(19)
(11) EP 3 671 976 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
24.06.2020  Patentblatt  2020/26

(21) Anmeldenummer: 19212575.5

(22) Anmeldetag:  29.11.2019
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
H01R 13/66(2006.01)
H01R 31/06(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME
Benannte Validierungsstaaten:
KH MA MD TN

(30) Priorität: 21.12.2018 DE 102018133497

(71) Anmelder: NOLTA GmbH
35091 Colbe (DE)

(72) Erfinder:
  • Bonn, Christof
    35037 Marburg (DE)
  • Fischer, Markus
    36119 Neuhof (DE)
  • Bonn, Felix
    35037 Marburg (DE)
  • Knake, Jochen
    35096 Weimar (DE)

(74) Vertreter: Patentanwälte Olbricht Buchhold Keulertz 
Partnerschaft mbB Bettinastraße 53-55
60325 Frankfurt am Main
60325 Frankfurt am Main (DE)

   


(54) ELEKTRISCHE STECKVERBINDUNGSEINRICHTUNG UND ELEKTRISCHES GERÄT HIERMIT


(57) Die Erfindung betrifft eine elektrische Steckverbindungseinrichtung (1) aus der Gruppe elektrischer Stecker, elektrische Steckerkupplung und elektrische Steckdose, mit einem Gehäuse (2), in dem wenigstens zwei elektrische Leiter (10, 11) angeordnet sind, die jeweils an einer Kontaktstelle (12, 13) enden, wobei in dem Gehäuse (2) eine elektronische Dokumentationseinrichtung (20) zur Erfassung von Betriebsparametern (B) angeordnet ist. Außerdem betrifft die Erfindung ein elektrisches Gerät mit einem elektrischen Anschluss, der von einer solchen elektrischen Steckverbindungseinrichtung ausgebildet ist.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine elektrische Steckverbindungseinrichtung aus der Gruppe elektrischer Stecker, elektrische Steckerkupplung und elektrische Steckdose, gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1 sowie ein elektrisches Gerät hiermit.

[0002] Elektrische Steckverbindungseinrichtungen aus der Gruppe elektrischer Stecker, elektrische Steckerkupplung und elektrische Steckdose werden zum werkzeuglosen Herstellen und Lösen von elektrischen Verbindungen eingesetzt, beispielsweise um elektrische Geräte mit dem Stromnetz zu verbinden. Stecker bilden dabei das Element aus, welches elektrische Leiter aufweist, die in Aufnahmen einer Steckerkupplung oder Steckdose eingesteckt werden. Steckerkupplungen werden auch oftmals einfach Kupplung genannt. Während Stecker und Steckerkupplungen meist als Endstück eines flexiblen elektrischen Kabels dienen, werden Steckdosen an stationären Einbauorten eingebaut. Dies können Immobilien oder Mobilien wie beispielsweise Schaltschränke, Verteilerkästen oder Maschinengehäuse sein.

[0003] Aus dem Stand der Technik bekannt sind beispielsweise Schukostecker, CEE-Drehstromsteckverbinder, CEE-Steckvorrichtungen oder CeKon-Stecker/Kupplungen bekannt mit denen viele elektrische Geräte ausgestattet sind.

[0004] Nachteilhaft am Stand der Technik ist, dass Geräte, die mit solchen Steckern ausgestattet sind, bei einem Diebstahl oder für Verleiher oder Baustellenbetreiber schwer auffindbar sind. Außerdem kann meist nur grob abgeschätzt werden, wann ein Service des Gerätes technisch notwendig ist. Eine Veränderung der Geräte führt meist zu einem Verlust von Gewährleistungsansprüchen, sodass mit einem Erstservice möglichst lange gewartet werden sollte. Insbesondere bei Leihgeräten findet heutzutage fast ausschließlich ein zeitbasiertes Abrechnungsmodell Anwendung, welches die tatsächliche Betriebszeit unberücksichtigt lässt. Dies führt oft zu hohen Leihkosten für Spezialgeräte, selbst wenn hiermit kaum gearbeitet wird.

