[0001] Die Erfindung betrifft ein Gerät, vorzugsweise ein Hausgerät. Insbesondere betrifft
die Erfindung das Bereitstellen einer Empfehlung für ein zu verwendendes Geräteprogramm
des Geräts.
[0002] Ein Hausgerät kann mittels eines Geräteprogramms betrieben werden. Dazu kann durch
einen Benutzer aus einem vorbestimmten Repertoire von Geräteprogrammen eines ausgewählt
werden. Beispielsweise können an einem Geschirrspüler ein umweltfreundliches (ECO)
Programm, ein automatisches Programm, ein Hygieneprogramm, ein Kurzzeitprogramm und
ein Intensivprogramm ausgewählt werden. Weitere Programmvarianten können durch Auswählen
einer oder mehrerer Optionen zum gewählten Grundprogramm erreicht werden, beispielsweise
für eine kürzere Laufzeit, geringere Maschinengeräusche, eine intensivere Reinigung
von grobem Schmutz oder einen geringeren Wasserverbrauch.
[0003] DE 10 2009 027 803 A1 betrifft die Unterstützung einer Bedienperson eines Geräts bei der Auswahl und Parametrierung
eines Geräteprogramms.
[0004] Die Auswahl eines Geräteprogramms kann für einen Benutzer aufgrund der Anzahl verfügbarer
Möglichkeiten schwierig sein. Üblicherweise entscheidet er sich regelmäßig für das
gleiche Programm und weicht nur selten davon ab. Das gewöhnlich ausgewählte Programm
ist aber nicht notwendigerweise das am besten für ihn geeignete. Zwar ist bekannt,
dass manche Benutzer ähnliche Anforderungen haben oder sich bezüglich ihrer Programmwahl
ähnlich verhalten, jedoch kann es schwierig sein, von einem Benutzer auf einen anderen
zu schließen.
[0005] Eine der vorliegenden Erfindung zu Grunde liegende Aufgabe besteht daher in der Bereitstellung
einer Empfehlung für ein Geräteprogramm eines Hausgeräts an einen Benutzer. Die Erfindung
löst diese Aufgabe mittels der Gegenstände der unabhängigen Ansprüche. Unteransprüche
geben bevorzugte Ausführungsformen wieder.
[0006] Ein erfindungsgemäßes Verfahren zum Bestimmen einer Programmempfehlung für ein Geräteprogramm
eines Hausgeräts umfasst Schritte des Bestimmens eines Benutzerprofils eines Benutzers
des Hausgeräts; des Bestimmens mehrerer weiterer Benutzer von weiteren Hausgeräten,
deren zugeordnete Benutzerprofile dem Benutzerprofil des Benutzers ähnlich sind; des
Bestimmens von Geräteprogrammen, die die weiteren Benutzer mit den weiteren Hausgeräten
verwendet haben; und des Bereitstellens einer Programmempfehlung an den Benutzer auf
der Basis von Zufriedenheitswerten der Benutzer mit den verwendeten Geräteprogrammen.
[0007] So kann eine verbesserte Programmempfehlung für den Benutzer bestimmt werden. Die
Benutzerprofile können Ähnlichkeiten zwischen Benutzern aufzeigen, die mit herkömmlichen
Ansätzen nicht aufgefunden werden. Die Programmempfehlung kann eines oder mehrere
Geräteprogramme umfassen.
[0008] Vorzugsweise sind die weiteren Hausgeräte zumindest ähnlich zu dem Hausgerät des
Benutzers oder der Typ der weiteren Hausgeräte stimmt sogar mit dem Typ des Hausgeräts
überein. In der Regel befinden sich dabei die weiteren Hausgeräte jeweils in einem
anderen Haushalt als das Hausgerät des Benutzers. In diesem Falle können die Erfahrungen
von weiteren Benutzern von zumindest ähnlichen Hausgeräten in anderen Haushalten genutzt
werden, um dem Benutzer des Hausgeräts eine Programmempfehlung zu geben.
