[0001] Die Erfindung betrifft ein Führungselement zur Halterung einer Faltwand auf einer
Palette. Weiterhin betrifft die Erfindung einen Spritzguss- oder Druckgusskörper,
sowie eine Palettenbox.
[0002] Aus der Praxis ist es bekannt, das Transportgut auf den Paletten zu sichern. Einerseits
sind hierzu Faltrahmen bekannt, die auch als Palettenrahmen oder Palettenringe bezeichnet
werden. Die Paletten sind hierzu an ihrer Oberseite, dem sogenannten Palettendeck,
mit einer Nut versehen, in welche ein solcher Palettenrahmen eingestellt werden kann.
Das Transportgut, welches beispielsweise in Gebinden in Form von Kunststoffbeuteln,
Pappkartons, metallischen Dosen o. dgl. verpackt sein kann, ist auf diese Weise zuverlässig
gesichert, da die einzelnen Gebinde nicht gegeneinander verrutschen können, sondern
vielmehr durch den Faltrahmen gesichert sind, der mitsamt der darunter befindlichen
Palette eine Art nach oben offene Wanne bildet. Ein zusätzlicher Witterungsschutz
kann dadurch erreicht werden, dass ein zusätzlicher Deckel aufgelegt wird, der den
Faltrahmen nach oben verschließt.
[0003] Die überwiegende Mehrzahl von im Handel befindlichen Paletten, insbesondere die besonders
preisgünstig hergestellten Einweg-Paletten aus Holz weisen jedoch ein glattes Palettendeck
auf, sodass keine Möglichkeit zur Aufnahme eines Faltrahmens bzw. Palettenrahmens
besteht. In diesen Fällen werden die Gebinde auf der Palette mit Hilfe von Kunststofffolien
gesichert, die um die Palette und das darauf befindliche Transportgut gewickelt werden.
Dabei wird die Kunststofffolie in vielen Wicklungsgängen mehrlagig verwendet, um den
gewünschten zuverlässigen Transportschutz für das Transportgut zu bieten. Beim Empfänger
wird die Folie entfernt und entsorgt, sodass diese Art von Transport einen vergleichsweise
hohen Verbrauch von nur vergleichsweise kurzfristig verwendetem Kunststoff bedingt.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Führungselement zu schaffen, welches
auch bei Verwendung von Paletten mit glattem Palettendeck die Verwendung eines Faltrahmens
an der Palette ermöglicht. Weiterhin liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine
wirtschaftlich vorteilhafte Ausgestaltung eines solchen Führungselements anzugeben,
und schließlich liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Palettenbox anzugeben,
die unter Verwendung einer Palette mit glattem Palettendeck geschaffen werden kann.
[0005] Diese Aufgabe wird durch ein Führungselement nach Anspruch 1, durch ein Spritzguss-
oder Druckgussbauteil nach Anspruch 11 und durch eine Palettenbox nach Anspruch 12
gelöst.
[0006] Die Erfindung schlägt mit anderen Worten ein Führungselement vor, welches zur Halterung
einer Faltwand an einer Palette vorgesehen ist. Das Führungselement weist erstens
einen Befestigungsabschnitt auf, der zur Befestigung des Führungselements an einer
Palette dient. Wenn das Führungselement aus einem mechanisch entsprechend belastbaren
Werkstoff besteht, beispielsweise aus Metall, kann dieser Befestigungsabschnitt beispielsweise
ähnlich wie ein Nagel ausgestaltet sein, sodass das Führungselement an die Palette
angenagelt werden kann und der Befestigungsabschnitt dementsprechend in den Werkstoff
der Palette eingetrieben wird. Bei einer Ausgestaltung aus weniger belastbarem Material,
beispielsweise aus Kunststoff, können separate Befestigungselemente verwendet werden,
beispielsweise Schrauben, Nägel, Tackerklammern o. dgl. sodass in diesem Fall der
Befestigungsabschnitt des Führungselements dazu dient, das Führungselement mit Hilfe
dieser separaten Befestigungselemente an der Palette festlegen zu können.
[0007] Weiterhin weist das Führungselement einen sogenannten Führungsabschnitt auf, der
dazu dient, den Faltrahmen sicher zu führen, also zu verhindern, dass der Faltrahmen
von dem Palettendeck seitlich abrutschen kann. Zu diesem Zweck ist der Führungsabschnitt
in Art einer Nut ausgestaltet, die nach oben offen ist, sodass der Faltrahmen von
oben in diese Nut eingesetzt bzw. nach oben wieder aus der Nut herausgenommen werden
kann. Die Nut ist beidseitig von Nuträndern begrenzt, sodass der Faltrahmen, der in
seiner Gebrauchsstellung ringförmig verläuft, weder von außen nach innen eingedrückt
werden kann, noch von innen nach außen ausgebeult werden kann.
