf
einer Oberfläche, z.B. der Falzfläche des Rahmenprofils befestigt, insbesondere dadurch,
dass das Klebemittel zwischen die beiden Teile gefügt wird oder dadurch, dass die
Verrastung zwischen der Unterseite des Rahmenteils und der Falzfläche wirkt.
[0044] Bei einer Verrastung kann es die Erfindung - wie eingangs genannt - vorsehen, dass
das Rahmenteil wenigstens ein erstes Rastelement, insbesondere an seiner Unterseite
aufweist, das in eine rastende Zusammenwirkung mit wenigstens einem zweiten korrespondierenden
Rastelement des Rahmenprofils gebracht wird.
[0045] Vorzugsweise ist das wenigstens eine zweite Rastelement auf/an der Falzfläche des
Rahmenprofils angeordnet.
[0046] Besonders bevorzugt kann das wenigstens eine zweite Rastelement, insbesondere jedes
von mehreren zweiten Rastelementen, über die gesamte axiale Länge des Rahmenprofils
(insbesondere abgesehen von endseitigen Gehrungsabschnitten) hinweg erstreckt sein,
insbesondere auf / an der Falzfläche. Es können z.B. das oder die zweiten Rastelemente
im Stangpressverfahren bei der Herstellung der Rahmenprofile direkt an diesen ausgebildet
werden. Hierdurch sind die zweiten Rastelemente vorzugsweise einstückig mit dem Rahmenprofil.
[0047] Aufgrund der Erstreckung des / der zweiten Rastelemente über die gesamte Längserstreckung
des Rahmenprofils ergibt sich die Möglichkeit ein Rahmenelement an beliebigen Positionen
des Rahmenprofils zu befestigen, da dessen erste(s) Rastelement(e) an jeder Position
der Längserstreckung des Rahmenprofils (insbesondere abgesehen von endseitigen Gehrungsabschnitten)
in derselben Weise mit dem/den zweiten Rastelement(en) zusammenwirkt. Hierdurch ergibt
sich eine besonders gute Justierbarkeit des Rahmenteils gegenüber dem Rahmenprofil.
[0048] Das wenigstens eine erste Rastelement kann vorzugsweise über die gesamte parallel
zur Längserstreckung des Rahmenprofils verlaufende Länge des Rahmenteils erstreckt
sein. So wird die Zusammenwirkungslänge beider Rastelemente maximiert.
[0049] Bei der Verklebungsmethode sind für das Klebemittel der Einsatz von doppelseitigen
Klebebändern, als auch elastische erhärtende, insbesondere aushärtbare, bei der Applikation
flüssige oder zumindest verformbare Klebemittel, wie z.B. Kunststoffe, insbesondere
die mit oder ohne Druck in oder durch das Rahmenteil in den Klebebereich zwischen
den Teilen einbringbar sind, möglich.
[0050] Dabei füllt der unter Druck eingebrachte flüssige und aushärtbare Kunststoff den
Raum zwischen Rahmenprofil und Rahmenteil. Bevorzugt werden alle Hohlräume zwischen
den beiden Elementen vollständig ausgefüllt, insbesondere auch die Aufnahmenut wird
mit Klebemittel gefüllt. Somit entsteht bei dieser Ausführungsform und Verbindungsart
eine formschlüssige Verbindung zwischen Rahmenteil und Rahmenprofil.
[0051] Die Erfindung kann vorsehen, dass eine chemische Vorbehandlung durch Aktivieren (Primern)
zumindest einer der Oberflächen der beiden zu fügenden Teile, bevorzugt von beiden
Oberflächen durchgeführt wird oder eine mechanische Vorbehandlung zumindest einer
der Oberflächen der beiden zu fügenden Teile, bevorzugt von beiden Oberflächen durchgeführt
wird wie z. B. das Aufrauen der Oberfläche, z.B. mittels Schleifen oder Plasma- oder
Coronabehandlung, bei der die Oberfläche durch Abflämmen eine saubere und sehr haftfähige
Struktur erhält.
[0052] In vielen Fällen haben sich mechanische Oberflächenbehandlungen als die wirksamste
und umfassendste Lösung erwiesen. Dies ändert die Oberflächenstruktur auf eine für
die Klebung positive Art und Weise und die effektive Klebefläche vergrößert sich durch
ihre Rauigkeit.
