(57) Verfahren zur Herstellung von Kunststofftragetaschen mit aufgeklebten Verstärkungsstreifen,
bei dem mittels einer Transporteinrichtung eine Kunststoffolienbahn an einer Klebstoffauftragseinrichtung
vorbeigeführt und dabei einseitig mit Klebstoff beschichtet wird, die mit Klebstoff
beschichtete Folienbahn mittels einer Trenneinrichtung in blattartige Abschnitte geteilt
wird, wobei der beschichtete Abschnitt mit der Klebstofffläche auf einer insbesondere
doppellagigen Kunststoffolienbahn abgelegt werden und die insbesondere doppellagige
Folienbahn anschließend mit Traggriffausstanzungen versehen sowie durch einen Trennvorgang
zu den Kunststofftragetaschen vereinzelt wird, dadurch gekennzeichnet, dass mittels
einer elektronischen Steuereinrichtung ein Antrieb der Transporteinrichtung sowie
ein Antrieb der Trenneinrichtung miteinander synchronisiert werden.
[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Kunststofftragetaschen mit
aufgeklebten Verstärkungsstreifen, bei dem mittels einer Transporteinrichtung eine
Kunststoffolienbahn an einer Klebstoffauftragseinrichtung vorbeigeführt und dabei
einseitig mit Klebstoff beschichtet wird, die mit Klebstoff beschichtete Folienbahn
mittels einer Trenneinrichtung in blattartige Abschnitte geteilt wird, wobei der beschichtete
Abschnitt mit der Klebstofffläche auf einer doppellagigen Kunststoffolienbahn abgelegt
werden und die doppellagige Folienbahn anschließend mit Traggriffausstanzungen versehen
sowie durch einen Trennvorgang zu den Kunststofftragetaschen vereinzelt wird, gemäß
den Merkmalen des Oberbegriffes des Patentanspruches 1.
[0002] Wie bereits aus der Patentschrift
DE 39 36 228 C2 bekannt ist, wird ein Verstärkungsstreifen mittels geeignetem Klebstoff auf eine
Kunststoffbahn aufgebracht, um dort auftretende Kräfte (zum Beispiel die durch ein
Griffloch entstehenden Zugkräfte) besser verteilen zu können. Hierzu ist bekannt ein
Verfahren zur Herstellung von Kunststofftragetaschen mit aufgeklebten Verstärkungsstreifen,
bei dem mittels einer Transporteinrichtung eine Kunststoffolienbahn an einer Klebstoffauftragswalze
vorbeigeführt und dabei einseitig mit Klebstoff beschichtet wird, die mit Klebstoff
beschichtete Folienbahn oder blattartige Abschnitte der beschichteten Folienbahn mit
der Klebstofffläche auf einer doppellagigen Kunststoffolienbahn abgelegt werden und
die doppellagige Folienbahn anschließend mit Traggriffausstanzungen versehen sowie
mittels einer Trenneinrichtung durch einen Trennvorgang zu den Kunststofftragetaschen
vereinzelt wird, wobei die mit dem Klebstoff zu beschichtende Folienbahn unterhalb
der Klebstoffauftragswalze vorbeigeführt wird, wobei die Folienbahn im Bereich der
beiden unteren Quadranten, bezogen auf den kreisförmigen Walzenquerschnitt, an der
Klebstoffauftragswalze anliegt, und wobei die Klebstoffauftragswalze mit einem durch
seitliche Rakeln begrenzten Walzenabschnitt im Bereich der beiden oberen Quadranten
des Walzenquerschnittes in ein Klebstoffbad eintaucht, welches einen zähflüssigen
Schmelzhaftklebstoff auf Basis Synthesekautschuk/Kohlenwasserstoffharz enthält.
[0003] Bisher war es bei allen bekannten Anwendungen der Fall, dass durch feste mechanische
Größen der Verstärkungsstreifen ebenfalls fest vorgegebene Dimensionen hatte.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes Verfahren zur Herstellung
von Kunststofftragetaschen mit aufgeklebten Verstärkungsstreifen bereit zu stellen.
[0005] Durch die nun vorliegende weiter Entwicklung ist es möglich, den Verstärkungsstreifen
der Anforderungen anzupassen. Das kann vor dem Herstellungsprozess definiert werden,
aber auch während des Herstellungsprozesses durch Veränderung der entsprechenden Parameter
elektronisch verändert und optimiert werden.
[0006] Bislang wurden die Verstärkungsstreifen mit der fest vorgegebenen Größe aufgebracht,
ob die Größe angemessen war oder nicht.
[0007] Mit der vorliegenden Entwicklung ist es nun möglich, die Verstärkungsstreifen den
Anforderungen so anzupassen, dass sie, wenn gewünscht, nur so groß sind wie benötigt.
Das spart wertvolle Rohstoffe (Verstärkungsstreifen und Kleber) und führt auch zu
einer Gewichtsreduktion von Verpackungseinheiten.
[0008] Allerdings kann der Verstärkungsstreifen für entsprechende Anwendungen (zum Beispiel
für Schwerlastzwecke) auch deutlich größer ausfallen. Das hängt also vom jeweiligen
Anwendungsfall ab.
[0009] Hierzu ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass mittels einer elektronischen Steuereinrichtung
ein Antrieb der Transporteinrichtung sowie ein Antrieb der Trenneinrichtung miteinander
synchronisiert werden.
[0010] Möglich macht diese Variabilität die Trennung von bislang verbundenen und gemeinsam
betätigten Antriebskomponenten (also mechanisch gekoppelten Antriebskomponenten),
von Transport des Verstärkungsmaterials und dem Trennen der Abschnittslänge des Verstärkungsmaterials.
