(19)
(11) EP 3 469 618 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
26.08.2020  Patentblatt  2020/35

(21) Anmeldenummer: 17739931.8

(22) Anmeldetag:  06.07.2017
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
H01H 33/70(2006.01)
H01H 33/74(2006.01)
H01H 33/82(2006.01)
H01H 33/90(2006.01)
(86) Internationale Anmeldenummer:
PCT/EP2017/067000
(87) Internationale Veröffentlichungsnummer:
WO 2018/024435 (08.02.2018 Gazette  2018/06)

(54)

UNTERBRECHEREINHEIT FÜR EINEN LEISTUNGSSCHALTER

INTERRUPTER UNIT FOR A CIRCUIT BREAKER

UNITÉ COUPE-CIRCUIT POUR DISJONCTEUR


(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR

(30) Priorität: 02.08.2016 DE 102016214196

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
17.04.2019  Patentblatt  2019/16

(73) Patentinhaber: Siemens Aktiengesellschaft
80333 München (DE)

(72) Erfinder:
  • CERNAT, Radu-Marian
    10585 Berlin (DE)
  • LEHMANN, Volker
    14929 Treuenbrietzen (DE)
  • NOWAKOWSKI, Andrzej
    13407 Berlin (DE)
  • REICHERT, Frank
    06667 Weißenfels (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
EP-A1- 0 783 173
WO-A1-2012/139916
   
       
    Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Unterbrechereinheit für einen Leistungsschalter. Die Unterbrechereinheit weist zwei elektrisch leitfähige Lichtbogenkontaktstücke auf, die entlang einer Schaltstrecke zwischen einer Ausschaltstellung, in der die Lichtbogenkontaktstücke durch die Schaltstrecke voneinander getrennt sind, und einer Einschaltstellung, in der die Lichtbogenkontaktstücke in galvanischem Kontakt miteinander stehen, relativ zueinander bewegbar sind. Ferner weist die Unterbrechereinheit eine die Schaltstrecke wenigstens teilweise umgebende Isolierstoffdüse auf.

    [0002] Insbesondere betrifft die Erfindung eine Unterbrechereinheit, wie z. B. aus der EP 0 783 173 A1 bekannt, die eine Unterbrechereinheit gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 offenbart, für einen in Form eines so genannten Selbstblasschalters ausgebildeten Leistungsschalter. Selbstblasschalter setzen bei einem Ausschaltvorgang Energie, die von einem zwischen den Lichtbogenkontaktstücken brennenden Lichtbogen freigesetzt wird, für einen Löschdruckaufbau zum Löscher: des Lichtbogens um. Dazu ist ein Lichtbogenraum, in dem der Lichtbogen brennt, mit einem Heizvolumen verbunden, in dem durch den Lichtbogen erhitztes und expandierendes Isoliergas, durch Ablation freigesetztes Isolierdüsenmaterial und thermische Strahlung aus dem Lichtbogenraum den Gasdruck erhöhen. Das Isoliergas in dem Heizvolumen wird zum Löschen des Lichtbogens verwendet. Bei kleinen Stromstärken bewirkt die im Lichtbogen umgesetzte Leistung keinen ausreichenden Druckaufbau im Heizvolumen, so dass unterstützend durch den Bewegungsablauf des Schalters komprimiertes Löschgas eingesetzt wird.

    [0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine verbesserte Unterbrechereinheit für einen Leistungsschalter anzugeben.

    [0004] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.

    [0005] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.

    [0006] Eine erfindungsgemäße Unterbrechereinheit für einen Leistungsschalter umfasst zwei elektrisch leitfähige Lichtbogenkontaktstücke, eine Isolierstoffdüse, ein Heizvolumen, ein Trenngehäuse, einen Kaltgaskanal und einen Heißgaskanal. Die Lichtbogenkontaktstücke sind entlang einer Schaltstrecke zwischen einer Ausschaltstellung, in der die Lichtbogenkontaktstücke durch die Schaltstrecke voneinander getrennt sind, und einer Einschaltstellung, in der die Lichtbogenkontaktstücke in galvanischem Kontakt miteinander stehen, relativ zueinander bewegbar. Die Isolierstoffdüse umgibt die Schaltstrecke wenigstens teilweise. Durch die Isolierstoffdüse verläuft ein Düsenkanal, durch den die Schaltstrecke verläuft und der mit dem Heizvolumen verbunden ist. Das Trenngehäuse teilt das Heizvolumen in einen Kaltgas- und einen Heißgasbereich und weist wenigstens eine den Kaltgasbereich mit dem Heißgasbereich verbindende Verbindungsöffnung auf. Der Kaltgaskanal verläuft durch einen Düsenkanalendabschnitt des Düsenkanals und ist mit dem Kaltgasbereich des Heizvolumens verbunden. Der Heißgaskanal verläuft durch den Düsenkanalendabschnitt des Düsenkanals und ist mit dem Heißgasbereich des Heizvolumens verbunden.

    [0007] Die Unterbrechereinheit eignet sich besonders vorteilhaft für einen in Form eines Selbstblasschalters ausgebildeten Leistungsschalter. Das Heizvolumen dient dabei als Reservoir zur Speicherung von Isoliergas, das bei einem Ausschaltvorgang zur Löschung eines zwischen den Lichtbogenkontaktstücken brennenden Lichtbogens verwendet wird. Unter einem Ausschaltvorgang wird dabei eine Bewegung der Lichtbogenkontaktstücke von der Einschaltstellung in die Ausschaltstellung verstanden. Der Heißgaskanal ermöglicht die Leitung von Isoliergas zwischen dem Lichtbogenraum, in welchem der Lichtbogen in dem Düsenkanal brennt, und dem Heizvolumen. Beim Ausschaltvorgang wird durch den Lichtbogen erhitztes und expandierendes Isoliergas in das Heizvolumen geleitet und der Druck in dem Heizvolumen erhöht. Wie oben bereits ausgeführt wurde, bewirkt bei kleinen Stromstärken die im Lichtbogen umgesetzte Leistung jedoch keinen ausreichenden Druckaufbau im Heizvolumen, so dass unterstützend komprimiertes zusätzliches Isoliergas in das Heizvolumen geleitet wird. Je größer das Heizvolumen ist, umso geringer ist dabei die Druckerhöhung im Heizvolumen durch das zusätzliche Isoliergas. Die Aufteilung des Heizvolumens in einen Kaltgasbereich und einen Heißgasbereich ermöglicht, dass zusätzliches Isoliergas nur oder überwiegend in einen dieser Bereiche geleitet wird und so durch das gegenüber dem gesamten Heizvolumen kleinere Volumen dieses Bereichs in diesem Bereich eine größere Druckerhöhung durch das zusätzliche Isoliergas erreicht wird als in dem Fall, dass das zusätzliche Isoliergas sich gleichmäßig auf das gesamte Heizvolumen verteilt. Dadurch wird die Löschwirkung des zusätzlichen Isoliergases vorteilhaft erhöht.