[0009] Die Geräteprogramme können bezüglich ihrer Kategorien in Gruppen eingeteilt werden,
wobei die Programmempfehlung Geräteprogramme derjenigen Gruppe umfasst, deren Geräteprogramme
die höchsten Zufriedenheitswerte von Benutzern aufweisen. Anders ausgedrückt können
Gruppen ("Cluster") von Geräteprogrammen gebildet werden, wobei die Gruppen bezüglich
unterschiedlicher Kategorien der Geräteprogramme gebildet werden können. Ein dem Benutzer
empfohlenes Geräteprogramm kann so bevorzugt aus einer Gruppe bestimmt werden, deren
Elemente - die Geräteprogramme - von Benutzern, die dem Benutzer ähnlich sind, als
positiv empfunden wurden. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform wird dasjenige
Geräteprogramm empfohlen, das innerhalb der Gruppe die höchsten Zufriedenheitswerte
aufweist. Der Zufriedenheitswert kann dabei ein über alle zugeordneten Benutzer gemittelter
Wert sein.
[0010] Die weiteren Benutzer können derart bestimmt werden, dass ihre zugeordneten Benutzerprofile
stärker als in einem vorbestimmten Maß dem Benutzerprofil des Benutzers ähnlich sind.
So kann sichergestellt sein, dass ein dem Benutzer unähnlicher Benutzer keinen Einfluss
auf die Programmempfehlung hat, beispielsweise wenn nur wenige Benutzerprofile bekannt
sind.
[0011] Benutzerprofile einer Vielzahl Benutzer können in Gruppen unterteilt werden, deren
Elemente einander ähnlich sind, und das Benutzerprofil des Benutzers kann derjenigen
Gruppe zugeordnet werden, deren Benutzerprofile stärker als in einem vorbestimmten
Maß dem Benutzerprofil des Benutzers ähnlich sind. So können die Gruppen ("Cluster")
zu einem beliebigen Zeitpunkt gebildet werden, auch bevor das Benutzerprofil des Benutzers
bekannt ist.
[0012] Das Ähnlichkeitsmaß kann mehrere Eigenschaften der Benutzerprofile umfassen, wobei
eine Anzahl umfasster Eigenschaften reduziert werden kann, falls keine Gruppe gefunden
wird, deren Benutzerprofile stärker als im vorbestimmten Maß dem Benutzerprofil des
Benutzers ähnlich sind. So kann für den Benutzer immerhin eine Gruppe von Benutzern
bestimmt werden, die ihm bezüglich bestimmter Eigenschaften ausreichend ähnlich sind.
[0013] Bevorzugt wird diejenige Eigenschaft aus der Betrachtung entfernt, bezüglich derer
die Benutzerprofile am weitesten gestreut sind. Weit gestreute Werte einer Eigenschaft
können statistisch insignifikant sein, sodass auf diese Weise eine wenig relevante
oder irrelevante Eigenschaft aus der Betrachtung entfernt werden kann. Die verbleibenden
Eigenschaften können eine verbesserte Bestimmung von Ähnlichkeiten erlauben.
[0014] Das Benutzerprofil eines Benutzers kann einen Parameter einer Interaktion mit dem
Gerät umfassen. Beispielsweise wann oder wie oft der Benutzer eine Gerätetür öffnet,
wie häufig er das Gerät verwendet oder mit welchen Gegenständen oder zu welchem Grad
er das Gerät befüllt, kann im Benutzerprofil des Benutzers festgehalten werden.
[0015] Das Benutzerprofil eines Benutzers kann eine persönliche Angabe umfasst. So können
soziale Ähnlichkeiten verbessert mit betrachtet werden. Die persönliche Angabe kann
beispielsweise ein Alter, ein Geschlecht, einen Wohnort, ein Einkommen, einen Beruf
oder einen beliebigen anderen Parameter umfassen, der die Bestimmung einer sozialen
Ähnlichkeit mit einem anderen Benutzer erlaubt.
[0016] Eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur Bestimmung einer Programmempfehlung für ein
Geräteprogramm eines Hausgerätsumfasst eine Identifikationseinrichtung zur Identifikation
eines Benutzers des Hausgeräts und zur Bestimmung eines dem Benutzer zugeordneten
Benutzerprofils und eine Verarbeitungseinrichtung. Dabei ist die Verarbeitungseinrichtung
dazu eingerichtet, mehrere weitere Benutzer von weiteren Hausgeräten zu bestimmen,
deren zugeordnete Benutzerprofile dem Benutzerprofil des Benutzers ähnlich sind; Geräteprogramme
zu bestimmen, die die weiteren Benutzer mit den weiteren Hausgeräten verwendet haben;
und eine Programmempfehlung an den Benutzer auf der Basis von Zufriedenheitswerten
der Benutzer mit den verwendeten Geräteprogrammen zu bestimmen. Außerdem ist bevorzugt
eine Ausgabeeinrichtung zur Bereitstellung der bestimmten Programmempfehlung vorgesehen.
