[0001] Der Erfindung betrifft ein Verfahren zum Prüfen einer Rückschlagklappe in einer Heizungsanlage
mit mindestens einem Heizgerät, ein Computerprogramm, ein maschinenlesbares Speichermedium,
ein Steuergerät, eine Heizeinrichtung und eine Verwendung einer Heizeinrichtung.
[0002] In Heizungsanlagen mit mehreren Gasheizgeräten an einer gemeinsamen Abgasanlage (sog.
Mehrfachbelegungsanlage) werden zur Vermeidung von Abgasrückströmung Rückschlagklappen
eingebaut. Außerdem wird in der Regel in der Steuerung des Heizgerätes ein Modus für
Mehrfachbelegung aktiviert, der die Regelparameter des Heizgerätes adaptiert.
[0003] Bei der Inbetriebnahme solcher Heizgeräte wird in der Regel eine manuelle Einstellung
der Gerätesteuerung bzw. eine Elektronikeinstellung vorgenommen. Die Geräte gehen
dabei grundsätzlich aber auch dann in Betrieb, wenn die Rückschlagklappe falsch oder
(versehentlich) nicht montiert und/oder die Einstellung des Mehrfachbelegungsmodus
nicht vorgenommen wurde. Dazu bedarf es entsprechender Ausbildung und Verständnis
derer, die das Gerät in Betrieb nehmen. Dieser Fehlerfall (fehlende Rückschlagklappe)
kann dazu führen, dass Abgas in das Heizgerät gedrückt werden kann, bis hin dazu,
dass schlimmstenfalls Abgas in den Aufstellungsraum des Geräts im Gebäude gelangt.
[0004] Hiervon ausgehend ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die mit Bezug auf den
Stand der Technik geschilderten Probleme zumindest teilweise zu lösen. Insbesondere
sollen ein Verfahren zum Prüfen einer Rückschlagklappe in einer Heizungsanlage mit
mindestens einem Heizgerät, ein Computerprogramm, ein Steuergerät und ein Heizgerät
zur Durchführung des Verfahrens sowie eine Verwendung eines Heizgeräts angegeben werden,
die jeweils zumindest dazu beitragen, die Betriebssicherheit einer Mehrfachbelegungsanlage
zu erhöhen. Weiterhin soll auch die Integration eines Heizgeräts in eine Mehrfachbelegungsanlage
vereinfacht und mit höherer Sicherheit durchführbar werden.
[0005] Diese Aufgaben werden gelöst durch die Merkmale der unabhängigen Patentansprüche.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der hier vorgeschlagenen Lösung sind in den abhängigen
Patentansprüchen angegeben. Es ist darauf hinzuweisen, dass die in den abhängigen
Patentansprüchen einzeln aufgeführten Merkmale in beliebiger, technologisch sinnvoller,
Weise miteinander kombiniert werden können und weitere Ausgestaltungen der Erfindung
definieren. Darüber hinaus werden die in den Patentansprüchen angegebenen Merkmale
in der Beschreibung näher präzisiert und erläutert, wobei weitere bevorzugte Ausgestaltungen
der Erfindung dargestellt werden.
[0006] Hierzu trägt ein Verfahren zum Prüfen einer Rückschlagklappe in einer Heizungsanlage
mit mindestens einem Heizgerät bei, umfassend zumindest folgende Schritte:
- a) Ändern eines Betriebsparameters des Heizgerätes, der eine Änderung eines Fluidstroms
durch das Heizgerät bewirken kann,
- b) Erfassen eines Messparameters, der einen Rückschluss auf den Fluidstrom durch das
Heizgerät erlaubt,
- c) Erkennen des Vorhandenseins einer Rückschlagklappe, wenn der Messparameter zumindest
zeitweise unabhängig von der Änderung des Betriebsparameters verläuft.
