[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Faserführungselement für eine Spinndüse einer
Luftspinnmaschine, wobei das Faserführungselement im bestimmungsgemäßen Gebrauch der
Führung eines in einer vorgegebenen Transportrichtung in die Spinndüse eintretenden
Faserverbands dient, wobei das Faserführungselement eine Faserführungsfläche zum Führen
des Faserverbands aufweist, und wobei die Faserführungsfläche einen Einlaufbereich,
einen dem Einlaufbereich in der genannten Transportrichtung nachgeordneten Mittelbereich
und einen dem Mittelbereich in der genannten Transportrichtung nachgeordneten Auslaufbereich
umfasst.
[0002] Ferner wird eine Spinndüse für eine Luftspinnmaschine mit einem Faserführungselement
zur Führung eines in die Spinndüse eintretenden Faserverbands vorgeschlagen.
[0003] Entsprechende Spinndüsen dienen der Herstellung eines Garns aus einem länglichen
Faserverband mit Hilfe einer durch Luftdüsen innerhalb einer Wirbelkammer der Spinndüse
erzeugten Wirbelluftströmung. Der Faserverband wird von einem Streckwerk geliefert,
das den Faserverband vor dem Eintritt in die Spinndüse vergleichmäßigt. Die Einlassöffnung
der Spinndüse wird durch ein Faserführungselement gebildet bzw. begrenzt, das der
Führung der in die Spinndüse eintretenden Fasern des Faserverbands dient.
[0004] Die äußeren Fasern des Faserverbands werden nach dem Eintritt in die Spinndüse im
Bereich des in der Wirbelkammer platzierten Einlasses eines in der Regel spindelförmigen
Garnbildungselements um die innenliegenden Fasern (Kernfasern) gewunden, so dass im
Ergebnis ein Garn entsteht, welches schließlich über einen Abzugskanal des Garnbildungselements
aus der Wirbelkammer und damit aus der Spinndüse abgezogen und mit Hilfe einer Spulvorrichtung
auf eine Hülse aufgespult werden kann.
[0005] Um zu verhindern, dass sich die Drehung des Faserverbands entgegen der Transportrichtung
des Faserverbands nach außerhalb der Spinndüse und hierbei insbesondere in den Bereich
des Streckwerks ausbreitet, sind bereits verschiedene Faserführungselemente bekannt.
Ziel dieser Faserführungselemente ist es in der Regel, den Faserverband quer zur Transportrichtung
aus- bzw. umzulenken, wobei diese Auslenkung bzw. Umlenkung als Drallstopp wirkt und
eine Fortpflanzung des Dralls des Faserverbands von der Wirbelkammer nach außerhalb
der Spinndüse unterbindet. Rein beispielhaft sei in diesem Zusammenhang auf die
EP 2 009 151 B1 oder die
JP 2773670 B2 verwiesen.
[0006] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Faserführungselement vorzuschlagen,
das sich durch eine besonders gute Drallstoppwirkung bei dennoch schonender Führung
des Faserverbands auszeichnet.
[0007] Die Aufgabe wird gelöst durch ein Faserführungselement bzw. eine damit ausgerüstete
Spinndüse mit den Merkmalen der unabhängigen Patentansprüche.
[0008] Prinzipiell weist auch das erfindungsgemäße Faserführungselement eine Faserführungsfläche
zum Führen eines Faserverbands auf. Die Faserführungsfläche setzt sich zusammen aus
einem Einlaufbereich, einem dem Einlaufbereich in der genannten Transportrichtung
nachgeordneten Mittelbereich und einem dem Mittelbereich in der genannten Transportrichtung
nachgeordneten Auslaufbereich.
[0009] Die genannten Bereiche werden hierbei im bestimmungsgemäßen Gebrauch des Faserführungselements
(d.h. nach dem Einbau in eine Spinndüse einer Luftspinnmaschine) vom Faserverband
in Transportrichtung nacheinander passiert. Die Bereiche bilden also gemeinsam die
genannte Faserführungsfläche des Faserführungselements.
[0010] Erfindungsgemäß ist nun vorgesehen, dass sich die Geometrie des Mittelbereichs von
der des Einlaufbereichs und auch der Geometrie des Auslaufbereichs dahingehend unterscheidet,
dass lediglich der Mittelbereich (zumindest abschnittsweise) um die Längsachse des
Faserführungselements verdreht ist. Im Gegensatz hierzu ist sowohl der Einlaufbereich
als auch der Auslaufbereich bezogen auf die Längsachse des Faserführungselements jeweils
unverdreht ausgebildet.
