[0001] Die Erfindung betrifft eine Außenwandkonstruktion mit den Merkmalen des Oberbegriffs
des Anspruchs 1.
[0002] Die Außenwandkonstruktion weist einen geschossübergreifenden Luftraum zur Hinterlüftung
von Bekleidungselementen auf, die mittels einer den Luftraum überbrückenden Unterkonstruktion
an einer tragenden Wand befestigt sind. Das heißt, dass es sich bei der Außenwandkonstruktion
insbesondere um eine vorgehängte hinterlüftete Fassade handeln kann.
[0003] Um eine ausreichende Hinterlüftung zu gewährleisten, das heißt einen den Abtransport
von Feuchtigkeit gewährleistenden Luftaustausch, muss der Luftraum durchgehend ausgebildet
sein und über Zuströmöffnungen und Abströmöffnungen verfügen, so dass die Luft zirkulieren
kann und im Austausch mit der Außenluft steht. Da die Luft im Luftraum in der Regel
von unten nach oben strömt, sind die Zuströmöffnungen unten und die Abströmöffnungen
oben angeordnet.
[0004] Der durchgehende Luftraum einer vorgehängten hinterlüfteten Fassade weist im Brandfall
jedoch den Nachteil auf, dass er wie ein Kamin wirkt, der zu einer schnellen, geschossübergreifenden
Brandausweitung führen kann. Dies gilt es durch zusätzliche brandschutztechnische
Vorkehrungen zu verhindern.
Stand der Technik
[0005] Aus der
EP 1 731 685 A2 geht eine hinterlüftete wärmegedämmte Gebäudefassade hervor, die eine Gebäudewand,
eine auf der Gebäudewand angeordnete Dämmschicht aus einem Polymerschaummaterial,
eine auf der Außenseite der Dämmschicht angeordnete Tragkonstruktion und eine durch
die Tragkonstruktion getragene Fassadenbekleidung umfasst. Zwischen der Fassadenbekleidung
und der Dämmschicht wird ein Hinterlüftungsspalt gebildet, in welchem sich im Bereich
eines auf Geschossdeckenhöhe horizontal verlaufenden Brandriegels innerhalb der Dämmschicht
ein Flammensperrelement angeordnet ist. Das Flammensperrelement reduziert den Querschnitt
des Hinterlüftungsspalts und soll auf diese Weise einen Flammenübertritt von der Unterseite
des Brandriegels über den Hinterlüftungsspalt auf die Oberseite des Brandriegels verhindern.
Denn das unterhalb und oberhalb des Brandriegels angeordnete Polymerschaummaterial
ist brennbar, so dass bei Umgehung des Brandriegels über den Hinterlüftungsspalt die
Gefahr besteht, dass sich das Polymerschaummaterial entzündet und sich der Brand rasch
auf sämtliche Stockwerke des Gebäudes ausbreitet.
[0006] Darüber hinaus sind horizontale Brandsperren bekannt, die im Hinterlüftungsraum zur
Unterbrechung oder zumindest partiellen Reduzierung des freien Querschnitts angeordnet
werden. Die Ausbildung derartiger Brandsperren ist in der FVHF-Leitlinie "
Brandschutztechnische Vorkehrungen für vorgehängte hinterlüftete Fassaden (VHF) nach
DIN 18516-1", Stand: 10.03.2016 (2) geregelt. Ohne weiteren Nachweis kann beispielsweise ein Stahlblech mit einer
Dicke von d ≥ 1 mm als horizontale Brandsperre eingesetzt werden, wenn es in Abständen
von ≤ 0,6 m verankert ist. Ist das Stahlblech zweifach gekantet, kann der Abstand
der Verankerung auf 0,9 m vergrößert werden. An den Stößen müssen sich die Stahlbleche
mindestens 30 mm überlappen.
[0007] Wird der gesamte freie Querschnitt des der Hinterlüftung dienenden Luftraums durch
eine Brandsperre oder vergleichbare konstruktive Maßnahmen unterbrochen, sind eine
Luftzirkulation im Luftraum und damit eine ausreichende Hinterlüftung nicht mehr gewährleistet.
Es müssen in diesem Fall weitere Zuströmöffnungen oberhalb der Unterbrechung sowie
weitere Abströmöffnungen unterhalb der Unterbrechung vorgesehen werden, um die erforderliche
Luftzirkulation zu ermöglichen. Dadurch erhöht sich jedoch der konstruktive Aufwand
bei der Herstellung der Außenwandkonstruktion.
[0008] Aus der
DE 100 60 252 A1 ist eine Außenkonstruktion mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1 bekannt,
das einen Metallträger mit durch Stege abgeteilten Durchbrechungen und an den Durchbrechungen
orientierte sowie Öffnungen belassende Beschichtung mit einer Intumeszenzmasse aufweist.
Das Brandschutzelement bildet somit eine strömungsoffene Barriere aus, die aber im
Brandfall gegenüber Feuer und Rauch abdichtet.
[0009] Aus der
GB 2 072 046 A ist ferner ein flaches Trägermaterial bekannt, das Öffnungen und eine Beschichtung
aufweist, wobei die Beschichtung ein sich im Brandfall ausdehnendes Brandschutzmaterial
umfasst, das im Brandfall eine die Öffnungen schließende Brandbarriere ausbildet.
[0010] Ausgehend von dem vorstehend genannten Stand der Technik liegt der vorliegenden Erfindung
die Aufgabe zugrunde, Lösungen anzubieten, die im Brandfall einer Brandausweitung
in einem geschossübergreifenden Luftraum einer Außenwandkonstruktion entgegenwirken
und im Nicht-Brandfall eine Luftzirkulation im Luftraum ermöglichen.
[0011] Die Lösung umfasst eine Außenwandkonstruktion mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
Offenbarung der Erfindung
[0012] Die vorgeschlagene Außenwandkonstruktion weist einen geschossübergreifenden Luftraum
zur Hinterlüftung von Bekleidungselementen auf, die mittels einer den Luftraum überbrückenden
Unterkonstruktion an einer tragenden Wand befestigt sind. Im Luftraum ist eine horizontal
verlaufende und sich über den gesamten Querschnitt des Luftraums erstreckende Flammendurchschlagsicherung
angeordnet, die mindestens ein netz- oder gitterartiges Flächengebilde mit Öffnungen
umfasst. Erfindungsgemäß besitzen die Öffnungen eine maximale lichte Weite w ≤ 0,75
mm, wobei die lichte Weite w ≥ 0,01 mm, vorzugsweise ≥ 0,025 mm ist, so dass eine
zur Hinterlüftung erforderliche Luftzirkulation im Luftraum gewährleistet bleibt.