[0011] Bislang wurden aus Gründen der Synchronizität Transport und Trennvorgang mechanisch
fest gekoppelt. Das gewährleistete einen definierten Trennvorgang des Verstärkungsmaterials
synchron zu der Bahngeschwindigkeit des Transportes des Verstärkungsmaterials (und
auch zu der Transportbewegung des Lagenmaterials, das die Tragetasche bilden wird
und auf dem die Verstärkungsstreifen aufgebracht, insbesondere aufgeklebt werden),
denn der Trennvorgang wurde in der Transportbewegung ausgeführt. Das ist auch weiterhin
der Fall, nur dass die mechanisch fest verbundenen Einrichtungen nun entkoppelt sind.
Modernste Technik macht es über eine entsprechend programmierte oder programmierbare
elektronische Steuereinrichtung möglich, zumindest zwei physikalische Antriebe (für
den Vorschub der Kunststoffolienbahn, aus der der Verstärkungsstreifen hergestellt
wird, sowie für die Trennung und auch für den Vorschub des Lagenmaterials, insbesondere
der doppellagigen Kunststoffolienbahn) elektronisch so genau zu einander zu koppeln,
als seien sie fest verbunden.
[0012] In dem vorstehend beschriebenen Fall erfolgt die Synchronisierung derart, dass nach
einer vorgegebenen Vorschubbewegung der Kunststoffolienbahn die Trenneinrichtung in
einem gleichen Takt betätigt wird.
[0013] Sie macht es aber auch möglich, dass neben der notwendigen synchronen Phase zwischen
Transportbewegung des Verstärkungsmaterials und der Trennbewegung eine nicht synchrone
Phase genutzt werden kann, um den Trennvorgang nun früher oder später durchzuführen.
Das geschieht in der Form, dass der Antrieb, der die Trenneinheit bewegt, außerhalb
der synchronen Trennphase schneller oder langsamer bewegt werden kann, um mehr oder
eben weniger Verstärkungsmaterial passieren zu lassen, bis der nächste Trennvorgang
durchgeführt wird.
[0014] Das bedeutet somit, dass die Synchronisierung derart erfolgt, dass während der Vorschubbewegung
der Kunststoffolienbahn die Trenneinrichtung zu einem beliebig vorgebbaren Zeitpunkt
betätigt wird.
[0015] Dabei kann - wenn gewünscht - auch der bisher übliche mechanisch fast gekoppelte
Vorgang durch eine elektronische feste Kopplung und den 100 % synchronen Bewegungsablauf
beider Antriebe eingestellt und dadurch erreicht werden. Das stellt dann den bislang
als Stand der Technik bekannten Ablauf dar, was unter bestimmten Umständen durchaus
die optimale Lösung für die Umsetzung der Anforderungen darstellen kann. Denkbar ist
aber auch die Verteilung mehrerer kleinerer Verstärkungsmaterialstreifen auf eine
gewünschte Fläche. Somit wären auf der vorher komplett abgedeckten Fläche nun Lücken
zwischen den einzelnen Verstärkungsmaterialstücken, was wiederum zu einer gewissen
und nicht zu unterschätzenden Materialersparnis führt, aber auch andere erwünschte
Effekte herbeiführen kann (zum Beispiel optische Besonderheiten oder verfahrenstechnisch
oder nutzungsbedingte Vorteile).
[0016] Für die Herstellung der Kunststofftragetaschen aus Lagenmaterial, insbesondere zwei
übereinander liegende Lagen von Kunststoffolie, ist es nicht nur erforderlich, dass
nach der Erfindung mittels einer elektronischen Steuereinrichtung ein Antrieb der
Transporteinrichtung sowie ein Antrieb der Trenneinrichtung miteinander synchronisiert
werden, sondern dass dazu auch der Vorschub (und somit auch der diesen Vorschub bewirkende
Antrieb) ebenfalls mit dem Antrieb der Transporteinrichtung sowie dem Antrieb der
Trenneinrichtung synchronisiert wird, um sicherzustellen, dass der jeweilige Verstärkungsstreifen
an seiner Sollposition der Kunststofftragetasche, an der sich später die noch einzubringende
Trageöffung befindet, aufgebracht (aufgeklebt) wird.
1. Verfahren zur Herstellung von Kunststofftragetaschen mit aufgeklebten Verstärkungsstreifen,
bei dem mittels einer Transporteinrichtung eine Kunststoffolienbahn an einer Klebstoffauftragseinrichtung
vorbeigeführt und dabei einseitig mit Klebstoff beschichtet wird, die mit Klebstoff
beschichtete Folienbahn mittels einer Trenneinrichtung in blattartige Abschnitte geteilt
wird, wobei der beschichtete Abschnitt mit der Klebstofffläche auf einer insbesondere
doppellagigen Kunststoffolienbahn abgelegt werden und die insbesondere doppellagige
Folienbahn anschließend mit Traggriffausstanzungen versehen sowie durch einen Trennvorgang
zu den Kunststofftragetaschen vereinzelt wird, dadurch gekennzeichnet, dass mittels einer elektronischen Steuereinrichtung ein Antrieb der Transporteinrichtung
sowie ein Antrieb der Trenneinrichtung miteinander synchronisiert werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Synchronisierung derart erfolgt, dass nach einer vorgegebenen Vorschubbewegung
der Kunststoffolienbahn die Trenneinrichtung in einem gleichen Takt betätigt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Synchronisierung derart erfolgt, dass während der Vorschubbewegung der Kunststoffolienbahn
die Trenneinrichtung zu einem beliebig vorgebbaren Zeitpunkt betätigt wird