[0005] Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, eine Lösung zu entwickeln, mit der die Nachteile des Standes der Technik überwunden werden, und mit der zumindest hinsichtlich eines Nachteils Abhilfe geschaffen wird, nämlich eine Lokalisierung der verbundenen Geräte zu ermöglichen, oder den Erstservice soweit es geht hinauszuzögern, oder nutzungsbasierte Abrechnungsmodelle zu erlauben. Die Lösung soll dabei technisch einfach und möglichst ohne Verlust von Gewährleistungsansprüchen nachrüstbar sein.

[0006] Hauptmerkmale der Erfindung sind im kennzeichnenden Teil von Anspruch 1 und in Anspruch 15 angegeben. Ausgestaltungen sind Gegenstand der Ansprüche 2 bis 14.

[0007] Ausgehend hiervon betrifft die Erfindung eine elektrische Steckverbindungseinrichtung aus der Gruppe elektrischer Stecker, elektrische Steckerkupplung und elektrische Steckdose, mit einem Gehäuse, in dem wenigstens zwei elektrische Leiter angeordnet sind, die jeweils an einer Kontaktstelle enden, wobei in dem Gehäuse eine elektronische Dokumentationseinrichtung zur Erfassung von Betriebsparametern angeordnet ist.

[0008] Der Vorteil dieser erfindungsgemäßen Dokumentationseinrichtung liegt darin, dass hiermit Informationen zu den Betriebsparametern dokumentiert werden, die eine Person je nach Art des Betriebsparameters beispielsweise zur Lokalisierung, Festlegung von Servicezeitpunkten und nutzungsbasierten Abrechnungsmodellen einsetzen kann. Durch die Platzierung in der elektrischen Steckverbindungseinrichtung ist eine Baueinheit geschaffen, die mit jedem Gerät, welches eine solche Steckverbindungseinrichtung für die Energieversorgung benötigt, kombiniert werden kann. Eine Implementierung in das eigentliche Gerät ist daher überhaupt nicht erforderlich. Außerdem kann ein Geräteinhaber das Gerät einfach durch Austausch der Steckverbindungseinrichtung nachrüsten.

[0009] Die Kontaktstellen solcher Steckverbindungseinrichtung sollten von außerhalb des Gehäuses für Gegenkontakte zugängig angeordnet sein. Dies ermöglicht die Herstellung einer elektrischen Steckverbindung mit einem Gegenstück.

[0010] Für eine gute Nachrüstbarkeit sollten die elektrischen Leiter jeweils am von der Kontaktstelle abweichenden Ende eine Verbindungsstelle zur Anbindung eines elektrischen Kabels aufweisen, beispielsweise eine Klemmeinrichtung oder ein sonstiges Verbindungselement. Damit kann ein Kabel zerstörungsfrei von der elektrischen Steckverbindungseinrichtung gelöst und an dieser montiert werden.

[0011] Des Weiteren sollte die elektrische Steckverbindungseinrichtung im Gehäuse eine Zugentlastung aufweisen, insbesondere eine Einklemmvorrichtung zum Einklemmen eines Kabels. Hierdurch lassen sich Schäden durch Zug an einem angeschlossenen Kabel vermeiden.

[0012] Gemäß einer näheren Ausgestaltung der elektrischen Steckverbindungseinrichtung ist vorgesehen, dass die Dokumentationseinrichtung eine elektrische Versorgung über eine Zuleitung und eine Ableitung aufweist, die jeweils mit einem der elektrischen Leiter elektrisch verbunden sind, dies vorzugsweise zwischen dessen Kontaktstelle und dessen Verbindungsstelle zur Anbindung eines elektrischen Kabels. Damit kann die Dokumentationseinrichtung mit der elektrischen Energie der elektrischen Leiter versorgt werden.

