[0001] Die Erfindung betrifft eine Justagevorrichtung zur Justierung einer Führungsschiene
in einer Aufzuganlage, umfassend wenigstens einen Aufzugschacht, wobei die Justagevorrichtung
umfasst wenigstens ein Lot, wenigstens einen Rahmen, welcher Rahmen ein erstes Segment
zum Anlegen an die Führungsschiene und ein zum ersten Segment senkrecht angeordnetes
zweites Segment umfasst, eine erste Messskala zur Erfassung einer Position der Führungsschiene
in Bezug auf das wenigstens eine Lot in zumindest einer ersten Raumrichtung, wobei
die erste Messskala an dem zweiten Segment des Rahmens angeordnet ist, sowie eine
zweite Messskala zur Erfassung einer Position der Führungsschiene in Bezug auf das
wenigstens eine Lot in zumindest einer zweiten Raumrichtung.
[0002] Weiter betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Justierung einer Führungsschiene
in einer Aufzuganlage, sowie eine Aufzuganlage.
[0003] In der Regel wird eine Führungsschiene in einem Aufzugschacht vormontiert und anschließend
justiert. Dabei kommt in der Regel ein Lot zum Einsatz, welches senkrecht im Aufzugschacht
gespannt wird und welches als Referenz für die Justage der Führungsschiene dient.
[0004] In der Praxis wird eine Führungsschiene in einem Aufzugschacht zumeist justiert,
indem mittels eines Messmittel der Abstand zwischen dem Lot und der Führungsschiene
in zwei Raumrichtungen gemessen wird, der gemessene Abstand mit Referenzwerten verglichen
wird und anschließend bei einem Abweichen der gemessenen Werte von den Referenzwerten
die Position der Führungsschiene basierend auf den gemessenen Werten korrigiert wird.
[0005] Dieses Messverfahren ist sehr fehleranfällig, insbesondere, da bei diesem Messverfahren
beim Anlegen des Messmittels an das Lot das Lot leicht aus seiner ursprünglichen Lage
ausgelenkt wird und es somit dazu kommen kann, dass verfälschte Messwerte abgelesen
werden.
[0006] Die
JP 2018280 A offenbart ein alternatives Justageverfahren, bei dem ein Rahmen an die Führungsschiene
angelegt wird, wobei der Rahmen zum Bestimmen der Position der Führungsschiene bezüglich
des Lots in eine erste Raumrichtung ein erstes Sichtfenster mit einer ersten Messskala
aufweist und in eine zweite Raumrichtung ein zweites Sichtfenster mit einer zweiten
Messskala aufweist, wobei für ein besseres Ablesen des Messwertes das Lot beleuchtet
wird.
[0007] Problematisch ist bei der aus dem Stand der Technik bekannten Justagevorrichtung
ist, dass die jeweils eine Messskala aufweisende Sichtfenster von dem Lot beabstandet
sind. Aus diesem Grund ist diese Messmethode ist sehr fehleranfällig, da nur dann
ein genauer Messwert abgelesen werden kann, wenn das Ablesen des Messwerts in einem
bestimmten Winkel erfolgt.
[0008] Vor diesem Hintergrund ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine anfangs
genannte Justagevorrichtung zu verbessern, sowie ein verbessertes Justageverfahren
bereitzustellen. Insbesondere soll die Justagevorrichtung dabei eine kostengünstige
Konstruktion aufweisen. Insbesondere soll die Justagevorrichtung einfach zu handhaben
sein und insbesondere von nur einer einzigen Person bedienbar sein.
[0009] Zur Lösung dieser Aufgabe werden eine Justagevorrichtung, ein Justageverfahren, sowie
eine Aufzuganlage gemäß den unabhängigen Ansprüchen vorgeschlagen. Weitere vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen und der Beschreibung
beschrieben sowie in den in den Figuren gezeigten Ausführungsbeispielen dargestellt.