    [0008] Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass ein erstes Lichtbogenkontaktstück ein Kontaktende mit einer Kontaktöffnung aufweist, in die das zweite Lichtbogenkontaktstück in der Einschaltstellung eingefahren ist, und dass der Heißgaskanal das Kontaktende des ersten Lichtbogenkontaktstücks umgibt, während der Kaltgaskanal den Heißgaskanal umgibt. Dadurch, dass der Heißgaskanal das Kontaktende des ersten Lichtbogenkontaktstücks umgibt und der Kaltgaskanal den Heißgaskanal umgibt, wird der Heißgaskanal bei einer Trennung der Lichtbogenkontaktstücke eher freigegeben als der Kaltgasbereich. Somit wird über den Heißgaskanal Druck im Heizvolumen zu einem Zeitpunkt aufgebaut, zu dem der Kaltgaskanal noch nicht freigegeben wird. Durch die verzögerte Freigabe des Kaltgaskanals wird erreicht, dass zu diesem Zeitpunkt die Druckdifferenz zwischen dem Lichtbogenraum und dem Heizvolumen geringer ist, wodurch auch nur wenig Heißgas über den Kaltgaskanal ins Heizvolumen gelangt. Wenn der Lichtbogen an Intensität verliert und eine Rückströmung von Isoliergas aus dem Heizvolumen zum Lichtbogen einsetzt, tritt sowohl über den Kaltgas- als auch über den Heißgaskanal Isoliergas aus dem Heizvolumen aus. Hierbei ist zu beachten, dass im Inneren des Heizvolumens ein Temperaturgradient herrscht, wodurch die Kaltgasströmung aus dem Kaltgasbereich gespeist wird, während die Heißgasströmung aus dem Heißgasbereich gespeist wird. Durch das gemeinsame Wirken beider Kanäle wird der Lichtbogen über eine größere axiale Ausdehnung beströmt, und es entsteht ein ausgeprägter dielektrisch verfestigter Bereich, der zu einer erfolgreichen Löschung beiträgt.

    [0009] Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht eine den Kaltgaskanal und den Heißgaskanal voneinander trennende Kanaltrennwand vor, die beispielsweise im Wesentlichen als ein Hohlzylinder ausgeführt ist. Eine den Kaltgaskanal und den Heißgaskanal voneinander trennende Kanaltrennwand begrenzt gleichzeitig den Kaltgaskanal und den Heißgaskanal und ermöglicht daher eine bauteilsparende Ausbildung von Kaltgas- und Heißgaskanal.

    [0010] Vorzugsweise ragt die Kanaltrennwand in den Düsenkanalendabschnitt hinein und der Kaltgaskanal ist von einer Außenoberfläche der Kanaltrennwand und einer den Düsenkanalendabschnitt berandenden Innenoberfläche der Isolierstoffdüse berandet. Diese Ausgestaltung der Erfindung sieht also vor, dass der Kaltgaskanal einen äußeren Bereich des Düsenkanalendabschnitts bildet und der Heißgasbereich einen inneren Bereich des Düsenkanalendabschnitts bildet. Dies realisiert die oben bereits beschriebene vorteilhafte Anordnung des Kaltgaskanals um den Heißgaskanal herum.

    [0011] Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die Kanaltrennwand Teil des Trenngehäuses ist. Vorzugsweise bildet die Kanaltrennwand dabei einen der Schaltstrecke zugewandten Gehäuseendabschnitt des Trenngehäuses. Ferner ist das Trenngehäuse beispielsweise trichterartig ausgebildet, wobei die Kanaltrennwand einen in den Düsenkanalendabschnitt hineinragenden Gehäusehals bildet, an den sich ein Gehäuserumpf anschließt, der im Heizvolumen angeordnet ist und einen größeren Innendurchmesser als der Gehäusehals aufweist. Die Ausführung der Kanaltrennwand als Teil des Trenngehäuses ermöglicht eine einstückige Ausführung des Trenngehäuses und der Kanaltrennwand und vereinfacht dadurch die Herstellung und Montage des Trenngehäuses und der Kanaltrennwand. Die Ausbildung der Kanaltrennwand als ein der Schaltstrecke zugewandter Gehäuseendabschnitt des Trenngehäuses berücksichtigt, dass entlang der Schaltstrecke kein ausreichender Bauraum zur Aufnahme des Trenngehäuses zur Verfügung steht, da sich in diesem Bereich der Unterbrechereinheit die Lichtbogenkontaktstücke relativ zueinander bewegen. Die trichterartige Ausbildung des Trenngehäuses ermöglicht eine geeignete Aufteilung des Heizvolumens in einen Kaltgasbereich und einen Heißgasbereich und die Ausbildung des Kaltgaskanals und des Heißgaskanals durch das Trenngehäuse.

    [0012] Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass sich der Düsenkanal zu dem Düsenkanalendabschnitt weitet. Diese Ausgestaltung der Erfindung ermöglicht bzw. vereinfacht die Anordnung des Kaltgaskanals und des Heißgaskanals in dem Düsenkanalendabschnitt.

    [0013] Die Erfindung sieht ein Kompressionsvolumen vor, das durch eine Kompressionswand vom Heizvolumen getrennt ist. Die Kompressionswand ist an ein Lichtbogenkontaktstück gekoppelt, so dass sie das Kompressionsvolumen bei einer relativen Bewegung der Lichtbogenkontaktstücke von der Einschaltstellung in die Ausschaltstellung verkleinert. Ferner weist die Kompressionswand wenigstens eine Kompressionswandöffnung auf, die durch ein Überströmventil verschlossen ist, wenn der Druck im Heizvolumen größer als der Druck im Kompressionsvolumen ist. Diese Ausgestaltung der Erfindung ermöglicht vorteilhaft, den Druckaufbau im Heizvolumen bei einem Ausschaltvorgang durch Zuführung komprimierten Isoliergases aus dem Kompressionsvolumen in das Heizvolumen zu unterstützen, wenn die Stromstärke zu klein ist, um eine ausreichende Druckerhöhung im Heizvolumen zu bewirken. Bei großen Stromstärken, die einen zur Löschung des Lichtbogens ausreichenden Druck im Heizvolumen bewirken, wird das Kompressionsvolumen durch das Überströmventil vorteilhaft verschlossen, so dass kein Isoliergas druckmindernd aus dem Heizvolumen in das Kompressionsvolumen entweicht.