[0053] Das Klebemittel ist bevorzugt als ein solches ausgewählt, welches aufgrund seiner
Elastizität ermöglicht, Spannungen aufgrund unterschiedlicher Wärmeausdehnungskoeffizienten
zwischen den verklebten Werkstoffen von Rahmenprofil und Rahmenteil aufzunehmen, ohne
die Haftverbindung zu beeinträchtigen.
[0054] Die Erfindung kann z.B. vorsehen einen Schmelzklebstoff als Klebemittel einzusetzen.
Ein solcher Schmelzklebstoff ist warm bearbeitbar und durch den abkühlungsbedingten
Viskositätsanstieg in der Lage, das Rahmenteil am Rahmenprofil zu fixieren, so dass
der Rahmen innerhalb kurzer Zeit nach der Klebstoffaufbringung weiter bearbeitet werden
kann. Ist dieser Klebstoff zusätzlich thermoplastisch verformbar, so wird gewährleistet,
dass die Klebverbindung bei Bewegungen des Rahmens intakt bleibt und keine Ablösungen
des Klebstoffes vom Rahmenprofil auftreten, wie dies bei kristallinen thermoplastischen
Klebstoffen der Fall sein könnte.
[0055] Die Verwendung eines Reaktivklebstoffes als Klebemittel stellt eine weitere Möglichkeit
dar. Hierbei haben sich Zweikomponenten-Klebstoffe auf der Basis von insbesondere
Polyurethanen, Epoxiden oder (Meth)acrylaten als besonders geeignet erwiesen. Solche
reaktiven Klebstoffe ermöglichen einen schnellen Festigkeitsaufbau und eine damit
zusammenhängende Handhabungsfestigkeit.
[0056] Das Klebeverfahren kann in folgenden Schritten geschehen.
- 1. Schritt: Bereitstellung von Rahmenteil und Rahmenprofil.
- 2. Schritt: Arbeitsvorbereitung und Oberflächenbehandlung ggf. auch mechanisches Aufrauen
und/oder Primern der Klebeoberflächen von Rahmenprofil und/oder Rahmenteil.
- 3. Schritt: Applizieren des Klebermittels. Entweder kann einseitig das Klebemittel
nur auf das Rahmenteil oder nur auf das Rahmenprofil aufgebracht werden oder beide
zu verklebenden Elemente erhalten eine Klebemittelschicht. Das Auftragen des Klebemittels
kann bevorzugt punktuell oder flächendeckend erfolgen.
- 4. Schritt: Positionieren und Aufsetzen des Rahmenteils auf das Rahmenprofil
- 5. Schritt: Einbringen von Klebemittel zwischen beide Teile, sofern das Klebemittel
nicht zuvor auf wenigstens eines der Teile appliziert wurde.
[0057] Die Verfahrensschritte 3 und 4 können auch in anderer Reihenfolge ausgeführt werden
und der Schritt 2 ist optional anwendbar.
[0058] Nachfolgend werden weitere bevorzugte Ausführungen beschrieben.
[0059] Die Erfindung kann z.B. vorsehen, dass das zwischen dem Rahmenprofil und dem Rahmenteil
flüssig applizierte Klebemittel in wenigstens einen hinterschnittenen Bereich des
Rahmenprofils und/oder wenigstens einen hinterschnittenen Bereich des Rahmenteils
eindringt und nach seiner Erhärtung ein Verbindungselement ausbildet, welches das
Rahmenprofil und das Rahmenteil stoffschlüssig und mit dem in seiner erhärteten Form
erzeugten wenigstens einen Hinterschnitt auch formschlüssig verbindet.
