[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Alarmsystem für Benutzer beim Joggen und anderen
Outdooraktivitäten und insbesondere für Jogger und deren individuelle Anforderungen.
[0002] Im Stand der Technik sind verschiedene Alarmsysteme bekannt geworden. Beispielsweise
offenbart die
DE 29 10 016 C2 eine Notrufvorrichtung, bestehend aus einem ortsfesten Zentralgerät und von Benutzern
getragenen Alarmgeräten. Das Zentralgerät ist telefonisch mit über ein Stadtgebiet
verteilten Relaisstationen verbunden. Der Alarm kann durch Betätigung an einem Sender
ausgelöst werden. Per Funk werden die nächstliegende Relaisstation und darüber das
Zentralgerät informiert, dass der Alarm ausgelöst wurde. Nach einmaliger Auslösung
muss das Alarmgerät durch einen Fachmann freigeschaltet werden, sodass unbeabsichtigte
Mehrfachauslösungen vermieden werden. Das Gehäuse ist ca. 5 bis 10 Zentimeter lang
und besitzt einen Durchmesser von einigen Zentimetern. Aufgrund der benötigten Relaisstationen,
der Größe und des daraus resultierenden Gewichts ist diese Notrufvorrichtung für Jogger
ungeeignet.
[0003] Die
WO 95/06302 A1 zeigt einen Alarmapparat, der mit einem in Funkreichweite befindlichen und fest installierten
zentralen Empfänger verbunden ist. Der Alarmapparat wird durch Ziehen des Stifts oder
durch Drücken eines Knopfes ausgelöst. Der Alarmapparat erzeugt sich wiederholende
Alarmtöne in zwei bestimmten hörbaren Frequenzen. Weiter ist ein Stroboskoplicht vorhanden,
das Lichtimpulse erzeugt. Die Alarmtöne können im zentralen Empfänger verschiedene
Funktionen auslösen, wie zum Beispiel die Erzeugung eines zusätzlichen Alarmtons einer
Sirene, die Erzeugung von Lichtimpulsen eines Stroboskoplichts oder den Aufbau einer
Telefonverbindung zu einer Notrufzentrale. Hierfür muss der Empfänger in der Nähe
installiert sein. Um beim Joggen einen Alarm auszulösen, muss das Gerät permanent
in der Hand gehalten werden. Es ist nur eine Zweihand-Bedienung möglich, was nicht
in allen Notsituationen möglich scheint. Deshalb ist ein solches Gerät für den geplanten
Einsatzzweck ungeeignet.
[0004] Die
WO 2008/113846 A1 beschreibt ein Handgerät mit einem Empfänger und ein System für die persönliche Sicherheit.
Bei Aktivierung eines Alarms am Handgerät können ein Lichtblitz ausgesandt, ein Sirenenton
abgegeben oder Pfeffergas versprüht werden. Weiter verfügt das Gerät über eine Videokamera,
einen GPS-Empfänger, ein Mikrofon und ein LCD-Display. Bei Aktivierung wird eine Video-
und Tonaufnahme gestartet. Das Gerät kann mittels Schlaufen an der Hand befestigt
werden. Das Gehäuse ist aus Plastik ausgeführt und kann bei einem Sturz brechen. Aufgrund
der Vielzahl an Funktionen, der zu erwartenden Abmessung und des zu erwartenden Gewichts,
ist das Gerät für sportliche Aktivitäten und insbesondere beim Joggen ungeeignet.
Besonders die Befestigung mittels Schlaufen erweist sich als nachteilig in Bezug auf
die Fixierung der Position des Handgeräts am Benutzer. Das Handgerät liegt nicht fest
an der Hand des Benutzers an bzw. wird dort gehalten. Dadurch werden Relativbewegungen
im Verhältnis zur Hand des Benutzers gefördert, die zwar zu kleineren aber dennoch
störenden und dauerhaften Schlägen an der Hand führen können. Das kann zu Hautirritationen
und sogar auch zu einem lokalen Abrieb der Haut und damit auch zu Verletzungen führen.
[0005] Es sind auch an der Person tragbare Sicherheitsgeräte bekannt geworden, die einen
sehr lauten Alarmton aussenden können. Ein solches Sicherheitsgerät kann ähnlich zu
einem Armband oder einer Armbanduhr um das Handgelenk getragen werden. Das Sicherheitsgerät
ist mit einem Smartphone über ein Programm gekoppelt. Wird der Alarm ausgelöst, ertönt
ein Alarmton, ein Leuchtfeuer wird ausgesandt und hinterlegte Kontakte können per
Email und SMS informiert werden. Die aktuelle Position kann mittels GPS ermittelt
und an einen hinterlegten Kontakt per SMS versandt werden. Zur Auslösung eines Alarms
sind jedenfalls zwei Hände nötig, sodass bei einem unerwarteten Angriff von hinten
gegebenenfalls keine Betätigung mehr möglich ist. Deshalb entspricht ein solches Sicherheitsgerät
nicht dem Sicherheitsbedürfnis von zum Beispiel Frauen beim Joggen.
[0006] Es sind auch Personen-Ortungsgeräte bekannt geworden, welche eine eigene SIM-Karte,
einen GSM-Empfänger und ein GPS-Ortungssystem umfassen. Das Personen-Ortungsgerät
wird an einer Schlaufe um den Hals getragen. Wenn der SOS-Knopf für einige Sekunden
gedrückt wird, wird ein Notruf abgesetzt. Insbesondere wird das Gerät bei einem Sturz
bzw. bei starker Erschütterung aktiviert. Das hat den Nachteil, dass schon beim Joggen
eine unabsichtliche Auslösung möglich ist. Deshalb ist das Personen-Ortungsgerät für
Jogger ungeeignet.
[0007] In der
EP 3 255 619 A1 wird ein persönliches Schutzgerät offenbart, welches einen Elektroschocker und eine
Sprühgaseinrichtung umfasst. Weiter ist ein Alarmsystem vorhanden, das mit einem Smartphone
gekoppelt ist. Das Alarmsystem kann per Knopfdruck oder Stimmkommando aktiviert werden
kann. Das Gerät muss ständig in der Hand gehalten werden. Aufgrund der Vielzahl an
Funktionen und dadurch bedingten Abmessungen ist das Gerät recht groß und ungeeignet,
um es beim Joggen ständig in der Hand zu halten. Wenn man es aber in einer Tasche
einer Jacke o.Ä. aufbewahrt, ist es bei einem unerwarteten Angriff nicht direkt verfügbar.
Deshalb ist das Gerät für Jogger ungeeignet.
[0008] Die
US 2015/0109123 A1 offenbart einen persönlichen Sicherheits-Apparat, der in ein Schmuckelement eingebettet
ist, wie zum Beispiel ein Amulett oder eine Armbanduhr. Durch Betätigung eines Schalters
wird das Gerät aktiviert. Der Sicherheits-Apparat kann mit einem Smartphone gekoppelt
sein, das bei Aktivierung Kontakt zu vorher hinterlegten Notfallkontakten aufnimmt.
Beim Joggen sind Schmuckgegenstände allgemein hinderlich. Schmuckgegenstände sind
gerade bei sportlichen Aktivitäten und vor allem beim Joggen störend, da sie mitunter
am Körper herunterhängen und schwingen können. Weiter kann der Alarm bei einem unerwarteten
Angriff nicht direkt ausgelöst werden. Außerdem bergen sie ein zusätzliches Verletzungsrisiko
zum Beispiel bei einem Sturz oder wenn sie sich in einem anderen Gegenstand verfangen.
Schmuckgegenstände können bei Ausdauersport auch zu Hautirritationen und bei ständiger
Relativbewegung sogar zu Hautabschürfungen führen.
[0009] Die aus dem Stand der Technik bekannten Alarmsysteme haben alle den Nachteil, dass
Sie den Benutzer beeinträchtigen und zum Teil sogar in seiner Bewegungsfreiheit einschränken,
zu schwer sind oder im Alarmfall nicht direkt und einhändig betätigt werden können.
Wichtig ist beim Joggen auch, dass das Betätigungselement nicht ständig am Körper
oder an der Kleidung anliegt, um durch die beim Sport auftretenden Erschütterungen,
Vibrationen und Stöße keinen unnötigen Fehlalarm auszulösen.
[0010] Es ist deshalb die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Alarmsystem für sportliche
Aktivitäten und insbesondere für Jogger bereitzustellen, dass dem Benutzer eine sichere
Betätigung in allen denkbaren Situationen ermöglicht und ihn beim Tragen nicht stört
und bei welchem Fehlalarme vermieden werden.
[0011] Diese Aufgabe wird durch ein Alarmsystem mit den Merkmalen nach Anspruch 1 und durch
ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 15 gelöst. Bevorzugte Weiterbildungen
der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche. Weitere Vorteile und Merkmale der
vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der allgemeinen Beschreibung und der Beschreibung
der Ausführungsbeispiele.
[0012] Ein erfindungsgemäßes Alarmsystem für Benutzer beim Joggen und anderen Outdooraktivitäten
und insbesondere für Jogger umfasst wenigstens eine Tragvorrichtung und wenigstens
ein damit (unmittelbar) verbundenes Alarmgerät, welches insbesondere elektrische Bauteile
und/oder Schaltkreise umfasst. Das Alarmgerät weist wenigstens eine Datenschnittstelle
mit wenigstens einer Sende- und/oder Empfangseinheit zum Senden und/oder Empfangen
von Daten auf, wobei die Datenschnittstelle dazu ausgebildet und eingerichtet ist,
im bestimmungsgemäßen Betrieb eine (insbesondere permanente) Funkverbindung mit wenigstens
einer Mobilfunkeinheit wie einem lokalen Mobilfunkgerät oder einer entfernten Mobilfunkbasis
oder Mobilfunkstation zu halten, wobei die Tragvorrichtung dafür vorgesehen und ausgebildet
ist, an einem Körper eines Benutzers verliersicher aufgenommen zu werden. Das Alarmgerät
umfasst ein Gehäuse und wenigstens einen Auslöser zur bedarfsweisen Betätigung in
einem Alarmfall. Das Gehäuse weist eine Oberseite und eine Unterseite (und Seitenflächen)
auf. Der Auslöser ist an der Oberseite des Gehäuses angeordnet. Die Tragvorrichtung
ist dafür vorgesehen und ausgebildet, an einem Körper und insbesondere an einer Hand
des Benutzers verliersicher und insbesondere formschlüssig aufgenommen zu werden.
Die Tragvorrichtung ist so ausgebildet, dass sie im bestimmungsgemäßen Gebrauch die
Handinnenfläche und auch den Handrücken der Mittelhand eines Benutzers wenigstens
teilweise umschließt. Ein Handschuh umschließt zum Beispiel die Mittelhand eines Benutzers
vollumfänglich und über wenigstens einen Teil der Länge der Mittelhand. Entsprechend
kann die Tragvorrichtung ähnlich einem Handschuh ausgebildet sein und vorzugsweise
nur die Mittelhand über einen Teil der Länge der Mittelhand umschließen. Die Unterseite
des Gehäuses liegt im bestimmungsgemäßen Gebrauch direkt unmittelbar oder benachbart
und dann mittelbar über z.B. etwas Stoff oder dergleichen an der Handinnenfläche des
Benutzers an, sodass der an der Oberseite des Gehäuses angeordnete Auslöser bei geöffneter
Hand vollständig unbelastet und frei zugänglich ist und bei drohender Gefahr einhändig
durch Schließen der Hand oder durch z. B. den Druck eines gekrümmten Fingers betätigbar
ist, um den Alarmfall auszulösen.
[0013] Es ist jedoch nicht in jedem Falle nötig, dass die Tragvorrichtung die Mittelhand
über den vollständigen Umfang umschließt. Der Auslöser und insbesondere das Alarmgerät
ist im bestimmungsgemäßen Gebrauch so an und insbesondere innerhalb der Handinnenfläche
des Benutzers angeordnet, dass der Auslöser einhändig durch den Druck eines gekrümmten
bzw. sich krümmenden Fingers oder durch Schließen der Hand bei drohender Gefahr betätigbar
ist. Der Auslöser ist insbesondere mittelbar und/oder unmittelbar zum Beispiel mit
einem Finger oder dem Daumen der Hand betätigbar.
[0014] Das erfindungsgemäße Alarmsystem hat viele Vorteile. Das Alarmgerät kann einhändig
durch Schließen der Hand betätigt werden. Der Benutzer muss die Hand zum Auslösen
nicht erst zu einem anderen Körperteil, zum Beispiel zur anderen Hand oder zum anderen
Arm, führen. Dadurch wird eine Betätigung in praktisch allen vorstellbaren Situationen
möglich. Eine Auslösung eines Fehlalarms ist praktisch ausgeschlossen, da der Benutzer
den Auslöser unmittelbar betätigen muss. Der Auslöser liegt im Nichtbetätigungsfall
nicht an dem Körper an. Dort könnte der Auslöser bei Vibrationen oder Stößen ohne
Zutun des Benutzers ausgelöst werden. Das kann z. B. bei einem Auslöser passieren,
der um den Hals hängt und der beim Joggen Schwingungen ausgesetzt ist. Das erfindungsgemäße
Alarmsystem kann jederzeit einhändig ausgelöst werden, ohne dass Fehlalarme auftreten.
[0015] Die Tragvorrichtung liegt fest an der Hand des Benutzers an. Dadurch werden störende
Relativbewegungen zwischen Hand und Tragvorrichtung und/oder dem Alarmgerät vermieden,
welche zu Hautirritationen oder sogar Verletzungen führen können.