[0011] Während also der Faserverband im Mittelbereich entlang einer verdrehten Fläche und
damit auf einem wendeiförmigen Weg geführt wird, liegt der Weg, entlang dessen der
Faserverband im Einlaufbereich und im Auslaufbereich geführt wird, jeweils in einer
Ebene oder auf einer konvexen oder konkaven, vorzugsweise rinnenförmigen, Fläche (je
nachdem, wie der Einlaufbereich bzw. der Auslaufbereich geometrisch ausgebildet sind).
[0012] Insbesondere ist es vorteilhaft, wenn der Einlaufbereich, der Mittelbereich und/oder
der Auslaufbereich zumindest abschnittsweise durch eine ebene, konkave, vorzugsweise
rinnenförmige, oder konvex gewölbte Fläche gebildet ist. Liegt der Einlaufbereich
als konvex oder konkav gewölbte Fläche vor, so ist es von Vorteil, wenn der entsprechende
Flächenabschnitt zumindest abschnittsweise einen Krümmungsradius R aufweist, dessen
Betrag 1 mm oder größer ist. Die Fasern des Faserverbands werden hierdurch quer zur
Transportrichtung ausgelenkt, wodurch eine Drallstoppwirkung auf den Faserverband
ausgeübt wird.
[0013] Des Weiteren ist es vorteilhaft, wenn der Einlaufbereich gegenüber dem Auslaufbereich
bezogen auf die Längsachse um einen Winkel γ verdreht ist, dessen Betrag zwischen
1° und 120°, vorzugsweise zwischen 70° und 90°, beträgt. Bei dem Winkel handelt es
sich um den Winkel, den eine Trennlinie zwischen dem Einlaufbereich und dem Mittelbereich
mit einer Trennlinie zwischen dem Mittelbereich und dem Auslaufbereich einschließt.
Die Steigung des Mittelbereichs ist in Transportrichtung gesehen vorzugsweise konstant.
[0014] Des Weiteren ist es vorteilhaft, wenn der Mittelbereich und der Auslaufbereich durch
eine Trennlinie voneinander abgegrenzt sind, wobei der kleinste Abstand A zwischen
der Trennlinie und der Längsachse des Faserführungselements einen Betrag zwischen
0,5 mm und 1,5 mm aufweist. Der Abstand zwischen dem dem Mittelbereich nachfolgenden
Auslaufbereich und der Längsachse sollte hingegen geringer sein als der Abstand A.
Hierdurch entsteht im Bereich der genannten Trennlinie eine Erhebung, über die der
Faserverband beim Einlaufen in die Wirbelkammer geführt wird. Insbesondere diese Erhebung
verhindert, dass sich der Drall des Garns innerhalb der Spinndüse entgegen der Transportrichtung
nach außerhalb der Spinndüse fortpflanzen kann.
[0015] Vorteile bringt es zudem mit sich, wenn der Auslaufbereich einen sich in der genannten
Transportrichtung an den Mittelbereich anschließenden ersten Auslaufabschnitt sowie
einen sich in der genannten Transportrichtung an den ersten Auslaufabschnitt anschließenden
zweiten Auslaufabschnitt aufweist. Vorzugsweise sind beide Auslaufabschnitte eben
ausgebildet. Ebenso wäre es denkbar, den ersten Auslaufabschnitt und/oder den zweiten
Auslaufabschnitt als konkave oder konvexe Fläche auszubilden.
[0016] Ferner ist es von Vorteil, wenn der erste Auslaufabschnitt mit dem zweiten Auslaufabschnitt
einen Winkel β einschließt, dessen Betrag zwischen 180° und 160° beträgt. Während
im erstgenannten Fall beide Auslaufabschnitte in einer gemeinsamen Ebene liegen oder
zumindest eine gemeinsame Ebene tangieren, ist der erste Auslaufabschnitt im zweiten
Fall gegenüber dem zweiten Auslaufabschnitt geneigt. Vorzugsweise ist die Neigung
derart, dass im Bereich des Übergangs zwischen dem ersten Auslaufabschnitt und dem
zweiten Auslaufabschnitt eine von der Längsachse des Faserführungselements weggerichtete
Erhöhung, insbesondere eine Kante, entsteht. Diese Erhöhung muss vom Faserverband
auf seinem Weg in die Wirbelkammer passiert werden, wobei die Erhöhung wiederum als
Drallstopp wirkt.