    [0014] Die Erfindung sieht weiter dass das Überströmventil wenigstens eine Verbindungsöffnung zwischen dem Kaltgasbereich und dem Heißgasbereich des Heizvolumens verschließt, wenn der Druck im Heizvolumen kleiner als der Druck im Kompressionsvolumen ist. Diese Weitergestaltung der Erfindung nutzt das Überströmventil nicht nur zum Verschließen des Kompressionsvolumens bei großen Drücken im Heizvolumen, sondern auch zum zumindest teilweisen Verschließen des Heißgasbereiches bei kleinen Drücken im Heißgasbereich. Dadurch wird bei kleinen Drücken im Heißgasbereich vorteilhaft komprimiertes Isoliergas aus dem Kompressionsvolumen nur oder zumindest überwiegend in den Kaltgasbereich geleitet, so dass das komprimierte Isoliergas aus dem Kompressionsvolumen im Kaltgasbereich eine größere Druckerhöhung erzeugt als es der Fall wäre, wenn das komprimierte Isoliergas aus dem Kompressionsvolumen gleichmäßig auf das gesamte Heizvolumen verteilt würde.

    [0015] Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass der Kaltgaskanal weiter in den Düsenkanal hineinragt als der Heißgaskanal. Auch diese Ausgestaltung der Erfindung bewirkt, dass der Heißgaskanal bei einer Trennung der Lichtbogenkontaktstücke eher freigegeben wird als der Kaltgasbereich mit den oben bereits genannten Vorteilen.

    [0016] Ein erfindungsgemäßer Leistungsschalter weist eine erfindungsgemäße Unterbrechereinheit mit den oben bereits genannten Vorteilen auf.

    [0017] Die oben beschriebenen Eigenschaften, Merkmale und Vorteile dieser Erfindung sowie die Art und Weise, wie diese erreicht werden, werden klarer und deutlicher verständlich im Zusammenhang mit der folgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen, die im Zusammenhang mit den Zeichnungen näher erläutert werden. Dabei zeigen:
    FIG 1
    eine perspektivische Schnittdarstellung eines ersten Ausführungsbeispiels einer Unterbrechereinheit, und
    FIG 2
    eine Schnittdarstellung einer zweiten Unterbrechereinheit, die nicht zur vorliegenden Erfindung gehört.


    [0018] Einander entsprechende Teile sind in den Figuren mit den gleichen Bezugszeichen versehen.

    [0019] Figur 1 zeigt eine perspektivische Schnittdarstellung eines ersten Ausführungsbeispiels einer Unterbrechereinheit 100 für einen Leistungsschalter.

    [0020] Die Unterbrechereinheit 100 weist eine im Wesentlichen rotationssymmetrische Struktur auf, welche sich um eine Längsachse 1 erstreckt. Die Unterbrechereinheit 100 weist ein erstes Lichtbogenkontaktstück 5 und ein zweites Lichtbogenkontaktstück 6 auf. Dem ersten Lichtbogenkontaktstück 5 ist ein erstes Nennstromkontaktstück 3 zugeordnet. Dem zweiten Lichtbogenkontaktstück 6 ist ein zweites Nennstromkontaktstück 4 zugeordnet. Die Nennstromkontaktstücke 3, 4 sowie die Lichtbogenkontaktstücke 5, 6 sind jeweils rotationssymmetrisch zu der Längsachse 1 ausgeformt und koaxial zu der Längsachse 1 angeordnet.

    [0021] Das erste Lichtbogenkontaktstück 5 ist rohrartig ausgebildet und weist ein dem zweiten Lichtbogenkontaktstück 6 zugewandtes Kontaktende 20 mit einer tulpenförmigen Kontaktöffnung 21 sowie eine einen Endabschnitt umgebende Schutzhülle 9 aus einem elektrisch isolierenden Material auf. Das zweite Lichtbogenkontaktstück 6 ist bolzenförmig ausgeführt, um unter galvanischem Kontakt in die Kontaktöffnung 21 des ersten Lichtbogenkontaktstückes 5 einfahrbar zu sein. Das zweite Nennstromkontaktstück 4 weist eine Vielzahl von Kontaktfingern 22 auf, welche elastisch verformbar sind und zu einer Kontaktierung mit dem ersten Nennstromkontaktstück 3 auf eine Mantelfläche 23 des ersten Nennstromkontaktstückes 3 auffahrbar sind. Das erste Nennstromkontaktstück 3 sowie das erste Lichtbogenkontaktstück 5 sind zueinandergehörig und weisen unabhängig von einem Schaltzustand der Unterbrechereinheit 100 stets dasselbe elektrische Potential auf. Das zweite Nennstromkontaktstück 4 und das zweite Lichtbogenkontaktstück 6 sind ebenfalls zueinandergehörig und weisen unabhängig von dem Schaltzustand der Unterbrechereinheit 100 stets dasselbe elektrische Potential auf.

    [0022] Die Nennstromkontaktstücke 3, 4 und die Lichtbogenkontaktstücke 5, 6 sind entlang der Längsachse 1 relativ zueinander zwischen einer in Figur 1 dargestellten Ausschaltstellung und einer Einschaltstellung bewegbar. In der Ausschaltstellung sind die beiden Lichtbogenkontaktstücke 5, 6 durch eine Schaltstrecke 2 voneinander getrennt. Entsprechend sind in der Ausschaltstellung die beiden Nennstromkontaktstücke 3, 4 voneinander getrennt. In der Einschaltstellung ist das zweite Lichtbogenkontaktstück 6 in die Kontaktöffnung 21 des ersten Lichtbogenkontaktstücks 5 eingefahren und die Kontaktfinger 22 des zweiten Nennstromkontaktstücks 4 liegen an der Mantelfläche 23 des ersten Nennstromkontaktstückes 3 an. Dabei kontaktieren bei einem Einschaltvorgang die Lichtbogenkontaktstücke 5, 6 einander zeitlich vor den Nennstromkontaktstücken 3, 4. Bei einem Ausschaltvorgang trennen sich zunächst die Nennstromkontaktstücke 3, 4 und zeitlich darauf folgend die Lichtbogenkontaktstücke 5, 6.