[0007] Die Schritte a), b) und c) werden bei einem regulären Betriebsablauf in der Regel
zumindest einmal in der angegebenen Reihenfolge durchgeführt. Dabei ist es auch möglich,
dass die Schritte a) bis c) mehrfach (in der angegebenen Reihenfolge hintereinander)
wiederholt durchgeführt werden. Insbesondere ist es auch denkbar, dass die Schritte
a) und b) mehrfach hintereinander wiederholt werden bevor Schritt c) durchgeführt
wird. Weiterhin können die Schritte a), b) und c) oder zumindest die Schritte a) und
b) auch zumindest teilweise parallel oder sogar gleichzeitig durchgeführt werden.
Darüber hinaus kann das Verfahren mit einem hier auch beschriebenen Heizgerät ausgeführt
werden.
[0008] Die Erfindung kann insbesondere zur automatischen Erkennung der Existenz und/oder
Funktionalität der Rückstromklappe eingesetzt werden.
[0009] Die hier angegebene Lösung beschreibt insbesondere eine besonders vorteilhafte und
sichere Möglichkeit zur (automatischen) Erkennung, ob in einem Heizsystem in einer
Mehrfachbelegungsanlage eine Rückschlagklappe eingebaut ist. Das Verfahren kann mit
anderen Worten insbesondere auch als eine automatische Rückstromklappenerkennung beschrieben
werden. In diesem Zusammenhang kann das Verfahren zum (automatischen) Prüfen des Vorhandenseins
einer Rückschlagklappe in einer Heizungsanlage mit mindestens einem Heizgerät dienen.
[0010] Grundsätzlich kann das Verfahren bei der Integration eines (neuen bzw. weiteren)
Heizgeräts in eine (Mehrfachbelegungs-)Heizanlage und/oder während der Inbetriebnahme
eines solchen Heizgerät verwendet werden. Dies erlaubt in vorteilhafter Weise, fehlerhafte
Installationen des Heizgeräts in der Heizanlage möglichst frühzeitig zu erkennen und
die oben beschriebenen Folgen zu vermeiden.
[0011] Alternativ oder kumulativ kann das Verfahren auch bedarfsweise, zu bestimmten Zeitpunkten
oder nach bestimmten zeitlichen Betriebsintervallen während des Betriebs des Heizgeräts
durchgeführt werden. Dies kann beispielsweise dazu beitragen zu erkennen, ob sich
eine Rückschlagklappe (in geöffneter Stellung) verklemmt hat. Somit kann das Verfahren
allgemein auch zur Prüfung der Funktion einer (vorhandene) Rückschlagklappe eingesetzt
werden. Dabei kann das Erkennen des Nichtvorhandenseins der Rückschlagklappe während
des Betriebs (d.h. nachdem diese einmal bei der Inbetriebnahme erkannt wurde) als
eine Fehlfunktion der Klappe interpretiert werden.
[0012] Die Rückschlagklappe kann allgemein auch als Rückstromklappe bezeichnet werden. Die
Rückschlagklappe öffnet üblicherweise nur in eine Richtung. Sie dient normalerweise
dazu eine (ungewollte) Rückströmung von Abgas eines Heizgeräts einer Wohnung eines
Hauses in eine andere Wohnung des Hauses zu verhindern. Die Rückschlagklappe kann
beispielsweise in einem Gemischkanal, einem Luftansaugkanal und/oder in einem Abgasrohr
des Heizgeräts und/oder im Anschlussbereich des Heizgeräts an die Heizanlage bzw.
zwischen dem Heizgerät und einer gemeinsamen Abgasanlage der Heizanlage angeordnet
sein. Die Rückschlagklappe kann derart eingerichtet sein, dass sie bei einem vorgegeben
Fluidstrom (Luft- bzw. Gemischstrom) durch das Heizgerät (bzw. bei Überschreiten eines
vorgegebenen Schwellenwertes des Fluidstroms) öffnet und unterhalb eines Mindeststroms
(bzw. bei Unterschreiten des Schwellenwerts) durch das Eigengewicht der Rückschlagklappe
schließt. Die Rückschlagklappe kann alternativ oder kumulativ auch federbelastet schließen.
[0013] Bei der Heizungsanlage handelt es sich insbesondere um eine sogenannte Mehrfachbelegungsanlage.
Diese zeichnet sich üblicherweise dadurch aus, dass mehrere Heizgeräte (verschiedener
Wohnungen) an einer gemeinsamen Abgasanlage (eines Hauses) angeschlossen sind, die
in der Regel über einen Schornstein in die Umgebung mündet.