[0013] In einer speziellen Bauform der elektrischen Steckverbindungseinrichtung führen die elektrischen Leiter an der Dokumentationseinrichtung vorbei. Damit kann vermieden werden, dass bei einer verbraucherseitigen Montage ein angeschlossenes Kabel in mechanischen Kontakt mit der Dokumentationseinrichtung tritt und diese ggf. hierdurch beschädigt wird. Außerdem ist die Position der Dokumentationseinrichtung relativ zu den elektrischen Leitern der Steckverbindungseinrichtung definiert vorgebbar, sodass elektromagnetische Interferenzen herstellerseitig ausgeschlossen werden können, was bei einer undefinierten Vorbeiführung von Kabeln nicht ohne weiteres gelingt. Auch kann direkt ein ESD-Schutz vorgesehen werden, insbesondere dadurch, dass ein Nutzer bei der Montage eines Kabels keinen Handkontakt mit der Dokumentationseinrichtung ausüben kann. Das Vorbeiführen der elektrischen Leitern erfolgt vorzugsweise innerhalb des Gehäuses, und weiter bevorzugt innerhalb des gleichen Gehäusehohlraumes. Hierdurch wird die Komplexität des Gehäuses geringgehalten. Gemäß einer speziellen Bauform ist vorgesehen, dass die elektrischen Leiter jeweils am von der Kontaktstelle abweichenden Ende eine Verbindungsstelle zur Anbindung eines elektrischen Kabels aufweisen, und die Dokumentationseinrichtung räumlich zwischen den Kontaktstellen auf der einen Seite und den Verbindungsstellen der elektrischen Leiter auf der anderen Seite angeordnet ist. Hierdurch kann die äußere Bauform herkömmlicher Steckverbinder eingesetzt werden, sodass Dritte von außen keine Kenntnis von der Dokumentationseinrichtung im Inneren erlangen können. Vorzugsweise sitzt die Dokumentationseinrichtung in einem Hohlraum, der bei der Anbindung eines Kabels an den Verbindungsstellen geschlossen ist. Hierdurch kann der Nutzer nicht in Kontakt mit der Dokumentationseinrichtung kommen und diese mechanisch oder durch elektromagnetische Entladung beschädigen. Des Weiteren ist eine Ausgestaltung zu bevorzugen, bei der die Dokumentationseinrichtung räumlich näher an den Kontaktstellen angeordnet ist als an den Verbindungsstellen. Damit verbleit im Bereich der Verbindungsstellen genug Montagefreiraum für ein anzuschließendes Kabel.

[0014] Weiterhin ist in einer besonderen Ausführungsform vorgesehen, dass die Dokumentationseinrichtung einen Energiespeicher aufweist, mit dem sie vorzugsweise unabhängig von dem Anschluss der elektrischen Steckverbindungseinrichtung an eine Stromquelle, Betriebsparameter erfassen kann. Dies erlaubt einen Betrieb der Dokumentationseinrichtung auch ohne, dass die Steckverbindungseinrichtung an eine Energiequelle angeschlossen ist. Dies ist zum Beispiel bedeutsam, um eine Lokalisierung nichtangeschlossener Geräte umsetzen zu können.

[0015] Bei einer speziellen Umsetzung ist vorgesehen, dass die Dokumentationseinrichtung im Wesentlichen oder vollständig durch eine mit elektronischen Komponenten bestückte Platine ausgebildet ist. Hierdurch gelingt eine Miniaturisierung, die sich ohne Veränderung der Außenhülle von Gehäusen von vorbekannten Steckverbindungseinrichtungen integrieren lässt. Bei den elektronischen Komponenten kann es sich beispielsweise um MEMS- Systeme (Mikrosysteme) handeln.

[0016] Die vermeintlich am häufigsten einsetzbare Variante der elektrischen Steckverbindungseinrichtung ist dabei die Ausgestaltung als elektrischer Stecker am Ende eines flexiblen Kabels.

[0017] Gemäß einer Variante der elektrischen Steckverbindungseinrichtung ist diese eine 16 A CEE oder eine 32 A CEE Verbindungseinrichtung aus der Gruppe elektrischer Stecker, elektrische Steckerkupplung und elektrische Steckdose. Dies sind insbesondere wichtige Steckverbindungseinrichtungen für hochwertige Maschinen, bei denen der Dokumentation von Betriebsparametern eine erhöhte Bedeutung zukommt.