[0017] Insbesondere bringt es Vorteile mit sich, wenn der erste Auslaufabschnitt und/oder
der zweite Auslaufabschnitt mit der Längsachse des Faserführungselements einen Winkel
einschließen, dessen Betrag zwischen 5° und 25°, vorzugsweise zwischen 10° und 20°,
beträgt. Von Vorteil ist es, wenn der erste Auslaufabschnitt und der zweite Auslaufabschnitt
mit der Längsachse den selben Winkel einschließen. Ebenso ist es jedoch auch denkbar,
dass die entsprechenden Winkel unterschiedlich sind, so dass die oben genannte Erhöhung
entsteht. In diesem Fall könnte der Winkel zwischen der Längsachse und dem ersten
Auslaufabschnitt auch größer als 25° sein. Insbesondere sind Beträge von bis zu 70°
möglich.
[0018] Vorteile bringt es zudem mit sich, wenn der Auslaufbereich bzw. der erste Auslaufabschnitt
und/oder der zweite Auslaufabschnitt zumindest abschnittsweise durch eine ebene Fläche
gebildet sind. Die Fasern des Faserverbands werden in diesem Fall relativ geradlinig
geführt. Im Gegensatz hierzu ist es von Vorteil, wenn der Mittelbereich keinerlei
ebene Abschnitte aufweist.
[0019] Auch ist es von Vorteil, wenn der zweite Auslaufabschnitt durch eine seitliche Abflachung
eines ansonsten kegelstumpfförmigen Endabschnitts des Faserführungselements gebildet
ist. Bei der Abflachung handelt es sich vorzugsweise um eine ebene Fläche. Der Endabschnitt
des Faserführungselements ist also abschnittsweise kegelstumpfförmig ausgebildet,
wobei der restliche Bereich des Endabschnitts durch die Abflachung gebildet wird.
Insbesondere sollte sich die Ebene, in der die Abflachung liegt, außerhalb des Faserführungselements
mit dessen Längsachse schneiden.
[0020] Der teilweise kegelstumpfförmige Endabschnitt besitzt vorzugsweise eine Deckfläche,
die durch eine Begrenzungslinie der Abflachung und einen Teilkreis begrenzt ist. Insbesondere
sollte die Deckfläche senkrecht zur Längsachse des Faserführungselements verlaufen.
Zudem ist es von Vorteil, wenn der Teilkreis einen Durchmesser aufweist, dessen Betrag
zwischen 1 mm und 3 mm beträgt. Ferner sollte der teilweise kegelstumpfförmige Endabschnitt
eine Höhe aufweisen, deren Betrag zwischen 0,5 mm und 1,5 mm beträgt.
[0021] Vorteilhaft ist es zudem, wenn der teilweise kegelstumpfförmige Endabschnitt eine
Mantelfläche aufweist, welche die Deckfläche des Faserführungselements in einem Winkel
α schneidet, dessen Betrag zwischen 10° und 50°, vorzugsweise zwischen 20° und 40°,
liegt. Bevorzugt wird ein Winkel von im Wesentlichen 30°. Da der Endabschnitt nach
dem Einbau des Faserführungselements in eine Spinndüse im Bereich der Luftdüsen angeordnet
ist, über die die zur Garnherstellung nötige Druckluft eingeblasen wird, hat der genannte
Winkel einen Einfluss auf die Drehung der Fasern des Faserverbands. Hierbei hat sich
der genannte Winkelbereich als vorteilhaft erwiesen.
[0022] Vorteilhaft ist es, wenn das Faserführungselement zumindest abschnittsweise eine
auf einem imaginären Zylinder liegende Außenfläche aufweist. Insbesondere handelt
es sich bei der genannten Außenfläche um die jeweilige Rückseite des Einlaufbereichs,
des Mittelbereichs sowie des Auslaufbereichs. Der imaginäre Zylinder weist eine Symmetrieachse
auf, die vorzugsweise parallel bzw. deckungsgleich mit der Längsachse des Faserführungselements
verläuft. Zudem sollte die Symmetrieachse durch die Deckfläche des oben genannten
Endabschnitts verlaufen. Schließlich ist es von Vorteil, wenn der imaginäre Zylinder
einen Außendurchmesser aufweist, dessen Betrag zwischen 3 mm und 6 mm, vorzugsweise
zwischen 4 mm und 5 mm, liegt.
[0023] Des Weiteren ist es vorteilhaft, wenn das Faserführungselement eine in Richtung der
Längsachse erstreckende Längsausdehnung aufweist, deren Betrag zwischen 8 mm und 16
mm, vorzugsweise zwischen 10 mm und 14 mm, liegt. Während eine kurze Gesamtlänge des
Faserführungselements aus Platzgründen im Eingangsbereich der Spinndüse bevorzugt
ist, ist eine gewisse Länge nötig, um die gewünschte Führung des Faserverbands und
die damit verbundene Drallstoppwirkung zu erzielen.