[0014] Bei dem Heizgerät handelt es sich in der Regel um ein Gas- und/oder Ölheizgerät.
Dies betrifft mit anderen Worten insbesondere ein Heizgerät, welches dazu eingerichtet
ist, einen oder mehrere fossile Brennstoffe wie etwa Erdgas und/oder Erdöl, ggf. unter
Zufuhr von Umgebungsluft aus einer Wohnung zu verbrennen, um Energie zur Erwärmung
von beispielsweise Wasser zum Gebrauch in der Wohnung zu erzeugen. Beispielsweise
kann es sich bei dem Heizgerät um ein sogenannten Gas-Brennwertgerät handeln. Das
Heizgerät weist in der Regel zumindest einen Brenner und eine Fördereinrichtung auf,
die ein Gemisch von Brennstoff (Gas) und Verbrennungsluft (durch einen Gemischkanal
des Heizgeräts) zum Brenner fördert. Anschließend kann das durch die Verbrennung entstehende
Abgas durch ein (internes) Abgasrohr des Heizgeräts zu eines Abgasanlage (eines Hauses)
geführt werden. An dieser Abgasanlage sind in der Regel mehrere Heizgeräte angeschlossen.
[0015] In Schritt a) erfolgt ein (gezieltes und/oder kontrolliertes) Ändern eines Betriebsparameters
des Heizgerätes, der eine Änderung eines Fluidstroms durch das Heizgerät bewirken
kann. Bei dem Betriebsparameter kann es sich beispielsweise um eine Drehzahl und/oder
eine Leistung einer Fördereinrichtung des Heizgerätes handeln. Die Fördereinrichtung
kann beispielhaft ein Gebläse, ein Propeller, ein Verdichter oder dergleichen sein.
Bevorzugt ist die Fördereinrichtung ein Gebläse. Der Fluidstrom durch das Heizgerät
beschreibt mit anderen Worten einen durch (zumindest abschnittsweise) durch das Heizgerät,
insbesondere einen Kanal des Heizgeräts hindurch strömenden Fluidstrom. Der Fluidstrom
kann anhand eines Volumenstroms und/oder eines Massenstroms charakterisiert sein.
Bei dem Fluid kann es sich beispielsweise um (Verbrennungs-)Luft, Brennstoff (insbesondere
Gas), Abgas und/oder ein Gemisch von Luft und Brennstoff handeln.
[0016] Das Ändern des Betriebsparameters kann dabei beispielsweise so erfolgen, dass dieser,
ausgehend von einem vorgegebenen (konstanten) Startwert, auf einen vorgegebenen (konstanten)
Endwert erhöht oder reduziert wird. Hierbei können das Erhöhen bzw. Reduzieren zum
Beispiel kontinuierlich und/oder linear erfolgen. Denkbar ist jedoch auch eine sprunghafte
bzw. schlagartige Änderung des Betriebsparameters. Darüber hinaus können (zumindest
teilweise parallel oder sogar gleichzeitig) auch mehrere, verschiedene Betriebsparameter
geändert werden.
[0017] Alternativ oder kumulativ kann der Betriebsparameter auch so geändert werden, dass
ein vorgegebener Schwellenwert des Betriebsparameters und/oder des Fluidstroms überschritten
oder unterschritten wird. Auch hierzu können ein Erhöhen bzw. Reduzieren des Betriebsparameters
grundsätzlich kontinuierlich und/oder linear erfolgen. Der Schwellenwert ist insbesondere
so vorgegeben, dass bei Überschreiten des Schwellenwerts eine vorhandene Rückschlagklappe
sich gerade öffnen würde und/oder bei Unterschreiten des Schwellenwertes eine vorhandene
Rückschlagklappe sich gerade schließen würde.