[0010] Die vorgeschlagene Lösung sieht eine Justagevorrichtung zur Justierung einer Führungsschiene
in einer Aufzuganlage, umfassend wenigstens einen Aufzugschacht, vor. Die Justagevorrichtung
umfasst ein Lot, wenigstens einen Rahmen, eine erste Messskala zur Erfassung einer
Position der Führungsschiene in Bezug auf das wenigstens eine Lot in einer ersten
Raumrichtung und eine zweite Messskala zur Erfassung einer Position der Führungsschiene
in Bezug auf das wenigstens eine Lot in einer zweiten Raumrichtung. Insbesondere umfasst
die Führungsschiene eine Mehrzahl von Führungsschienensegmenten. Insbesondere ist
die Führungsschiene vertikal im Aufzugschacht angeordnet. Insbesondere ist die Führungsschiene
horizontal im Aufzugschacht angeordnet; insbesondere ist das Lot in diesem Fall horizontal
im Aufzugschacht gespannt. Insbesondere kann die Justagevorrichtung auch zur Justage
anderer Aufzugkomponenten verwendet werden, die mittels eines gespannten Lots als
Referenz justiert werden können.
[0011] Der Rahmen der Justagevorrichtung umfasst ein erstes Segment zum Anlegen an die Führungsschiene
und ein zum ersten Segment senkrecht angeordnetes zweites Segment, an dem die erste
Messskala angeordnet ist. Insbesondere ist die erste Messskala in Erstreckungsrichtung
des zweiten Segments angeordnet.
[0012] Weiter umfasst die Justagevorrichtung einen Anschlagwinkel, eine Stromquelle und
einen Signalgeber. Insbesondere ist der Signalgeber dazu eingerichtet ein optisches
und/oder akustisches Signal auszugeben, wenn der Anschlagwinkel in Kontakt mit dem
Lot steht.
[0013] In einer Ausgestaltung der Erfindung ist die Stromquelle derart mit dem Signalgeber,
dem Anschlagwinkel und dem Lot in elektrischer Verbindung, dass ein offener Stromkreis
gebildet wird. Insbesondere ist die Stromquelle in dem Signalgeber integriert. Insbesondere
ist der Signalgeber mit einer ersten Kabelverbindung mit dem Lot verbunden. Insbesondere
ist der Signalgeber mit einer zweiten Kabelverbindung mit dem Anschlagwinkel verbunden.
Insbesondere ist der Stromkreis zwischen dem Lot und dem Anschlagwinkel unterbrochen.
[0014] Die Stromquelle, der Signalgeber, der Anschlagswinkel und das Lot stehen derart in
elektrischer Verbindung, dass der Stromkreis geschlossen ist, wenn der Anschlagwinkel
und das Lot in Kontakt stehen. Insbesondere ist der Stromkreis geschlossen, wenn der
Anschlagwinkel im direkten Berührungskontakt mit dem Lot steht.
[0015] Der Anschlagwinkel umfasst einen ersten Arm und einen zweiten Arm. In einer Ausgestaltung
der Erindung ist an dem zweiten Arm des Anschlagwinkels die zweite Messskala angeordnet.
Insbesondere ist die zweite Messskala entlang der Erstreckungsrichtung des zweiten
Arms des Anschlagwinkels angeordnet.
[0016] In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist an dem ersten Arm des Anschlagwinkels
ein Isoliermaterial angeordnet. Insbesondere unterbindet das Isoliermaterial einen
elektrischen Kontakt zwischen dem Anschlagwinkel und dem zweiten Segment des Rahmens
während des Messvorgangs. Insbesondere weist der erste Arm des Anschlagwinkels einen
Vorsprung auf, welcher ein genaues Anlegen des Anschlagwinkels zur Messung der Führungsschienenposition
bezüglich des Lots ermöglicht. Insbesondere weist der am ersten Arm des Anschlagwinkels
angeordnete Vorsprung ein Isoliermaterial auf, um einen elektrischen Kontakt mit dem
zweiten Segment des Rahmens während des Messvorgangs zu unterbinden.