[0060] So wird erzielt, dass das erhärtete Klebemittel wie ein zusätzliches Verbindungsbauteil
wirkt. Selbst bei einem Versagen der Klebeverbindung in den aneinander haftenden Flächen
von Rahmenteil und Klebemittel bzw. Rahmenprofil und Klebemittel würde eine mechanische
Verbindung über die Hinterschneidungen erhalten bleiben, sofern es nicht zum Bruch
des erhärteten Klebemittels in sich selbst kommt. So wird bei dieser Art der Verbindung
neben dem Stoffschluss, insbesondere dem damit einhergehenden Kraftschluss auf ein
Formschluss in der jeweiligen Hinterschneidung erzielt. Insbesondere die üblicherweise
an Rahmenprofilen vorgesehene Glasaufnahmenut kann durch das Klebemittel gefüllt werden
und eine solche Hinterschneidung bereitstellen. Alternativ oder in Kombination mit
vorheriger Ausführung kann das Rahmenteil auf seiner Unterseite, die mit dem Rahmprofil
verklebt wird, eine mit dem Klebemittel füllbare hinterschnittene Ausnehmung aufweisen.
[0061] Die Erfindung kann vorsehen, dass das Klebemittel in flüssiger Form durch wenigstens
einen Kanal, der sich zwischen der Rahmenteiloberfläche und der Unterfläche durch
die Dicke des Rahmenteils hindurcherstreckt, in einen Bereich zwischen der Rahmenteilunterfläche
und der Rahmenprofiloberfläche gepresst wird. Ein solcher Kanal kann z.B. gebildet
werden durch ein Schraubenloch eines zur Verschraubung vorgesehenen Rahmenteils. Erfindungsgemäß
kann so ein im Bestand vorhandenes und eigentlich zur Verschraubung vorgesehene Rahmenteil
mit dem Klebeverfahren befestigt werden.
[0062] Die Erfindung kann vorsehen, dass das Klebemittel sich in wenigstens einer, bevorzugt
mehreren Kammern verteilt, die in der Unterfläche des Rahmenteils und offen in Richtung
zur Rahmenprofiloberfläche ausgebildet sind, insbesondere wobei eine jeweilige Kammer
von Kammerwandungen umgeben ist.
[0063] Die zur Oberfläche des Rahmenprofils weisenden Stirnseiten der Kammerwandungen können
alleinig diese Oberfläche kontaktieren und die Kammern zu dieser Oberfläche abdichten.
Das Klebemittel kann sich hierdurch in der jeweiligen Kammer verteilen, aber nicht
aus dieser zur äußeren Umgebung des Rahmenteils austreten.
[0064] Das durch Pressen verteilte Klebemittel kann sich beispielsweise in mehreren Kammern
durch Durchbrüche hindurch verteilen, die in den Kammerwandungen von benachbarten
Kammern abgeordnet sind. Es ist somit ausreichend, durch einen Kanal das Klebemittel
in eine Kammer hineinzupressen, von der aus es sich sodann in allen Kammern verteilt,
bevorzugt ohne aus diesen zum Äußeren des Rahmenteils austreten zu können.
[0065] Die Erfindung kann auch vorsehen, dass in die wenigstens eine Kammer, bevorzugt jede
von mehreren Kammern punktuell eine Klebemittelansammlung mit einer Höhe über dem
Kammerboden appliziert wird, die größer ist als die Kammertiefe / Kammerwandungshöhe,
bevorzugt das Klebemittel in der jeweiligen Kammer in einer Menge appliziert wird,
die kleiner gleich dem jeweiligen Kammervolumen ist. Nach der Applikation kann das
Rahmenteil auf das Rahmenprofil aufgesetzt werden, wodurch das Klebemittel durch Plattdrücken
verteilt wird. Durch die bevorzugte Volumenbeschränkung wird erreicht, dass das Rahmenteil
bis zum Kontakt zwischen den Stirnflächen der Kammerwandungen und der Oberfläche des
Rahmenprofils auf das Rahmenprofil aufgedrückt werden kann.
[0066] Das Klebemittel kann in einer möglichen Ausführung auch in mehreren punktuellen Klebemittelansammlungen
auf der Oberfläche des Rahmenprofils angeordnet werden, wobei die Anordnung der punktuellen
Klebemittelansammlungen zur der Anordnung mehrerer Kammern in der Unterfläche des
Rahmenteils korrespondiert.
[0067] Bevorzugt wird dabei jede der punktuellen Klebemittelansammlungen mit einer Höhe
appliziert, die größer ist als die Kammertiefe / Kammerwandungshöhe, bevorzugt wobei
jede punktuelle Klebemittelansammlung eine Menge umfasst, die kleiner ist als das
Volumen der Kammer, in welcher sich das Klebemittel beim Aufdrücken des Rahmenteils
auf das Rahmenprofil verteilt. Dies erschließt wiederum die zuvor beschriebenen Vorteile.