[0017] Die Verarbeitungseinrichtung kann dazu eingerichtet sein, ein hierin beschriebenes
Verfahren ganz oder teilweise auszuführen. Dazu kann die Verarbeitungseinrichtung
einen programmierbaren Mikrocomputer oder Mikrocontroller umfassen und das Verfahren
kann in Form eines Computerprogrammprodukts mit Programmcodemitteln vorliegen. Das
Computerprogrammprodukt kann auch auf einem computerlesbaren Datenträger abgespeichert
sein. Merkmale oder Vorteile des Verfahrens können auf die Vorrichtung übertragen
werden oder umgekehrt.
[0018] Die Erfindung wird nun unter Bezug auf die beiliegenden Figuren genauer beschrieben,
in denen:
- Figur 1
- ein beispielhaftes System;
- Figur 2
- eine schematische Darstellung eines exemplarischen Verfahrens; und
- Figur 3
- ein Ablaufdiagramm eines exemplarischen Verfahrens
darstellt.
[0019] Figur 1 zeigt ein beispielhaftes System 100 zur Veranschaulichung einer hierin vorgeschlagenen
Technik. Das System 100 umfasst ein Hausgerät 105 und eine Vorrichtung 110, die teilweise
oder ganz mit dem Hausgerät 105 integriert ausgeführt sein kann. Das Hausgerät 105
ist zum Einsatz in einem Haushalt eingerichtet und kann beispielsweise eine Waschmaschine
oder ein Küchengerät wie eine Spülmaschine, einen Herd oder einen Ofen umfassen. Insbesondere
kann das Hausgerät 105 durch einen Benutzer 115 benutzt oder bedient werden.
[0020] Die Vorrichtung 110 umfasst eine Verarbeitungseinrichtung 120 und bevorzugt eine
Interaktionseinrichtung 125 zur Interaktion mit dem Benutzer 115. Die Interaktionseinrichtung
125 ist bevorzugt zur Eingabe und/oder Ausgabe einer Information an den Benutzer 115
eingerichtet. In einer bevorzugten Ausführungsform kann der Benutzer 115 mittels der
Interaktionseinrichtung 125 identifiziert werden, beispielsweise durch Eingabe einer
persönlichen Kennung oder Vorweisen eines biometrischen Merkmals. Für diesen Zweck
kann auch eine eigene Einrichtung vorgesehen sein, beispielsweise ein Sensor für ein
biometrisches Merkmal wie einen Fingerabdruck oder eine Gesichtsform. Die Vorrichtung
110 kann eine Kommunikationseinrichtung 130 umfassen, die bevorzugt zur Kommunikation
mit einer entfernten Stelle 135 eingerichtet ist.
[0021] Die entfernte Stelle 135 umfasst bevorzugt eine Kommunikationseinrichtung 140, eine
Verarbeitungseinrichtung 145 und/oder eine Speichervorrichtung 150. Die entfernte
Stelle 135 ist bevorzugt dazu eingerichtet, mit einer Vielzahl Vorrichtungen 110 zu
kommunizieren. Dazu ist die Kommunikationseinrichtung 150 zur Kommunikation mit der
Kommunikationseinrichtung 130 einer Vorrichtung 110 eingerichtet. Diese Kommunikation
erfolgt bevorzugt zumindest abschnittweise drahtlos, etwa mittels Bluetooth oder WLAN-Technologie.
Ist keine entfernte Stelle 135 vorgesehen, so kann die Speichervorrichtung 150 auch
lokal an der Vorrichtung 110 vorgesehen sein und die Kommunikationseinrichtung 130
kann zum Austausch von Informationen mit anderen Vorrichtungen 110 verwendet werden.