[0017] Um eine Führungsschiene in einem Aufzugschacht einer Aufzuganlage zu justieren, wird
die Führungsschiene zunächst im Aufzugschacht vormontiert.
[0018] Zur Justage der im Aufzugschachtvormontierten Führungsschiene mittels der erfindungsgemäßen
Justagevorrichtung, wird zunächst im Aufzugschacht in unmittelbarer Nähe der zu justierenden
Führungsschiene ein Lot in Erstreckungsrichtung der zu justierenden Führungsschiene
gespannt.
[0019] Um die Position der Führungsschiene bezüglich des Lots in eine erste Raumrichtung
und in eine zweite Raumrichtung zu bestimmen, wird ein Signalgeber verwendet, der
ein optisches und/oder akustisches Signal ausgibt. Auf diese Weise sollen bei der
Erfassung der Messwerte für die Positionsbestimmung der Führungsschiene Fehlerquellen
reduziert werden.
[0020] Zur Bestimmung der Position der Führungsschiene bezüglich des Lots wird der Rahmen
der Justagevorrichtung mit seinem ersten Segment in Erstreckungsrichtung der Führungsschiene
bündig an die Führungsschiene angelegt. Insbesondere wird der Rahmen mit seinem ersten
Segment derart an die Führungsschiene angelegt, dass das senkrecht zum ersten Segment
angeordnete zweite Segment des Rahmens in Richtung des Lots weist. Insbesondere wird
der Rahmen mit einem Befestigungsmittel an der zu justierenden Führungsschiene befestigt.
Insbesondere wird das erste Segment des Rahmens an der zu justierenden Führungsschiene
befestigt. Insbesondere ist das Befestigungsmittel eine Klammer und/oder eine Schraubzwinge
und/oder ein Magnet. Insbesondere ist das Befestigungsmittel zur leichteren Handhabung
in fester Verbindung mit dem Rahmen.
[0021] Damit der Signalgeber ein optisches und/oder akustisches Signal ausgeben kann, wird
eine Stromquelle mit dem Signalgeber elektrisch verbunden. Insbesondere ist die Stromquelle
in dem Signalgeber integriert.
[0022] In einem weiteren Verfahrensschritt wird der Signalgeber mit dem Lot und dem Anschlagwinkel
in elektrische Verbindung gebracht, sodass ein offener Stromkreis gebildet wird. Insbesondere
wird der Signalgeber mit einer ersten Kabelverbindung mit dem Lot elektrisch verbunden.
Insbesondere wird der Signalgeber mit einer zweiten Kabelverbindung mit dem Anschlagwinkel
elektrisch verbunden.
[0023] In einem weiteren Verfahrensschritt wird ein erster Arm des Anschlagwinkels an das
zweite Segment des Rahmens angelegt. Insbesondere weist der erste Arm des Anschlagwinkels
einen zu dem ersten Arm senkrecht angeordneten Vorsprung auf, mittels dem der Anschlagwinkel
bündig an das zweite Segment des Rahmens angelegt wird.
[0024] Anschließend wird der Anschlagwinkel entlang des zweiten Segments des Rahmens in
Richtung des Lots verschoben bis der senkrecht zum ersten Arm angeordnete zweite Arm
des Anschlagwinkels mit dem Lot in Kontakt kommt und somit der Stromkreis geschlossen
wird, sodass der Signalgeber ein optisches und/oder akustisches Signal aussendet.
Insbesondere bleibt der am ersten Arm des Anschlagwinkels angeordnete Vorsprung bei
dem Verschieben des Anschlagwinkels entlang des zweiten Segments des Rahmens in permanenten
Kontakt zu dem zweiten Segment des Rahmens. Insbesondere weist der erste Arm des Anschlagwinkels
ein Isoliermaterial auf. Insbesondere wird mittels des Isoliermaterials ein elektrischer
Kontakt zwischen dem Anschlagwinkel und dem Rahmen verhindert.
