[0001] Die Erfindung betrifft ein Schloss mit einer Treibriegelanordnung. Insbesondere ist
das Schloss als Schlossgegenkasten für den Standflügel einer zweiflügeligen Türanlage
ausgebildet. Ferner betrifft die Erfindung eine Montagekappe zum Justieren einer Treibriegelstange
an einem Schloss. Ebenfalls betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Justieren einer
Treibriegelstange an einem Schloss.
[0002] Der Stand der Technik kennt Schlösser, mit denen Treibriegelstangen ein- und ausgefahren
werden können. Insbesondere werden hier Einsteckschlösser betrachtet, die in das Innere
eines Türblatts eingesteckt werden und mit einem Stulp am Türblatt befestigt werden.
Die Treibriegelstangen verlaufen dabei im Wesentlichen in vertikaler Richtung im Inneren
des Türblatts vom Schloss aus nach oben und nach unten und können durch das Schloss
in vertikaler Richtung bewegt werden. In der ausgefahrenen Position greift die obere
Treibriegelstange in den Türrahmen ein. Die untere Treibriegelstange greift in den
Boden ein. Durch die ausgefahrenen Treibriegelstangen ist die Tür, insbesondere der
Standflügel einer zweiflügeligen Türanlage, festgesetzt. Bei der Montage der Tür bzw.
des Schlosses müssen die Treibriegelstangen, insbesondere die obere Treibriegelstange,
in ihrer Länge sehr genau justiert werden; dies ist insbesondere von Bedeutung, wenn
es sich um einen Fluchtweg handelt und die Türe zuverlässig geöffnet werden muss.
[0003] Es ist Aufgabe vorliegender Erfindung, zumindest eine Vorrichtung, insbesondere ein
Schoss und/oder eine Montagekappe, und/oder ein Verfahren anzugeben, das eine sichere
und zuverlässige Justierung von einer Treibriegelstange ermöglicht. Insbesondere soll
die Montage des Schlosses mit den Treibriegelstangen möglichst einfach und zuverlässig
erfolgen.
[0004] Die Lösung der Aufgabe erfolgt durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche. Die
abhängigen Ansprüche haben vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung zum Gegenstand.
Merkmale und Details, die in Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Schloss, der erfindungsgemäßen
Schlossanordnung, der erfindungsgemäßen Montagekappe und/oder der erfindungsgemäßen
Anordnung beschrieben sind, gelten dabei auch in Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen
Verfahren und umgekehrt. Dabei können die in der Beschreibung und in den Ansprüchen
erwähnten Merkmale jeweils einzeln für sich oder in Kombination erfindungswesentlich
sein.
[0005] Somit wird die Aufgabe gelöst durch ein Schloss. Das Schloss ist insbesondere als
Einsteckschloss ausgebildet. Das Schloss ist dazu vorgesehen, in ein Türblatt einer
Tür eingesteckt zu werden.
[0006] Das Schloss ist insbesondere als Schlossgegenkasten ausgebildet, der in den Standflügel
einer zweiflügeligen Türanlage eingesteckt wird. In seiner Ausbildung als Schlossgegenkasten
umfasst das Schloss zumindest eine Komponente zum Bewegen der zumindest einen Treibriegelstange.
[0007] Der Schlossgegenkasten umfasst bevorzugt einen Sperrelementbetätiger. Der Sperrelementbetätiger
dient dazu, ein Sperrelement des Schlosses des Gangflügels einer zweiflügeligen Türanlage
zu betätigen. Hierbei drückt der Sperrelementbetätiger das Sperrelement aus dem Schlossgegenkasten.
Das Sperrelement kann als Falle und/oder als Riegel ausgebildet sein.
[0008] Das Schloss, insbesondere der Schlossgegenkasten, umfasst einen Schlosskasten mit
Stulp. Der Schlosskasten ist zum Einstecken in ein Türblatt ausgebildet. Über den
Stulp wird der Schlosskasten am Türblatt befestigt.
[0009] Des Weiteren umfasst das Schloss zumindest eine Treibriegelanordnung. Die "Treibriegelanordnung"
des Schlosses umfasst wesentliche Komponenten zum Bewegen einer Treibriegelstange.
Bevorzugt ist die erfindungsgemäße Treibriegelanordnung zumindest für die obere Treibriegelstange
vorgesehen. Es ist jedoch auch denkbar, das Schloss zwei dieser Treibriegelanordnungen;
eine für die obere Treibriegelstange und eine für die untere Treibriegelstange, umfasst.
Der Einfachheit halber wird hier meist die Ausbildung nur einer Treibriegelanordnung
beschrieben.
[0010] Die Treibriegelanordnung umfasst ein Befestigungselement. Das Befestigungselement
ist zumindest teilweise im Schlosskasten angeordnet. Insbesondere ist das Befestigungselement
beweglich in dem Schlosskasten geführt. Das Befestigungselement dient zur Befestigung
einer Treibriegelstange.
[0011] Das Befestigungselement umfasst zumindest einen Verbindungsabschnitt. Der Verbindungsabschnitt
kann insbesondere als ein Loch ausgebildet sein. An dem Verbindungsabschnitt ist eine
Längsrichtung definiert. Die Längsrichtung entspricht insbesondere der Bewegungsrichtung
der Treibriegelstange. Der Verbindungsabschnitt dient zur Verbindung mit der Treibriegelstange.
Ist der Verbindungsabschnitt als Loch ausgebildet, so dient das Loch zur Aufnahme
der Treibriegelstange.
[0012] Die Treibriegelanordnung umfasst zumindest eine Durchführungsöffnung im Schlosskasten.
Die Durchführungsöffnung dient dazu, die Verbindung des Befestigungselements mit der
Treibriegelstange zu ermöglichen. Die Durchführungsöffnung dient hierbei zur Durchführung
des Befestigungselements und/oder der Treibriegelstange durch eine Seite des Schlosskastens,
die die Durchführungsöffnung umfasst. Um die Verbindung des Befestigungselements mit
der Treibriegelstange zu ermöglichen, ragt das Befestigungselement durch die Durchführungsöffnung
aus dem Schlosskasten heraus und/oder die Treibriegelstange ragt durch die Durchführungsöffnung
in den Schlosskasten hinein.
[0013] Erfindungsgemäß umfasst die Treibriegelanordnung ein Befestigungsmittel, um die Treibriegelstange
an oder in dem Verbindungsabschnitt, insbesondere in dem Loch, zu arretieren. Die
Arretierung erfolgt insbesondere in Längsrichtung. Das Befestigungsmittel ist insbesondere
separat zu dem Befestigungselement ausgebildet.
[0014] Der Verbindungsabschnitt umfasst insbesondere eine Länge, die es ermöglicht, dass
die Treibriegelstange im unterschiedlichen Maße mit dem Verbindungsabschnitt überlappt.
Hierdurch ist eine Justage der Länge der Treibriegelstange, gemessen von dem Befestigungselement
aus, möglich. Insbesondere kann die Treibriegelstange unterschiedlich weit in dem
Loch aufgenommen werden.
[0015] Dadurch, dass ein separates Befestigungsmittel vorgesehen ist, ist es besonders zuverlässig
möglich, die Treibriegelstange zu arretieren und in der justierten Position zu halten.
Die Arretierung ist insbesondere reversibel lösbar. Insbesondere kann es sich bei
der Arretierung um eine form- und/oder kraftschlüssige Befestigung der Treibriegelstange
an oder in dem Verbindungsabschnitt handeln.
[0016] Die Treibriegelstange kann eine ausgefahrene Position und eine eingefahrene Position
einnehmen. In der ausgefahrenen Position ist die Treibriegelstange dazu ausgelegt,
in einen Türrahmen oder einen Boden einzugreifen. In der eingefahrenen Position ist
die Treibriegelstange dazu ausgelegt, außer Eingriff mit dem Türrahmen oder dem Boden
zu sein. Unter einem Türrahmen kann auch eine obere Wand, eine eigene Treibriegelaufnahme
in der Wand oder in dem Türrahmen oder ähnliches verstanden werden.
[0017] Das Befestigungselement bewegt sich mit der Treibriegelstange. Hierbei kann das Befestigungselement
eine erste Position, in der die Treibriegelstange sich in der ausgefahrenen Position
befindet, und eine zweite Position, in der sich die Treibriegelstange in der eingefahrenen
Position befindet, einnehmen. Die Treibriegelstange, die mittels des Befestigungsmittels
mit dem Befestigungselement verbunden ist, ist fest, insbesondere form- und/oder kraftschlüssig,
verbunden. Die erste und die zweite Position werden insbesondere zusammenfassend als
Endpositionen bezeichnet.
[0018] Bevorzugt bewegt sich das Befestigungsmittel mit dem Befestigungselement. Das Befestigungsmittel
kann in das Befestigungselement eingreifen.