[0008] Schließlich weist das Führungselement erfindungsgemäß auch noch einen Halteabschnitt
auf, der sich im Abstand oberhalb des Nutgrundes befindet und über die Nut ragt. Dieser
Halteabschnitt ermöglicht demzufolge einen Formschluss mit dem Faltrahmen, der in
das Führungselement eingestellt worden ist, um auf diese Weise den Faltrahmen gegen
abhebende Kräfte zu sichern. Der Halteabschnitt kann entweder beweglich gelagert sein,
sodass er wahlweise in Eingriff oder außer Eingriff mit der Faltwand gebracht werden
kann, um den erwähnten Formschluss wahlweise herzustellen oder zu lösen. Der Halteabschnitt
kann jedoch auch starr ausgestaltet sein, wenn die Faltwand eine ausreichende Eigenelastizität
aufweist, sodass sie zunächst unter elastischer Verformung in das Führungselement
eingestellt werden kann und dabei der Formschluss mit dem Halteabschnitt des Führungselements
hergestellt wird. Mittels der Führungselemente kann daher selbst unter Verwendung
einer besonders preisgünstigen "Einmal"- bzw. "Einweg"-Palette aus Holz eine Palettenbox
geschaffen werden. Im normalen Betrieb der so hergestellten Palettenbox wird der Formschluss
zwischen Faltrahmen und Führungselement beibehalten, und erst später, wenn beispielsweise
zum Rücktransport der Faltrahmen von der Palette entfernt und flach zusammengefaltet
werden soll, kann der Faltrahmen mittels seiner elastischen Verformung aus dem Formschluss
gelöst und dann von der Palette und von den Führungselementen entfernt werden.
[0009] Die Befestigung des Führungselements kann entweder dadurch erfolgen, dass der Befestigungsabschnitt
als eine flache, aufrecht verlaufende Lasche ausgestaltet ist, die außen an einer
Längsseite oder Stirnseite der Palette befestigt wird. Vorteilhaft jedoch kann vorgesehen
sein, dass der Befestigungsabschnitt als Bereich einer Basis ausgestaltet ist, wobei
mit dieser Basis das Führungselement auf ein Palettendeck aufgelegt werden kann. Auf
diese Weise ist sichergestellt, dass kein über die Abmessungen der Palette hinausragender
Bestandteil des Führungselements vorhanden ist, der einer erhöhten Beschädigungsgefahr
ausgesetzt ist, weil er über die Abmessungen des Palettendecks hinausragt. Dieser
Befestigungsabschnitt als Bereich einer Basis dient zur Schraubbefestigung des Führungselements
und weist dementsprechend eine aufrecht verlaufende Durchgangsbohrung auf, durch die
sich eine Befestigungsschraube erstrecken kann, mittels welcher das Führungselement
auf dem Palettendeck befestigt wird.
[0010] Vorteilhaft können zwei Befestigungsabschnitte an dem Führungselement vorgesehen
sein, die im Abstand voneinander angeordnet sind, sodass sichergestellt ist, dass
das Führungselement nicht um seine - ggf. einzige - Befestigungsstelle gedreht werden
kann, sondern vielmehr seine ursprünglich vorgesehene Ausrichtung zuverlässig beibehält.
[0011] Die Ausgestaltung des Führungsabschnitts als Nut kann dadurch bewirkt werden, dass
beiderseits der Nut die Nutränder durch einzelne Stifte, Stege, Zapfen o. dgl. beschaffen
werden, sodass beispielsweise beidseitig der Nut burgzinnenartig eine Vielzahl von
einzelnen Abschnitten die Nutränder schaffen. Besonders vorteilhaft kann jedoch vorgesehen
sein, dass die Nut beidseitig von durchgehenden Nuträndern begrenzt ist, sodass bei
auf den Faltrahmen einwirkenden Kräften eine großflächige Abstützung des Faltrahmens
an den Nuträndern bewirkt wird. Die dementsprechend geringe Flächenpressung schützt
den Faltrahmen vor unerwünschten Verformungen, sodass eine besonders zuverlässige
Führung des Faltrahmens in der Nut gewährleistet werden kann.
[0012] Vorteilhaft kann der Führungsabschnitt als rechtwinklig verlaufende Nut ausgestaltet
sein, die dementsprechend zur Festlegung eines Eckbereichs des Faltrahmens dient.