[0016] Insbesondere ist eine Aktivierung des Alarmgeräts auch in unerwarteten Gefahrensituationen
möglich, auch wenn der Benutzer z. B. von hinten angegriffen und an den Armen festgehalten
wird. Insbesondere wird eine direkte und unkomplizierte Betätigung auch für Personen
mit Lähmungen, Behinderungen des Bewegungsapparats, Amputationen oder anderen Einschränkungen
des Bewegungsapparats ermöglicht. Durch die direkte Betätigung wird insbesondere das
Sicherheitsempfinden von ängstlichen Menschen, Kindern und Frauen gefördert.
[0017] Ein weiterer Vorteil ist, dass das Alarmsystem verliersicher an der Hand des Benutzers
angeordnet ist. Dadurch muss das Alarmsystem nicht durch den Benutzer selbst aktiv
gehalten werden. Bevorzugt sind (wenigstens einzelne) Formelemente der Tragvorrichtung
formschlüssig an die Formgebung der Mittelhand bzw. der Hand angepasst, sodass ein
besonders guter Halt erreicht wird. Insbesondere stört das Alarmsystem deshalb nicht
bei Outdooraktivitäten und vor allem nicht beim Joggen. Ein Benutzer wird in seiner
Bewegungsfreiheit nicht eingeschränkt und kann sich ungestört seiner sportlichen Aktivität
mit voller Konzentration widmen. Damit liegen große Vorteile zum gesamten Stand der
Technik vor.
[0018] Durch das Betätigen des Auslösers wird vorzugsweise ein Alarmfall ausgelöst. Unter
einem Alarmfall im Sinne der vorliegenden Erfindung wird ein Alarm verstanden. Dadurch
kann bei der Beschreibung der Erfindung der Begriff "Alarmfall" durchgängig durch
den Begriff "Alarm" ersetzt werden.
[0019] Die Betätigung des Auslösers kann insbesondere mittelbar oder unmittelbar zum Beispiel
mit einem Finger oder Daumen erfolgen. Denkbar ist es zum Beispiel auch, dass der
Auslöser unmittelbar durch das Drücken zum Beispiel mit einem Finger betätigt wird.
Die Auslösekraft kann sehr gering sein, ist aber vorzugsweise so hoch, dass eine Betätigung
nicht selbsttätig bzw. ungewollt bzw. ohne äußere Einwirkung beim Joggen erfolgt.
Dadurch, dass der Auslöser im Normalbetrieb frei zugänglich ist und nicht an anderen
Gegenständen anliegt, wird ein unbeabsichtigtes Auslösen verhindert. Besonders bevorzugt
wird aber eine unmittelbare Betätigung direkt mit wenigstens einem der Finger, dem
Daumen oder einem anderen Teil der Hand bewirkt. Darüber hinaus ist es auch möglich,
den Auslöser durch Druck gegen oder durch einen Schlag gegen eine Wand, einen Gegenstand
oder auch gegen einen Angreifer zu betätigen. So ist ein Alarmfall auch bei einer
direkten Verteidigung gegen einen Angreifer oder bei einem Sturz direkt auslösbar.
[0020] Ein Alarmsystem im Sinne der vorliegenden Erfindung ist insbesondere elektrisch oder
auch elektronisch betrieben bzw. weist wenigstens teilweise elektrische oder elektronische
Bauteile auf.
[0021] Im Sinne der vorliegenden Erfindung ist das Alarmsystem dazu geeignet und ausgebildet
sich in einem Alarmfall durch Betätigung des Auslösers vor Ort bemerkbar zu machen,
um potentielle Angreifer zu vertreiben und/oder auch Hilfe zu rufen. Ein Benutzer
kann einen Alarmfall z. B. in einer Gefahrensituation oder auch in einer Situation
auslösen, welche lediglich als bedrohlich empfunden wird.
[0022] Das Alarmsystem eignet sich neben der Benutzung für sportliche Aktivitäten und Jogger
und insbesondere Joggerinnen auch für ältere und kranke Menschen, um schnell Hilfe
in einer Gefahrensituation anzufordern oder sich bemerkbar zu machen. Darüber hinaus
eignet sich das Alarmsystem auch für Menschen, die beispielsweise abends oder nachts
allein unterwegs sind und sich dabei sicher fühlen wollen.
[0023] Vorzugsweise umgibt die Tragvorrichtung beim bestimmungsgemäßen Tragen wenigstens
zwei Mittelhandknochen einer Hand eines Benutzers bzw. eines Joggers beidseitig auf
der Handinnenfläche und dem Handrücken wenigstens abschnittsweise und/oder zum Teil.
[0024] Das Alarmsystem kann neben dem Alarmgerät über weitere Zusatzgeräte wie zum Beispiel
ein Haargummigerät oder ein Kopflampengerät oder ein anderes Zusatzgerät verfügen.
Diese können im Alarmfall weitere Funktionen übernehmen, die an anderer Stelle detailliert
werden.
[0025] In einer bevorzugten Weiterbildung umschließt die Tragvorrichtung die Mittelhand
des Benutzers vollumfänglich und insbesondere vollständig. Dadurch wird insbesondere
der verliersichere Halt des Alarmsystems an der Hand unterstützt. Dadurch wird einem
möglichen Verrutschen der Tragvorrichtung beim Joggen oder auch bei zum Beispiel schnellen
Bewegungen der Hand oder Greifbewegungen vorgebeugt. Die Tragvorrichtung kann dadurch
insbesondere auch eine Schutzfunktion vor Verletzungen oder bei Stürzen übernehmen.
Sie liegt dicht und in der Regel fest an der Hand des Benutzers an, weshalb keine
Relativbewegung auftritt. Dabei ist die Tragvorrichtung vorzugsweise schmaler als
die Mittelhand, kann aber sogar breiter ausgebildet sein. So wird eine Schutzfunktion
unterstützt und/oder ein Halt an der Mittelhand gefördert.
[0026] Vorzugsweise umfasst die Tragvorrichtung des Alarmsystems wenigstens teilweise ein
flexibles Material. Die Tragvorrichtung kann Stoffe, Leder, elastische Kunststofffasern
oder auch natürliche vorkommende Materialien umfassen. Die Aufzählung ist nicht abschließend.
Dadurch kann sich die Tragvorrichtung bevorzugt der Kontur der Hand des Benutzers
anpassen. Bevorzugt sind Reflektoren an der Tragvorrichtung angeordnet und/oder die
Tragvorrichtung kann selbst auffällige Farben und insbesondere vorzugsweise Reflektoren
aufweisen. Dadurch wird eine visuelle Kenntlichmachung des Joggers unterstützt. Das
ist nicht nur bei Dämmerung oder vollständiger Dunkelheit vorteilhaft. Es wird insbesondere
ein solches Material genutzt, welches mit dem menschlichen Körper und der Haut verträglich
ist. Es könnte auch möglichst unauffällig gestaltet sein.
[0027] In vorteilhaften Ausgestaltungen umfasst die Tragvorrichtung wenigstens ein Schließelement.
Dadurch wird insbesondere der verliersichere Halt der Tragvorrichtung an der Hand
und insbesondere auch ein An- und Ablegen der Tragvorrichtung an der Hand des Benutzers
unterstützt. In bevorzugten Ausgestaltungsvarianten ist das Schließelement als Klettverschluss,
als Druckknopf oder in Form eines Knopfes mit Knopfloch und/oder einer Schnalle und/oder
einer Schleife und/oder einer Schlaufe ausgestaltet und/oder umfasst wenigstens ein
solches Element. Es ist auch denkbar, das Schließelement als Klickverschluss oder
als Hakenverbindung auszuführen. In bevorzugten Weiterbildungen kann das Schließelement
auch wenigstens eine Schnalle, eine Schlaufe und/oder einen Schnellspanner aufweisen
oder umfassen. In eine Schnalle kann insbesondere eine als flexibles Band ausgeführte
Tragvorrichtung eingefädelt werden. Ein schnelles Verändern der Länge zum Spannen
und/oder Abnehmen ist möglich.
[0028] Das Schließelement kann bevorzugt auch an dem Alarmgerät und insbesondere am Gehäuse
des Alarmgeräts angeordnet sein. Dies ist vor allem bei einer flexiblen Tragvorrichtung
von Vorteil. Die flexible Tragvorrichtung kann direkt durch das Schließelement gegenüber
dem Gehäuse des Alarmgeräts gespannt werden. Das Gehäuse mit dem Auslöser ist vorteilhaft
nicht an der Handinnenfläche positioniert.
[0029] In bevorzugten Weiterbildungen weist die Tragvorrichtung wenigstens eine Bandeinrichtung
auf. Dadurch wird der verliersichere Halt und eine Passform der Tragvorrichtung an
der Hand und insbesondere an der Mittelhand des Benutzers unterstützt. Vorzugsweise
umfasst die Tragvorrichtung jeweils nur eine Bandeinrichtung. Die Bandeinrichtung
dient vornehmlich dazu, die Mittelhand des Benutzers möglichst vollumfänglich zu umschließen
und das Alarmgerät mit dem Auslöser an der Innenhandfläche zu fixieren. Eine Bandeinrichtung
kann sich vorteilhaft der Kontur der Hand anpassen und den verliersicheren Halt unterstützen.
Die Bandeinrichtung kann wiederum als elastisches Element und/oder als elastisches
Band ausgeführt sein und/oder ein solches Element oder Band umfassen. Dadurch wird
eine (gute) Formbarkeit der Tragvorrichtung und eine Anpassung an eine Kontur der
Hand erreicht. Weiter kann das elastische Band als Gummiband oder als Gummizug ausgebildet
sein oder wenigstens ein Gummiband und/oder einen Gummizug umfassen. Vorzugsweise
umfasst die Bandeinrichtung wenigstens einen geringfügig elastischen Abschnitt oder
besteht aus aus einem geringfügig elastischen Material. Beispielsweise kann die Bandeinrichtung
um 2% oder 5% gedehnt werden.
[0030] Möglich ist es auch, dass die Tragvorrichtung wenigstens eine oder genau eine Bügeleinrichtung
aufweist. Die Bügeleinrichtung wird insbesondere an der Hand durch Klemmen gehalten
und/oder kann den Halt des Alarmgeräts an der Innenhand unterstützen.
[0031] Es ist möglich, dass die Bandeinrichtung ein Gewebe und/oder ein elastisches Gewebeband
umfasst. Wenn die Bandeinrichtung ein Gewebe umfasst, liegt das Gewebe vorzugsweise
nahtlos an der Haut des Benutzers an. Das bedeutet, dass vorzugsweise keine Naht direkt
in Kontakt mit der Haut eines Benutzers kommt. Das ist vorteilhaft, da z. B. bei einem
Marathonlauf schon Nähte einer Kleidung zu kleinen Hautverletzungen oder Hautabschürfungen
führen können. Das wird zuverlässig vermieden, wenn an der Haut keine Naht anliegt.
[0032] In bevorzugten Ausgestaltungen wird die Bandeinrichtung im Wesentlichen oder vollständig
aus einem textilen Gewebe gebildet. Das textile Gewebe bzw. Textilgewebe kann schlauchförmig
ausgebildet sein. Besonders vorteilhaft ist das Textilgewebe elastisch, sodass ein
besonders guter Halt an der Mittelhand erreicht wird. Das Textilgewebe kann insbesondere
über ein Schließelement an das Alarmgerät angeschlossen sein oder das Alarmgerät im
Inneren aufnehmen oder daran angeordnet sein. Das Gewebe kann aus einem oder mehreren
Materialien bestehen bzw. auch mehrere Materialien umfassen.
[0033] In einer bevorzugten Weiterbildung beinhaltet die Bügeleinrichtung wenigstens einen
U-förmigen und/oder V-förmigen und/oder einen O-förmigen Bügel. Der Bügel umschließt
die Mittelhand des Benutzers wenigstens auf der Innenseite oder der Außenseite der
Mittelhand teilweise. Durch den Bügel wird der verliersichere Halt an der Hand des
Benutzers gefördert. Die Bügel können hierbei insbesondere aus einem metallischen
Material und/oder einem Kunststoff und/oder einem elastischen Material ausgeführt
sein. Es werden insbesondere solche Werkstoffe genutzt, die mit dem menschlichen Körper
und der Haut verträglich sind.
[0034] In einer vorteilhaften Ausgestaltung umfasst die Bügeleinrichtung wenigstens zwei
über wenigstens ein Gelenk verbundene Bügel. Dadurch wird eine Anpassung der Form
auch bei starrer Ausführung der Bügel erreicht, sodass sich die Bügeleinrichtung der
Kontur der Mittelhand des Benutzers anpassen kann und die Lage der Tragvorrichtung
an der Mittelhand des Benutzers fixiert.
[0035] In einer vorteilhaften Ausgestaltung ist das Alarmgerät wenigstens teilweise an der
Tragvorrichtung aufgenommen, insbesondere bevorzugt wenigstens teilweise befestigt,
besonders bevorzugt wenigstens teilweise darin integriert. Das Alarmgerät kann insbesondere
wenigstens teilweise in die Tragvorrichtung eingebettet und/oder eingelassen und/oder
eingenäht und/oder eingeführt und/oder wenigstens teilweise von der Tragvorrichtung
umschlungen sein.
[0036] Die Verbindung zwischen dem Alarmgerät und der Tragvorrichtung ist insbesondere lösbar
ausgeführt. So ist vor allem vorteilhaft eine einfache Wartung und Reinigung des Alarmgeräts
möglich.