[0019] Bevorzugt ist vorgesehen, dass das Befestigungsmittel im eingebauten Zustand des
Schlosses von außen zugänglich ist. Insbesondere ist das Befestigungsmittel von dem
Stulp aus zugänglich. Somit ist möglich, zunächst das Schloss in das Türblatt einzusetzen
und die Treibriegelstange in das Türblatt einzuführen und anschließend mittels des
Befestigungsmittels die Treibriegelstange an dem Befestigungselement zu arretieren.
[0020] Das Befestigungsmittel kann durch den Stulp zugänglich sein. Bevorzugt umfasst die
zumindest eine Treibriegelanordnung im Schlosskasten, insbesondere im Stulp, eine
Werkzeugöffnung, wobei die Werkzeugöffnung zum Einführen eines Werkzeugs zum Betätigen
des Befestigungsmittels ausgebildet ist. Die Betätigung des Befestigungsmittels dient
zum Arretieren der Triebriegelstange an oder in dem Verbindungsabschnitt. Die Betätigung
des Befestigungsmittels kann auch zum Lösen der Triebriegelstange an oder in dem Verbindungsabschnitt
dienen. Insbesondere kann die Werkzeugöffnung mit dem Betätigungsmittel fluchten.
Die Werkzeugöffnung befindet sich insbesondere im Stulp, sodass sie auch nach dem
Einbau des Schlosses in das Türblatt zugänglich ist.
[0021] Bevorzugt ist vorgesehen, dass das Befestigungsmittel durch die Werkzeugöffnung in
einer Endposition des Befestigungselements betätigbar ist. Insbesondere kann es sich
bei der Endposition um die erste oder die zweite Position des Befestigungselements
handeln. Die Betätigbarkeit des Befestigungsmittels kann sich auf die Endposition
beschränken. Hierdurch ist ein leichtes Auffinden des Befestigungsmittels, insbesondere
durch die Werkzeugöffnung, möglich und/oder die Werkzeugöffnung kann möglichst klein
gehalten sein.
[0022] Das Befestigungselement kann zumindest in einer Endposition in dem Schlosskasten
angeordnet sein. Das Befestigungselement kann hierbei vollständig in dem Schlosskasten
aufgenommen sein. In diesem Fall kann die Durchführungsöffnung zum Durchführen der
Treibriegelstange dienen. Dieses ist vorteilhaft, da eine Einsetzöffnung des Türblatts
für das Schloss gering gehalten werden kann. Der Verbindungsabschnitt, insbesondere
das Loch, des Befestigungselementes kann mit der Durchführungsöffnung im Schlosskasten
fluchten. Das Fluchten kann zumindest ein einer Endposition vorliegen. Besonders bevorzugt
ist das Befestigungselement in der ersten und in der zweiten Position vollständig
in dem Schlosskasten angeordnet. Besonders bevorzugt ist das Befestigungselement in
der ersten Position fluchtend zu der Durchführungsöffnung ausgebildet.
[0023] Das Befestigungsmittel kann in dem Schlosskasten angeordnet sein. Somit ist es möglich
die Treibriegelstange in dem Schlosskasten an oder in dem Verbindungsabschnitt zu
arretieren. Ist eine Werkzeugöffnung vorgesehen, so führt die Werkzeugöffnung in diesem
Fall in das Innere des Schlosskasten.
[0024] Das Schloss kann ein Einbauelement umfassen. Das Einbauelement ist bevorzugt in dem
Schlosskasten angeordnet. Das Einbauelement ist insbesondere in dem Schlosskasten
befestigt. Besonders bevorzugt kann das Einbauelement in dem Schlosskasten verschraubt
sein. Das Einbauelement ist bevorzugt beabstandet von dem Befestigungselement angeordnet.
[0025] Das Einbauelement kann beabstandet von dem Stulp angeordnet sein.
[0026] Das Einbauelement kann zur Führung des Werkzeuges dienen. Hierdurch wird besonders
gut erreicht, dass das Werkzeug bei der Einführung des Werkzeugs in die Werkzeugöffnung
zu dem Befestigungsmittel gelangt. Das Einbauelement kann insbesondere eine Öffnung
umfassen. Die Öffnung dient zum Durchführen des Werkzeugs. Eine erste Seite der Öffnung
kann der Werkzeugöffnung gegenüberliegen. Bevorzugt liegt eine zweite Seite der Öffnung
dem Befestigungsmittel in einer der Endpositionen des Befestigungselements gegenüber.
Bei der Endposition kann es sich um die erste oder um die zweite Endposition des Befestigungselements
handeln. Somit kann mittels des Werkzeugs in einer Endposition des Befestigungselement
an dem Befestigungsmittel hantiert werden, während das Werkzeug durch die Öffnung
geführt ist.
[0027] Das Einbauelement kann eine Fase umfassen. Die Fase kann insbesondere vorgesehen
sein, die Einführung des Werkzeugs zu erleichtern.
[0028] Alternativ oder zusätzlich kann das Einbauelement als Verliersicherung des Befestigungsmittels
dienen. So ist das Einbauelement derart zu dem Befestigungselement angeordnet, dass
das Einbauelement ein vollständiges Lösen des Befestigungsmittels von dem Befestigungselement
verhindert. Das Einbauelement ist insbesondere derart geometrisch ausgestaltet, dass
das Einbauelement ein vollständiges Lösen des Befestigungsmittels von dem Befestigungselement
in zumindest einer der Endpositionen des Befestigungselements verhindert. Bei der
Endposition kann es sich um die Endposition handeln, in der das zweite Ende der Öffnung
dem Befestigungselement gegenüberliegt. So kann bei einem Hantieren des Werkzeuges
mit dem Befestigungsmittel das Befestigungsmittel sich nicht von dem Befestigungselement
lösen und in dem Schlosskasten lose hinabfallen. Vielmehr würde das Befestigungsmittel
vor dem Lösen an das Einbauelement stoßen.
[0029] Das Einbauelement kann hierzu z. B. eine Stirnseite umfassen, die dem Befestigungsmittel
gegenüberliegt. Die Stirnseite kann dem Befestigungsmittel gegenüberliegen. Der Abstand
der Stirnseite zu dem Befestigungsmittel kann geringer sein als die Tiefe, mit der
das Befestigungsmittel in das Befestigungselement eingreift. Der Abstand der Stirnseite
zu dem Befestigungsmittel kann insbesondere geringer sein als die Länge des Befestigungsmittels.
[0030] Bevorzugt ist das Einbauelement derart geometrisch ausgestaltet, dass das Einbauelement
ein vollständiges Lösen des Befestigungsmittels von dem Befestigungselement in beiden
Endpositionen des Befestigungselements verhindert. Das Einbauelement ist insbesondere
derart geometrisch ausgestaltet, dass das Einbauelement ein vollständiges Lösen des
Befestigungsmittels von dem Befestigungselement bei der Bewegung des Befestigungselements
von einer Endposition des Befestigungselements in die andere Endposition verhindert.
Z. B. kann sich die Stirnseite derart erstrecken, dass ein Lösen des Befestigungselements
in den Endpositionen und in den Positionen des Befestigungselements zwischen den Endpositionen
verhindert ist. Die Stirnseite kann sich somit zumindest über eine Länge erstrecken,
die dem Bewegungsweg des Befestigungsmittel bei einer Bewegung des Befestigungselements
zwischen den Endpositionen entspricht.
[0031] Ist der Verbindungsabschnitt als Loch ausgebildet, so kann vorgesehen sein, dass
das Befestigungselement einen sich an das Loch anschließenden Schlitz umfasst. Das
Befestigungsmittel kann als eine Spannvorrichtung ausgebildet sein, um die Treibriegelstange
in dem Loch zu klemmen. Hierdurch wird eine besonders sichere Arretierung erreicht.
[0032] In dem Loch des Befestigungselementes kann ein Innengewinde zum Einschrauben der
Treibriegelstange vorgesehen sein. Dementsprechend kann die Treibriegelstange vorzugsweise
ein Außengewinde aufweisen. Hierdurch kann die Treibriegelstange auf einer Höhe in
Längsrichtung in dem Loch justiert oder vorjustiert werden. Somit muss nicht zugleich
oben am Türblatt die Treibriegelstange gehalten werden und zugleich das Befestigungsmittel,
insbesondere durch den Stulp, betätigt werden. Das Befestigungsmittel dient jedoch
dazu, um die genaue Länge der Treibriegelstange dauerhaft festzulegen.
[0033] Der Schlitz kann das Innengewinde in Längsrichtung durchtrennen. Insbesondere ist
vorgesehen, dass sich der Schlitz über die gesamte Länge des Innengewindes, insbesondere
des Loches, erstreckt. Das Innengewinde zur Aufnahme der Treibriegelstange kann sich
nur über einen Teil der Länge des Loches erstrecken.
[0034] Das Befestigungsmittel kann als in das Befestigungselement eingeschraubte Schraube
ausgebildet sein.
[0035] Es kann sein, dass der Abstand der Schraube zu dem Einbauelement, insbesondere zu
der Stirnseite, geringer ist als die Länge der Schraube.