Als rechtwinkliger Verlauf der Nut ist in diesem Zusammenhang bezeichnet, dass die
beiden Enden der Nut im rechten Winkel zueinander verlaufen. Sie können beispielsweise
dadurch aneinander anschließen, dass sie rechtwinklig aufeinander treffen, es kann
jedoch auch polygonaler Nutverlauf vorgesehen sein, oder ein gerundeter, gebogener
Nutverlauf zwischen den beiden Enden vorgesehen sein, wenn der Faltrahmen eine dementsprechend
abgeschrägte oder abgerundete Ecke aufweisen sollte. Typischerweise werden die beiden
Nutenden geradlinig verlaufen und rechtwinklig aufeinandertreffen, sodass eine Vielzahl
der am Markt üblichen Faltrahmen verwendet werden kann.
[0013] Vorzugsweise kann die Nut, die den Führungsabschnitt bildet, 10 mm breit sein. Auf
diese Weise kann das Führungselement mit sämtlichen am Markt üblichen Faltrahmen zusammenwirken:
Faltrahmen aus Kunststoff weisen üblicherweise eine Wandstärke von 10 mm auf, sodass
diese perfekt mit dem erfindungsgemäßen Führungselement zusammenwirken können und
in dessen Nut eingestellt werden können. Faltrahmen aus Pappe weisen typischerweise
Wandstärken von 10,0 bis 10,5 mm auf. Aufgrund der Verformbarkeit des Werkstoffs können
auch diese Faltrahmen problemlos in den Führungsabschnitt eines erfindungsgemäßen
Führungselements eingesteckt werden.
[0014] Faltrahmen aus Holz weisen typischerweise Wandstärken von 6 bis 8 mm auf. Dementsprechend
ist eine solche Faltwand nicht stramm in einem erfindungsgemäßen Führungselement festgelegt
und dementsprechend nicht spielfrei geführt. Aufgrund der hohen Eigenstabilität des
Holzwerkstoffs stellt dies jedoch, wie sich nach ersten praktischen Versuchen herausgestellt
hat, kein Problem dar, welches die sichere Halterung des Faltrahmens in den erfindungsgemäßen
Führungselementen beeinträchtigen würde.
[0015] Der Halteabschnitt des Führungselements ist vorteilhaft auf der Außenseite des Faltrahmens
vorgesehen. Wenn durch das innerhalb des Faltrahmens, vom Faltrahmen umgeben, angeordnete
Transportgut Druckkräfte nach außen wirken, wird der Faltrahmen dementsprechend radial
nach außen gedrückt. Wenn der Halteabschnitt des Führungselements ebenfalls auf der
Außenseite angeordnet ist, wird auf diese Weise der Formschluss zwischen dem Führungselement
und dem Faltrahmen verstärkt bzw. gesichert.
[0016] Der Halteabschnitt erstreckt sich von einer ersten Seite, also von einem ersten Nutrand,
über die Nut. Er verhindert also, den Faltrahmen in einer vertikalen Bewegung von
oben in die Nut abzusenken. Vielmehr muss der Faltrahmen an dem Halteabschnitt vorbei
nach unten abgesenkt werden und dann in die Nut geführt werden, wobei typischerweise
eine elastische Verformung des Faltrahmens diesen Bewegungsablauf ermöglicht. Wenn
der Faltrahmen dann bis auf den Nutgrund abgesenkt worden ist, kann der Halteabschnitt
in eine entsprechende Einbuchtung oder in einen entsprechenden Ausschnitt eingreifen,
der in der Faltwand vorgesehen ist, sodass sich die zunächst elastisch verformte Faltwand
in diesem Bereich nun entspannen kann und der Formschluss zwischen Führungselement
und Faltwand hergestellt ist. Um diesen Bewegungsablauf zu erleichtern, kann vorteilhaft
der Nutrand, welcher dem Halteabschnitt gegenüberliegt, in Art einer Führungsschräge
schräg ansteigen, also von seiner Außenseite zur Nut hin schräg ansteigen bzw. an
seiner vom Nutgrund abgewandten Seite schräg nach unten abfallen.
[0017] In einer ersten Ausgestaltung kann der Halteabschnitt als separates Bauteil ausgestaltet
sein, welches an einem Nutrand oder an einer Basis - oder beiden - des Führungselements
befestigt ist. Beispielsweise kann das Führungselement einen Grundkörper aus Kunststoff
aufweisen und der Halteabschnitt kann als weiteres Kunststoffelement oder als Metallzunge
o. dgl. ausgestaltet sein, welches mit dem Grundkörper verklebt, verschraubt oder
auf ähnliche Weise verbunden wird.