[0037] Das Alarmgerät kann zum Beispiel in bevorzugten Ausgestaltungen in die Tragvorrichtung
eingenäht sein. Dadurch wird ein sicherer Halt des Alarmgeräts an der Tragvorrichtung
ermöglicht. Das Alarmgerät kann auch mit der Tragvorrichtung verklebt sein. So kann
das Alarmgerät bei Wartung oder Austausch einfach von der Tragvorrichtung wieder gelöst
werden. Das Alarmgerät kann auch insbesondere mit der Tragvorrichtung wenigstens teilweise
verschraubt, insbesondere vernietet werden. In diesen Ausführungen wird ein fester
Halt, insbesondere ein ohne Weiteres unlösbarer Halt, zwischen der Tragvorrichtung
und dem Alarmgerät erreicht. Insbesondere wird eine lösbare Verbindung auch durch
eine Lasche oder Schnalle erzeugt, durch welche ein flexibles Gewebeband als Tragvorrichtung
durchgeführt und verspannt wird, wie beispielsweise bei einem Rucksack.
[0038] In dem Gehäuse des Alarmgeräts sind bevorzugt alle elektrischen bzw. elektronischen
Bauteile beinhaltet bzw. aufgenommen und vor einer Beschädigung bei einem Sturz oder
bei einer Gewalteinwirkung geschützt. Dies ist besonders günstig für Leiterplatten,
Platinen, Prozessoren und elektrisch leitende Verbindungen, insbesondere Kabel mit
dünnen Querschnitten, die bei einer Biegebewegung schnell beschädigt werden können.
[0039] Außerdem können alle Komponenten vorteilhaft platzsparend und sicher ein einem gemeinsamen
Gehäuse beinhaltet sein. Das Gehäuse kann dabei besonders bevorzugt in der Handinnenfläche
des Benutzers aufgenommen werden. Das Alarmgerät kann sich dadurch insbesondere sehr
gut an die Form der Innenhandfläche anpassen.
[0040] Gleichzeitig wird der Auslöser vorteilhaft besonders günstig platziert und ist bei
geöffneter Hand frei zugänglich und beim Schließen für wenigstens einige oder sogar
alle Finger erreichbar. Das Alarmgerät ist so einfach an der Tragvorrichtung zu befestigbar.
Ein Wechsel oder auch ein Austausch des Alarmgeräts wird so vorteilhaft ermöglicht.
[0041] Es ist denkbar, dass der Auslöser über ein kurzes Kabel mit dem Alarmgerät verbunden
ist. Die zweiteilige Ausführung zeichnet sich insbesondere als platzsparend und variabel
in der Anordnung aus. Dabei ist eine Entfernung zwischen Alarmgerät und Auslöser von
vorzugsweise maximal 20 cm, insbesondere maximal 10 cm, vorgesehen.
[0042] Das Alarmgerät kann insbesondere so vorteilhaft an der Tragvorrichtung angeordnet
sein, dass der Auslöser nur mittelbar, bzw. indirekt, betätigbar ist. Dies kann beispielsweise
durch Ausübung von Druck auf das Gehäuse geschehen. Das Alarmgerät kann in diesem
Fall bevorzugt auch dadurch betätigt werden, dass das Gehäuse gegen einen anderen
Gegenstand oder ein anderes Körperteil gedrückt wird wie beispielsweise den eigenen
Körper oder auch den Körper eines Angreifers oder gegen einen Gegenstand.
[0043] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung umfasst das Gehäuse ein wenigstens
teilweise elastisches Material und weist abgerundete Kanten auf. Das Gehäuse kann
wenigstens teilweise aus Kunststoff und/oder Metall, insbesondere aus einem Leichtmetall
wie Aluminium oder Magnesium ausgebildet sein. Vorzugsweise weist das Gehäuse kein
scharfkantiges Element auf. Insbesondere ist das Gehäuse so gestaltet und ausgebildet,
dass bei Bruch des Gehäuses keine scharfkantigen Teile entstehen. Dadurch wird ein
zuverlässiger Schutz vor Verletzungen erreicht.
[0044] In einer bevorzugten Weiterbildung weist das Gehäuse einen maximalen Durchmesser
kleiner als 6 cm oder 5 cm oder 4 cm oder 2,5 cm auf. Durchmesserkleiner 2 cm oder
kleiner 1,5 cm sind möglich. Eine maximale Höhe des Gehäuses ist insbesondere kleiner
2 cm und vorzugsweise kleiner 1,5 cm und auch kleiner 1,25 cm oder kleiner 1 cm. Eine
maximale Höhe des Gehäuses von 8 mm oder weniger als 7 mm oder 6 mm oder 5 mm oder
sogar 4 mm ist auch möglich. Der Auslöser erstreckt sich vorzugsweise über einen wesentlichen
Teil der Oberfläche der Oberseite des Gehäuses. Die Fläche des Auslösers ist insbesondere
größer als 1 und vorzugsweise größer als 1,5 oder 2 Quadratzentimeter.
[0045] Somit weisen Gehäuse und insbesondere der Auslöser derartige Abmessungen auf, dass
eine Beeinträchtigung der Bewegungsfreiheit bei sportlichen Aktivitäten minimal ist,
insbesondere ausgeschlossen wird. Außerdem gestaltet sich die Ausbildung der Verbindung
zwischen Tragvorrichtung und Alarmgerät besonders einfach.
[0046] Das Gehäuse ist vorteilhaft wenigstens teilweise der Innenhandfläche eines Menschen
bzw. eines Benutzers nachempfunden. So kann eine besonders gute Aufnahme und insbesondere
ein guter und insbesondere sicherer Halt ohne Verrutschen in der Innenhandfläche ermöglicht
werden.
[0047] In vorteilhafter Ausgestaltung des Alarmgeräts erstreckt sich der Auslöser über einen
wesentlichen Teil wenigstens einer Oberfläche der Oberseite des Gehäuses, insbesondere
über wenigstens 25% oder 50% der Oberfläche der Oberseite des Gehäuses und vorzugsweise
über mehr als 75% der Oberfläche der Oberseite. Dadurch wird eine besonders einfache
Handhabung und auch Betätigung im Alarmfall gewährleistet.
[0048] Besonders bevorzugt ist der Auslöser als mechanisches Element ausgeführt oder umfasst
wenigstens ein solches. Insbesondere kann der Auslöser einen Taster, bevorzugt ausgeführt
als Knopf und/oder ein Berührungselement umfassen. Ein Berührungselement ist bevorzugt
als induktives oder kapazitives Element ausgeführt. Dadurch ist der Auslöser besonders
robust und widerstandsfähig gegen äußere Einflüsse ausführbar. Mechanische Elemente
und Berührungselemente sind insbesondere unempfindlich gegenüber Schmutz und Dreck.
Außerdem kann das Alarmgerät wasserabweisend und vorzugsweise wasserdicht ausgeführt
werden. Dabei kann die Betätigung des Auslösers durch einmaligen Druck des mechanischen
Tasters oder durch Berührung des Berührelements erfolgen. Es ist weiter vorstellbar,
das Gerät derart auszuführen, dass es vollständig gegen Wasser abdichtet. Das Alarmgerät
und/oder die Tragvorrichtung können auch zum Schutz vor Verschmutzungen, insbesondere
möglicherweise auch aus hygienischen Gründen, in eine Schutzhülle aus z. B. Silikon
eingebettet sein. Bevorzugt kann das Alarmgerät eine abnehmbare Schutzhülle umfassen.
[0049] Weiter ist in diesem Zusammenhang auch eine Betätigung in Form einer Totmannschaltung
denkbar, bei der der Auslöser in regelmäßigen Abständen betätigt werden muss, um den
Alarmfall nicht auszulösen.
[0050] Vorzugsweise ist das Alarmgerät wenigstens an der Unterseite des Gehäuses konvex
ausgebildet. Vorzugsweise liegt das Alarmgerät im bestimmungsgemäßen Gebrauch wenigstens
an der Unterseite flächig an der (konvexen) Handinnenfläche des Benutzers an. Besonders
bevorzugt beträgt ein minimaler Rundungsradius an der Unterseite des Alarmgerätes
zu den Seiten- und Endflächen hin wenigstens 5 mm und insbesondere wenigstens 7 mm
oder auch 10 mm. Ein minimaler Rundungsradius von 5 mm gewährleistet eine angepasste
Formgebung und eine ideale Anpassung an die Handinnenfläche eines Benutzers. Scharfe
Übergänge oder scharfe Kanten werden vermieden. Auch ein gestufter Übergang mit vielen
kleinen Stufen (mehr als 5 oder 10) kann als kontinuierlicher Übergang mit einem durchschnittlichen
Rundungsradius angesehen werden.
[0051] In wenigstens einer vorteilhaften Weiterbildung weist auch der Auslöser eine konvexe
und nach außen gewölbte Kontur auf. Besonders vorteilhaft kann der Auslöser durch
mehrere oder alle Finger betätigt werden. Vorteilhaft ist eine mögliche Betätigung
des Auslösers mit dem Daumen.
[0052] Vorzugsweise kann das Alarmgerät an dem Handgelenk des Benutzers gesichert werden.
Insbesondere kann dazu eine Handschlaufe eingesetzt werden, die insbesondere um das
Handgelenk des Benutzers gelegt werden kann. Damit wird das Alarmgerät verliersicher
gehalten. Besonders bevorzugt ist die Weite der Handschlaufe durch ein separates Einstellelement
verstellbar. So kann die Schlaufenweite bevorzugt an die Breite der Hand und des Handgelenks
angepasst werden.
[0053] In wenigstens einer vorteilhaften Weiterbildung weist das Alarmgerät wenigstens einen
Auslöser auf, welcher als Seilzugschalter ausgebildet ist. Der Seilzugschalter kann
in das Alarmgerät integriert oder daran vorhanden sein. Das Seil des Seilzugschalters
ist insbesondere als Handschlaufe um ein Handgelenk des Benutzers tragbar. Vorzugsweise
wird beim Abziehen der Handschlaufe, der Tragvorrichtung und/oder des Alarmgeräts
von der Hand des Benutzers der Seilzugschalter betätigt. So kann ein Alarmfall ausgelöst
werden, auch wenn der Benutzer den Auslöser nicht selbst aktiv betätigt.
[0054] Vorzugsweise umfasst das Alarmsystem wenigstens eine Steuerungseinheit, die zur Steuerung
des Alarms vorgesehen und ausgebildet ist. Die Steuerungseinheit kann als Microcontroller
mit einer Steuerungssoftware ausgebildet oder fest verdrahtet sein. Darüber hinaus
kann die Steuerungseinheit auch ein Programm und/oder eine App umfassen, welche auf
einem externen Gerät, wie beispielsweise einem Mobilfunkgerät, und insbesondere einem
Mobiltelefon oder besonders bevorzugt einem Smartphone oder einer Smartwatch installierbar
und auch von dort ausführbar ist. Vorteilhaft ist die Steuerungseinheit dazu vorgesehen
und ausgebildet, die einzelnen Funktionen des Alarmsystems durch die Steuerungseinheit
zu koordinieren und durchzuführen und insbesondere auszuführen.
[0055] Vorzugsweise umfasst das Alarmsystem ein Mobilfunkgerät als Mobilfunkeinheit mit
wenigstens einer Akustikeinheit und/oder wenigstens einer Videoeinheit, wobei das
Mobilfunkgerät über die Funkverbindung drahtlos mit der Datenschnittstelle des Alarmgeräts
gekoppelt ist.
[0056] Besonders bevorzugt wird bei Betätigung des Auslösers (unmittelbar) der Alarmfall
ausgelöst und es wird wenigstens ein Alarmsignal an das Mobilfunkgerät ausgegeben.
[0057] Insbesondere ist das Mobilfunkgerät dazu ausgebildet und eingerichtet, nach Erhalt
eines Alarmsignals über die Datenschnittstelle (vorzugsweise unmittelbar und direkt)
eine Videoaufzeichnung und/oder eine Tonaufzeichnung auf dem Mobilfunkgerät zu starten.
[0058] Die Datenschnittstelle des Alarmgeräts kann auch zum direkten Aufbau einer Verbindung
mit einer Mobilfunkeinheit oder einem entfernten Mobilfunkgerät geeignet sein. Die
Datenschnittstelle des Alarmgeräts kann auch zu einer Verbindung mit einem Zusatzgerät
geeignet sein. Dadurch wird die Kommunikation zwischen dem Alarmgerät und dem Zusatzgerät
und/oder dem Mobilfunkgerät ermöglicht bzw. eine Datenverbindung aufgebaut.
[0059] In einer vorteilhaften Ausgestaltung verfügt die Datenschnittstelle wenigstens über
eine Sendeeinheit und wenigstens eine Empfangseinheit und insbesondere wenigstens
eine Sende- und Empfangseinheit zum Senden und/oder Empfangen von Daten. Insbesondere
eignet sich die Datenschnittstelle dadurch vorteilhaft, um das Alarmgerät über eine
Steuerungssoftware zum Beispiel in Form einer App mit dem Mobilfunkgerät zu koppeln.
Insbesondere erfolgt bei Betätigung des Auslösers im Alarmfall die Übertragung an
das Mobilfunkgerät.
[0060] Die Steuerungssoftware ist vorteilhaft in der Steuerungseinheit beinhaltet und/oder
stellt wenigstens einen Bestandteil der Steuerungseinheit dar.
[0061] Besonders vorteilhaft wird die Datenschnittstelle kabellos ausgeführt und kann insbesondere
als Bluetooth-Schnittstelle, ZigBee-Schnittstelle, ANT+-Schnittstelle und/oder Infrarot-Schnittstelle
und/oder GPS-Schnittstelle ausgebildet sein oder wenigstens eine solche umfassen.
Die Datenschnittstelle kann auch eine kabelgebundene oder optische Schnittstelle umfassen.