[0022] Ist die Vorrichtung 110 eigenständig statt integriert mit dem Hausgerät 105 ausgeführt,
so kann sie beispielsweise durch einen bevorzugt tragbaren und weiter bevorzugt persönlichen
Computer 155 gebildet sein. Beispielsweise kann die Vorrichtung 110 auch durch ein
Smartphone, einen Tablet Computer, einen Laptop Computer oder einen Personal Computer
gebildet sein. Eine Identifikation des Benutzers 105 gegenüber der Vorrichtung 110
kann dann durch Authentifizieren gegenüber dem Computer 155 oder einer entfernten
Instanz wie einem Authentifizierungsserver erfolgen. In einer Ausführungsform ist
der Computer 155 mittels einer bevorzugt drahtlosen Schnittstelle direkt oder indirekt
mit dem Hausgerät 105 verbunden, um mit diesem uni- oder bidirektional Informationen
auszutauschen. Die Informationen können seitens des Hausgeräts 105 mit dem Benutzer
115 ausgetauscht oder zur Steuerung einer Funktion des Hausgeräts 105 verwendet werden.
[0023] Es wird vorgeschlagen, dass die Vorrichtung 110 dazu eingerichtet ist, den Benutzer
115 bei der Benutzung des Hausgeräts 105 zu unterstützen, indem sie ihm einen Vorschlag
zur Auswahl eines Geräteprogramms für das Hausgerät 105 macht.
[0024] Figur 2 zeigt eine schematische Darstellung eines beispielhaften Verfahrens 200 zur
Bereitstellung eines Vorschlags für die Auswahl eines Geräteprogramms für ein Hausgerät
105. Es wird ausgegangen von einer Vielzahl Benutzer 205, die den Benutzer 115 und
mehrere weitere Benutzer 210 umfassen. Jedem Benutzer 205 ist ein Benutzerprofil 215
zugeordnet, das insbesondere in der Speichervorrichtung 145 abgelegt sein kann, wobei
jedes Benutzerprofil 215 bevorzugt mehrere Eigenschaften 220 des zugeordneten Benutzers
205 reflektiert.
[0025] Die Eigenschaften 220 können beispielsweise in maschinenbezogene, persönliche und
programmbezogene Eigenschaften 220 unterteilt werden. Maschinenbezogene Eigenschaften
220 betreffen primär das Hausgerät 105 umfassen beispielsweise:
- eine Rückmeldung des Benutzers 115 über eine Zufriedenheit mit einem Geräteprogramm,
- eine Rückmeldung des Hausgeräts 105,
- eine geographische Position des Hausgeräts 105,
- eine Ausführung, ein Baujahr oder ein Typ des Hausgeräts 105,
- ein Verhalten beim Beladen oder Entladen, insbesondere eine bevorzugte Lade- oder
Entladezeit,
- eine Benutzungshäufigkeit,
- ein Verhalten beim Öffnen einer Gerätetür des Hausgeräts 105, insbesondere eine Häufigkeit
oder eine Dauer des Öffnens,
- eine Art der Beladung des Hausgeräts 105; diese Information kann mittels eines Sensors
im Innenraum des Hausgeräts 105 bestimmt werden,
- bevorzugte Zeit des Startens eines Geräteprogramms, insbesondere eine Tages- oder
Wochenzeit,
- gewählte Optionen, beispielsweise eine Option zum Energiesparen oder für Hygiene.
[0026] Persönliche Eigenschaften 220 betreffen primär den Benutzer 115 und umfassen beispielsweise:
- ein Alter,
- ein Geschlecht,
- einen Beruf,
- einen Bildungsstand,
- eine Anzahl von weiteren im Haushalt lebenden Personen, und optional weitere Informationen
über diese Personen.
[0027] Programmbezogene Eigenschaften 220 betreffen primär ein Geräteprogramm und umfassen
beispielsweise:
- eine Trocknungseinstellung,
- eine Reinigungseinstellung,
- eine Einstellung einer Betriebszeit,
- eine Einstellung einer Betriebsleistung,
- eine Benutzungshäufigkeit eines bestimmten Geräteprogramms,
- eine Benutzungshäufigkeit einer bestimmten Einstellung,
- eine Benutzungshäufigkeit einer bestimmten Kombination eines Geräteprogramms mit einer
bestimmten Einstellung.