[0025] Ist der Stromkreis durch einen Kontakt des zweiten Arms des Anschlagwinkels mit dem
Lot geschlossen, sodass der Signalgeber ein optisches und/oder akustisches Signal
aussendet, wird die Position der Führungsschiene bezüglich des Lots in der ersten
Raumrichtung mittels der ersten Messskala, die am zweiten Segment des Rahmens angeordnet
ist, gemessen und in der zweiten Raumrichtung mittels der zweiten Messskala, die am
zweiten Arm des Anschlagwinkels angeordnet ist gemessen.
[0026] Insbesondere ist die erste Messskala in Erstreckungsrichtung des zweiten Segments
des Rahmens angeordnet und die zweite Messskala in Erstreckungsrichtung des zweiten
Arms des Anschlagwinkels angeordnet. Insbesondere markiert die Stelle, an der das
Lot mit dem zweiten Arm des Anschlagwinkels in Kontakt steht auf der zweiten Messskala
den Messwert für die Position der Führungsschiene in Bezug auf das Lot in der zweiten
Raumrichtung. Insbesondere markiert der zweite Arm des Anschlagwinkels auf dem zweiten
Segment des Rahmens den auf der ersten Messskala abzulesende Wert für die Position
der Führungsschiene bezüglich des Lots in der ersten Raumrichtung.
[0027] Die Messwerte für die mittels der ersten Messskala gemessene Position der Führungsschiene
bezüglich des Lots in der ersten Raumrichtung und die mittels der zweiten Messskala
gemessene Position der Führungsschiene bezüglich des Lots in der zweiten Raumrichtung
werden mit Referenzwerten verglichen.
[0028] Bei Abweichen des mittels der ersten Messskala und/oder zweiten Messskala gemessenen
Wertes von dem entsprechenden Referenzwert wird die Position der Führungsschiene in
der ersten Raumrichtung und/oder in der zweiten Raumrichtung basierend auf dem mittels
der ersten Messskala und/oder zweiten Messskala gemessenen Wert korrigiert.
[0029] Diese Verfahrensschritte werden in der oben beschriebenen Reihenfolge solange durchgeführt,
bis die mittels der ersten Messskala und der zweiten Messskala gemessene Position
der Führungsschiene in der ersten Raumrichtung und der zweiten Raumrichtung mit den
Referenzwerten übereinstimmt.
[0030] Mittels der erfindungsgemäßen Justagevorrichtung und dem erfindungsgemäßen Justageverfahren
ist es möglich die Position der Führungsschiene bezüglich des Lots in die erste Raumrichtung
und die zweite Raumrichtung millimetergenau zu erfassen.
[0031] Vorteilhafterweise weist die erfindungsgemäße Justagevorrichtung und das erfindungsgemäße
Justageverfahren gegenüber dem bekannten Stand der Technik den Vorteil auf, dass mittels
der ersten Messskala und der zweiten Messskala der die Position der Führungsschiene
bezüglich des Lots sehr genau abgelesen werden kann. Dabei ist es nicht nötig den
Messwert zu bestimmen, indem die Messskala aus einem bestimmten Winkel abgelesen wird.
[0032] Weiter wird durch das Aussenden des optischen und/oder akustischen Signals durch
den Signalgeber bei Berührung des Anschlagwinkels mit dem Lot vermieden, dass die
Position des Lots mit der Messvorrichtung verändert wird. Auf diese Weise wird die
Messgenauigkeit stark verbessert.
[0033] Weitere vorteilhafte Einzelheiten, Merkmale und Ausgestaltungsdetails der Erfindung
werden im Zusammenhang mit den in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispielen
näher erläutert. Dabei zeigt:
- Fig. 1
- in einer vereinfachten schematischen Darstellung ein Ausführungsbeispiel für die erfindungsgemäße
Justagevorrichtung in einer Draufsicht;
- Fig. 2
- in einer vereinfachten schematischen Darstellung die in Fig. 1 dargestellte Justagevorrichtung
in einer perspektivischen Seitenansicht aus zwei Richtungen;
- Fig. 3
- in einer vereinfachten schematischen Darstellung die in Fig. 1 und Fig. 2 dargestellte
Justagevorrichtung in einer Frontansicht.