[0013] Die lichte Weite der Öffnungen ist ausreichend klein gewählt, so dass im Brandfall
Flammen am Durchschlagen gehindert werden. Zugleich ist die lichte Weite ausreichend
groß gewählt, so dass im Nicht-Brandfall die Luft im Luftraum zirkulieren kann. Eine
Hinterlüftung der Außenwandkonstruktion im Nicht-Brandfall bleibt somit gewährleistet.
Die vorgeschlagene Flammendurchschlagsicherung kann demnach derart im Luftraum angeordnet
werden, dass sie sich über den gesamten Querschnitt bzw. die gesamte Tiefe des Luftraums
erstreckt, wobei der Querschnitt bzw. die Tiefe senkrecht zur Oberfläche der Wand
gemessen werden. Das heißt, dass die Flammendurchschlagsicherung den Luftraum in der
Querschnitts- bzw. Tiefenrichtung vollständig ausfüllt und keine Spalte verbleiben,
die eine Umgehung der Flammendurchschlagsicherung ermöglichen würden. Das heißt aber
auch, dass die Luftzirkulation zwingend durch die Flammendurchschlagsicherung hindurch
stattfinden muss, was aufgrund der Öffnungen des netz- oder gitterartigen Flächengebildes
der Flammendurchschlagsicherung kein Problem darstellt.
[0014] Die im Luftraum der erfindungsgemäßen Außenkonstruktion angeordnete Flammendurchschlagsicherung
hat die Wirkung eines Flammsiebs, das verhindert, dass Brandhitze und/oder Verbrennungsgase
im Luftraum aufsteigen können. Der oberhalb der Flammendurchschlagsicherung liegende
Bereich des Luftraums wird somit vor einer Brandausweitung geschützt.
[0015] Unter der maximalen lichten Weite w wird vorliegend der maximale Durchmesser einer
kreisrunden Öffnung oder die maximale Länge einer nicht kreisrunden Öffnung in der
Ebene des Flächengebildes verstanden. Das heißt, dass die Form der Öffnungen eines
netz- oder gitterartigen Flächengebildes beliebig sein kann. Die lichte Weite w einer
Öffnung darf jedoch an keiner Stelle ein Maß von 0,75 mm übersteigen. Dort, wo die
Öffnung ihre maximale lichte Weite w aufweist, darf zugleich eine lichte Weite w von
0,01 mm, vorzugsweise von 0,025 mm nicht unterschritten werden. Die Form der Öffnung
bzw. Öffnungen hängt insbesondere von der konkreten Ausgestaltung des mindestens einen
netz- oder gitterartigen Flächengebildes der Flammendurchschlagsicherung ab. Bevorzugte
Ausführungsformen werden weiter unten näher beschrieben.
[0016] Bevorzugt ist die Flammendurchschlagsicherung der erfindungsgemäßen Außenwandkonstruktion
im Luftraum zwischen den Bekleidungselementen und der Wand oder einer auf der Wand
angeordneten Schicht, wie beispielsweise eine Wärmedämmschicht, angeordnet. Dadurch
ist sichergestellt, dass sich die Flammendurchschlagsicherung über den gesamten Querschnitt
bzw. die gesamte Tiefe des Luftraums erstreckt. Vorzugsweise ist die Flammendurchschlagsicherung
zwischen den Bekleidungselementen und der Wand oder einer auf der Wand angeordneten
Schicht, wie beispielsweise eine Wärmedämmschicht, eingespannt, so dass die Flammendurchschlagsicherung
beidseits spaltfrei anliegt und keine Spalte verbleiben, über die sich ein Brand ausweiten
könnte. Mittels Einspannen kann zudem eine Lagefixierung der Flammendurchschlagsicherung
bewirkt werden, so dass eine weitere Befestigung nicht zwingend erforderlich ist.
Vorzugsweise werden jedoch zusätzlich mechanische Befestigungsmittel, wie beispielsweise
Schrauben oder Nägel, zur Befestigung und damit dauerhaften Lagesicherung verwendet.
[0017] Um eine Brandausweitung wirksam zu unterbinden, muss eine Erhitzung der oberhalb
der Flammendurchschlagsicherung liegenden Bereiche verhindert werden. Andernfalls
könnten oberhalb der Flammendurchschlagsicherung angeordnete Baustoffe sich entzünden
und/oder schmelzen. Als besonders gefährdet sind in diesem Zusammenhang Dämmstoffe
aus Polymerschaumstoffen anzusehen. Aber auch Konstruktionselemente, wie beispielsweise
die Unterkonstruktion zur Befestigung der Bekleidungselemente an der Wand können erweichen,
so dass ihre Tragfähigkeit beeinträchtigt ist. Um dies zu verhindern, sollte die Temperatur
oberhalb der Flammendurchschlagsicherung 600°C nicht übersteigen.
[0018] Vorteilhafterweise ist die Flammendurchschlagsicherung im Luftraum im Bereich eines
Brandriegels angeordnet. Der Brandriegel stellt eine zusätzliche Brandbarriere dar,
so dass einer Brandausweitung effektiv entgegengewirkt wird. Dies gilt insbesondere,
wenn auf der Wand eine Wärmedämmschicht angeordnet ist, so dass die Flammendurchschlagsicherung
zwischen den Dämmplatten der Wärmedämmschicht und den Bekleidungselementen angeordnet
ist. Der Brandriegel kann dann ebenfalls aus einem Wärmedämmmaterial bestehen und
in die Wärmedämmschicht integriert sein.
[0019] Der Brandriegel ist vorzugsweise aus einem nichtbrennbaren Wärmedämmmaterial, wie
beispielsweise Mineralwolle, gefertigt. Die hieran angrenzenden Dämmplatten können
aus einem anderen Wärmedämmmaterial gefertigt sein.