[0028] Beispielhaft kann angenommen werden, dass eine erste Eigenschaft 220.1 einen üblichen
Benutzungszeitpunkt des Hausgeräts 105 durch einen Benutzer 205, eine zweite Eigenschaft
220.2 ein Alter des Benutzers 205 und eine dritte Eigenschaft 220.3 eine üblicherweise
gewählte Trockungseinstellung eines Geräteprogramms umfassen. Bezüglich dieser Eigenschaften
220 können die Benutzerprofile 215 - und dadurch letztlich die Benutzer 205 - in erste
Gruppen 225 eingeteilt werden. Zur Bildung einer ersten Gruppe 225 kann zu jeder Eigenschaft
220 eines vorbestimmten Benutzers 115 festgestellt werden, wie stark sie sich von
einem Durchschnittswert der Eigenschaft 220 der anderen Benutzer 205 der Gruppe 225
unterscheidet. Außerdem kann bezüglich eines Vektors von Eigenschaften 220 des Benutzers
115 bestimmt werden, welcher mittlere Abstand zu den Vektoren der anderen Benutzer
205 einer Gruppe 225 besteht. So kann ein Ähnlichkeitsmaß für zwei Benutzerprofile
215 bestimmt werden. Nur wenn dieser Abstand unterhalb eines vorbestimmten Schwellenwert
liegt, kann das Benutzerprofil 215 des Benutzers 115 der Gruppe 225 zugeordnet werden.
[0029] Zur Bildung von ersten Gruppen 225 sind verschiedene Verfahren bekannt, die für die
vorgeschlagene Technik angewandt werden können, beispielsweise verschiedene Aufteilungsverfahren,
fuzzy Gruppenbildung, modellbasierte oder graphenbasierte Gruppenbildung. Sollte ein
Benutzer 115 keiner bestehenden Gruppe 225 zugeordnet werden können, so kann die Anzahl
der betrachteten Eigenschaften 220 reduziert werden. Bevorzugt wird dabei eine Eigenschaft
220 aus der Betrachtung entfernt, die über die betrachteten Benutzer 205 am weitesten
streut. Insbesondere kann die Eigenschaft 220 für die Gruppenzuordnung oder Gruppenbildung
ignoriert werden, deren Werte in der betrachteten Menge die größte Standardabweichung
aufweisen. Das Reduzieren von betrachteten Eigenschaften 220 kann so lange fortgesetzt
werden, bis eine Zuordnung des Benutzers 115 erfolgen kann. Unterschreitet die Zahl
der betrachteten Eigenschaften 220 einen vorbestimmten Schwellenwert, der auch eins
sein kann, kann keine Zuordnung des Benutzerprofils 215 des Benutzers 115 zu einer
ersten Gruppe 225 erfolgen.
[0030] Benutzer 205, die Benutzerprofilen 215 zugeordnet sind, die sich in derselben ersten
Gruppe 225 befinden, haben das Hausgerät 105 gemeinsam mit einer Anzahl Geräteprogramme
230 betrieben. Üblicherweise sind die dabei von den Benutzern 205 tatsächlich verwendeten
Hausgeräte 105 nicht miteinander identisch, aber baugleich oder zumindest so ähnlich,
dass ihr Vergleich sinnvoll ist. Nach dem Durchlauf eines Geräteprogramms 230 kann
ein Benutzer 205 eine oder mehrere Angaben bezüglich seiner Zufriedenheit machen.
Jede Angabe kann zu einer vorbestimmten Kategorie 235 korrespondieren. In einer Fortführung
des oben gegebenen Beispiels, in welchem das Hausgerät 105 als Geschirrspüler ausgeführt
ist, umfassen eine erste Kategorie 235.1 eine Behandlungstemperatur, eine zweite Kategorie
235.2 eine Laufzeit und eine dritte Kategorie 235.3 eine Geräuschentwicklung während
des Betriebs. Es ist zu beachten, dass die Kategorien 135 bevorzugt nicht absolute
Werte, sondern Zufriedenheitswerte der Benutzer 205 betreffen. Unterschiedliche Benutzer
205 können bezüglich der gleichen absoluten Laufzeit eines Geräteprogramms 230 durchaus
unterschiedlich zufrieden sein, und das Geräteprogramm 230 dementsprechend unterschiedlich
bewerten.
[0031] Es wird weiter vorgeschlagen, die Geräteprogramme 230 bezüglich der unterschiedlichen
Kategorien 235 in zweite Gruppen 240 einzuteilen. Dazu kann beispielsweise einer der
oben für die Bildung von ersten Gruppen 225 erwähnten Ansätze angewandt werden. Dann
kann eine zweite Gruppe 240 ausgewählt werden, deren umfasste Geräteprogramme 230
bezüglich der Kategorien 235 durch die Benutzer 205 der gewählten Gruppe 225 als am
besten bewertet wurden. In einer Ausführungsform kann der Benutzer 115 angeben, welche
Kategorien 235 ihm am wichtigsten erscheinen, sodass die Betrachtung auf diese Kategorien
235 eingeschränkt werden kann. Ferner kann eine Gewichtung von einzelnen Kategorien
235 bei der Bestimmung der bestbewerteten Gruppe 240 optional durch den Benutzer 115
beeinflusst werden.