[0018] In einer zweiten, besonders vorteilhaften Ausgestaltung kann das Führungselement
als einstückiges Formteil den Befestigungsabschnitt, den Führungsabschnitt und den
Halteabschnitt aufweisen.
[0019] Bei einer solchen Ausgestaltung kann der Halteabschnitt vorteilhaft an einen Nutrand
angeformt sein, so dass der Nutrand nicht nur zur Begrenzung der Nut dient, sondern
gleichzeitig auch als Abstandshalter, welcher den Halteabschnitt im Abstand oberhalb
des Nutgrundes hält, sodass hierdurch eine kompakte und wirtschaftliche Ausgestaltung
des Führungselements unterstützt wird.
[0020] Vorteilhaft kann das erwähnte einstückig ausgestaltete Bauteil, welches das Führungselement
bildet, als Spritzgusskörper aus Kunststoff oder als Druckgusskörper aus Metall ausgestaltet
sein. Auf diese Weise ist eine wirtschaftliche Herstellung einer größeren Anzahl von
Führungselementen möglich.
[0021] Das Führungselement kann vorteilhaft in Art eines Spritzgussoder Druckgusskörpers
ausgestaltet sein, der nicht nur ein einzelnes Führungselement aufweist, sondern einen
Satz von drei Führungselementen. Dabei sind zwei Führungselemente als Eckelemente
ausgestaltet mit den bereits oben erwähnten rechtwinklig verlaufenden Führungsabschnitten
und es ist weiterhin ein drittes Führungselement vorgesehen, welches als Mittelelement
bezeichnet ist und einen geradlinig verlaufenden Führungsabschnitt aufweist. Während
die beiden Eckelemente dazu dienen, den Palettenrahmen im Bereich zweier Ecken festzulegen,
kann durch das Mittelelement eine Wand des Faltrahmens im mittleren Wandbereich geführt
werden. Insbesondere, wenn die Faltwände nicht nur dort, wo sie eine Ecke des Faltrahmens
bilden und zwei Wände aneinanderstoßen, sondern auch in der Mitte einer Wand Faltenlinien
aufweisen, kann an diesen Stellen die Anordnung eines Führungselements vorgesehen
sein, um den Faltrahmen im Gebrauchszustand an dieser Stelle zu stabilisieren und
zu führen, wozu das beschriebene Mittelelement verwendet werden kann.
[0022] Die Verwendung von Mittelelementen kann unabhängig davon vorgesehen sein, ob die
Mittelelemente separat hergestellt werden oder ob sie als Teil des erwähnten Spritzguss-
oder Druckgusskörpers gemeinsam mit einem erfindungsgemäßen Führungselement hergestellt
werden. Beispielsweise können zugunsten der Stabilisierung der Wände sowohl die Stirnseiten
als auch die Längsseiten eines Paletten- bzw. Faltrahmens auch dann in Mittelelementen
geführt sein, wenn sich dort, wo ein Mittelelement angeordnet ist, keine Faltenlinie
des Palettenrahmens befindet.
[0023] Die beiden Eckelements und das Mittelelement sind bei dem erfindungsgemäß ausgestalteten
Spritzguss- oder Druckgusskörper nicht separat hergestellt, sondern bilden einen gemeinsamen
Spritzgusskörper bzw. Druckgusskörper, bei dem sie durch sogenannte Trennstege bzw.
Bruchstege miteinander verbunden sind. Diese Trennstege bzw. Bruchstege weisen einen
so geringen Materialquerschnitt auf, dass zwei benachbarte Abschnitte des Druckgusskörpers
bzw. Spritzgusskörpers unter Zuhilfenahme eines Trennwerkzeugs voneinander getrennt
werden können, oder ggf. auch manuell, indem diese beiden benachbarten Abschnitte
einfach auseinander gebrochen werden. Auf diese Weise können aus dem gemeinsamen,
einheitlichen Spritzguss- bzw. Druckgusskörper die drei einzelnen Führungselemente
vereinzelt werden.