[0018] In Schritt b) erfolgt ein Erfassen (Messen) eines Messparameters, der einen Rückschluss
auf den Fluidstrom durch das Heizgerät erlaubt. Der Messparameter wird dabei in der
Regel innerhalb des Heizgeräts oder an dem Heizgerät (zum Beispiel zwischen dem Heizgerät
und der gemeinsamen Abgasanlage) erfasst. Das Erfassen erfolgt üblicherweise durch
ein sensorisches Erfassen bzw. Messen. Bei dem Messparameter kann es sich beispielhaft
um einen Volumenstrom oder einen Massenstrom handeln. Darüber hinaus kann es sich
bei dem Messparameter auch um ein elektrisches Signal handeln, welches einen (unmittelbaren)
Rückschluss auf die Größe des Volumenstroms oder Massenstroms des Fluidstroms erlaubt.
[0019] In Schritt c) erfolgt ein Erkennen des Vorhandenseins einer (der) Rückschlagklappe,
wenn der Messparameter zumindest zeitweise (während des Änderns des Betriebsparameters
oder unmittelbar nach der Änderung des Betriebsparameters) unabhängig von der Änderung
des Betriebsparameters verläuft. Insbesondere wird das Vorhandensein der Rückschlagklappe
erkannt, wenn sich der Messparameter während des Änderns des Betriebsparameters nicht
proportional zur Änderung des Betriebsparameters und/oder sprunghaft ändert.
[0020] So kann beispielsweise auf das Vorhandensein der Rückschlagklappe rückgeschlossen
werden, wenn sich der Messparameter während eines kontinuierlichen (insbesondere linearen)
Änderns (Reduzierens oder Erhöhens) des Betriebsparameters plötzlich signifikant (sprunghaft)
ändert (d.h. sich deutlich schneller ändert (reduziert bzw. erhöht) als der Betriebsparameter).
Unter einer signifikanten Änderung des Messparameters ist hier insbesondere eine Änderung
zu verstehen, die mindestens doppelt so groß und/oder schnell ist wie die Änderung
des Betriebsparameters.
[0021] Alternativ oder kumulativ kann auf das Vorhandensein der Rückschlagklappe rückgeschlossen
werden, wenn sich der Messparameter nach einem (ggf. sprunghaften) Erhöhen des Betriebsparameters
auf einen Wert unterhalb eines Schwellenwerts nicht oder im Wesentlichen nicht ändert.
In diesem Zusammenhang ist der Schwellenwert insbesondere so definiert, dass bei Überschreiten
des Schwellenwerts eine vorhandene Rückschlagklappe sich gerade öffnen würde, was
dann zu einer Änderung des Betriebsparameters führen würde.
[0022] In einem Schritt d) kann weiterhin ein Überführen des Heizgeräts einen Störungszustand
und/oder einen deaktivierten Zustand erfolgen, wenn keine Rückschlagklappe erkannt
wurde. In diesem Zusammenhang kann das Heizgerät auch eine entsprechende Störmeldung
ausgeben. Darüber hinaus kann in Schritt d) eine Anpassung mindestens eines Regelparameters
des Heizgeräts erfolgen, wenn die Rückschlagklappe erkannt wurde. Alternativ oder
kumulativ kann in Schritt d), wenn die Rückschlagklappe erkannt wurde, in der Steuerung
des Heizgerätes ein Modus für Mehrfachbelegung aktiviert werden, der insbesondere
die Regelparameter des Heizgerätes adaptiert.
[0023] Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung wird vorgeschlagen, dass es sich bei dem Betriebsparameter
um eine Drehzahl einer Fördereinrichtung des Heizgeräts handelt. Dies erlaubt in vorteilhafter
Weise eine möglichst einfache und präzise Durchführung des Verfahrens. Insbesondere
handelt es sich dabei um eine Drehzahl eines Gebläses des Heizgeräts.
[0024] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung wird vorgeschlagen, dass Schritt
b) mit einem Sensor des Heizgeräts durchgeführt wird. Dies trägt in vorteilhafter
Weise zu einer möglichst hohen Automatisierung des Verfahrens bei. Der Sensor ist
insbesondere so angeordnet und/oder eingerichtet, dass er ein dem Fluidstrom proportionales
elektrisches Signal bereitstellen kann. Dieses Signal kann er beispielsweise einem
Steuergerät und/oder eine Auswertelektronik des Heizgeräts bereitstellen. Der Sensor
kann zum Beispiel ein Massenstromsensor, ein Differenzdrucksensor oder ein Sensor
mit einem Pitotrohr oder dergleichen sein.