[0036] Die Schraube kann der Spannvorrichtung entsprechen. Insbesondere kann sich die Schraube
außerhalb des Lochs durch den Schlitz erstrecken, um die Treibriegelstange im Loch
zu klemmen. Die Schraube kann sich insbesondere quer zur Längsrichtung durch den Schlitz
erstrecken.
[0037] Die Schraube kann im Befestigungselement eingeschraubt sein. Die Schraube erstreckt
sich insbesondere außerhalb des Loches und quer zur Längsrichtung durch den Schlitz
hindurch. Insbesondere befindet sich auf einer Seite des Schlitzes ein Innengewinde
im Befestigungselement, in dem die Schraube eingeschraubt ist. Auf der anderen Seite
des Schlitzes kann die Schraube lose im Befestigungselement stecken und sich mit ihrem
Schraubenkopf abstützen. Erstreckt sich das Innengewinde zur Aufnahme der Treibriegelstange
nur über einen Teil der Länge des Loches, so kann vorzugsweise die Schraube auf Höhe
des Innengewindes angeordnet ist.
[0038] Durch das Einschrauben der Schraube erfährt das Loch, insbesondere im Bereich des
Innengewindes, eine Querschnittsveränderung und/oder Reduzierung des Durchmessers,
wodurch die eingeschraubte Treibriegelstange im Innengewinde geklemmt wird. Dieses
Klemmen der Treibriegelstange im Innengewinde ist reversibel, da das Innengewinde
als auch das Außengewinde auf der Treibriegelstange durch die hier verwendete Methode
der Klemmung nicht beschädigt werden. Gleichzeitig verhindert das Einklemmen der Treibriegelstange,
dass sich die Treibriegelstange bei Benutzung des Schlosses verdreht und sich somit
in ihrer Länge verstellt. Das in die Werkzeugöffnung einführbare Werkzeug kann zum
Drehen der Schraube im Befestigungselement und somit zum Festklemmen der Treibriegelstange
dienen.
[0039] Gemäß einer Variante der Erfindung kann das Schloss für zwei oder mehr unterschiedliche
Montagepositionen der Treibriegelstange ausgebildet sein. Das Befestigungselement
kann mehrere sich parallel in Längsrichtung erstreckende Verbindungsabschnitte zum
wahlweisen Verbinden mit der Treibriegelstange mit einem der Verbindungsabschnitte
umfassen. Hierbei dient insbesondere dasselbe Befestigungsmittel dazu, die Treibriegelstange
an oder in einem der Verbindungsabschnitte zu arretieren. Insbesondere kann das Befestigungselement
mehrere sich parallel in Längsrichtung erstreckende Löcher zur wahlweisen Aufnahme
der Treibriegelstange in eines der Löcher umfassen. Hierbei kann dasselbe Befestigungsmittel
dazu dienen, die Treibriegelstange in einem der Löcher zu arretieren.
[0040] Das Befestigungsmittel, dass bei mehreren Verbindungsabschnitten, insbesondere Löchern,
dazu dient, die Treibriegelstange zu arretieren, ist bevorzugt als Spannvorrichtung,
insbesondere als Schraube ausgebildet.
[0041] Sind die mehreren Verbindungsabschnitte jeweils als ein Loch ausgebildet, so kann
jedes Loch einen sich an das Loch anschließenden Schlitz umfassen. Jedes Loch kann
einen Schlitz aufweisen, der das Loch und das Innengewinde in Längsrichtung durchtrennt.
Das als Spannvorrichtung, insbesondere als Schraube, ausgebildete Befestigungsmittel
dient insbesondere dazu, wahlweise die Treibriegelstange in einem der Löcher zu arretieren.
Das als Schraube ausgebildete Befestigungsmittel kann sich außerhalb aller Löcher
quer zur Längsrichtung durch alle Schlitze erstrecken. Mit der einen Schraube können
somit alle Schlitze bzw. alle Löcher geklemmt werden.
[0042] Jedes der mehreren Löcher kann ein Innengewinde umfassen.
[0043] Da die Treibriegelstange lediglich in eines der mehreren Löcher des Befestigungselementes
anordbar ist, ist es von Vorteil, wenn in den restlichen Löchern ein Blindkörper steckt.
So ist vorzugsweise vorgesehen, dass eines der Löcher zur Aufnahme der Treibriegelstange
frei ist und in dem anderen Loch bzw. in den restlichen Löchern ein Blindkörper zur
Stabilisierung des Lochs steckt, insbesondere eingeschraubt ist. Hierdurch ist es
erleichtert, dass die Treibstange nach der Einführung in das Türblatt das vorgesehene
Loch findet. Ebenfalls bleibt das Befestigungselement im Bereich des nicht genutzten
Lochs wohlgeformt, wenn die gemeinsame Spannvorrichtung die Treibriegelstange arretiert.
Der Blindkörper wird insbesondere in die nicht verwendeten Löcher eingeschraubt. Insbesondere
handelt es sich bei dem Blindkörper um eine Madenschraube. Der Blindkörper dient dazu,
die nicht verwendeten Löcher zu stabilisieren, sodass beim Klemmen der Treibriegelstange,
insbesondere beim Einschrauben der Schraube, die nicht verwendeten Löcher nur minimal
verformt werden und sich eine Klemmwirkung auf die aufgenommene, insbesondere eingeschraubte,
Treibriegelstange in dem einen Loch einstellt.
[0044] Es kann eine gemeinsame Durchführungsöffnung im Schlosskasten für die mehreren Verbindungsabschnitte
vorgesehen sein. Alternativ können mehrere Durchführungsöffnungen für die mehreren
Verbindungsabschnitte vorgesehen sein. Es kann sein, dass in der ersten Position fluchtend
zu der einen oder zu den mehreren Durchführungsöffnungen das im Schlosskasten innenliegende
Befestigungselement vorzugsweise mehrere sich parallel zueinander, jeweils in Längsrichtung
erstreckende Verbindungsabschnitte, insbesondere Löcher, umfasst.
[0045] Das Befestigungselement ist im Schlosskasten vorzugsweise linearbeweglich geführt.
Durch dieses linearbewegliche Führen des Befestigungselementes kann die Treibriegelstange
eingezogen und ausgefahren werden.
[0046] Insbesondere umfasst das Befestigungselement zumindest einen Fortsatz. Vorzugsweise
ist auf zwei gegenüberliegenden Seiten des Befestigungselementes jeweils zumindest
ein Fortsatz ausgebildet. Der jeweilige Fortsatz ist in einem Langloch im Schlosskasten
linear beweglich geführt. Das Befestigungselement ist linearbeweglich zwischen der
ersten und der zweiten Position bewegbar.
[0047] Wie eingangs beschrieben, kann vorgesehen sein, dass das Schloss zwei der Treibriegelanordnungen
umfasst; nämlich eine obere Treibriegelanordnung für eine obere Treibriegelstange
und eine untere Treibriegelanordnung für eine untere Treibriegelstange. Grundsätzlich
kann die erfindungsgemäße Treibriegelanordnung für die obere und die untere Treibriegelstange
vorgesehen sein. Hierbei können die beiden Treibriegelanordnungen gleich ausgestaltet
sein. Alternativ ist es denkbar, dass die Treibriegelanordnung für die obere Treibriegelstange
erfindungsgemäß ausgebildet ist. Die Treibriegelanordnung für die untere Treibriegelstange
kann davon abweichen.
[0048] Das Schloss umfasst vorzugsweise eine Betätigungsvorrichtung im Inneren des Schlosskastens.
Die Betätigungsvorrichtung ist zum Bewegen des Befestigungselements mit dem Befestigungselement
antriebsverbunden. Bei Verwendung von zwei Treibriegelanordnungen kann eine gemeinsame
Betätigungsvorrichtung vorgesehen sein, die mit beiden Befestigungselementen antriebsverbunden
ist. Zum Freigeben der Türe werden die beiden Befestigungselemente aufeinander zu
bewegt, sodass beide Treibriegelstangen eingezogen werden.
[0049] Die Betätigungsvorrichtung kann als elektrisch ansteuerbarer Betätigungsaktuator
ausgebildet sein. Der Betätigungsaktuator kann beispielsweise elektromagnetisch oder
elektromotorisch, jedoch auch pneumatisch oder hydraulisch funktionieren. Die Ansteuerung
des Betätigungsaktuators kann über eine zentrale Steuereinheit oder unmittelbar über
eine Bedieneinheit am Schloss bzw. an der Tür erfolgen. Mittels des Betätigungsaktuators
wird die lineare Bewegung des Befestigungselementes im Schlosskasten ausgeführt.
[0050] Zusätzlich oder alternativ zur Ausbildung der Betätigungsvorrichtung als Betätigungsaktuator
kann die Betätigungsvorrichtung auch als Betätigungsmechanik ausgebildet sein. Diese
Betätigungsmechanik zeichnet sich dadurch aus, dass sie mechanisch, insbesondere über
Muskelkraft, betätigt wird. Beispielsweise kann die Betätigungsmechanik mit einem
Türdrücker oder mit einer Panikstange wirkverbindbar sein. Die Betätigungsmechanik
kann eine Nuss umfassen.