[0024] Ebenso ist es vorteilhaft, wenn der Einlaufbereich eine in Richtung der Längsachse
erstreckende Längsausdehnung aufweist, deren Betrag zwischen 2 mm und 7 mm, vorzugsweise
zwischen 3 mm und 6 mm, liegt. Die genannte Länge sollte nicht unter 2 mm betragen,
da der Einlaufbereich eine allmähliche seitliche Auslenkung des Faserverbands bewirken
soll, die bei geringerer Länge nur noch abrupt möglich wäre.
[0025] Ebenso bringt es Vorteile mit sich, wenn der Mittelbereich eine in Richtung der Längsachse
erstreckende Längsausdehnung aufweist, deren Betrag zwischen 2 mm und 9 mm, vorzugsweise
zwischen 4 mm und 7 mm, liegt. Ein Betrag im genannten Bereich ist ausreichend, um
den oben genannten Winkel zwischen dem Einlaufbereich und dem Auslaufbereich zu ermöglichen,
ohne dass die Fasern des Faserverbands zu stark wendeiförmig umgelenkt werden.
[0026] Vorteile bringt es zudem mit sich, wenn der Auslaufbereich eine in Richtung der Längsachse
erstreckende Längsausdehnung aufweist, deren Betrag zwischen 1 mm und 4 mm, vorzugsweise
zwischen 2 mm und 3 mm, liegt. Vorzugsweise ist der Auslaufbereich in Transportrichtung
gesehen in Richtung der Längsachse geneigt, so dass die seitliche Auslenkung des Faserverbands
im Bereich des Auslaufbereichs in Transportrichtung gesehen verringert wird. Auch
diese Reduzierung der Auslenkung sollte allmählich erfolgen, wobei sich die genannte
Längsausdehnung positiv bewährt hat.
[0027] Ferner wird eine Spinndüse für eine Luftspinnmaschine vorgeschlagen, wobei die Spinndüse,
wie im Stand der Technik üblich, ein Faserführungselement umfasst. Das Faserführungselement
ist im Bereich des Einlasses der Spinndüse angeordnet und führt den in die Spinndüse
eintretenden Faserverband.
[0028] Um zu vermeiden, dass sich der Drall, der innerhalb der Wirbelkammer der Spinndüse
auf den Faserverband ausgeübt wird, entgegen der Transportrichtung des Faserverbands
nach außerhalb der Spinndüse fortpflanzt, ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass das
Faserführungselement gemäß bisheriger bzw. nachfolgender Beschreibung ausgebildet
ist.
[0029] Selbstverständlich umfasst die Spinndüse die für die Garnherstellung nötigen Bestandteile
bzw. Abschnitte, wie insbesondere ein Garnbildungselement mit einem Abzugskanal sowie
mehrere Luftdüsen, über die beim Betrieb der Spinndüse Druckluft in die Wirbelkammer
einbringbar ist.
[0030] Ferner ist es von Vorteil, wenn die Drehrichtung, in der der Mittelbereich zumindest
abschnittsweise um die Längsachse verdreht ist, in der Transportrichtung gesehen der
Drehrichtung der Wirbelluftströmung entspricht. Mit anderen Worten: Bezogen auf die
Längsachse des Faserführungselements und in Transportrichtung des Faserverbands im
Bereich eines Faserverband-Einlasses der Spinndüse gesehen hat der Mittelbereich des
Faserführungselements dieselbe Drehrichtung (im oder gegen den Uhrzeigersinn) wie
die durch die Luftdüsen innerhalb der Wirbelkammer erzeugte Wirbelluftströmung. Der
Faserverband wird also beim Eintritt in die Spinndüse durch den Mittelbereich in einer
Richtung um die Längsachse gedreht, die der Drehrichtung der Wirbelluft entspricht.
Die Drehrichtung der Wirbelluft wird wiederum durch die Ausrichtung der Luftdüsen
festgelegt.
[0031] Weitere Vorteile der Erfindung sind in den nachfolgenden Ausführungsbeispielen beschrieben.
Es zeigen, jeweils schematisch:
- Figur 1
- einen Ausschnitt einer erfindungsgemäß Spinndüse, teilweise geschnitten,
- Figuren 2 bis 5
- verschiedene Ansichten eines erfindungsgemäßen Faserführungselements, und
- Figur 6
- einen ausgewählten Abschnitt eines weiteren erfindungsgemäßen Faserführungselements.