[0032] Aus der bestimmten Gruppe 240 können eine, mehrere oder alle Geräteprogramme 230
ausgewählt und dem Benutzer 115 zur Verwendung als Empfehlung oder Vorschlag 245 werden.
In einer Variante wird eine vorbestimmte Anzahl bestbewerteter Geräteprogramme 230
aus der zweiten Gruppe 240 vorgeschlagen. Der Benutzer 115 kann einen Vorschlag 245
annehmen und das Hausgerät 105 mittels des angenommenen Geräteprogramms 230 betreiben.
[0033] In einem ersten Beispiel bewertet ein Benutzer 205 ein Geräteprogramm 230 mit "zufrieden"
in zwei Kategorien 235 und mit "unzufrieden" in einer dritten Kategorie 235. Vom Benutzer
205 werden Eigenschaften 220 bestimmt, um ein zugeordnetes Benutzerprofil 215 zu bestimmen.
Aufgrund des Benutzerprofils 215 wird eine Gruppe 225 von Benutzern 205 mit ähnlichen
Benutzerprofilen 215 bestimmt. Die von diesen Benutzern 205 benutzten - und bevorzugt
auch bewerteten - Geräteprogramme 230 werden dann bezüglich ihrer Kategorien 235 in
zweite Gruppen 240 eingeteilt. Dann kann eine zweite Gruppe 240 bestimmt werden, die
durch die Benutzer 205 bezüglich der dritten Kategorie 235 besser als das beispielhafte
Geräteprogramm 230 durch den Benutzer 115 bewertet wurde. Aus dieser zweiten Gruppe
240 können eines oder mehrere Geräteprogramme 230 ausgewählt und dem Benutzer 115
als Vorschlag 245 bereitgestellt werden.
[0034] In einem zweiten Beispiel ist der Benutzer 115 neu und sein zugeordnetes Benutzerprofil
215 liegt noch nicht oder noch nicht vollständig vor. Beispielsweise können persönliche
Eigenschaften 220 des Benutzers 115 bekannt sein, während seine Bedienungs- oder Benutzungsgewohnheiten
bei der Arbeit mit dem Hausgerät 105 noch nicht bekannt sind. In diesem Fall kann
die Bestimmung eines Vorschlags 245 für ein Geräteprogramm 230 auf der Basis der bereits
vorliegenden Eigenschaften 220 bestimmt werden. Sobald weitere Eigenschaften 220 bestimmt
wurden, kann das Verfahren 200 in der beschriebenen Weise mit verbesserten Informationen
durchlaufen.
[0035] Figur 3 zeigt ein Ablaufdiagramm eines weiteren beispielhaften Verfahrens 300. Das
Verfahren 300 kann mittels eines Systems 100 ausgeführt werden, wobei unterschiedliche
Abschnitte des Verfahrens 300 mittels unterschiedlicher Elemente des Systems 100 umgesetzt
werden können.
[0036] In einem Schritt 305 kann zu einem bestimmten Benutzer 115 ein Benutzerprofil 215
bestimmt werden. Das Benutzerprofil 215 kann bereits in der Speichervorrichtung 150
vorliegen und auf der Basis einer Identifikation des Benutzers 115 bereitgestellt
werden. In einem Schritt 310 können Ähnlichkeiten zwischen dem Benutzerprofil 215
des Benutzers 115 und Benutzerprofilen 215 von anderen Benutzern 210 bestimmt werden.
In einem Schritt 315 kann eine vorbestimmte Anzahl weiterer Benutzer 210 bestimmt
205 werden, die bezüglich ihrer Benutzerprofile 215 nächste Nachbarn des Benutzers
115 sind. Anders ausgedrückt können unter den weiteren Benutzern 210 diejenigen bestimmt
werden, deren zugeordnete Benutzerprofile 230 den geringsten Abstand (oder die höchste
Ähnlichkeit) zum Benutzerprofil 230 des Benutzers 115 aufweisen. Dabei kann eine vorbestimmte
Anzahl K von weiteren Benutzern 210 ausgewählt werden. Auf diese Weise können eine
oder mehrere erste Gruppen 225 gebildet werden, wobei der Benutzer 115 wenigstens
einer von ihnen zugewiesen ist.