[0018] In einer möglichen Ausgestaltung weist die Dokumentationseinrichtung einen Strommesser und/oder einen Spannungsmesser auf, der insbesondere zur Erfassung der Stromstärke und/oder der Spannung über der Zeit als Betriebsparameter ausgelegt ist. Hierdurch lässt sich die Intensität der Nutzung eines Gerätes dokumentieren, dass über die elektrische Steckverbindungseinrichtung mit dem Stromnetz verbunden wird. Unter anderem ist hierdurch ein nutzungsbasiertes Wartungsprogramm umsetzbar. Auch Fehlerströme lassen sich dokumentieren. Beispielsweise kann man einen Ausfall eines Gerätes zeitnah erkennen und mögliche Folgeschäden lassen sich verhindern, bspw. bei einem Betrieb einer Drainagepumpe. Über die Kenntnis der Nutzungsintensität lassen sich auch nutzungsbasierte Abrechnungsmodelle einsetzen, zum Beispiel für Maschinenverleiher.

[0019] In einer anderen oder ergänzenden möglichen Ausgestaltung weist die Dokumentationseinrichtung einen Betriebszeitmesser auf, beispielsweise einen Betriebsstundenzähler, der insbesondere zur Erfassung der Betriebszeit als Betriebsparameter ausgelegt ist. Auch hiermit lassen sich nutzungsbasierte Wartungsintervalle oder Abrechnungsmodelle umsetzen.

[0020] Gemäß einer weiteren alternativen oder ergänzenden Ausgestaltung weist die Dokumentationseinrichtung einen Statusermittler auf, der insbesondere zur Erfassung des Verbindungszustands der Verbindungseinrichtung als Betriebsparameter, vorzugsweise der Status "verbunden" oder "nicht-verbunden", ausgelegt ist. Hierdurch lässt sich die Aktivierung eines über die elektrische Steckverbindungseinrichtung betriebenen Gerätes erkennen.

[0021] Eine weitere alternative oder ergänzende Ausgestaltung kann darin bestehen, dass die Dokumentationseinrichtung einen Positionsempfänger aufweist, beispielsweise einen GPS-Empfänger (GPS = Global Positioning System) oder einen GSM-Empfänger (GSM = Global System for Mobile Communications), der insbesondere zur Erfassung des Standortes als Betriebsparameter ausgelegt ist. Mit Hilfe des Positionsempfängers lässt sich der Standort der Steckverbindungseinrichtung bestimmen. Damit kann die elektrische Steckverbindungseinrichtung beispielsweise samt angeschlossenem Gerät geortet und bei Diebstahl verfolgt werden. Auch ist beispielhaft eine bessere Planung und Logistik von Geräten auf Baustellen oder sonstigen Betriebsgeräten möglich.

[0022] Fernerhin besteht die Möglichkeit, dass die Dokumentationseinrichtung einen Datenspeicher zur Speicherung der erfassten Betriebsparameter aufweist. Dies erlaubt eine zeitverzögerte Auswertung der Betriebsparameter, beispielsweise durch einen Maschinenverleiher bei der Rückgabe der Maschine. Außerdem kann beispielsweise auf eine dauerhafte Verbindung zur Übermittlung der Betriebsparameter verzichtet werden. Bei den gespeicherten Betriebsparametern handelt es sich vorzugsweise um digitale Werte.

[0023] In einer möglichen Ausgestaltungsform ist der Datenspeicher ein Zwischenspeicher, der vorzugsweise derart ausgelegt ist, dass zwischengespeicherte Betriebsparameter nach der Übermittlung an eine extern vom Gehäuse angeordnete, zentrale Datenbank von der Dokumentationseinrichtung wieder gelöscht und/oder überschrieben werden. Hierdurch können Betriebsparameter verzögert ausgewertet werden und der notwendige Speicherplatz der Dokumentationseinrichtung bleibt gering. Bei einer bevorzugten Übermittlung von digitalen Betriebsparametern ist die Fehleranfälligkeit bei der Auswertung gering.