[0034] Fig. 1 zeigt eine Ausgestaltung der Justagevorrichtung 10 zur Justage einer Führungsschiene
20 in einer Draufsicht. In unmittelbarer Nähe der Führungsschiene 20 ist ein Lot 11
als Referenz für die Justage der Führungsschiene 20 gespannt.
[0035] Die Justagevorrichtung 10 umfasst einen Rahmen 12, welcher ein erstes Segment 121
und ein zu dem ersten Segment 121 senkrecht angeordnetes zweites Segment 122 umfasst.
Das erste Segment 121 des Rahmens 12 wird bündig an die Führungsschiene 20 angelegt.
[0036] Mittels eines Befestigungsmittels 13 wird der Rahmen an der Führungsschiene 20 befestigt.
Im dargestellten Beispiel ist das Befestigungsmittel 13 als Klemme ausgeführt, mittels
der das erste Segment 121 des Rahmens 12 an der Führungsschiene 20 festgeklemmt wird.
[0037] An dem zweiten Segment 122 des Rahmens 12 ist entlang der Erstreckungsrichtung des
zweiten Segments 122 eine erste Messskala angeordnet, welche aus Übersichtlichkeitsgründen
nicht dargestellt ist. Insbesondere ist die erste Messskala an der nach oben gewandten
Seitenkante des zweiten Segments 122 angeordnet.
[0038] Die Justagevorrichtung 10 umfasst weiter einen Anschlagwinkel 14, welcher einen ersten
Arm 141 und einen zweiten Arm 142 aufweist. An dem ersten Arm 141 des Anschlagwinkels
ist ein Vorsprung 15 angeordnet. Im in Fig. 1 dargestellten Beispiel ist der Vorsprung
15 als zweiseitig vorstehende Kante ausgebildet, die sich entlang der gesamten Länge
des ersten Arms 141 an dessen Außenseite erstreckt.
[0039] Mittels des Vorsprungs 15 wird ermöglicht, dass zur Bestimmung der Position der Führungsschiene
bezüglich des Lots der Anschlagwinkel 14 mit seinem ersten Arm 141 konsistent auf
gleiche Weise an dem zweiten Segment 122 des Rahmens 12 angelegt werden kann, wodurch
Ablesefehler reduziert werden.
[0040] Mittels einer ersten Kabelverbindung 161 wird das Lot 11 mit einem Signalgeber 17
und einer Stromquelle 16 verbunden. Mittels einer zweiten Kabelverbindung 162 wird
die Stromquelle 16 mit dem Anschlagwinkel 14 verbunden. Insbesondere ist die Stromquelle
16 in dem Signalgeber 17 integriert.
[0041] Die Stromquelle 16, der Signalgeber 17, der Anschlagwinkel 14 und das Lot 11, welche
über die erste Kabelverbindung 161 und die zweite Kabelverbindung 162 elektrisch verbunden
sind, bilden einen offenen Stromkreis.
[0042] Der Anschlagwinkel 14 weist an der Oberfläche des ersten Arms 141, sowie an der Oberfläche
des am ersten Arm 141 angeordneten Vorsprungs 15 ein Isoliermaterial auf.
[0043] Zur Bestimmung der Position der Führungsschiene 20 in Bezug auf das Lot 11 wird der
erste Arm 141 Anschlagwinkels 14, der mit der Stromquelle 16, dem Signalgeber 17 und
dem Lot 11 zu einem offenen Stromkreis verbunden ist, an das zweite Segment 122 des
Rahmens 12 angelegt. Dabei verhindert das an der Oberfläche des ersten Arms 141 und
des Vorsprungs 15 des Anschlagwinkels 14 angeordnete Isoliermaterial einen elektrischen
Kontakt zwischen dem Anschlagwinkel 14 und dem Rahmen 12.