[0025] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung wird vorgeschlagen, dass zumindest
der Betriebsparameter oder der Fluidstrom auf einen Wert unterhalb eines Schwellenwertes
gebracht werden und das Vorhandensein der Rückschlagklappe dadurch erkannt wird, dass
der Messparameter schlagartig (bzw. signifikant) abfällt oder bei Null bleibt. Dies
erlaubt in vorteilhafter Weise ein möglichst schnelles und einfaches Prüfen der Rückschlagklappe.
[0026] In diesem Zusammenhang ist es besonders vorteilhaft, wenn der Betriebsparameter und/oder
der Fluidstrom auf einen Wert unterhalb eines Schwellenwertes erhöht werden und das
Vorhandensein der Rückschlagklappe dadurch erkannt wird, dass der Messparameter bei
Null bleibt. "Bei Null bleiben" ist hier insbesondere so zu verstehen, dass der Messparameter
bei seinem Ausgangswert bleibt. Der Schwellenwert ist in diesem Zusammenhang insbesondere
so definiert, dass bei Überschreiten des Schwellenwerts eine vorhandene Rückschlagklappe
sich gerade öffnen würde.
[0027] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung wird vorgeschlagen, dass zumindest
der Betriebsparameter oder der Fluidstrom, ausgehend von einem Wert oberhalb eines
Schwellenwertes, auf einen Wert unterhalb des Schwellenwertes gebracht werden und
das Vorhandensein der Rückschlagklappe dadurch erkannt wird, dass der Messparameter
schlagartig abfällt. Dies erlaubt in vorteilhafter Weise ein möglichst zuverlässiges
Prüfen der Rückschlagklappe. Hierbei kann der Schwellenwert so vorgegeben sein, dass
bei Unterschreiten des Schwellenwertes eine vorhandene Rückschlagklappe sich gerade
schließen würde.
[0028] In diesem Zusammenhang ist es (alternativ oder kumulativ) besonders vorteilhaft,
wenn der Betriebsparameter und/oder der Fluidstrom, ausgehend von einem vorgegebenen
Startwert, auf einen vorgegebenen Endwert reduziert werden und das Vorhandensein der
Rückschlagklappe dadurch erkannt wird, dass der Messparameter schlagartig bzw. signifikant
abfällt. Hierbei ist in der Regel der Startwert so vorgegeben, dass hierbei eine vorhandene
Rückschlagklappe (sicher) geöffnet wäre. Weiterhin ist dabei üblicherweise der Endwert
so vorgegeben, dass eine vorhandene Rückschlagklappe (sicher) geschlossen wäre. Wenn
Startwert und Endwert vorgegeben sind (die gedanklich oberhalb bzw. unterhalb eines
gedachten oder ggf. ermittelten Schwellenwertes liegen) ist eine explizite Vorgabe
des Schwellenwert (z.B. in einem Steuergerät des Heizgeräts) nicht zwingend erforderlich.
[0029] Nach einem weiteren Aspekt wird auch ein Computerprogramm vorgeschlagen, welches
zur (zumindest teilweisen) Durchführung eines hier vorgestellten Verfahrens eingerichtet
ist. Dies betrifft mit anderen Worten insbesondere ein Computerprogramm(-produkt),
umfassend Befehle, die bei der Ausführung des Programms durch einen Computer diesen
veranlassen, ein hier beschriebenes Verfahren auszuführen.
[0030] Nach einem weiteren Aspekt wird auch ein maschinenlesbares Speichermedium vorgeschlagen,
auf dem das Computerprogramm gespeichert ist.
[0031] Regelmäßig handelt es sich bei dem maschinenlesbaren Speichermedium um einen computerlesbaren
Datenträger.
[0032] Nach einem weiteren Aspekt wird auch ein Steuergerät für ein Heizgerät vorgeschlagen,
eingerichtet zur Durchführung eines hier vorgestellten Verfahrens. Das Steuergerät
kann hierzu beispielsweise einen Prozessor aufweisen bzw. über diesen verfügen. In
diesem Zusammenhang kann der Prozessor beispielsweise das auf einem Speicher (des
Steuergeräts) hinterlegte Verfahren ausführen.