[0020] Gemäß der Erfindung umfasst die Flammendurchschlagsicherung ein zu einer Rolle oder
zu einem Schlauch verformtes netz- oder gitterartiges Flächengebilde. Ein zu einer
Rolle oder einem Schlauch verformtes netz- oder gitterartiges Flächengebilde lässt
sich besonders einfach zwischen den Bekleidungselementen und der Wand oder einer auf
der Wand angeordneten Schicht, wie beispielsweise eine Wärmedämmschicht, einspannen,
da formbedingt bereits eine gewisse elastische Verformbarkeit der Flammendurchschlagsicherung
gegeben ist. Zudem lässt sich eine derart gestaltete Flammdurchschlagsicherung vergleichsweise
einfach und kostengünstig herstellen.
[0021] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist die Flammendurchschlagsicherung
mindestens zwei in vertikaler Richtung übereinander und in einem Abstand zueinander
angeordnete netz- oder gitterartige Flächengebilde auf, so dass mehrere Wirkebenen
ausgebildet werden. Die mehreren Wirkebenen erhöhen die Schutzwirkung der Flammendurchschlagsicherung.
[0022] In Weiterbildung der Erfindung wird vorgeschlagen, dass die Flammendurchschlagsicherung
ein intumeszierendes Dichtelement, insbesondere Dichtband, aufweist. Das Dichtelement
bzw. Dichtband dehnt sich im Brandfall aufgrund der dabei entstehenden Hitze aus,
so dass die Öffnungen der Flammendurchschlagsicherung durch das Dichtelement bzw.
Dichtband verschlossen werden. Auf diese Weise wird eine Art Brandschott geschaffen,
das einer Brandausweitung sicher entgegenwirkt.
[0023] Vorzugsweise ist das intumeszierende Dichtelement bzw. Dichtband zwischen zwei netz-
oder gitterartigen Flächengebilden und/oder in einem Hohlraum angeordnet, der von
mindestens einem netz- oder gitterartigen Flächengebilde umschlossen wird. Das Dichtelement
bzw. Dichtband ist in diese Fall verliersicher gehalten. Zugleich wird eine Art Führung
des Dichtelements bzw. Dichtbands erreicht, wenn es sich im Brandfall ausdehnt. Das
heißt, dass eine kontrollierte Ausdehnung des Dichtelements bzw. Dichtbands erreicht
wird. Sofern die Anordnung des Dichtelements bzw. Dichtbands in einem Hohlraum erfolgt,
kann dieser durch mindestens ein netz- oder gitterartiges Flächengebilde ausgebildet
werden, das zuvor zu einer Rolle oder einem Schlauch verformt worden ist.
[0024] Die Flammendurchschlagsicherung für eine erfindungsgemäße Außenwandkonstruktion zeichnet
sich dadurch aus, dass sie mindestens ein netz- oder gitterartiges Flächengebilde
mit Öffnungen umfasst, die eine maximale lichte Weite w ≤ 0,75 mm, besitzen, wobei
die lichte Weite w nicht kleiner als 0,01 mm, vorzugsweise nicht kleiner als 0,025
mm ist.
[0025] Unter der maximalen lichten Weite w wird auch in diesem Zusammenhang der maximale
Durchmesser einer kreisrunden Öffnung oder die maximale Länge einer nicht kreisrunden
Öffnung in der Ebene des Flächengebildes verstanden. Das heißt, dass die Form der
Öffnungen eines netz- oder gitterartigen Flächengebildes beliebig sein kann. Die lichte
Weite w einer Öffnung darf jedoch an keiner Stelle ein Maß von 0,75 mm übersteigen.
Dort, wo die Öffnung ihre maximale lichte Weite w aufweist, darf zugleich eine lichte
Weite w von 0,01 mm, vorzugsweise von 0,025 mm nicht unterschritten werden.
[0026] Die maximale lichte Weite der Öffnungen des netz- oder gitterartigen Flächengebildes
der erfindungsgemäßen Flammendurchschlagsicherung ist derart klein gewählt, dass Brandhitze
und/oder Verbrennungsgase seitlich abgeleitet werden. Das heißt, dass im Brandfall
einer geschossübergreifenden Brandausweitung entgegengewirkt wird, wenn die Flammendurchschlagsicherung
in einem Luftraum einer hinterlüfteten Außenwandkonstruktion angeordnet wird. Zugleich
bleibt eine Hinterlüftung gewährleistet, da die Öffnungen ein vorgegebenes Mindestmaß
nicht unterschreiten.
[0027] Bevorzugt besteht das netz- oder gitterartige Flächengebilde aus Metall, da metallische
Werkstoffe in der Regel gut wärmeleitend sind. Versuche haben ergeben, dass je höher
die Wärmeleitfähigkeit des Werkstoffs des Flächengebildes ist, desto effektiver ist
die Barrierewirkung gegenüber Brandhitze und/oder Verbrennungsgase. Das heißt, dass
sich die Bereiche oberhalb der Flammendurchschlagsicherung weniger stark erhitzen,
wenn die Flammendurchschlagsicherung in eine erfindungsgemäße Außenwandkonstruktion
eingebaut wird.
[0028] Vorzugsweise besteht das netz- oder gitterartige Flächengebilde aus einem Metall
mit einer Wärmeleitfähigkeit > 10 W/(m
∗K), wie beispielsweise Edelstahl oder Kupfer. Edelstahl besitzt den Vorteil, dass
er eine hohe Feuerfestigkeit besitzt. Ferner weist Edelstahl eine hohe Formbeständigkeit
selbst bei hohen Temperauren auf. Darüber hinaus ist Edelstahl korrosionsbeständig,
so dass er insbesondere für den Außeneinsatz geeignet ist.
[0029] Das netz-oder gitterartige Flächengebilde kann beispielsweise ein Drahtgewebe, -
gewirke, -gelege oder -geflecht sein. Derartige Drahtgebilde sind vergleichsweise
einfach und kostengünstig herstellbar, so dass die Fertigungskosten insgesamt geringgehalten
werden können. Aus derartigen Drahtgebilden kann zudem in einfacher Weise eine Rolle
oder ein Schlauch geformt werden. Diese bzw. dieser besitzt den Vorteil, dass ein
derart gestaltetes Flächengebilde unter einer leichten Formspannung in den Luftraum
einer Außenwandkonstruktion eingebaut werden kann. Der Durchmesser der Rolle bzw.
des Schlauchs ist hierzu geringfügig größer als der Querschnitt bzw. die Tiefe des
Luftraums zu wählen. Beispielsweise kann der Durchmesser der Rolle bzw. des Schlauchs
30 mm betragen, wenn der Querschnitt des Luftraums nicht größer als 25 mm ist.