[0044] Der Anschlagwinkel 14 wird mit seinem ersten Arm 141 entlang des zweiten Segments
122 des Rahmens 12 zu dem Lot 11 hin verschoben, wobei der Vorsprung 15 im permanenten
Kontakt mit dem zweiten Segment 122 des Rahmens 12 steht.
[0045] Kommt der zweite Arm 142 des Anschlagwinkels 14 in Berührungskontakt mit dem Lot
11, so wird der Stromkreis geschlossen und der Signalgeber 17 sendet ein optisches
und/oder akustisches Signal aus.
[0046] Um die Position der Führungsschiene 20 bezüglich des Lots 11 zu bestimmen, wird der
Anschlagwinkel 14 in der Position gehalten, in der es zwischen dem zweiten Arm 142
des Anschlagwinkels 14 und dem Lot 11 zum Berührungskontakt kommt.
[0047] In seiner Erstreckungsrichtung weist der zweite Arm 142 des Anschlagwinkels 14 eine
zweite Messskala auf, welche aus Übersichtsgründen nicht dargestellt ist. Insbesondere
ist die zweite Messskala an der nach oben gewandten Fläche des zweiten Arms 142 angeordnet.
[0048] Der Messwert für die Führungsschienenposition bezüglich des Lots 11 in der zweiten
Raumrichtung entspricht dem Messwert auf der zweiten Messskala, der die Stelle markiert,
an der sich der zweite Arm 142 des Anschlagwinkels 14 und das Lot 11 berühren.
[0049] Die Kante des zweiten Arms 142 des Anschlagwinkels 14, die in Berührungskontakt mit
dem Lot 11 steht, markiert auf der ersten Messskala auf dem zweiten Segment 122 des
Rahmens 12 den Messwert für die Führungsschienenposition bezüglich des Lots 11 in
der ersten Raumrichtung.
[0050] Die mittels der ersten und der zweiten Messskala ermittelten Messwerte für die Führungsschienenposition
bezüglich des Lots 11 werden mit Referenzwerten verglichen.
[0051] Weicht der mittels der ersten Messskala und/oder mittels der zweiten Messskala ermittelte
Messwert für die Führungsschienenposition bezüglich des Lots 11 in der ersten Raumrichtung
und/oder in der zweiten Raumrichtung von den Referenzwerten ab, so wird die Position
der Führungsschiene 20 basierend auf den Messwerten korrigiert. Anschließend wird
das Messverfahren wiederholt.
[0052] Dieser Prozess wird so lange wiederholt, bis die mittels der ersten Messskala und
der zweiten Messskala ermittelten Messwerte für die Führungsschienenposition bezüglich
des Lots 11 in der ersten Raumrichtung und der zweiten Raumrichtung mit den Referenzwerten
übereinstimmt.
[0053] Dieses Justageverfahren wird für eine Vielzahl von Messpositionen entlang der Führungsschiene
20 durchgeführt, bis die Führungsschiene 20 vollständig justiert ist.
[0054] Fig. 2 zeigt die Justagevorrichtung 10 aus Fig. 1 aus zwei perspektivischen Seitenansichten
zur detaillierteren Darstellung des Aufbaus der Justagevorrichtung 10. Dabei wurde
die Stromquelle, der Signalgeber, sowie die erste Kabelverbindung und zweite Kabelverbindung
aus Übersichtsgründen nicht mit dargestellt.
[0055] Fig. 2 verdeutlicht wie der Anschlagwinkel 14 an das zweite Segment 122 des Rahmens
12 angelegt wird. Weiter wird dargestellt in wieweit der am ersten Arm 141 des Anschlagwinkels
14 angeordnete Vorsprung 15 als Hilfsmittel dient, um den Anschlagwinkel 14 bei jedem
Messvorgang in gleicher Weise an das zweite Segment 122 des Rahmens 12 anzulegen,
um Messfehler zu reduzieren.
[0056] Weiter weist, wie in der in Fig. 3 dargestellten Frontansicht besser zu entnehmen,
das erste Segment 121 des Rahmens 12 ebenfalls Vorsprünge 15 auf. Die an dem ersten
Segment 121 angeordneten Vorsprünge 15 erleichtern ein genaues Anlegen des Rahmens
12 an die Führungsschiene 20.