    [0023] Bei einer Kontaktierung und bei einer Trennung der Lichtbogenkontaktstücke 5, 6 entsteht jeweils ein Lichtbogen zwischen den Lichtbogenkontaktstücken 5, 6. Um den Lichtbogen zu lenken und zu leiten, ist eine Isolierstoffdüse 7 vorgesehen. Die Isolierstoffdüse 7 weist einen Düsenkanal 8 auf. Der Düsenkanal 8 ist rotationssymmetrisch ausgebildet und weist eine Kanalengstelle 24 auf, deren Durchmesser zu einem Durchmesser des zweiten Lichtbogenkontaktstücks 6 korrespondiert. Die Isolierstoffdüse 7 umgibt die Schaltstrecke 2 zumindest teilweise und ist koaxial zur Längsachse 1 ausgerichtet. Der Düsenkanal 8 weitet sich zu einem Düsenkanalendabschnitt 25 hin, in den das erste Lichtbogenkontaktstück 5 hineinragt.

    [0024] Die Isolierstoffdüse 7 weist außenmantelseitig einen umlaufenden Düsenkragen 26 auf, der ringförmig um das erste Lichtbogenkontaktstück 5 herum verläuft und in einer gegengleichen Ausnehmung an dem ersten Nennstromkontaktstück 3 gelagert ist.

    [0025] An den Düsenkanalendabschnitt 25 schließt sich ein Heizvolumen 10 an, das einen Abschnitt des ersten Lichtbogenkontaktstücks 5 umgibt. Radial bezüglich der Längsachse 1 erstreckt sich das Heizvolumen 10 zwischen einer Außenoberfläche des ersten Lichtbogenkontaktstücks 5 und einer Innenoberfläche des ersten Nennstromkontaktstücks 3. Axial bezüglich der Längsachse 1 erstreckt sich das Heizvolumen 10 zwischen einem von dem zweiten Lichtbogenkontaktstück 6 abgewandten Ende der Isolierstoffdüse 7 und einer Kompressionswand 27, die das Heizvolumen 10 von einem Kompressionsvolumen 28 trennt.

    [0026] Die Kompressionswand 27 ist mit dem ersten Lichtbogenkontaktstück 5 verbunden und bewegt sich bei einem Ausschaltvorgang mit dem ersten Lichtbogenkontaktstück 5 von dem zweiten Lichtbogenkontaktstück 6 weg, wobei sie das Kompressionsvolumen 28 bei der Bewegung verkleinert und Isoliergas in dem Kompressionsvolumen 28 komprimiert. Die Kompressionswand 27 weist mehrere Kompressionswandöffnungen 29 zu dem Heizvolumen 10 auf.

    [0027] Ein Trenngehäuse 11 unterteilt das Heizvolumen 10 in einen Kaltgasbereich 31 und einen Heißgasbereich 32. Ferner unterteilt das Trenngehäuse 11 den Düsenkanalendabschnitt 25 in einen mit dem Kaltgasbereich 31 verbundenen Kaltgaskanal 33 und einen mit dem Heißgasbereich 32 verbundenen Heißgaskanal 34. Das Trenngehäuse 11 ist im Wesentlichen rotationssymmetrisch um die Längsachse 1 ausgebildet und umgibt einen das Kontaktende 20 aufweisenden Endabschnitt des ersten Lichtbogenkontaktstücks 5.

    [0028] Das Trenngehäuse 11 ist trichterartig mit einem in dem Heizvolumen 10 angeordneten Gehäuserumpf 30 und einem in den Düsenkanalendabschnitt 25 hineinragenden Gehäusehals ausgebildet.

    [0029] Der Gehäusehals weist eine hohlzylindrische Kanaltrennwand 35 zwischen dem Kaltgaskanal 33 und dem Heißgaskanal 34 und eine schaltstreckenseitige Gehäuseöffnung 36 des Trenngehäuses 11 auf. Der Kaltgaskanal 33 wird von einer Außenoberfläche der Kanaltrennwand 35 und einer den Düsenkanalendabschnitt 25 berandenden Innenoberfläche der Isolierstoffdüse 7 berandet. Der Heißgaskanal 34 wird von einer Innenoberfläche der Kanaltrennwand 35 und einer Außenoberfläche des ersten Lichtbogenkontaktstücks 5 berandet.

    [0030] Der Gehäuserumpf 30 des Trenngehäuses 11 wird durch einen Gehäusemantel 37, eine Gehäuseschulter 38 und einen Gehäusekragen 39 gebildet. Der Gehäusemantel 37 ist als ein Hohlzylinder ausgebildet, dessen Zylinderachse die Längsachse 1 ist und der einen größeren Innendurchmesser als die Kanaltrennwand 35 aufweist. Die Gehäuseschulter 38 verbindet den Gehäusemantel 37 mit der Kanaltrennwand 35. Der Gehäusekragen 39 bildet ein von der Schaltstrecke 2 abgewandtes und dem Kompressionsvolumen 28 zugewandtes Ende des Trenngehäuses 11. Der Gehäusekragen 39 steht von dem Gehäuserumpf 30 nach innen ab und erstreckt sich von dem Gehäuserumpf 30 bis zu dem ersten Lichtbogenkontaktstück 5, das durch den Gehäusekragen 39 geführt ist. Der Gehäusekragen 39 verläuft parallel zu der Kompressionswand 27 und ist von der Kompressionswand 27 beabstandet. Der Gehäusekragen 39 weist mehrere Verbindungsöffnungen 40 auf, die den Kompressionswandöffnungen 29 in der Kompressionswand 27 gegenüber liegen. Der von dem Trenngehäuse 11 umgebene Bereich des Heizvolumens 10 bildet den Heißgasbereich 32 des Heizvolumens 10, der übrige Bereich des Heizvolumens 10 bildet den Kaltgasbereich 31.

    [0031] Zwischen den Kompressionswandöffnungen 29 in der Kompressionswand 27 und den Verbindungsöffnungen 40 in dem Gehäusekragen 39 ist ein Überströmventil 41 angeordnet, das ringförmig um das erste Lichtbogenkontaktstück 5 herum verläuft. Das Überströmventil 41 ist zwischen einer in Figur 1 dargestellten ersten Ventilstellung und einer zweiten Ventilstellung bewegbar. In der ersten Ventilstellung verschließt das Überströmventil 41 die Kompressionswandöffnungen 29 in der Kompressionswand 27, in der zweiten Ventilstellung verschließt das Überströmventil 41 die Verbindungsöffnungen 40 in dem Gehäusekragen 39. Die Ventilstellung des Überströmventils 41 hängt von der Druckdifferenz zwischen dem Druck in dem Kompressionsvolumen 28 und dem Druck in dem Heizvolumen 10 im Bereich des Überströmventils 41 ab. Wenn der Druck in dem Kompressionsvolumen 28 kleiner als dieser Druck in dem Heizvolumen 10 ist, nimmt das Überströmventil 41 die erste Ventilstellung ein. Wenn der Druck in dem Kompressionsvolumen 28 größer als dieser Druck in dem Heizvolumen 10 ist, nimmt das Überströmventil 41 die zweite Ventilstellung ein.