[0030] Darüber hinaus kann das netz- oder gitterartige Flächengebilde ein Metallgitter oder
ein Lochblech sein. Auch derartige Flächengebilde sind vergleichsweise kostengünstig
zu fertigen. Als Ausgangsmaterial kann beispielsweise ein Blech, insbesondere Metallblech,
dienen, in das die Öffnungen nachträglich durch Stanzen oder Schneiden, beispielsweise
mittels Laserschneiden, eingebracht worden sind. Auf diese Weise lassen sich besonders
einfach definierte Öffnungen realisieren, die zudem in regelmäßigen Abständen angeordnet
sind. In Abhängigkeit von der jeweiligen Dicke des Metallgitters bzw. Lochblechs können
auch hieraus rollen- oder schlauchförmige Flächengebilde bzw. Flammendurchschlagsicherungen
geformt werden.
[0031] Ferner wird vorgeschlagen, dass die Flammendurchschlagsicherung zumindest bereichsweise
elastisch verformbar ist. Die elastische Verformbarkeit ermöglicht ein Einspannen
der Flammendurchschlagsicherung zwischen den Bekleidungselementen und der Wand einer
Außenwandkonstruktion oder zwischen den Bekleidungselementen und einer auf der Wand
aufgebrachten Schicht, wie beispielsweise eine Wärmedämmschicht. Über die elastische
Verformbarkeit der Flammendurchschlagsicherung können zudem Bautoleranzen ausgeglichen
werden, so dass es nicht zur Ausbildung von Spalten kommt, die eine Umgehung der Flammendurchschlagsicherung
ermöglichen könnten.
[0032] Des Weiteren bevorzugt weist die Flammendurchschlagsicherung einen Hohlraum umschließenden
kreisförmigen, elliptischen oder mehreckigen Querschnitt auf. Der Hohlraum begünstigt
eine elastische Verformung der Flammendurchschlagsicherung, um diese beispielsweise
in einen Luftraum einer Außenwandkonstruktion einzuspannen. Dabei kann der Hohlraum
seine Querschnittsform verändern. Das heißt, dass beispielsweise ein ursprünglich
kreisförmiger Querschnitt aufgrund der elastischen Verformung eine elliptische Querschnittsform
annehmen kann.
[0033] Gemäß der Erfindung umfasst die Flammendurchschlagsicherung ein zu einer Rolle oder
zu einem Schlauch verformtes netz- oder gitterartiges Flächengebilde. Auf diese Weise
wird zwangsläufig ein Hohlraum ausgebildet. Die Rollen- oder Schlauchform ermöglicht
den Einbau der Flammendurchschlagsicherung mittels Einspannen, so dass die vorstehend
genannten Vorteile zum Tragen kommen.
[0034] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist die Flammendurchschlagsicherung
mindestens zwei netz- oder gitterartige Flächengebilde auf, die in einem Abstand zueinander
angeordnet sind. Die mehreren zueinander beabstandeten netz- oder gitterartigen Flächengebilde
bilden jeweils eine Wirkebene aus, wenn die Flammendurchschlagsicherung in der Weise
in einen Luftraum einer Außenwandkonstruktion eingebaut wird, dass die Flächengebilde
in vertikaler Richtung übereinander zu liegen kommen. Die mehreren Wirkebenen erhöhen
die Schutzwirkung der Flammendurchschlagsicherung.
[0035] Des Weiteren wird vorgeschlagen, dass die Flammendurchschlagsicherung mindestens
zwei netz- oder gitterartige Flächengebilde aufweist, die thermisch entkoppelt sind.
Die thermische Entkopplung verhindert eine Wärmeübertragung von einer ersten Wirkebene
auf eine weitere Wirkebene der Flammendurchschlagsicherung. Die thermische Entkopplung
kann beispielsweise über eine Seitenwand erzielt werden, die der Verbindung der Wirkebenen
dient und aus einem thermisch schlecht leitenden Material, wie beispielsweise Keramik
oder einem mineralischen Baustoff, besteht. Ist nur eine Seitenwand zur Verbindung
zweier Wirkebenen vorgesehen, weist die Flammendurchschlagsicherung bevorzugt einen
C-förmigen Querschnitt auf. Sind zwei Seitenwände vorgesehen, sind diese vorzugsweise
derart angeordnet, dass die Flammendurchschlagsicherung einen rechteckigen Querschnitt
besitzt.
[0036] In Weiterbildung der Erfindung wird vorgeschlagen, dass die Flammendurchschlagsicherung
ein intumeszierendes Dichtelement, insbesondere Dichtband, aufweist. Das intumeszierende
Dichtelement bzw. Dichtband dehnt sich bei Hitze aus, so dass es im Brandfall die
Öffnungen des mindestens einen netz- oder gitterartigen Flächengebildes verschließt.
Die Flammendurchschlagsicherung bildet in diesem Fall eine Art Brandschott aus, so
dass ein noch wirksamerer Schutz gegen eine geschossübergreifende Brandausweitung
geschaffen wird. Vorteilhafterweise ist das intumeszierende Dichtelement bzw. Dichtband
zwischen zwei netz- oder gitterartige Flächengebilde und/oder in einem Hohlraum angeordnet,
der beispielsweise durch ein rollen- oder schlauchförmig verformtes Flächengebilde
ausgebildet wird. Das Dichtelement bzw. Dichtband ist dann verliersicher zwischen
den beiden Flächengebilden bzw. im Hohlraum gehalten.