[0051] Das Befestigungselement umfasst vorzugsweise ein Übertragungselement. Das Übertragungselement
dient zur Kraft- und/oder Momentübertragung zwischen dem Befestigungselement und der
Betätigungsvorrichtung. Das Übertragungselement ist insbesondere zur kraftschlüssigen
und/oder formschlüssigen Verbindung ausgebildet. Beispielsweise weist das Übertragungselement
eine Zahnstange auf.
[0052] Das Befestigungselement ist vorzugsweise einteilig gefertigt. Beispielsweise ist
das Befestigungselement aus Kunststoff spritzgegossen, generativ aus Kunststoff oder
Metall gedruckt, aus Metall gefräst oder aus Metall gegossen.
[0053] Bevorzugt umfasst der Stulp eine Markierung. Die Markierung ist derart an dem Stulp
angeordnet ist, dass durch eine Kante des Türblatts und die Markierung die Länge der
Treibriegelstange festlegbar ist. Bei der Kante handelt es sich insbesondere um die
obere Kante. Hierdurch ist es möglich, auf unterschiedliche Längen des Türblatts oberhalb
des Schlosses einzugehen. Die Markierung ist zudem derart an dem Stulp angeordnet,
dass Treibriegelstange in der ausgefahrenen Position in den Türrahmen eingreifen kann.
Hierzu ist die Markierung insbesondere in Längsrichtung unterhalb des Befestigungselements
angeordnet. Unterschiedliche Spaltmaße zwischen dem Türblatt und dem Türrahmen werden
durch die unterschiedliche Überlappung der Treibriegelstange mit dem Verbindungsabschnitt,
insbesondere mit einer unterschiedlichen Einstecktiefe in das Loch, ausgeglichen.
[0054] Die Erfindung umfasst des Weiteren eine Schlossanordnung. Die Schlossanordnung umfasst
ein Schloss, wie es soeben beschrieben wurde, und zumindest eine Treibriegelstange
zum Verbinden mit dem Verbindungsabschnitt des Befestigungselements, insbesondere
zur Aufnahme in das Loch des Befestigungselementes. Das Schloss kann nach einem der
Ansprüche 1 bis 10 ausgebildet sein. Insbesondere umfasst die Schlossanordnung das
beschriebene Schloss mit zwei Treibriegelanordnungen und entsprechend einer oberen
und einer unteren Treibriegelstange zum Verbinden mit einem oberen Verbindungsabschnitt
und mit einem unteren Verbindungsabschnitt, insbesondere zur Aufnahme in das Loch
des oberen Befestigungselements und in das Loch des unteren Befestigungselements.
Das Schloss und die Treibriegelstange(n) sind dabei so ausgebildet, dass das Schloss
in ein Türblatt eingesteckt werden kann und die Treibriegelstange(n) im Inneren des
Türblatts verlaufen.
[0055] Die Aufgabenstellung wird durch eine Montagekappe gelöst. Hierbei ist die Montagekappe
eigenständig unter Schutz gestellt.
[0056] Die erfindungsgemäße Montagekappe dient zum Justieren einer Treibriegelstange an
einem Schloss. Die erfindungsgemäße Montagekappe umfasst eine Stangenaufnahme zum
Anordnen der Montagekappe an dem Ende einer Treibriegelstange. Die erfindungsgemäße
Montagekappe umfasst des Weiteren einen Türrahmenanschlag an der Außenseite der Montagekappe
zum Anschlagen an einem Türrahmen beim Justieren der Treibriegelstange. Die Montagekappe
umfasst einen Stangenanschlag für die Treibriegelstange für eine definierte Position
des stirnseitigen Endes der Treibriegelstange relativ zum Türrahmenanschlag.
[0057] Insbesondere kann der Stangenanschlag in oder an der Stangenaufnahme angeordnet sein.
Besonders bevorzugt ist der Stangenanschlag in der Stangenaufnahme angeordnet. Die
Stangenaufnahme kann zum Befestigen der Montagekappe an dem Ende der Treibriegelstange
dienen. Die Stangenaufnahme kann zum Aufstecken der Montagekappe auf das Ende der
Treibriegelstange dienen. Die Anordnung der Montagekappe an der Treibriegelstange
beschränkt sich auf die Montage. Danach wird die Montagekappe wieder von der Treibriegelstange
entfernt.
[0058] Bei dem Schloss kann es sich vorzugsweise um das vorab beschriebene Schloss handeln,
insbesondere um ein Schloss nach einem der Ansprüche 1 bis 10. Bei der Treibriegelstange
handelt es sich insbesondere um die obere Treibriegelstange, an der die Montagekappe
anordbar ist.
[0059] Dadurch, dass der Stangenanschlag und der Türrahmenanschlag vorgesehen ist, ist eine
definierte Position von dem Ende der Treibriegelstange und dem Türrahmen einstellbar.
Die vordefinierte Position kann durch den gewünschten Höhenabstand zwischen dem Ende
der Treibriegelstange insbesondere in der eingefahrenen Position und dem Türrahmen
gegeben sein. Der Höhenabstand von dem Ende der Treibriegelstange und dem Türrahmen
kann dabei dem Höhenabstand von dem Stangenanschlag zu dem Türrahmenanschlag entsprechen.
Somit kann die Montagekappe als Lehre dienen. Der Höhenabstand des Stangenanschlags
zu dem Türrahmenanschlag kann hierbei durch die räumliche Ausgestaltung der Montagekappe
fest vorgegeben sein.
[0060] Die Montagekappe kann einen Griffbereich zum Justieren der Montagekappe umfassen.
Bevorzugt ist der Türrahmenanschlag zwischen dem Griffbereich und der Stangenaufnahme
angeordnet. Der Griffbereich kann eine Rändelung oder sonstige Oberflächenrauigkeit
aufweisen. Der Griffbereich dient zum händischen Bewegen der Montagekappe.
[0061] Bevorzugt ist die Montagekappe zum drehenden Justieren der Treibriegelstange ausgebildet.
Die Stangenaufnahme kann hierbei zur drehfesten Verbindung der Montagekappe mit dem
Ende der Treibriegelstange ausgebildet sein. Der Griffbereich kann zum händischen
Drehen der Montagekappe ausgebildet sein.
[0062] Es kann sein, dass die Treibriegelstange in das eingesteckte Schloss eingeschraubt
wird. Insbesondere wird die Treibriegelstange in das Befestigungselement eingeschraubt.
Durch Drehen der Treibriegelstange kann die Treibriegelstange weiter in das Schloss
eingeschraubt oder weiter aus dem Schloss herausgeschraubt werden. Hierdurch ist eine
besonders genaue Fixierung möglich. Des Weiteren verharrt die Treibriegelstange zumindest
kurzfristig im Wesentlichen in der Position, in die die Treibriegelstange geschraubt
worden ist. Hierdurch ist eine Justierung oder Vorjustierung der Treibriegelstange
durch das Drehen der Montagekappe möglich, ohne zur gleichen Zeit die Treibriegelstange
in der eingestellten Position zusätzlich fixieren zu müssen. Hierdurch kann die Justage
durch nur einen Monteur vorgenommen werden.
[0063] Bevorzugt ragt der Türrahmenanschlag von dem Stangenanschlag seitlich ab. Hierdurch
ist es möglich, dass bei geöffneter Tür der Türrahmenanschlag an dem Türrahmen anliegt,
während der Stangenanschlag an der Treibriegelstange anliegt. Hierdurch ist eine Justage
besonders einfach. Insbesondere kann der Monteur bei geöffneter Tür den Griffbereich
umgreifen. Es ist denkbar, dass der Türrahmenanschlag zumindest 5 mm, bevorzugt zumindest
8 mm, besonders bevorzugt zumindest 10 mm seitlich von dem Stangenanschlag entfernt
ist. Es ist denkbar, dass der Türrahmenanschlag zumindest 4 mm, bevorzugt zumindest
6 mm, besonders bevorzugt zumindest 8 mm von dem Griffbereich entfernt ist. Hierdurch
wird ein Umgreifen erleichtert.
[0064] Es ist denkbar, dass der Türrahmenanschlag tellerförmig oder im Wesentlichen tellerförmig
ausgebildet ist. Hierdurch ist ein Anliegen an dem Türrahmen unabhängig oder im Wesentlichen
unabhängig von der Orientierung der Montagekappe möglich. Dieses ist insbesondere
sinnvoll, wenn die Treibriegelstange durch eine Drehbewegung justiert wird, insbesondere
wenn die Treibriegelstange in das Schloss eingeschraubt wird.
[0065] Die Stangenaufnahme weist vorzugsweise mehrere Finger auf. Die Finger dienen dazu
die Treibriegelstange zu klemmen. Zwischen diese Finger der Stangenaufnahme wird die
Treibriegelstange eingeschoben. Die einzelnen Finger weisen vorzugsweise radial nach
innen gerichtete Fingerfortsätze auf. Sowohl die Finger als auch die Fingerfortsätze
deformieren sich beim Einschieben der Treibriegelstange leicht, sodass es zu einer
drehmomentübertragenden Klemmung der Treibriegelstange in der Stangenaufnahme kommt.