[0032] Figur 1 zeigt einen Ausschnitt einer Spinndüse 2 einer Luftspinnmaschine. Von der
Spinndüse 2 sind lediglich der für das Verständnis der vorliegenden Erfindung relevante
Einlassbereich für einen Faserverband 3 sowie ein Teil der sich in der vorgegebenen
Transportrichtung T des Faserverbands 3 anschließenden Wirbelkammer 16 gezeigt.
[0033] In die Wirbelkammer 16 ragt ein spindelförmiges Garnbildungselement 13, welches prinzipiell
aus dem Stand der Technik bekannt ist. Ferner sind Luftdüsen 14 gezeigt, über die
im Betrieb der Spinndüse 2 Druckluft in die Spinndüse 2 eingebracht wird, wobei die
Luftdüsen 14 derart angeordnet sind, dass im Bereich des Garnbildungselements 13 eine
Wirbelluftströmung entsteht. Durch die Wirbelluftströmung werden die außenliegenden
Fasern des in die Spinndüse 2 eintretenden Faserverbands 3 um die innenliegenden Fasern
gewunden, so dass im Bereich des Garnbildungselements 13 ein Garn 17 entsteht, welches
schließlich über den Abzugskanal 15 aus der Spinndüse 2 abgezogen werden kann.
[0034] Um zu verhindern, dass sich die Drehung des Garns 17 entgegen der Transportrichtung
T nach außerhalb der Spinndüse 2 fortpflanzt, weist die Spinndüse 2 ein erfindungsgemäß
ausgebildetes Faserführungselement 1 auf, welches beispielsweise durch Form- oder
Kraftschluss in der Spinndüse 2 fixiert sein kann.
[0035] Das Faserführungselement 1 selbst ist in den Figuren 2 bis 5 näher dargestellt, wobei
Figur 5 eine Draufsicht auf das Faserführungselement 1 darstellt (bezogen auf Figur
2 also mit Blick von oben).
[0036] Wie den Figuren zu entnehmen ist, weist das Faserführungselement 1 eine Faserführungsfläche
auf, entlang derer der Faserverband 3 beim Eintritt in die Spinndüse 2 geführt wird.
[0037] Gemäß vorliegender Erfindung setzt sich diese Faserführungsfläche aus drei Bereichen
zusammen. Insbesondere weist das Faserführungselement 1 einen Einlaufbereich 4 auf,
mit dem der Faserverband 3 zuerst in Kontakt kommt, wenn er in der vorgesehenen Transportrichtung
T in die Spinndüse 2 eingeführt wird. Ferner ist ein Mittelbereich 5 vorhanden, der
sich in Transportrichtung T an den Einlaufbereich 4 anschließt und schließlich in
einen Auslaufbereich 6 übergeht, die der Faserverband 3 passiert, bevor er in die
Wirbelkammer 16 gelangt.
[0038] In diesem Zusammenhang sieht die Erfindung darüber hinaus vor, dass ausschließlich
der Mittelbereich 5 durch eine Fläche gebildet ist, die bezogen auf die Längsachse
L des Faserführungselements 1 verdreht ist. Die Fasern werden dadurch entlang des
Mittelbereichs 5 auf einer im Wesentlichen wendeiförmigen bzw. spiralförmigen Bahn
geführt. Im Gegensatz hierzu werden der Einlaufbereich 4 und der Auslaufbereich 6,
der durch eine Trennlinie 7 vom Mittelbereich 5 getrennt ist, durch einzelne Flächenabschnitte
gebildet, die entweder eben oder konvex in Richtung des Faserverbands 3 ausgebildet
sind. Der kleinste Abstand zwischen der genannten Trennlinie 7 und der Längsachse
L des Faserführungselements 1 ist durch das Bezugszeichen A kenntlich gemacht.
[0039] Während der Auslaufbereich 6 durch eine einzelne Fläche gebildet sein kann, ist es
insbesondere von Vorteil, wenn er sich aus einem ersten Auslaufabschnitt 8 und einem
in Transportrichtung T nachfolgenden zweiten Auslaufabschnitt 9 zusammensetzt. Während
der erste Auslaufabschnitt 8 durch eine Schnittfläche eines prinzipiell zylinderförmigen
Grundkörpers des Faserführungselements 1 gebildet sein kann, ist es von Vorteil, wenn
der zweite Auslaufabschnitt 9 als Abflachung 10 eines ansonsten kegelstumpfförmigen
Endabschnitts 11 des Faserführungselements 1 gebildet ist.
[0040] Im Hinblick auf den Einlaufbereich 4 ist es von Vorteil, wenn dieser nicht durch
eine ebene Fläche, sondern durch eine in Richtung des Faserverbands 3 konvex gebogene
Fläche gebildet wird, wobei der Krümmungsradius mit dem Bezugszeichen R kenntlich
gemacht ist.