    [0032] Dem Kompressionsvolumen 28 ist eine Druckablasskammer 42 nachgeordnet, die ein Überdruckventil 43 zu dem Kompressionsvolumen 28 aufweist. Wenn der Druck in dem Kompressionsvolumen 28 einen Druckschwellenwert überschreitet, öffnet das Überdruckventil 43, so dass Isoliergas aus dem Kompressionsvolumen 28 in die Druckablasskammer 42 und durch Kammeröffnungen 45 der Druckablasskammer 42 aus der Druckablasskammer 42 strömen kann. Das Überdruckventil 43 dieses Ausführungsbeispiels ist federbelastet ausgeführt, so dass der Druckschwellenwert durch eine Vorspannung einer Feder 44 bestimmt wird.

    [0033] Im Betrieb der Unterbrechereinheit 100 ist die Unterbrechereinheit 100 mit einem Isoliergas, beispielsweise mit Schwefelhexafluorid, Stickstoff oder einem anderen geeigneten Gas befüllt. Isoliergas befindet sich insbesondere in dem Düsenkanal 8, dem Heizvolumen 10 und dem Kompressionsvolumen 28. Bei einem Ausschaltvorgang, bei dem die Lichtbogenkontaktstücke 5, 6 voneinander getrennt werden, kommt es zu einem Brennen eines Lichtbogens zwischen den beiden Lichtbogenkontaktstücken 5, 6. Der Lichtbogen erhitzt in seiner Umgebung befindliches Isoliergas, welches daraufhin expandiert und vornehmlich durch den Heißgaskanal 34 in den Heißgasbereich 32 des Heizvolumens 10 strömt, da der Heißgaskanal 34 bei der Trennung der Lichtbogenkontaktstücke 5, 6 vor dem Kaltgaskanal 33 freigegeben wird. Das in den Heißgasbereich 32 strömende Isoliergas erhöht den Druck in dem Heißgasbereich 32. Gleichzeitig wird bei der Trennung der Lichtbogenkontaktstücke 5, 6 durch die Bewegung der Kompressionswand 27 das Isoliergas in dem Kompressionsvolumen 28 komprimiert und der Druck in dem Kompressionsvolumen 28 erhöht.

    [0034] Die Druckerhöhung in dem Heißgasbereich 32 ist von der Stromstärke abhängig. Bei kleinen Stromstärken ist die Druckerhöhung in dem Heißgasbereich 32 relativ gering, so dass der in dem Kompressionsvolumen 28 erzeugte Druck größer als der Druck in dem Heißgasbereich 32 wird und das Überströmventil 41 die zweite Ventilstellung einnimmt, in der es die Verbindungsöffnungen 40 in dem Gehäusekragen 39 des Trenngehäuses 11 verschließt. Dadurch wird der Kaltgasbereich 31 von dem Heißgasbereich 32 getrennt und über die Kompressionswandöffnungen 29 in der Kompressionswand 27 mit dem Kompressionsvolumen 28 verbunden, so dass Isoliergas aus dem Kompressionsvolumen 28 in den Kaltgasbereich 31 strömt. Das Isoliergas strömt nach der Freigabe des Kaltgaskanals 33 aus dem Kaltgasbereich 31 durch den Kaltgaskanal 33 zu dem Lichtbogen und löscht schließlich den Lichtbogen. Da der Heißgasbereich 32 dabei durch das Überströmventil 41 verschlossen ist, ist der dem aus dem Kompressionsvolumen 28 strömenden Isoliergas zur Verfügung stehende Raum des Heizvolumens 10 auf den Kaltgasbereich 31 reduziert, wodurch vorteilhaft der Druck in dem Isoliergas und damit die Löschwirkung des Isoliergases gegenüber einer Situation, in der Isoliergas aus dem Kompressionsvolumen 28 in das gesamte Heizvolumen 10 strömt, erhöht werden.

    [0035] Bei großen Stromstärken ist die Druckerhöhung in dem Heißgasbereich 32 entsprechend groß, so dass der Druck in dem Heißgasbereich 32 größer als der in dem Kompressionsvolumen 28 erzeugte Druck ist und das Überströmventil 41 die erste Ventilstellung einnimmt, in der es die Verbindungsöffnungen 40 in dem Gehäusekragen 39 des Trenngehäuses 11 freigibt und die Kompressionswandöffnungen 29 in der Kompressionswand 27 verschließt. Dadurch strömt erhitztes Isoliergas durch die Verbindungsöffnungen 40 aus dem Heißgasbereich 32 in den Kaltgasbereich 31 und erhöht den Druck in dem Kaltgasbereich 31. Wenn der Lichtbogen an Intensität verliert und die Rückströmung von Isoliergas aus dem Heizvolumen 10 zu dem Lichtbogen einsetzt, strömt Isoliergas sowohl aus dem Kaltgasbereich 31 durch den Kaltgaskanal 33 als auch aus dem Heißgasbereich 32 durch den Heißgaskanal 34 zu dem Lichtbogen und löscht schließlich den Lichtbogen. Dabei verbessert das Zusammenwirken des Kaltgaskanals 33 und des Heißgaskanals 34 die Löschwirkung des Isoliergases durch die Vergrößerung der axialen Ausdehnung, über die der Lichtbogen mit Isoliergas beströmt wird. Ein in dem Kompressionsvolumen 28 entstehender gefährlicher Überdruck wird über die Druckablasskammer 42 abgebaut.

    [0036] Figur 2 zeigt eine Schnittdarstellung Unterbrechereinheit 100 für einen Leistungsschalter, die nicht zur vorliegenden Erfindung gehört Die Unterbrechereinheit 100 unterscheidet sich von dem in Figur 1 dargestellten Ausführungsbeispiel im Wesentlichen nur durch die Ausgestaltung und Anordnung des Trenngehäuses 11 und die Form des Düsenkanalendabschnitts 25 sowie der damit einhergehenden Ausgestaltung des Kaltgasbereiches 31, des Heißgasbereiches 32, des Kaltgaskanals 33 und des Heißgaskanals 34.