[0037] Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung werden nachfolgend anhand der beigefügten
Zeichnungen näher erläutert. Diese zeigen:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch eine erfindungsgemäße Außenwandkonstruktion,
Fig. 2 einen Querschnitt durch eine Flammendurchschlagsicherung für eine nicht erfindungsgemäße
Außenwandkonstruktion,
Fig. 3 einen Querschnitt durch eine Flammendurchschlagsicherung für eine nicht erfindungsgemäße
Außenwandkonstruktion,
Fig. 4 einen Querschnitt durch eine Flammendurchschlagsicherung für eine nicht erfindungsgemäße
Außenwandkonstruktion,
Fig. 5 eine schematische Darstellung eines ersten Versuchsaufbaus mit Brandriegel,
aber ohne Flammendurchschlagsicherung,
Fig. 6 ein Diagramm zur graphischen Darstellung der Temperaturentwicklung über die
Zeit bei dem Versuchsaufbau gemäß der Fig. 5,
Fig. 7 eine schematische Darstellung eines zweiten Versuchsaufbaus mit Brandriegel
und mit einer Flammendurchschlagsicherung,
Fig. 8 ein Diagramm zur graphischen Darstellung der Temperaturentwicklung über die
Zeit bei dem Versuchsaufbau gemäß der Fig. 7 und
Fig. 9 ein Diagramm zur graphischen Darstellung der Temperaturentwicklung über die
Zeit bei einem Versuchsaufbau gemäß der Fig. 5, jedoch zusätzlich mit einem intumeszierenden
Dichtband im Luftraum.
Ausführliche Beschreibung der Zeichnungen
[0038] Die in der Fig. 1 dargestellte erfindungsgemäße Außenwandkonstruktion 1 umfasst einen
geschossübergreifenden Luftraum 2 zur Hinterlüftung von Bekleidungselementen 3, die
mittels einer den Luftraum 2 überbrückenden Unterkonstruktion 4 an einer tragenden
Wand 5 befestigt sind. Die Wand 5 ist vorliegend massiv aus bewehrtem Beton ausgebildet.
Sie kann aber auch aus anderen Werkstoffen, wie beispielsweise Mauerwerk oder Holz,
ausgebildet werden. Darüber hinaus muss sie nicht massiv sein, so dass auch eine in
einer Holzständerbauweise errichtete Wand 5 zur Aufnahme der erfindungsgemäßen Außenwandkonstruktion
1 geeignet ist.
[0039] Die Außenwandkonstruktion 1 der Fig. 1 umfasst eine Dämmplatte 13 zur Ausbildung
einer Dämmschicht, insbesondere Wärmedämmschicht. Im vorliegend dargestellten Beispiel
ist die Dämmplatte 13 nicht unmittelbar an der Wand 5 angebracht, sondern an einer
Calciumsilikatplatte 14, die mittels einer Unterkonstruktion 15, umfassend zwei ineinandergreifende
CD-Profile, an der Wand 5 befestigt ist. Die Dämmplatte 13 kann jedoch auch unmittelbar
an der Wand 5 angebracht werden, so dass die Calciumsilikatplatte 14 und die Unterkonstruktion
15 entbehrlich sind.
[0040] Die Unterkonstruktion 4 zur Überbrückung des Luftraums 2 ist vorliegend an der Calciumsilikatplatte
14 angebracht, und zwar in der Weise, dass zwischen der Rückseite der Bekleidungselemente
3 und der Vorderseite der Dämmplatte 13 der Luftraum 2 ausgebildet wird. Die Unterkonstruktion
5 umfasst vorliegend einen Wandhalter 5.1 sowie einen hieran befestigten Haltewinkel
5.2, welcher der Aufnahme des Bekleidungselements 3 dient. Das Bekleidungselement
3 ist vorliegend eine Trägerplatte, beispielsweise eine Putzträgerplatte.
[0041] Um in einem etwaigen Brandfall eine Brandausweitung im geschossübergreifenden Luftraum
2 zu verhindern, ist bei der in der Fig. 1 dargestellten erfindungsgemäßen Außenwandkonstruktion
1 eine Flammendurchschlagsicherung 6 im Luftraum 2 eingebaut. Diese besteht vorliegend
aus einem schlauchförmig verformten, gitterartigen Flächengebilde 7, das vorliegend
aus einem Drahtgewebe besteht, dessen Draht eine Stärke von 0,2 mm aufweist. Das Flächengebilde
7 weist Öffnungen 8 auf, deren maximale lichte Weite w 0,315 mm beträgt. Das Flächengebilde
7 ist demnach geeignet, Brandhitze und/oder Verbrennungsgase am Aufsteigen zu hindern.
Die Flammendurchschlagsicherung 6 wirkt somit einer Brandausweitung im Luftraum 2
entgegen.
[0042] Der Durchmesser des schlauchförmig verformten, gitterartigen Flächengebildes 7 ist
geringfügig größer als der Querschnitt a des Luftspalts 2 gewählt, so dass das Flächengebilde
7 bzw. die Flammendurchschlagsicherung 6 zwischen der Dämmplatte 13 und dem Bekleidungselement
3 eingespannt ist. Dadurch ist sichergestellt, dass das Flächengebilde 7 bzw. die
Flammendurchschlagsicherung 6 weitgehend spaltfrei an der Dämmplatte 13 und an der
Bekleidungsplatte 3 anliegt. Im Brandfall haben demnach die Flammen keine Möglichkeit,
die Flammendurchschlagsicherung 6 zu umgehen. Dies gilt im Besonderen, da im Bereich
der Flammendurchschlagsicherung 6 die Dämmschicht einen sich horizontal erstreckenden
Brandriegel 10 aus einem nicht brennbaren Wärmedämmmaterial aufweist. Um die Flammendurchschlagsicherung
6 zu einem Brandschott aufzuwerten, kann im Hohlraum 12 des schlauchförmig verformten,
gitterartigen Flächengebildes 7 zusätzlich ein intumeszierendes Dichtelement 11 angeordnet
werden, das sich im Brandfall aufgrund der Hitze ausdehnt und den Hohlraum 12 ausfüllt.
[0043] Der Fig. 2 ist eine Ausführungsform einer Flammendurchschlagsicherung 6 für eine
nicht erfindungsgemäße Außenkonstruktion 1 zu entnehmen. Hier weist die Flammendurchschlagsicherung
6 zwei in einem Abstand A übereinander angeordnete netz- oder gitterartige Flächengebilde
7 auf, die an zwei sich gegenüberliegenden Seiten über Seitenwände 16 verbunden sind.