[0024] Bei einer speziellen Ausgestaltung weist die Dokumentationseinrichtung eine Sendeeinrichtung zur Übermittlung der Betriebsparameter an eine zentrale Datenbank auf, insbesondere eine kabellose Sendeeinrichtung. Damit können Betriebsparameter extern von der elektrischen Steckverbindungseinrichtung ausgewertet werden. Außerdem können Betriebsparameter mehrerer elektrischer Steckverbindungseinrichtungen gespeichert und vergleichend analysiert werden. Eine kabellose Sendeeinrichtung kann ein Funksignal, bspw. eines drahtlosen lokalen Netzwerkes (WLAN) oder aber ein telefonnetzgängiges Signal sein, bspw. nach dem GSM (Global System for Mobile Communications) Standard. Im Fall von letzterem weist die Dokumentationseinrichtung vorzugsweise ein GSM-Modul auf. Beispielsweise kann die Dokumentationseinrichtung hierfür auch eine SIM-Karten-Aufnahme aufweisen (SIM-Karte = subscriber identity module bzw. Teilnehmer-Identitätsmodul). Damit ist der Nutzer frei hinsichtlich der Auswahl des Telekommunikationsdienstleisters.

[0025] Gemäß einer möglichen Umsetzung sind die in der zentralen Datenbank gespeicherten Betriebsparameter für eine Nutzerapplikation einer Auswerteeinrichtung abrufbar abgelegt. Damit kann der Nutzer die Auswertung durchführen, ohne sich in der Nähe der elektrischen Steckverbindungseinrichtung zu befinden. Vorzugsweise ist die Auswerteeinrichtung ein Computer, ein Laptop, ein Notebook, ein Tablet oder ein Smartphone. Damit muss keine spezielle Hardware für die Auswertung bereitgestellt bzw. angeschafft werden, sodass der Nutzer in vielen Fällen mit einem ohnehin mitgeführten Gerät arbeiten kann.

[0026] Die Erfindung betrifft außerdem ein elektrisches Gerät mit einem elektrischen Anschluss, wobei der elektrische Anschluss von einer elektrischen Steckverbindungseinrichtung, wie sie vor- und nachstehend beschrieben ist, ausgebildet ist. Die Vorteile der elektrischen Steckverbindungseinrichtung gelten entsprechend der jeweilig genutzten optionalen Ausgestaltungsvarianten auch für dieses elektrische Gerät. Unter elektrischen Geräten sind insbesondere auch elektrische Maschinen zu verstehen. Bevorzugt ist die elektrische Steckverbindungseinrichtung am Ende eines flexiblen Kabels angeordnet, das mit dem anderen Ende an dem elektrischen Gerät angeschlossen ist.

[0027] Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus dem Wortlaut der Ansprüche sowie aus der folgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels anhand der Zeichnung. Es zeigt:
Fig. 1
eine Steckverbindungseinrichtung mit einer zentralen Datenbank und einer Auswerteeinrichtung.


[0028] In Fig. 1 erkennt man eine elektrische Steckverbindungseinrichtung 1, wobei es sich insbesondere um einen elektrischen Stecker der Bauform 16A CEE handelt. Die elektrische Steckverbindungseinrichtung 1 verfügt über ein Gehäuse 2, in dem fünf (schematisch dargestellte) elektrische Leiter 10, 11 angeordnet sind, die jeweils an einer Kontaktstelle 12, 13 enden. Die elektrischen Leiter 10, 11 sind insbesondere deshalb sichtbar, weil ein Teilschnitt durch bzw. ein darstellerischer Ausbruch aus dem Gehäuse 2 vorgenommen wurde. Die Kontaktstellen 12, 13 sind jeweils von außerhalb des Gehäuses 2 zugängig angeordnet. Die elektrischen Leiter 10, 11 weisen jeweils am von der Kontaktstelle 12, 13 abweichenden Ende eine Verbindungsstelle 14, 15 auf (liegen verdeckt im Gehäuse 2), über die sie lösbar mit Leitern eines elektrischen Kabels K verbunden sind. In diesem Bereich ist auch eine Zugentlastung im Gehäuse 2 vorgesehen.

[0029] Außerdem ist in dem Gehäuse 2 eine elektronische Dokumentationseinrichtung 20 zur Erfassung von Betriebsparametern B angeordnet. Sie besteht aus einer mit elektronischen Komponenten 25 bestückten Platine 24. Diese ist über eine Zuleitung 21 und eine Ableitung 22 (jeweils schematisch dargestellt) mit Energie versorgt, die jeweils mit einem der elektrischen Leiter 10, 11 elektrisch verbunden sind. Die Verbindung der Zu- und Ableitung 21, 22 liegt jeweils zwischen den Kontaktstellen 12, 13 und den Verbindungsstellen 14, 15 der jeweiligen elektrischen Leiter 10, 11.