[0068] Die Erfindung kann weiterhin vorsehen, dass das Auftragen der mehreren punktuellen
Klebemittelansammlungen auf die Oberfläche des Rahmenprofils oder auf die Unterfläche
des Rahmenteils, insbesondere in deren Kammern, mit einem Klebemittelapplikator erfolgt,
der mit jeder Applikation gleichzeitig alle punktuellen Klebemittelansammlungen erzeugt,
insbesondere durch Auspressen des Klebemittels aus einer Düsenschablone mit einer
Anzahl von Düsenöffnungen, die der Anzahl der benötigten mehreren punktuellen Klebemittelansammlungen
entspricht.
[0069] Bei allen möglichen Ausführungen, insbesondere auch solchen, bei denen die Unterfläche
des Rahmenteils nicht in Kammern unterteilt ist, insbesondere die Unterfläche beliebig
oder bevorzugt plan ausgestaltet ist kann das Klebemittel auf die Rahmenteilunterfläche
und/oder die Rahmenprofiloberfläche in einer Menge appliziert werden, die einem Volumen
entspricht, welches gleich der Flächengröße der Rahmenteilunterfläche multipliziert
mit der gewünschten Klebemitteldicke ist. So wird erreicht, das die gewünschte oder
benötigte Klebemitteldicke bei gleichzeitiger vollflächiger Verbindung erzielt wird.
[0070] Es besteht ebenso die Möglichkeit in einer bevorzugten Ausführung, dass eine gewünschte
Klebemitteldicke zwischen Rahmenprofil und Rahmenteil eingestellt wird durch von der
Unterseite des Rahmenteils in Richtung zum Rahmenprofil vorspringende Abstandshalter,
die eine der gewünschten Klebemitteldicke entsprechende Höhe über der Rahmenteilunterfläche
aufweisen. Solche Abstandshalter können durch die zuvor benannten Kammerwandungen
ausgebildet sein.
[0071] In einem solchen Fall muss der Anwender die Klebemittelmenge nicht beachten und erzielt
dennoch immer die nötige oder gewünschte Klebemitteldicke zwischen den zu verbindenden
Teil. In diesem Fall kann aus dem Verbindungsbereich zwischen den Teilen hervorquellendes
Klebemittel abgewischt werden. Der Anwender kann in einem solchen Fall bewusst zu
viel Klebemittel auftragen und den Überschuss entfernen.
[0072] In allen Ausführungen kann z.B. ein Klebemittel, insbesondere ein faserverstärktes
Klebemittel eingesetzt werden, welches in einem erhitzten Zustand appliziert wird
und durch anschließende Abkühlung zwischen dem Rahmenprofil und dem Rahmenteil erhärtet
oder welches aus wenigstens zwei Komponenten gemischt wird, deren Mischung zwischen
dem Rahmenprofil und dem Rahmenteil durch chemische Reaktion, insbesondere Polymerisation
erhärtet oder als Klebeband vorkonfiguriert sein. Ein solches Klebeband kann z.B.
in der Form der äußeren Kontur der Rahmenteilunterfläche konfiguriert sein.
[0073] Die Erfindung wird nachfolgend mit Bezug auf die Zeichnungen näher erläutert.
[0074] Die Figuren zeigen im Einzelnen:
- Fig. 1
- Im Querschnitt ein Rahmenprofil eines Blendrahmens mit verklebtem Schließblech ohne
Hinterschneidungen
- Fig. 2:
- Im Querschnitt ein Rahmenprofil eines Blendrahmens mit verklebtem Schließblech mit
einer Hinterschneidung im Rahmenprofil
[0075] Die Figur 1 zeigt als Teil eines Tür- oder Fensterrahmens 100 ein Rahmenprofil 10
mit einem als Schließblech 20 ausgeführten Rahmenteil in seitlicher Ansicht. In üblicher
Weise ist in einer zentralen Hohlkammer 11 des Rahmenprofils 10 ein Stahlverstärkungsprofil
12 eingesetzt. Die darüber befindliche Falzfläche 13 wird erfindungsgemäß nicht durch
Schrauben durchbrochen.