[0066] Die Montagekappe, insbesondere der Türrahmenanschlag und/oder die Stangenaufnahme,
kann ein Sichtfenster umfassen, durch das der Stangenanschlag sichtbar ist. Das Sichtfenster
kann als eine Ausnehmung ausgebildet sein.
[0067] Die Montagekappe ist insbesondere aus Kunststoff gefertigt. Vorzugsweise ist die
Montagekappe einteilig gefertigt. Die Montagekappe ist insbesondere materialeinheitlich
ausgebildet. Die Montagekappe ist besonders bevorzugt monolithisch ausgebildet. Z.
B. kann es sich bei der Montagekappe um ein Spritzgussteil handeln.
[0068] Bei der einer Ausführungsform der Montage wird die Treibriegelstange zunächst in
das Türblatt eingeschoben und in das Schloss, das ebenfalls bereits in das Türblatt
eingesteckt ist, eingesteckt. Bei annäherndem Schließen der Tür sieht der Monteur
den Überstand der Treibriegelstange über das Türblatt und somit die Länge der Treibriegelstange
relativ zum Türrahmen. Durch eine Bewegung der Treibriegelstange wird die Treibriegelstange
weiter in das Schloss hinein- oder weiter aus dem Schloss herausbewegt, sodass sich
die überstehende Länge der Treibriegelstange verändert. Diese wird mit Hilfe der Montagekappe
genau eingestellt.
[0069] Dazu wird die Montagekappe mit der Stangenaufnahme auf das obere, aus dem Türblatt
hervorstehende Ende der Treibriegelstange aufgesteckt. Hierzu weist die Montagekappe
die Stangenaufnahme auf. Die Montagekappe wird soweit auf die Treibriegelstange aufgesteckt,
bis das stirnseitige Ende der Treibriegelstange am Stangenanschlag ansteht. Dieser
Stangenanschlag dient für eine definierte Position des stirnseitigen Endes der Treibriegelstange
relativ zum Türrahmenanschlag.
[0070] Daraufhin wird die Türe annähernd geschlossen, sodass sich zwar nicht die Treibriegelstange
unmittelbar unter dem Türrahmen befindet, jedoch der Türrahmenanschlag. In dieser
annähernd geschlossenen Position der Türe kann der Monteur die Montagekappe samt Treibriegelstange
bewegen, bis der Türrahmenanschlag der Montagekappe an der nach unten gewandten Seite
des Türrahmens anschlägt. Dadurch dass zugleich die Treibriegelstange an dem Stangenanschlag
anliegt, ist der Abstand eingestellt. Die Treibriegelstange kann in dieser Stellung
fixiert sein oder werden. Daraufhin kann der Monteur die Tür wieder öffnen und die
Montagekappe abziehen. Die Treibriegelstange ist in der richtigen Länge eingestellt.
Hierdurch kann die Treibriegelstange auf eine sehr genaue Lage zu dem Türrahmen eingestellt
werden.
[0071] Bevorzugt wird die Länge der Treibriegelstange durch das Befestigungsmittel in dem
Befestigungselement des Schlosses arretiert. Hierdurch wird die Länge der Treibriegelstange
dauerhaft gesichert.
[0072] Wird die Treibriegelstange in das Befestigungselement eingeschraubt, so kann durch
eine drehende Bewegung der Montagekappe eine Justage der Länge der Treibriegelstange
kommen. Insbesondere kann die Treibriegelstange durch den Eingriff in das Innengewinde
des Befestigungselements vorübergehend gehalten und damit justiert sein. Durch das
Befestigungsmittel kann die Treibriegelstange dann in der Länge dauerhaft gesichert
sein. Bei einem Betrieb der Tür könnte ohne die Sicherung durch das Befestigungsmittel
die Treibriegelstange sich verdrehen und damit ihre Länge ändern.
[0073] Alternativ erfolgt keine Sicherung über ein Befestigungsmittel. Das Schloss kann
ohne das Befestigungsmittel ausgebildet sein. Die Montagekappe ist bei einem Schloss,
das nicht nach Anspruch 1 ausgebildet ist, einsetzbar, wenn auch die Montagekappe
besonders bevorzugt bei der Montage eines Schlosses nach einem der Ansprüche 1 bis
10 eingesetzt wird. Z. B. kann es sein, dass das Eindrehen der Treibriegelstange in
ein Innengewinde des Befestigungsmittel als ausreichend zur dauerhaften Längeneinstellung
angesehen wird.
[0074] Bei der Justage der Treibriegelstange befindet sich das Befestigungselement insbesondere
in der zweiten Position. Der Monteur drückt die Treibriegelstange während der Justage
so, dass sich das Befestigungselement in die zweite Position bewegt und dort verbleibt.
Hierdurch wird zugleich sichergestellt, dass das Ende der Treibriegelstange an dem
Stangenanschlag anliegt. Hierbei kann es sein, dass der Monteur das Befestigungselement
gegen die Kraft einer Schlossfeder bewegen muss. Die Schlossfeder kann das Befestigungselement
in die erste Position bewegen.
[0075] Die Erfindung umfasst ferner eine Anordnung mit einer Montagekappe, wie sie soeben
beschrieben wurde und zumindest einer Treibriegelstange, die mit der Stangenaufnahme
der Montagekappe verbindbar ist. Vorzugsweise umfasst diese Anordnung auch ein Schloss,
in das die Treibriegelstange einsteckbar, insbesondere einschraubbar ist. Bevorzugt
handelt es sich bei dem Schloss um ein erfindungsgemäßes Schloss, insbesondere ein
Schloss nach einem der Ansprüche 1 bis 10.
[0076] Die Erfindung wird auch durch ein Verfahren zum Justieren einer Treibriegelstange
an einem Schloss, insbesondere einem erfindungsgemäßen Schloss, gelöst. Das Verfahren
umfasst erfindungsgemäß zumindest einen der folgenden Schritte:
- a. Justieren der Treibriegelstange in Bezug auf den Türrahmen, insbesondere mittels
der erfindungsgemäßen Montagekappe,
- b. Arretieren der Treibriegelstange, insbesondere mittels des Befestigungsmittels.
[0077] Bei dem erfindungsgemäßen Schloss kann es sich insbesondere um ein Schloss nach einem
der Ansprüche 1 bis 10 handeln. Bei der erfindungsgemäßen Montagekappe kann es sich
insbesondere um eine Montagekappe nach einem der Ansprüche 12 bis 15 handeln. In Bezug
auf die Durchführung des Schrittes a. wird auf die Ausführung in Bezug auf die erfindungsgemäße
Montagekappe verwiesen.
[0078] In Bezug auf Schritt b. wird auf die Ausführungen in Bezug auf das erfindungsgemäße
Schloss verwiesen. Insbesondere kann die Treibriegelstange von dem Stulp her arretierbar
sein. Hierzu kann der Stulp eine Werkzeugöffnung umfassen. Durch die Werkzeugöffnung
kann der Monteur mit einem Werkzeug das Befestigungsmittel betätigen. Hierdurch kann
die Treibriegelstange arretiert, insbesondere festgeklemmt werden.
[0079] Vor dem Schritt a. können optional noch zumindest einer, bevorzugt mehrere, insbesondere
alle der folgenden Schritte erfolgen:
- 1) Befestigen des Blindkörpers in einem der Löcher
- 2) Einstecken des Schlosses in das Türblatt, wobei das Schloss mittels des Stulps
am Türblatt befestigt wird,
- 3) Ablängen der Treibriegelstange, insbesondere unter zu Hilfenahme der Markierung
- 4) Einstecken der Treibriegelstange in das Türblatt
- 5) Verbindungsaufbau der Treibriegelstange mit dem Befestigungselement, insbesondere
Einführen der Treibriegelstange in das Loch bzw. in das freie Loch.
[0080] Nach dem Schritt a. oder nach den Schritten a. und b. kann die Montagekappe wieder
entfernt werden. Unter Ablängen wird Verkürzen verstanden.
[0081] Die Erfindung wird nun anhand von Ausführungsbeispielen näher beschrieben. Dabei
zeigen:
- Fig. 1
- eine erfindungsgemäße Schlossanordnung mit einem erfindungsgemäßen Schloss gemäß einem
ersten Ausführungsbeispiel,
- Fig. 2 bis 4
- ein Befestigungselement des erfindungsgemäßen Schlosses gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel,
- Fig. 5
- die erfindungsgemäße Schlossanordnung mit dem erfindungsgemäßen Schloss gemäß einem
zweiten Ausführungsbeispiel,
- Fig. 6 bis 10
- ein Befestigungselement des erfindungsgemäßen Schlosses gemäß dem zweiten Ausführungsbeispiel,
- Fig. 11 bis 13
- mehrere Ansichten einer erfindungsgemäßen Montagekappe,
- Fig. 14
- ein erfindungsgemäßes Verfahren,
- Fig. 15
- einen Ausschnitt aus einem erfindungsgemäßen Schloss mit einem Einbauelement gemäß
einem dritten Ausführungsbeispiel,
- Fig. 16
- ein Ausschnitt aus dem Schloss der Fig. 15 in einer anderen Perspektive,
- Fig. 17
- einen Ausschnitt aus einem erfindungsgemäßen Schloss mit einem Einbauelement gemäß
einem vierten Ausführungsbeispiel.