[0030] Die elektrischen Leiter 10, 11 sind innerhalb des Gehäuses 2 an der Dokumentationseinrichtung 20 vorbeigeführt. Unabhängig von den weiteren Merkmalen des Ausführungsbeispiels kann es sich bei den elektrischen Leitern 10, 11 vorzugsweise um flexible Leiter oder formstabile Leiterelemente handeln.

[0031] Man sieht, dass die Dokumentationseinrichtung 20 auch räumlich zwischen den Kontaktstellen 12, 13 auf der einen Seite und den Verbindungsstellen 14 ,15 der elektrischen Leiter 10, 11 auf der anderen Seite angeordnet ist.

[0032] Zusätzlich zu der Versorgung über die Zuleitung 21 und Ableitung 22 weist die Dokumentationseinrichtung 20 einen Energiespeicher 23 auf, mit dessen Hilfe sie auch unabhängig von dem Anschluss der elektrischen Steckverbindungseinrichtung 1 an eine Stromquelle Betriebsparameter B erfassen kann.

[0033] Zu den elektronischen Komponenten 25 der hiermit bestückten Platine 24 gehören vorliegend:
  • ein Strommesser 251 und ein Spannungsmesser 252 zur Erfassung der Stromstärke und der Spannung in wenigstens einem der elektrischen Leiter 10, 11 über der Zeit als Betriebsparameter B;
  • ein Betriebszeitmesser 253 zur Erfassung der Betriebszeit als Betriebsparameter B;
  • ein Statusermittler 254 zur Erfassung des Verbindungszustands der elektrischen Steckverbindungseinrichtung als Betriebsparameter B, nämlich der Status "verbunden" oder "nicht-verbunden"; und
  • ein Positionsempfänger 255, nämlich ein GPS-Empfänger, zur Erfassung des Standortes als Betriebsparameter B.


[0034] Es sind jedoch auch Ausbauformen möglich, bei denen wenigstens eine dieser elektronischen Komponenten 25 fehlt oder zusätzliche elektronische Komponenten enthalten sind.

[0035] Die Dokumentationseinrichtung 20 hat als weitere elektronische Komponente 25 einen Datenspeicher 26 zur Speicherung der erfassten Betriebsparameter B in Form von digitalen Werten. Es handelt sich insbesondere um einen Zwischenspeicher, der derart ausgelegt ist, dass zwischengespeicherte Betriebsparameter B nach der Übermittlung an eine zentrale Datenbank 50 von der Dokumentationseinrichtung 20 wieder gelöscht und überschrieben werden. Für diese Übermittlung weist die Dokumentationseinrichtung 20 als weitere elektronische Komponente 25 eine kabellose Sendeeinrichtung 27 zur Übermittlung der digitalen Betriebsparameter B an die zentrale Datenbank 50 auf. Die in der zentralen Datenbank 50 gespeicherten Betriebsparameter B sind für eine Nutzerapplikation 61 einer Auswerteeinrichtung 60 abrufbar abgelegt. Hierzu kommuniziert die zentrale Datenbank 60 kabelgebunden und/oder kabellos mit der Auswerteeinrichtung 60.

[0036] Die Erfindung ist nicht auf eine der vorbeschriebenen Ausführungsformen beschränkt, sondern in vielfältiger Weise abwandelbar.

[0037] So ist es beispielsweise auch möglich, die Dokumentationseinrichtung 20 in einer Steckerkupplung oder einer Steckdose anzuordnen.