    [0037] Das Trenngehäuse 11 ist trichterartig mit einem in dem Heizvolumen 10 angeordneten Gehäuserumpf 30 und einem in den Düsenkanalendabschnitt 25 hineinragenden Gehäusehals ausgebildet.

    [0038] Der Gehäusehals unterscheidet sich von dem Gehäusehals des in Figur 1 dargestellten Trenngehäuses 11 dadurch, dass das Ende des Gehäusehalses dieselbe Wandstärke wie der übrige Gehäusehals aufweist, während das Ende des Gehäusehalses des in Figur 1 dargestellten Trenngehäuses 11 eine größere Wandstärke als der übrige Gehäusehals aufweist. Außerdem ist das Ende des Gehäusehalses leicht zu dem Kontaktende 20 des ersten Lichtbogenkontaktstücks 5 hin umgebogen.

    [0039] Der Gehäuserumpf 30 unterscheidet sich von dem Gehäuserumpf 30 des in Figur 1 dargestellten Trenngehäuses 11 dadurch, dass er keinen Gehäusekragen 39 aufweist, dass der Gehäusemantel 37 mehrere Verbindungsöffnungen 40 zu dem Kaltgasbereich 31 aufweist, und dass die Gehäuseschulter 38 weniger steil ausgebildet ist. Der Gehäusemantel 37 ist mit der Kompressionswand 27 verbunden. Die Kompressionswandöffnungen 29 in der Kompressionswand 27 münden direkt in den Heißgasbereich 32. Das Überströmventil 41 ist in dem Heißgasbereich 32 vor den Kompressionswandöffnungen 29 angeordnet.

    [0040] Das Überströmventil 41 ist zwischen einer in Figur 2 dargestellten ersten Ventilstellung und einer zweiten Ventilstellung bewegbar ist. In der ersten Ventilstellung verschließt das Überströmventil 41 die Kompressionswandöffnungen 29 in der Kompressionswand 27, in der zweiten Ventilstellung öffnet das Überströmventil 41 die Kompressionswandöffnungen 29, wobei es von den Kompressionswandöffnungen 29 beabstandet ist. Die Ventilstellung des Überströmventils 41 hängt von der Druckdifferenz zwischen einem Druck in dem Kompressionsvolumen 28 und einem Druck in dem Heißgasbereich 32 ab. Wenn der Druck in dem Kompressionsvolumen 28 kleiner als der Druck in dem Heißgasbereich 32 ist, nimmt das Überströmventil 41 die erste Ventilstellung ein. Wenn der Druck in dem Kompressionsvolumen 28 größer als der Druck in dem Heißgasbereich 32 ist, nimmt das Überströmventil 41 die zweite Ventilstellung ein.

    [0041] Im Unterschied zu dem in Figur 1 dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Verbindungsöffnungen 40 in dem Trenngehäuse 11, die den Heißgasbereich 32 mit dem Kaltgasbereich 31 verbinden, nicht verschließbar.

    [0042] Entsprechend strömt bei einem Ausschaltvorgang immer, insbesondere auch bei kleinen Stromstärken, Isoliergas von dem Heißgasbereich 32 in den Kaltgasbereich 31. Wie im Falle des in Figur 1 dargestellten Ausführungsbeispiels verschließt das Überströmventil 41 im Falle großer Stromstärken die Kompressionswandöffnungen 29, so dass der Lichtbogen in diesem Fall nur von Isoliergas aus dem Kaltgasbereich 31 und dem Heißgasbereich 32 gelöscht wird. Im Fall kleiner Stromstärken tritt Isoliergas aus dem Kompressionsvolumen 28 hinzu, das durch die Kompressionswandöffnungen 29 in den Heißgasbereich 32 eintritt und von dort durch das vor den Kompressionswandöffnungen 29 angeordnete Überströmventil 41 überwiegend zu Verbindungsöffnungen 40 gelenkt wird und durch diese Verbindungsöffnungen 40 in den Kaltgasbereich 31 strömt, so dass das aus dem Kompressionsvolumen 28 strömende Isoliergas überwiegend in den Kaltgasbereich 31 strömt.

    [0043] Obwohl die Erfindung im Detail durch bevorzugte Ausführungsbeispiele näher illustriert und beschrieben wurde, so ist die Erfindung nicht durch die offenbarten Beispiele eingeschränkt und andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden, ohne den durch die Ansprüche definierten Schutzumfang der Erfindung zu verlassen.


    Ansprüche

    1. Unterbrechereinheit (100) für einen Leistungsschalter, umfassend

    - zwei elektrisch leitfähige Lichtbogenkontaktstücke (5, 6), die entlang einer Schaltstrecke (2) zwischen einer Ausschaltstellung, in der die Lichtbogenkontaktstücke (5, 6) durch die Schaltstrecke (2) voneinander getrennt sind, und einer Einschaltstellung, in der die Lichtbogenkontaktstücke (5, 6) in galvanischem Kontakt miteinander stehen, relativ zueinander bewegbar sind,

    - eine die Schaltstrecke (2) wenigstens teilweise umgebende Isolierstoffdüse (7) mit einem durch die Isolierstoffdüse (7) verlaufenden Düsenkanal (8), durch den die Schaltstrecke (2) verläuft,

    - ein mit dem Düsenkanal (8) verbundenes Heizvolumen (10),

    - ein Trenngehäuse (11), welches das Heizvolumen (10) in einen Kaltgasbereich (31) und einen Heißgasbereich (32) teilt und wenigstens eine den Kaltgasbereich (31) mit dem Heißgasbereich (32) verbindende Verbindungsöffnung (40) aufweist,

    - einen Kaltgaskanal (33), der durch einen Düsenkanalendabschnitt (25) des Düsenkanals (8) verläuft und mit dem Kaltgasbereich (31) des Heizvolumens (10) verbunden ist, und

    - einen Heißgaskanal (34), der durch den Düsenkanalendabschnitt (25) des Düsenkanals (8) verläuft und mit dem Heißgasbereich (32) des Heizvolumens (10) verbunden ist,

    - ein Kompressionsvolumen (28), das durch eine Kompressionswand (27) von dem Heizvolumen (10) getrennt ist, wobei die Kompressionswand (27) an ein Lichtbogenkontaktstück (5, 6) gekoppelt ist, so dass sie das Kompressionsvolumen (28) bei einer relativen Bewegung der Lichtbogenkontaktstücke (5, 6) von der Einschaltstellung in die Ausschaltstellung verkleinert, und wobei die Kompressionswand (27) wenigstens eine Kompressionswandöffnung (29) aufweist, die durch ein Überströmventil (41) verschlossen ist, wenn ein Druck in dem Heizvolumen (10) im Bereich des Überströmventils (41) größer als ein Druck in dem Kompressionsvolumen (28) ist,
    dadurch gekennzeichnet, dass
    das Überströmventil (41) wenigstens eine Verbindungsöffnung (40) zwischen dem Kaltgasbereich (31) und dem Heißgasbereich (32) verschließt, wenn der Druck in dem Heizvolumen (10) kleiner als der Druck in dem Kompressionsvolumen (28) ist.