[0033] Nach einem weiteren Aspekt wird auch ein Heizgerät mit einem hier vorgestellten Steuergerät
vorgeschlagen. Bei dem Heizgerät handelt es sich insbesondere um ein Gasheizgerät
mit einem Gasbrenner und einer Fördereinrichtung, die ein Gemisch aus Gas und Verbrennungsluft
zu dem Gasbrenner fördern kann.
[0034] Nach einem weiteren Aspekt wird auch eine Verwendung eines Heizgeräts einer Heizungsanlage
zum Prüfen (des Vorhandenseins) einer Rückschlagklappe der Heizungsanlage vorgeschlagen.
Insbesondere wird die Verwendung einer Fördereinrichtung und/oder eines Sensors des
Heizgeräts zum Prüfen der Rückschlagklappe bzw. des Vorhandenseins der Rückschlagklappe
der Heizungsanlage vorgeschlagen. Vorzugsweise wird hierzu ein hier auch beschriebenes
Heizgerät verwendet.
[0035] Die im Zusammenhang mit dem Verfahren erörterten Details, Merkmale und vorteilhaften
Ausgestaltungen können entsprechend auch bei dem hier vorgestellten Computerprogramm,
dem Speichermedium, dem Steuergerät, dem Heizgerät und/oder der Verwendung auftreten
und umgekehrt. Insoweit wird auf die dortigen Ausführungen zur näheren Charakterisierung
der Merkmale vollumfänglich Bezug genommen.
[0036] Die hier vorgestellte Lösung sowie deren technisches Umfeld werden nachfolgend anhand
der Figuren näher erläutert. Es ist darauf hinzuweisen, dass die Erfindung durch die
gezeigten Ausführungsbeispiele nicht beschränkt werden soll. Insbesondere ist es,
soweit nicht explizit anders dargestellt, auch möglich, Teilaspekte der in oder in
Zusammenhang mit den Figuren erläuterten Sachverhalte zu extrahieren und mit anderen
Bestandteilen und/oder Erkenntnissen aus anderen Figuren und/oder der vorliegenden
Beschreibung zu kombinieren. Es zeigen beispielhaft und schematisch:
- Fig. 1:
- einen Ablauf eines hier vorgeschlagenen Verfahrens,
- Fig. 2:
- ein hier vorgeschlagenes Heizgerät, und
- Fig. 3:
- eine Veranschaulichung von Parameterverläufen, dich sich bei der Durchführung eines
hier vorgestellten Verfahrens ergeben können.
[0037] Fig. 1 zeigt beispielhaft und schematisch einen Ablauf eines hier vorgeschlagenen
Verfahrens. Das Verfahren dient zum Prüfen (des Vorhandenseins) einer Rückschlagklappe
1 in einer Heizungsanlage mit mindestens einem Heizgerät 2. Die mit den Blöcken 110,
120 und 130 dargestellte Reihenfolge der Schritte a), b) und c) kann sich bei einem
regulären Betriebsablauf einstellen.
[0038] In Block 110 erfolgt gemäß Schritt a) ein Ändern eines Betriebsparameters 3 des Heizgerätes
2, der eine Änderung eines Fluidstroms durch das Heizgerät 2 bewirken kann. In Block
120 erfolgt gemäß Schritt b) ein Erfassen eines Messparameters 4, der einen Rückschluss
auf den Fluidstrom durch das Heizgerät 2 erlaubt. In Block 130 erfolgt gemäß Schritt
c) ein Erkennen des Vorhandenseins der Rückschlagklappe 1, wenn der Messparameter
4 zumindest zeitweise unabhängig von der Änderung des Betriebsparameters 3 verläuft.
[0039] Fig. 2 zeigt beispielhaft und schematisch ein hier vorgeschlagenes Heizgerät 2. Das
Heizgerät 2 weist ein Steuergerät 8 auf, das zur Durchführung eines hier vorgestellten
Verfahrens eingerichtet ist.