[0041] Insbesondere kann das Faserführungselement 1 aus einem ursprünglich zylinderförmigen
Grundkörper gefertigt werden, wobei einzelne Abschnitte des Grundkörpers derart abgetragen
werden, dass die letztendliche Form mit den genannten Bereichen 4, 5 und 6 der Faserführungsfläche
sowie dem teilweise kegelstumpfförmigen Endabschnitt 11 entsteht. Entsprechend kann
das Faserführungselement 1 eine auf einem imaginären Zylinder mit einem Durchmesser
D2 liegende Außenfläche 12 aufweisen, die sich in Umfangsrichtung an die einzelnen
der genannten Bereiche 4, 5 und 6 anschließt.
[0042] Die Symmetrieachse des imaginären Zylinders verläuft im Übrigen deckungsgleich mit
der oben genannten Längsachse L des Faserführungselements 1.
[0043] Der kegelstumpfförmige Endabschnitt 11 besitzt im Übrigen eine Deckfläche 18, die
vorzugsweise senkrecht zu einer Längsachse L des Faserführungselements 1 verläuft.
[0044] Die oben genannten Abmessungen und Winkel lassen sich im Übrigen insbesondere den
Figuren 2 und 5 entnehmen, da sie aus Übersichtsgründen nicht in allen Figuren kenntlich
gemacht sind.
[0045] So besitzt das Faserführungselement 1 eine in Richtung der Längsachse L erstreckende
Längsausdehnung I, die prinzipiell der Gesamtlänge des Faserführungselements 1 entspricht.
[0046] Ebenso weißt der Einlaufbereich 4 eine definierte Längsausdehnung II auf. Die Längsausdehnung
des Mittelbereichs 5 ist mit dem Bezugszeichen III versehen. Schließlich besitzt auch
der Auslaufbereich 6 eine gewisse Längsausdehnung, kenntlich gemacht durch das Bezugszeichen
IV.
[0047] Der oben genannte Endabschnitt 11 des Faserführungselements 1, der in Form eines
seitlich abgeflachten Kegelstumpfs vorliegt, besitzt eine durch den Buchstaben H kenntlich
gemachte Höhe, während die Deckfläche 18 des Endabschnitts 11 einen Durchmesser D1
aufweist.
[0048] Schließlich sei im Hinblick auf die in der allgemeinen Beschreibung genannten Winkel
auf die Figuren 2 und 5 verwiesen. Diese zeigen den Winkel α zwischen der Mantelfläche
des teilweise kegelstumpfförmigen Endabschnitts 11 und der Deckfläche 18 des Faserführungselements
1, den Winkel β zwischen dem ersten Auslaufabschnitt 8 und dem zweiten Auslaufabschnitt
9, den Winkel δ zwischen der Längsachse L und dem ersten Auslaufabschnitt 8 bzw. dem
zweiten Auslaufabschnitt 9 sowie den Winkel γ zwischen dem Einlaufbereich 4 und dem
Auslaufbereich 6, der durch die Verdrehung des Mittelbereichs 5 entsteht.
[0049] Hinsichtlich der Beträge der genannten Abmessungen und Winkel wird auf die allgemeine
Beschreibung verwiesen.
[0050] Ferner sei darauf hingewiesen, dass der erste Auslaufabschnitt 8 gegenüber dem zweiten
Auslaufabschnitt 9 um einen Winkel zwischen 0° und 20° gekippt sein kann, so dass
die genannten Abschnitte 8, 9 nicht in einer gemeinsamen Ebene liegen müssen.
[0051] Abschließend zeigt Figur 6 den Auslaufbereich einer weiteren Ausführungsform eines
erfindungsgemäßen Faserführungselements 1 (unten teilweise abgeschnitten). Wie dieser
Figur zu entnehmen ist, kann der Auslaufbereich 6 zumindest abschnittsweise durch
eine konkave, im gezeigten Beispiel rinnenförmige, Fläche gebildet sein. Diese Formgebung
kann selbstverständlich zusätzlich oder alternativ auch beim Einlaufbereich 4 oder
Mittelbereich 5 realisiert sein.
[0052] Die vorliegende Erfindung ist nicht auf die dargestellten und beschriebenen Ausführungsbeispiele
beschränkt. Abwandlungen im Rahmen der Patentansprüche sind ebenso möglich wie eine
beliebige Kombination der beschriebenen Merkmale, auch wenn sie in unterschiedlichen
Teilen der Beschreibung bzw. den Ansprüchen oder in unterschiedlichen Ausführungsbeispielen
dargestellt und beschrieben sind, vorausgesetzt, dass kein Widerspruch zur Lehre der
unabhängigen Ansprüche entsteht.