[0062] In bevorzugten Weiterbildungen ist das Mobilfunkgerät dazu ausgebildet und eingerichtet,
nach Erhalt eines Alarmsignals von dem Alarmgerät über die Datenschnittstelle eine
Verbindung mit einer Notrufzentrale und/oder mit vorher abgespeicherten und veränderbaren
Kontakten aufzubauen. Dabei kann auch eine automatische nacheinander erfolgende Benachrichtigung
von verschiedenen Kontakten erfolgen. Nach erfolglosem Verbindungsversuch mit 1, 2
oder einer vorbestimmten Anzahl von Kontakten kann eine Notrufzentrale automatisch
kontaktiert werden.
[0063] Das Mobilfunkgerät ist vorzugsweise dazu ausgebildet und eingerichtet, die Verbindung
erst nach einer Wartezeit aufzubauen. Die Wartezeit kann fest eingestellt sein, kann
aber auch voreingestellt und veränderbar sein.
[0064] In wenigstens einer vorteilhaften Weiterbildung ist das Alarmsystem, das Alarmgerät
und/oder das Mobilfunkgerät bzw. die Steuerungseinheit dazu ausgebildet und geeignet,
eine mehrfache und unmittelbar hintereinander erfolgende Betätigung des Auslösers
zu erkennen. In besonders bevorzugten Ausgestaltungen wird bei einer Mehrfachbetätigung
des Auslösers unmittelbar eine Verbindung zu einem Kontakt und/oder der Notrufzentrale
aufgebaut. Unter einer Mehrfachbetätigung des Auslösers wird eine mehrfache Betätigung
in einem kurzen Zeitraum verstanden, z. B. (mehr als) das dreimalige Betätigen innerhalb
von 3 oder 5 Sekunden. Das mehrmalige Betätigen kann ein Zeichen für eine Gefährdung
des Benutzers sein.
[0065] Insbesondere eine mehrfache und jeweils kurzzeitig zeitversetzte erfolgende Betätigung
(Mehrfachbetätigung) des Auslösers wird durch die Steuereinheit erkannt. Darüber hinaus
ist es auch möglich, dass die Steuerungseinheit dazu geeignet und ausgebildet ist,
darüber hinaus eine zeitliche Länge der Betätigung des Auslösers zu erfassen. Dadurch
kann zum Beispiel eine Mehrfachauslösung eines Alarms verhindert werden.
[0066] Es ist möglich, eine Mehrfachauslösung zur Steuerung des Alarmsystems zu nutzen.
Es kann zum Beispiel möglich sein, durch eine Folge von Betätigungen bestimmte vordefinierte
Alarmfälle auszulösen oder das Alarmsystem durch eine bestimmte Bedienfolge (z.B.
lang-kurz-lang) nach einem Alarmfall wieder zurückzusetzen.
[0067] Andere Betätigungen sind möglich, insbesondere um über die Datenschnittstelle angeschlossene
Geräte wenigstens teilweise zu steuern. So wäre es grundsätzlich denkbar, über eine
Folge von Betätigungen Anrufe eines Mobiltelefons anzunehmen oder auch Lieder einer
Musik-App oder eines Audioplayers weiterzuschalten und/oder die Lautstärke eines verbundenen
Kopfhörers zu verändern. Darüber hinaus können beispielsweise vorhandene oder auch
angeschlossene Videoeinheiten und/oder eine Akustikeinheit manuell angesteuert und
insbesondere eine Video- und/oder Tonaufnahme gestartet werden.
[0068] Besonders bevorzugt wird das Alarmsystem nur für Alarmsignale oder den Einsatz bei
Alarmfällen verwendet.
[0069] Vorzugsweise ist das Alarmsystem dazu ausgebildet und eingerichtet, bei Betätigung
des Auslösers eine Benachrichtigung per SMS und/oder per Email und/oder per Messenger
zu vorher abgespeicherten und veränderbaren Kontakten zu veranlassen. Dabei kann die
Benachrichtigung unterschiedliche Daten umfassen. Zum Beispiel aktuelle Positionsdaten,
die bei Betätigung des Auslösers (oder zuvor) mittels eines GPS-Empfängers ermittelt
wurden. Falls keine aktuellen GPS-Positionsdaten vorliegen, kann auf zuvor ermittelte
Positionsdaten oder auf die Daten einer Funknetzzelle zurückgegriffen werden.
[0070] Insbesondere ist das Alarmsystem dazu ausgebildet und eingerichtet, unmittelbar nach
Betätigung des Auslösers ein Warntonsignal auszugeben und eine Datenaufzeichnung mit
Audio- und/oder Videodaten zu starten und in einem internen Speicher oder externen
Speicher (lokal und/oder entfernt) abzuspeichern. Vorzugsweise werden die aufgezeichneten
Daten unmittelbar auch auf einem Cloudspeicher im Internet abgelegt.
[0071] Vorzugsweise umfasst das Alarmsystem eine Filtereinrichtung, mit welcher bei der
Datenaufzeichnung das Warntonsignal (wenigstens zum Teil und vorzugsweise überwiegend)
herausfilterbar ist oder herausgefiltert wird. Die Filterung kann auch nach der Aufzeichnung
der Aufnahme durchgeführt werden. Die Filterung kann auch später durch einen besser
ausgestatteten Computer durchgeführt werden, der ein noch besseres Ergebnis erzielen
kann. Vorzugsweise wird bei der Datenaufzeichnung das akustische Signal (jeweils)
wenigstens zweifach gespeichert, nämlich einmal eine ungefilterte Version, um eine
möglichst unverfälschte Version zu sichern, und eine gefilterte Version, welche beim
direkten Abhören eine bessere Verständlichkeit ermöglicht.
[0072] Besonders bevorzugt ist das Alarmsystem dazu ausgebildet und eingerichtet, bei dem
Verlust einer Datenverbindung zwischen dem Alarmgerät und der Mobilfunkeinheit bzw.
dem (lokalen) Mobilfunkgerät einen Alarmfall auszulösen. Vorzugsweise wird ein Alarmfall
ausgelöst, wenn ein Erhöhen der Bewegungsgeschwindigkeit des Benutzers über physisch
mögliche Werte hinaus erfasst wird. Vorzugsweise wird in wenigstens einem dieser Fälle
unmittelbar einen Alarmfall ausgelöst und es wird ein Warntonsignal ausgegeben und
es wird eine Datenaufzeichnung mit Audio- und/oder Videodaten gestartet. Die Daten
werden in einem internen Speicher und/oder externen Speicher abgespeichert.
[0073] Vorzugsweise kann das Alarmsystem und insbesondere das Alarmgerät wenigstens eine
Akustikeinheit umfassen. Die Akustikeinheit ist insbesondere dazu eingerichtet und
ausgebildet, nach dem Betätigen des Auslösers ein Umgebungsgeräusch aufzunehmen und
über die Datenschnittstelle zu übertragen. Das Alarmgerät weist vorzugsweise wenigstens
eine Tonausgabeeinheit auf und ist dazu eingerichtet und ausgebildet, nach dem Betätigen
des Auslösers insbesondere unmittelbar und direkt ein Warntonsignal auszugeben.
[0074] Insbesondere weist das Alarmsystem ebenfalls eine Videoeinheit auf. Die Akustikeinheit
kann insbesondere teilweise eine Sirene zur Abgabe wenigstens eines lauten Warntons
sowie wenigstens einen Lautsprecher in Verbindung mit wenigstens einem Mikrofon umfassen.
Die Videoeinheit kann wenigstens eine Kamera umfassen. Die Videoeinheit umfasst vorteilhaft
auch wenigstens eine Lichtquelle, wie eine Lampe oder eine LED. Beide Einheiten (Akustik
und Video) können bevorzugt an dem Alarmgerät selbst angeordnet, insbesondere integriert
sein. Es ist möglich, dass eine Einheit oder beide Einheiten insbesondere wenigstens
teilweise an einem Zusatzgerät, wie einem Haargummigerät und/oder einem Kopflampengerät
angeordnet oder zumindest teilweise darin integriert sind.
[0075] Weiter können auch vorhandene Videoeinheiten und/oder Akustikeinheiten aus einem
gekoppelten Mobilfunkgerät und/oder einem Zusatzgerät in das Alarmsystem integriert
werden und insbesondere für die Zwecke des Alarmsystems genutzt werden. Dadurch ist
es insbesondere durch Betätigung des Auslösers möglich, die Akustikeinheit und insbesondere
die Videoeinheit anzusteuern und Aufnahmen zu veranlassen.
[0076] In einer vorteilhaften Ausgestaltungsvariante weist das Alarmgerät inklusive der
Tragvorrichtung ein maximales Gewicht von bevorzugt weniger als 200 Gramm oder weniger
als 150 Gramm und insbesondere weniger als 100 Gramm, insbesondere von maximal 75
Gramm und besonders bevorzugt von maximal 60 Gramm oder 50 Gramm auf.
[0077] Es ist vorteilhaft, wenn das Alarmgerät ohne Tragvorrichtung ein Gewicht von maximal
80 Gramm und insbesondere maximal 50 Gramm aufweist. Ein Gewicht von weniger als 40
Gramm oder weniger als 30 Gramm oder 15 Gramm ist möglich. Durch das geringe Gewicht
wird die Bewegungsfreiheit des Benutzers bei sportlichen Aktivitäten und insbesondere
beim Joggen nicht eingeschränkt. Der Benutzer wird nicht durch ein hohes Gewicht an
der Hand beeinträchtigt. Das Alarmgerät weist dadurch vorteilhaft eine geringe Trägheit
auf, sodass der Benutzer vor allem beim Joggen nicht gestört oder behindert wird.
Bei Bewegungen der Hände, insbesondere der Arme, beim Laufen oder bei sonstiger sportlicher
Aktivität wird das Alarmgerät nicht als störend empfunden. Somit kann das Alarmgerät
vorteilhaft über einen langen Zeitraum und insbesondere bei ausgedehnten Joggingtouren
in der freien Natur getragen werden, zum Beispiel auch bei einem Marathon.
[0078] In einer vorteilhaften Ausgestaltungsvariante wird durch die Betätigung des Auslösers
ein Alarmfall initiiert und wenigstens ein Alarmsignal, das insbesondere durch das
Alarmgerät, besonders bevorzugt durch das Mobilfunkgerät ausgegeben und insbesondere
weitergeleitet werden kann. In einer besonders bevorzugten Weiterbildung wird das
Alarmsignal unmittelbar nach der Betätigung bzw. der Auslösung des Alarms ausgegeben.
Es ist möglich, dass das Alarmgerät und insbesondere das Mobilfunkgerät eine Rückmeldung
an den Benutzer in Form einer mechanischen Schwingung, insbesondere durch Vibrieren
zurückgibt. Hierfür kann das Alarmgerät eine separate Vibrationseinheit umfassen,
welche für die Benutzer spürbare Schwingungen erzeugt.
[0079] Besonders bevorzugt wird direkt nach der Betätigung bzw. der Auslösung des Alarms
wenigstens ein (insbesondere sehr lautes) Tonsignal mit einem Schalldruck wenigstens
größer als 70 dB und vorzugsweise größer als 80 db oder größer als 90 dB und insbesondere
größer als 100 dB oder 120 dB ausgegeben. Das Tonsignal kann grundsätzlich bei beliebigen
Frequenzen ausgegeben werden. Vorteilhaft können Angreifer so in die Flucht geschlagen
werden. Das Tonsignal kann von einer Akustikeinheit in dem oder an dem Alarmgerät
oder auch von einer Akustikeinheit an dem Mobilfunkgerät ausgegeben werden.
[0080] Das Tonsignal wird vorzugsweise in wenigstens einem definierten Frequenzspektrum
abgestrahlt. Das heißt, dass die Frequenzen des Tonsignals genau vorgegeben sind bzw.
sich ergeben. So kann das Tonsignal bei einer gleichzeitigen Tonaufnahme vorteilhaft
herausgefiltert werden und es kann z.B. eine Analyse oder Erkennung einer Stimme eines
Angreifers auch im Nachhinein erfolgen.
[0081] Vorzugsweise wird ein Tonsignal in wenigstens einem begrenzten Frequenzband eingesetzt.
Bevorzugt ist ein Frequenzband mit einer Frequenzbreite (Halbwertsbreite) kleiner
2000 Hz oder kleiner 1500 Hz oder kleiner 1000 Hz. In bevorzugten Ausgestaltungen
ist die Halbwertsbreite kleiner 800 Hz oder kleiner 500 Hz. In allen Ausgestaltungen
ist die Halbwertsbreite vorzugsweise kleiner als 25% und insbesondere kleiner 15%
oder kleiner 10% einer mittleren Frequenz des jeweiligen Frequenzbandes.
[0082] In bevorzugten Ausgestaltungen wird wenigstens ein Frequenzband oberhalb von 2,5
kHz und insbesondere oberhalb von 3 kHz eingesetzt. In bevorzugten Ausgestaltungen
werden Signaltöne mit einem Frequenzband mit einer zentralen Frequenz zwischen 2,5
kHz und 8,0 kHz eingesetzt.
[0083] In einer konkreten Ausgestaltung wird ein Tonsignal mit einer mittleren Frequenz
eines Frequenzbandes von 5 kHz (oder 4 oder 6 kHz) und mit einer Halbwertsbreite kleiner
1000 Hz oder 1500 Hz eingesetzt.
[0084] Möglich ist nicht nur ein kontinuierliches Tonsignal, sondern auch ein getaktetes
mit einer vorbestimmten oder einstellbaren Frequenz von z.B. 1 Hz oder 2 Hz oder 3
Hz. Durch ein getaktetes Signal kann noch mehr Aufmerksamkeit erzeugt werden.