[0024] Aus der Praxis ist es bekannt, bei Faltrahmen nicht nur an den vier Ecken jeweils
eine Faltlinien vorzusehen, um den Faltrahmen platzsparend zusammenlegen zu können,
sondern auch in den beiden Stirnseiten jeweils mittig eine aufrechte Faltlinie vorzusehen,
während die beiden Längsseiten ohne eine derartige Faltlinie ausgestaltet sind. Dementsprechend
ergeben sich an einem solchen Faltrahmen insgesamt sechs Faltlinien, nämlich jeweils
in der Mitte und an den beiden Enden einer Stirnwand dieses Faltrahmens. Der erfindungsgemäße
Spritzguss- bzw. Druckgusskörper stellt für diese drei Faltlinien jeweils ein Führungselement
bereit, sodass aus zwei derartigen Spritzguss- bzw. Druckgusskörpers sechs Führungselemente
erzeugt werden können, die zur Bestückung einer Palette ausreichen, um zu ermöglichen,
dass ein Faltrahmen auf die Palette aufgestellt und in die Führungselemente eingestellt
werden kann und an sämtlichen Faltlinien gegen unerwünschte Verformungen gesichert
und geführt ist. Abgesehen von der aus der Praxis bekannten so genannten "M-Faltung"
ist auch die so genannte "Z-Faltung" bekannt.
[0025] Vorteilhaft kann unter Verwendung erfindungsgemäßer Führungselemente eine Palettenbox
geschaffen werden, mit einer Palette, die ein glattes Palettendeck aufweist, welches
keine Nut aufweist und dementsprechend nicht speziell für die Aufnahme eines Faltrahmens
vorbereitet zu sein braucht. Auf einer solchen Palette sind mehrere erfindungsgemäße
Führungselemente angeordnet. Weiterhin weist die Palettenbox einen Faltrahmen auf,
der aufrecht stehend angeordnet ist, auseinandergefaltet ist und dementsprechend einen
Transportraum der Palettenbox umgibt. Dieser Faltrahmen ist mit seiner Unterkante
in den Führungsabschnitten der Führungselemente angeordnet. Er weist in seiner Wandfläche
entweder Durchbrüche auf, oder zumindest Vertiefungen, welche die Wandfläche nicht
vollständig durchsetzen, die aber ebenso wie Ausschnitte es ermöglichen, dass sich
die Halteabschnitte von Führungselementen darein erstrecken. Diese Ausschnitte oder
Vertiefungen des Faltrahmens sind in dessen Wandflächen dort angeordnet, wo sich die
Halteabschnitte der Führungselemente befinden, sodass der eingangs erwähnte Formschluss
geschaffen und der Faltrahmen an den Führungselementen sicher gehalten werden kann
und gegen aufwärts gerichtete Kräfte gesichert in den Führungselementen gehalten ist.
[0026] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden anhand der rein schematischen Darstellungen
nachfolgend näher erläutert. Dabei zeigt
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht von oben auf ein erstes Ausführungsbeispiel eines Führungselements,
- Fig. 2
- eine perspektivische Ansicht von unten auf das Führungselement von Fig. 1,
- Fig. 3
- eine Draufsicht von der sogenannten Innenseite auf das Führungselement der Fig. 1,
- Fig. 4
- einen Schnitt entlang der Linie IV - IV in Fig. 3, und
- Fig. 5
- eine perspektivische Ansicht von oben, ähnlich Fig. 1, auf ein zweites Ausführungsbeispiel
eines Führungselements,
- Fig. 6
- eine perspektivische Ansicht von oben auf ein als Mittelelement ausgestaltetes Führungselement,
und
- Fig. 7
- eine Draufsicht auf eine Anordnung mehrerer Führungselemente auf einem Palettendeck.
[0027] In Fig. 1 ist ein Führungselement 1 dargestellt, das als einstückiger Spritzgusskörper
aus Kunststoff hergestellt ist. Das Führungselement 1 weist eine Basis 2 auf, welche
die Bodenfläche des Führungselements 1 bildet. Auf dieser Basis 2 verläuft ein Führungsabschnitt
3 in Art einer winklig verlaufenden Nut, deren Nutgrund 4 beiderseits durch Nutränder
5 und 6 begrenzt wird.
[0028] Angesichts der vorgesehenen Montageausrichtung des Führungselements 1 wird der Nutrand
5 als äußerer Nutrand und der gegenüberliegende Nutrand 6 als innerer Nutrand bezeichnet.
[0029] Das Führungselement 1 hat einen annähernd rechtwinkligen Grundriss und weist an zwei
diagonal gegenüberliegenden Ecken jeweils einen Befestigungsabschnitt 7 auf. Jeder
Befestigungsabschnitt 7 ist mit einer Durchgangsbohrung 8 versehen, sodass das Führungselement
1 durch Schraubmontage befestigt werden kann. Der äußere Nutrand 5 verläuft einem
der beiden Befestigungsabschnitte 7 benachbart in zwei 45°-Abwinklungen und mit einer
dort reduzierten Wandstärke, um einen ausreichend großen Befestigungsabschnitt 7 auf
der Basis 2 zu ermöglichen und dort ausreichend Platz für einen Schraubenkopf und
eine Unterlegscheibe bereitzustellen.