Bezugszeichenliste
[0053]
- 1
- Faserführungselement
- 2
- Spinndüse
- 3
- Faserverband
- 4
- Einlaufbereich der Faserführungsfläche
- 5
- Mittelbereich der Faserführungsfläche
- 6
- Auslaufbereich der Faserführungsfläche
- 7
- Trennlinie zwischen dem Mittelbereich und dem Auslaufbereich
- 8
- erster Auslaufabschnitt
- 9
- zweiter Auslaufabschnitt
- 10
- Abflachung
- 11
- teilweise kegelstumpfförmiger Endabschnitt
- 12
- auf einem Zylinder liegende Außenfläche
- 13
- Garnbildungselement
- 14
- Luftdüse
- 15
- Abzugskanal
- 16
- Wirbelkammer
- 17
- Garn
- 18
- Deckfläche
- I
- in Richtung der Längsachse erstreckende Längsausdehnung des Faserführungselements
- II
- in Richtung der Längsachse erstreckende Längsausdehnung des Einlaufbereichs
- III
- in Richtung der Längsachse erstreckende Längsausdehnung des Mittelbereichs
- IV
- in Richtung der Längsachse erstreckende Längsausdehnung des Auslaufbereichs
- A
- kleinster Abstand zwischen der den Mittelbereich von dem Auslaufbereich abgrenzenden
Trennlinie und der Längsachse des Faserführungselements
- D1
- Durchmesser der Deckfläche des Endabschnitts des Faserführungselements
- D2
- Außendurchmesser des Zylinders, auf dem zumindest ein Teil der Außenfläche des Faserführungselements
liegt
- H
- Höhe des teilweise kegelstumpfförmigen Endabschnitts des Faserführungselements
- L
- Längsachse
- T
- Transportrichtung des Faserverbands
- R
- Krümmungsradius des Einlaufbereichs
- α
- Winkel zwischen der Mantelfläche des teilweise kegelstumpfförmigen Endabschnitts und
der Deckfläche des Faserführungselements
- β
- Winkel zwischen dem ersten Auslaufabschnitt und dem zweiten Auslaufabschnitt
- δ
- Winkel zwischen der Längsachse und dem ersten Auslaufabschnitt und/oder dem zweiten
Auslaufabschnitt
- γ
- Winkel zwischen Einlaufbereich und Auslaufbereich
1. Faserführungselement (1) für eine Spinndüse (2) einer Luftspinnmaschine, wobei das
Faserführungselement (1) im bestimmungsgemäßen Gebrauch der Führung eines in einer
vorgegebenen Transportrichtung (T) in die Spinndüse (2) eintretenden Faserverbands
(3) dient,
- wobei das Faserführungselement (1) eine Faserführungsfläche zum Führen des Faserverbands
(3) aufweist, und
- wobei die Faserführungsfläche einen Einlaufbereich (4), einen dem Einlaufbereich
(4) in der genannten Transportrichtung (T) nachgeordneten Mittelbereich (5) und einen
dem Mittelbereich (5) in der genannten Transportrichtung (T) nachgeordneten Auslaufbereich
(6) umfasst,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Einlaufbereich (4) und der Auslaufbereich (6) bezogen auf eine Längsachse (L)
des Faserführungselements (1) jeweils unverdreht ausgebildet sind, während der Mittelbereich
(5) zumindest abschnittsweise um die Längsachse (L) verdreht ist.
2. Faserführungselement (1) gemäß dem vorangegangenen Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass der Einlaufbereich (4) gegenüber dem Auslaufbereich (6) bezogen auf die Längsachse
(L) um einen Winkel γ verdreht ist, dessen Betrag zwischen 1° und 120°, vorzugsweise
zwischen 70° und 90°, beträgt.
3. Faserführungselement (1) gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Einlaufbereich (4), der Mittelbereich (5) und/oder der Auslaufbereich (6) zumindest
abschnittsweise durch eine ebene, konkave, vorzugsweise rinnenförmige, oder konvex
gewölbte Fläche gebildet ist, wobei der Einlaufbereich (4) im zweiten Fall vorzugsweise
und zumindest abschnittsweise einen Krümmungsradius R aufweist, dessen Betrag 1 mm
oder größer ist.
4. Faserführungselement (1) gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Mittelbereich (5) und der Auslaufbereich (6) durch eine Trennlinie (7) voneinander
abgegrenzt sind, wobei der kleinste Abstand A zwischen der Trennlinie (7) und der
Längsachse (L) des Faserführungselements (1) einen Betrag zwischen 0,5 mm und 1,5
mm aufweist.