[0082] Funktional ähnliche oder identische Elemente werden mit denselben Bezugszeichen in
den unterschiedlichen Ausführungsbeispielen bezeichnet.
[0083] Im Folgenden wird anhand der Fig. 1 bis 4 ein erstes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen
Schlosses 2 beschrieben. Bei dem Schloss 2 handelt es sich um einen einsteckbaren
Gegenschlosskasten für den Standflügel einer zweiflügeligen Türanlage.
[0084] Fig. 1 zeigt rein schematisch eine Schlossanordnung 1. Diese Schlossanordnung 1 umfasst
das Schloss 2 sowie eine Treibriegelstange 3. Bevorzugt umfasst die Schlossanordnung
1 neben der dargestellten oberen Treibriegelstange 3 eine untere Treibriegelstange
(nicht dargestellt). Des Weiteren zeigt Fig. 1, dass sich das Schloss 2 im Inneren
eines Türblatts 5 befindet. Die Treibriegelstange 3 verläuft im Inneren des Türblatts
5 und greift in einer ausgefahrenen Position in einen Türrahmen 4 ein. In einer eingefahrenen
Position ist die Treibriegelstange 3 außer Eingriff mit dem Türrahmen. In der eingefahrenen
Position soll die Treibriegelstange 3 einen festgelegten Abstand zum Türrahmen nicht
unterschreiten. Die Tür ist dabei nicht Teil des erfindungsgemäßen Schlosses 2.
[0085] Das Schloss 2 umfasst einen Schlosskasten 6 mit einem Stulp 7. Der Schlosskasten
6 ist in das Türblatt 5 eingeschoben und über den Stulp 7 mit dem Türblatt 5 verbunden.
Die rechte Darstellung in Fig. 1 zeigt eine Draufsicht auf den Stulp 7. Diese Darstellung
dient zur Verdeutlichung, dass der Stulp 7 eine von außen zugängliche Werkzeugöffnung
16 aufweist. Ferner kann der Stulp 7 zumindest eine weitere nicht dargestellte Öffnung
zur Aufnahme eines Sperrelements eines Gangflügelschlosses umfassen. Das Schloss 2
kann einen nicht dargestellten Sperrelementbetätiger zum Herausdrücken des Sperrelements
aus dem Schlosskasten 6 umfassen.
[0086] Der Stulp kann eine Markierung umfassen (nicht dargestellt). Die Markierung dient
dazu, zusammen mit einer oberen Kante des Türblatts 5 die Länge der Treibriegelstange
festzulegen.
[0087] Die schematische Darstellung in Fig. 1 zeigt, dass das Schloss 2 eine Treibriegelanordnung
8 umfasst.
[0088] Die Treibriegelanordnung umfasst eine Durchführungsöffnung 9 im Schlosskasten 6 zum
Durchführen der Treibriegelstange 3. Des Weiteren umfasst die Treibriegelanordnung
8 ein Befestigungselement 10 im Inneren des Schlosskastens 6 und in bevorzugter Ausführung
auch die Werkzeugöffnung 16 im Stulp 7.
[0089] Die genaue Ausgestaltung des Befestigungselementes 10 zeigen die Fig. 2 bis 4. Demgemäß
umfasst das Befestigungselement 10 ein Loch 11 als Verbindungsabschnitt. Das Loch
11 erstreckt sich in einer Längsrichtung 12. In dem Loch 11 befindet sich ein Innengewinde
13. In dieses Innengewinde 13 kann die Treibriegelstange 3 eingeschraubt werden.
[0090] Das Befestigungselement 10 weist einen Schlitz 14 auf, der das Innengewinde 13 und
das Loch 11 in Längsrichtung 12 durchtrennt.
[0091] Ferner ist als Befestigungsmittel eine Schraube 15 vorgesehen. Die Schraube 15 ist
in das Befestigungselement 10 eingeschraubt. Die Schraube 15 erstreckt sich durch
den Schlitz 14 quer zur Längsrichtung 12 und außerhalb des Lochs 11. Wie die schematische
Darstellung in Fig. 1 verdeutlicht, fluchtet die Werkzeugöffnung 16 mit der Schraube
15, sodass die Schraube 15 auch nach dem Einbau des Schlosses 2 in das Türblatt 5
betätigt werden kann.
[0092] Der Schlitz 14 weist quer zur Längsrichtung 12 eine Schlitzbreite 21 auf. Das Innengewinde
13 weist einen Nenndurchmesser 22 auf. Bevorzugt ist vorgesehen, dass die Schlitzbreite
im nicht geklemmten Zustand 20 bis 80 %, insbesondere 30 bis 70 % des Nenndurchmessers
22 aufweist.
[0093] Ferner zeigen die Fig. 2 bis 4, dass das Befestigungselement 10 mehrere Fortsätze
17 aufweist. Diese Fortsätze 17 gleiten in entsprechenden Langlöchern des Schlosskastens
6 und dienen zur linearbeweglichen Führung des Befestigungselementes 10. Das Befestigungselement
10 wird insbesondere parallel zur Längsrichtung 12 bewegt.
[0094] Für die Bewegung des Befestigungselementes 10 ist die in Fig. 1 rein schematisch
dargestellte Betätigungsvorrichtung 18 vorgesehen, die über einen Betätigungsaktuator
und/oder eine Betätigungsmechanik die Bewegung des Befestigungselements 10 ausführen
kann.
[0095] Das Befestigungselement 10 weist ein Übertragungselement 19 auf. Das Übertragungselement
19 ist im ersten Ausführungsbeispiel als Zahnstange ausgebildet. Über das Übertragungselement
19 wird Kraft- und/oder Drehmoment von der Betätigungsvorrichtung 18 auf das Befestigungselement
10 übertragen.
[0096] Fig. 5 bis 10 zeigen das Schloss 2 gemäß dem zweiten Ausführungsbeispiel. Die im
Rahmen des ersten Ausführungsbeispiels beschriebenen Ausgestaltungen gelten auch für
das zweite Ausführungsbeispiel, soweit hier nichts Anderes beschrieben wird.
[0097] Fig. 5 zeigt genauso wie Fig. 1 rein schematisch die Anordnungen des Schlosses 2
in einer Schlossanordnung 1. Auch in der Darstellung nach Fig. 5 ist lediglich eine
Treibriegelanordnung 8 für die obere Treibriegelstange 3 gezeigt.
[0098] Die beiden Ausführungsbeispiele unterscheiden sich in erster Linie durch die Ausgestaltung
des Befestigungselementes 10. Das Befestigungselement 10 des zweiten Ausführungsbeispiels
ist in den Fig. 6 bis 10 genauer dargestellt. Fig. 10 zeigt dabei den in Fig. 9 gekennzeichneten
Schnitt.
[0099] Gemäß den Fig. 6 bis 10 weist das Befestigungselement 10 zwei parallele Löcher 11
als Verbindungsabschnitte auf. Die beiden Löcher 11 erstrecken sich jeweils in Längsrichtung
12. Jedes Loch 11 weist ein Innengewinde 13 auf. Die Treibriegelstange 3 kann wahlweise
in das eine oder das andere Loch 11 eingeschraubt werden. Hierzu weist der Schlosskasten
6 eine gemeinsame Durchführungsöffnung 9 auf.
[0100] An beiden Löchern 11 des Befestigungselementes 10 ist jeweils der beschriebene Schlitz
14 vorgesehen. Der Schlitz 14 erstreckt sich in Längsrichtung 12 und durchtrennt in
Längsrichtung das jeweilige Innengewinde 13.
[0101] Die Fig. 6 bis 10 zeigen einen Blindkörper 20, der in das nicht genutzte Loch 11
eingeschraubt ist.
[0102] Die Schraube 15 als Befestigungsmittel erstreckt sich durch beide Schlitze 14, sodass
mit der einen Schraube 15 beide Schlitze 14 bzw. beide Löcher 11 geklemmt werden können.
[0103] Auch das Befestigungselement 10 im zweiten Ausführungsbeispiel umfasst mehrere Fortsätze
17 zur linearbeweglichen Führung des Befestigungselementes 10 im Schlosskasten 6.
[0104] Wie Fig. 8 zeigt, ist das Übertragungselement 19 des Befestigungselementes 10 im
zweiten Ausführungsbeispiel nicht als Zahnstange, sondern als anderweitiges Formelement
zur formschlüssigen Kraftübertragung mit der Betätigungsvorrichtung 18 ausgebildet.
[0105] Fig. 11 bis 13 zeigen eine erfindungsgemäße Montagekappe 30. Fig. 13 zeigt dabei
den in Fig. 12 gekennzeichneten Schnitt.