[0040] Das Heizgerät 2 (z.B. ein Gas-Brennwertgerät) ist mit einem Brennersystem ausgerüstet,
bei dem vor einem Gebläse, welches hier ein Beispiel für eine Fördereinrichtung 5
darstellt, das Gas aus einem Gaszufuhrkanal 13 und die Verbrennungsluft aus einem
Luftansaugkanal 12 in einem Gemischkanal 11 zusammengeführt werden. Dieses Gemisch
wird dann von dem Gebläse 5 über den Gemischkanal 11 zu einem Brenner 9 transportiert,
wo dann die Verbrennung stattfindet. Die durch die Verbrennung entstehenden Abgase
werden durch ein internes Abgasrohr 10 zu einer hier nicht dargestellten Abgasanlage
geführt.
[0041] In dem Gemischkanal 11 ist eine Rückschlagklappe 1 angeordnet, die bei einem vorgegeben
Luft- bzw. Gemischstrom (d.h. einem vorgegebenen Schwellenwert) öffnet und unterhalb
eines Mindeststroms durch das Eigengewicht der Rückschlagklappe 1 schließt. Eine solche
Rückschlagklappe 1 könnte alternativ auch im Luftansaugkanal 12 oder dem Abgasrohr
10 angeordnet sein. Die Rückschlagklappe 1 könnte alternativ oder kumulativ auch federbelastet
schließen.
[0042] In dem Luftansaugkanal 12 zur Mischstelle 14 von Gas und Luft ist ein Sensor 6 angebracht,
der ein dem Luftstrom proportionales elektrisches Signal an eine Auswertelektronik
des Steuergeräts 8 gibt. Der Sensor 6 kann ein Massenstromsensor, ein Differenzdrucksensor
oder auch ein Sensor mit einer Pitotrohranbindung oder ähnlichem sein. Somit wird
das Erfassen hier beispielhaft mit einem Sensor 6 des Heizgeräts 2 durchgeführt.
[0043] Fig. 3 zeigt beispielhaft und schematisch eine Veranschaulichung von Parameterverläufen
über der Zeit, die sich bei der Durchführung eines hier vorgestellten Verfahrens ergeben
können. Bei dem Betriebsparameter 3 handelt es sich hier beispielhaft um eine Drehzahl
der Fördereinrichtung 5 des Heizgeräts 2. Weiterhin wird der Betriebsparameter 3 hier
beispielhaft, ausgehend von einem Wert oberhalb eines Schwellenwertes 7, auf einen
Wert unterhalb des Schwellenwertes 7 gebracht und das Vorhandensein der Rückschlagklappe
1 dadurch erkannt, dass der Messparameter 4 schlagartig abfällt.
[0044] Bei dem Verfahren wird z.B. bei der ersten Inbetriebnahme des Brenners 9 zunächst
die Fördereinrichtung 5 mit einer ersten Drehzahl 15 gefahren, bei der sich ein Sensorsignal
4 ergibt. Anschließend wird die Gebläsedrehzahl auf eine zweite Drehzahl 16 gefahren,
die so gewählt ist, dass der Luftstrom an der Rückschlagklappe 1 so gering wird, dass
diese durch ihr Eigengewicht in die Stellung "geschlossen" fällt. In dem Moment, wo
die Rückschlagklappe 1 zufällt, sinkt das Sensorsignal 4a des Massenstromsensors schlagartig
auf einen Werte (nahe) Null. In dem Fall das die Rückschlagklappe nicht verbaut ist,
sinkt das Sensorsignal 4b gleichmäßig bis zum Erreichen der zweiten Drehzahl 16 ab.
In diesem Fall wird von der Auswerteelektronik des Steuergeräts 8 eine entsprechende
Störmeldung z.B. auf einem nicht dargestellten Display ausgegeben und die Auswertelektronik
sperrt den Start des Heizgerätes 2.
[0045] Vorsorglich sei angemerkt, dass die hier verwendeten Zahlwörter ("erste", "zweite",
...) vorrangig (nur) zur Unterscheidung von mehreren gleichartigen Gegenständen, Größen,
Kennwerten oder Prozessen dienen, also insbesondere keine Abhängigkeit und/oder Reihenfolge
dieser Gegenstände, Größen, Kennwerte oder Prozesse zueinander zwingend vorgeben.