Die Seitenwände 16 sind aus einem thermisch schlecht leitenden Material gefertigt,
so dass über die Seitenwände 16 eine thermische Trennung der beiden netz- oder gitterartigen
Flächengebilde 7 bewirkt wird. Die Öffnungen 8 der beiden netz- oder gitterartigen
Flächengebilde 7 weisen jeweils eine maximale lichte Weite w auf, die vorliegend 0,5
mm beträgt. Jedes Flächengebilde 7 bildet somit eine Art Flammensieb aus, das im Brandfall
einer Brandausweitung entgegenwirkt. Dadurch, dass zwei Flächengebilde 7 in vertikaler
Richtung übereinander angeordnet sind, werden zwei Wirkebenen ausgebildet, durch welche
eine besonders effektive Brandbarriere geschaffen wird.
[0044] Eine Abwandlung der Flammendurchschlagsicherung 6 der Fig. 2 ist der Fig. 3 zu entnehmen.
Hier sind die beiden netz- oder gitterartigen Flächengebilde 7 nur über eine Seitenwand
16 verbunden. Die Flammendurchschlagsicherung 6 weist demnach einen C-förmigen Querschnitt
auf.
[0045] Eine Weiterbildung der Ausführungsform der Fig. 3 ist in der Fig. 4 dargestellt.
An der Seitenwand 16 ist ein intumeszierendes Dichtelement 11 angebracht, und zwar
innenseitig, so dass im Brandfall aufgrund der Brandhitze das Dichtelement 11 aufquillt
und die Öffnungen 8 der beiden netz- oder gitterartigen Flächengebilde 7 verschließt.
Die Flammendurchschlagsicherung 6 wird auf diese Weise zu einem Brandschott aufgewertet.
[0046] Analog der Fig. 4 kann natürlich auch die Ausführungsform der Fig. 2 durch Anordnung
eines intumeszierendes Dichtelements 11 im Hohlraum 12 aufgewertet werden.
[0047] Die Wirksamkeit der erfindungsgemäßen Flammendurchschlagsicherung 6 wurde anhand
von Versuchen nachgewiesen. Nachfolgend werden unterschiedliche Versuchsaufbauten
und die hiermit erzielten Ergebnisse beschrieben.
[0048] Der Fig. 5 ist zunächst ein Versuchsaufbau ohne erfindungsgemäße Flammendurchschlagsicherung
6 zu entnehmen, um Referenzwerte zu erhalten. Zwischen zwei Calciumsilikatplatten
14 mit den Abmessungen 180 mm (Breite) x 250 mm (Höhe), die in einem Abstand b = 80
mm angeordnet wurden, wurde unter Ausbildung eines Luftraums 2 ein Brandriegel 10
aus Mineralwolle mit den Abmessungen 50 mm (Dicke) x 100 mm (Höhe) angeordnet. Der
Luftraum 2 besaß somit einen Querschnitt a = 30 mm. Im Bereich des Brandriegels 10,
und zwar auf Höhe der Unterkante des Brandriegels 10, mittig sowie auf Höhe der Oberkante
des Brandriegels 10, wurden im Luftraum 2 zwei Temperatursensoren 17 angeordnet, um
während des Versuchs die Temperatur im Luftraum 2 zu ermitteln. Der vorstehend beschriebene
Aufbau wurde auf einen Unterbau aus Kalksandsteinen 18 mit einer Höhe h = 230 mm aufgestellt.
Zwischen die Kalksandsteine 18 wurde ein Bunsenbrenner 19 platziert, mittels dessen
der Aufbau beflammt werden konnte. Während der Beflammung wurden über einen Zeitraum
von 6 Minuten die Temperaturen im Luftraum 2 gemessen. Das Ergebnis der Messungen
ist in der Fig. 6 graphisch in einem Diagramm dargestellt. Die obere Linie ist dem
unteren Temperatursensor 17 und die untere Linie dem oberen Temperatursensor 17 zuzuordnen.
Das Diagramm zeigt deutlich, dass die Temperaturen oberhalb des Brandriegels 10 bei
einer Beflammung des Versuchsaufbaus mit dem Bunsenbrenner 19 sehr schnell über 500°C
stiegen.
[0049] Ein weiterer Versuch wurde an einem Versuchsaufbau durchgeführt, der in der Fig.
7 dargestellt ist. Dieser gleicht dem Versuchsaufbau der Fig. 5 mit dem Unterschied,
dass in den Luftraum 2 eine erfindungsgemäße Flammendurchschlagsicherung 6 eingespannt
wurde. Diese bestand aus einer Rolle aus einem Drahtgitter mit einer Drahtstärke von
0,2 mm und einer maximalen lichten Weite w von 0,315 mm. Die Beflammung wurde mit
demselben Bunsenbrenner 19 durchgeführt. Zum Messen der Temperaturen wurden wie zuvor
zwei Temperatursensoren 17 im Luftspalt 2 platziert, und zwar wiederum auf Höhe der
Unterkante des Brandriegels 10 sowie auf Höhe der Oberkante des Brandriegels 10. Während
des Versuchs konnte beobachtet werden, dass ab und zu ein kleiner Flammendurchschlag
durch die Drahtgitterrolle stattfand, im Übrigen konnte ein Flammendurchschlag erfolgreich
verhindert werden. Die Temperaturmessungen zeigten, dass nach drei Minuten Beflammung
die Temperatur oberhalb das Brandriegels 10 lediglich 250°C betrug.
[0050] Die während des Versuchs mittels der Temperatursensoren 17 gemessenen Temperaturen
sind in der Fig. 8 graphisch dargestellt. Die obere Linie ist dem Temperaturverlauf
unterhalb der Flammendurchschlagsicherung 6 und die untere Linie ist dem Temperaturverlauf
oberhalb der Flammendurchschlagsicherung 6 zuzuordnen. Oberhalb der Flammendurchschlagsicherung
6 konnten die Temperaturen auf Werte gehalten werden, die deutlich unter 600°C liegen.