     
    2. Unterbrechereinheit (100) nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet, dass
    ein erstes Lichtbogenkontaktstück (5) ein Kontaktende (20) mit einer Kontaktöffnung (21) aufweist, in die das zweite Lichtbogenkontaktstück (6) in der Einschaltstellung eingefahren ist, und dass der Heißgaskanal (34) das Kontaktende (20) des ersten Lichtbogenkontaktstücks (5) umgibt und der Kaltgaskanal (33) den Heißgaskanal (34) umgibt.
     
    3. Unterbrechereinheit (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
    gekennzeichnet durch
    eine den Kaltgaskanal (33) und den Heißgaskanal (34) voneinander trennende Kanaltrennwand (35).
     
    4. Unterbrechereinheit (100) nach Anspruch 3,
    dadurch gekennzeichnet, dass
    die Kanaltrennwand (35) im Wesentlichen als ein Hohlzylinder ausgeführt ist.
     
    5. Unterbrechereinheit (100) nach Anspruch 3 oder 4,
    dadurch gekennzeichnet, dass
    die Kanaltrennwand (35) in den Düsenkanalendabschnitt (25) hineinragt und der Kaltgaskanal (33) von einer Außenoberfläche der Kanaltrennwand (35) und einer den Düsenkanalendabschnitt (25) berandenden Innenoberfläche der Isolierstoffdüse (7) berandet ist.
     
    6. Unterbrechereinheit (100) nach einem der Ansprüche 3 bis 5,
    dadurch gekennzeichnet, dass
    die Kanaltrennwand (35) Teil des Trenngehäuses (11) ist.
     
    7. Unterbrechereinheit (100) nach Anspruch 6,
    dadurch gekennzeichnet, dass
    die Kanaltrennwand (35) einen der Schaltstrecke (2) zugewandten Gehäuseendabschnitt des Trenngehäuses (11) bildet.
     
    8. Unterbrechereinheit (100) nach Anspruch 6 oder 7,
    dadurch gekennzeichnet, dass
    das Trenngehäuse (11) trichterartig ausgebildet ist, wobei die Kanaltrennwand (35) einen in den Düsenkanalendabschnitt (25) hineinragenden Gehäusehals bildet, an den sich ein Gehäuserumpf (30) anschließt, der in dem Heizvolumen (10) angeordnet ist und einen größeren Innendurchmesser als der Gehäusehals aufweist.
     
    9. Unterbrechereinheit (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
    dadurch gekennzeichnet, dass
    sich der Düsenkanal (8) zu dem Düsenkanalendabschnitt (25) weitet.
     
    10. Unterbrechereinheit (100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
    dadurch gekennzeichnet, dass
    der Kaltgaskanal (33) weiter in den Düsenkanal (8) hineinragt als der Heißgaskanal (34).
     
    11. Leistungsschalter mit einer Unterbrechereinheit (100) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche.
     


    Claims

    1. Interrupter unit (100) for a circuit breaker, comprising

    - two electrically conductive arcing contact pieces (5, 6), which are movable relative to one another along a switching path (2) between a switch-off position, in which the arcing contact pieces (5, 6) are separated from one another by the switching path (2), and a switch-on position, in which the arcing contact pieces (5, 6) are in electrical contact with one another,

    - an insulating nozzle (7) at least partially surrounding the switching path (2) and having a nozzle channel (8), which passes through the insulating nozzle (7) and through which the switching path (2) passes,

    - a heating volume (10), which is connected to the nozzle channel (8),

    - a separating housing (11), which splits the heating volume (10) into a cold gas region (31) and a hot gas region (32) and has at least one connecting opening (40) connecting the cold gas region (31) to the hot gas region (32),

    - a cold gas channel (33), which passes through a nozzle channel end section (25) of the nozzle channel (8) and is connected to the cold gas region (31) of the heating volume (10), and

    - a hot gas channel (34), which passes through the nozzle channel end section (25) of the nozzle channel (8) and is connected to the hot gas region (32) of the heating volume (10),

    - a compression volume (28), which is separated from the heating volume (10) by a compression wall (27), wherein the compression wall (27) is coupled to an arcing contact piece (5, 6), with the result that said compression wall reduces the size of the compression volume (28) in the event of a relative movement of the arcing contact pieces (5, 6) from the switch-on position into the switch-off position, and wherein the compression wall (27) has at least one compression wall opening (29), which is closed by an overflow valve (41) when a pressure in the heating volume (10) in the region of the overflow valve (41) is higher than a pressure in the compression volume (28), characterized in that
    the overflow valve (41) closes at least one connecting opening (40) between the cold gas region (31) and the hot gas region (32) when the pressure in the heating volume (10) is lower than the pressure in the compression volume (28).


     
    2. Interrupter unit (100) according to Claim 1,
    characterized in that
    a first arcing contact piece (5) has a contact end (20) having a contact opening (21), into which the second arcing contact piece (6) has moved in the switch-on position, and in that the hot gas channel (34) surrounds the contact end (20) of the first arcing contact piece (5) and the cold gas channel (33) surrounds the hot gas channel (34).
     
    3. Interrupter unit (100) according to one of the preceding claims,
    characterized by
    a channel separating wall (35) separating the cold gas channel (33) and the hot gas channel (34) from one another.
     
    4. Interrupter unit (100) according to Claim 3,
    characterized in that
    the channel separating wall (35) is substantially in the form of a hollow cylinder.
     
    5. Interrupter unit (100) according to Claim 3 or 4,
    characterized in that
    the channel separating wall (35) protrudes into the nozzle channel end section (25), and the cold gas channel (33) is delimited by an outer surface of the channel separating wall (35) and an inner surface, delimiting the nozzle channel end section (25), of the insulating nozzle (7).
     