[0085] Möglich sind auch zwei Signaltöne unterschiedlicher Frequenz, die gleichzeitig oder
nacheinander getaktet ausgegeben werden. Z. B. kann abwechselnd ein Tonsignal mit
einer Frequenz von 4 kHz oder 5 kHz und 6 kHz ausgegeben werden.
[0086] In allen Ausgestaltungen ist es besonders bevorzugt, dass die Ausgabe des Tonsignals
und eine Ton- und/oder Videoaufzeichnung gleichzeitig erfolgen. Das Tonsignal kann
mit aufgezeichnet werden. Es ist auch möglich, dass das Tonsignal bei der Aufnahme
herausgefiltert wird. Ein Herausfiltern ist auch nachträglich möglich. Für eine Übertragung
des aufgenommenen Tons ist es vorteilhaft, das Tonsignal wenigstens weitgehend herauszufiltern,
um einem entfernten Zuhörer ein direktes besseres Verständnis der Situation zu ermöglichen.
[0087] In einfachen Fällen kann der Frequenzbereich der Aufnahme (auch Tonaufnahme genannt)
begrenzt werden. So kann zum Beispiel die Aufnahme auf einen vordefinierten Frequenzbereich
eingeschränkt werden, so z. B. auf den klassischen Telefonfrequenzbereich von 300
Hz bis 3400 Hz.
[0088] Vorzugsweise wird das Tonsignal durch einen Piezo-Schallerzeuger ausgegeben.
[0089] Besonders bevorzugt ist das oder wenigstens ein Alarmsignal aus einer Gruppe von
Alarmsignalen entnommen, welche Funksignale, Tonsignale, Lichtsignale, Videosignale
und Audiosignale umfasst. In einer vorteilhaften Ausgestaltungsvariante wird ein Audiosignal,
insbesondere zumindest teilweise bestehend aus einem Tonsignal wie einem lauten Alarmton
und/oder einem Sirenenton bei Betätigung zunächst am Alarmgerät selbst und/oder an
einem damit gekoppelten oder damit verbundenen Zusatzgerät ausgegeben. Weiter kann
insbesondere vorteilhaft direkt eine Aufnahme von Video- und Audiosignalen veranlasst
werden. Die Aufnahme (Ton- und/oder Videoaufnahme) wird bevorzugt wenigstens lokal
gespeichert und/oder als Funksignal an ein über die Datenschnittstelle verbundenes
Mobilfunkgerät und/oder andere Zusatzgeräte übermittelt.
[0090] Vorzugsweise wird die Videoaufzeichnung und/oder die Tonaufzeichnung wenigstens teilweise
durch ein über die Datenschnittstelle verbundenes Mobilfunkgerät unmittelbar oder
mit einem vorgebbaren Zeitversatz nach der Betätigung des Auslösers durch die Steuerungseinheit
veranlasst, bzw. ist über die Datenschnittstelle veranlassbar. Dadurch müssen Videoeinheit
und Akustikeinheit nicht in das Alarmgerät integriert sein und das Alarmgerät kann
kleinbauender ausgeführt werden. Fehleranfällige elektronische Einheiten müssen außerdem
nicht in das Alarmgerät integriert sein. Insbesondere durch den unmittelbaren Beginn
einer Aufnahme nach dem Betätigen ist es möglich, wichtige Details zum Beispiel eines
Überfalls, wie Stimmen und/oder Aussehen und/oder auch Hintergrundgeräusche festzuhalten
und abzuspeichern. Darüber hinaus kann auch ein zeitversetzter Beginn einer Aufnahme
oder deren Speicherung und Übertragung sinnvoll sein.
[0091] Die Tonaufnahme und/oder Videoaufnahme wird zumindest lokal auf dem Alarmsystem und
vorzugsweise dem Mobilfunkgerät gespeichert. Ein Mobilfunkgerät ist insbesondere als
Mobiltelefon und insbesondere als Smartphone oder Smartwatch ausgebildet bzw. umfasst
wenigstens eines dieser Geräte. Die Aufzählung ist nicht abschließend. Es können auch
weitere andere Geräte, Funkgeräte oder Mobilfunkgeräte umfasst sein.
[0092] Besonders bevorzugt wird bei Betätigung des Auslösers der Aufbau einer Telefonverbindung
mit einer Notrufzentrale und/oder vorher hinterlegten und veränderbaren Kontakten
über das verbundene Mobilfunkgerät durch die Steuerungseinheit veranlasst. Hier ist
wenigstens ein einstellbarer bzw. vorgebbarer Kontakt speicherbar. Die Kontaktaufnahme
wird bei Betätigung des Auslösers veranlasst, bzw. ist bei Betätigung veranlassbar.
[0093] Insbesondere bevorzugt sind zwei, drei oder mehr veränderbare Kontakte in einer Rangfolge
speicherbar, die nacheinander und/oder gleichzeitig kontaktierbar sind. Dadurch wird
sichergestellt, dass der oder die Notfallkontakte, die sich in nächster Nähe befinden
und/oder in diesem Moment erreichbar sind, bevorzugt alarmiert werden. Vor dem Joggen
kann so ein Notfallkontakt vor der sportlichen Aktivität ausgewählt werden, der sich
in bei einem akuten Alarmfall z. B. in der Nähe befindet und/oder zeitlich verfügbar
ist. Vorzugsweise wird im Alarmfall wenigstens eine Verbindung zu einem Kontakt aufgebaut.
Dabei umfasst ein Kontakt wenigstens eine Telefonrufnummer und/oder eine Email-Adresse
und/oder eine Messenger-Adresse und/oder ein anderes Protokoll die bei Auslösung des
Alarms angerufen oder informiert werden.
[0094] In einer bevorzugten Ausgestaltungsvariante ist die Benachrichtigung von hinterlegten
Kontakten zumindest teilweise durch zumindest eines der Elemente der Gruppe, bestehend
aus SMS, Email und Messengernachricht, über die Betätigung des Alarms durch ein verbundenes
Mobilfunkgerät veranlassbar. Dadurch kann die Benachrichtigung der hinterlegten Notfallkontakte
sichergestellt werden, auch wenn diese in dem Moment nicht die Telefonverbindung annehmen
können und/oder nur per Email und/oder SMS und/oder Messenger erreichbar sind.
[0095] Bevorzugt erfolgt die Veranlassung der Benachrichtigung der hinterlegten Kontakte
unmittelbar oder besonders bevorzugt zeitversetzt nach Betätigung des Auslösers. Somit
hat der Jogger bei einer zeitversetzen Benachrichtigung der Notfallkontakte im Alarmfall
entsprechend Zeit, um das System bei unbeabsichtigter Auslösung oder bei Entwarnung
zu deaktivieren. Der Alarmfall wird dadurch aber nicht gelöscht. Bei einer unmittelbaren
Benachrichtigung der Notfallkontakte nach Betätigung des Auslösers ist die Sicherheit
besonders groß.
[0096] In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltungsvariante sind die aktuellen GPS-Positionsdaten,
die insbesondere durch ein Mobilfunkgerät oder Zusatzgerät mit GPS-Empfänger ermittelt
werden können, bei Betätigung des Auslösers z. B. per SMS und/oder Email oder ein
anderes Protokoll übermittelbar. Vorteilhaft ist hier insbesondere, dass die aktuellen
GPS-Positionsdaten per Funksignal übermittelt werden, bzw. übermittelbar sind. Im
Sinne der vorliegenden Anmeldung werden vereinfachend alle Satellitenpositionsdaten
wie Daten über das GPS-System oder Galileo-System oder das Glonass-System oder auch
das Beidou-System etc. als GPS-Daten bezeichnet.
[0097] In einer besonders bevorzugten Variante sind die Aufzeichnungen zumindest teilweise
per Datenverbindung, insbesondere über ein gekoppeltes Mobilfunkgerät, an eine insbesondere
externe Datenbank übertragbar und speicherbar. Die Aufzeichnungen bzw. Aufnahmen können
zudem in wenigstens einem Cloudspeicher abgelegt werden. Der Vorgang wird vorteilhaft
durch die Steuerungseinheit ausgelöst und kontrolliert. So können die Videoaufzeichnung
einer Videoeinheit und eine Tonaufzeichnung einer Akustikeinheit gespeichert werden.
Zumindest teilweise können die Daten der Videoaufzeichnung und der Tonaufzeichnung
auch auf dem Mobilfunkgerät lokal oder auf einem anderen lokalen Gerät gespeichert
werden. Dies ist besonders vorteilhaft, da hierdurch die Speicherung der aufgenommenen
Daten von dem Alarmgerät und einem verbundenen Mobilfunkgerät entkoppelt wird. Die
Speicherung in der Datenbank ermöglicht die Auswertung der aufgezeichneten Daten unabhängig
von Mobilfunkgerät und Alarmgerät.
[0098] Vorzugsweise verfügt das Alarmgerät über wenigstens einen Energiespeicher und insbesondere
wenigstens eine wieder aufladbare Batterie, die das Alarmgerät mit elektrischer Energie
versorgt und dessen Funktion sicherstellt. Der Energiespeicher kann auch als kapazitiver
Speicher und insbesondere als Kondensator ausgeführt sein. Die wieder aufladbare Batterie
kann bei Erreichung der maximalen Anzahl von Ladezyklen ausgetauscht werden. In einer
bevorzugten Ausgestaltungsvariante wird die wieder aufladbare Batterie kontaktlos
durch wenigstens eine Ladestation geladen. Dadurch wird besonders vorteilhaft die
mehrfache und langlebige Nutzung des Alarmgeräts erreicht. Es ist möglich, das Alarmgerät
induktiv durch das Mobilfunkgerät direkt zu laden. Dazu muss das Alarmgerät in der
Nähe von dem oder direkt an dem Mobilfunkgerät positioniert werden.
[0099] Vorteilhaft ist die Steuerungseinheit dazu geeignet und ausgebildet, die Geschwindigkeit
eines Benutzers zu ermitteln und automatisch in Abhängigkeit einer Geschwindigkeitsänderung
einen Alarmfall auszulösen. Hierzu können bevorzugt die ermittelten GPS-Daten eines
GPS-Empfängers eines verbundenen Mobilfunkgeräts ausgewertet werden. Dazu werden vorzugsweise
die GPS-Daten kontinuierlich oder in vorbestimmten Zeitabständen ermittelt und durch
die Steuerungseinheit ausgewertet. Bei Überschreiten eines Schwellwertes einer vorbestimmten
Geschwindigkeitsänderung über einer vorbestimmten Zeitspanne wird vorzugsweise ein
Alarmsignal automatisch ausgelöst. Dazu wird die Geschwindigkeitsänderung bzw. es
werden die dazu herangezogenen Messwerte vorzugsweise gefiltert, um Fehlalarme weitestgehend
auszuschließen.
[0100] Es ist auch möglich, dass das Alarmsystem, insbesondere das Alarmgerät wenigstens
einen Beschleunigungssensor umfasst, um die Änderung der Geschwindigkeit zu erfassen.
So ist es vorteilhaft möglich, festzustellen, wenn ein Benutzer beim Joggen eine unvorhersehbare
und ungewöhnliche hohe Änderung der Geschwindigkeit erfährt. Ein Schwellwert der Geschwindigkeitsänderung
bzw. Beschleunigung kann hierbei manuell oder automatisch auch in Abhängigkeit von
der Outdooraktivität vorgegeben oder eingestellt werden.
[0101] Darüber hinaus ist es auch möglich, dass der Schwellwert der Geschwindigkeitsänderung
aus einer bekannten Historie von vorher bestimmten Geschwindigkeitswerten abgeleitet
wird.
[0102] Besonders bevorzugt ist die Steuerungseinheit dazu geeignet und ausgebildet, einen
Alarmfall auszulösen, wenn die Verbindung des Alarmgeräts über die Datenschnittstelle
zum Beispiel zu einem Mobilfunkgerät abreißt und insbesondere unvorhersehbar getrennt
und/oder unterbrochen wird. Dies kann zum Beispiel der Fall sein, wenn das Alarmgerät
bei einem Angriff von der Hand abgezogen wird. Außerdem liegt dieser Fall vor, wenn
das Mobilfunkgerät entwendet, insbesondere aus der Tasche fällt oder geklaut wird.
[0103] Zweckmäßig ist die Steuerungseinheit dazu vorgesehen und ausgebildet, ein Alarmsignal
aus einem aufgezeichneten Tonsignal herauszufiltern. Vorteilhaft ist es so möglich,
dass bei einem Alarmfall ein lautes Tonsignal ausgebbar ist und gleichzeitig eine
Tonaufzeichnung gestartet wird, bei der das Tonsignal herausgefiltert wird oder herausfilterbar
ist. Dabei ist es vorteilhaft möglich, dass das Tonsignal einen genau vorgegebenen
Frequenzbereich umfasst.
[0104] Dabei liegt der Frequenzbereich des Tonsignals vorteilhaft in einem hörbaren Bereich,
welcher wenigstens überwiegend außerhalb des Frequenzbereichs der menschlichen Sprache
liegt. So können wichtige Informationen über einen Angreifer und einen Tathergang
ermittelt werden. Gleichzeitig ist es möglich, ein Tonsignal zur Abwehr und auch als
Hilferuf auszusehen.