[0076] Stattdessen wird gemäß der Erfindung im vorderen, hier rechtsseitigen Randbereich
des Rahmenprofils 10 eine Klebemittelschicht 30 auf der Falzfläche 13 aufgebracht.
Das Schließblech 20 ist mit einem Positioniernocken 23 in einer Aufnahmenut 14, insbesondere
Glasaufnahmenut, formschlüssig festgelegt und damit quer zur Profilachse des Rahmenprofils
10 festgelegt.
[0077] Die Aufnahmenut ist nicht zwingend notwendig. Sie stellt lediglich eine Variante
zur Fixierung dar. Die Verbindung zur Rahmenprofiloberseite erfolgt durch einen flächendeckenden
oder zumindest zunächst punktuellen Klebemittelauftrag.
[0078] Die Figur 2 zeigt dieselbe Anordnung wie in Figur 1, wobei ebenso das eingefüllte
flüssige Klebemittel den Spalt zwischen Schließblech 20 und Rahmenprofil 19 vollständig
ausfüllt. Im Unterschied zur Figur 1 füllt das Klebemittel auch die Glasnut 14 im
Bereich der Verklebung aus und umfließt den Positioniernocken 23.
[0079] Nach dem Aushärten des Klebemittels ist das Schließblech 20 mit dem Rahmenprofil
10 in dem in der Glasnut gebildeten Hinterschnitt auch formschlüssig verbunden. Durch
den Hinterschnitt in der Glasnut 14 ist eine feste, nicht lösbare Verbindung zwischen
Schließblech 20 und dem Rahmenprofil 10 entstanden.
1. Verfahren zur Herstellung einer Tür oder eines Fensters, insbesondere eines Tür- oder
Fensterrahmens (100), bei dem an wenigstens ein Rahmenprofil (10) des Flügels oder
des Rahmens ein Rahmenteil (20) befestigt wird, dadurch gekennzeichnet, dass das Rahmenteil (20) mit einem Klebemittel, insbesondere ausschließlich nur mit einem
Klebemittel, an dem Rahmenprofil (10) stoffschlüssig und/oder mittels einer Rastverbindung,
insbesondere ausschließlich nur mittels einer Rastverbindung an dem Rahmenprofil (10)
befestigt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als Rahmenteil (20) ein Teil der Schließvorrichtung, insbesondere ein ortsfestes
Teil der Schließvorrichtung, bevorzugt ein Schließblech (20) zur Aufnahme von Riegelzapfen
oder ein Führungselement zur Führung einer Schubstange, an dem Rahmenprofil (10) klebend
und/oder rastend befestigt wird.
3. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Rahmenteil mit seiner Unterseite (21) auf der Falzfläche (13) des Rahmenprofils
(10) befestigt wird.
4. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das zwischen dem Rahmenprofil (10) und dem Rahmenteil (20) flüssig applizierte Klebemittel
in wenigstens einen hinterschnittenen Bereich (14) des Rahmenprofils (10) und/oder
wenigstens einen hinterschnittenen Bereich des Rahmenteils (20) eindringt und nach
seiner Erhärtung ein Verbindungselement ausbildet, welches das Rahmenprofil (10) und
das Rahmenteil (20) stoffschlüssig und mit dem in seiner erhärteten Form erzeugten
wenigstens einen Hinterschnitt auch formschlüssig verbindet.
5. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Klebemittel in flüssiger Form durch wenigstens einen Kanal, der sich zwischen
der Rahmenteiloberfläche und der Unterfläche durch die Dicke des Rahmenteils (20)
hindurcherstreckt, in einen Bereich zwischen der Rahmenteilunterfläche und der Rahmenprofiloberfläche
gepresst wird, insbesondere wobei ein Kanal gebildet wird durch ein Schraubenloch
eines zur Verschraubung vorgesehenen Rahmenteils.
6. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Klebemittel sich in wenigstens einer, bevorzugt mehreren Kammern verteilt, die
in der Unterfläche des Rahmenteils und offen in Richtung zur Rahmenprofiloberfläche
ausgebildet sind, insbesondere wobei eine jeweilige Kammer von Kammerwandungen umgeben
ist.