[0030] Weiterhin ist an dem äußeren Nutrand 5 ein Halteabschnitt 9 angeformt, der in Art
einer nach unten offenen Haube ausgestaltet ist. Unterhalb dieses Halteabschnitts
9 weist die Basis 2 und der Führungsabschnitt 3 eine Aussparung 10 auf. Diese ist
aus Fertigungsgründen vorgesehen und dient dazu, dass sich ein Schieber im Spritzgusswerkzeug
bis in den Hohlraum des haubenartigen Halteabschnitts 9 erstrecken kann und vor der
Entnahme des Führungselements 1 aus dem Spritzgusswerkzeug zurückgezogen werden kann.
[0031] Fig. 2 zeigt das Führungselement 1 von Fig. 1 in einer perspektivischen Ansicht von
unten, aus welcher die beiden Durchgangsbohrungen 8 erkennbar sind.
[0032] Fig. 3 zeigt eine Ansicht auf die Längsseite des Führungselements 1 von Fig. 1, und
zwar auf die Längsseite, entlang welcher der innere Nutrand 6 verläuft.
[0033] Aus Fig. 4 ist ersichtlich, dass der äußere Nutrand 5 unmittelbar an den Nutgrund
4 anschließend aufrecht verläuft. Der innere Nutrand 6 hingegen verläuft vom Nutgrund
4 ausgehend schräg in der Weise, dass sich die Nutbreite vergrößert. Der innere Nutrand
6 erstreckt sich ohnehin nicht bis in dieselbe Höhe wie der äußere Nutrand 5. Vom
höchsten Punkt des inneren Nutrandes 6 aus, der sogenannten Nutrandkrone 11, fällt
der innere Nutrand 6 schräg nach unten ab, je weiter er sich von der Nutrandkrone
11 entfernt. Durch seine geringere Höhe und die Abrundung zur Nut hin erleichtert
der innere Nutrand 6 das Einsetzen einer Faltwand in den Führungsabschnitt 3 und deren
Verrastung mit dem Halteabschnitt 9.
[0034] Montiert auf einem Palettendeck, befindet sich der äußere Nutrand 5 radial, also
vom Mittelpunkt des Palettendecks aus gesehen, außen von dem Führungsabschnitt 3 und
dementsprechend auch außerhalb von einem Faltrahmen, der aufrecht stehend im Führungsabschnitt
3 angeordnet ist, während der innere Nutrand 6 sich innerhalb des von dem Faltrahmen
umschlossenen Innenraums der durch die Palette und den Faltrahmen gebildeten Palettenbox
befindet.
[0035] Der schräge Verlauf des inneren Nutrandes 6 zu dessen radial innerer Seite hin dient
als Aufschiebehilfe, wenn ein Faltrahmen von innen nach außen geschoben wird, dabei
den inneren Nutrand 6 überwindet und anschließend über den gerundet gebogenen Konturverlauf
des inneren Nutrandes 6 abgesenkt wird und bis auf den Nutgrund 4 des Führungsabschnitts
3 gelangt, so dass in dieser Stellung der Halteabschnitt 9 des Führungselements 1
in die entsprechende Aussparung des Faltrahmens eingreifen kann. Auf diese Weise ist
der Faltrahmen mittels eines Formschlusses bzw. einer Verrastung am Führungselement
1 festgelegt und gegen Bewegungen in allen Richtungen formschlüssig gesichert. Unter
elastischer Verformung kann der Faltrahmen jedoch aus dem Führungselement 1 entnommen
werden.
[0036] Das Führungselement 1 der Fig. 1 bis 4 ist einteilig bzw. einstückig ausgestaltet
und besteht durchgängig aus demselben Werkstoff.
[0037] Fig. 5 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel eines Führungselements 1, dessen Aufbau
im Wesentlichen dem Aufbau des ersten Ausführungsbeispiels der Fig. 1 bis 4 gleicht,
sodass für vergleichbare Komponenten bzw. Bereiche auch die gleichen Bezeichnungen
verwendet werden.