[0106] Die Montagekappe 30 umfasst eine Stangenaufnahme 31. Die Stangenaufnahme 31 wiederum
weist mehrere, beispielsweise drei, Finger 35 auf. Jeder Finger 35 weist mehrere,
beispielsweise zwei, radial nach innen weisende Fingerfortsätze 36 auf. Die Montagekappe
30 wird auf ein Ende der Treibriegelstange 3 so aufgesetzt, dass die Treibriegelstange
3 zwischen den Fingern 35 steckt. Insbesondere die Fingerfortsätze 36 können sich
dabei leicht verformen. Durch die Finger 35 und die Fingerfortsätze 36 entsteht eine
drehfeste Verbindung zwischen der Montagekappe 30 und der Treibriegelstange 3.
[0107] Die Montagekappe 30 wird dabei soweit auf die Treibriegelstange 3 aufgesetzt, sodass
das stirnseitige Ende der Treibriegelstange 3 an einem Stangenanschlag 33 der Montagekappe
30 ansteht.
[0108] Die Montagekappe 30 umfasst ferner einen tellerförmigen Türrahmenanschlag 32. Dieser
Türrahmenanschlag 32 kann geschlitzt sein, um ein Sichtfenster zu erzeugen, durch
das der Stangenanschlag (33) am Kontaktbereich mit der Treibriegelstange (3) sichtbar
ist und/oder um eine ausreichende elastische Beweglichkeit der Finger 35 zu gewährleisten.
[0109] Des Weiteren umfasst die Montagekappe 30 einen Griffbereich 34. Der tellerförmige
Türrahmenanschlag 32 befindet sich zwischen dem Griffbereich 34 und der Stangenaufnahme
31.
[0110] Über den Griffbereich 34 wird die aufgesteckte Montagekappe 30 samt eingesteckter
Treibriegelstange 3 soweit gedreht, bis die Oberseite des Türrahmenanschlags 32 an
eine nach unten weisende Fläche des Türrahmens 4 anschlägt. Dadurch ist die Treibriegelstange
3 in der richtigen Länge eingestellt und die Montagekappe 30 kann wieder entfernt
werden.
[0111] In Figur 14 wird ein erfindungsgemäßes Verfahren 100 dargestellt.
[0112] In einem ersten Schritt 101 wird das Schloss der Figur 1 in ein Türblatt eingesteckt
und mittels des Stulps 7 befestigt. In einem zweiten Schritt 102 wird ein Ende einer
Treibriegelstange 3 an die Markierung gehalten und die Höhe der oberen Kante des Türblatts
5 an der Treibriegelstange 3 markiert. Die Treibriegelstange 3 kann auf die markierte
Länge abgelängt, z. B. abgesägt, werden. In einem dritten Schritt 103 wird die Treibriegelstange
3 in das Türblatt 5 eingeführt und in das Loch 11 zumindest teilweise eingeschraubt.
[0113] In einem vierten Schritt 104 wird das Türblatt 5 an dem Türrahmen 4 eingehängt. In
einem fünften Schritt 105 wird die Montagekappe 30 gemäß den Figuren 11 bis 13 auf
das Ende der Treibriegelstange 3 aufgesteckt. In einem sechsten Schritt wird das Türblatt
5 an den Türrahmen 4 angenähert. Nun wird an dem Griffbereich 34 der Montagekappe
30 derart gedreht und damit die Treibriegelstange 3 weiter in das Loch 11 hinein-
oder herausgeschraubt, bis der Türrahmenanschlag 32 von unten an dem Türrahmen 4 anliegt.
Hierbei wird die Treibriegelstange 3 in der eingefahrene Position gedrückt gehalten.
[0114] In einem siebten Schritt 107 wird die Montagekappe 30 abgezogen. In einem achten
Schritt 108 wird die Schraube 15 durch die Werkzeugöffnung 16 gedreht und damit die
Treibriegelstange in der durch die Montagekappe 30 justierten Länge dauerhaft arretiert.
Die Schritte 107 und 108 können auch vertauscht werden.
[0115] Wird anstelle des Schlosses aus Figur 1 das Schloss aus Figur 5 verwendet, so wird
vor dem ersten Schritt 101 der Blindkörper 20 in das nicht benötigte Loch 11 eingeführt.
[0116] In den Figuren 15 und 16 sind Ausschnitte eines Schloss 2 gemäß einem dritten Ausführungsbeispiel
dargestellt. Das Schloss 2 umfasst zusätzlich ein Einbauelement 37. Im Übrigen ist
das Schloss 2 wie das Schloss 2 des zweiten Ausführungsbeispiels ausgebildet, so dass
hierauf Bezug genommen wird.
[0117] Das Einbauelement 37 ist mittels Schrauben 41 in dem Schlosskasten 6 befestigt. Das
Einbauelement 37 ist beabstandet vom Stulp 7 angeordnet.
[0118] Das Einbauelement 37 umfasst eine Öffnung 38. Die Öffnung 38 umfasst eine Fase 40.
Die Fase 40 befindet sich auf einer ersten Seite 42 der Öffnung 38, die dem Stulp
7 zugewandt ist. Die Fase 40 dient dazu, das Einführen eines Werkzeugs durch die Werkzeugöffnung
16 in die Öffnung 38 zu erleichtern. Das Werkzeug kann durch die Öffnung 38 hindurchgeführt
werden und auf einer zweiten Seite 43 der Öffnung 38, die der Fase 40 gegenüberliegt,
austreten. Auf derselben Höhe schließt sich das Befestigungsmittel 15 an. Hierbei
befindet sich das Befestigungselement 10 in der ersten Position. Die Treibriegelstange
3 befindet sich somit in der ausgefahrenen Position.
[0119] Durch das Einbauelement 37 mit der Öffnung 38 wird somit das Werkzeug zu dem Befestigungsmittel
15 geführt. Somit kann mittels des Werkzeugs das Befestigungsmittel 15 leicht betätigt
werden.
[0120] Die Öffnung 38 ist axial einseitig offen ausgeführt. Dieses erleichtert die Herstellung
des Einbauelements 37.
[0121] Zusätzlich dient das Einbauelement 37 als Verliersicherung des Befestigungsmittels
15. Hierzu umfasst das Einbauelement 37 eine Stirnseite 39. Ein Abstand d zwischen
der Stirnseite 39 des Einbauelements 37 und des Befestigungsmittels 15 ist geringer
als die Tiefe t des Befestigungsmittels 15, mit der das Befestigungsmittel 15 in das
Befestigungselement 10 eingreift. Es ist somit nicht möglich, mittels des Werkzeugs
im eingebauten Schloss 2 das Befestigungsmittel 15 aus dem Befestigungselement 10
zu entfernen. Bei einer Bewegung des Befestigungsmittels 15 aus dem Befestigungselement
10 wird das Befestigungsmittel 15 an der Stirnseite 37 zur Anlage kommen, während
das Befestigungsmittel 15 zugleich im Befestigungselement 10 gehalten ist. Hierdurch
wird ein vollständiges Lösen des Befestigungsmittels 15 von dem Befestigungselement
10 verhindert. Daher kann das Befestigungsmittel 15 nicht in dem Schosskasten 6 hinabfallen.
[0122] Die Stirnseite 39 ist langestreckt ausgebildet und erstreckt sich über die Länge
des Bewegungswegs des Befestigungsmittels 15 bei einer Bewegung des Befestigungselements
10 zwischen den Endpositionen. Hierdurch liegt das Befestigungsmittel 15 sowohl in
der ersten Position des Befestigungselements 10 als auch in der zweiten Position des
Befestigungselements 10 der Stirnseite 39 gegenüber. Hierdurch wird verhindert, dass
sich das Befestigungsmittel 15 von dem Befestigungselement 10 im Betrieb des Schlosses
2 löst. Beispielsweise kann sich durch stete Bewegung das Befestigungsmittel 15 locker
werden und drohen, sich von dem Befestigungselement 10 zu lösen. Die Stirnseite 39
verhindert dieses in jeder Position, die das Befestigungsmittel 15 einnehmen kann.
[0123] In der Figur 17 ist ein Ausschnitt aus einem Schloss 2 gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel
dargestellt. Technisch wirkungsgleiche Elemente sind mit denselben Bezugszeichen versehen.
Das Befestigungselement 10 in diesem Ausführungsbeispiel ist anders geometrisch ausgeformt.
[0124] Das Schloss 2 in Figur 17 umfasst ein Einbauelement 37. Das Einbauelement 37 ist
identisch zu dem Einbauelement 37 des Schlosses der Figuren 15 und 16 ausgebildet.
Das Einbauelement 37 umfasst dieselben Funktionen, die zuvor zu dem Einbauelement
37 der Figuren 15 und 16 beschrieben worden sind, so dass darauf Bezug genommen wird.