7. Verfahren nach Anspruch 5 und 6, dadurch gekennzeichnet, dass das durch Pressen verteilte Klebemittel sich in mehreren Kammern durch Durchbrüche
hindurch verteilt, die in den Kammerwandungen von benachbarten Kammern abgeordnet
sind.
8. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass in die wenigstens eine Kammer, bevorzugt jede von mehreren Kammern punktuell eine
Klebemittelansammlung mit einer Höhe über dem Kammerboden appliziert wird, die größer
ist als die Kammertiefe / Kammerwandungshöhe, bevorzugt das Klebemittel in der jeweiligen
Kammer in einer Menge appliziert wird, die kleiner gleich dem jeweiligen Kammervolumen
ist.
9. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Klebemittel in mehreren punktuellen Klebemittelansammlungen auf der Oberfläche
des Rahmenprofils angeordnet wird, wobei die Anordnung der punktuellen Klebemittelansammlungen
zur der Anordnung mehrerer Kammern in der Unterfläche des Rahmenteils korrespondiert,
bevorzugt jede der punktuellen Klebemittelansammlungen mit einer Höhe appliziert wird,
die größer ist als die Kammertiefe / Kammerwandungshöhe, bevorzugt jede punktuelle
Klebemittelansammlung eine Menge umfasst, die kleiner ist als das Volumen der Kammer,
in welcher sich das Klebemittel beim Aufdrücken des Rahmenteil auf das Rahmenprofil
verteilt.
10. Verfahren nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Auftragen der mehreren punktuellen Klebemittelansammlungen auf die Oberfläche
des Rahmenprofils oder auf die Unterfläche des Rahmenteils, insbesondere in deren
Kammern, mit einem Klebemittelapplikator erfolgt, der mit jeder Applikation gleichzeitig
alle punktuelle Klebemittelansammlungen erzeugt, insbesondere durch Auspressen des
Klebemittels aus einer Düsenschablone mit einer Anzahl von Düsenöffnungen, die der
Anzahl der benötigten mehreren punktuellen Klebernittelansammlungen entspricht.
11. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Klebemittel auf die Rahmenteilunterfläche oder die Rahmenprofiloberfläche in
einer Menge appliziert wird, die einem Volumen entspricht, welches gleich der Flächengröße
der Rahmenteilunterfläche multipliziert mit der gewünschten Klebemitteldicke ist.
12. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine gewünschte Klebemitteldicke zwischen Rahmenprofil (10) und Rahmenteil (20) eingestellt
wird durch von der Unterseite des Rahmenteils in Richtung zum Rahmenprofil vorspringende
Abstandshalter, insbesondere die Kammerwandungen nach Anspruch 6, die eine der gewünschten
Klebemitteldicke entsprechende Höhe aufweisen.
13. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass ein Klebemittel, insbesondere ein faserverstärktes Klebemittel eingesetzt wird, welches
a. in einem erhitzten Zustand appliziert wird und durch anschließende Abkühlung zwischen
dem Rahmenprofil und dem Rahmenteil erhärtet oder
b. aus wenigstens zwei Komponenten gemischt wird, deren Mischung zwischen dem Rahmenprofil
und dem Rahmenteil durch chemische Reaktion, insbesondere Polymerisation erhärtet
oder
c. als Klebeband vorkonfiguriert ist, insbesondere in der Form der äußeren Kontur
der Rahmenteilunterfläche
14. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mit dem Klebemittel der Befestigungsbereich zwischen dem Rahmenteil (20) und dem
Rahmenprofil (10) gegen Feuchtigkeit abgedichtet wird, insbesondere in diesem Bereich
im Rahmenprofil (10) vorhandene Schrauben- oder Bohrlöcher mit dem Klebemittel verschlossen
werden.
15. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Rahmenteil wenigstens ein erstes Rastelement, insbesondere an seiner Unterseite
(21) aufweist, welches in eine rastende Zusammenwirkung mit wenigstens einem zweiten
Rastelement des Rahmenprofils gebracht wird, insbesondere wobei sich das wenigstens
eine zweite Rastelement, vorzugsweise auf/an der Falzfläche (13) des Rahmenprofils
(10), über die gesamte axiale Länge des Rahmenprofils (10) hinweg erstreckt.