[0038] Im Unterschied zum ersten Ausführungsbeispiel wird der Halteabschnitt 9 bei dem Führungselement
1 der Fig. 5 durch ein separates Bauteil gebildet, nämlich durch eine gebogene Blechlasche
12, die ebenfalls eine Durchgangsbohrung 8 aufweist, so dass diese Blechlasche 12
mittels einer Schraube an dem äußeren Nutrand 5 befestigt werden kann. Gegebenenfalls
kann der äußere Nutrand 5 unterhalb der Blechlasche 12 ebenfalls eine Durchgangsbohrung
8 aufweisen, so dass mittels einer entsprechend langen Schraube nicht nur die Blechlasche
12 am Führungselement 1, sondern auch das Führungselement 1 an einer Palette befestigt
werden kann.
[0039] Zusätzlich sind jedoch an zwei gegenüberliegenden Ecken, wie beim ersten Ausführungsbeispiel,
zwei Befestigungsabschnitte 7 mit jeweils einer Durchgangsbohrung 8 vorgesehen. Im
Unterschied zum ersten Ausführungsbeispiel weist das Führungselement 1 der Fig. 5
jedoch bei dem innerhalb des äußeren Nutrandes 5 befindlichen Befestigungsabschnitt
7 einen Schacht auf, der sich bis zur Basis 2 nach unten erstreckt und in welchem
der Schraubenkopf der zu verwendenden Befestigungsschraube geschützt angeordnet ist.
[0040] Die Blechlasche 12 weist einen oder mehrere nach unten abgekantete Abschnitte auf,
welche sich in entsprechenden Ausnehmungen des äußeren Nutrandes 5 erstrecken, sodass
die Blechlasche 12 gegen Verdrehungen gesichert ist. Alternativ kann vorgesehen sein,
dass dieser eine längliche, oder die mehreren kürzeren abgekanteten Abschnitte dem
äußeren Nutrand 5 außen anliegen, um die gewünschte Verdrehsicherung zu schaffen.
[0041] Fig. 6 zeigt ein Führungselement, welches als Mittelelement 14 ausgestaltet ist und
sich von einem erfindungsgemäß ausgestalteten Führungselement 1 dadurch unterscheidet,
dass es keinen Halteabschnitt 9 aufweist.
[0042] Fig. 7 zeigt eine Draufsicht auf eine Palette 15. Die Palette 15 weist die genormten
Abmessungen einer Europalette von 800 mm x 1.200 mm auf und ist lediglich gestrichelt
angedeutet, da ihre konkrete Ausgestaltung für den vorliegenden Vorschlag nicht relevant
ist. Auf deren Palettendeck 16 sind sechs Führungselemente angeordnet, nämlich vier
erfindungsgemäß ausgestaltete Führungselemente 1 als Eckelemente, die dem Ausführungsbeispiel
der Fig. 1 bis 4 entsprechen, und zwei als Mittelelemente 14 ausgestaltete Führungselemente
gemäß Fig. 6. Die Führungselemente 1 und Mittelelemente 14 ragen nicht über die Norm-Abmessungen
der Palette 15 hinaus.
[0043] Dadurch, dass ein in Fig. 7 nicht dargestellter Faltrahmen auf das Palettendeck 16
und in die Führungsabschnitte 3 der Führungselemente 1 und der Mittelelemente 14 eingestellt
werden kann, kann eine Palettenbox geschaffen werden, die in an sich bekannter Weise
wahlweise oben offen bleiben kann oder durch einen Deckel verschlossen werden kann.
In der dargestellten Anordnung befinden sich die Führungselemente 1 und die Mittelelemente
14 an der kurzen Seite des Palettendecks 16. Dies ist vorteilhaft, wenn der Faltrahmen
in der Art einer sogenannten "M-Faltung" zusammenlegbar ist. Abweichend von dem dargestellten
Ausführungsbeispiel können die Führung- und Mittelelemente 1 und 14 an der langen
Seite des Palettendecks 16 angeordnet sein, was vorteilhaft ist, wenn der Faltrahmen
in Art einer sogenannten "Z-Faltung" zusammengelegt werden kann. Beide Arten von Faltungen
sind aus der Praxis bekannt und üblich.
[0044] In einer Anordnung ähnlich der von Fig. 7, jedoch erheblich näher einander benachbart,
können jeweils zwei Führungselemente 1 und das dazwischen befindliche Mittelelement
14 als gemeinsames Spritzgussteil aus Kunststoff oder als Druckgussteil aus Metall
hergestellt werden. Kurze Trennstege verbinden diese drei Elemente miteinander zu
dem gemeinsamen Spritzgussteil. Durch ihren geringen Materialquerschnitt ermöglichen
die Trennstege, die drei Elemente des Spritzgussteils mit geringem Aufwand maschinell
voneinander zu trennen. Wenn der Querschnitt ausreichend gering bemessen ist, können
die Trennstege auch als Bruchstege bezeichnet werden, die es erlauben, die drei Elemente
des Spritzgussteils manuell voneinander zu trennen, nämlich einfach durch Abbrechen.