[0125] Das Einbauelement 37 der Figur 17 ist im Gegensatz zu dem Einbauelement 37 der Figuren
15 und 16 jedoch derart in dem Schloss 2 angeordnet, dass die zweite Seite 43 der
Öffnung 38 dem Befestigungsmittel 15 in der zweiten Position des Befestigungselements
10 gegenüberliegt. Somit liegt das Befestigungsmittel 15 der Öffnung 38 in der eingefahrenen
Position der Treibriegelstange gegenüber. Dieses ist in der Figur 17 nicht dargestellt.
Vielmehr befindet sich das Befestigungselement 10 in Figur 17 in der ersten Position.
Wie in Figur 17 gut sichtbar ist, erstreckt sich die Stirnseite 39 des Einbauelements
37 entlang des Bewegungswegs des Befestigungsmittels 15. Die Stirnseite 39 liegt somit
dem Befestigungsmittel 15 auch in der ersten Position des Befestigungselements 10
gegenüber. Hierdurch verhindert das Einbauelement 37 in jeder Position des Befestigungsmittels
15 ein Lösen von dem Befestigungselement 10.
Bezugszeichenliste
[0126]
- 1
- Schlossanordnung
- 2
- Schloss
- 3
- Treibriegelstange
- 4
- Türrahmen
- 5
- Türblatt
- 6
- Schlosskasten
- 7
- Stulp
- 8
- Treibriegelanordnung
- 9
- Durchführungsöffnung
- 10
- Befestigungselement
- 11
- Loch
- 12
- Längsrichtung
- 13
- Innengewinde
- 14
- Schlitz
- 15
- Schraube
- 16
- Werkzeugöffnung
- 17
- Fortsätze
- 18
- Betätigungsvorrichtung
- 19
- Übertragungselement
- 20
- Blindkörper
- 21
- Schlitzbreite
- 22
- Nenndurchmesser
- 30
- Montagekappe
- 31
- Stangenaufnahme
- 32
- Türrahmenanschlag
- 33
- Stangenanschlag
- 34
- Griffbereich
- 35
- Finger
- 36
- Fingerfortsätze
- 37
- Einbauelement
- 38
- Öffnung
- 39
- Stirnseite
- 40
- Fase
- 41
- Schraube
- 42
- erste Seite von 38
- 43
- zweite Seite von 38
- d
- Abstand 15 zu 39
- t
- Tiefe des Befestigungsmittels 15 im Eingriff mit 10
- 100
- Verfahren
- 101 bis 108
- Verfahrensschritte
1. Schloss (2), insbesondere ausgebildet als Schlossgegenkasten für den Standflügel einer
zweiflügeligen Türanlage, umfassend
• einen Schlosskasten (6) mit Stulp (7) zum Einstecken in ein Türblatt (5), und
• zumindest eine Treibriegelanordnung (8) mit
∘ einem Befestigungselement (10), das zumindest teilweise im Schlosskasten (6) angeordnet
ist, umfassend zumindest ein sich in Längsrichtung (12) erstreckenden Verbindungsabschnitt
(11) zum Verbinden mit einer Treibriegelstange (3)
∘ zumindest einer Durchführungsöffnung (9) im Schlosskasten (6) um die Verbindung
des Befestigungselements (15) mit der Treibriegelstange (3) zu ermöglichen,
∘ ein Befestigungsmittel (15), um die Treibriegelstange (3) an oder in dem Verbindungsabschnitt
zu arretieren.
2. Schloss (2) nach Anspruch 1, wobei das Befestigungsmittel (15) im eingebauten Zustand
des Schlosses (2) von außen von dem Stulp (7) aus zugänglich ist.
3. Schloss (2) nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, wobei die zumindest eine Treibriegelanordnung
(8) im Schlosskasten (6), insbesondere im Stulp (7), eine Werkzeugöffnung (16) umfasst,
wobei die Werkzeugöffnung (16) zum Einführen eines Werkzeugs zum Betätigen des Befestigungsmittels
(15) ausgebildet ist und insbesondere mit dem Betätigungsmittel (15) fluchtet.
4. Schloss (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Schloss (2) ein Einbauelement
(37), das in dem Schlosskasten (6) angeordnet ist, umfasst, wobei das Einbauelement
(37) zur Führung des Werkzeuges und/oder zur Verliersicherung des Befestigungsmittels
(15) dient.
5. Schloss (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Verbindungsabschnitt
(11) als ein Loch (11) zur Aufnahme der Treibriegelstange (3) ausgebildet ist, wobei
das Befestigungselement (10) einen sich an das Loch (11) anschließenden Schlitz (14)
umfasst und/oder das Befestigungsmittel (15) als eine Spannvorrichtung ausgebildet
ist, um die Treibriegelstange (3) in dem Loch (11) zu klemmen.
6. Schloss (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Befestigungsmittel
(15) als in das Befestigungselement (10) eingeschraubte Schraube (15) ausgebildet
ist, insbesondere dass sich die Schraube (15) außerhalb des Lochs (11) quer zur Längsrichtung
durch den Schlitz (14) erstreckt, um die Treibriegelstange (3) im Loch (11) zu klemmen.
7. Schloss (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Befestigungselement (10) in dem Schlosskasten (6) angeordnet ist und die Durchführungsöffnung
(9) zum Durchführen der Treibriegelstange (3) dient, insbesondere dass das Befestigungsmittel
(15) in dem Schlosskasten (6) angeordnet ist.
8. Schloss (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Befestigungselement
(10) mehrere sich parallel in Längsrichtung (12) erstreckende Verbindungsabschnitte
(11) zum wahlweisen Verbinden der Treibriegelstange (3) mit einem der Verbindungsabschnitte
(11) umfasst, wobei dasselbe Befestigungsmittel (15) dazu dient, die Treibriegelstange
(3) an einem der Verbindungsabschnitte (11) zu arretieren.
9. Schloss (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die mehreren Verbindungsabschnitte (11) jeweils als ein Loch (11) ausgebildet sind,
wobei jedes Loch (11) einen sich an das Loch (11) anschließenden Schlitz (14) umfasst,
wobei dasselbe als Spannvorrichtung (15) ausgebildete Befestigungsmittel dazu ausgebildet
ist, wahlweise die Treibriegelstange (3) in einem der Löcher (11) zu arretieren, insbesondere
wobei eines der Löcher (11) zur Aufnahme der Treibriegelstange (3) frei ist und in
den restlichen Löchern (11) ein Blindkörper (20) zur Stabilisierung des Lochs (11)
steckt.
10. Schloss (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Stulp eine Markierung umfasst, wobei die Markierung derart an dem Stulp angeordnet
ist, dass durch die obere Kante des Türblatts und die Markierung die Länge der Treibriegelstange
festlegbar ist.
11. Schlossanordnung (1), umfassend ein Schloss (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche
und zumindest eine Treibriegelstange (3) zum Verbinden mit dem Verbindungsabschnitt
(11) des Befestigungselementes (10).
12. Montagekappe (30) zum Justieren einer Treibriegelstange an einem Schloss, umfassend
• eine Stangenaufnahme (31) zum Anordnen der Montagekappe (30) an dem Ende einer Treibriegelstange
(3),
• einen Türrahmenanschlag (32) an der Außenseite der Montagekappe (30) zum Anschlagen
an einem Türrahmen (4) beim Justieren der Treibriegelstange (3), und
• einen Stangenanschlag (33) für die Treibriegelstange (3) für eine definierte Position
des stirnseitigen Endes der Treibriegelstange (3) relativ zum Türrahmenanschlag (32).
13. Montagekappe (30) nach Anspruch 12, umfassend einen Griffbereich (34) zum Justieren
der Montagekappe (30), wobei der Türrahmenanschlag (32) vorzugsweise zwischen dem
Griffbereich (34) und der Stangenaufnahme (31) angeordnet ist.
14. Montagekappe (30) nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Montagekappe (30) zum drehenden Justieren der Treibriegelstange (3) ausgebildet
ist, wobei die Stangenaufnahme (31) zur drehfesten Verbindung der Montagekappe (30)
mit dem Ende der Treibriegelstange (3) ausgebildet ist und/oder der Griffbereich (34)
zum händischen Drehen der Montagekappe (30) ausgebildet ist.
15. Montagekappe (30) nach einem der Ansprüche 12 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Türrahmenanschlag (32) vom dem Stangenanschlag (33) seitlich abragt, insbesondere
dass der Türrahmenanschlag (32) tellerförmig ausgebildet ist.
16. Anordnung umfassend eine Montagekappe (30) nach einem der Ansprüche 12 bis 15 und
zumindest eine mit der Stangenaufnahme (31) verbindbare Treibriegelstange (3), und
vorzugsweise ein Schloss (2), in das die Treibriegelstange (3) einsteckbar ist.
17. Verfahren (100) zum Justieren einer Treibriegelstange (3) an einem Schloss (2), insbesondere
einem Schloss (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 10, wobei das Verfahren (100) zumindest
einen der folgenden Schritte umfasst:
a. Justieren der Treibriegelstange (3) in Bezug auf den Türrahmen (4), insbesondere
mittels der Montagekappe (30) nach einem der Ansprüche 12 bis 15,
b. Arretieren der Treibriegelstange (3), insbesondere mit dem Befestigungsmittel (15).