Ferner ist es weder zu einem nennenswerten Flammendurchschlag, noch zum Durchtritt
brennender Gase gekommen. Die Energie des Bunsenbrenners 19 wurde durch die Flammendurchschlagsicherung
6 seitlich abgeleitet. Die Wirksamkeit der erfindungsgemäßen Flammendurchschlagsicherung
6 wurde damit nachgewiesen.
[0051] Zum Vergleich wurden Messungen an einem Versuchsaufbau durchgeführt, der dem der
Fig. 5 entspricht, bei dem jedoch zusätzlich im Luftraum 2 ein intumeszierendes Dichtelement
11 angeordnet wurde. Als intumeszierendes Dichtelement 11 diente ein Dichtband mit
dem Namen "Roku Strip". Anschließend wurden das Dichtband und der Brandriegel 10 mit
dem Bunsenbrenner 19 beflammt und die Temperaturen mittels der beiden Temperatursensoren
17 gemessen. Die Messergebnisse sind in dem Diagramm der Fig. 9 graphisch dargestellt.
Wie dem Diagramm zu entnehmen ist, stiegen die Temperaturen oberhalb des Brandriegels
(untere Linie) schnell auf Werte über 500°C an, da die Wirkung des Dichtbands erst
verzögert eintrat, und zwar erst nach einer Minute. Es ist dann nochmal eine halbe
Minute vergangen, bis das aufquellende Dichtband den Luftraum 2 vollständig verschlossen
hat.
[0052] Der Versuch zeigt, dass ein intumeszierendes Dichtelement 11 allein - aufgrund seiner
Reaktionszeit - nicht geeignet ist, Schaden von einer Außenwandkonstruktion 1 fern
zu halten. Denn bis die Wirkung des intumeszierenden Dichtelements 11 eintritt, können
sich Flammen bereits durchgeschlagen und die Außenwandkonstruktion 1 oberhalb des
Brandriegels 10 entzündet haben.
[0053] Wird jedoch ein intumeszierendes Dichtelement 11 mit einer erfindungsgemäßen Flammendurchschlagsicherung
6 kombiniert, ist die Reaktionszeit des Dichtelements 11 nicht länger von Nachteil,
da bis zum Aufquellen des Dichtelements 11 das netz- oder gitterartige Flächengebilde
7 die Flammen vom Durchschlagen abhält. Ist anschließend das Dichtelement 11 vollständig
aufgequollen, sind auch die Öffnungen 8 des netz- oder gitterartigen Flächengebildes
7 verschlossen, so dass eine effektive Brandbarriere ausgebildet wird.
Bezugszeichenliste
[0054]
- 1
- Außenwandkonstruktion
- 2
- Luftraum
- 3
- Bekleidungselement
- 4
- Unterkonstruktion
- 5
- Wand
- 6
- Flammendurchschlagsicherung
- 7
- netz- oder gitterartiges Flächengebilde
- 8
- Öffnung
- 9
- Schicht
- 10
- Brandriegel
- 11
- intumeszierendes Dichtelement
- 12
- Hohlraum
- 13
- Dämmplatte
- 14
- Calciumsilikatplatte
- 15
- Unterkonstruktion
- 16
- Seitenwand
- 17
- Temperatursensor
- 18
- Kalksandstein
- 19
- Bunsenbrenner
1. Außenwandkonstruktion (1) mit einem geschossübergreifenden Luftraum (2) zur Hinterlüftung
von Bekleidungselementen (3), die mittels einer den Luftraum (2) überbrückenden Unterkonstruktion
(4) an einer tragenden Wand (5) befestigt sind, wobei im Luftraum (2) eine horizontal
verlaufende und sich über den gesamten Querschnitt (a) des Luftraums (2) erstreckende
Flammendurchschlagsicherung (6) angeordnet ist, die mindestens ein netz- oder gitterartiges
Flächengebilde (7) mit Öffnungen (8) umfasst, dadurch gekennzeichnet, dass
die Öffnungen (8) eine maximale lichte Weite (w) ≤ 0,75 mm besitzen,≤ und dass die
lichte Weite (w) nicht kleiner als 0,01 mm, vorzugsweise nicht kleiner als 0,025 mm
ist, so dass eine zur Hinterlüftung erforderliche Luftzirkulation im Luftraum (2)
gewährleistet ist, und dass die Flammendurchschlagsicherung (6) ein zu einer Rolle
oder zu einem Schlauch verformtes netz- oder gitterartiges Flächengebilde (7) umfasst.
2. Außenwandkonstruktion (1) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass das netz- oder gitterartige Flächengebilde (7) aus Metall, vorzugsweise aus einem
Metall mit einer Wärmeleitfähigkeit > 10 W/(m∗K), wie beispielsweise Edelstahl oder Kupfer, besteht.
3. Außenwandkonstruktion (1) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass das netz-oder gitterartige Flächengebilde (7) ein Drahtgewebe, -gewirke, -gelege,
-geflecht, ein Metallgitter oder Lochblech ist.
4. Außenwandkonstruktion (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Flammendurchschlagsicherung (6) zumindest bereichsweise elastisch verformbar
ist.
5. Außenwandkonstruktion (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Flammendurchschlagsicherung (6) einen Hohlraum (12) umschließenden kreisförmigen,
elliptischen oder mehreckigen Querschnitt aufweist.
6. Außenwandkonstruktion (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Flammendurchschlagsicherung (6) mindestens zwei netz- oder gitterartige Flächengebilde
(7) aufweist, die in vertikaler Richtung übereinander und in einem Abstand (A) zueinander
angeordnet und/oder thermisch entkoppelt sind.
7. Außenwandkonstruktion (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Flammendurchschlagsicherung (6) ein intumeszierendes Dichtelement (11), insbesondere
Dichtband, aufweist, das vorzugsweise zwischen zwei netz- oder gitterartige Flächengebilde
(7) und/oder im Hohlraum (12) angeordnet ist.
8. Außenwandkonstruktion (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Flammendurchschlagsicherung (6) im Luftraum (2) zwischen den Bekleidungselementen
(3) und der Wand (5) oder einer auf der Wand (5) angeordneten Schicht (9), wie beispielsweise
eine Wärmedämmschicht, angeordnet, vorzugsweise eingespannt, ist.