Bezugszeichen:
[0045]
- 1
- Führungselement
- 2
- Basis
- 3
- Führungsabschnitt
- 4
- Nutgrund
- 5
- Nutrand "außen"
- 6
- Nutrand "innen"
- 7
- Befestigungsabschnitt
- 8
- Durchgangsbohrung
- 9
- Halteabschnitt
- 10
- Aussparung
- 11
- Nutrandkrone
- 12
- Blechlasche
- 14
- Mittelelement
- 15
- Palette
- 16
- Palettendeck
1. Führungselement (1) zur Halterung einer Faltwand auf einer Palette,
mit einem Befestigungsabschnitt (7) zur Befestigung des Führungselements (1) an einer
Palette,
und mit einem Führungsabschnitt (3), der in Art einer nach oben offenen Nut ausgestaltet
ist, die beidseitig von Nuträndern (5, 6) begrenzt ist,
und mit einem Halteabschnitt (9), der im Abstand oberhalb des Nutgrundes (4) über
die Nut ragt.
2. Führungselement nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Befestigungsabschnitt (7) als Bereich einer Basis (2) ausgestaltet ist, mit welcher
Basis (2) das Führungselement (1) auf ein Palettendeck auflegbar ist,
und dass der Befestigungsabschnitt (7) eine aufrecht verlaufende Durchgangsbohrung (8) zur
Schraubbefestigung des Führungselements (1) an der Palette aufweist.
3. Führungselement nach Anspruch 1 oder 2,
gekennzeichnet durch
zwei im Abstand voneinander angeordnete Befestigungsabschnitte (7).
4. Führungselement nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Führungsabschnitt (3) beidseitig von durchgehenden Nuträndern (5, 6) begrenzt
ist.
5. Führungselement nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Führungsabschnitt (3) als rechtwinklig verlaufende Nut zur Festlegung eines Eckbereichs
des Faltrahmens ausgestaltet ist.
6. Führungselement nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Nutrand (6) des Führungsabschnitts (3), welcher dem den Halteabschnitt (9) aufweisenden
Nutrand (5) gegenüberliegt, an seiner vom Nutgrund (4) abgewandten Seite schräg nach
unten abfallend verläuft.
7. Führungselement nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Halteabschnitt (9) als separates Bauteil ausgestaltet ist, welches an einem Nutrand
(5, 6) und / oder der Basis (2) des Führungselements (1) befestigt ist.
8. Führungselement nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Befestigungsabschnitt (7), der Führungsabschnitt (3) und der Halteabschnitt (9)
als Abschnitte eines gemeinsamen, einstückigen Bauteils ausgestaltet sind, welches
das Führungselement (1) bildet.
9. Führungselement nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Halteabschnitt (9) an einen Nutrand (5, 6) angeformt ist.
10. Führungselement nach Anspruch 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Führungselement (1) als Spritzgusskörper aus Kunststoff oder als Druckgusskörper
aus Metall ausgestaltet ist.
11. Spritzguss- oder Druckguss-Körper,
mit drei Führungselementen,
wobei zwei Führungselemente (1) jeweils nach einem der vorhergehenden Ansprüche ausgestaltet
sind und als Eckelemente rechtwinklig verlaufende Führungsabschnitte (3) aufweisen,
und ein Führungselement als Mittelelement (14) einen geradlinig verlaufenden Führungsabschnitt
(3) aufweist,
und wobei die beiden als Eckelemente ausgestalteten Führungselemente (1) und das Mittelelement
(14) einen gemeinsamen Spritzguss- oder Druckguss-Körper bilden und durch Trennstege
miteinander verbunden sind.
12. Palettenbox,
mit einer Palette, die ein Palettendeck aufweist,
und mit mehreren auf dem Palettendeck befestigten Führungselementen (1), die nach
einem der Ansprüche 1 bis 10 ausgestaltet sind,
und mit einem Faltrahmen,
der einen Transportraum der Palettenbox umgebend aufrecht stehend auf dem Palettendeck
angeordnet ist,
und der mit seiner Unterkante in den Führungsabschnitten (3) der Führungselemente
(1) steht,
und der in seiner Wandfläche Ausschnitte oder Vertiefungen aufweist, in welche sich
die Halteabschnitte (9) von Führungselementen (1) erstrecken,
derart, dass der Faltrahmen gegen aufwärts gerichtete Kräfte gesichert in den Führungselementen
(1) gehalten ist.