[0037] In einem Schritt 230 kann bestimmt werden, ob ein mittlerer Abstand des Benutzerprofils
230 des Benutzers 115 zu den Benutzerprofilen 230 der bestimmten Benutzer 205 einen
vorbestimmten Schwellenwert unterschreitet. Ist dies nicht der Fall, so kann in einem
Schritt 325 eine Anzahl von Eigenschaften 220 verringert werden, auf deren Basis die
Benutzerprofile 230 bestimmt werden. Auf diese Weise kann eine Dimension bei der Bestimmung
von benachbarten Benutzern 205 verringert werden. Die Verringerung entfernt bevorzugt
eine, optional auch mehrere Eigenschaften 220 aus der Bildung der Benutzerprofile
230. Dabei wird bevorzugt eine solche Eigenschaft 220 entfernt, deren Werte in der
betrachteten Menge von Benutzern 205 am weitesten gestreut sind.
[0038] In einem Schritt 330 kann für bevorzugt jedes bekannte Geräteprogramm 230 für das
Hausgerät 105 ein Profil auf der Basis von Kategorien 235 bestimmt werden. In einem
Schritt 335 können diejenigen Geräteprogramme 230 bestimmt werden, die vom Benutzer
115 und den zuvor bestimmten weiteren Benutzern 210 jemals mit dem Hausgerät 105 verwendet
wurden. Die bestimmten Geräteprogramme 320 können in einem Schritt 340 in zweite Gruppen
240 eingeteilt werden. Eine Anzahl M zweiter Gruppen 240 kann dabei vorbestimmt sein
oder es können so viele zweite Gruppen 240 gebildet werden, wie sich für eine vorbestimmte
Gruppenbedingung ergeben. Die Gruppenbedingung kann insbesondere das Einhalten eines
vorbestimmten mittleren Abstands eines Geräteprogramms 320 zu den Geräteprogrammen
230 einer zweiten Gruppe 240 umfassen.
[0039] In einem Schritt 345 können Einstellungen des Benutzers 115 in M Serviceklassen gruppiert
werden. In einem Schritt 350 kann eine Empfehlung 245 in Form eines oder mehrerer
Geräteprogramme 230 an den Benutzer 115 bereitgestellt werden. Optional wird ein empfohlenes
Geräteprogramm 230 in das Hausgerät 105 geladen. Das Geräteprogramm 230 kann auch
mit oder ohne ein Erfassen einer Bestätigung des Benutzers 115 gestartet werden.
Bezugszeichen
[0040]
- 100
- System
- 105
- Hausgerät
- 110
- Vorrichtung
- 115
- Benutzer
- 120
- Verarbeitungseinrichtung
- 125
- Interaktionseinrichtung
- 130
- Kommunikationseinrichtung
- 135
- entfernte Stelle
- 140
- Kommunikationseinrichtung
- 145
- Verarbeitungseinrichtung
- 150
- Speichervorrichtung
- 155
- Computer
- 200
- Verfahren
- 205
- Benutzer
- 210
- weitere Benutzer
- 215
- Benutzerprofil
- 220
- Eigenschaft
- 225
- erste Gruppe ("Cluster")
- 230
- Geräteprogramm
- 235
- Kategorie
- 240
- zweite Gruppe
- 245
- Vorschlag
- 300
- Verfahren
- 305
- Benutzerprofil bestimmen
- 310
- Ähnlichkeit zwischen Benutzer und anderen Benutzern bestimmen
- 315
- K nächste Nachbarn des Benutzers bestimmen
- 320
- mittlerer Abstand zu anderen Benutzern < Schwellenwert?
- 325
- Anzahl Eigenschaften verringern
- 330
- Programmprofil bestimmen
- 335
- vom Benutzer und den anderen Benutzern verwendete Geräteprogramme bestimmen
- 340
- in M Gruppen einteilen
- 345
- Einstellungen des Benutzers für M Serviceklassen gruppieren
- 350
- Empfehlung für Geräteprogramm bestimmen
1. Verfahren (300) zum Bestimmen einer Programmempfehlung für ein Geräteprogramm (230)
eines Hausgeräts (105), wobei das Verfahren (300) folgende Schritte umfasst:
- Bestimmen (305) eines Benutzerprofils (215) eines Benutzers (115) des Hausgeräts
(105);
- Bestimmen (310) mehrerer weiterer Benutzer (210) von weiteren Hausgeräten, deren
zugeordnete Benutzerprofile (215) dem Benutzerprofil (215) des Benutzers (115) ähnlich
sind;
- Bestimmen (335) von Geräteprogrammen (230), die die weiteren Benutzer (210) mit
den weiteren Hausgeräten verwendet haben; und
- Bereitstellen (350) einer Programmempfehlung an den Benutzer (115) auf der Basis
von Zufriedenheitswerten der Benutzer (115) mit den verwendeten Geräteprogrammen (230).