[0057] Aus Übersichtsgründen wurde in Fig. 3 auf die Darstellung der Stromquelle, des Signalgebers,
sowie der ersten Kabelverbindung und der zweiten Kabelverbindung verzichtet.
Bezugszeichenliste
[0058]
- 10
- Justagevorrichtung
- 11
- Lot
- 12
- Rahmen
- 121
- erstes Segment
- 122
- zweites Segment
- 13
- Befestigungsmittel
- 14
- Anschlagwinkel
- 141
- erster Arm des Anschlagwinkels
- 142
- zweiter Arm des Anschlagwinkels
- 15
- Vorsprung
- 16
- Stromquelle
- 161
- erste Kabelverbindung
- 162
- zweite Kabelverbindung
- 17
- Signalgeber
- 20
- Führungsschiene
1. Justagevorrichtung (10) zur Justierung einer Führungsschiene (20) in einer Aufzuganlage,
umfassend wenigstens einen Aufzugschacht,
wobei die Justagevorrichtung (10) umfasst:
- wenigstens ein Lot (11),
- wenigstens einen Rahmen (12), welcher ein erstes Segment (121) zum Anlegen an die
Führungsschiene (20) und ein zum ersten Segment (121) senkrecht angeordnetes zweites
Segment (122) umfasst,
- eine erste Messskala zur Erfassung einer Position der Führungsschiene (20) in Bezug
auf das wenigstens eine Lot (11) in einer ersten Raumrichtung, wobei die erste Messskala
an dem zweiten Segment (122) des Rahmens (12) angeordnet ist
- eine zweite Messskala zur Erfassung einer Position der Führungsschiene (20) in Bezug
auf das wenigstens eine Lot (11) in einer zweiten Raumrichtung
dadurch gekennzeichnet, dass
die Justagevorrichtung (10) weiter umfasst:
- einen Anschlagwinkel (14);
- eine Stromquelle (16); und
- einen Signalgeber (17), wobei
der Signalgeber (17) dazu eingerichtet ist ein optisches und/oder akustisches Signal
auszugeben, wenn der Anschlagwinkel (14) in Kontakt mit dem Lot (11) steht.
2. Justagevorrichtung (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Stromquelle (16), der Signalgeber (17), der Anschlagwinkel (14) und das Lot (11)
derart in elektrischer Verbindung stehen, dass sie einen offenen Stromkreis bilden.
3. Justagevorrichtung (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Stromquelle (16), der Signalgeber (17), der Anschlagwinkel (14) und das Lot (11)
derart in elektrischer Verbindung stehen, dass der Stromkreis geschlossen ist, wenn
der Anschlagwinkel (14) und das Lot (11) in Kontakt stehen.
4. Justagevorrichtung (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Anschlagwinkel (14) einen ersten Arm (141) und einen zweiten Arm (142) umfasst.
5. Justagevorrichtung (10) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Messskala entlang der Erstreckungsrichtung des zweiten Arms (142) des
Anschlagwinkels (14) angeordnet ist.
6. Justagevorrichtung (10) nach einem der Ansprüche 4 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Arm (141) des Anschlagwinkels (14) ein Isoliermaterial aufweist.
7. Justagevorrichtung (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Messskala entlang der Erstreckungsrichtung des zweiten Segments (122) des
Rahmens (12) angeordnet ist.