[0038] Sämtliche aus den Ansprüchen, der Beschreibung und der Zeichnung hervorgehenden Merkmale und Vorteile, einschließlich konstruktiver Einzelheiten, räumlicher Anordnungen und Verfahrensschritten, können sowohl für sich als auch in den verschiedensten Kombinationen erfindungswesentlich sein.
Bezugszeichenliste
1 elektrische Steckverbindungseinrichtung 251 Strommesser
    252 Spannungsmesser
2 Gehäuse 253 Betriebszeitmesser
    254 Statusermittler
10 elektrischer Leiter 255 Positionsempfänger
11 elektrischer Leiter    
12 Kontaktstelle 26 Datenspeicher
13 Kontaktstelle 27 Sendeeinrichtung
14 Verbindungsstelle    
15 Verbindungsstelle 50 zentrale Datenbank
       
20 elektronische Dokumentationseinrichtung 60 Auswerteeinrichtung
    61 Nutzerapplikation
21 Zuleitung    
22 Ableitung B Betriebsparameter
23 Energiespeicher K Kabel
24 bestückte Platine    
25 elektronische Komponenten    



Ansprüche

1. Elektrische Steckverbindungseinrichtung (1) aus der Gruppe elektrischer Stecker, elektrische Steckerkupplung und elektrische Steckdose, mit einem Gehäuse (2), in dem wenigstens zwei elektrische Leiter (10, 11) angeordnet sind, die jeweils an einer Kontaktstelle (12, 13) enden, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Gehäuse (2) eine elektronische Dokumentationseinrichtung (20) zur Erfassung von Betriebsparametern (B) angeordnet ist.
 
2. Elektrische Steckverbindungseinrichtung (1) gemäß Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, dass die Dokumentationseinrichtung (20) eine elektrische Versorgung über eine Zuleitung (21) und eine Ableitung (22) aufweist, die jeweils mit einem der elektrischen Leiter (10, 11) elektrisch verbunden sind.
 
3. Elektrische Steckverbindungseinrichtung (1) gemäß einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass die elektrischen Leiter (10, 11) an der Dokumentationseinrichtung (20) vorbeiführen.
 
4. Elektrische Steckverbindungseinrichtung (1) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Dokumentationseinrichtung (20) einen Energiespeicher (23) aufweist.
 
5. Elektrische Steckverbindungseinrichtung (1) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Dokumentationseinrichtung (20) im Wesentlichen oder vollständig durch eine mit elektronischen Komponenten (25) bestückte Platine (24) ausgebildet ist.
 
6. Elektrische Steckverbindungseinrichtung (1) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass diese eine 16 A CEE oder eine 32 A CEE Verbindungseinrichtung aus der Gruppe elektrischer Stecker, elektrische Steckerkupplung und elektrische Steckdose ist.
 
7. Elektrische Steckverbindungseinrichtung (1) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Dokumentationseinrichtung (20) einen Strommesser (251) und/oder einen Spannungsmesser (252) aufweist.
 
8. Elektrische Steckverbindungseinrichtung (1) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Dokumentationseinrichtung (20) einen Betriebszeitmesser (253) aufweist.
 
9. Elektrische Steckverbindungseinrichtung (1) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Dokumentationseinrichtung (20) einen Statusermittler (254) aufweist.
 
10. Elektrische Steckverbindungseinrichtung (1) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Dokumentationseinrichtung (20) einen Positionsempfänger (255) aufweist.
 
11. Elektrische Steckverbindungseinrichtung (1) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Dokumentationseinrichtung (20) einen Datenspeicher (26) zur Speicherung der erfassten Betriebsparameter (B) aufweist.
 
12. Elektrische Steckverbindungseinrichtung (1) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Datenspeicher (26) ein Zwischenspeicher ist.
 
13. Elektrische Steckverbindungseinrichtung (1) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Dokumentationseinrichtung (20) eine Sendeeinrichtung (27) zur Übermittlung der Betriebsparameter (B) an eine zentrale Datenbank (50) aufweist.
 
14. Elektrische Steckverbindungseinrichtung (1) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die in der zentralen Datenbank (50) gespeicherten Betriebsparameter (B) für eine Nutzerapplikation (61) einer Auswerteeinrichtung (60) abrufbar abgelegt sind.
 
15. Elektrisches Gerät mit einem elektrischen Anschluss, dadurch gekennzeichnet, dass der elektrische Anschluss von einer elektrischen Steckverbindungseinrichtung (1) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 14 ausgebildet ist.
 




Zeichnung







Recherchenbericht









Recherchenbericht