5. Faserführungselement (1) gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Auslaufbereich (6) einen sich in der genannten Transportrichtung (T) an den Mittelbereich
(5) anschließenden ersten Auslaufabschnitt (8) sowie einen sich in der genannten Transportrichtung
(T) an den ersten Auslaufabschnitt (8) anschließenden zweiten Auslaufabschnitt (9)
aufweist, wobei der erste Auslaufabschnitt (8) mit dem zweiten Auslaufabschnitt (9)
einen Winkel β einschließt, dessen Betrag zwischen 180° und 160° beträgt.
6. Faserführungselement (1) gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Auslaufabschnitt (8) und/oder der zweite Auslaufabschnitt (9) mit der Längsachse
(L) des Faserführungselements (1) einen Winkel δ einschließen, dessen Betrag zwischen
5° und 25°, vorzugsweise zwischen 10° und 20°, beträgt.
7. Faserführungselement (1) gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Auslaufbereich (6) bzw. der erste Auslaufabschnitt (8) und/oder der zweite Auslaufabschnitt
(9) zumindest abschnittsweise durch eine ebene Fläche gebildet sind.
8. Faserführungselement (1) gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Auslaufabschnitt (9) durch eine seitliche Abflachung (10) eines ansonsten
kegelstumpfförmigen Endabschnitts (11) des Faserführungselements (1) gebildet ist,
wobei der ansonsten kegelstumpfförmige Endabschnitt (11) vorzugsweise eine Deckfläche
(18) aufweist, die durch eine Begrenzungslinie der Abflachung (10) und einen Teilkreis
begrenzt ist, wobei der Teilkreis einen Durchmesser D1 aufweist, dessen Betrag zwischen
1 mm und 3 mm beträgt, und/oder wobei der ansonsten kegelstumpfförmige Endabschnitt
(11) eine Höhe H aufweist, deren Betrag zwischen 0,5 mm und 1,5 mm beträgt.
9. Faserführungselement (1) gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der ansonsten kegelstumpfförmige Endabschnitt (11) eine Mantelfläche aufweist, welche
die Deckfläche (18) des Faserführungselements (1) in einem Winkel α schneidet, dessen
Betrag zwischen 10° und 50°, vorzugsweise zwischen 20° und 40°, liegt.
10. Faserführungselement (1) gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Faserführungselement (1) zumindest abschnittsweise eine auf einem Zylinder liegende
Außenfläche (12) aufweist, wobei die Symmetrieachse des Zylinders parallel bzw. deckungsgleich
mit der Längsachse (L) des Faserführungselements (1) verläuft, wobei der Zylinder
vorzugsweise einen Außendurchmesser D2 aufweist, dessen Betrag zwischen 3 mm und 6
mm, vorzugsweise zwischen 4 mm und 5 mm, liegt.
11. Faserführungselement (1) gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Faserführungselement (1) eine in Richtung der Längsachse (L) erstreckende Längsausdehnung
I aufweist, deren Betrag zwischen 8 mm und 16 mm, vorzugsweise zwischen 10 mm und
14 mm, liegt.
12. Faserführungselement (1) gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Einlaufbereich (4) eine in Richtung der Längsachse (L) erstreckende Längsausdehnung
II aufweist, deren Betrag zwischen 2 mm und 7 mm, vorzugsweise zwischen 3 mm und 6
mm, liegt.
13. Faserführungselement (1) gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Mittelbereich (5) eine in Richtung der Längsachse (L) erstreckende Längsausdehnung
III aufweist, deren Betrag zwischen 2 mm und 9 mm, vorzugsweise zwischen 4 mm und
7 mm, liegt.
14. Faserführungselement (1) gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Auslaufbereich (6) eine in Richtung der Längsachse (L) erstreckende Längsausdehnung
IV aufweist, deren Betrag zwischen 1 mm und 4 mm, vorzugsweise zwischen 2 mm und 3
mm, liegt.
15. Spinndüse (2) für eine Luftspinnmaschine mit einem Faserführungselement (1) zur Führung
eines in einer Transportrichtung (T) in die Spinndüse (2) eintretenden Faserverbands
(3), und mit Luftdüsen (14) zur Erzeugung einer Wirbelluftströmung_innerhalb der Spinndüse
(2), dadurch gekennzeichnet, dass das Faserführungselement (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche ausgebildet
ist, wobei die Drehrichtung, in der der Mittelbereich (5) zumindest abschnittsweise
um die Längsachse (L) verdreht ist, vorzugsweise in der Transportrichtung (T) gesehen
der Drehrichtung der Wirbelluftströmung entspricht.