[0105] Weiterhin ist die Erfindung auf ein Verfahren und eine Verwendung des Alarmsystems
ausgerichtet. Das Verfahren wird insbesondere mit einem Alarmsystem durchgeführt,
wie zuvor beschrieben. Das Alarmsystem wird verwendet, um Benutzer beim Joggen und
anderen Outdooraktivitäten das Auslösen eines Alarmfalles zu ermöglichen. Bei dem
Verfahren betätigt ein Benutzer beim Joggen oder anderen Outdooraktivitäten den Auslöser
des Alarmgeräts durch Schließen seiner Hand. Das Alarmgerät ist an der Hand des Benutzers
befestigt. Das Gehäuse des Alarmgeräts liegt insbesondere mit seiner Unterseite an
der Handinnenfläche der Mitteland des Benutzers an. Der Benutzer betätigt durch das
Schließen der Hand den vorzugsweise auf der Oberseite des Alarmgeräts angeordneten
Auslöser, um einen Alarmfall auszulösen. Insbesondere unmittelbar nach dem Betätigen
des Auslösers werden ein Alarmsignal und ein Warntonsignal ausgegeben.
[0106] Weitere Vorteile und Merkmale der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus den Ausführungsbeispielen,
welche im Folgenden mit Bezug auf die beiliegenden Figuren erläutert werden.
[0107] In den Figuren zeigen:
- Figur 1
- eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Alarmsystems;
- Figur 2
- eine schematische Darstellung einer Handinnenfläche mit einer Tragvorrichtung und
einem Alarmgerät eines Alarmsystems;
- Figur 3
- eine schematische Darstellung eines Handrückens mit einer Tragvorrichtung und einem
Alarmgerät nach Figur 2;
- Figur 4
- eine rein schematische perspektivische Draufsicht auf eine Tragvorrichtung und ein
Alarmgerät nach Figur 2 und 3;
- Figur 5
- eine schematische Ansicht einer weiteren Ausführungsform einer Tragvorrichtung und
eines Alarmgeräts; und
- Figur 6
- eine schematische Draufsicht auf ein Alarmgerät; und
- Figur 7
- eine schematische Vorderansicht einer Tragvorrichtung und eines Alarmgeräts nach noch
einem weiteren Ausführungsbeispiel;
- Figur 8
- eine schematische Seitenansicht einer Tragvorrichtung und eines Alarmgeräts nach Figur
7;
- Figur 9
- eine schematische perspektivische Ansicht einer Tragvorrichtung und eines Alarmgeräts
nach Figur 7;
- Figur 10
- eine schematische perspektivische Ansicht einer Tragvorrichtung und eines Alarmgeräts
nach Figur 7 mit einer zusätzlichen Handschlaufe; und
- Figur 11
- eine schematische Ansicht einer Tragvorrichtung und eines Alarmgeräts mit Handschlaufe
nach Figur 10, welche an einer Hand eines Benutzers aufgenommen sind.
[0108] In Figur 1 ist ein erfindungsgemäßes Alarmsystem 1 schematisch dargestellt. Das Alarmsystem
1 umfasst eine Tragvorrichtung 3 und ein hier elektrisches bzw. elektronisches Alarmgerät
4, die von einem hier nicht dargestellten Benutzer 2 bei Outdooraktivitäten und insbesondere
beim Joggen getragen werden. Das Alarmgerät 4 umfasst elektrische Bauteile und Schaltkreise
und ist über eine Datenschnittstelle 29 mit einem Mobilfunkgerät 30 per Funk, hier
in Form einer Bluetooth-Schnittstelle, bidirektional verbunden. Ein nicht konkret
detailliertes Haargummigerät 23 und ein nicht näher detailliertes Kopflampengerät
24 können als Zusatzgeräte vorhanden sein und sind hier nur schematisch dargestellt.
[0109] Das Alarmsystem 1 verfügt über wenigstens einen Auslöser 5, um bei Bedarf einen Alarmfall
auszulösen. In jedem Fall ist hier ein Auslöser 5 an dem Alarmgerät 4 angeordnet und
vorzugsweise unmittelbar darin integriert. Der Auslöser 5 befindet sich im bestimmungsgemäßen
Gebrauch frei innerhalb der Hand 6 und kann durch Schließen der Hand 6 insgesamt oder
auch nur durch geeignete Krümmung eines Fingers 11 oder des Daumens 12 (siehe Figur
2) betätigt werden. Dadurch wird ein Alarmfall ausgelöst.
[0110] Das Alarmgerät 4 ist an der Tragvorrichtung 3 angebracht oder darin integriert. Wenn
das Alarmgerät 4 in die Tragvorrichtung 3 integriert ist, ist es möglich, dass der
Auslöser 5 von außen gar nicht erkennbar ist. Der Auslöser 5 kann von einer Deckschicht
wie z. B. einem Tuch bedeckt sein. Wie in Figur 1 erkennbar, kann der Auslöser 5 einen
großen Teil und gegebenenfalls auch nahezu die vollständige Oberfläche 22a des Gehäuses
22 des Alarmgerätes 4 einnehmen (vgl. Figur 4). Dadurch ist eine Bedienung in allen
Situationen möglich, selbst wenn ein unerwarteter Angriff von hinten auf den Jogger
erfolgt und die Arme sofort festgehalten werden. Ein Benutzer 2 kann nahezu immer
die Hand 6 schließen und somit einen Alarmfall auslösen oder den Auslöser gegen einen
Gegenstand oder den Angreifer drücken.
[0111] Das Gehäuse 22 beinhaltet hier alle elektrischen Komponenten des Alarmgeräts 4. Diese
sind somit besonders sicher vor einer Beschädigung durch eine Gewalteinwirkung von
außen zum Bespiel durch einen Sturz oder bei einem Schlag geschützt. Das Alarmgerät
dient in einfachen Fällen als Auslöser eines Alarmzustandes und veranlasst das Mobilfunkgerät
30 ein Alarmsignal auszugeben. Das Alarmgerät 4 ist dadurch besonders kleinbauend
und kompakt ausgebildet. Möglich und bevorzugt ist es auch, dass das Alarmgerät 4
selbst eine Akustikeinheit 32 mit einem Lautsprecher oder eine Audioausgabeeinheit
wie z.B. ein Piezogerät umfasst. Ein Piezogerät oder in einfachen Fällen ein Piezo-Summer
kann sehr laute Tonsignale effektiv erzeugen.
[0112] Bei einem Alarmfall wird ein in einem Speicher des Alarmsystems insbesondere unmittelbar
(oder bei Bedarf auch zeitversetzt einstellbar) hinterlegter Kontakt benachrichtigt.
Es werden außerdem unmittelbar eine Tonaufnahme und/oder eine Videoaufnahme gestartet.
Eine Videoaufnahme ist sinnvoll, erfordert aber eine Kamera mit vorzugsweise freier
Sicht. Beim Betätigen wird die Ortsposition (z. B. per GPS oder Glossnass etc. bestimmt
oder wenigstens über die Funkzelle ermittelt) beim Drücken des Auslösers 5 direkt
übermittelt. Dazu wird eine Ermittlung der Ortsposition vorzugsweise kontinuierlich
oder in geringen zeitlichen Abständen (z. B. kleiner 60 Sekunden und insbesondere
kleiner 30 Sekunden) und/oder bevorzugt nur einmal oder jedenfalls bei der Auslösung
eines Alarms durchgeführt. Eine (ungefähre) Ortsposition wird jedenfalls unmittelbar
übertragen. Auf eine genaue Bestimmung der Ortsposition wird jedenfalls nicht gewartet,
bis eine Datenübermittlung erfolgt. Gegebenenfalls wird ein zweites Signal mit genauerer
Ortsposition nachgeschickt, falls die genaue Ortsposition nicht sofort vorliegt (eine
Ermittlung einer GPS-Position kann einige Sekunden dauern). Vorzugsweise wird sofort
eine Ortsgenauigkeit mit übermittelt. Dadurch entsteht kein Zeitverzug bis zur Übermittlung
(erster) Daten. Dadurch ist jederzeit eine Ortsposition von angegebener und möglichst
hoher Genauigkeit verfügbar. Es ist einem Angreifer nicht möglich, eine Übermittlung
einer Ortsposition zu verhindern.
[0113] Eine Steuerung des Alarmsystems 1 und eine Änderung der hinterlegten Kontakte des
Alarmgeräts 4 erfolgen über eine Steuerungssoftware 31 in der Steuerungseinheit 37.
Im dargestellten Ausführungsbeispiel wird das Alarmsystem 1 über eine App der Steuerungseinheit
37 gesteuert, die auf dem Mobilfunkgerät 30 installiert ist.
[0114] Eine Betätigung des Auslösers 5 des Alarmgeräts führt hier dazu, dass ein Alarmsignal
34 per Funk an das Mobilfunkgerät 30 übermittelt wird. Die Zusatzgeräte 23, 24 können
im Alarmfall direkt durch das Alarmsignal 34 oder indirekt durch das Mobilfunkgerät
30 aktiviert werden. Das Mobilfunkgerät 30 baut eine Datenverbindung auf, wenn sie
nicht schon im Hintergrund gehalten wird.
[0115] Die Videoaufzeichnung und die Tonaufzeichnung können an einen (Internet- oder lokalen)
Speicher oder eine Datenbank 35 (z. B. in einem Cloudspeicher im Internet) übertragen
und dort zur Auswertung gespeichert werden. Jedenfalls wird durch das Mobilfunkgerät
30 eine Reihe von hinterlegten und veränderbaren Kontakten nach zuvor festgelegter
und veränderlicher Rangfolge per Telefonverbindung oder Messengerverbindung angerufen.
Außerdem werden die hinterlegten Kontakte per SMS, Email und Messenger-Nachricht über
die Betätigung des Alarms informiert.
[0116] Es erfolgt die Bestimmung und Übertragung der aktuellen GPS-Positionsdaten an die
Kontakte, welche durch das Mobilfunkgerät 30 angerufen oder kontaktiert werden. Die
GPS-Positionsdaten können z. B. über SMS, Email und/oder Messenger-Nachricht übermittelt
werden.
[0117] Das Alarmgerät 4, das Mobilfunkgerät 30 und die Zusatzgeräte, hier das Haargummigerät
23 und das Kopflampengerät 24, können jeweils oder allesamt jeweils über wenigstens
eine Akustikeinheit 32 und eine Videoeinheit 33 verfügen. Dabei können hier eine Video-
und/oder Tonaufzeichnung bei Betätigung des Auslösers 5 vorzugsweise unmittelbar gestartet
werden. Es ist möglich, dass das Alarmgerät 4 über wenigstens eine Akustikeinheit
32 verfügt, um ein lautes Warnsignal auszugeben. Dazu eignet sich z. B. ein Piezo-Gerät,
welches kleinbauend in das Gehäuse 22 integriert sein kann.
[0118] In Figur 2 ist eine Hand 6 eines Benutzers 2 dargestellt, die eine hier schraffiert
dargestellte Tragvorrichtung 3 mit Alarmgerät 4 zeigt. Das Alarmgerät 4 und der Auslöser
5 sind auf der hier sichtbaren Handinnenfläche 8 angeordnet. Dadurch kann der Benutzer
beim Schließen der Hand 6 den Auslöser 5 einfach und zuverlässig betätigen. Ein Fehlalarm
durch eine Selbstauslösung ist ausgeschlossen.
[0119] Die Tragvorrichtung 3 weist eine Bandeinrichtung 16 auf. Die Bandeinrichtung 16 kann
als (elastisches) Band 18 ausgeführt sein. Der großflächige Auslöser 5 kann jederzeit
mit nahezu allen Fingern 11 und dem Daumen 12 betätigt werden.
[0120] In Figur 3 ist der Handrücken 9 einer Hand 6 eines Benutzers 2 dargestellt. Die schraffiert
dargestellte Bandeinrichtung 16 ist hier in der Variante deutlich schmaler ausgeführt
als in dem Ausführungsbeispiel nach Figur 2 und umschließt die Mittelhand 7 und insbesondere
die Mittelhandknochen vollumfänglich und vollständig. Die Knöchel 13 bleiben hier
frei. Die Finger 11 und der Daumen 12 sind aber frei beweglich, sodass eine Beeinträchtigung
der Bewegung praktisch nicht vorliegt.
[0121] In Figur 4 ist eine perspektivisch schematische Darstellung einer Variante eines
Alarmgerätes 4 des erfindungsgemäßen Alarmsystems 1 illustriert. In die Tragvorrichtung
3 ist ein Alarmgerät 4 eingelassen oder integriert. Die Tragvorrichtung 3 besteht
hier aus einem flexiblen Material 14 und ist als Schlauch 19 ausgeführt. Beispielsweise
kann das flexible Material 14 aus Stoff oder einem Gummimaterial oder dergleichen
mehr bestehen oder ein solches Material umfassen. Der Auslöser 5 des Alarmgeräts 4
nimmt einen Großteil der Oberfläche 22a des Gehäuses 22 des Alarmgeräts ein. Schematisch
sind innerhalb des Gehäuses 22 eine Datenschnittstelle 29 und eine Energiequelle,
hier in Form einer Batterie 36 dargestellt.
[0122] In der Tragvorrichtung 3 können insbesondere auf der gegenüberliegenden Seite auf
dem Handrücken 9 eine Akustikeinheit 32 und/oder eine Videoeinheit 33 integriert sein.
Auf der dem Auslöser 5 gegenüberliegenden Seite können beim Auslösen besser Daten
erfasst werden, da der Auslöser 5 von den Fingern bedeckt wird. Wenigstens eine Akustikeinheit
32 zur Aufnahme der Umgebungsgeräusche oder auch zur Ausgabe von Warnsignalen kann
auch in dem Alarmgerät 4 untergebracht sein.