8. Verfahren zur Justage einer Führungsschiene (20) in einer Aufzuganlage mit einer Justagevorrichtung
(10) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei
- ein Rahmen (12) mit einem ersten Segment (121) des Rahmens (12) in Erstreckungsrichtung
der Führungsschiene (20) angelegt wird;
- mittels einer an einem senkrecht zum ersten Segment (121) angeordneten zweiten Segment
(122) des Rahmens (12) angeordneten ersten Messskala die Position der Führungsschiene
(20) bezüglich eines Lots (11) in einer ersten Raumrichtung gemessen wird;
- mittels einer zweiten Messskala die Position der Führungsschiene (20) bezüglich
des Lots (11) in einer zweiten Raumrichtung gemessen wird; und
- die mittels der ersten/zweiten Messskala gemessene Position der Führungsschiene
(20) mit Referenzwerten verglichen wird,
dadurch gekennzeichnet, dass
zur Bestimmung der Position der Führungsschiene (20) bezüglich des Lots (11) in die
erste Raumrichtung und in eine zweite Raumrichtung ein Signalgeber (17) verwendet
wird, der ein optisches und/oder akustisches Signal ausgibt.
9. Verfahren nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass die Justage der Führungsschiene (20) ein iteratives Verfahren ist, welches die folgenden
Verfahrensschritte umfasst:
- Anlegen des Rahmens (12) mit dem ersten Segment (121) des Rahmens (12) in Erstreckungsrichtung
der Führungsschiene (20), sodass das zweite Segment (122) des Rahmens (12) in Richtung
des Lots (11) weist, insbesondere befestigen des Rahmens (12) an der Führungsschiene
(20);
- in elektrische Verbindung bringen des mit einer Stromquelle (16) verbundenen Signalgebers
(17) mit dem Lot (11) und mit einem Anschlagwinkel (14), sodass ein offener Stromkreis
gebildet wird;
- Anlegen eines ersten Arms (141) des Anschlagwinkels (14) an das zweite Segment (122)
des Rahmens (12), wobei durch ein an dem ersten Arm (141) des Anschlagwinkels (14)
angeordnetes Isoliermaterial ein elektrischer Kontakt zwischen dem Anschlagwinkel
(14) und dem Rahmen (12) verhindert wird;
- Verschieben des Anschlagwinkels (14) entlang des zweiten Segments (122) des Rahmens
(12) in Richtung des Lots (11) und in Kontakt bringen eines senkrecht zum ersten Arm
(141) angeordneten zweiten Arms (142) des Anschlagwinkels (14) mit dem Lot (11), und
damit Schließen des Stromkreises, sodass der Signalgeber (17) ein optisches und/oder
akustisches Signal aussendet;
- Messen der Position der Führungsschiene (20) bezüglich des Lots (11) in der zweiten
Raumrichtung mittels der zweiten Messskala, welche in Erstreckungsrichtung des zweiten
Arms (142) des Anschlagwinkels (14) angeordnet ist;
- Messen der Position der Führungsschiene (20) bezüglich des Lots (11) in der ersten
Raumrichtung mittels der am zweiten Segment (122) des Rahmens (12) angeordneten ersten
Messskala, insbesondere markiert dabei der zweite Arm (142) des Anschlagwinkels (14)
den auf der ersten Messskala abzulesende Wert;
- Vergleichen des mittels der ersten/zweiten Messskala gemessenen Wertes für die Position
der Führungsschiene (20) bezüglich des Lots (11) in die erste/zweite Raumrichtung
mit Referenzwerten;
- bei Abweichen des mittels der ersten/zweiten Messskala gemessenen Wertes von dem
entsprechenden Referenzwert, Korrigieren der Position der Führungsschiene (20) in
der ersten/zweiten Raumrichtung basierend auf dem mittels der ersten/zweiten Messskala
gemessenen Wert,
wobei die Verfahrensschritte in dieser Reihenfolge solange durchgeführt werden, bis
die mittels der ersten Messskala und der zweiten Messskala gemessene Position der
Führungsschiene (20) mit den Referenzwerten übereinstimmt.
10. Aufzuganlage umfassend wenigstens einen Aufzugschacht, in welchem Aufzugschacht eine
Führungsschiene (20) entlang einer Schachtwand montiert ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Führungsschiene (20) mittels einer Justagevorrichtung (10) gemäß einem der Ansprüche
1 bis 7 mit einem Verfahren gemäß einem der Ansprüche 8 bis 9, justiert ist.