9. Außenwandkonstruktion (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Flammendurchschlagsicherung (6) im Luftraum (2) im Bereich eines Brandriegels
(10) angeordnet ist, der vorzugsweise aus einem nichtbrennbaren Wärmedämmmaterial,
wie beispielsweise Mineralwolle, gefertigt ist.
1. An exterior wall construction (1) with an air space (2) that extends across floors
and serves for the back-ventilation of cladding elements (3), which are fastened on
a supporting wall (5) by means of a substructure (4) that bridges the air space (2),
wherein a flame arrester (6), which extends horizontally and over the entire cross
section (a) of the air space (2), is arranged in the air space (2) and comprises at
least one net-like or screen-like planar structure (7) with openings (8), characterized in that
the openings (8) have a maximum clear width (w) ≤ 0.75 mm, and in that
the clear width (w) is no smaller than 0.01 mm, preferably no smaller than 0.025 mm,
such that an air circulation required for the back-ventilation is ensured in the air
space (2), and that
the flame arrester (6) comprises a net-like or screen-like planar structure (7) that
is formed into a roll or into a tube.
2. The exterior wall construction (1) according to claim 1, characterized in that the net-like or screen-like planar structure (7) consists of metal, preferably a
metal with a thermal conductivity > 10 W/(m∗K), e.g. high-grade steel or copper.
3. The exterior wall construction (1) according to claim 1 or 2,
characterized in that the net-like or screen-like planar structure (7) is a wire webbing, a wire knitting,
a wire netting, a wire braiding, a metal screen or a perforated sheet.
4. The exterior wall construction (1) according to one of the preceding claims,
characterized in that the flame arrester (6) can be elastically deformed at least in certain areas.
5. The exterior wall construction (1) according to one of the preceding claims,
characterized in that the flame arrester (6) has a circular, elliptical or polygonal cross section that
encloses a hollow space (12).
6. The exterior wall construction (1) according to one of the preceding claims,
characterized in that the flame arrester (6) comprises at least two net-like or screen-like planar structures
(7), which are arranged vertically on top of one another and spaced apart from one
another by a distance (A) and/or are thermally decoupled.
7. The exterior wall construction (1) according to one of the preceding claims,
characterized in that the flame arrester (6) comprises an intumescent sealing element (11), particularly
a sealing band, which preferably is arranged between two net-like or screen-like planar
structures (7) and/or in the hollow space (12).
8. The exterior wall construction (1) according to one of the preceding claims,
characterized in that the flame arrester (6) is arranged, preferably clamped, in the air space (2) between
the cladding elements (3) and the wall (5) or a layer (9) arranged on the wall (5),
e.g. a heat insulation layer.
9. The exterior wall construction (1) according to one of the preceding claims,
characterized in that the flame arrester (6) is arranged in the air space (2) in the region of a fire barrier
(10), which preferably is made of a nonflammable heat insulation material, e.g. mineral
wool.
1. Construction de paroi extérieure (1) avec un vide d'air sur plusieurs étages (2) pour
la ventilation arrière des éléments de revêtement (3), qui sont fixés à une paroi
porteuse (5) au moyen d'une infrastructure (4) reliant le vide d'air (2), sachant
que dans le vide d'air (2) est disposée une sécurité retour de flamme (6) passant
horizontalement et s'étendant sur toute la section (a) du vide d'air (2), qui comprend
au moins une structure de surface réticulée ou en forme de grille (7) avec des ouvertures
(8),
caractérisée en ce que
les ouvertures (8) possèdent une largeur libre maximale (w) ≤ 0,75 mm et en ce que
la largeur libre (w) n'est pas plus petite que 0,01 mm, de préférence pas plus petite
que 0,025 mm de telle manière qu'une circulation d'air nécessaire à la ventilation
arrière est assurée dans le vide d'air (2), et en ce que
la sécurité de retour de flamme (6) comprend une structure de surface (7) réticulée
ou en forme de grille déformée en un rouleau ou en un tuyau flexible.
2. Construction de paroi extérieure (1) selon la revendication 1,
caractérisée en ce que la structure de surface réticulée ou en forme de grille (7) est composée de métal,
de préférence d'un métal avec une conductibilité thermique > 10 W/(m∗K), comme par exemple de l'acier spécial ou du cuivre.
3. Construction de paroi extérieure (1) selon la revendication 1 ou 2,
caractérisée en ce que la structure réticulée ou en forme de grille (7) est un tissu métallique, un maillé
métallique, une couche de treillis, un tressage métallique, une grille métallique
ou une tôle perforée.
4. Construction de paroi extérieure (1) selon l'une quelconque des revendications précédentes,
caractérisée en ce que la sécurité de retour de flamme (6) peut être déformée élastiquement au moins par
endroits.
5. Construction de paroi extérieure (1) selon l'une quelconque des revendications précédentes,
caractérisée en ce que la sécurité de retour de flamme (6) comporte une section entourant un espace creux
(12) circulaire, elliptique ou polygonale.
6. Construction de paroi extérieure (1) selon l'une quelconque des revendications précédentes,
caractérisée en ce que la sécurité de retour de flamme (6) comporte au moins deux structures de surface
réticulées ou en forme de grille (7), qui sont disposées en direction verticale l'une
sur l'autre et à distance (A) l'une de l'autre et/ou sont thermiquement découplées.
7. Construction de paroi extérieure (1) selon l'une quelconque des revendications précédentes,
caractérisée en ce que la sécurité de retour de flamme (6) comporte un élément d'étanchéité (11) intumescent,
en particulier une bande d'étanchéité, qui est disposé de préférence dans un espace
creux (12) entre deux structures de surface réticulées ou en forme de grille (7) .
8. Construction de paroi extérieure (1) selon l'une quelconque des revendications précédentes,
caractérisée en ce que la sécurité de retour de flamme (6) est disposée dans le vide d'air (2), de préférence
encastrée entre les éléments de revêtement (3) et la paroi (5) ou une couche (9) disposée
sur la paroi (5), comme par exemple une couche d'isolation thermique.
9. Construction de paroi extérieure (1) selon l'une quelconque des revendications précédentes
caractérisée en ce que la sécurité de retour de flamme (6) est disposée dans le vide d'air (2) dans la zone
d'un pare-feu (10), qui est fabriqué de préférence dans un matériau calorifuge ininflammable,
comme par exemple de la laine minérale.