[0123] Es ist eine Steuerungseinheit 37 vorhanden und es kann eine Vibrationseinheit 38
vorhanden sein. Durch die Vibrationseinheit 38 könnte eine Information, wie ein eingehender
Telefonanruf oder eine eingehende Benachrichtigung auf dem verbundenen Mobilfunkgerät,
dem Benutzer 2 mitgeteilt werden. Dabei koordiniert die Steuerungseinheit den Datenfluss
zwischen dem Mobilfunkgerät 30 und dem Alarmgerät im Wesentlichen. Darüber hinaus
kann die Steuerungseinheit 37 hier auch die Videoeinheit 33 und die Akustikeinheit
32 des Mobilfunkgeräts 30 steuern.
[0124] In Figur 5 ist eine schematische Ansicht einer weiteren Ausführungsform des Alarmgeräts
4 und der Tragvorrichtung 3 eines erfindungsgemäßen Alarmsystems 1 in einer Schnittansicht
dargestellt. Die Tragvorrichtung 3 umfasst hier eine Bügeleinrichtung 17. Die Bügel
20 sind an einem Ende durch ein Gelenk 21 verbunden. Die Bügeleinrichtung 17 insgesamt
kann von einem elastischen Element 18 umgeben sein. Möglich ist es auch, dass ein
elastisches Element 18 die Bügel 20 an der hier unteren Öffnung verbindet oder dass
die Bügel aus einem elastischen und/oder nachgiebigen Material zumindest teilweise
bestehen.
[0125] Der Verschluss und damit der sichere Halt der Tragvorrichtung 3 werden durch das
Schließelement 15 erreicht, hier in Form eines Klettverschlusses 15a oder eines Druckknopfes
15a ausgeführt. Das Alarmgerät 4 weist an der Oberfläche 22a des Gehäuses 22 abgerundete
Kanten 26 auf, welche eine Verletzung bei einem Sturz verhindern sollen. Der Auslöser
ist als mechanisches Element 28 ausgeführt. In allen Ausführungsbeispielen kann das
eigentliche Gehäuse von einer elastischen Hülle zum Beispiel aus Silikon oder dergleichen
umhüllt sein.
[0126] In Figur 6 ist eine schematische Draufsicht eines Alarmgeräts 4 dargestellt. Das
Alarmgerät 4 ist hier aus einem elastischen Material 25 ausgeführt und weist einen
maximalen Durchmesser 27 auf. Unterhalb des Auslösers 5 sind die schematisch dargestellte
Datenschnittstelle 29, eine mögliche Akustikeinheit 32, eine mögliche Videoeinheit
33 und eine Energiequelle hier in Form einer Batterie 36 dargestellt. Darüber hinaus
umfasst das Alarmgerät 4 hier auch eine Steuerungseinheit 37 und eine Vibrationseinheit
38.
[0127] Die Steuerungseinheit 37 ist dazu geeignet und ausgebildet, eine Mehrfachbetätigung
des Auslösers 5 zu erkennen. So kann hier eine mehrfache Fehlauslösung durch wiederholte
Betätigung des Auslösers kurz hintereinander, insbesondere unmittelbar nacheinander,
effektiv verhindert werden.
[0128] In einer einfachen und besonders vorteilhaften Ausgestaltungsvariante ist die Tragvorrichtung
3 als Band 18 oder Tuchschlauch ausgestaltet, welcher die Mittelhand 7 vollumfänglich
umschließt, und dessen geringe elastische Eigenschaften den Halt an der Hand 6 bequem
ermöglichen.
[0129] Das Alarmgerät 4 umfasst schließlich einen Auslöser 5, eine Datenschnittstelle 29
mit Sendeeinheit, eine Energiequelle hier in Form einer Batterie 36 und gegebenenfalls
einen Lautsprecher, der im Alarmfall einen akustischen Alarmton abgeben kann.
[0130] In allen Fällen weist das Alarmgerät 4 besonders bevorzugt ein sehr geringes Gewicht
auf und sehr geringe geometrische Abmessungen mit einem Durchmesser 27 von kleiner
als 5,0 cm oder 4,5 cm auf. Das Alarmgerät 4 ist in allen Ausgestaltungen vorzugsweise
grob scheibenartig ausgebildet und weist eine Höhe auf, die (erheblich) geringer als
der Durchmesser ist. Vorzugsweise ist ein Verhältnis von Durchmesser 27 des Alarmgeräts
4 (oder des Auslösers 5) zu der Höhe des Alarmgeräts 4 größer 3:2 und insbesondere
größer 2:1.
[0131] Die Datenschnittstelle 29 ist in allen Ausgestaltungen insbesondere als Bluetooth-Schnittstelle
oder als Schnittstelle mit ANT+, ZigBee, Wlan oder dergleichen ausgebildet.
[0132] Die Erfindung stellt ein Alarmsystem 1 zur Verfügung, das an der Mittelhand 7 getragen
wird und z. B. per Tuch und/oder Band fixiert ist und insbesondere als elastisches
Textilband ausgeführt ist. Ein Alarmgerät 4 ist zentral in der Handinnenfläche 8 angeordnet,
sodass der freiliegende Auslöser 5 durch Krümmen eines Fingers oder zum Beispiel allein
durch Schließen der Hand 6 oder durch Bilden einer Faust betätigt werden kann. Das
Alarmgerät 4 ist bevorzugt drahtlos z. B. per Bluetooth mit einem Mobilfunkgerät 30
gekoppelt. Optionale Zusatzgeräte, wie zum Beispiel ein Haargummigerät 23 oder ein
Kopflampengerät 24 oder weitere Geräte sind in das System integrierbar.
[0133] Bei Betätigung des Auslösers 5 können die Informationen (insbesondere per Funksignal)
an das Mobilfunkgerät 30 übertragen werden. Es wird wenigstens ein hinterlegter Kontakt
benachrichtigt und dem Kontakt wird eine Ortsinformation übermittelt. Ein akustischer
Alarmton wird bevorzugt von dem Alarmgerät 4 und/oder dem Mobilfunkgerät 30 und/oder
einem Zusatzgerät ausgegeben. Es können auch verschiedene voreinstellbare und veränderliche
Kontakte nach einer vorprogrammierbaren Wartezeit nach Betätigung des Alarms aus einer
Gruppe von Benachrichtigungselementen, bestehend aus Telefonverbindung, SMS, Email
und Messenger-Nachricht oder ein anderes Protokoll benachrichtigt werden.
[0134] Figur 7 zeigt eine schematische Vorderansicht noch eines Ausführungsbeispiels des
Alarmsystems 1. Das Alarmgerät 4 weist hier ein abgerundetes Gehäuse 22 auf, welches
etwas länger als breit ausgebildet ist. Das Gehäuse ist etwa 30% länger als breit.
Die Kanten 26 und Ecken sind abgerundet ausgebildet. Die an der Handinnenfläche 8
anliegende Unterseite des Gehäuses und die gegenüberliege Oberseite des Gehäuses 22
sind gewölbt ausgebildet. Dadurch liegt das Alarmgerät 4 besonders gut an der Handinnenfläche
8 an.
[0135] Das Alarmgerät ist vorteilhaft in der Innenhandfläche 8 aufgenommen und von der Innenhandfläche
8 umschlossen. Das Alarmgerät 4 ist somit vorteilhaft an die natürliche Formung der
Innenhandfläche 8 angepasst. Dadurch ist das Alarmgerät 4 in der Handinnenfläche 8
auch bei schnellen Bewegungen der Hand 6 besonders gut und sicher geführt. Relativbewegungen
werden minimiert.
[0136] In dem Alarmgerät 4 sind hier alle notwendigen Bauteile und Schaltkreise aufgenommen.
Dazu zählen hier vor allem der großflächige Auslöser 5 und die Datenschnittstelle
29. Über die Datenschnittstelle 29 wird eine Verbindung zum Mobilfunkgerät 30 hergestellt
und gehalten. Vorzugsweise ist wenigstens eine Akustikeinheit 32 umfasst. Die Akustikeinheit
32 kann zur Tonausgabe verwendet werden, um einen Alarmton auszugeben. Möglich ist
es auch, dass die Akustikeinheit oder eine weitere Akustikeinheit 32 zur Aufzeichnung
von Umgebungsgeräuschen eingesetzt wird. Es kann auch eine Vibrationseinheit 38 umfasst
sein. Eine optionale Videoeinheit 33 ist möglich.
[0137] Der Auslöser 5 ist als mechanischer Taster ausgeführt, welcher einen Großteil der
oberen Oberfläche und hier ca. 75 % der Oberfläche 22a des Gehäuses 22 einnimmt. Der
Auslöser ist passend zur Oberfläche 22a des Gehäuses 22 im Profil konvex gewölbt.
Dadurch wird vorteilhaft eine gute Erreichbarkeit des Auslösers für alle Finger 11
und den Daumen 12 der Hand 6 eines Benutzers 2 ermöglicht.
[0138] Das Alarmgerät 4 weist einen maximalen Durchmesser zwischen 3 cm und 5 cm und hier
von ca. 4 cm auf. Das Alarmgerät 4 kann so vorteilhaft innerhalb der Innenhandfläche
8 der Hand 6 aufgenommen werden. Das Alarmgerät 4 inklusive Tragvorrichtung 3 hat
je nach Ausstattung ein Gewicht von zwischen etwa 40 Gramm und 100 Gramm und hier
von weniger als 60 Gramm. Das Alarmgerät selbst wiegt hier weniger als 60 Gramm. Durch
diese Eigenschaften kann das Alarmgerät 4 mühelos und unbemerkt mehrere Stunden durch
einen Benutzer 2 getragen werden, ohne als störend empfunden zu werden.
[0139] Das Alarmgerät 4 ist an der Tragvorrichtung 3 angeordnet und lösbar mit der Tragvorrichtung
3 verbunden. Die Tragvorrichtung 3 ist hier als Bandeinrichtung 16 ausgeführt, welche
ein aus einem Band 18 aus einem flexiblen Material 14, wie einem Kunststoff besteht.
Das Band 18 kann ein elastisches Gewebe umfassen.
[0140] In Figur 8 sind die Tragvorrichtung 3 und das Alarmgerät 4 nach Figur 7 rein schematisch
in einer Seitenansicht dargestellt. Hier sind besonders gut die abgerundeten Kanten
26 und die abgerundete konvexe Form des Gehäuses 22 erkennbar. Das Gehäuse 22 des
Alarmgeräts 4 weist eine Art von Tropfenform auf, welche besonders gut in der Innenhandfläche
8 der Hand 6 eines Benutzers 2 aufgenommen werden kann.
[0141] Das Gehäuse 22 ist hier vorzugsweise im Wesentlichen spiegelsymmetrisch ausgebildet,
sodass die Unterseite und die Oberseite konvex ausgebildet sind und Krümmungsradien
größer 5 mm und insbesondere größer 7 mm bei dem Übergang von der Oberseite bzw. Unterseite
zu den jeweiligen Seitenflächen aufweisen.
[0142] Die konvexe Oberfläche des Auslösers kann besonders gut durch alle Finger 11 und
den Daumen 12 der Hand 6 erreicht werden. Die ist besonders vorteilhaft in einem Alarmfall,
da die Kraft durch einen Finger 11 oder den Daumen 12 auf den konvex ausgeformten
Auslöser 5 besonders vorteilhaft übertragen wird. Eine Fehlfunktion, d. h. eine ausbleibende
Betätigung beim Drücken auf den Auslöser 5, wird zuverlässig verhindert. Dies ist
besonders wichtig für eine zuverlässige Funktion des Alarmgeräts 4 in allen Gefahrensituationen.
[0143] Die Tragvorrichtung 3, welche hier als Bandeinrichtung 16 ausgeführt ist, ist an
beiden Seiten des Gehäuses 22 mit diesem verbunden. An der rechten Seite ist ein Schließelement
15 in Form einer Schnalle oder dergleichen angeordnet. Das Band 18 ist durch die Schnalle
durchgeführt. Dadurch kann die Länge der Bandeinrichtung 16 leicht verändert und an
einen Benutzer 2 angepasst werden. Die Schnalle ist wie bei einem Rucksack ausgeführt
und verhindert dabei durch ihr Form, dass sich das Band 18 lockert.
[0144] Figur 9 zeigt die Tragvorrichtung 3 und das Alarmgerät 4 nach Figur 7 in einer perspektivischen
Ansicht. Die abgerundeten Kanten 26 des Gehäuses 22 sind wieder gut erkennbar. Die
Bandeinrichtung 18 ist etwa 20% bis 30% schmaler als das Alarmgerät 4. Es entsteht
eine einheitliche Gesamtwirkung.
[0145] Die Steuerungseinheit 37 ist dazu vorgesehen und ausgebildet, die Funktionen des
Alarmsystems 1 zu steuern und zu überwachen. Die Steuerungseinheit 37 ist daher in
der Lage neben einer einfachen Betätigung des Auslösers 5 auch eine Mehrfachbetätigung,
welche sich in der Anzahl der Betätigungen und deren einzelnen zeitlichen Längen unterscheiden,
zu erkennen. Dadurch kann eine Mehrfachauslösung des Alarms verhindert werden, wenn
der Auslöser unregelmäßig in kurzen zeitlichen Abständen gedrückt wird. Darüber hinaus
kann durch eine vorprogrammierte Folge von Betätigungen direkt eine Telefonverbindung
durch ein verbundenes Mobilfunkgerät 30 aufgebaut werden, ohne einen Zeitversatz.
Dadurch wird vor allem ermöglicht, die Funktion des Alarmgeräts an die persönlichen
Bedürfnisse des Benutzers 2 anzupassen.