Sollte eine Abhängigkeit und/oder Reihenfolge erforderlich sein, ist dies hier explizit
angegeben oder es ergibt sich offensichtlich für den Fachmann beim Studium der konkret
beschriebenen Ausgestaltung.
[0046] Hier werden somit ein Verfahren zum Prüfen einer Rückschlagklappe in einer Heizungsanlage
mit mindestens einem Heizgerät, ein Computerprogramm, ein Steuergerät und ein Heizgerät
zur Durchführung des Verfahrens sowie eine Verwendung eines Heizgeräts angegeben,
welche die mit Bezug auf den Stand der Technik geschilderten Probleme zumindest teilweise
lösen. Insbesondere tragen das Verfahren, das Computerprogramm, das Steuergerät und
das Heizgerät sowie die Verwendung jeweils zumindest dazu bei, die Betriebssicherheit
einer Mehrfachbelegungsanlage zu erhöhen. Weiterhin kann auch die Integration eines
Heizgeräts in eine Mehrfachbelegungsanlage vereinfacht und mit höherer Sicherheit
durchgeführt werden.
Bezugszeichenliste
[0047]
- 1
- Rückschlagklappe
- 2
- Heizgerät
- 3
- Betriebsparameter
- 4
- Messparameter
- 5
- Fördereinrichtung
- 6
- Sensor
- 7
- Schwellenwert
- 8
- Steuergerät
- 9
- Brenner
- 10
- Abgasrohr
- 11
- Gemischkanal
- 12
- Luftansaugkanal
- 13
- Gaszufuhrkanal
- 14
- Mischstelle
- 15
- erste Drehzahl
- 16
- zweite Drehzahl
1. Verfahren zum Prüfen einer Rückschlagklappe (1) in einer Heizungsanlage mit mindestens
einem Heizgerät (2), umfassend zumindest folgende Schritte:
a) Ändern eines Betriebsparameters (3) des Heizgerätes (2), der eine Änderung eines
Fluidstroms durch das Heizgerät (2) bewirken kann,
b) Erfassen eines Messparameters (4), der einen Rückschluss auf den Fluidstrom durch
das Heizgerät (2) erlaubt,
c) Erkennen des Vorhandenseins einer Rückschlagklappe (1), wenn der Messparameter
(4) zumindest zeitweise unabhängig von der Änderung des Betriebsparameters (3) verläuft.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei es sich bei dem Betriebsparameter (3) um eine Drehzahl
einer Fördereinrichtung (5) des Heizgeräts (2) handelt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, wobei Schritt b) mit einem Sensor (6) des Heizgeräts
(2) durchgeführt wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei zumindest der Betriebsparameter
(3) oder der Fluidstrom auf einen Wert unterhalb eines Schwellenwertes (7) gebracht
werden und das Vorhandensein der Rückschlagklappe (1) dadurch erkannt wird, dass der
Messparameter (4) schlagartig abfällt oder bei Null bleibt.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei zumindest der Betriebsparameter
(3) oder der Fluidstrom, ausgehend von einem Wert oberhalb eines Schwellenwertes (7),
auf einen Wert unterhalb des Schwellenwertes (7) gebracht werden und das Vorhandensein
der Rückschlagklappe (1) dadurch erkannt wird, dass der Messparameter (4) schlagartig
abfällt.
6. Computerprogramm, welches zur Durchführung eines Verfahrens nach einem der vorhergehenden
Ansprüche eingerichtet ist.
7. Maschinenlesbares Speichermedium, auf dem das Computerprogramm nach Anspruch 6 gespeichert
ist.
8. Steuergerät (8) für ein Heizgerät (2), eingerichtet zur Durchführung eines Verfahrens
nach einem der Ansprüche 1 bis 5.
9. Heizgerät (2) mit einem Steuergerät (8) nach Anspruch 8.
10. Verwendung eines Heizgeräts (2) einer Heizungsanlage zum Prüfen einer Rückschlagklappe
(1) der Heizungsanlage.