2. Verfahren (300) nach Anspruch 1, wobei die weiteren Hausgeräte dem Hausgerät (105)
ähnlich sind oder ein Typ der weiteren Hausgeräte mit einem Typ des Hausgeräts identisch
ist.
3. Verfahren (300) nach Anspruch 1 oder 2, wobei sich die weiteren Hausgeräte jeweils
in einem anderen Haushalt befinden als das Hausgerät (105).
4. Verfahren (300) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Geräteprogramme
(230) bezüglich von Kategorien (235) in Gruppen (240) eingeteilt werden und die Programmempfehlung
Geräteprogramme (230) derjenigen Gruppe (240) umfasst, deren Geräteprogramme (230)
die höchsten Zufriedenheitswerte von Benutzern (115, 210) aufweisen.
5. Verfahren (300) nach Anspruch 4, wobei dasjenige Geräteprogramm (230) empfohlen wird,
das innerhalb der Gruppe (240) die höchsten Zufriedenheitswerte aufweist.
6. Verfahren (300) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die weiteren Benutzer
(210) derart bestimmt werden, dass ihre Benutzerprofile (215) stärker als in einem
vorbestimmten Maß dem Benutzerprofil (215) des Benutzers (115) ähnlich sind.
7. Verfahren (300) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei Benutzerprofile (215)
einer Vielzahl Benutzer (115, 210) in Gruppen (225) unterteilt werden, deren Elemente
einander ähnlich sind, und das Benutzerprofil (215) des Benutzers (115) derjenigen
Gruppe (225) zugeordnet wird, deren Benutzerprofile (215) stärker als in einem vorbestimmten
Maß dem Benutzerprofil (215) des Benutzers (115) ähnlich sind.
8. Verfahren (300) nach Anspruch 7, wobei das Ähnlichkeitsmaß mehrere Eigenschaften der
Benutzerprofile (215) umfasst und die Anzahl umfasster Eigenschaften reduziert wird,
falls keine Gruppe (225) gefunden wird, deren Benutzerprofile (215) stärker als im
vorbestimmten Maß dem Benutzerprofil (215) des Benutzers (115) ähnlich sind.
9. Verfahren (300) nach Anspruch 8, wobei diejenige Eigenschaft aus der Betrachtung entfernt
wird, bezüglich derer die Benutzerprofile (215) am weitesten gestreut sind.
10. Verfahren (300) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das Benutzerprofil (215)
eines Benutzers (115) einen Parameter einer Interaktion mit dem Gerät umfasst.
11. Verfahren (300) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das Benutzerprofil (215)
eines Benutzers (115) eine persönliche Angabe umfasst.
12. Vorrichtung (110) zur Bestimmung einer Programmempfehlung für ein Geräteprogramm (230)
eines Hausgeräts (105), wobei die Vorrichtung (110) folgendes umfasst:
- eine Identifikationseinrichtung zur Identifikation eines Benutzers (115) des Hausgeräts
und zur Bestimmung eines dem Benutzer (115) zugeordneten Benutzerprofils (215);
- eine Verarbeitungseinrichtung (120), die dazu eingerichtet ist:
∘ mehrere weitere Benutzer (210) von weiteren Hausgeräten zu bestimmen, deren zugeordnete
Benutzerprofile (215) dem Benutzerprofil (215) des Benutzers (115) ähnlich sind;
∘ Geräteprogramme (230) zu bestimmen, die die weiteren Benutzer (210) mit den weiteren
Hausgeräten verwendet haben; und
∘ eine Programmempfehlung an den Benutzer (115) auf der Basis von Zufriedenheitswerten
der Benutzer (115) mit den verwendeten Geräteprogrammen (230) zu bestimmen; und
- eine Ausgabeeinrichtung zur Bereitstellung der bestimmten Programmempfehlung.