[0146] Ängstliche Personen können beim Joggen schon mal zur Vorsicht eine Telefonverbindung
mit einem Notfallkontakt aufbauen, ohne dass die restlichen Funktionen des Alarmsystems
1 ausgeführt werden. Die Vibrationseinheit 38 gibt dabei durch eine Vibration Rückmeldung
an den Benutzer 2, ob ein Alarmfall durch die Betätigung ausgelöst wurde. Das Alarmsystem
1 umfasst hier auch ein Headset, welches nicht dargestellt ist, damit der Benutzer
2 beim Joggen telefonieren kann. Darüber hinaus sind weitere Funktionen möglich, die
hier nicht im Detail beschrieben sind, jedoch auf demselben Prinzip beruhen.
[0147] Figur 10 zeigt das Alarmgerät 4 gemäß Figur 7 in einem geöffneten Zustand mit einer
Handschlaufe 39 zur zusätzlichen Sicherung des Alarmgeräts 4 an der Hand. Die Handschlaufe
39 ist mit dem Alarmgerät 4 verbunden. Hier ist die Handschlaufe 39 mit einem Seilzugschalter
39 im Inneren des Alarmgeräts 4 verbunden. Der Seilzugschalter 39 dient auch zur Betätigung
des Auslösers 5, könnte aber auch an einem separaten Auslöser angeschlossen sein.
Die Handschlaufe 39 kann vorteilhaft um die Hand 6 und insbesondere um das Handgelenk
getragen werden. Innerhalb des Alarmgeräts 4 ist die Handschlaufe 39 hier sicher und
formschlüssig um den beinhalteten mechanischen Auslöser 5 angeordnet. Die Handschlaufe
39 und der Seilzugschalter 39 sind so ebenfalls als Auslöser 5 ausgebildet. Wenn das
Alarmgerät 4 von der Hand 6 des Benutzers 2 gewaltsam entwendet wird, kann der Auslöser
5 betätigt werden. So ist eine besonders sichere Funktion des Alarmsystems 1 gewährleistet.
[0148] Zum Einfädeln der Handschlaufe 39, die hier optional vorhanden ist, kann das Gehäuse
22 des Alarmgeräts 4 wie dargestellt wenigstens teilweise geöffnet werden. Zu Montage
wird das Seil der Handschlaufe 39 des Seilzugschalters 39 um den Auslöser 5 herum
gelegt. Nach dem Schließen des Gehäuses 22 ist die Montage fertig. Durch das Einstellelement
39 kann die Größe der Handschlaufe 39 spezifisch an einen Benutzer 2 angepasst werden.
[0149] In Figur 11 sind die Tragvorrichtung 3 mit dem Alarmgerät 4 im bestimmungsgemäßen
Gebrauch direkt an der Hand 6 eines Benutzers 2 dargestellt. Die Tragvorrichtung 3
umschließt die Mittelhand 7 der Hand 6 des Benutzers 2 vollständig. Das Alarmgerät
4 ist innerhalb der Innenhandfläche 8 aufgenommen. Die abgerundeten Kanten 26 des
Gehäuses 22 folgen der natürlichen Formgebung der Innenhandfläche 8. Die Handschlaufe
39 umschlingt das Handgelenk der Hand 6 des Benutzers 2. Dabei ermöglicht das Einstellelement
39a die Anpassung der Größe der Handschlaufe 39.
[0150] Das Alarmgerät 4 ist in der Mitte der Innenhandfläche 8 aufgenommen und durch praktisch
jeden Finger 11 und den Daumen 12 unmittelbar und direkt erreichbar. So kann das Alarmsystem
1 in einer Gefahrensituation wie einem Überfall direkt und unmittelbar einhändig betätigt
werden. In einer besonders vorteilhaften Form der Erfindung wird nach der Betätigung
des Alarmgeräts 4 mittels der Steuerungseinheit 37 unmittelbar eine Video- und/oder
Tonaufzeichnung durch ein über die Datenschnittstelle 29 verbundenes Mobilfunkgerät
30 gestartet, welche lokal und extern an eine Datenbank 35 zur Speicherung übermittelt
werden. Dabei wird über die Vibrationseinheit 38 mittels Vibration des Alarmgeräts
4 eine Rückmeldung an den Benutzer 2 über die Betätigung des Auslösers 5 gegeben.
Nach einer eingestellten Wartezeit, wie etwa 15 Sekunden oder einer Minute, veranlasst
die Steuerungseinheit 37 den Aufbau einer Telefonverbindung zu vorher festgelegten
Notfallkontakten oder zu einer Notrufzentrale.
Bezugszeichenliste:
1 |
Alarmsystem |
30 |
Mobilfunkgerät |
2 |
Benutzer |
31 |
Steuerungssoftware |
3 |
Tragvorrichtung |
32 |
Akustikeinheit |
4 |
Alarmgerät |
33 |
Videoeinheit |
5 |
Auslöser |
34 |
Alarmsignal |
6 |
Hand |
35 |
Datenbank |
7 |
Mittelhand |
36 |
Batterie |
8 |
Handinnenfläche |
37 |
Steuerungseinheit |
9 |
Handrücken |
38 |
Vibrationseinheit |
10 |
GPS-Empfänger |
39 |
Seilzugschalter/Handschlaufe |
11 |
Finger |
40 |
Einstellelement |
12 |
Daumen |
41 |
Warntonsignal |
13 |
Knöchel |
42 |
Tonausgabeeinheit |
14 |
flexibles Material von 3 |
50 |
Mobilfunkeinheit |
15 |
Schließelement |
|
|
15a |
Klettverschluss, Druckknopf |
|
|
16 |
Bandeinrichtung |
|
|
17 |
Bügeleinrichtung |
|
|
18 |
elastisches Band oder |
|
|
|
Element von 16,17 |
|
|
19 |
Schlauch |
|
|
20 |
Bügel |
|
|
21 |
Gelenk |
|
|
22 |
Gehäuse von 4 |
|
|
22a |
Oberfläche |
|
|
22b |
Oberseite |
|
|
22c |
Unterseite, Rückseite |
|
|
22d |
Krümmungsradius |
|
|
23 |
Haargummigerät |
|
|
24 |
Kopflampengerät |
|
|
25 |
elastisches Material von 22 |
|
|
26 |
abgerundete Kanten von 22 |
|
|
27 |
Durchmesser von 22 |
|
|
28 |
mechanisches Element von 5 |
|
|
29 |
Datenschnittstelle |
|
|
1. Alarmsystem (1) für Benutzer (2) beim Joggen und anderen Outdooraktivitäten umfassend
eine Tragvorrichtung (3) und wenigstens ein damit verbundenes Alarmgerät (4) mit wenigstens
einer Datenschnittstelle (29) mit wenigstens einer Sende- und Empfangseinheit zum
Senden und Empfangen von Daten, wobei die Datenschnittstelle (29) dazu ausgebildet
und eingerichtet ist, im bestimmungsgemäßen Betrieb eine permanente Funkverbindung
mit wenigstens einem Mobilfunkgerät (30) zu halten, wobei die Tragvorrichtung (3)
dafür vorgesehen und ausgebildet ist, an einem Körper eines Benutzers (2) verliersicher
aufgenommen zu werden, und wobei das Alarmgerät (4) ein Gehäuse (22) mit einer Oberseite
(22b) und einer Unterseite (22c) aufweist und an der Oberseite (22b) einen Auslöser
(5) zur bedarfsweisen Betätigung umfasst, um einen Alarmfall auszulösen,
dadurch gekennzeichnet, dass die Tragvorrichtung (3) so ausgebildet ist, dass die Tragvorrichtung (3) im bestimmungsgemäßen
Gebrauch die Mittelhand (7) eines Benutzers (2) wenigstens teilweise auf der Handinnenfläche
(8) und dem Handrücken (9) umschließt, wie zum Beispiel ein Handschuh, und dass die
Unterseite (22c) des Gehäuses (22) im bestimmungsgemäßen Gebrauch benachbart an der
Handinnenfläche (8) des Benutzers (2) anliegt, sodass der an der Oberseite (22b) des
Gehäuses (22) angeordnete Auslöser (5) bei geöffneter Hand vollständig unbelastet
und frei zugänglich ist und bei drohender Gefahr einhändig durch Schließen der Hand
(6) oder durch z. B. den Druck eines gekrümmten Fingers betätigbar ist, um den Alarmfall
auszulösen.
2. Alarmsystem (1) nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei die Tragvorrichtung (3) wenigstens
eine Bandeinrichtung (16) umfasst und wobei das Alarmgerät (4) an der Tragvorrichtung
(3) aufgenommen ist und wobei die Bandeinrichtung (16) einen verstellbaren Verschluss
aufweist und die Mittelhand (7) des Benutzers genau einmal umgibt.
3. Alarmsystem (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Gehäuse (22) aus
einem wenigstens teilweise elastischen Material (25) besteht und abgerundete Kanten
(26) aufweist und wobei das Gehäuse (22) einen maximalen Durchmesser (27) kleiner
5 cm aufweist und wobei eine maximale Höhe kleiner 2 cm beträgt und wobei sich der
Auslöser (5) über einen wesentlichen Teil wenigstens einer Oberfläche (22a) des Gehäuses
(22) und eine Fläche größer 1 Quadratzentimeter erstreckt und wobei das Alarmgerät
(4) ein maximales Gewicht von 80 Gramm, bevorzugt von maximal 50 Gramm, aufweist.
4. Alarmsystem (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Alarmgerät (4)
wenigstens eine Akustikeinheit (32) aufweist und dazu eingerichtet und ausgebildet
ist, nach dem Betätigen des Auslösers (5) ein Umgebungsgeräusch aufzunehmen und über
die Datenschnittstelle (29) zu übertragen und/oder wobei das Alarmgerät (4) wenigstens
eine Tonausgabeeinheit (42) aufweist und dazu eingerichtet und ausgebildet ist, nach
dem Betätigen des Auslösers (5) ein Warntonsignal (41) auszugeben.
5. Alarmsystem (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Alarmgerät (4)
an der Unterseite (22c) des Gehäuses (22) konvex ausgebildet ist und im bestimmungsgemäßen
Gebrauch flächig an der Handinnenfläche des Benutzers anliegt.
6. Alarmsystem (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, umfassend wenigstens ein
Mobilfunkgerät (30) als Mobilfunkeinheit (50) mit wenigstens einer Akustikeinheit
(32) und/oder einer Videoeinheit (33), wobei das Mobilfunkgerät (30) über die Funkverbindung
drahtlos mit der Datenschnittstelle (29) des Alarmgeräts (4) gekoppelt ist.
7. Alarmsystem (1) nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei bei Betätigung des Auslösers
(5) der Alarmfall ausgelöst und wenigstens ein Alarmsignal (34) an das Mobilfunkgerät
(30) ausgegeben wird.
8. Alarmsystem (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Mobilfunkgerät
(30) dazu ausgebildet und eingerichtet ist, nach Erhalt eines Alarmsignals (34) über
die Datenschnittstelle (29) eine Videoaufzeichnung und/oder eine Tonaufzeichnung auf
dem Mobilfunkgerät (30) zu starten.
9. Alarmsystem (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Mobilfunkgerät
(30) dazu ausgebildet und eingerichtet ist, nach Erhalt eines Alarmsignals (34) über
die Datenschnittstelle (29) eine Verbindung mit einer Notrufzentrale und/oder mit
vorher abgespeicherten und veränderbaren Kontakten aufzubauen.
10. Alarmsystem (1) nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei das Mobilfunkgerät (30) dazu
ausgebildet und eingerichtet ist, die Verbindung erst nach einer Wartezeit aufzubauen.
11. Alarmsystem (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Mobilfunkgerät
(30) dazu ausgebildet und eingerichtet ist, bei einer Mehrfachbetätigung des Auslösers
unmittelbar eine Verbindung aufzubauen.
Alarmsystem (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Alarmsystem dazu
ausgebildet und eingerichtet ist, bei Betätigung des Auslösers (5) eine Benachrichtigung
per SMS und/oder per Email und/oder per Messenger zu vorher abgespeicherten und veränderbaren
Kontakten zu veranlassen, wobei die Benachrichtigung Daten wie z. B. die bei Betätigung
des Auslösers (5) mittels eines GPS-Empfänger (10) ermittelten aktuellen Positionsdaten
umfassen.
12. Alarmsystem (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Alarmsystem dazu
ausgebildet und eingerichtet ist, unmittelbar nach Betätigung des Auslösers (5) ein
Warntonsignal (41) auszugeben und eine Datenaufzeichnung mit Audio- und/oder Videodaten
zu starten und in einem internen Speicher oder externen Speicher abzuspeichern.
13. Alarmsystem (1) nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei das Alarmsystem eine Filtereinrichtung
umfasst, mit welcher bei der Datenaufzeichnung das Warntonsignal (41) herausgefiltert
wird.
14. Alarmsystem (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Alarmsystem dazu
ausgebildet und eingerichtet ist, bei dem Verlust einer Datenverbindung zwischen dem
Alarmgerät (4) und dem Mobilfunkgerät (30) und/oder einem Erhöhen der Bewegungsgeschwindigkeit
des Benutzers über physisch mögliche Werte hinaus unmittelbar einen Alarmfall auszulösen,
ein Warntonsignal (41) auszugeben und eine Datenaufzeichnung mit Audio- und/oder Videodaten
zu starten und in einem internen Speicher oder externen Speicher abzuspeichern.
15. Verfahren zur Verwendung eines Alarmsystem (1) für Benutzer (2) beim Joggen und anderen
Outdooraktivitäten nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Benutzer den
Auslöser des Alarmgeräts durch Schließen seiner mit dem Alarmgerät ausgerüsteten Hand
betätigt und den auf der Oberseite des Alarmgeräts angeordneten Auslöser betätigt,
um einen Alarmfall auszulösen, wobei unmittelbar nach dem Betätigen des Auslösers
ein Alarmsignal und ein Warntonsignal ausgegeben werden.