    6. Interrupter unit (100) according to one of Claims 3 to 5,
    characterized in that
    the channel separating wall (35) is part of the separating housing (11).
     
    7. Interrupter unit (100) according to Claim 6,
    characterized in that
    the channel separating wall (35) forms a housing end section, facing the switching path (2), of the separating housing (11).
     
    8. Interrupter unit (100) according to Claim 6 or 7,
    characterized in that
    the separating housing (11) is in the form of a funnel, wherein the channel separating wall (35) forms a housing neck, which protrudes into the nozzle channel end section (25) and which is adjoined by a housing body (30), which is arranged in the heating volume (10) and has a greater inner diameter than the housing neck.
     
    9. Interrupter unit (100) according to one of the preceding claims,
    characterized in that
    the nozzle channel (8) widens towards the nozzle channel end section (25).
     
    10. Interrupter unit (100) according to one of the preceding claims,
    characterized in that
    the cold gas channel (33) protrudes further into the nozzle channel (8) than the hot gas channel (34).
     
    11. Circuit breaker having an interrupter unit (100) according to one of the preceding claims.
     


    Revendications

    1. Unité (100) de coupe-circuit d'un disjoncteur, comprenant

    - deux pièces (5, 6) de contact d'arc électrique conductrices de l'électricité, qui, le long d'une section (2) de coupure, sont mobiles l'une par rapport à l'autre entre une position de déconnexion, dans laquelle les pièces (5, 6) de contact d'arc électrique sont séparées l'une de l'autre par la section (2) de coupure, et une position de connexion, dans laquelle les pièces (5, 6) de contact d'arc électrique sont en contact galvanique entre elles,

    - une buse (7) isolante entourant, au moins en partie, la section (2) de coupure et ayant un conduit (8) de la buse, qui s'étend dans la buse (7) isolante et dans lequel s'étend la section (2) de coupure,

    - un volume (10) de chauffage relié au conduit (8) de la buse,

    - une enveloppe (11) de séparation, qui subdivise le volume (10) de chauffage en une région (31) de gaz froid et en une région (32) de gaz chaud et qui a au moins une ouverture (40) de communication mettant la région (31) de gaz froid en communication avec la région (32) de gaz chaud,

    - un conduit (33) pour du gaz froid, qui s'étend dans un tronçon (25) d'extrémité de buse du conduit (8) de la buse et qui communique avec la région (31) de gaz froid du volume (10) de chauffage, et

    - un conduit (34) pour du gaz chaud, qui s'étend dans le tronçon (25) d'extrémité du conduit (8) de la buse et qui communique avec la région (32) de gaz chaud du volume (10) de chauffage,

    - un volume (28) de compression, qui est séparé du volume (10) de chauffage par une paroi (27) de compression, la paroi (27) de compression étant adjointe à une pièce (5, 6) de contact d'arc électrique, de manière à ce qu'elle diminue le volume (28) de compression, lors d'un déplacement relatif des pièces (5, 6) d'arc électrique de la position de connexion à la position de déconnexion, et la paroi (27) de compression ayant au moins une ouverture (29) de paroi de compression, qui est fermée par une soupape (41) de décharge, si une pression dans le volume (10) de chauffage dans la région de la soupape (41) de décharge est plus grande qu'une pression dans le volume (28) de compression, caractérisée en ce que
    la soupape (41) de décharge ferme au moins une ouverture (40) de communication entre la région (31) de gaz froid et la région (32) de gaz chaud, si la pression dans le volume (10) de chauffage est plus petite que la pression dans le volume (28) de compression.


     
    2. Unité (100) de coupe-circuit suivant la revendication 1, caractérisée en ce que
    une première pièce (5) de contact d'arc électrique a une extrémité (20) de contact ayant une ouverture (21) de contact, dans laquelle la deuxième pièce (6) de contact d'arc électrique est entrée dans la position de connexion, et en ce que le conduit (34) pour du gaz chaud entoure l'extrémité (20) de contact de la première (5) pièce de contact d'arc électrique et le conduit (33) pour du gaz froid entoure le conduit (34) pour du gaz chaud.
     
    3. Unité (100) de coupe-circuit suivant l'une des revendications précédentes,
    caractérisée par
    une paroi (35) de séparation de conduit séparant le conduit (33) pour du gaz froid et le conduit (34) pour du gaz chaud l'un de l'autre.
     
    4. Unité (100) de coupe-circuit suivant la revendication 3, caractérisée en ce que
    la paroi (35) de séparation de conduit est réalisée sensiblement sous la forme d'un cylindre creux.
     
    5. Unité (100) de coupe-circuit suivant la revendication 3 ou 4,
    caractérisée en ce que
    la paroi (35) de séparation de conduit pénètre dans le tronçon (25) d'extrémité du conduit de buse et le conduit (33) pour du gaz froid est bordé par une surface extérieure de la paroi (35) de séparation de conduit et par une surface intérieure, bordant le tronçon (25) d'extrémité du conduit de buse, de la buse (7) isolante.
     
    6. Unité (100) de coupe-circuit suivant l'une des revendications 3 à 5,
    caractérisée en ce que
    la paroi (35) de séparation de conduit fait partie de l'enveloppe de séparation.
     
    7. Unité (100) de coupe-circuit suivant la revendication 6, caractérisée en ce que
    la paroi (35) de séparation de conduit forme une partie, tournée vers la section (2) de coupure, de l'enveloppe (11) de séparation.
     
    8. Unité (100) de coupe-circuit suivant la revendication 6 ou 7,
    caractérisée en ce que
    l'enveloppe (11) de séparation est constituée en étant de type en trémie, la paroi (35) de séparation de conduit formant un col d'enveloppe pénétrant dans le tronçon (25) d'extrémité du conduit de buse, col auquel se raccorde un corps (30) de l'enveloppe, qui est disposé dans le volume (10) de chauffage et qui a un diamètre intérieur plus grand que le col de l'enveloppe.
     
    9. Unité (100) de coupe-circuit suivant l'une des revendications précédentes,
    caractérisée en ce que
    le conduit (8) de la buse s'élargit en le tronçon (25) d'extrémité du conduit de buse.
     
    10. Unité (100) de coupe-circuit suivant l'une des revendications précédentes,
    caractérisée en ce que
    le conduit (33) pour du gaz froid pénètre davantage dans le conduit (8) de la buse que ne le fait le conduit (34) pour du gaz chaud.
     
    11. Disjoncteur ayant une unité (100) de coupe-circuit suivant l'une des revendications précédentes.
     




    Zeichnung











    Angeführte Verweise

    IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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    In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente